Atomkraftwerk Philippsburg |
Der kurz nach Beginn der Katastrophe von Fukushima abgeschaltete erste Block (KKP 1) verfügt über einen Siedewasserreaktor (SWR) der „Baulinie 69“ (auch „SWR-69“ genannt; 1969 konzipiert). Dieser ist nahezu baugleich baugleich mit den drei Reaktoren in den deutschen Kernkraftwerken Brunsbüttel und Isar Block 1 sowie mit dem österreichischen Atomkraftwerk Zwentendorf. Letzteres wurde fertiggestellt, ging aber nach einem Volksentscheid nie in Betrieb. Der Reaktor im Atomkraftwerk Krümmel ist ähnlich, aber deutlich größer (ca. 1200 MWe).
Der Siedewasserreaktor in Block 1 besteht aus 592 Brennelementen mit je 96 Brennstäben (das entspricht 102 Tonnen Uran) und 145 Steuerstäben, die bei einer Länge von 3,64 m eine Einfahrzeit von 120 Sekunden und eine Schnellabschaltzeit von 2,6 Sekunden aufweisen.
Im Reaktordruckbehälter wälzten neun Zwangsumwälzpumpen (ZUP) pro Stunde maximal 51.480 Kubikmeter Wasser um, das als Dampf-Wasser-Gemisch aus dem Kern austritt. Der Hochdruckteil der Dampfturbine wurde pro Stunde mit 4.982 Tonnen gesättigten Dampfes (Temperatur 287 Grad, Druck 69 Bar) gespeist. Der Dampf verließ den Hochdruckteil der Turbine mit 10,3 Bar und 185 Grad, wurde über je zwei Wasserabscheider geleitet, in Zwischen-Überhitzern mittels 400 t/h Anzapfdampf im Gegenstromprinzip getrocknet und um rund 50 Grad überhitzt. Danach speiste der Dampf zwei Niederdruckturbinen, ehe er in je einem Kondensator durch Kühlung mit Rheinwasser niedergeschlagen und als Kondensat in den Kreislauf zurückgeführt wird. Die Anlage hat einen Naturzug-Nasskühlturm von 152 m Höhe, der im Ablaufbetrieb oder im Rückkühlbetrieb einsetzbar ist.
Der Reaktor erzeugte unter Volllast eine thermische Leistung von 2.575 MW und daraus eine elektrische Nettoleistung von 890 MW (Nettowirkungsgrad 34,5 %).
Der zweite Block (KKP 2) verfügt über einen Druckwasserreaktor (DWR(PWR) der 3. Generation (Vor-Konvoi-Anlage).
Der Druckwasserreaktor in Block 2 enthält 193 Brennelemente (das entspricht rund 103 Tonnen Uran) und 61 Steuerstäbe (Länge 3,72 m, Einfahrzeit 375 Sekunden, Schnellabschaltzeit 1,7 Sekunden). Im Primärkreislauf des Reaktors wälzen vier Kühlmittelpumpen etwa 68.000 Tonnen Wasser pro Stunde um. Das Wasser tritt mit einer Temperatur von 326 Grad und einem Druck von 158 bar in vier Dampferzeuger ein, wo in je 4.000 U-Rohren der Speisedampf des Sekundärkreislaufs erzeugt wird. Der Speisedampf treibt mit rund 65 bar die Turbine mit einer Nennleistung von 1468 MW, nach Abzug des Eigenverbrauchs bleibt eine elektrische Nettoleistung von 1402 MW (Nettowirkungsgrad 35,3 %; thermische Reaktorleistung von 3.950 MW). Die Anlage ist mit einem Naturzug-Nasskühlturm ausgestattet, der im Ablaufbetrieb oder im Rückkühlbetrieb einsetzbar ist. Sie speist den erzeugten Strom auf der 380-kV-Hochspannungsebene in das Stromnetz des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW ein.
Neben der Schaltanlage steht ein 120 Meter hoher, als freistehende Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführter Richtfunkturm für den innerbetrieblichen Richtfunk der EnBW.
Das KKP wird von der EnBW Kernkraft GmbH betrieben. Es steht in Partnerschaft mit den Atomkraftwerken Tomari in Japan, Uljin in Südkorea und Chmelnyzkyj in der Ukraine.
Geschichte
1969. Die damalige Kernkraftwerk-Baden-Württemberg-Planungsgesellschaft mbH (KBWP) plant den Bau von vier baugleichen Siedewasser-Reaktorblöcken der Baulinie 69 auf der Gemarkung der benachbarten Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen. Nachdem diese Pläne dort abgelehnt werden, entschliesst man sich, das Kraftwerk auf der Rheinschanzinsel der Gemeinde Philippsburg zu errichten. Die Planungen wurden danach überarbeitet, man reduzierte die Zahl der Blöcke von vier auf zwei.
Oktober 1969. Der Bauantrag für Block 1 wird gestellt.
9. Oktober 1970. Die erste Teilerrichtungsgenehmigung wird erteilt. Es beginnt der Bau von Block 1. Er bekommt einen Atomreaktor vom Typ Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Bruttoleistung von 926 MWe und einer elektrischen Nettoleistung von 890 MWe.
1971. Aus der KBWP geht die Kernkraftwerk Philippsburg GmbH (KKP) hervor.
1975. Beim Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr in Stuttgart wird der Bauantrag für Block 2 gestellt.
1977. Aus politischen Gründen wird beschlossen Block 2 nicht wie ursprünglich vorgesehen mit einem Siedewasserreaktor auszustatten, sondern einen Druckwasserreaktor der Vor-Konvoi-Generation zu bauen.
20. Juli 1977. Baubeginn Block 2. Er bekommt einen Atomreaktor vom Typ Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1468 MWe und einer elektrischen Nettoleistung von 1402 MWe.
Weil in der Zwischenzeit der Bau des Kernkraftwerks Wyhl unterbrochen (und später ganz gestoppt) wurde, wurden die für Wyhl-1 bereits bestellten und produzierten Großkomponenten (unter anderem das Reaktordruckgefäß und Dampferzeuger) für KKP 2 verwendet. Dies war ohne Probleme möglich, da dieser Block nahezu zeichnungs- und baugleich mit dem geplanten Block 1 in Wyhl war. KKP-2 wurde auf den damaligen sicherheitstechnisch neuesten Stand gebracht.
5. Mai 1979. Reaktor 1 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert. Danach läuft die Anlage fast ein Jahr im Probebetrieb.
18. Februar 1980. Block 1 wird bei 100% Leistung übernommen.
25. März 1980. Block 1 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
Ende 1981 bis Ende 1983. Nach Fertigungsstellung des Rohbaus von Block 2 werden die technischen Komponenten eingebaut.
1. Juli 1983. In Block 1 führen Lecks in etwa 20 Brennelementen zu erhöhter Radioaktivität im Kühlwasser. Außerdem gelangt radioaktives Jod-131 in die Umwelt.
Oktober 1984. In Block 2 beginnt der Warmprobebetrieb mit Brennelementen.
13. Dezember 1984. Reaktor 2 wird erstmals angefahren.
17. Dezember 1984. Reaktor 2 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
6. Februar 1985. Reaktor 2 läuft erstmals unter Vollast.
März 1985. Nachdem das Österreichische AKW Zwentendorf sieben Jahre im Bereitschaftsdienst gehalten worden war weil sich die Energiewirtschaft nicht vorstellen konnte, dass Österreich die Anlage damals für umgerechnet 0,5 Mrd. Euro errichten lassen und dann nicht nutzen würde wird die "stille Liquidierung" beschlossen. Es hat bis jetzt 14 Mrd. Schilling gekostet. 600 Mio. davon wurden für die Instandhaltung verbraucht. Danach dient der Siedewasserreaktor als Ersatzteilspender für die drei baugleichen deutschen Atomkraftwerke Isar 1, Brunsbüttel und Philippsburg 1. Zudem wird er zu Ausbildungszwecken für die deutsche Kraftwerksschule e.V. in Essen genutzt.
13. April 1985. Der im Vertrag für Block 2 vorgesehene Probebetrieb bei voller Leistung endet.
17. April 1985. Block 2 wird vom Hersteller an den Betreiber übergeben.
18. April 1985. Block 2 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
26. April 1986. Beginn der Katastrophe von Tschernobyl.
Juli 1992. In Block 2 des schwedischen Atomkraftwerks Barsebäck kommt es zu einem ernsten Störfall. Beim Wiederanfahren des Reaktors nach einer Revision entsteht ein Leck im Kühlkreislauf. Dabei werden durch das ausströmende Wasser etwa 200 Kilogramm faseriges Isoliermaterial von den benachbarten Rohren gerissen. Weil das ausströmende Wasser vom Reaktorsumpf wieder hochgepumpt wird, kommt es in den Sieben vor den Notpumpen zu Verstopfungen und mit der Zeit versagt das Pumpsystem. Durch eine zeitweise Umkehrung der Pumprichtung kann die Verstopfungen nach einigen Stunden wieder gelöst werden. Danach können die Pumpen wieder mit voller Leistung arbeiten. Weil der Reaktor erst in der Hochlaufphase ist, entsteht in dieser Zeit kaum Nachzerfallswärme.
Ursache für die Beinahekatastrophe ist eine besondere Konstruktion bei Druckwasserreaktoren. In Deutschland könnte es in acht AKWs (Grohnde, Unterweser, Emsland, Neckarwestheim, Philippsburg 2, Isar 2, Grafenrheinfeld und Brokdorf) zu ähnlichen Vorfällen kommen.
23. März 1995. Angela Merkel (CDU - Bundesumweltminister) besichtigt Gorleben und gibt angesichts der Pannen beim Verladen von Castorbehältern in Philippsburg den denkwürdigen Satz "Wenn Sie einen Kuchen backen, geht auch nicht alles nach Rezept. Da fällt schon mal ein Mehlstäubchen daneben. Na und? Der Kuchen schmeckt trotzdem köstlich" von sich. Sie setzt sich für den ersten Castor-Transport nach Gorleben ein.
23. Februar 2000. 40 Aktivisten von Greenpeace klettern auf einen der Kühltürme und entfalten in etwa 150 Metern Höhe Transparente, nachdem sie um etwa 6 Uhr unbemerkt auf das äußere Kraftwerksgelände gelangt sind.
14. Juni 2000. Die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder (Bundeskanzler) leitet die "Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“ in die Wege.
12. August 2001. Reaktor 2 wird nach der Jahresrevision wieder hochgefahren.
25. August 2001, Meldepflichtiges Ereignis 06/2001. Man stellt in einem von vier Behältern des Not- und Nachkühlsystems eine Unterschreitung der vorgeschriebenen Konzentration an Borsäure fest. Obwohl man hätte unterstellen können, dass auch in den drei anderen Tanks eine unzureichende Borsäurekonzentration vorliegt, werden diese nicht geprüft.
27. August 2001. Der Vorfall vom 25. August 2001 wird der Atomaufsichtsbehörde gemeldet. An diesem Tag wird festgestellt, dass auch in zwei weiteren Tanks die Borsäurekonzentration unter den vorgeschriebenen 2200 ppm liegt. Das Betriebshandbuch der Anlage weist für diesen Fall eine Anweisung zum Herunterfahren der Anlage auf, wenn mehr als 3 Sicherheitsteileinrichtungen gestört sind, zwischenzeitlich ist jedoch der eine Behälter wieder aufboriert, der Betreiber nimmt die Anlage deshalb nicht vom Netz. Hätte man am 25. August die Unterborierung festgestellt, hätte man die Anlage sofort vom Netz nehmen müssen.
Anfang Oktober 2001. Nach der Meldung des meldepflichtigen Ereignisses 06/2001 an die Aufsichtsbehörde wird der Kraftwerksblock „bis zur Klärung der Ursache für diesen sicherheitsrelevanten Fehler“ auf Drängen von Jürgen Trittin (Bundesumweltminister) vom Netz genommen. Er stellt auch die Zuverlässigkeit des Betreibers in Frage.
Das Ereignis wird vom Betreiber als Stufe 0 der INES-Skala als Normalmeldung (N) behandelt. Diese Meldung als Ereignis der Stufe N war vorschriftswidrig. Korrekt wäre die Stufe S (Sofortmeldung) gewesen. Später wird es vom INES-Officer als INES 2 bewertet. Diese Diskrepanz zog einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss nach sich.
Um solch sicherheitsrelevante Fehler, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, zukünftig zu verhindern, werden umfangreiche Verbesserungen vorgenommen, unter anderem das Betriebshandbuch weiter präzisiert und ein Sicherheitsmanagementsystem eingeführt. Umfangreiche Nachprüfungen ergeben, dass von dem Ereignis keine Gefährdung der Öffentlichkeit ausging, weil selbst mit dem geringeren Borgehalt eine ausreichende Notkühlung möglich war, selbst dann, wenn zwei Teilsysteme ausgefallen wären. Dies war jedoch zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht bekannt.
Meldepflichtiges Ereignis 07/2001. Im Rahmen der Prüfungen des meldepflichtigen Ereignisses 06/2001 wird festgestellt, dass über 17 Jahre hinweg nach Revisionen und anderen Abschaltungen der Reaktor unterkritisch heiß gefahren wurde, ohne dass alle Flutbehälter des Not- und Nachkühlsystems den notwendigen Füllstand hatten, sodass während des Hochfahrens im unterkritischen Zustand keine dem Betriebshandbuch entsprechende Notkühlung gegeben war. Dies stellt einen groben Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen dar, der bereits bei den Revisionen der Vorjahre Usus und auch Praxis in anderen Anlagen war.
Aufgrund der meldepflichtigen Ereignisse 06/2001 und 07/2001 wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auch die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) hinzugezogen. Nach einer mehrwöchigen Untersuchung urteilten Experten der IAEO, das KKP 2, sei gemessen an internationalen Standards eine sehr gute Anlage. Sie lobten die Motivation und Teamfähigkeit des Personals, die Sicherheitskultur, die Instandhaltung und das Alterungsmanagement sowie Ordnung und Sauberkeit in der Anlage. Verbesserungspotenziale wurden beim internationalen Erfahrungsaustausch, bei der Nutzung von Performance-Indikatoren und bei der Häufigkeit von Anlagenbegehungen durch Führungskräfte ausgemacht. Eine Folgeuntersuchung 2006 bestätigte die Erstuntersuchung. Die Empfehlungen waren dabei nach Angabe der IAEO zu 70 Prozent umgesetzt.
Dezember 2001. Nach personellen Konsequenzen und technischen und organisatorischen Änderungen geht die Anlage mit Zustimmung Trittins unter Auflagen wieder in Betrieb.
22. April 2002. Die Novelle zum Atomausstieg im Atomgesetz tritt in Kraft. Gemäß Atomausstiegsbeschluss ist die endgültige Abschaltung von Block 1 für 2011/2012 vorgesehen, die von Block 2 für 2016/2017.
24. September 2002. Es kommt in Block 1 es zu einer Kontamination innerhalb des Überwachungsbereichs.
23. Februar 2000. 40 Aktivisten von Greenpeace klettern auf einen der Kühltürme und entfalten in etwa 150 Metern Höhe Transparente, nachdem sie um etwa 6 Uhr unbemerkt auf das äußere Kraftwerksgelände gelangt sind.
14. Juni 2000. Die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder (Bundeskanzler) leitet die "Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“ in die Wege.
12. August 2001. Reaktor 2 wird nach der Jahresrevision wieder hochgefahren.
25. August 2001, Meldepflichtiges Ereignis 06/2001. Man stellt in einem von vier Behältern des Not- und Nachkühlsystems eine Unterschreitung der vorgeschriebenen Konzentration an Borsäure fest. Obwohl man hätte unterstellen können, dass auch in den drei anderen Tanks eine unzureichende Borsäurekonzentration vorliegt, werden diese nicht geprüft.
27. August 2001. Der Vorfall vom 25. August 2001 wird der Atomaufsichtsbehörde gemeldet. An diesem Tag wird festgestellt, dass auch in zwei weiteren Tanks die Borsäurekonzentration unter den vorgeschriebenen 2200 ppm liegt. Das Betriebshandbuch der Anlage weist für diesen Fall eine Anweisung zum Herunterfahren der Anlage auf, wenn mehr als 3 Sicherheitsteileinrichtungen gestört sind, zwischenzeitlich ist jedoch der eine Behälter wieder aufboriert, der Betreiber nimmt die Anlage deshalb nicht vom Netz. Hätte man am 25. August die Unterborierung festgestellt, hätte man die Anlage sofort vom Netz nehmen müssen.
Anfang Oktober 2001. Nach der Meldung des meldepflichtigen Ereignisses 06/2001 an die Aufsichtsbehörde wird der Kraftwerksblock „bis zur Klärung der Ursache für diesen sicherheitsrelevanten Fehler“ auf Drängen von Jürgen Trittin (Bundesumweltminister) vom Netz genommen. Er stellt auch die Zuverlässigkeit des Betreibers in Frage.
Das Ereignis wird vom Betreiber als Stufe 0 der INES-Skala als Normalmeldung (N) behandelt. Diese Meldung als Ereignis der Stufe N war vorschriftswidrig. Korrekt wäre die Stufe S (Sofortmeldung) gewesen. Später wird es vom INES-Officer als INES 2 bewertet. Diese Diskrepanz zog einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss nach sich.
Um solch sicherheitsrelevante Fehler, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, zukünftig zu verhindern, werden umfangreiche Verbesserungen vorgenommen, unter anderem das Betriebshandbuch weiter präzisiert und ein Sicherheitsmanagementsystem eingeführt. Umfangreiche Nachprüfungen ergeben, dass von dem Ereignis keine Gefährdung der Öffentlichkeit ausging, weil selbst mit dem geringeren Borgehalt eine ausreichende Notkühlung möglich war, selbst dann, wenn zwei Teilsysteme ausgefallen wären. Dies war jedoch zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht bekannt.
Meldepflichtiges Ereignis 07/2001. Im Rahmen der Prüfungen des meldepflichtigen Ereignisses 06/2001 wird festgestellt, dass über 17 Jahre hinweg nach Revisionen und anderen Abschaltungen der Reaktor unterkritisch heiß gefahren wurde, ohne dass alle Flutbehälter des Not- und Nachkühlsystems den notwendigen Füllstand hatten, sodass während des Hochfahrens im unterkritischen Zustand keine dem Betriebshandbuch entsprechende Notkühlung gegeben war. Dies stellt einen groben Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen dar, der bereits bei den Revisionen der Vorjahre Usus und auch Praxis in anderen Anlagen war.
Aufgrund der meldepflichtigen Ereignisse 06/2001 und 07/2001 wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auch die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) hinzugezogen. Nach einer mehrwöchigen Untersuchung urteilten Experten der IAEO, das KKP 2, sei gemessen an internationalen Standards eine sehr gute Anlage. Sie lobten die Motivation und Teamfähigkeit des Personals, die Sicherheitskultur, die Instandhaltung und das Alterungsmanagement sowie Ordnung und Sauberkeit in der Anlage. Verbesserungspotenziale wurden beim internationalen Erfahrungsaustausch, bei der Nutzung von Performance-Indikatoren und bei der Häufigkeit von Anlagenbegehungen durch Führungskräfte ausgemacht. Eine Folgeuntersuchung 2006 bestätigte die Erstuntersuchung. Die Empfehlungen waren dabei nach Angabe der IAEO zu 70 Prozent umgesetzt.
Dezember 2001. Nach personellen Konsequenzen und technischen und organisatorischen Änderungen geht die Anlage mit Zustimmung Trittins unter Auflagen wieder in Betrieb.
22. April 2002. Die Novelle zum Atomausstieg im Atomgesetz tritt in Kraft. Gemäß Atomausstiegsbeschluss ist die endgültige Abschaltung von Block 1 für 2011/2012 vorgesehen, die von Block 2 für 2016/2017.
24. September 2002. Es kommt in Block 1 es zu einer Kontamination innerhalb des Überwachungsbereichs.
26. September 2002. Um die Abschaltung des AKW Obrigheim zu verzögern, beantragt der Betreiber des AKWs, die EnBW, die Übertragung einer Reststrommenge von 15.000 Gigawattstunden von Neckarwestheim-2 auf Obrigheim.
Vom Bundesumweltministerium wird schließlich eine Reststromübertragung in Höhe von 5500 GW von Philippsburg-1 genehmigt. Dadurch verlängert sich die Laufzeit des AKW Obrigheim um etwa 2,5 Jahre während sich die Laufzeit von Philippsburg-1 nur geringfügig ändert. Unabhängig von der Reststrommenge wird die spätestmögliche Stillegung des AKW Obrigheim bis zum 15. November 2005 gesetzlich vereinbart.
25. April 2004. Es kommt in Block 1 zur Freisetzung von kontaminiertem Wasser in die Umgebung.
28. Dezember 2005. Es kommt in Block 2 zu einer TUSA (Turbinenschnellabschaltung) aufgrund der Überfüllung des Generator-Primärwasserbehälters.
März 2006. Ein Schlüsselbund, der unter anderem Schlüssel zu den Sicherheitsredundanzen von Block 1 enthält, verschwindet spurlos. Die Staatsanwaltschaft wird eingeschaltet. Einige hundert entsprechende Schlösser werden ausgetauscht. Ob die Schlüssel entwendet oder verlegt wurden, kann nie geklärt werden. Die Landesregierung erachtet den Vorfall für nicht meldepflichtig im Sinne der atomrechtlichen Meldeverordnung (AtSMV), deren entsprechende Änderung aber nach einer Auffassung aus der Landtagsopposition erforderlich wäre.
18. bis 22. November 2006. Block 2 muss aufgrund einer Leckage im Primärwassersammelrohr (Teil der Generatorkühlung) heruntergefahren werden.
2007. Auf dem Gelände wird ein Standortzwischenlager für abgebrannte Kernbrennelemente mit einem Schwermetallgewicht von 1.600 Tonnen in Betrieb genommen. Es hat 152 Stellplätze für Castoren.
7. Mai 2007. In Block 1 kommt es zu einem meldepflichtigen Ereignis. Das Schließen zweier Kleinarmaturen an der Personenschleuse des Sicherheitsbehälters wird beim Anfahren vergessen und es tritt beim Inertisieren Stickstoff aus. Dieses Ereignis wird der Kategorie E (Eilmeldung) INES 1 zugeordnet.
25. April 2004. Es kommt in Block 1 zur Freisetzung von kontaminiertem Wasser in die Umgebung.
28. Dezember 2005. Es kommt in Block 2 zu einer TUSA (Turbinenschnellabschaltung) aufgrund der Überfüllung des Generator-Primärwasserbehälters.
März 2006. Ein Schlüsselbund, der unter anderem Schlüssel zu den Sicherheitsredundanzen von Block 1 enthält, verschwindet spurlos. Die Staatsanwaltschaft wird eingeschaltet. Einige hundert entsprechende Schlösser werden ausgetauscht. Ob die Schlüssel entwendet oder verlegt wurden, kann nie geklärt werden. Die Landesregierung erachtet den Vorfall für nicht meldepflichtig im Sinne der atomrechtlichen Meldeverordnung (AtSMV), deren entsprechende Änderung aber nach einer Auffassung aus der Landtagsopposition erforderlich wäre.
18. bis 22. November 2006. Block 2 muss aufgrund einer Leckage im Primärwassersammelrohr (Teil der Generatorkühlung) heruntergefahren werden.
2007. Auf dem Gelände wird ein Standortzwischenlager für abgebrannte Kernbrennelemente mit einem Schwermetallgewicht von 1.600 Tonnen in Betrieb genommen. Es hat 152 Stellplätze für Castoren.
7. Mai 2007. In Block 1 kommt es zu einem meldepflichtigen Ereignis. Das Schließen zweier Kleinarmaturen an der Personenschleuse des Sicherheitsbehälters wird beim Anfahren vergessen und es tritt beim Inertisieren Stickstoff aus. Dieses Ereignis wird der Kategorie E (Eilmeldung) INES 1 zugeordnet.
Dezember 2008. Die deutsche Reaktor-Sicherheitskommission stellt fest, dass im Bezug auf das Störfallszenario, welches im Juli 1992 im zwischenzeitlich stillgelegten schwedischen Atomkraftwerk Barsebäck vorgekommen ist, der erforderliche Nachweis der Störfallbeherrschung in den acht deutschen Atomkraftwerken Grohnde, Unterweser, Emsland, Neckarwestheim, Philippsburg, Isar 2, Grafenrheinfeld und Brokdorf nicht gegeben ist.
März 2009. Das Bundesumweltministerium fordert nach der Feststellung der Reaktor-Sicherheitskommission vom Dezember 2008 die Atomaufsichtsbehörden der Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, in denen die betroffenen Druckwasserreaktoren stehen, zum Handeln auf.
12. Mai 2009. In Block zwei werden bei Arbeiten zur Verbesserung der Löschanlage im Sicherheitsbehälter bei laufendem Betrieb des Reaktors zwei Gebäudeabschlussarmaturen des Sicherheitsbehälters geöffnet und versehentlich auch außer Funktion gesetzt. Erst die nächste Schicht bemerkt und korrigiert den Fehler. Das zunächst als nicht meldeplichtig eingestufte Ereignis wird später als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie Ines 0 eingestuft.
Anfang Juli 2009. Die Deutschen Umwelthilfe (DUH) veröffentlicht den Sachverhalt bezüglich des Störfallszenarios von Barsebäck. Daraufhin setzt Sigmar Gabriel (SPD / Bundesumweltminister) den Ländern eine Frist bis zum 11. Oktober 2009 zur Nachbesserung der Nachweise und zur Begründung, warum sie den Weiterbetrieb betroffener AKWs trotz der Gefahr dulden.
Oktober 2009. Die Länder antworten fristgerecht. Zwischenzeitlich haben in Deutschland jedoch Bundestagswahlen stattgefunden. Die SPD ist verdienterweise in den Keller gefahren so dass nun Unterhändler zwischen den Unionsparteien (CDU/CSU) und Mövenpickpartei einen Koalitionsvertrag auskungeln in dem Laufzeitverlängerungen für "sichere Atomkraftwerke" festgeschrieben werden sollen.
Januar 2010. Die Armaturen im Notspeisesystem von Block 2 werden bei Instandhaltungsarbeiten elektrisch abgeschaltet. Bei der berechneten Erwärmung durch Kühlung der Notstromdiesel ging man von einem Aggregat weniger aus. EnBW stuft das Ereignis als nicht meldepflichtig ein.
10. Mai 2010. Auf eine parlamentarische Anfrage von Sylvia Kotting-Uhl (Atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag legt das Bundesumweltministeriums (BMU) für die Jahre 1993 bis 2008 eine Statistik zur Pannenhäufigkeit der 17 laufenden Atomkraftwerke in Deutschland vor:
Es gibt (wie bei allen technischen Geräten) um so mehr Pannen, je älter AKWs werden. In Deutschland ist Krümmel mit 82 Defekten am misserabelsten, danach kommt gleich Brunsbüttel mit 80 Defekten. Biblis B und A kommen auf 78 bzw. 66 Defekte. Unterweser 49, Brokdorf 48, Grohnde 47, Neckarwestheim I 47, Isar I 44, Grafenrheinfeld 41, Philippsburg I 39, Gundremmingen B 32, Philippsburg II 31, Gundremmingen C 26, Emsland 25, Isar II 20, Neckarwestheim II 19.
Seit 1994 hat Reaktorblock Philippsburg 2 den stärksten Anstieg technischer Fehler. Norbert Röttgen (Umweltminister) bietet den Betreibern der AKWs nun längere Laufzeiten gegen technische Nachrüstungen an. Dokumente aus dem Jahr 2007 stellen jedoch fest, dass "durch die höhere Anzahl an Nachrüstmaßnahmen mit all ihren Rückwirkungen auf die Anlage die Fehleranfälligkeit gestiegen ist".
17. Juni 2010. Es kommt zu einem Wasserverlust von 280 000 Litern aus dem Brennelementbecken (BE-Becken), es fehlen nur noch 6 cm, bis ein Strang des BE-Beckenkühlsystems ausgefallen wäre. Dies wird der Aufsichtsbehörde nicht gemäß AtSMV gemeldet. Der Umstand wird durch einen Insider am 15. März 2011 bekannt gegeben. Eine Meldepflicht nach AtSMV ist bis heute umstritten.
02. Juli 2010. Deutschland ist Stromexportweltmeister. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 9 Mrd. KWh ins Ausland verkauft und damit wurden 6,7% mehr Strom erzeugt als verbraucht und der höchste Exportüberschuss der Geschichte erreicht. Dabei waren noch nicht einmal die beiden AKWs Krümmel und Brunsbüttel am Netz. Der Exportüberschuss entsprach damit ziemlich genau der Strommenge die mit den alten Atomreaktoren Biblis A und B, Neckarwestheim I, Isar I, Philippsburg I und Grafenrheinfeld erzeugt wurde.
17. Juni 2010. Es kommt zu einem Wasserverlust von 280 000 Litern aus dem Brennelementbecken (BE-Becken), es fehlen nur noch 6 cm, bis ein Strang des BE-Beckenkühlsystems ausgefallen wäre. Dies wird der Aufsichtsbehörde nicht gemäß AtSMV gemeldet. Der Umstand wird durch einen Insider am 15. März 2011 bekannt gegeben. Eine Meldepflicht nach AtSMV ist bis heute umstritten.
02. Juli 2010. Deutschland ist Stromexportweltmeister. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 9 Mrd. KWh ins Ausland verkauft und damit wurden 6,7% mehr Strom erzeugt als verbraucht und der höchste Exportüberschuss der Geschichte erreicht. Dabei waren noch nicht einmal die beiden AKWs Krümmel und Brunsbüttel am Netz. Der Exportüberschuss entsprach damit ziemlich genau der Strommenge die mit den alten Atomreaktoren Biblis A und B, Neckarwestheim I, Isar I, Philippsburg I und Grafenrheinfeld erzeugt wurde.
5. September 2010. Von der schwarz-gelden Bundesregierung wird auf einem "Atomgipfel" eine Laufzeitverlängerung für Brunsbüttel und die anderen sechs ältesten AKWs in Deutschland beschlossen.
An diesem Tag beschließen sie, die Restlaufzeiten-Regelung des Atomkonsenses von 2002 abschaffen zu wollen und ältere Reaktoren (darunter das KKW Unterweser) acht Jahre und neuere Reaktoren (1980 oder später in Betrieb gegangen) 14 Jahre länger laufen lassen zu wollen. Ob eine solche Regelung ohne Zustimmung des Bundesrates in Kraft treten kann, ist fraglich. Einige Landesregierungen rufen später das Bundesverfassungsgericht an.
Nach der erneuten Novellierung des Atomgesetzes 2010 („Laufzeitverlängerung“) ist die endgültige Abschaltung von Block 1 für 2026 und von Block 2 für 2032 vorgesehen.
März 2011. Das Ereignis vom 12. Mai 2009 führt zu zwei Strafanzeigen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Verantwortliche der EnBW – wegen des Verdachts, eine atomtechnische Anlage ohne die erforderliche Genehmigung betrieben zu haben. Die Ermittlungen werden im September 2011 eingestellt. Die Staatsanwaltschaft kommt zu dem Ergebnis, dass das Vorgehen des Betreibers vom Betriebshandbuch gedeckt gewesen sei.
10. März 2011. Eine BUND-Studie zeigt schwere Sicherheitsmängel bei den AKWs in Neckarwestheim und Philippsburg auf. Auch die neueren Blocks Philippsburg 2 und Neckarwestheim 2 halten demnach nicht die gesetzlichen Sicherheitsstandarts die seit 1994 gelten ein.
11. März 2011. Beginn der Katastrophe von Fukushima.
Nach der erneuten Novellierung des Atomgesetzes 2010 („Laufzeitverlängerung“) ist die endgültige Abschaltung von Block 1 für 2026 und von Block 2 für 2032 vorgesehen.
März 2011. Das Ereignis vom 12. Mai 2009 führt zu zwei Strafanzeigen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Verantwortliche der EnBW – wegen des Verdachts, eine atomtechnische Anlage ohne die erforderliche Genehmigung betrieben zu haben. Die Ermittlungen werden im September 2011 eingestellt. Die Staatsanwaltschaft kommt zu dem Ergebnis, dass das Vorgehen des Betreibers vom Betriebshandbuch gedeckt gewesen sei.
10. März 2011. Eine BUND-Studie zeigt schwere Sicherheitsmängel bei den AKWs in Neckarwestheim und Philippsburg auf. Auch die neueren Blocks Philippsburg 2 und Neckarwestheim 2 halten demnach nicht die gesetzlichen Sicherheitsstandarts die seit 1994 gelten ein.
11. März 2011. Beginn der Katastrophe von Fukushima.
13. März 2011. Die SPD will als Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima im Bundestag in dieser Woche in namentlicher Abstimmung die Laufzeitverlängerung rückgängig machen. Die AKWs Biblis A und B, Brunsbüttel und Neckarwestheim I sollen sofort abgeschaltet werden. Isar 1, Krümmel, Philippsburg 1 und Unterweser sollen innerhalb eines halben Jahres stillgelegt werden.
14. März 2011. Die schwarzgelde Bundesregierung hat sich als Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima vor den Wahlen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen auf ein dreimonatiges Atom-Moratorium verständigt.
Nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten in Berlin gibt das Bundeskanzler Angela Merkel bekannt dass die 7 deutschen AKWs Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Brunsbüttel, Isar I, Unterweser und Philippsburg 1 zu einer "Sicherheitsüberprüfung" vorübergehend vom Netz genommen werden und das AKW Krümmel welches nach Pannen bereits abgeschaltet ist vom Netz getrennt bleibt. Bei den Vorgängen in Japan handelt es sich laut Merkel um "eine Zäsur in der Geschichte der technisierten Welt.
In den nächsten 3 Monaten werden daher "nur" noch 9 AKWs in Deutschland Strom liefern. Während dieses Moratoriums soll eine Ethikkommission die Risiken der Atomenergie neu abwägen und die Regierung beraten. Dabei soll sie auf die Arbeit der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zurückgreifen, die bis Mitte Mai untersucht, wie sicher die deutschen AKW sind. Am 16. Mai wird die RSK ihren Bericht veröffentlichen.
Horst Seehofer und Umweltminister Markus Söder wollen Isar 1 abschalten. E.on will Isar 1 aber nicht abschalten. Die Reststommenge ist nur für Neckarwestheim I aufgebraucht. Wenn die Laufzeitverlängerungen in 3 Monaten wenn die Wahlen vorbei sind nicht wieder in Gang gesetzt werden könnten Biblis A und Isar 1 bis Juli 2011 und Biblis B, Philippsburg und Unterweser bis Januar 2012 am Netz bleiben.
15. März 2011. Isar 1 wurde offensichtlich bereits heute durch eine Anordnung des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt nach §19 AtG (Gefahr im Verzug) vom Netz genommen und soll bis um 21 Uhr komplett abgschaltet sein. Biblis A soll am Freitag 18. März vom Netz gehen. Dann dauert es 2 bis 4 Tage bis der Reaktor komplett heruntergefahren ist und "mit großer Wahrscheinlichkeit" nicht in 3 Monaten nach den Wahlen wieder ans Netz gehen.
Bundeskanzlerin Merkel hat sich vor den Wahlen darauf verständigt die 7 deutschen AKWs Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Brunsbüttel, Isar I, Unterweser und Philippsburg 1 VORRÜBERGEHEND vom Netz zu nehmen.
16. März 2011. Vom Umweltministerium in Baden-Württemberg ergeht an EnBW heute abend die Anweisung zur Abschaltung der AKW Neckarwestheim 1 und Philipsburg 1.
17. März 2011. In Baden-Württemberg werden von dem Energieversorger EnBW die Reaktoren Neckarwestheim I (gestern um 22 Uhr 41 MEZ) und Philippsburg I (4 Uhr 28 MEZ) für das von der Bundesregierung (Kabinett Merkel II) beschlossene dreimonatige Atom-Moratorium heruntergefahren.
22. März 2011. Am Samstag, 26. März 2011 soll das AKW Grafenrheinfeld vom Netz gehen. Allerdings nicht im Zuge des "Moratoriums" sondern für eine geplante siebenwöchige Revision. Vor allem soll dabei ein Thermoschutzrohr, welches möglicherweise einen Riss hat, im Kühlsystem des Reaktors ausgetauscht werden. In Bayern werden in den nächsten Wochen auch Isar 1 und Gundremmingen Block B abgeschaltet. Deutschlandweit stehen wegen Revisionen auch die AKWs Philippsburg 2, Emsland, Grafenrheinfeld und Grohnde still. Deshalb malen Betreiber E.ON und die Deutsche Energie-Agentur wieder Schwarzmalereien wegen einem angeblichen Stromengpass an die Wand.
16. März 2011. Vom Umweltministerium in Baden-Württemberg ergeht an EnBW heute abend die Anweisung zur Abschaltung der AKW Neckarwestheim 1 und Philipsburg 1.
17. März 2011. In Baden-Württemberg werden von dem Energieversorger EnBW die Reaktoren Neckarwestheim I (gestern um 22 Uhr 41 MEZ) und Philippsburg I (4 Uhr 28 MEZ) für das von der Bundesregierung (Kabinett Merkel II) beschlossene dreimonatige Atom-Moratorium heruntergefahren.
22. März 2011. Am Samstag, 26. März 2011 soll das AKW Grafenrheinfeld vom Netz gehen. Allerdings nicht im Zuge des "Moratoriums" sondern für eine geplante siebenwöchige Revision. Vor allem soll dabei ein Thermoschutzrohr, welches möglicherweise einen Riss hat, im Kühlsystem des Reaktors ausgetauscht werden. In Bayern werden in den nächsten Wochen auch Isar 1 und Gundremmingen Block B abgeschaltet. Deutschlandweit stehen wegen Revisionen auch die AKWs Philippsburg 2, Emsland, Grafenrheinfeld und Grohnde still. Deshalb malen Betreiber E.ON und die Deutsche Energie-Agentur wieder Schwarzmalereien wegen einem angeblichen Stromengpass an die Wand.
20. April 2011. Die EnBW möchte laut Hans-Peter Villis (EnBW-Chef) in Zukunft mehr auf "dezentrale Energieerzeugung" setzen und Erneuerbare Energieanlagen vor Ort aufbauen. Mit Kommunen und Stadtwerken will man neue Partnermodelle eingehen. Bis 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien auf 20% erhöht werden. Die Abschaltung der AKWs Neckarwestheim I und Philippsburg soll laut Finanzvorstand in diesem Jahr 350 bis 450 Mio Euro kosten. Das dreimonatige Moratorium kostet EnBW demnach etwa 80 Mio Euro. In den Aufsichtsrat wurden die von dem Noch-Ministerpräsidenten Stefan Mappus vorgeschlagenen Personen gewählt, darunter Helmut Rau (CDU), Ulrich Goll (Noch-Justizminister).
16. Mai 2011. Norbert Röttgen (CDU - Bundesumweltminister) stellt die Ergebnisse der Prüfung aller 17 deutschen Atomkraftwerke durch die Reaktorsicherheitskommission (RSK), gemeinsam mit Rudolf Wieland (Vorsitzender der RSK) vor. Der Bericht umfasst 116 Seiten. Die Ergebnisse sollen wesentliche Grundlage für die Entscheidungen der Bundesregierung zum Abschalten von Atomkraftwerken im Rahmen der geplanten Energiewende sein.
Laut dem Reaktorsicherheitsbericht, der ausschließlich nach Daten erstellt wurde die von den AKW-Betreibern angegeben wurden ist keiner der 17 deutschen Atomreaktoren gegen Abstürze großer Flugzeuge geschützt. Sieben der AKWs würden nicht einmal dem Aufprall kleinerer Flugzeuge standhalten. Die AKWs Biblis A und B, Philipsburg und Brunsbüttel haben keinen nachgewiesenen Schutz. Die Atomkraftwerke Unterweser, Isar I und Neckarwestheim I bieten gerade mal einen Schutz gegen leichtere Flugzeuge. Die restlichen 10 deutschen AKWs stehen auf Stufe 2. Schutzstufe 3 - ein ausreichender Schutz gegen den Einschlag schwerster Flugzeuge - wird von keinem deutschen AKW erreicht.
Empfehlungen zur Abschaltung von AKWs werden nicht gegeben. Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnt einen sofortigen Atomausstieg ab. Eventuell könnten seiner Aussage nach vier Atomkraftwerke, die nicht einmal den Sicherheitsanforderungen für den Absturz eines kleinen Flugzeugs genügen, abgeschaltet werden. Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I hätten "keine nachgewiesene Sicherheitauslegung". Dies werde laut Röttgen bei der politischen Bewertung eine wesentliche Rolle spielen.
Auch nach Vorlage des Berichts bleibt es beim Atom-Moratorium der Bundesregierung bis Mitte Juni. Am 6. Juni soll das neue Atomgesetz, das die Restlaufzeiten der AKW festlegt, vom Kabinett verabschiedet werden.
Ende Mai 2011. Die Umweltminister der Länder und des Bundes beschließen Block 1 dauerhaft stillzulegen.
30. Juni 2011. Der Bundestag beschließt die Energiewende.
Empfehlungen zur Abschaltung von AKWs werden nicht gegeben. Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnt einen sofortigen Atomausstieg ab. Eventuell könnten seiner Aussage nach vier Atomkraftwerke, die nicht einmal den Sicherheitsanforderungen für den Absturz eines kleinen Flugzeugs genügen, abgeschaltet werden. Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I hätten "keine nachgewiesene Sicherheitauslegung". Dies werde laut Röttgen bei der politischen Bewertung eine wesentliche Rolle spielen.
Auch nach Vorlage des Berichts bleibt es beim Atom-Moratorium der Bundesregierung bis Mitte Juni. Am 6. Juni soll das neue Atomgesetz, das die Restlaufzeiten der AKW festlegt, vom Kabinett verabschiedet werden.
Ende Mai 2011. Die Umweltminister der Länder und des Bundes beschließen Block 1 dauerhaft stillzulegen.
30. Juni 2011. Der Bundestag beschließt die Energiewende.
08. Juli 2011. Der Bundesrat hat den Atomausstieg bis 2022 gebilligt. Nur der Bundespräsident muss noch unterschreiben. Damit bleiben die 8 AKWs endgültig abgeschaltet und die schwarzgelde Laufzeitverlängerung ist bereits wieder Geschichte. Die Bundesnetzagentur soll bis September entscheiden ob eines der 8 abgeschalteten AKWs für den Fall von Stromengpässen bis 2013 in Bereitschaft gehalten werden soll. 2015 wird Grafenrheinfeld abgeschaltet, 2017 Gundremmingen B, 2019 Philippsburg II, 2021 Grohnde, Brockdorf und Gundremmingen C, 2022 Isar II, Neckarwestheim II und Emsland.
15. Juli 2011. Auch die EnBW will gegen die Brennelementesteuer klagen. Zum Abschluss der Revision im AKW Philippsburg im Block 2 wurden zum ersten Mal neue Brennelemente eingesetzt die von der Brennelementesteuer in einem dreistelligen jährlichen Millionenbetrag betroffen sind. Gegen die Steueranmeldung will EnBW beim Finanzgericht in Freiburg Klage einrichten.
17. Juli 2011. Greenpeace möchte den letzten Castor-Transport aus Frankreich nach Philippsburg oder Neckarwestheim umleiten.
29. Juli 2011. Die EnBW musste im ersten Halbjahr 2011 einen Verlust von 599 Mio Euro vermelden. 2010 hatte der Konzern noch einen Gewinn von 899 Mio Euro gemacht. Grund dafür ist die einseitige Ausrichtung auf Atomenergie, an der trotz rot-grünem Atomausstiegsbeschluss seit Anfang 2000 offenbar wenig geändert wurde. Das Aus für Neckarwestheim 1 wäre demnach spätestens im letzten Jahr fällig gewesen. Philippsburg 1 wäre in diesem Jahr dran. 2010 hatte der Atomstrom im Konzern immer noch einen Anteil von 51% und gerade mal 10,5% stammen aus Erneuerbaren Energien und das vor allem aus den alten Wasserkraftwerken am Rhein.
12. November 2011. Block 2 wird für Reparaturarbeiten an einer defekten Dichtung abgeschaltet.
19. Oktober 2011. Greenpeace möchte den nächsten Castor-Transport nach Philippsburg umleiten.
15. März 2012. Im AKW Philippsburg waren die Störfälle im Jahr 2009 kritischer als gemeldet. Die EnBW nun nachträglich ein im Januar 2010 als nicht meldepflichtig eingestuftes Ereignis beim jüngeren Block II nun als Ereignis der Kategorie E (Eilmeldung) hochstufen. Es ging damals um Probleme beim Notspeisesystem, das zur Kühlung der Anlage dient.
Zudem teilt das Umweltministerium von Baden-Württemberg mit, dass Gutachter bei der Untersuchung eines bereits gemeldeten Ereignisse vom Mai 2009 im selben Block über mehr als zwei Wochen Mängel beim Feuerlöschsystem festgestellt hätten. Zahlreiche Betriebsvorschriften wurden laut der Mitteilung nicht beachtet.
16. März 2012. Am AKW Philippsburg wurden Sicherheitslücken erst nach mehreren Jahren behoben obwohl sie der Atomaufsicht unter der damaligen Schwarzgeldregierung bekannt waren.
10. April 2012. Im stillgelegten Block I des AKW Philippsburg musste Ende März in einer Entleerungsleitung ein Leck abgedichtet werden. Die Entleerungsleitung versorgte ein Notstromaggregat und die Raumluftkühlung in einem Gebäude auf dem Gelände.
23. April 2012. Mit neuer Technik kann offenbar die doppelte Stommenge durch die vorhandenen Stromnetze geleitet werden. Laut dem Netzbetreiber Amprion wurde die technische Machbarkeit bereits auf einer 2,4 Kilometer langen Versuchsstrecke bei Datteln erfolgreich geprüft. Eine erste Leitung soll bis 2019 über 430 Kilometer bereits bestehender Stromtrassen aus dem Rheinland in den Stuttgarter Raum führen. Bis dahin werden im Südwesten Deutschlands zwei Atomreaktoren (Gundremmingen 2 [1,3 GW) und Philippsburg 2 [1,5 GW]) abgeschaltet werden. Das soll dann durch den Windstrom aus dem neuen "Ultranet" [2,5 GW] ersetzt werden. Der Stückpreis der dafür notwendigen Hochspannungsgleichstromkonverter die von Siemens, ABB und Areva hergestellt werden beträgt etwa 300 Mio. Euro. Für den Umbau auf das "Ultranet" wird eine Investition von rund 1 Mrd. Euro benötigt.
29. Mai 2012. Das AKW Philippsburg II ist zu jährlichen Revisionsarbeiten vom Netz gegangen. Es sollen Prüf- und Instanthaltungstätigkeiten sowie mehrere nicht näher erklärte technische Projekte durchgeführt werden. Ausserdem will man Brennelemente austauschen. Eingesetzt werden mehr als 1000 zusätzliche Fachkräfte. Zum Großteil handelt es sich dabei wohl um sogenannte Leiharbeiter - auch Strahlenfutter genannt.
29. Juli 2011. Die EnBW musste im ersten Halbjahr 2011 einen Verlust von 599 Mio Euro vermelden. 2010 hatte der Konzern noch einen Gewinn von 899 Mio Euro gemacht. Grund dafür ist die einseitige Ausrichtung auf Atomenergie, an der trotz rot-grünem Atomausstiegsbeschluss seit Anfang 2000 offenbar wenig geändert wurde. Das Aus für Neckarwestheim 1 wäre demnach spätestens im letzten Jahr fällig gewesen. Philippsburg 1 wäre in diesem Jahr dran. 2010 hatte der Atomstrom im Konzern immer noch einen Anteil von 51% und gerade mal 10,5% stammen aus Erneuerbaren Energien und das vor allem aus den alten Wasserkraftwerken am Rhein.
12. November 2011. Block 2 wird für Reparaturarbeiten an einer defekten Dichtung abgeschaltet.
15. März 2012. Im AKW Philippsburg waren die Störfälle im Jahr 2009 kritischer als gemeldet. Die EnBW nun nachträglich ein im Januar 2010 als nicht meldepflichtig eingestuftes Ereignis beim jüngeren Block II nun als Ereignis der Kategorie E (Eilmeldung) hochstufen. Es ging damals um Probleme beim Notspeisesystem, das zur Kühlung der Anlage dient.
Zudem teilt das Umweltministerium von Baden-Württemberg mit, dass Gutachter bei der Untersuchung eines bereits gemeldeten Ereignisse vom Mai 2009 im selben Block über mehr als zwei Wochen Mängel beim Feuerlöschsystem festgestellt hätten. Zahlreiche Betriebsvorschriften wurden laut der Mitteilung nicht beachtet.
16. März 2012. Am AKW Philippsburg wurden Sicherheitslücken erst nach mehreren Jahren behoben obwohl sie der Atomaufsicht unter der damaligen Schwarzgeldregierung bekannt waren.
10. April 2012. Im stillgelegten Block I des AKW Philippsburg musste Ende März in einer Entleerungsleitung ein Leck abgedichtet werden. Die Entleerungsleitung versorgte ein Notstromaggregat und die Raumluftkühlung in einem Gebäude auf dem Gelände.
23. April 2012. Mit neuer Technik kann offenbar die doppelte Stommenge durch die vorhandenen Stromnetze geleitet werden. Laut dem Netzbetreiber Amprion wurde die technische Machbarkeit bereits auf einer 2,4 Kilometer langen Versuchsstrecke bei Datteln erfolgreich geprüft. Eine erste Leitung soll bis 2019 über 430 Kilometer bereits bestehender Stromtrassen aus dem Rheinland in den Stuttgarter Raum führen. Bis dahin werden im Südwesten Deutschlands zwei Atomreaktoren (Gundremmingen 2 [1,3 GW) und Philippsburg 2 [1,5 GW]) abgeschaltet werden. Das soll dann durch den Windstrom aus dem neuen "Ultranet" [2,5 GW] ersetzt werden. Der Stückpreis der dafür notwendigen Hochspannungsgleichstromkonverter die von Siemens, ABB und Areva hergestellt werden beträgt etwa 300 Mio. Euro. Für den Umbau auf das "Ultranet" wird eine Investition von rund 1 Mrd. Euro benötigt.
29. Mai 2012. Das AKW Philippsburg II ist zu jährlichen Revisionsarbeiten vom Netz gegangen. Es sollen Prüf- und Instanthaltungstätigkeiten sowie mehrere nicht näher erklärte technische Projekte durchgeführt werden. Ausserdem will man Brennelemente austauschen. Eingesetzt werden mehr als 1000 zusätzliche Fachkräfte. Zum Großteil handelt es sich dabei wohl um sogenannte Leiharbeiter - auch Strahlenfutter genannt.
30. Mai 2012. Heute soll der Plan für den bundesweiten Ausbau der Stromnetze von den vier Übertragungsnetzbetreibern vorgestellt werden. Insgesamt wollen sie 4 neue Stromtrassen quer durch Deutschland bauen:
Hört sich alles etwas übertrieben an wenn man bedenkt dass es bis 2022 erst einmal nur um den Ersatz von lumpigen 9 AKWs geht. Kann also weniger daran liegen sondern mehr daran dass die Schwarzgeldregierung zugunsten der grossen Stromkonzerne Offshore-Windräder preferiert und der Strom nach Südeuropa exportiert werden soll.
- Von Emden in Niedersachsen nach Osterrath in NRW und weiter nach Philippsburg in BW
- Von Wehrendorf in Niedersachsen nach Urberach in Hessen
- Von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach in BW und von Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld in Bayern
- Von Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Meitingen in Bayern.
Hört sich alles etwas übertrieben an wenn man bedenkt dass es bis 2022 erst einmal nur um den Ersatz von lumpigen 9 AKWs geht. Kann also weniger daran liegen sondern mehr daran dass die Schwarzgeldregierung zugunsten der grossen Stromkonzerne Offshore-Windräder preferiert und der Strom nach Südeuropa exportiert werden soll.
Insgesamt umfasst das deutsche Stromnetz 1,75 Mio. Kilometer. Zu den 4 Übertragungsnetzbetreibern Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW kommen 869 Verteilnetzbetreiber zu denen auch viele Stadtwerke gehören. Diese bringen den Strom vor Ort zum Verbraucher.
1. Juni 2012. In Block 2 ist eine Gebäudeabschlussarmatur undicht.
6. Juni 2012. In Block 2 werden beim Brennelementewechsel gebrochene Zentrierstifte am Kerngerüst entdeckt.
9. Juni 2012. In Block 2 werden zwei elektrische Leitungen an die falschen Klemmen angeschlossen.
14. Juni 2012. In Block 2 lässt sich die Armatur des Volumenregelsystems nicht verfahren.
21. Juni 2012. In Block 2 gibt es Befunde an Hüllrohren von Brennstäben.
25. Juni 2012. In Block 2 wird eine Armatur bei einer Fuktionsprüfung beschädigt.
26. Juni 2012. Innerhalb von nur einem Monat ist es in den AKW Emsland und Philippsburg 2 zu 11 Störfällen gekommen obwohl sie zur Revision vom Netz abgeklemmt sind.
7. Juli 2012. Das Umweltministerium in Baden-Württemberg richtet Informationskommissionen an den Standorten der AKWs Philippsburg und Neckarwestheim ein. Sie sollen über Sicherheitsfragen der Atomanlagen informieren.
1. Juni 2012. In Block 2 ist eine Gebäudeabschlussarmatur undicht.
6. Juni 2012. In Block 2 werden beim Brennelementewechsel gebrochene Zentrierstifte am Kerngerüst entdeckt.
9. Juni 2012. In Block 2 werden zwei elektrische Leitungen an die falschen Klemmen angeschlossen.
14. Juni 2012. In Block 2 lässt sich die Armatur des Volumenregelsystems nicht verfahren.
21. Juni 2012. In Block 2 gibt es Befunde an Hüllrohren von Brennstäben.
25. Juni 2012. In Block 2 wird eine Armatur bei einer Fuktionsprüfung beschädigt.
26. Juni 2012. Innerhalb von nur einem Monat ist es in den AKW Emsland und Philippsburg 2 zu 11 Störfällen gekommen obwohl sie zur Revision vom Netz abgeklemmt sind.
7. Juli 2012. Das Umweltministerium in Baden-Württemberg richtet Informationskommissionen an den Standorten der AKWs Philippsburg und Neckarwestheim ein. Sie sollen über Sicherheitsfragen der Atomanlagen informieren.
8. August 2012. Ein Artikel in der französischen Tageszeitung Le Monde macht bekannt dass Block 3 von Doel und Block 2 im AKW Tihange bis auf weiteres stillgelegt werden müssen weil mit einer neuen Ultraschallprüfung tausende feiner Risse am unteren Teil des Reaktordruckbehälters entdeckt worden sind. Der Behälter ist nach Angaben der belgischen Atomaufsichtsbehörde FANC 13 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 4,40 Metern und wiegt 330 Tonnen. Die Wände sind bis zu 20 Zentimeter dick. Er wurde Anfang der 70er-Jahre von der niederländischen Werft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij (1986 aufgelöst) gebaut.
Die sicherheitstechnische Relevanz der Schäden ist noch unklar. Allerdings soll es "zahlreiche Hinweise" auf Fehler im Stahl des Reaktorbehälters geben; auch empfiehlt die FANC, alle 21 weiteren Reaktorbehälter des gleichen Herstellers zu untersuchen. Sie sind in folgenden AKWs verbaut:
- 2 Reaktoren in Belgien (Doel 3 und Tihange 2),
- 2 Reaktoren in Deutschland (Brunsbüttel, Philippsburg-1, beide in ständigem Shutdown). Laut Betreiber EnBW soll es im letzteren keine Risse geben. Auf die Frage ob das neue Verfahren auch dort angewendet wurde gab es jedoch keine Antwort. Offenbar nicht betroffen sind in Betrieb befindliche deutsche Atomkraftwerke (erste Meldungen hatten anderes gemutmaßt).
- 2 Reaktoren in den Niederlanden (Borssele, Dodewaard, letzterer in ständigen Shutdown),
- 2 Reaktoren in Spanien (Santa María de Garoña, Cofrentes),
- 1 Reaktoren in Schweden (Ringhals-2),
- 2 Reaktoren in der Schweiz (Leibstadt, Mühleberg).
- 10 Reaktoren in den Vereinigten Staaten (Catawba-1, McGuire-2, North-Anna-1 und 2, Quad Cities-1, Sequoyah-1 und 2, Surry-1 und 2, Watts Bar-1 ),
- 1 Reaktor in Argentinien (Atucha-1)
Die belgische Atomaufsichtsbehörde FANC veröffentlicht ein sechsseitiges Informationspapier. Hinweise auf solche Risse hätten sollen sich bereits im Jahr 2004 bei Kontrollen im südfranzösischen Atomkraftwerk
Tricastin ergeben haben. Die Risse dort seien “im rechten Winkel zur Oberfläche” des Reaktorbehälters verlaufen und “mit anderen Worten gefährlich” gewesen.
28. März 2013. Robert Habeck (Die Grünen, Umweltminister von Schleswig-Holstein und Vize-Ministerpräsident) und Winfried Kretschmann (Die Grünen, Ministerpräsident von Baden-Württemberg bieten Peter Altmaier (CDU- Bundesumweltminister) Gespräche über eine mögliche Zwischenlagerung in ihren Bundesländern an. Wegen der kürzeren Landwege wodurch die Strahlenbelastung, die Unfallgefahr und eine mögliche Behinderung der Transporte durch Demonstranten sinkt fasst man das Zwischenlager Brunsbüttel wegen seiner Küstenlage und Philippsburg nahe der französischen Grenze ins Auge.
6. Mai 2013. Block 2 geht zur jährlichen Revision vom Netz. Es sollen mehr als 3500 Prüf- und Instandhaltungsarbeiten vorgenommen werden. Dabei auch einige größere Projekte wie die Inspektion einer der vier Hauptkühlmittelpumpen und zwei von vier Dampferzeugern. Zu der Prüfung kommen mehr als 1.000 zusätzliche Fachkräfte ins AKW. Die meisten davon von den Herstellerfirmen. Beaufsichtigt wird die Revision von den Herstellerfirmen.
6. Oktober 2014. Laut Frank Mastiaux (Chef von EnBW) drückt der "Verfall der Börsenpreise inzwischen auch massiv auf die Margen der Atomkraftwerke". Die geplanten Daten für die Stilllegung von Philippsburg (2019) und Neckarwestheim (2022) stehen seiner Aussage nach unter der Voraussetzung, "dass die Wirtschaftlichkeit des Betriebes auch gewährleistet ist". Pläne für eine frühere Abschaltung der beiden AKW-Blöcke soll es jedoch nicht geben.
Die EnBW will mit einem bis 2020 angelegten Sparprogramm die Kosten drücken. Unter anderem mit Personalabbau. Bis Ende 2014 um 765 Mio. Euro. Von den Problemen bei der Wirtschaftlichkeit sollen vor allem Gas- und ältere Kohlekraftwerksblöcke betroffen sein.
19. Juni 2015. Barbara Hendriks (SPD - Bundesumweltministerin) möchte 5 der 26 Castorbehälter die im Jahr 2017 aus La Hague und Sellafield zurückkommen sollen im Zwischenlager Philippsburg lagern.
14. Juli 2015. In Philippsburg im Ortsteil Huttenheim beginnt eine für drei Tage angesetzte Erörterung zum Rückbau des AKWs. Sie wird vom Fachbereich "Kernenergieüberwachung und Strahlenschutz" geleitet. Insgesamt 2800 Personen haben laut Umweltministerium Bedenken geäußert.
Jörg Michels (Geschäftsführer der EnBW-Atomkraftsparte) verteidigt die Tatsache, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung – die eine eigene Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen hätte – für die Neubaupläne "Reststoffbearbeitungszentrum" (RBZ) und "Standortabfalllager" (SAL) fehlt. Diese Frage wäre bereits vom Freiburger Öko-Institut „ausreichend und zufriedenstellend“ geklärt worden. Demnach sind die Bauten „nur nach einem baurechtlichen Verfahren" zu behandeln.
Vor der Halle simulieren Mitglieder der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe im Modell eines Siedewassereaktors einen "Super-GAU". Der Sohn einer Aktivistin soll aufzeigen, was passieren könnte, wenn die Brennelemente außer Kontrolle geraten. Kurzzeitig wird das Modell in Rauch eingehüllt – und eine Leuchtkerze gezündet, Symbol für die mögliche Überhitzung auf bis zu über 1000 Grad Celsius.
Anfang Dezember 2015. Die EnBW-Tochter TransnetBW macht Pläne bekannt, laut denen ein mehrere Fußballfelder großes Umspannwerk, welches das Ende der von Nord nach Süd verlaufenden Ultranet-Stromtrasse markiert, neben dem Atomkraftwerk Philippsburg, auf der Gemarkung „Altrhein“ errichtet werden soll. Dagegen machen daraufhin sowohl die Kommune Philippsburg als auch Bürgerinitiativen mobil. Insbesondere die geringe Entfernung von 600 Metern zur Wohnbebauung wird als Grund ins Feld geführt, den Neubau abzulehnen. Die TransnetBW spricht dagegen von einem größeren Abstand von 900 Metern und führt an, den Standortbeschluss erst nach Prüfung von insgesamt 20 Alternativen getroffen zu haben.
15. März 2016. Bei einer Routinekontrolle wurde im AKW Philippsburg im Zwischenkühlkreislauf eine defekte Absperrklappe entdeckt. Der Schaden wurde laut Betreiber wieder repariert. Der Vorfall wäre zwar meldepflichtig, habe aber eine nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung. Es soll keine Gefahr für Menschen und Umwelt bestanden haben.
8. April 2016. Reaktor 2 geht wegen einer Revision vom Netz. Unter anderem werden Brennstäbe gewechselt und Instandhaltungsarbeiten ausgeführt.
13. April 2016. Ein Mitarbeiter eines externen Dienstleisters hat im Dezember 2015 eine Sicherheitsüberprüfung vorgetäuscht, ohne sie durchgeführt zu haben. Er sollte einen "Störfallmonitor" des Reaktors Philippsburg 2 überprüfen, füllte jedoch das entsprechende Prüfprotokoll aus, ohne die Prüfung vorgenommen zu haben. Aufgefallen ist das offenbar bei der Aufarbeitung eines sogenannten meldepflichtigen Ereignisses. Eine Überprüfung hat ergeben dass er wahrscheinlich sieben weitere wiederkehrende Prüfungen an vergleichbaren Anlagen ebenfalls nur vorgetäuscht hat. Das Umweltministerium in Stuttgart untersagt das erneute Anfahren vorerst. Der Reaktor ist jedoch aufgrund der turnusmäßigen Revision im Moment abgeschaltet.
18. April 2016. Zwischenzeitlich hat sich offenbar die Anzahl der gefälschten Sicherheitsprüfungen auf 23 erhöht. Nun ist auch von zwei oder drei Mitarbeitern die Rede, die Prüfprotokolle vordatiert haben sollen, um verpasste Termine zu vertuschen.
20. April 2016. Das Umweltministerium erlässt wegen den vorgetäuschten Sicherheitsüberprüfungen eine Anordnung laut der EnBW Block 2 wegen der vorgetäuschten Sicherheitsprüfungen vorerst nicht wieder anfahren darf. EnBW muss nun nachweisen, dass die jeweils letzten sogenannten wiederkehrenden Prüfungen (WKP), die auf bestimmten Prüflisten stehen und die kein Sachverständiger beaufsichtigt hat, tatsächlich stattgefunden haben - oder die Prüfungen wiederholen. Außerdem muss EnBW laut Ministerium Maßnahmen ergreifen, "die das Unterlassen von vorgeschriebenen WKP zukünftig so erschweren, dass eine Unterlassung praktisch ausgeschlossen ist oder sehr schnell bemerkt wird".
26. April 2016. In Block 2 wurde ein Defekt an Absperrklappen im Kühlsystem entdeckt. Bei drei Klappen sollen sich Gewindestifte gelöst haben. Hinweise auf eine Fehlfunktion der betroffenen Absperrklappen gibt es offenbar nicht. Künftig sollen die Gewindestifte zusätzlich gesichert werden.
11. Mai 2016. An einer Messtelle für Edelgas im Atomkraftwerk Philippsburg war ein Grenzwert zu hoch eingestellt wie bei einer Routineprüfung festgestellt wurde. Deshalb hätte eines von zwei Signalen erst bei einem höheren Wert als vorgesehen ausgelöst.
Die Prüfungen an der Messstelle wurden nicht wie vorgeschrieben vorgenommen. Es sollen die selben Mitarbeiter einer externen Firma gewesen sein, die bereits in anderen Fällen an vorgetäuschten Sicherheitskontrollen beteiligt waren.
12. Mai 2016. Laut Jörg Michels (Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH) soll eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe von 70 Fachleuten die Fälle der vorgetäuschten Sicherheitsprüfungen von drei Mitarbeitern, die über eine Fremdfirma angestellt waren, im Atomkraftwerk Philippsburg aufarbeiten. Die Motive sind bisher unklar.
Die Mitarbeiter haben laut Michels eine entsprechende Befragung zu den Hintergründen abgebrochen. Laut ENBW waren sie seit Jahren mit der Prüfung von radiologischen Messeinrichtungen im Kraftwerk beauftragt.
Alle Prüfungen an radiologischen Messeinrichtungen am Standort Philippsburg sollen für die Zeit vom 1. Januar 2015 bis zum 31. März 2016 vorsorglich kontrolliert worden sein. Zudem habe man in allen anderen technischen Bereichen des Kraftwerks die für die Sicherheit relevanten Prüfungen neu bewertet.
EnBW hat Berichte mit Untersuchungsergebnissen zu den Vorfällen an die Aufsichtsbehörden übermittelt und möchte das AKW am 24. Mai 2016 wieder hochfahren. Dazu wird noch eine Genehmigung durch das baden-württembergische Umweltministerium benötigt.
20. Mai 2016. Die Prüfung um vorgetäuschte Sicherheitsprüfungen ist laut Umweltministerium abgeschlossen. EnBW habe die Auflagen erfüllt. Für das Wiederanfahren fehlt nur noch eine Zustimmung der Atomaufsicht. Diese entscheidet darüber erst nach Abschluss der aktuell noch andauernden Revision.
31. Mai 2016. Das geplante Umspannwerk soll nach monatelangem Streit mit Kommunen, Bürgerinitiativen und Verbänden jetzt „auf dem Gelände des Atomkraftwerks in Philippsburg" errichtet werden. Der Abstand zur Wohnbebauung im Vergleich zu ursprünglichen Plänen vergrößert sich dadurch offenbar auf insgesamt eineinhalb Kilometer. Diese Lösung soll laut einer Sprecherin von TransnetBW möglich geworden sein, weil Flächen innerhalb des Kraftwerksgeländes Philippsburg im Zuge des Rückbaus der Anlage frei würden. Das soll vor rund einem halben Jahr noch nicht absehbar gewesen sein. Zudem wären genehmigungsrechtliche Hürden ausgeräumt worden.
31. Dezember 2019. Eventuell möglicherweise vielleicht wird Block 2 abgeschaltet.
6. Mai 2013. Block 2 geht zur jährlichen Revision vom Netz. Es sollen mehr als 3500 Prüf- und Instandhaltungsarbeiten vorgenommen werden. Dabei auch einige größere Projekte wie die Inspektion einer der vier Hauptkühlmittelpumpen und zwei von vier Dampferzeugern. Zu der Prüfung kommen mehr als 1.000 zusätzliche Fachkräfte ins AKW. Die meisten davon von den Herstellerfirmen. Beaufsichtigt wird die Revision von den Herstellerfirmen.
6. Oktober 2014. Laut Frank Mastiaux (Chef von EnBW) drückt der "Verfall der Börsenpreise inzwischen auch massiv auf die Margen der Atomkraftwerke". Die geplanten Daten für die Stilllegung von Philippsburg (2019) und Neckarwestheim (2022) stehen seiner Aussage nach unter der Voraussetzung, "dass die Wirtschaftlichkeit des Betriebes auch gewährleistet ist". Pläne für eine frühere Abschaltung der beiden AKW-Blöcke soll es jedoch nicht geben.
Die EnBW will mit einem bis 2020 angelegten Sparprogramm die Kosten drücken. Unter anderem mit Personalabbau. Bis Ende 2014 um 765 Mio. Euro. Von den Problemen bei der Wirtschaftlichkeit sollen vor allem Gas- und ältere Kohlekraftwerksblöcke betroffen sein.
19. Juni 2015. Barbara Hendriks (SPD - Bundesumweltministerin) möchte 5 der 26 Castorbehälter die im Jahr 2017 aus La Hague und Sellafield zurückkommen sollen im Zwischenlager Philippsburg lagern.
14. Juli 2015. In Philippsburg im Ortsteil Huttenheim beginnt eine für drei Tage angesetzte Erörterung zum Rückbau des AKWs. Sie wird vom Fachbereich "Kernenergieüberwachung und Strahlenschutz" geleitet. Insgesamt 2800 Personen haben laut Umweltministerium Bedenken geäußert.
Jörg Michels (Geschäftsführer der EnBW-Atomkraftsparte) verteidigt die Tatsache, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung – die eine eigene Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen hätte – für die Neubaupläne "Reststoffbearbeitungszentrum" (RBZ) und "Standortabfalllager" (SAL) fehlt. Diese Frage wäre bereits vom Freiburger Öko-Institut „ausreichend und zufriedenstellend“ geklärt worden. Demnach sind die Bauten „nur nach einem baurechtlichen Verfahren" zu behandeln.
Vor der Halle simulieren Mitglieder der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe im Modell eines Siedewassereaktors einen "Super-GAU". Der Sohn einer Aktivistin soll aufzeigen, was passieren könnte, wenn die Brennelemente außer Kontrolle geraten. Kurzzeitig wird das Modell in Rauch eingehüllt – und eine Leuchtkerze gezündet, Symbol für die mögliche Überhitzung auf bis zu über 1000 Grad Celsius.
Anfang Dezember 2015. Die EnBW-Tochter TransnetBW macht Pläne bekannt, laut denen ein mehrere Fußballfelder großes Umspannwerk, welches das Ende der von Nord nach Süd verlaufenden Ultranet-Stromtrasse markiert, neben dem Atomkraftwerk Philippsburg, auf der Gemarkung „Altrhein“ errichtet werden soll. Dagegen machen daraufhin sowohl die Kommune Philippsburg als auch Bürgerinitiativen mobil. Insbesondere die geringe Entfernung von 600 Metern zur Wohnbebauung wird als Grund ins Feld geführt, den Neubau abzulehnen. Die TransnetBW spricht dagegen von einem größeren Abstand von 900 Metern und führt an, den Standortbeschluss erst nach Prüfung von insgesamt 20 Alternativen getroffen zu haben.
15. März 2016. Bei einer Routinekontrolle wurde im AKW Philippsburg im Zwischenkühlkreislauf eine defekte Absperrklappe entdeckt. Der Schaden wurde laut Betreiber wieder repariert. Der Vorfall wäre zwar meldepflichtig, habe aber eine nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung. Es soll keine Gefahr für Menschen und Umwelt bestanden haben.
8. April 2016. Reaktor 2 geht wegen einer Revision vom Netz. Unter anderem werden Brennstäbe gewechselt und Instandhaltungsarbeiten ausgeführt.
13. April 2016. Ein Mitarbeiter eines externen Dienstleisters hat im Dezember 2015 eine Sicherheitsüberprüfung vorgetäuscht, ohne sie durchgeführt zu haben. Er sollte einen "Störfallmonitor" des Reaktors Philippsburg 2 überprüfen, füllte jedoch das entsprechende Prüfprotokoll aus, ohne die Prüfung vorgenommen zu haben. Aufgefallen ist das offenbar bei der Aufarbeitung eines sogenannten meldepflichtigen Ereignisses. Eine Überprüfung hat ergeben dass er wahrscheinlich sieben weitere wiederkehrende Prüfungen an vergleichbaren Anlagen ebenfalls nur vorgetäuscht hat. Das Umweltministerium in Stuttgart untersagt das erneute Anfahren vorerst. Der Reaktor ist jedoch aufgrund der turnusmäßigen Revision im Moment abgeschaltet.
18. April 2016. Zwischenzeitlich hat sich offenbar die Anzahl der gefälschten Sicherheitsprüfungen auf 23 erhöht. Nun ist auch von zwei oder drei Mitarbeitern die Rede, die Prüfprotokolle vordatiert haben sollen, um verpasste Termine zu vertuschen.
20. April 2016. Das Umweltministerium erlässt wegen den vorgetäuschten Sicherheitsüberprüfungen eine Anordnung laut der EnBW Block 2 wegen der vorgetäuschten Sicherheitsprüfungen vorerst nicht wieder anfahren darf. EnBW muss nun nachweisen, dass die jeweils letzten sogenannten wiederkehrenden Prüfungen (WKP), die auf bestimmten Prüflisten stehen und die kein Sachverständiger beaufsichtigt hat, tatsächlich stattgefunden haben - oder die Prüfungen wiederholen. Außerdem muss EnBW laut Ministerium Maßnahmen ergreifen, "die das Unterlassen von vorgeschriebenen WKP zukünftig so erschweren, dass eine Unterlassung praktisch ausgeschlossen ist oder sehr schnell bemerkt wird".
26. April 2016. In Block 2 wurde ein Defekt an Absperrklappen im Kühlsystem entdeckt. Bei drei Klappen sollen sich Gewindestifte gelöst haben. Hinweise auf eine Fehlfunktion der betroffenen Absperrklappen gibt es offenbar nicht. Künftig sollen die Gewindestifte zusätzlich gesichert werden.
11. Mai 2016. An einer Messtelle für Edelgas im Atomkraftwerk Philippsburg war ein Grenzwert zu hoch eingestellt wie bei einer Routineprüfung festgestellt wurde. Deshalb hätte eines von zwei Signalen erst bei einem höheren Wert als vorgesehen ausgelöst.
Die Prüfungen an der Messstelle wurden nicht wie vorgeschrieben vorgenommen. Es sollen die selben Mitarbeiter einer externen Firma gewesen sein, die bereits in anderen Fällen an vorgetäuschten Sicherheitskontrollen beteiligt waren.
12. Mai 2016. Laut Jörg Michels (Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH) soll eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe von 70 Fachleuten die Fälle der vorgetäuschten Sicherheitsprüfungen von drei Mitarbeitern, die über eine Fremdfirma angestellt waren, im Atomkraftwerk Philippsburg aufarbeiten. Die Motive sind bisher unklar.
Die Mitarbeiter haben laut Michels eine entsprechende Befragung zu den Hintergründen abgebrochen. Laut ENBW waren sie seit Jahren mit der Prüfung von radiologischen Messeinrichtungen im Kraftwerk beauftragt.
Alle Prüfungen an radiologischen Messeinrichtungen am Standort Philippsburg sollen für die Zeit vom 1. Januar 2015 bis zum 31. März 2016 vorsorglich kontrolliert worden sein. Zudem habe man in allen anderen technischen Bereichen des Kraftwerks die für die Sicherheit relevanten Prüfungen neu bewertet.
EnBW hat Berichte mit Untersuchungsergebnissen zu den Vorfällen an die Aufsichtsbehörden übermittelt und möchte das AKW am 24. Mai 2016 wieder hochfahren. Dazu wird noch eine Genehmigung durch das baden-württembergische Umweltministerium benötigt.
20. Mai 2016. Die Prüfung um vorgetäuschte Sicherheitsprüfungen ist laut Umweltministerium abgeschlossen. EnBW habe die Auflagen erfüllt. Für das Wiederanfahren fehlt nur noch eine Zustimmung der Atomaufsicht. Diese entscheidet darüber erst nach Abschluss der aktuell noch andauernden Revision.
31. Mai 2016. Das geplante Umspannwerk soll nach monatelangem Streit mit Kommunen, Bürgerinitiativen und Verbänden jetzt „auf dem Gelände des Atomkraftwerks in Philippsburg" errichtet werden. Der Abstand zur Wohnbebauung im Vergleich zu ursprünglichen Plänen vergrößert sich dadurch offenbar auf insgesamt eineinhalb Kilometer. Diese Lösung soll laut einer Sprecherin von TransnetBW möglich geworden sein, weil Flächen innerhalb des Kraftwerksgeländes Philippsburg im Zuge des Rückbaus der Anlage frei würden. Das soll vor rund einem halben Jahr noch nicht absehbar gewesen sein. Zudem wären genehmigungsrechtliche Hürden ausgeräumt worden.
31. Dezember 2019. Eventuell möglicherweise vielleicht wird Block 2 abgeschaltet.
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Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Philippsburg, Lizenz: Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 generisch“ (US-amerikanisch), Urheber: Lothar Neumann, Gernsbach
Atomkraftwerk Philippsburg, Lizenz: Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 generisch“ (US-amerikanisch), Urheber: Lothar Neumann, Gernsbach
Quellen
31.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Betreiber kommt Bürgern entgegen, Kompromiss in Philippsburg
20.05.2016, Spiegel, Nach vorgetäuschten Kontrollen, Ministerium lässt Philippsburg wieder ans Netz
20.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Prüfung im AKW Philippsburg, Ministerium zufrieden mit der EnBW
12.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, AKW Philippsburg, Arbeitsgruppe soll Manipulationen aufarbeiten
11.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, Wert für Gasmessung falsch eingestellt
26.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, AKW Philippsburg, Defekte Teile im Kühlsystem entdeckt
20.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, AKW Philippsburg, Der Atommeiler bleibt vorerst aus
18.04.2016, Heise, Atomkraft, Drei Prüfer haben im AKW Philippsburg getäuscht
18.04.2016, Focus, Atomkraftwerk Philippsburg, Drei Mitarbeitern wird Pfusch vorgeworfen
18.04.2016, RBB, Atomkraftwerk Philippsburg, Deutlich mehr Kontrollen manipuliert
18.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, Noch mehr fehlerhafte Sicherheitsprüfungen
18.04.2016, Tagesspigel, Atomkraftwerk Philippsburg, Noch mehr gefälschte Sicherheitsprüfungen
14.04.2016, Tagesspiegel, Atomkraftwerk Philippsburg, Der Mensch als Sicherheitsrisiko
14.04.2016, taz, Atomkraftwerk Philippsburg 2, Mitarbeiter täuscht Kontrollen nur vor
14.04.2016, mdr, AKW Philippsburg, Kontrolle nur vorgetäuscht
14.04.2016, Tagesspiegel, Akw nahe Karlsruhe bleibt außer Betrieb, Mitarbeiter täuschte Sicherheitskontrolle nur vor
14.04.2016, Zeit, EnBW, Mitarbeiter täuschte Kontrollen in Atomkraftwerk nur vor
14.04.2016, Focus, Philippsburg 2, "Hochgradig beunruhigend": Mitarbeiter täuscht Kontrollen in deutschem AKW vor
14.04.2016, Welt, PHILIPPSBURG 2, Mitarbeiter täuscht Kontrollen in Kernkraftwerk vor
14.04.2016, Sueddeutsche, Vom Netz genommen, AKW-Mitarbeiter täuschte Sicherheitsprüfung nur vor
14.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Interview mit Strahlenschützer zum AKW-Philippsburg, „Die Standards dürfen nicht geschleift werden“
13.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Kommentar zum AKW Philippsburg, Unfassbar
13.04.2016, FAZ, Philippsburg, Mitarbeiter täuscht Kontrollen in Kernkraftwerk nur vor
13.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, EnBW-Mitarbeiter täuschte Strahlenschutz-Prüfung nur vor
15.03.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, Defekte Absperrklappe
15.07.2015, Stuttgarter-Zeitung, Rückbau des Kernkraftwerks Philippsburg, Bürger in Sorge wegen Radioaktivität
06.10.2014, Rhein-Neckar-Zeitung, Philippsburg/Neckarwestheim: EnBW plant keine vorzeitige Abschaltung von Atomkraftwerken20.05.2016, Spiegel, Nach vorgetäuschten Kontrollen, Ministerium lässt Philippsburg wieder ans Netz
20.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Prüfung im AKW Philippsburg, Ministerium zufrieden mit der EnBW
12.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, AKW Philippsburg, Arbeitsgruppe soll Manipulationen aufarbeiten
11.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, Wert für Gasmessung falsch eingestellt
26.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, AKW Philippsburg, Defekte Teile im Kühlsystem entdeckt
20.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, AKW Philippsburg, Der Atommeiler bleibt vorerst aus
18.04.2016, Heise, Atomkraft, Drei Prüfer haben im AKW Philippsburg getäuscht
18.04.2016, Focus, Atomkraftwerk Philippsburg, Drei Mitarbeitern wird Pfusch vorgeworfen
18.04.2016, RBB, Atomkraftwerk Philippsburg, Deutlich mehr Kontrollen manipuliert
18.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, Noch mehr fehlerhafte Sicherheitsprüfungen
18.04.2016, Tagesspigel, Atomkraftwerk Philippsburg, Noch mehr gefälschte Sicherheitsprüfungen
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14.04.2016, taz, Atomkraftwerk Philippsburg 2, Mitarbeiter täuscht Kontrollen nur vor
14.04.2016, mdr, AKW Philippsburg, Kontrolle nur vorgetäuscht
14.04.2016, Tagesspiegel, Akw nahe Karlsruhe bleibt außer Betrieb, Mitarbeiter täuschte Sicherheitskontrolle nur vor
14.04.2016, Zeit, EnBW, Mitarbeiter täuschte Kontrollen in Atomkraftwerk nur vor
14.04.2016, Focus, Philippsburg 2, "Hochgradig beunruhigend": Mitarbeiter täuscht Kontrollen in deutschem AKW vor
14.04.2016, Welt, PHILIPPSBURG 2, Mitarbeiter täuscht Kontrollen in Kernkraftwerk vor
14.04.2016, Sueddeutsche, Vom Netz genommen, AKW-Mitarbeiter täuschte Sicherheitsprüfung nur vor
14.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Interview mit Strahlenschützer zum AKW-Philippsburg, „Die Standards dürfen nicht geschleift werden“
13.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Kommentar zum AKW Philippsburg, Unfassbar
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13.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Atomkraftwerk Philippsburg, EnBW-Mitarbeiter täuschte Strahlenschutz-Prüfung nur vor
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15.07.2015, Stuttgarter-Zeitung, Rückbau des Kernkraftwerks Philippsburg, Bürger in Sorge wegen Radioaktivität