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| Atomkraftwerk Brunsbüttel |
Das stillgelegte deutsche Atomkraftwerk Brunsbüttel (KKB) steht in Brunsbüttel, Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein. Es liegt an der Mündung der Elbe in die Nordsee etwa 75 km nordwestlich von Hamburg. Das Kraftwerk gilt als eines der störanfälligsten in Deutschland. Es ist seit Juli 2007 heruntergefahren. Ende Mai 2011 beschlossen die Umweltminister der Länder und des Bundes, das Atomkraftwerk Brunsbüttel dauerhaft stillzulegen. Im November 2012 leitete Vattenfall das Rückbauverfahren ein.
Das KKB hat einen Kraftwerksblock mit einem Siedewasserreaktor (SWR) der „Baulinie 69“ (auch „SWR-69“ genannt; 1969 konzipiert). Der Atomreaktor in Brunsbüttel ist nahezu baugleich mit den drei Reaktoren in den deutschen Atomkraftwerken Philippsburg Block 1 und Isar Block 1 sowie mit dem österreichischen Atomkraftwerk Zwentendorf. Letzteres wurde fertiggestellt, ging aber nach einem Volksentscheid nie in Betrieb. Der Reaktor im Atomkraftwerk Krümmel ist ähnlich, aber deutlich größer (ca. 1200 MWe).
Bei einer thermischen Reaktorleistung von 2292 MW und einer elektrischen Nettoleistung von 771 MW erreicht es einen Nettowirkungsgrad von 33,6 %.
Der kugelförmige Sicherheitsbehälter (SHB) des Atomkraftwerks hat einen Innendurchmesser von 27 m und einen Auslegungsdruck von 4,25 bar. In seinem Innern sind im Wesentlichen ein Reaktordruckbehälter (RDB), ein Schnellabschaltsystem und ein Druckabbausystem. Letzteres besteht aus einer Druckkammer, einer Kondensationskammer und mehreren Sicherheits- und Entlastungsventilen mit Kondensationsrohren. Alle aus dem SHB führenden Rohrleitungen haben Absperrarmaturen, durch deren automatisches Schließen bei Störfällen der Austritt von aktiviertem Wasser oder Dampf verhindert werden kann.
Es stammt vom Hersteller Kraftwerk Union und wurde von der Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co. OHG betrieben. Gesellschafter sind Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH (66,7 %) und E.ON Kernkraft (33,3 %).
Im Atomkraftwerk arbeiteten vor der Stilllegung 313 Eigenpersonalmitarbeiter sowie rund 150 Fremdfirmenmitarbeiter.
Jedes deutsche Atomkraftwerk muss ein Standortzwischenlager für verbrauchte Brennstäbe vorhalten. Im Jahr 2006 wurde am AKW Brunsbüttel daher ein Zwischenlager in Betrieb genommen.
Betriebsbedingt leiten Atomkraftwerke über Abluft und Abwasser im Normalbetrieb "geringe" Mengen radioaktiver Stoffe ab (Emission). Das Atomgesetz verpflichtet die Aufsichtsbehörden unter anderem dazu, den Betrieb hinsichtlich der zugelassenen Grenzwerte zu überwachen. Eine Übersicht mit aktuellen Messwerten auch für das KKB zeigen Websites der Landesregierung Schleswig-Holstein.
15. April 1970. Baubeginn.
1976. Mit der vierten Atomgesetznovelle macht die Politik die Endlagerung von atomaren Abfällen zur Aufgabe des Staates. Damit muss der Staat und nicht mehr die Müllproduzenten für die Entsorgung aufkommen. Zur Genehmigung der AKWs Biblis B, Unterweser und Brunsbüttel wird in der Zeit ein Nachweis von Endlagerkapazitäten benötigt.
23. Juli 1976. Der Reaktor wird erstmals kritisch und mit dem Netz synchronisiert.
9. Februar 1977. Das AKW Brunsbüttel geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb. Eigentümer sind HEW und Preussen Elektra.
18. Juni 1978. Bei einem Störfall, verursacht durch das Abbrechen eines Stutzens im Leitungssystem, strömen innerhalb von 2 Stunden etwa 100 Tonnen radioaktiver Dampf ins Maschinenhaus aus. Davon gelangen etwa 2 Tonnen ungefiltert in die Umgebung, was nach den BfS-Meldelisten zu einer Überschreitung der zulässigen Edelgas- und Jodemissionen in die Umgebung führt.
Eine Reaktorabschaltung wird von der Betriebsmannschaft dadurch verhindert, dass sie das Reaktorschutzsystem unzulässig manipuliert. Der Störfall wird erst zwei Tage später bekannt, als ein Unbekannter bei der Deutschen Presse-Agentur anruft. Eine genaue Untersuchung der Ereignisse wird daraufhin durch die Reaktorsicherheitskommission durchgeführt. Das KKB wird für mehrere Wochen stillgelegt. Später erfolgen Umrüstungen; das KKB muss immer wieder längere Betriebspausen einlegen.
1976. Mit der vierten Atomgesetznovelle macht die Politik die Endlagerung von atomaren Abfällen zur Aufgabe des Staates. Damit muss der Staat und nicht mehr die Müllproduzenten für die Entsorgung aufkommen. Zur Genehmigung der AKWs Biblis B, Unterweser und Brunsbüttel wird in der Zeit ein Nachweis von Endlagerkapazitäten benötigt.
23. Juli 1976. Der Reaktor wird erstmals kritisch und mit dem Netz synchronisiert.
9. Februar 1977. Das AKW Brunsbüttel geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb. Eigentümer sind HEW und Preussen Elektra.
18. Juni 1978. Bei einem Störfall, verursacht durch das Abbrechen eines Stutzens im Leitungssystem, strömen innerhalb von 2 Stunden etwa 100 Tonnen radioaktiver Dampf ins Maschinenhaus aus. Davon gelangen etwa 2 Tonnen ungefiltert in die Umgebung, was nach den BfS-Meldelisten zu einer Überschreitung der zulässigen Edelgas- und Jodemissionen in die Umgebung führt.
Eine Reaktorabschaltung wird von der Betriebsmannschaft dadurch verhindert, dass sie das Reaktorschutzsystem unzulässig manipuliert. Der Störfall wird erst zwei Tage später bekannt, als ein Unbekannter bei der Deutschen Presse-Agentur anruft. Eine genaue Untersuchung der Ereignisse wird daraufhin durch die Reaktorsicherheitskommission durchgeführt. Das KKB wird für mehrere Wochen stillgelegt. Später erfolgen Umrüstungen; das KKB muss immer wieder längere Betriebspausen einlegen.
März 1985. Nachdem das Österreichische AKW Zwentendorf sieben Jahre im Bereitschaftsdienst gehalten worden war weil sich die Energiewirtschaft nicht vorstellen konnte, dass Österreich die Anlage damals für umgerechnet 0,5 Mrd. Euro errichten lassen und dann nicht nutzen würde wird die "stille Liquidierung" beschlossen. Es hat bis jetzt 14 Mrd. Schilling gekostet. 600 Mio. davon wurden für die Instanthaltung verbraucht. Danach dient der Siedewasserreaktor als Ersatzteilspender für die drei baugleichen deutschen Atomkraftwerke Isar 1, Brunsbüttel und Philippsburg 1. Zudem wurde er zu Ausbildungszwecken für die deutsche Kraftwerksschule e.V. in Essen genutzt.
26. April 1986. Die Katastophe von Tschernobyl beginnt.
14. Dezember 2001. Im AKW Brunsbüttel ereignet sich ein Aufsehen erregender Störfall. Im laufenden Betrieb beschädigt eine Knallgas-Explosion eine Rohrleitung die an den Reaktordruckbehälter angeschlossen ist. Der daraus resultierende Kühlwasserverlust kann durch die Schließung eines unbeschädigt gebliebenen Absperrventils beendet werden. Obwohl beim Störfall ein Explosionsdetektor anschlägt und mehrere weitere Überwachungsgeräte kurzzeitig Werte am Anschlag liefern, interpretierten die Betreiber das Geschehen als nicht meldepflichtige „spontane Leckage“ an einem nicht sicherheitsrelevanten Anlagenteil. Der Reaktor wird ohne weitere Untersuchung mehrere Wochen weiter unter Volllast betrieben.
Die Anzeigen der Überwachungsgeräte werden, wie es das Atomgesetz vorschreibt, direkt an das zuständige Ministerium in Kiel übermittelt und dort mitgeschrieben. Die Analyse dieser Daten veranlasst das Ministerium dazu, vom Betreiber eine Stellungnahme zu verlangen. Nachdem die Interpretation der Betreiber („Spontane Leckage“) die aufgezeichneten Daten nicht plausibel erklären kann, fordert das Ministerium mit wachsender Dringlichkeit eine Begehung des Reaktors zur Klärung des Vorgangs.
2002. Das Kraftwerk wird vom Konzern Vattenfall Europe AG übernommen.
21. Februar 2002. Erst nach Androhung einer formalen Anweisung sind die Betreiber bereit, heute eine Revision durchzuführen. Bei dieser Begehung stellt sich heraus, dass das Rohr der Deckeldusche (Durchmesser 100 mm) gerissen ist und auf einer Strecke von etwa zwei Metern fehlt.
Die Ursache für die Explosion ist Knallgas, das durch Radiolyse bei allen Siedewasserreaktoren im regulären Betrieb entsteht. Das Risiko, dass sich das Gas in der vom Reaktordeckel abgehenden Leitung sammeln und explodieren kann, war in den Sicherheitsbeurteilungen übersehen worden.
Aus dem zuständigen Gremium der Bundesregierung (eine rot-grüne Koalition unter Gerhard Schröder, siehe Kabinett Schröder I (bis Oktober 2002)) heisst es zu der Verzögerung der Begehung durch die Betreiber, dass dieser den Unfall entweder „schamlos vernebelt“ habe oder die Fachkunde „skandalös unterentwickelt“ sei. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Minister: Jürgen Trittin) hätte dieser Unfall bei anderem Verlauf und einem Ausfall diverser weiterer Sicherheitssysteme im Extremfall auch zur Kernschmelze führen können. Der Vorfall wird mit INES 1 eingestuft.
Die anderen Siedewasserreaktoren in Deutschland werden auf die Möglichkeit ähnlicher Explosionen untersucht.
Februar 2003. Das AKW Brunsbüttel geht wieder in Betrieb.
28. November 2003. Vattenfall erhält vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Genehmigung für 40 Jahre radioaktive Abfälle auf dem Gelände des AKW Brunsbüttel zu lagern.
23. August 2004. Ein Kurzschluss in einem Starkstromkabel löst einen Kabelbrand aus. Wegen Ausfall der gesicherten Eigenbedarfsversorgung führt dies zu einer Reaktorschnellabschaltung. Die Aufsichtsbehörde ordnet daraufhin eine Überprüfung ähnlicher Kabel und weiterer betroffener Systeme an.
Ende Oktober 2004. Das AKW geht nach Ende der sich aus dem Kabelbrand ergebenden Reparatur- und Ertüchtigungsmassnahmen wieder ans Netz.
5. Februar 2006. Am Standort des Atomkraftwerks wird ein Zwischenlager für maximal 80 CASTOR V/52-Behälter mit bis zu 450 t Schwermetallmasse, 6 × 1019 Bq Aktivität und 2,0 MW Wärmefreisetzung in Betrieb genommen.
Ende 2006. Es entsteht das Aktionsbündnis "Brunsbüttel stillegen - jetzt!" das sich die sofortige Abschaltung des „Pannenreaktors“ zum Ziel setzt. Es verfasst die 'Brunsbütteler Erklärung', in der die sofortige Abschaltung des Kernkraftwerks gefordert wird. Zu den Mitgliedern gehören Robin Wood, BUND, IPPNW sowie x-tausendmal quer.
Anlass für die Gründung dieser Gruppe und für den erneuten Beginn der Proteste waren Pläne der Besitzer E.ON und Vattenfall, durch Umverteilung der Restlaufzeit von anderen Atomkraftwerken die geplante Abschaltung des Reaktors im Jahre 2009 zu verschieben.
4. November 2006. Die erste Demonstration des Aktionsbündnisses "Brunsbüttel stillegen - jetzt!" findet mit etwa 400 Teilnehmern auf der Zufahrt des AKWs statt.
22. Juni 2007. Der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) lehnt eine länger Laufzeit für das im Moment abgeschaltete AKW Brunsbüttel ab. Vattenfall Europe wollte Reststrommengen des stillgelegten Atomreaktors Mülheim-Kärlich auf das AKW Brunsbüttel transferieren.
Den AKWs wurden so genannte Reststrommengen zugeteilt. Die deutschen Atomkonzerne versuchen nun mit den Anträgen die Abschaltung älterer Atomreaktoren in dieser Wahlperiode zu verhindern. Die Branche hofft darauf dass nach der nächsten Bundestagswahl im Falle eines stärkeren Gewichts der Union der Ausstiegsbeschluss geändert werden könnte.
Es gibt noch einen weiteren Antrag für die Übertragung von Reststrommengen vom AKW Krümmel nach Brunsbüttel. Darüber wurde bisher noch nicht entschieden.
28. Juni 2007. Bei Instandhaltungsarbeiten in einer E.ON-Schaltanlage des Stromnetzes wird in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Brunsbüttel eine Störung durch einen Kurzschluss im 380-Kilovolt-Übertragungsnetz verursacht. Die Anlage wird daraufhin automatisch vom Stromnetz getrennt und per „Lastabwurf“ sehr schnell auf die für die Eigenbedarfsversorgung notwendige Leistung von ca. 30 MW heruntergefahren. Um Schäden bei der starken Leistungsreduktion zu vermeiden, wird eine Turbinenschnellabschaltung und infolgedessen eine Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung auf den Fremdnetztrafo ausgelöst. Der Turbinenschnellabschaltung folgte unmittelbar eine Reaktorschnellabschaltung.
1. Juli 2007. Das AKW wird wieder hochgefahren. Dabei werden zweimal Absperrungen des Reaktorwasserreinigungssystems ausgelöst. Nach Angaben des Betreibers sind diese jeweils auf Fehlbedienungen des Personals zurückzuführen. Die Absperrungen werden in die Kategorie „N“ (Normal) gemäß der AtSMV und in die Stufe 0 (ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) gemäß der internationalen Störfall-Bewertungsskala INES eingeordnet.
2. Juli 2007. Nach Angabe des für die Aufsicht zuständigen Ministeriums in Kiel sind bei einer Anfrage an die Kraftwerksleitung Störungen beim Wiederanfahren verneint worden und die spätere Meldung gemäß AtSMV ist erst „auf den letzten Drücker“ erfolgt. Einige Politiker und Umweltschützer bewerteten dies als neuerlichen Beweis für die mangelhafte Informationspolitik des Betreibers.
19. Juli 2007. Die Mängelliste des Kernkraftwerks Brunsbüttel wird aufgrund großen öffentlichen Drucks nach den Störfällen vom 28. Juni 2007 im Internet veröffentlicht.
Die Deutsche Umwelthilfe hält die Notstromversorgung auf Betriebsstörungen schlechter vorbereitet als die im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark, in dem es am 25. Juli 2006 zu einem Störfall in der Notstromversorgung kam. Der Betreiber des Atomkraftwerks, Vattenfall, widerspricht dieser Aussage vehement und kommt in seiner Analyse zu einem anderen Ergebnis. Die Anti-Atomkraft-Bewegung kritisiert, dass die Betreibergesellschaft lange Zeit nicht bereit ist, die Öffentlichkeit über bestehende Sicherheitsrisiken zu informieren, obwohl nach EU-Recht eine Offenlegungspflicht besteht.
21. Juli 2007. Das AKW Brunsbüttel wird "vorübergehend" abgeschaltet. Laut Spiegel Online ist erneut ein Mangel am Bau der Grund. Bei Überprüfungen sind „nicht spezifikationsgerecht gesetzte Dübel“, auf denen der Buchstabe »K« für »Kerntechnik« fehlt, festgestellt worden.
August 2007. Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt eine „Kleine Anfrage“ an die Bundesregierung.
November 2007. Die Bundesregierung antwortet auf die "Kleine Anfrage" dass der Betrieb der Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel bis auf weiteres nicht wieder aufgenommen wird. Dies gelte solange bis „die Ursachen der Ereignisse in den Kernkraftwerken nicht vollständig ermittelt und geeignete Abhilfemaßnahmen zur Vorbeugung gegen ein erneutes Auftreten getroffen werden“.
2008. Bezüglich eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zum Zwischenlager im Atomkraftwerk Brunsbüttel, veröffentlicht Gerald Hennenhöfer (Jurist und Atomlobbyist) einen Aufsatz, in dem er die Entscheidung der Richter kritisiert. Diese hatten gezielt herbeigeführte Flugzeugabstürze als Gefahren definiert, die nicht mehr dem Restrisiko, das alle zu tragen haben, zuzurechnen seien. Gefahrenabwehr gegen Terroranschläge wäre damit ein einklagbares Recht der Anwohner. Hennenhöfer positioniert sich gegen ein solches Klagerecht.
2009. Im Rahmen des rot-grünen Atomausstiegs wird die endgültige Abschaltung des AKW Brunsbüttel für dieses Jahr erwartet. Seit 2007 hat sich die zulässige Reststrommenge jedoch nicht verringert, weil das AKW seit dem 21. Juli 2007 keinen Strom mehr ins Netz eingespeist hat. Anfang 2009 verfügt das Kraftwerk deshalb noch über eine Reststrommenge von 10.999,67 GWh, die einer Restlaufzeit von etwa 22 Monaten entspricht.
In seinen Monatsberichten teilte der Betreiber Vattenfall vage mit: „In den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel werden das Prüf- und Sanierungsprogramm sowie die Umsetzung des im September 2007 veröffentlichten Maßnahmenpaketes intensiv fortgesetzt. Bis zum Abschluss dieser Aktivitäten, die voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden, bleiben beide Anlagen abgeschaltet.“
26. März 2009. Das Bundesverwaltungsgericht lehnt in letzter Instanz eine Klage der Eigentümer Vattenfall und E.ON ab, die Reststrommengen aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich auf das Atomkraftwerk Brunsbüttel und Biblis A zu übertragen.
14. November 2009. Die schwedische Regierung kündigt an Lars G. Josefsson, den Chef von Vattenfall austauschen zu wollen. Er hatte im letzten Jahr im Namen des Gesamtkonzerns Vattenfall und nicht im Namen der Tochter Vattenfall Europe eine Haftungsverpflichtung für die AKWs Brunsbüttel und Krümmel unterschrieben. Das bedeutet dass Vattenfall Europe für einen Schaden von 2,5 Mrd. Euro aufkommen müsste wenn so ein Ding hochgeht. Danach könnte der Gesamtkonzern und danach eventuell Schweden als Alleinaktionär von Vattenfall in Haftung genommen werden. Der Ministerin Olofson scheinen AKWs doch nicht so geheuer zu sein ansonsten müsste sie ja keine Angst davor haben dass damit die gesammte "Gruppe in Gefahr gebracht" worden ist. Wenns um Geld geht ist das Risiko bei AKWs also anscheinend nicht tragbar wenn es um Menschen geht juckt das Restrisiko dagegen nicht.
03. Februar 2010. Am 24. April 2010 soll eine Menschenkette zwischen den AKWs Brunsbüttel und Krümmel gegen die von der Regierung geplante Laufzeitverlängerung demonstrieren.
24. April 2010. Mehr als 120.000 Menschen demonstrieren 2 Tage vor dem 26. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegen Atomenergie. Zwischen den AKWs Brunsbüttel und Krümmel bilden sie eine 127 Kilometer lange Menschenkette. Die Menschen werden mit mehr als 200 Bussen und 3 Sonderzügen zu den Sammelpunkten in Hamburg und Schleswig-Holstein gebracht. Andere kommen mit Autos oder Fahrrädern.
10. Mai 2010. Auf eine parlamentarische Anfrage von Sylvia Kotting-Uhl (Atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag legte das Bundesumweltministeriums (BMU) für die Jahre 1993 bis 2008 eine Statistik zur Pannenhäufigkeit der 17 laufenden Atomkraftwerke in Deutschland vor:
Es gibt (wie bei allen technischen Geräten) um so mehr Pannen, je älter AKWs werden. In Deutschland ist Krümmel mit 82 Defekten am misserabelsten, danach kommt gleich Brunsbüttel mit 80 Defekten. Biblis B und A kommen auf 78 bzw. 66 Defekte. Unterweser 49, Brokdorf 48, Grohnde 47, Neckarwestheim I 47, Isar I 44, Grafenrheinfeld 41, Philippsburg I 39, Gundremmingen B 32, Philippsburg II 31, Gundremmingen C 26, Emsland 25, Isar II 20, Neckarwestheim II 19.
Seit 1994 hat Reaktorblock Philippsburg 2 den stärksten Anstieg technischer Fehler.
Norbert Röttgen (Umweltminister) bietet den Betreibern der AKWs nun längere Laufzeiten gegen technische Nachrüstungen an. Dokumente aus dem Jahr 2007 stellen jedoch fest, dass "durch die höhere Anzahl an Nachrüstmaßnahmen mit all ihren Rückwirkungen auf die Anlage die Fehleranfälligkeit gestiegen ist".
02. Juli 2010. Deutschland hat im ersten Quartal 2010 einen Exportüberschuss beim Strom von etwa 9 Mrd. Kilowattstunden. Etwa 6,7% mehr Strom wurde also hierzulande erzeugt als verbraucht. Das entspricht in etwa der Leistung die von Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Isar 1, Philippsburg 1 und Grafenrheinfeld erzeugt wurde. Krümmel und Brunsbüttel waren in der Zeit nicht am Netz. Wieder einmal ein Zeichen dafür dass es die von der Atomlobby erfundene "Stomlücke" nicht gibt.
Trotz unterdurchschnittlicher Windverhältnisse wurde in der Zeit mit Windkraftwerken 10,6 Mrd. KWh erzeugt, mit Solarenergie 0,9 Mrd. KWh, Wasserkraft leistete 4,4 Mrd. KWh, Biomasse 7,3 Mrd. KWh.
15. Juli 2010. Ein Bericht des TV-Magazins Kontraste thematisiert dass insbesondere die Schweißnaht am Behälterboden des Reaktordruckbehälters von Brunsbüttel eine Schwachstelle ist. Sie ist zu schwach ausgelegt, von außen an vielen Stellen unzugänglich und kann deshalb nicht inspiziert werden.
Der oben bereits beschriebene Sicherheitsbehälter (kurz SHB oder auch Containment genannt) ist bei schweren Unfällen mit Kernschmelze eine Schwachstelle der deutschen Siedewasser-Reaktoren (mit Ausnahme von Gundremmingen), da er unten nur aus rund drei Zentimeter dickem Stahl besteht. Die ca. 2500 Grad heiße Kernschmelze benötigt nach Durchschmelzen des Reaktorgefässes nur einige Minuten, um diese Schale ebenfalls durchzuschmelzen. Nahezu sämtliche AKWs weltweit besitzen im Gegensatz dazu neben der Schale noch mindestens einen Meter Beton als Fundament unter dem Reaktor, den die Schmelze durchdringen muss, bevor sie in die Umgebung gelangt. In Brunsbüttel gibt es zwar weiter unten ebenfalls noch das Betonfundament des Reaktorgebäudes, aber in einer Distanz von mehreren Metern unter der Schale. Sobald die Schmelze die Schale durchgeschmolzen hat, ist die Rückhaltefähigkeit der Gebäudestrukturen für Radioaktivität massiv reduziert. Man prognostiziert, dass für eine Evakuierung der Bevölkerung der nahen Region, hier der recht großen Stadt Brunsbüttel, eine Reaktionszeit von nur 1,5 bis 5 Stunden verblieb. Seit der Abschaltung des KKW besteht diese Gefahr nicht mehr (Grund siehe Nachzerfallswärme).
5. September 2010. Von der schwarz-gelden Bundesregierung wird auf einem "Atomgipfel" eine Laufzeitverlängerung für Brunsbüttel und die anderen sechs ältesten AKWs in Deutschland beschlossen.
An diesem Tag beschließen sie, die Restlaufzeiten-Regelung des Atomkonsenses von 2002 abschaffen zu wollen und ältere Reaktoren (darunter das KKW Brunsbüttel) acht Jahre und neuere Reaktoren (1980 oder später in Betrieb gegangen) 14 Jahre länger laufen lassen zu wollen. Ob eine solche Regelung ohne Zustimmung des Bundesrates in Kraft treten kann, ist fraglich; einige Landesregierungen riefen später das Bundesverfassungsgericht an.
14. September 2010. Laut Vattenfall sollen das AKW Krümmel Anfang 2011 und das AKW Brunsbüttel Ende 2011 wieder ans Netz gehen. Der Antrag zum Wiederanfahren soll demnach bis Dezember gestellt werden. Für Instandsetzung und Modernisierung von Krümmel wurden ca. 390 Mio. Euro ausgegeben. Brunsbüttel hat von 2007 bis 2009 etwa 300 Mio. Euro gekostet.
Greenpeace reichte dagegen beim Oberverwaltungsgericht in Schleswig eine Untätigkeitsklage gegen die Atomaufsicht Schleswig-Holstein ein. Die Atomaufsicht soll bisher nicht fristgerecht auf den Antrag der Umweltorganisation auf Widerruf der Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Krümmel reagiert haben.
Dezember 2010. Ein juristisches Gutachten für die Fraktion der Grünen im Landtag von Schleswig-Holstein hält die Betriebsgenehmigung von Brunsbüttel für erloschen. Eine neue Betriebsgenehmigung komme aufgrund des Alters der Anlage nicht mehr in Betracht. Der Betreiber Vattenfall bezweifelt die Anwendung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes auf Kernkraftwerke und die Definition des mangelnden Betriebs.
Ende 2010. Die Rückstellungen von Vattenfall zum Abbau betragen derzeit laut Kieler Atomaufsicht für Krümmel 1,857 Milliarden Euro, für Brunsbüttel 1,602 Milliarden Euro.
20. Januar 2011. Vattenfall will seinen Pannenmeiler Krümmel erst im Sommer wieder ans Netz bringen. Im Moment laufen etwa für 6 Monate Gespräche mit dem Mitbetreiber E.on. Vattenfall möchte aus den Beteiligungen an den beiden AKW Krümmel und Brunsbüttel und damit aus der Atomenergieerzeugung in Deutschland aussteigen.
11. März 2011. Die Katastrophe von Fukushima beginnt.
13. März 2011. Die SPD will als Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima im Bundestag in dieser Woche in namentlicher Abstimmung die Laufzeitverlängerung rückgängig machen. Die AKWs Biblis A und B, Brunsbüttel und Neckarwestheim sollen sofort abgeschaltet werden. Isar 1, Krümmel, Philippsburg 1 und Unterweser sollen innerhalb eines halben Jahres stillgelegt werden.
14. März 2011. Die schwarz-gelde Bundesregierung hat sich als Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima vor den Wahlen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen auf ein dreimonatiges Atom-Moratorium verständigt. Nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten in Berlin gibt das Bundeskanzler Angela Merkel bekannt dass die 7 deutschen AKWs Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Brunsbüttel, Isar I, Unterweser und Philippsburg 1 zu einer "Sicherheitsüberprüfung" vorübergehend vom Netz genommen werden und das AKW Krümmel welches nach Pannen bereits abgeschaltet ist vom Netz getrennt bleibt. Bei den Vorgängen in Japan handelt es sich laut Merkel um "eine Zäsur in der Geschichte der technisierten Welt.
In den nächsten 3 Monaten werden daher "nur" noch 9 AKWs in Deutschland Strom liefern. Während dieses Moratoriums soll eine Ethikkommission die Risiken der Atomenergie neu abwägen und die Regierung beraten. Dabei soll sie auf die Arbeit der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zurückgreifen, die bis Mitte Mai untersucht, wie sicher die deutschen AKW sind. Am 16. Mai wird die RSK ihren Bericht veröffentlichen.
03. Februar 2010. Am 24. April 2010 soll eine Menschenkette zwischen den AKWs Brunsbüttel und Krümmel gegen die von der Regierung geplante Laufzeitverlängerung demonstrieren.
24. April 2010. Mehr als 120.000 Menschen demonstrieren 2 Tage vor dem 26. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegen Atomenergie. Zwischen den AKWs Brunsbüttel und Krümmel bilden sie eine 127 Kilometer lange Menschenkette. Die Menschen werden mit mehr als 200 Bussen und 3 Sonderzügen zu den Sammelpunkten in Hamburg und Schleswig-Holstein gebracht. Andere kommen mit Autos oder Fahrrädern.
10. Mai 2010. Auf eine parlamentarische Anfrage von Sylvia Kotting-Uhl (Atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag legte das Bundesumweltministeriums (BMU) für die Jahre 1993 bis 2008 eine Statistik zur Pannenhäufigkeit der 17 laufenden Atomkraftwerke in Deutschland vor:
Es gibt (wie bei allen technischen Geräten) um so mehr Pannen, je älter AKWs werden. In Deutschland ist Krümmel mit 82 Defekten am misserabelsten, danach kommt gleich Brunsbüttel mit 80 Defekten. Biblis B und A kommen auf 78 bzw. 66 Defekte. Unterweser 49, Brokdorf 48, Grohnde 47, Neckarwestheim I 47, Isar I 44, Grafenrheinfeld 41, Philippsburg I 39, Gundremmingen B 32, Philippsburg II 31, Gundremmingen C 26, Emsland 25, Isar II 20, Neckarwestheim II 19.
Seit 1994 hat Reaktorblock Philippsburg 2 den stärksten Anstieg technischer Fehler.
Norbert Röttgen (Umweltminister) bietet den Betreibern der AKWs nun längere Laufzeiten gegen technische Nachrüstungen an. Dokumente aus dem Jahr 2007 stellen jedoch fest, dass "durch die höhere Anzahl an Nachrüstmaßnahmen mit all ihren Rückwirkungen auf die Anlage die Fehleranfälligkeit gestiegen ist".
02. Juli 2010. Deutschland hat im ersten Quartal 2010 einen Exportüberschuss beim Strom von etwa 9 Mrd. Kilowattstunden. Etwa 6,7% mehr Strom wurde also hierzulande erzeugt als verbraucht. Das entspricht in etwa der Leistung die von Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Isar 1, Philippsburg 1 und Grafenrheinfeld erzeugt wurde. Krümmel und Brunsbüttel waren in der Zeit nicht am Netz. Wieder einmal ein Zeichen dafür dass es die von der Atomlobby erfundene "Stomlücke" nicht gibt.
Trotz unterdurchschnittlicher Windverhältnisse wurde in der Zeit mit Windkraftwerken 10,6 Mrd. KWh erzeugt, mit Solarenergie 0,9 Mrd. KWh, Wasserkraft leistete 4,4 Mrd. KWh, Biomasse 7,3 Mrd. KWh.
15. Juli 2010. Ein Bericht des TV-Magazins Kontraste thematisiert dass insbesondere die Schweißnaht am Behälterboden des Reaktordruckbehälters von Brunsbüttel eine Schwachstelle ist. Sie ist zu schwach ausgelegt, von außen an vielen Stellen unzugänglich und kann deshalb nicht inspiziert werden.
Der oben bereits beschriebene Sicherheitsbehälter (kurz SHB oder auch Containment genannt) ist bei schweren Unfällen mit Kernschmelze eine Schwachstelle der deutschen Siedewasser-Reaktoren (mit Ausnahme von Gundremmingen), da er unten nur aus rund drei Zentimeter dickem Stahl besteht. Die ca. 2500 Grad heiße Kernschmelze benötigt nach Durchschmelzen des Reaktorgefässes nur einige Minuten, um diese Schale ebenfalls durchzuschmelzen. Nahezu sämtliche AKWs weltweit besitzen im Gegensatz dazu neben der Schale noch mindestens einen Meter Beton als Fundament unter dem Reaktor, den die Schmelze durchdringen muss, bevor sie in die Umgebung gelangt. In Brunsbüttel gibt es zwar weiter unten ebenfalls noch das Betonfundament des Reaktorgebäudes, aber in einer Distanz von mehreren Metern unter der Schale. Sobald die Schmelze die Schale durchgeschmolzen hat, ist die Rückhaltefähigkeit der Gebäudestrukturen für Radioaktivität massiv reduziert. Man prognostiziert, dass für eine Evakuierung der Bevölkerung der nahen Region, hier der recht großen Stadt Brunsbüttel, eine Reaktionszeit von nur 1,5 bis 5 Stunden verblieb. Seit der Abschaltung des KKW besteht diese Gefahr nicht mehr (Grund siehe Nachzerfallswärme).
5. September 2010. Von der schwarz-gelden Bundesregierung wird auf einem "Atomgipfel" eine Laufzeitverlängerung für Brunsbüttel und die anderen sechs ältesten AKWs in Deutschland beschlossen.
An diesem Tag beschließen sie, die Restlaufzeiten-Regelung des Atomkonsenses von 2002 abschaffen zu wollen und ältere Reaktoren (darunter das KKW Brunsbüttel) acht Jahre und neuere Reaktoren (1980 oder später in Betrieb gegangen) 14 Jahre länger laufen lassen zu wollen. Ob eine solche Regelung ohne Zustimmung des Bundesrates in Kraft treten kann, ist fraglich; einige Landesregierungen riefen später das Bundesverfassungsgericht an.
14. September 2010. Laut Vattenfall sollen das AKW Krümmel Anfang 2011 und das AKW Brunsbüttel Ende 2011 wieder ans Netz gehen. Der Antrag zum Wiederanfahren soll demnach bis Dezember gestellt werden. Für Instandsetzung und Modernisierung von Krümmel wurden ca. 390 Mio. Euro ausgegeben. Brunsbüttel hat von 2007 bis 2009 etwa 300 Mio. Euro gekostet.
Greenpeace reichte dagegen beim Oberverwaltungsgericht in Schleswig eine Untätigkeitsklage gegen die Atomaufsicht Schleswig-Holstein ein. Die Atomaufsicht soll bisher nicht fristgerecht auf den Antrag der Umweltorganisation auf Widerruf der Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Krümmel reagiert haben.
Dezember 2010. Ein juristisches Gutachten für die Fraktion der Grünen im Landtag von Schleswig-Holstein hält die Betriebsgenehmigung von Brunsbüttel für erloschen. Eine neue Betriebsgenehmigung komme aufgrund des Alters der Anlage nicht mehr in Betracht. Der Betreiber Vattenfall bezweifelt die Anwendung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes auf Kernkraftwerke und die Definition des mangelnden Betriebs.
Ende 2010. Die Rückstellungen von Vattenfall zum Abbau betragen derzeit laut Kieler Atomaufsicht für Krümmel 1,857 Milliarden Euro, für Brunsbüttel 1,602 Milliarden Euro.
11. März 2011. Die Katastrophe von Fukushima beginnt.
13. März 2011. Die SPD will als Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima im Bundestag in dieser Woche in namentlicher Abstimmung die Laufzeitverlängerung rückgängig machen. Die AKWs Biblis A und B, Brunsbüttel und Neckarwestheim sollen sofort abgeschaltet werden. Isar 1, Krümmel, Philippsburg 1 und Unterweser sollen innerhalb eines halben Jahres stillgelegt werden.
14. März 2011. Die schwarz-gelde Bundesregierung hat sich als Reaktion auf die Katastrophe von Fukushima vor den Wahlen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen auf ein dreimonatiges Atom-Moratorium verständigt. Nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten in Berlin gibt das Bundeskanzler Angela Merkel bekannt dass die 7 deutschen AKWs Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Brunsbüttel, Isar I, Unterweser und Philippsburg 1 zu einer "Sicherheitsüberprüfung" vorübergehend vom Netz genommen werden und das AKW Krümmel welches nach Pannen bereits abgeschaltet ist vom Netz getrennt bleibt. Bei den Vorgängen in Japan handelt es sich laut Merkel um "eine Zäsur in der Geschichte der technisierten Welt.
In den nächsten 3 Monaten werden daher "nur" noch 9 AKWs in Deutschland Strom liefern. Während dieses Moratoriums soll eine Ethikkommission die Risiken der Atomenergie neu abwägen und die Regierung beraten. Dabei soll sie auf die Arbeit der Reaktorsicherheitskommission (RSK) zurückgreifen, die bis Mitte Mai untersucht, wie sicher die deutschen AKW sind. Am 16. Mai wird die RSK ihren Bericht veröffentlichen.
29. April 2011. Laut Greenpeace sind die deutschen AKWs Krümmel und Brunsbüttel gefährlicher als das Katastrophen-AKW in Fukushima. Vor allem weil der Sicherheitsbehälter welcher den Reaktordruckbehälter umschließt nur aus Stahl und nicht aus Stahlbeton besteht. Ein schmelzender Kern würde nur von einer Stahlwanne aufgefangen. Zudem liegt das Abklingbecken für abgebrannte Brennstäbe außerhalb des Sicherheitsbehälters. Notstrom- sowie Notkühleinrichtungen sollen nicht ausreichend voneinander getrennt sein.
16. Mai 2011. Norbert Röttgen (CDU - Bundesumweltminister) stellt die Ergebnisse der Prüfung aller 17 deutschen Atomkraftwerke durch die Reaktorsicherheitskommission (RSK), gemeinsam mit Rudolf Wieland (Vorsitzender der RSK) vor. Der Bericht umfasst 116 Seiten. Die Ergebnisse sollen wesentliche Grundlage für die Entscheidungen der Bundesregierung zum Abschalten von Atomkraftwerken im Rahmen der geplanten Energiewende sein.
16. Mai 2011. Norbert Röttgen (CDU - Bundesumweltminister) stellt die Ergebnisse der Prüfung aller 17 deutschen Atomkraftwerke durch die Reaktorsicherheitskommission (RSK), gemeinsam mit Rudolf Wieland (Vorsitzender der RSK) vor. Der Bericht umfasst 116 Seiten. Die Ergebnisse sollen wesentliche Grundlage für die Entscheidungen der Bundesregierung zum Abschalten von Atomkraftwerken im Rahmen der geplanten Energiewende sein.
Laut dem Reaktorsicherheitsbericht, der ausschließlich nach Daten erstellt wurde die von den AKW-Betreibern angegeben wurden ist keiner der 17 deutschen Atomreaktoren gegen Abstürze großer Flugzeuge geschützt. Sieben der AKWs würden nicht einmal dem Aufprall kleinerer Flugzeuge standhalten. Die AKWs Biblis A und B, Philipsburg und Brunsbüttel haben keinen nachgewiesenen Schutz. Die Atomkraftwerke Unterweser, Isar I und Neckarwestheim I bieten gerade mal einen Schutz gegen leichtere Flugzeuge. Die restlichen 10 deutschen AKWs stehen auf Stufe 2. Schutzstufe 3 - ein ausreichender Schutz gegen den Einschlag schwerster Flugzeuge - wird von keinem deutschen AKW erreicht.
Empfehlungen zur Abschaltung von AKWs werden nicht gegeben. Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnt einen sofortigen Atomausstieg ab. Eventuell könnten seiner Aussage nach vier Atomkraftwerke, die nicht einmal den Sicherheitsanforderungen für den Absturz eines kleinen Flugzeugs genügen, abgeschaltet werden. Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I hätten "keine nachgewiesene Sicherheitauslegung". Dies werde laut Röttgen bei der politischen Bewertung eine wesentliche Rolle spielen.
Auch nach Vorlage des Berichts bleibt es beim Atom-Moratorium der Bundesregierung bis Mitte Juni. Am 6. Juni soll das neue Atomgesetz, das die Restlaufzeiten der AKW festlegt, vom Kabinett verabschiedet werden.
6. Juni 2011. Das Kabinett Merkel II beschließt das Aus für acht Atomkraftwerke - darunter Brunsbüttel - und den stufenweisen Atomausstieg bis 2022.
30. Juni 2011. Der Bundestag beschliesst in namentlicher Abstimmung mit großer Mehrheit (513 Stimmen) das „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“, das die Beendigung der Atomenergienutzung und Beschleunigung der Energiewende regelt.
Für das Umfüllen des Mülls in die Guss-Container wurde laut Vattenfall ein Loch in den Fassdeckel geschnitten und mit einem Schlauch der Fassinhalt abgesaugt: Pulverharze aus den Filterkonzentraten der Reaktorabwasserreinigungsanlage. Beim Absaugen rotiert das Fass mit bis zu 100 Umdrehungen pro Minute. Normalerweise sei es nach drei Stunden leer. Bei dem angeblich Durchgerosteten soll das acht Stunden gedauert haben.
Seit 2004 wurde bereits der Inhalt von 650 Fässern, die teilweise seit den 70er Jahren in den Kammern stehen, herausgehoben und ihr Inhalt in gusseiserne Behälter umgefüllt von denen jeder den Inhalt von 18 Fässern aufnehmen kann. Sie sollen in das Endlager „Schacht Konrad“ bei Salzgitter gebracht werden. Etwa weitere 600 Fässer lagern noch in den Kavernen.
Im ebenfalls von Vattenfall betriebenen, inzwischen stillgelegten Atomkraftwerk Krümmel befinden sich 19 Castoren und etwas mehr als 1100 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen.
Eine große Menge strahlenden Mülls ist schon in der Vergangenheit weggeschafft worden. Zwischen 1995 und 1998 sind laut Barbara Meyer-Buckow (Sprecherin von Vattenfall) mehr als 4.600 Gebinde in das ehemalige DDR-Endlager Morsleben transportiert worden. Der Müll sei den damaligen Vorschriften entsprechend einfach in den Fässern transportiert worden.
Empfehlungen zur Abschaltung von AKWs werden nicht gegeben. Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnt einen sofortigen Atomausstieg ab. Eventuell könnten seiner Aussage nach vier Atomkraftwerke, die nicht einmal den Sicherheitsanforderungen für den Absturz eines kleinen Flugzeugs genügen, abgeschaltet werden. Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I hätten "keine nachgewiesene Sicherheitauslegung". Dies werde laut Röttgen bei der politischen Bewertung eine wesentliche Rolle spielen.
Auch nach Vorlage des Berichts bleibt es beim Atom-Moratorium der Bundesregierung bis Mitte Juni. Am 6. Juni soll das neue Atomgesetz, das die Restlaufzeiten der AKW festlegt, vom Kabinett verabschiedet werden.
6. Juni 2011. Das Kabinett Merkel II beschließt das Aus für acht Atomkraftwerke - darunter Brunsbüttel - und den stufenweisen Atomausstieg bis 2022.
30. Juni 2011. Der Bundestag beschliesst in namentlicher Abstimmung mit großer Mehrheit (513 Stimmen) das „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“, das die Beendigung der Atomenergienutzung und Beschleunigung der Energiewende regelt.
28. Juli 2011. Über Vattenfall muss ich mich nicht wundern. Haben die doch jahrelang hervorragend dadurch verdient dass sie "billigen" Atomstrom der AKWs Brunsbüttel und Krümmel teuer verkaufen konnten. Nun beschweren sie sich, weil sie durch die Abschaltung die sie in den letzten Jahren mit allen Mitteln blockiert hatten anstatt auf Erneuerbare Energien umzusteigen, keine Gewinne mehr mit den AKWs machen und dann auch noch gaaaanz überraschend die Kosten für den Rückbau zahlen müssen.
Im Quartal von April bis Juni muss Vattenfall einen Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 3,2 Mrd. Kronen hinnehmen. Die Entscheidung der deutschen Politik soll das operative Ergebnis des Atomkonzerns mit 10,2 Mrd. Kronen (ca. 1,12 Mrd. Euro) belasten. Grund dafür sollen Wertminderungen in den Büchern für die stillstehenden AKWs Brunsbüttel und Krümmel sowie Rückstellungen für deren Rückbau sein.
6. August 2011. Das AKW Brunsbüttel verliert zum heutigen Tag endgültig seine Betriebserlaubnis.
September 2011. Zwischen der Atomaufsichtsbehörde von Schleswig-Holstein und Vattenfall findet ein "Grundsatzgespräch" zum Abriss der beiden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel statt. Demnach befindet sich Vattenfall gegenwärtig in der Planungsphase.
Im Quartal von April bis Juni muss Vattenfall einen Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 3,2 Mrd. Kronen hinnehmen. Die Entscheidung der deutschen Politik soll das operative Ergebnis des Atomkonzerns mit 10,2 Mrd. Kronen (ca. 1,12 Mrd. Euro) belasten. Grund dafür sollen Wertminderungen in den Büchern für die stillstehenden AKWs Brunsbüttel und Krümmel sowie Rückstellungen für deren Rückbau sein.
6. August 2011. Das AKW Brunsbüttel verliert zum heutigen Tag endgültig seine Betriebserlaubnis.
September 2011. Zwischen der Atomaufsichtsbehörde von Schleswig-Holstein und Vattenfall findet ein "Grundsatzgespräch" zum Abriss der beiden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel statt. Demnach befindet sich Vattenfall gegenwärtig in der Planungsphase.
12. Februar 2012. Vattenfall hat keine Eile mit dem Atomausstieg. Bis jetzt gibt es keine Pläne zum Abriss von Brunsbüttel und Krümmel. Das Zögern ist bedenklich.
Im Reaktordruckbehälter des Meilers Brunsbüttel befinden sich nach Angabe der Atomaufsicht noch 523 atomare Brennelemente, in Krümmel sogar 840. Dazu kommen in Lagerbecken des AKW Brunsbüttel 150 radioaktive Brennelemente, in Krümmel sogar 406. Für deren Verwahrung oder Transport wären mindestens 37 Castorbehälter mit einer Kapazität von jeweils 52 Brennelementen erforderlich. 25 Castoren sind an den beiden Standorten vorrätig, das restliche Dutzend müsste neu hergestellt werden.
07. März 2012. Im AKW Brunsbüttel welches von Vattenfall betrieben wird ist dem TÜV Nord am 10. Januar 2012 beim Umlagern von Atommüllfässern mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen (z.B. Filterharze und Verdampfungskonzentrate) aufgefallen, dass einige der Fässer durchgerostet sind. Ein Fass soll beim umladen auseinandergebrochen sein. "Unzulässige Radioaktivität" ist jedoch angeblich nicht ausgetreten. Vattenfall soll bereits seit dem 15. Dezember 2011 davon gewusst haben.Im Reaktordruckbehälter des Meilers Brunsbüttel befinden sich nach Angabe der Atomaufsicht noch 523 atomare Brennelemente, in Krümmel sogar 840. Dazu kommen in Lagerbecken des AKW Brunsbüttel 150 radioaktive Brennelemente, in Krümmel sogar 406. Für deren Verwahrung oder Transport wären mindestens 37 Castorbehälter mit einer Kapazität von jeweils 52 Brennelementen erforderlich. 25 Castoren sind an den beiden Standorten vorrätig, das restliche Dutzend müsste neu hergestellt werden.
Für das Umfüllen des Mülls in die Guss-Container wurde laut Vattenfall ein Loch in den Fassdeckel geschnitten und mit einem Schlauch der Fassinhalt abgesaugt: Pulverharze aus den Filterkonzentraten der Reaktorabwasserreinigungsanlage. Beim Absaugen rotiert das Fass mit bis zu 100 Umdrehungen pro Minute. Normalerweise sei es nach drei Stunden leer. Bei dem angeblich Durchgerosteten soll das acht Stunden gedauert haben.
Seit 2004 wurde bereits der Inhalt von 650 Fässern, die teilweise seit den 70er Jahren in den Kammern stehen, herausgehoben und ihr Inhalt in gusseiserne Behälter umgefüllt von denen jeder den Inhalt von 18 Fässern aufnehmen kann. Sie sollen in das Endlager „Schacht Konrad“ bei Salzgitter gebracht werden. Etwa weitere 600 Fässer lagern noch in den Kavernen.
Im ebenfalls von Vattenfall betriebenen, inzwischen stillgelegten Atomkraftwerk Krümmel befinden sich 19 Castoren und etwas mehr als 1100 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen.
Eine große Menge strahlenden Mülls ist schon in der Vergangenheit weggeschafft worden. Zwischen 1995 und 1998 sind laut Barbara Meyer-Buckow (Sprecherin von Vattenfall) mehr als 4.600 Gebinde in das ehemalige DDR-Endlager Morsleben transportiert worden. Der Müll sei den damaligen Vorschriften entsprechend einfach in den Fässern transportiert worden.
9. März 2012. Im AKW Brunsbüttel, in den Kavernen mit den löchrigen Fässern liegt die Strahlenbelastung bei bis zu 500 mSv / h - dem 25fachen der zulässigen Jahresdosis.
Der Energiekonzern Vattenfall hat erste Auflagen der Kieler Atomaufsicht wegen verrosteter Atommüllfässer im stillgelegten Kernkraftwerk Brunsbüttel erfüllt und ein Konzept, wie künftig mit Atommüllfässern in den unterirdischen Kavernen umgegangen werden soll, an die Atomaufsicht in Kiel abgeschickt.
Am 2. März sollen die Kavernen, in denen rostige und möglicherweise schadhafte Fässer mit leicht- und mittelradioaktiven Abfällen lagern, mit Betonriegel abgedeckt und versiegelt worden sein. Eine inzwischen installierte Aerosol-Messstelle kontrolliere offenbar, ob an den sechs Kavernen eventuell Radioaktivität austritt. Vattenfall plant auch den Einsatz einer mobilen Kameraanlage zur Überprüfung der Kavernen.
Der Energiekonzern Vattenfall hat erste Auflagen der Kieler Atomaufsicht wegen verrosteter Atommüllfässer im stillgelegten Kernkraftwerk Brunsbüttel erfüllt und ein Konzept, wie künftig mit Atommüllfässern in den unterirdischen Kavernen umgegangen werden soll, an die Atomaufsicht in Kiel abgeschickt.
Am 2. März sollen die Kavernen, in denen rostige und möglicherweise schadhafte Fässer mit leicht- und mittelradioaktiven Abfällen lagern, mit Betonriegel abgedeckt und versiegelt worden sein. Eine inzwischen installierte Aerosol-Messstelle kontrolliere offenbar, ob an den sechs Kavernen eventuell Radioaktivität austritt. Vattenfall plant auch den Einsatz einer mobilen Kameraanlage zur Überprüfung der Kavernen.
11. März 2012. Das AKW Brokdorf und das AKW Brunsbüttel mit den löchrigen Fässern mit radioaktivem Atommüll werden am ersten Jahrestags der Beginn der Katastrophe von Fukushima von 2300 bis 3000 Demonstranten umringt.
30. Mai 2012. Heute soll der Plan für den bundesweiten Ausbau der Stromnetze von den vier Übertragungsnetzbetreibern vorgestellt werden. Insgesamt wollen sie 4 neue Stromtrassen quer durch Deutschland bauen:
- Von Emden in Niedersachsen nach Osterrath in NRW und weiter nach Philippsburg in BW
- Von Wehrendorf in Niedersachsen nach Urberach in Hessen
- Von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach in BW und von Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld in Bayern
- Von Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Meitingen in Bayern.
Insgesamt umfasst das deutsche Stromnetz 1,75 Mio. Kilometer. Zu den 4 Übertragungsnetzbetreibern Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW kommen 869 Verteilnetzbetreiber zu denen auch viele Stadtwerke gehören. Diese bringen den Strom vor Ort zum Verbraucher.
8. August 2012. Ein Artikel in der französischen Tageszeitung Le Monde macht bekannt dass Block 3 bis auf weiteres stillgelegt werden muss weil mit einer neuen Ultraschallprüfung tausende feiner Risse am unteren Teil des Reaktordruckbehälters entdeckt worden sind. Der Behälter ist nach Angaben der belgischen Atomaufsichtsbehörde AFCN 13 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 4,40 Metern und wiegt 330 Tonnen. Die Wände sind bis zu 20 Zentimeter dick. Er wurde Anfang der 70er-Jahre von der niederländischen Werft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij (1986 aufgelöst) gebaut.
Die sicherheitstechnische Relevanz der Schäden ist noch unklar. Allerdings soll es "zahlreiche Hinweise" auf Fehler im Stahl des Reaktorbehälters geben; auch empfiehlt die AFCN, alle 21 weiteren Reaktorbehälter des gleichen Herstellers zu untersuchen. Sie sind in folgenden AKWs verbaut:
- 2 Reaktoren in Belgien (Doel 3 und Tihange 2),
- 2 Reaktoren in Deutschland (Brunsbüttel, Philippsburg-1, beide in ständigem Shutdown). Laut Betreiber EnBW soll es im letzteren keine Risse geben. Auf die Frage ob das neue Verfahren auch dort angewendet wurde gab es jedoch keine Antwort. Offenbar nicht betroffen sind in Betrieb befindliche deutsche Atomkraftwerke (erste Meldungen hatten anderes gemutmaßt).
- 2 Reaktoren in den Niederlanden (Borssele, Dodewaard, letztere in ständigen Shutdown),
- 2 Reaktoren in Spanien (Santa María de Garoña, Cofrentes),
- 1 Reaktoren in Schweden (Ringhals-2),
- 2 Reaktoren in der Schweiz (Leibstadt, Mühleberg).
- 10 Reaktoren in den Vereinigten Staaten (Catawba-1, McGuire-2, North-Anna-1 und 2, Quad Cities-1, Sequoyah-1 und 2, Surry-1 und 2, Watts Bar-1 ),
- 1 Reaktor in Argentinien (Atucha-1)
Die belgische Atomaufsichtsbehörde AFCN veröffentlichte ein sechsseitiges Informationspapier. Hinweise auf solche Risse hätten sollen sich bereits im Jahr 2004 bei Kontrollen im südfranzösischen Atomkraftwerk Tricastin ergeben haben. Die Risse dort seien “im rechten Winkel zur Oberfläche” des Reaktorbehälters verlaufen und “mit anderen Worten gefährlich” gewesen.
3. September 2012. Im AKW Brunsbüttel das im Juli 2007 abgeschaltet worden ist wurde bei visuellen Kontrollen unter einer Rohrleitung Feuchtigkeit festgestellt. Nach Entfernung der Rohrleitungsisolierung wurde ein kleines Loch in einem Rohrleitungsbogen des Rückstandsfiltersystems festgestellt.
1. November 2012. Vattenfall hat einen Antrag auf Rückbau des AKW Brunsbüttel gestellt.
Ende 2012. In Brunsbüttel lagern sechs Castorbehälter.
28. März 2013. Robert Habeck (Die Grünen, Umweltminister von Schleswig-Holstein und Vize-Ministerpräsident) und Winfried Kretschmann (Die Grünen, Ministerpräsident von Baden-Württemberg bieten Peter Altmaier (CDU- Bundesumweltminister) Gespräche über eine mögliche Zwischenlagerung von Castorbehältern aus La Hague und Sellafield in ihren Bundesländern an. Wegen der kürzeren Landwege wodurch die Strahlenbelastung, die Unfallgefahr und eine mögliche Behinderung der Transporte durch Demonstranten sinkt fasst man für insgesamt 26 Behälter mit alten Brennelementen das Zwischenlager Brunsbüttel wegen seiner Küstenlage und Philippsburg nahe der französischen Grenze ins Auge.
Neben Schleswig-Holstein hat bislang nur Baden-Württemberg seine Bereitschaft erklärt, sich an der Zwischenlagerung zu beteiligen. Die Zwischenlagerung ist notwendig, weil der Salzstock Gorleben keine weiteren Castoren aufnehmen soll.
19. Juni 2013. Das Oberverwaltungsgericht von Schleswig hebt die Genehmigung aus dem Jahr 2003 zur Zwischenlagerung atomarer Abfälle auf dem Gebiet des AKW Brunsbüttel auf. Damit torpediert das Gericht auch den eine Vorbedingung zum Endlagersuchgesetz. Eine Revision wird nicht zugelassen.
Das Gericht hat die Genehmigung für das Zwischenlager Brunsbüttel aufgehoben, weil der Schutz gegen terroristische Angriffe etwa durch gezielte Flugzeugabstürze bei der Genehmigung vor zehn Jahren nicht ausreichend geprüft worden sei. Zudem sei bei der Folgenabschätzung eines Angriffs mit panzerbrechenden Waffen nur ein älterer Waffentyp aus dem Jahr 1992 berücksichtigt worden.
Torsten Albig (SPD - Ministerpräsident von Schleswig-Holstein) sagt dazu: Natürlich werden die in Brunsbüttel eingelagerten Behälter mit Atommüll dort stehen bleiben ..."wo soll der Müll denn hin, wir können ihn doch nicht auf die Straße stellen."
30. Oktober 2013. Sowohl das Bundesamt für Strahlenschutz als auch Vattenfall haben beim Bundesverwaltungsgericht mittlerweile Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision eingelegt. Das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.
Anfang 2014. In der "Kaverne IV" werden 70 Stahlfässer mit radioaktivem Abfall einer Kamerainspektion unterzogen. Dabei werden nach Angaben von Vattenfall 18 rostende Stahlfässer entdeckt. Die Korrosionserscheinungen sind teilweise so stark, dass die Fasswand bei einzelnen Behältern beschädigt wurde.
11. Mai 2014. Es wird bekannt dass die Atomkonzerne eine Bad Bank für den Atomausstieg planen um die unabsehbaren Risiken auf Kosten des Steuerzahlers zu minimieren. Die Energiekonzerne sind verpflichtet, für den Rückbau von Atomkraftwerken und die Endlagerung von Atommüll "steuerfreie" Rückstellungen zu bilden. Seit Jahren gibt es Forderungen, diese Gelder in einen Fonds zu überführen, damit bei Unternehmenspleiten nicht der Steuerzahler die Lasten schultern muss. Diese Gelder sind zum Teil nicht unmittelbar verfügbar, sondern nur in den Bilanzen ausgewiesen. Diese Summen liegen nicht frei verfügbar auch den Konten der Konzerne sondern sind in diverse Anlagen investiert, die teilweise auch nichts mit Atomenergie zu tun haben. Nach Angaben der Bundesregierung beliefen sich die Rückstellungen Ende 2013 auf 35,8 Milliarden Euro:
2015. Mit der Bergung der maroden Fässer aus den Kavernen soll begonnen werden. Zur sicheren Handhabung der Fässer hat Vattenfall ein Handhabungskonzept erarbeitet, das bei den Aufsichtsbehörden als Vorschlag vorliegt.
So sollen die betroffenen Fässer zusätzlich zum bewährten Greifer mit einem Übersack gesichert und aus der Kaverne transportiert werden. Abhängig vom Zustand der Behälter werden diese entweder leergesaugt oder in endlagerfähige Konrad-Gusscontainer gestellt. In zwei Transport-Bereitstellungshallen auf dem AKW-Gelände werden die Container zwischengelagert.
Insgesamt lagern derzeit in den sechs unterirdischen Kavernen 631 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll. Die Behälter enthalten Abfälle aus der Abwasseraufbereitung bzw. aus den Prozessabläufen des Atomkraftwerks.
29. Februar 2016. Am späten Vormittag beginnt die Bergung der teilweise stark verrosteten Fässern mit schwach- bis mittelradioaktivem Abfall. Der erste Behäter wird mit einem dafür entwickelten Spezialgreifer per Fernbedienung aus einem unterirdischen Lagerraum herausgeholt. Insgesamt werden heute 2 der 632 Fässer geborgen.
Die Bergungsaktion im Kontrollbereich des Kraftwerks soll etwa drei Jahre dauern. Die Fässer werden mit ferngesteuerten Kränen geborgen. Bis zu einem späteren Abtransport in ein Endlager sollen die Behälter in Brunsbüttel oberirdisch sicher verwahrt werden.
Bei der Öffnung der Kavernen 2 und 4 sollen laut Vattenfall keine erhöhten Feuchtigkeitswerte festgestellt worden sein. Die Strahlenmessung soll auch keinen erhöhten Wert gezeigt haben. Die Leerung beider Kavernen mit zusammen 188 Fässern soll Ende Oktober abgeschlossen werden.
In den Fässern sind vor allem Abfälle aus der Abwasseraufbereitung und aus den Prozesskreisläufen des AKWs. Den Grund für die Schäden an den Fässern sieht das für die Atomaufsicht zuständige Ministerium in einer zu hohen Restfeuchtigkeit der gelagerten Stoffe. Bei den Abfällen handelt es sich um Filterharze, mit denen das Wasser in den Kreisläufen so rein wie möglich gehalten wurden, und um Verdampferkonzentrate, getrocknete Rückstände aus der Abwasseraufbereitung.
Die Fässer mit Filterkonzentrat werden über einen in einem speziellen Schutzraum stehenden Portalkran zu einer Pulverharz-Umsauganlage gebracht, wo der Inhalt aus den Fässern in endlagerfähige Container umgesaugt wird. Die Fässer mit Verdampferkonzentrat werden in einer Trocknungsanlage nachgetrocknet und samt Fass in endlagerfähige Container gestellt. Gut zwei Millionen Euro kostet die Fässerbergung laut Geschäftsführer Pieter Wasmuth den Betreiber Vattenfall zusätzlich.
Die Kavernen und Fässer waren ursprünglich nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen. Sie sollten eigentlich längst im Schacht Konrad (Niedersachsen), einem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle verklappt sein. Dessen Inbetriebnahme war ursprünglich Ende der 1990er Jahre vorgesehen. Im Moment wird laut Bundesumweltministerium mit einem Start zwischen 2021 und 2025 gerechnet.
2016. Fünf Hochschulen und Forschungsinstitutionen schließen sich zum "Cluster Rückbau" zusammen um den Abriß des AKWs wissenschaftlich zu begleiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist federführend beteiligt.
2016. Das AKW Gelände soll als Zwischenlager für in Castor-Behältern aufbewahrten hochradioaktiven Müll aus den Wiederaufbereitungsanlagen La Hague und Sellafield genutzt werden.
2017. Möglicherweise beginnt der Abriss des AKW Brunsbüttel mit einer Masse von etwa 300.000 Tonnen von denen etwa 93% nicht radioaktiv und damit "uneingeschränkt weiterverwendbar" sind.
Ende 2012. In Brunsbüttel lagern sechs Castorbehälter.
28. März 2013. Robert Habeck (Die Grünen, Umweltminister von Schleswig-Holstein und Vize-Ministerpräsident) und Winfried Kretschmann (Die Grünen, Ministerpräsident von Baden-Württemberg bieten Peter Altmaier (CDU- Bundesumweltminister) Gespräche über eine mögliche Zwischenlagerung von Castorbehältern aus La Hague und Sellafield in ihren Bundesländern an. Wegen der kürzeren Landwege wodurch die Strahlenbelastung, die Unfallgefahr und eine mögliche Behinderung der Transporte durch Demonstranten sinkt fasst man für insgesamt 26 Behälter mit alten Brennelementen das Zwischenlager Brunsbüttel wegen seiner Küstenlage und Philippsburg nahe der französischen Grenze ins Auge.
Neben Schleswig-Holstein hat bislang nur Baden-Württemberg seine Bereitschaft erklärt, sich an der Zwischenlagerung zu beteiligen. Die Zwischenlagerung ist notwendig, weil der Salzstock Gorleben keine weiteren Castoren aufnehmen soll.
19. Juni 2013. Das Oberverwaltungsgericht von Schleswig hebt die Genehmigung aus dem Jahr 2003 zur Zwischenlagerung atomarer Abfälle auf dem Gebiet des AKW Brunsbüttel auf. Damit torpediert das Gericht auch den eine Vorbedingung zum Endlagersuchgesetz. Eine Revision wird nicht zugelassen.
Das Gericht hat die Genehmigung für das Zwischenlager Brunsbüttel aufgehoben, weil der Schutz gegen terroristische Angriffe etwa durch gezielte Flugzeugabstürze bei der Genehmigung vor zehn Jahren nicht ausreichend geprüft worden sei. Zudem sei bei der Folgenabschätzung eines Angriffs mit panzerbrechenden Waffen nur ein älterer Waffentyp aus dem Jahr 1992 berücksichtigt worden.
Torsten Albig (SPD - Ministerpräsident von Schleswig-Holstein) sagt dazu: Natürlich werden die in Brunsbüttel eingelagerten Behälter mit Atommüll dort stehen bleiben ..."wo soll der Müll denn hin, wir können ihn doch nicht auf die Straße stellen."
30. Oktober 2013. Sowohl das Bundesamt für Strahlenschutz als auch Vattenfall haben beim Bundesverwaltungsgericht mittlerweile Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision eingelegt. Das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.
Anfang 2014. In der "Kaverne IV" werden 70 Stahlfässer mit radioaktivem Abfall einer Kamerainspektion unterzogen. Dabei werden nach Angaben von Vattenfall 18 rostende Stahlfässer entdeckt. Die Korrosionserscheinungen sind teilweise so stark, dass die Fasswand bei einzelnen Behältern beschädigt wurde.
11. Mai 2014. Es wird bekannt dass die Atomkonzerne eine Bad Bank für den Atomausstieg planen um die unabsehbaren Risiken auf Kosten des Steuerzahlers zu minimieren. Die Energiekonzerne sind verpflichtet, für den Rückbau von Atomkraftwerken und die Endlagerung von Atommüll "steuerfreie" Rückstellungen zu bilden. Seit Jahren gibt es Forderungen, diese Gelder in einen Fonds zu überführen, damit bei Unternehmenspleiten nicht der Steuerzahler die Lasten schultern muss. Diese Gelder sind zum Teil nicht unmittelbar verfügbar, sondern nur in den Bilanzen ausgewiesen. Diese Summen liegen nicht frei verfügbar auch den Konten der Konzerne sondern sind in diverse Anlagen investiert, die teilweise auch nichts mit Atomenergie zu tun haben. Nach Angaben der Bundesregierung beliefen sich die Rückstellungen Ende 2013 auf 35,8 Milliarden Euro:
- E.on: 14,6 Milliarden Euro
- RWE: 10,2 Milliarden Euro
- EnBW: 7,6 Milliarden Euro
- Vattenfall - AKW Krümmel: 1,8 Milliarden Euro, AKW Brunsbüttel: 1,6 Milliarden Euro.
Laut Berechnungen des Deutschen Naturschutzbundes beläuft sich der finanzielle Vorteil, der den Energiekonzernen durch die steuerfreie Rückstellung entstanden ist auf 72 Mrd. Euro die nicht am Kapitalmarkt finanziert werden mussten und direkt investiert werden konnten.
Ansonsten stimme ich der FAZ in dem Sinne zu dass Wirtschaftsprüfer und Finanzverwaltung geschlampt haben indem sie sich erdreisteten, die künftigen Kosten für Abriss von AKWs und Endlagerung, abzuschätzen.
20. August 2014. Seit dem Start der Untersuchungen wurden nun 131 von 631 Fässern untersucht. Expärten dabei in Kaverne II 10 weitere Fässer entdeckt, die so stark beschädigt ist das eine breiige Masse aus Wasser, Spülmittel und dem radioaktiven Stoff Cäsium-137 auf den Kavernenboden ausgelaufen ist. Insgesamt auffällig waren 28 der bisher überprüften Behälter. Bis 2015 soll die Überprüfung abgeschlossen sein. Laut allen Messungen soll keine Strahlung in die Umwelt jenseits der mit Blei, Beton und Stahl gesicherten Kavernen gedrungen sein.
25. September 2014. In Kaverne I liegt schwach und mittelradioaktiver Abfall. Bisher wurden dort 36 von 120 Fässern inspiziert. Davon gelten 17 als "stark beschädigt". Mindestens aus einem Fass ist die radioaktive Suppe ausgelaufen. Zwischen einzelnen Fässern lassen sich wegen zerstörter Seitenwände schon gar keine Übergänge mehr erkennen.
Insgesamt wurden bisher nun 251 von den 631 Fässern in den vier Kavernen untersucht. 55 der untersuchten Fässer sind schwer beschädigt. Als schwer beschädigt gelten Fässer mit wanddurchdringender Korrosion, dem Austritt des Fassinhalts und lose Deckel.
9. Oktober 2014. Nun sollen 335 Fässer untersucht worden sein. Davon sind offenbar 102, also beinahe jedes Dritte "schwer beschädigt". Bisher wurden 4 von 6 Kavernen untersucht. Heute soll eine weitere Kaverne geöffnet werden.
8. Dezember 2014. Bei den bisherigen Untersuchungen der unterirdischen Atommüllager wurden bei 154 von 573 Atommüllfässern starke Beschädigungen entdeckt. Diese Bilanz ist jedoch nur vorläufig. 57 Fässern in der sechsten Kaverne konnte die Kamera laut Sandra Kühberger (Sprecherin von Vattenfall) wegen der engen Lagerung nicht vollständig einsehen. Messungen sollen ihrer Aussage nach jedoch keine gefährliche Radioaktivität gezeigt haben. Die Kaverne 6 wurde zum letzten Mal vor 32 Jahren geöffnet.
20. August 2014. Seit dem Start der Untersuchungen wurden nun 131 von 631 Fässern untersucht. Expärten dabei in Kaverne II 10 weitere Fässer entdeckt, die so stark beschädigt ist das eine breiige Masse aus Wasser, Spülmittel und dem radioaktiven Stoff Cäsium-137 auf den Kavernenboden ausgelaufen ist. Insgesamt auffällig waren 28 der bisher überprüften Behälter. Bis 2015 soll die Überprüfung abgeschlossen sein. Laut allen Messungen soll keine Strahlung in die Umwelt jenseits der mit Blei, Beton und Stahl gesicherten Kavernen gedrungen sein.
25. September 2014. In Kaverne I liegt schwach und mittelradioaktiver Abfall. Bisher wurden dort 36 von 120 Fässern inspiziert. Davon gelten 17 als "stark beschädigt". Mindestens aus einem Fass ist die radioaktive Suppe ausgelaufen. Zwischen einzelnen Fässern lassen sich wegen zerstörter Seitenwände schon gar keine Übergänge mehr erkennen.
Insgesamt wurden bisher nun 251 von den 631 Fässern in den vier Kavernen untersucht. 55 der untersuchten Fässer sind schwer beschädigt. Als schwer beschädigt gelten Fässer mit wanddurchdringender Korrosion, dem Austritt des Fassinhalts und lose Deckel.
9. Oktober 2014. Nun sollen 335 Fässer untersucht worden sein. Davon sind offenbar 102, also beinahe jedes Dritte "schwer beschädigt". Bisher wurden 4 von 6 Kavernen untersucht. Heute soll eine weitere Kaverne geöffnet werden.
8. Dezember 2014. Bei den bisherigen Untersuchungen der unterirdischen Atommüllager wurden bei 154 von 573 Atommüllfässern starke Beschädigungen entdeckt. Diese Bilanz ist jedoch nur vorläufig. 57 Fässern in der sechsten Kaverne konnte die Kamera laut Sandra Kühberger (Sprecherin von Vattenfall) wegen der engen Lagerung nicht vollständig einsehen. Messungen sollen ihrer Aussage nach jedoch keine gefährliche Radioaktivität gezeigt haben. Die Kaverne 6 wurde zum letzten Mal vor 32 Jahren geöffnet.
So sollen die betroffenen Fässer zusätzlich zum bewährten Greifer mit einem Übersack gesichert und aus der Kaverne transportiert werden. Abhängig vom Zustand der Behälter werden diese entweder leergesaugt oder in endlagerfähige Konrad-Gusscontainer gestellt. In zwei Transport-Bereitstellungshallen auf dem AKW-Gelände werden die Container zwischengelagert.
Insgesamt lagern derzeit in den sechs unterirdischen Kavernen 631 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll. Die Behälter enthalten Abfälle aus der Abwasseraufbereitung bzw. aus den Prozessabläufen des Atomkraftwerks.
29. Februar 2016. Am späten Vormittag beginnt die Bergung der teilweise stark verrosteten Fässern mit schwach- bis mittelradioaktivem Abfall. Der erste Behäter wird mit einem dafür entwickelten Spezialgreifer per Fernbedienung aus einem unterirdischen Lagerraum herausgeholt. Insgesamt werden heute 2 der 632 Fässer geborgen.
Die Bergungsaktion im Kontrollbereich des Kraftwerks soll etwa drei Jahre dauern. Die Fässer werden mit ferngesteuerten Kränen geborgen. Bis zu einem späteren Abtransport in ein Endlager sollen die Behälter in Brunsbüttel oberirdisch sicher verwahrt werden.
Bei der Öffnung der Kavernen 2 und 4 sollen laut Vattenfall keine erhöhten Feuchtigkeitswerte festgestellt worden sein. Die Strahlenmessung soll auch keinen erhöhten Wert gezeigt haben. Die Leerung beider Kavernen mit zusammen 188 Fässern soll Ende Oktober abgeschlossen werden.
In den Fässern sind vor allem Abfälle aus der Abwasseraufbereitung und aus den Prozesskreisläufen des AKWs. Den Grund für die Schäden an den Fässern sieht das für die Atomaufsicht zuständige Ministerium in einer zu hohen Restfeuchtigkeit der gelagerten Stoffe. Bei den Abfällen handelt es sich um Filterharze, mit denen das Wasser in den Kreisläufen so rein wie möglich gehalten wurden, und um Verdampferkonzentrate, getrocknete Rückstände aus der Abwasseraufbereitung.
Die Fässer mit Filterkonzentrat werden über einen in einem speziellen Schutzraum stehenden Portalkran zu einer Pulverharz-Umsauganlage gebracht, wo der Inhalt aus den Fässern in endlagerfähige Container umgesaugt wird. Die Fässer mit Verdampferkonzentrat werden in einer Trocknungsanlage nachgetrocknet und samt Fass in endlagerfähige Container gestellt. Gut zwei Millionen Euro kostet die Fässerbergung laut Geschäftsführer Pieter Wasmuth den Betreiber Vattenfall zusätzlich.
Die Kavernen und Fässer waren ursprünglich nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen. Sie sollten eigentlich längst im Schacht Konrad (Niedersachsen), einem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle verklappt sein. Dessen Inbetriebnahme war ursprünglich Ende der 1990er Jahre vorgesehen. Im Moment wird laut Bundesumweltministerium mit einem Start zwischen 2021 und 2025 gerechnet.
2016. Fünf Hochschulen und Forschungsinstitutionen schließen sich zum "Cluster Rückbau" zusammen um den Abriß des AKWs wissenschaftlich zu begleiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist federführend beteiligt.
2016. Das AKW Gelände soll als Zwischenlager für in Castor-Behältern aufbewahrten hochradioaktiven Müll aus den Wiederaufbereitungsanlagen La Hague und Sellafield genutzt werden.
2017. Möglicherweise beginnt der Abriss des AKW Brunsbüttel mit einer Masse von etwa 300.000 Tonnen von denen etwa 93% nicht radioaktiv und damit "uneingeschränkt weiterverwendbar" sind.
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Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Brunsbüttel, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: Steffen Papenbroock
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Quellen
28.04.2016, Zeit, Kernkraftwerke, Das muss jetzt weg
29.02.2016, Spiegel, AKW Brunsbüttel, Bergung löchriger Atommüllfässer hat begonnen
08.12.2014, Zeit, ATOMKRAFT, Jedes vierte Atommüll-Fass in Brunsbüttel beschädigt
08.12.2014, NDR, Vom Rost angefressen, 154 Atomfässer beschädigt
10.10.2014, Stern, AKW Brunsbüttel, Fast jedes dritte Atommüll-Fass leckt
09.10.2014, FAZ, Stillgelegtes AKW Brunsbüttel. Fast jedes dritte Atommüll-Fass leckt
09.10.2014, Spiegel, Lager am AKW Brunsbüttel, Fast jedes dritte Atommüll-Fass ist beschädigt
25.09.2014, NDR, Rostfässer ohne Ende im AKW Brunsbüttel
20.08.2014, taz, Rost im Atommülllager Brunsbüttel, Spüli und Cäsium 137
20.08.2014, Zeit, ATOMMÜLL, Stark verrostete Fässer im AKW Brunsbüttel entdeckt
20.08.2014, NDR, Brunsbüttel, Noch mehr rostige Atommüllfässer
24.02.2014, Spiegel, Rostige Atommüllfässer, "Das passiert in jedem Zwischenlager"
19.02.2014, NDR, Rostige Atomfässer, Politiker entsetzt
19.02.2014, taz, Untersuchungen im AKW Brunsbüttel, 18 rostige Atommüll-Fässer gefunden
19.02.2014, Spiegel, AKW Brunsbüttel, 18 rostige Atommüllfässer gefunden
19.02.2014, Telepolis, Brunsbüttel: Rostende Atommüllfässer
12.02.2014, taz, Atommüll, Strahlende Löcher
26.12.2013, Hamburger Abendblatt, Atommüll-Transporte, Kieler Minister fordert Bewegung bei Castor-Zwischenlagerung
30.10.2013, Heise, Vom AKW zur grünen Wiese: Abriss des AKW Brunsbüttel beginnt nicht vor 2017
31.08.2013, taz, Urteil zum Zwischenlager Brunsbüttel, Und wenn der A 380 abstürzt?
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21.06.2013, Telepolis, Brunsbüttel: Illegales Zwischenlager
20.06.2013, Sueddeutsche, Streit um atomares Zwischenlager Brunsbüttel, "Wo soll der Müll denn hin?"
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30.05.2012, taz, Stromnetzausbau teurer als gedacht, Energiewende kostet 50 Milliarden mehr
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30.05.2012, Focus, Netzentwicklungsplan 2012, Vier lange Stromautobahnen durch Deutschland
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07.03.2012, taz, Im AKW Brunsbüttel verrottet Atommüll, Aus den Augen, aus dem Sinn
07.03.2012, taz, Schlamperei im AKW Brunsbüttel, Verrostete Atomfässer
07.03.2012, n-tv, Am AKW Brunsbüttel, Löchrige Atom-Fässer entdeckt
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12.02.2012, taz, Keine Eile beim Atomausstieg, Ein Spiel auf Zeit
28.07.2011, Spiegel, Rote Zahlen, Vattenfall schiebt Verlust auf Atomausstieg
29.04.2011, taz, AKW Krümmel und Brunsbüttel, Riskanter als Fukushima
15.03.2011, Focus, Merkels Atompolitik, Sieben AKW werden vom Netz genommen
14.09.2010, Welt, VATTENFALL, Pannen-Atomreaktoren sollen wieder ans Netz gehen
02.07.2010, taz, Mehr Überschuss war nie, Stromexportweltmeister Deutschland
13.05.2010, Telepolis, In die Jahre gekommen
10.05.2010, Spiegel, Pannenstatistik, Alt-AKW plagen besonders viele Technikprobleme
03.02.2010, Telepolis, Atomkraftgegner machen mobil
14.11.2009, Spiegel, Atomstreit, Schwedens Regierung drängt Vattenfall zu Chefwechsel
13.11.2009, Welt, VATTENFALL, Schwedische Regierung lässt Josefsson fallen
22.06.2007, FAZ, Atomkraft, Gabriel lehnt längere Laufzeit für Brunsbüttel ab
Wikipedia, Kernkraftwerk Brunsbüttel
