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| Atomkraftwerk Mühleberg |
In der Schweiz sind derzeit [2015] vier Atomkraftwerke mit 5 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung am Netz. Der Anteil an der Gesamtstromerzeugung beträgt 40%.
Der älteste im Betrieb befindliche Reaktorblock Beznau 1 wurde am 17.07.1969 in Betrieb genommen. Das leistungsstärkste AKW Leibstadt hat eine Leistung von 1220 MW.
Nach Beginn der Katastrophe von Fukushima durch das Tōhoku-Erdbeben im März 2011 hat sich die Schweiz für einen Ausstieg aus der Atomenergie entschieden. Dieser soll bis voraussichtlich 2034 abgeschlossen sein.
Geschichte
1930er Jahre. Die atomphysikalische Forschung in der Schweiz, insbesondere von Paul Scherrer am Physikalischen Institut der ETH Zürich (Neutronenprozesse als Träger von Kettenreaktionen) sowie von Paul Huber und Werner Kuhn an der Universität Basel (Massenspektrometrie, Isotopentrennung) erreicht international hohes Ansehen.
Im selben Jahr formuliert die SKA das Ziel der Entwicklung eines mit Schwerwasser moderierten Reaktors mit Natururan als Spaltstoff. Dies dient in den folgenden Jahren als Grundlage für Entscheide der Industrie und Anträge an den Bundesrat. Gleichartige Entwicklungen mit Realisierung von Prototypen gibt es auch in Schweden, Kanada, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien.
1953. Die fertigen Pläne für einen Versuchsreaktor werden vorgestellt aber vorerst nicht umgesetzt.
1953 bis 1955. Die Schweiz beschafft über ein Geheimabkommen von England und Belgisch-Kongo rund zehn Tonnen "für Verteidigungszwecke freigegebenes Uran" Uran. 5 Tonnen davon werden dem Forschungsreaktor Diorit der Reaktor AG in Würenlingen unter Verwaltungsratspräsident Walter E. Boveri von der BBC zugeteilt. 3238 Kilogramm Uran und 2283 Kilogramm Uranoxid werden als „Kriegsreserve“ in einem EMD-Stollen im Alpenmassiv bei Wimmis eingelagert.
Zu der Zeit werden 12 Mio. von 20 Mio. Schweizer Franken veranschlagten Gesamtkosten für die Herstellung der ersten 12 t schweren Wassers durch die Lonza AG und die Hovag (Vorgängerin der Ems-Chemie) bereitgestellt. Dazu entwickelt die Sulzer AG die Destillationsanlagen.
1. März 1955. Die schweizerische Maschinenindustrie, verwandte Branchen sowie weitere Formen uns Handel und Finanzwirtschaft zeigen starkes Interesse an der neuen Energieproduktionstechnik. Daraufhin gründet Walter Boveri jun., Präsident von Brown, Boveri & Cie. (BBC), die Reaktor AG.
Im gleichen Jahr findet in Genf die UNO-Weltkonferenz "Atoms for Peace" statt. An der Konferenz präsentiert die US-amerikanische Atombehörde AEC die Möglichkeiten der Atomenergie an dem einem eigens dafür gebauten Schwimmbad-Leichtwasserreaktor "Saphir". Da der Rücktransport des Versuchsreaktors für die US-Amerikaner mit einem erheblichen Aufwand verbunden wäre, kann die Eidgenossenschaft den Reaktor "sehr günstig" für "nur" 770.000 Schweizer Franken erwerben und dann an die Reaktor AG weiterverkaufen. Zum Betrieb von "Saphir" leihen die USA der Schweiz 6 kg hoch angereichertes Uran.
Noch während dieser Reaktor, der auf Grund seines blauen Leuchtens den Namen «Saphir» erhalten hat, an seinem neuen Standort in Würenlingen eingerichtet wird, beginnen zeitgleich die Arbeiten der Reaktor AG an einem weiteren Forschungsreaktor namens "Diorit" weil "Saphir" als Schwimmbadreaktor für den Bau von Atomwaffen und Atomkraftwerken uninteressant ist obwohl man bereits bei der Genfer Atomkonferenz festgestellt hat, dass das schweizerische Reaktorkonzept längst überholt ist. Beim "Diorit" handelt es sich um einen Schwerwasserreaktor, der auf den Plänen des Versuchsreaktors der SKA basiert. Zudem befasst sich die Reaktor AG mit der Entwicklung des schweizerischen Demonstrationsatomkraftwerks Lucens.
1956. Die USA bieten der Reaktor AG schweres Wasser zu einem Viertel des Preises von Lonza und Hovag an. Daraufhin kündigt die Reaktor AG die Lieferverträge teilweise.
1956 bis 1959. Parallel zu den Forschungsarbeiten der Reaktor AG erarbeiten drei Industriegruppen Projekte für Versuchs-Leistungsreaktoren. Die Versuchs-Leistungsreaktoren sind als nächste Stufe auf dem Weg zu kommerziellen Reaktoren gedacht. Bis 1959 reichen die drei Gruppen ihre Projekte beim Bund zur Subvention ein.
Die drei Projekte sind:
Durch eine externe Expertengruppe lässt der Bundesrat alle drei Gesuche prüfen und empfiehlt der Bundesversammlung schließlich, den Bau eines Versuchs-Leistungsreaktors mit bis zu 50 Millionen Franken zu unterstützen. Er macht klar, dass er bereit wäre, sowohl das Konsortiums- als auch das Enusa-Projekt mitzufinanzieren, aber nicht den Suisatom-Reaktor. Die Entscheidung, welcher Reaktor am Ende gebaut werden soll, möchte der Bundesrat jedoch der Privatwirtschaft überlassen.
24. November 1957. Volk und Stände befürworten anstelle eines zunächst diskutierten staatlichen Atommonopols einen Artikel 24quinquies. Damit wird die "Gesetzgebung auf dem Gebiet der Atomenergie" zur Bundessache.
1958. Auf der Weltausstellung in Brüssel ist unter dem Atomium der spätere Forschungsreaktor "AGN-211-P" der Universität Basel installiert.
23. Dezember 1959. Der Bundesrat veröffentlicht die Botschaft zu einem Bundesgesetz über die friedliche Verwendung der Atomenergie und den Strahlenschutz (Atomgesetz). Darin überlässt er der Privatwirtschaft nicht nur völlige Baufreiheit - unter Vorbehalt polizeilicher Bewilligungen - sondern ermuntert sie: "Man kann sich über die Entwicklung neuer Energiequellen nur freuen."
23. Dezember 1959. Das Bundesgesetz über die "friedliche" Verwendung der Atomenergie, kurz Atomgesetz (AtG) wird am gleichen Tag wie das bundesdeutsche Atomgesetz beschlossen. Es soll auch ähnliche Materie regeln.
Nachdem mehrere Abschnitte gestrichen und in andere Erlasse ausgelagert wurden, regelte das Atomgesetz bis zu seiner Aufhebung im Wesentlichen nur noch die Bewilligungen für atomtechnische Anlagen. Gemäss Artikel 4 AtG bedurften zwingend einer Bewilligung des Bundes:
1960. Der Versuchsreaktor Diorit wird erstmals kritisch.
Anfang 1960 bis 1982. Der Atommüll der Schweiz wird im Atlantik verklappt.
März 1960. Sowohl Stände- als auch Nationalrat folgen dem Vorschlag des Bundesrates und heissen die Finanzmittel im Umfang von 50 Millionen Franken gut. Bedingung ist, dass die Beiträge des Bundes 50 Prozent des Gesamtaufwandes nicht übersteigen sollten. Ebenso sollen sich die drei Gesuchssteller für den Bau in einer einzigen Dachgesellschaft zusammenschliessen.
Bereits zwei Wochen nach der Annahme der Vorlage durch die eidgenössischen Parlamente einigen sich die Enusa und die Thermatom, die Nachfolgeorganisation des Konsortiums, darauf, ein gemeinsames Versuchs-Leistungskraftwerk zu bauen. Es handelt sich dabei um einen Kompromiss: Am Standort des Enusa-Projektes, Lucens, sollen die Reaktorpläne des Konsortiums bzw. der Therm-Atom, der aus 22 Industrieunternehmen aus der ganzen Schweiz bestehenden Nachfolgeorganisation des Konsortiums, umgesetzt werden.
1. Mai 1960. Das Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung (EIR) wird als Aussenstelle der ETH Zürich gegründet weil die Reaktor AG infolge schlechter Kostenschätzung und fehlender Investitionsbereitschaft der Privatindustrie nicht über die notwendigen Ressourcen zur Entwicklung eines eigenen Versuchsreaktors und eines Demonstrationsatomkraftwerks verfügt. Das Personal und die Anlagen der Reaktor AG in Würenlingen werden durch den Bund übernommen.
1. Juli 1960. Das Atomgesetz tritt in Kraft.
Sommer 1961. Es kommt zur Gründung der vom Bund geforderten Dachgesellschaft. Thermatom, Enusa und Suisatom gründen gemeinsam die "Nationale Gesellschaft zur Förderung der industriellen Atomtechnik" (NGA). Die Leitung der NGA übernimmt Alt-Bundesrat Hans Streuli, der in der Folge zur grössten Triebfeder des Baus von Lucens wird.
Nach Beginn der Katastrophe von Fukushima durch das Tōhoku-Erdbeben im März 2011 hat sich die Schweiz für einen Ausstieg aus der Atomenergie entschieden. Dieser soll bis voraussichtlich 2034 abgeschlossen sein.
Geschichte
1930er Jahre. Die atomphysikalische Forschung in der Schweiz, insbesondere von Paul Scherrer am Physikalischen Institut der ETH Zürich (Neutronenprozesse als Träger von Kettenreaktionen) sowie von Paul Huber und Werner Kuhn an der Universität Basel (Massenspektrometrie, Isotopentrennung) erreicht international hohes Ansehen.
September 1945. Einen Monat nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki berädt die Landesverteidigungskommission der Schweiz darüber, was eine Atombombe für die Landesverteidigung der Schweiz bewirken könnte.
Die derzeitige Klimaabkühlung führt dazu, dass die Gletscher immer gigantischer werden und zahlreiche Alpendörfer bedrohen. Die Eismassen bewegen sich bis in die Täler vor. Abbrechende Eismassen des Allalin-Gletschers begraben 88 Bauarbeiter in dem Ort Mattmark unter sich.
Daraufhin setzt die Regierung eine Arbeitsgruppe ein, die gefährliche Gletscher überwachen soll. Der Zürcher Ingenieur Weber kommt auf die Idee, Atomkraft "friedlich" zu nutzen und schlägt der Regierung in einem Brief vor, "in Verbindung mit Atomenergie" oberhalb von Grindelwald ein Wasserkraftwerk zu errichten. Unterhalb des Finsteraarhorns und der Jungfrau sollte Atomenergie in 3800 Metern Höhe Gletschereis schmelzen. Das Wasser sollte dann im Gefälle Strom produzieren.
Der Vorschlag wird von der Regierung an das Eidgenössische Amt für Wasserwirtschaft geschickt. Die Experten rechnen aus, dass das Abschmelzen, umgesetzt mit einem konventionellen Kohlekraftwerk, viermal so viel Energie benötigen würde, wie durch Wasserkraft anschließend gewonnen würde. Das Amt vermutet, dass Webers Vorschlag, mit Atomenergie zu arbeiten, möglicherweise wirtschaftlicher sein könnte. Daraufhin wird die Schweizer Studienkommission für Atomenergie eingeschaltet. Diese wendet sich an Paul Scherrer. Dieser prüft und schreibt an die Behörde: "Die Ausnützung der Atomenergie in Verbindung mit Wasserkraftanlagen dürfte als unrationell bezeichnet werden."
Dennoch wird der Vorschlag vom Wasserwirtschaftsamt an an das Eidgenössische Amt für geistiges Eigentum geschickt. Dieses hält das Konzept für Patentfähig. Von Weber wurde die Idee jedoch nie eingereicht.
Die derzeitige Klimaabkühlung führt dazu, dass die Gletscher immer gigantischer werden und zahlreiche Alpendörfer bedrohen. Die Eismassen bewegen sich bis in die Täler vor. Abbrechende Eismassen des Allalin-Gletschers begraben 88 Bauarbeiter in dem Ort Mattmark unter sich.
Daraufhin setzt die Regierung eine Arbeitsgruppe ein, die gefährliche Gletscher überwachen soll. Der Zürcher Ingenieur Weber kommt auf die Idee, Atomkraft "friedlich" zu nutzen und schlägt der Regierung in einem Brief vor, "in Verbindung mit Atomenergie" oberhalb von Grindelwald ein Wasserkraftwerk zu errichten. Unterhalb des Finsteraarhorns und der Jungfrau sollte Atomenergie in 3800 Metern Höhe Gletschereis schmelzen. Das Wasser sollte dann im Gefälle Strom produzieren.
Der Vorschlag wird von der Regierung an das Eidgenössische Amt für Wasserwirtschaft geschickt. Die Experten rechnen aus, dass das Abschmelzen, umgesetzt mit einem konventionellen Kohlekraftwerk, viermal so viel Energie benötigen würde, wie durch Wasserkraft anschließend gewonnen würde. Das Amt vermutet, dass Webers Vorschlag, mit Atomenergie zu arbeiten, möglicherweise wirtschaftlicher sein könnte. Daraufhin wird die Schweizer Studienkommission für Atomenergie eingeschaltet. Diese wendet sich an Paul Scherrer. Dieser prüft und schreibt an die Behörde: "Die Ausnützung der Atomenergie in Verbindung mit Wasserkraftanlagen dürfte als unrationell bezeichnet werden."
Dennoch wird der Vorschlag vom Wasserwirtschaftsamt an an das Eidgenössische Amt für geistiges Eigentum geschickt. Dieses hält das Konzept für Patentfähig. Von Weber wurde die Idee jedoch nie eingereicht.
5. November 1945. Das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) beruft eine Studienkommission für Atomenergie (SKA) unter dem Vorsitz von Paul Scherrer ein. In der SKA sind in der Folge alle namhaften schweizerischen Forschungsinstitute, die sich mit Atomenergie befassen, vertreten.
Sie soll die Möglichkeiten der zivilen Nutzung von Atomkraft untersuchen. Insgeheim wird diese Kommission jedoch von Bundesrat Karl Kobelt beauftragt, die "Schaffung einer schweizerischen Uran-Bombe oder anderer geeigneter Kriegsmittel, die auf dem Prinzip der Atomenergie-Verwendung beruhen", voranzutreiben.
Sie soll die Möglichkeiten der zivilen Nutzung von Atomkraft untersuchen. Insgeheim wird diese Kommission jedoch von Bundesrat Karl Kobelt beauftragt, die "Schaffung einer schweizerischen Uran-Bombe oder anderer geeigneter Kriegsmittel, die auf dem Prinzip der Atomenergie-Verwendung beruhen", voranzutreiben.
Mit Paul Scherrer ist ein renommierter Atomphysiker Vorsitzender der SKA. Er hat gute Kontakte zu Fachkollegen wie Werner Heisenberg, Lise Meitner und Otto Hahn. Er ist direkt am Projekt Matterhorn zur Erforschung der Kernfusion beteiligt. Mit seinem Fachwissen und seinen Kontakten ist er somit eine massgebliche Stütze des schweizerischen Atomwaffenprogramms.
1946. Relativ früh kommt in der eidgenössischen Politik der Wille zum Ausdruck, die Forschung auf dem Gebiet der Atomenergie durch staatliche Massnahmen zu unterstützen. Dies führt zu einem ersten Förderungsbeschluss.
1952. Die SKA beauftragt eine Arbeitsgemeinschaft, in der auch Unternehmen wie Brown, Boveri & Cie., Sulzer und Escher Wyss vertreten sind, mit der Planung eines Versuchsreaktors. Gebaut werden soll dieser Reaktor durch die Industrie, aber mit finanzieller Unterstützung durch die SKA.1946. Relativ früh kommt in der eidgenössischen Politik der Wille zum Ausdruck, die Forschung auf dem Gebiet der Atomenergie durch staatliche Massnahmen zu unterstützen. Dies führt zu einem ersten Förderungsbeschluss.
Im selben Jahr formuliert die SKA das Ziel der Entwicklung eines mit Schwerwasser moderierten Reaktors mit Natururan als Spaltstoff. Dies dient in den folgenden Jahren als Grundlage für Entscheide der Industrie und Anträge an den Bundesrat. Gleichartige Entwicklungen mit Realisierung von Prototypen gibt es auch in Schweden, Kanada, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien.
1953 bis 1955. Die Schweiz beschafft über ein Geheimabkommen von England und Belgisch-Kongo rund zehn Tonnen "für Verteidigungszwecke freigegebenes Uran" Uran. 5 Tonnen davon werden dem Forschungsreaktor Diorit der Reaktor AG in Würenlingen unter Verwaltungsratspräsident Walter E. Boveri von der BBC zugeteilt. 3238 Kilogramm Uran und 2283 Kilogramm Uranoxid werden als „Kriegsreserve“ in einem EMD-Stollen im Alpenmassiv bei Wimmis eingelagert.
Zu der Zeit werden 12 Mio. von 20 Mio. Schweizer Franken veranschlagten Gesamtkosten für die Herstellung der ersten 12 t schweren Wassers durch die Lonza AG und die Hovag (Vorgängerin der Ems-Chemie) bereitgestellt. Dazu entwickelt die Sulzer AG die Destillationsanlagen.
1. März 1955. Die schweizerische Maschinenindustrie, verwandte Branchen sowie weitere Formen uns Handel und Finanzwirtschaft zeigen starkes Interesse an der neuen Energieproduktionstechnik. Daraufhin gründet Walter Boveri jun., Präsident von Brown, Boveri & Cie. (BBC), die Reaktor AG.
Im gleichen Jahr findet in Genf die UNO-Weltkonferenz "Atoms for Peace" statt. An der Konferenz präsentiert die US-amerikanische Atombehörde AEC die Möglichkeiten der Atomenergie an dem einem eigens dafür gebauten Schwimmbad-Leichtwasserreaktor "Saphir". Da der Rücktransport des Versuchsreaktors für die US-Amerikaner mit einem erheblichen Aufwand verbunden wäre, kann die Eidgenossenschaft den Reaktor "sehr günstig" für "nur" 770.000 Schweizer Franken erwerben und dann an die Reaktor AG weiterverkaufen. Zum Betrieb von "Saphir" leihen die USA der Schweiz 6 kg hoch angereichertes Uran.
Noch während dieser Reaktor, der auf Grund seines blauen Leuchtens den Namen «Saphir» erhalten hat, an seinem neuen Standort in Würenlingen eingerichtet wird, beginnen zeitgleich die Arbeiten der Reaktor AG an einem weiteren Forschungsreaktor namens "Diorit" weil "Saphir" als Schwimmbadreaktor für den Bau von Atomwaffen und Atomkraftwerken uninteressant ist obwohl man bereits bei der Genfer Atomkonferenz festgestellt hat, dass das schweizerische Reaktorkonzept längst überholt ist. Beim "Diorit" handelt es sich um einen Schwerwasserreaktor, der auf den Plänen des Versuchsreaktors der SKA basiert. Zudem befasst sich die Reaktor AG mit der Entwicklung des schweizerischen Demonstrationsatomkraftwerks Lucens.
1956. Die USA bieten der Reaktor AG schweres Wasser zu einem Viertel des Preises von Lonza und Hovag an. Daraufhin kündigt die Reaktor AG die Lieferverträge teilweise.
1956 bis 1959. Parallel zu den Forschungsarbeiten der Reaktor AG erarbeiten drei Industriegruppen Projekte für Versuchs-Leistungsreaktoren. Die Versuchs-Leistungsreaktoren sind als nächste Stufe auf dem Weg zu kommerziellen Reaktoren gedacht. Bis 1959 reichen die drei Gruppen ihre Projekte beim Bund zur Subvention ein.
Die drei Projekte sind:
- "Nationale Gesellschaft zur Förderung der industriellen Atomtechnik": Bei diesem Konsortium handelt es sich um einen Zusammenschluss deutsch-schweizerischer Industriebetriebe (u. a. Sulzer, Escher Wyss und Brown, Boveri & Cie.), die sich zum Ziel gesetzt haben, in der Stadt Zürich unterirdisch (unter den Gebäuden der ETH) ein Atomheizkraftwerk zu errichten. Dabei soll der Reaktortyp dem des Diorit entsprechen.
- Enusa: In der Enusa haben sich zahlreiche westschweizerische Industriebetriebe, Planungsbüros und auch die Elektrizitätsgesellschaft EOS zusammengeschlossen. Geplant ist der (Nach-)Bau eines US-amerikanischen, leichtwassermoderierten Reaktors im waadtländischen Lucens.
- Die Suisatom wird von den vier grössten schweizerischen Elektrizitätsgesellschaften (NOK, Atel, BKW und EOS) gegründet. Das Projekt sieht den Kauf eines US-amerikanischen Leichtwasserreaktors vor. Die Bauleitung und die Lieferung der Sekundärteile sollten bei der Brown, Boveri & Cie. liegen.
24. November 1957. Volk und Stände befürworten anstelle eines zunächst diskutierten staatlichen Atommonopols einen Artikel 24quinquies. Damit wird die "Gesetzgebung auf dem Gebiet der Atomenergie" zur Bundessache.
1958. Auf der Weltausstellung in Brüssel ist unter dem Atomium der spätere Forschungsreaktor "AGN-211-P" der Universität Basel installiert.
23. Dezember 1959. Der Bundesrat veröffentlicht die Botschaft zu einem Bundesgesetz über die friedliche Verwendung der Atomenergie und den Strahlenschutz (Atomgesetz). Darin überlässt er der Privatwirtschaft nicht nur völlige Baufreiheit - unter Vorbehalt polizeilicher Bewilligungen - sondern ermuntert sie: "Man kann sich über die Entwicklung neuer Energiequellen nur freuen."
23. Dezember 1959. Das Bundesgesetz über die "friedliche" Verwendung der Atomenergie, kurz Atomgesetz (AtG) wird am gleichen Tag wie das bundesdeutsche Atomgesetz beschlossen. Es soll auch ähnliche Materie regeln.
Nachdem mehrere Abschnitte gestrichen und in andere Erlasse ausgelagert wurden, regelte das Atomgesetz bis zu seiner Aufhebung im Wesentlichen nur noch die Bewilligungen für atomtechnische Anlagen. Gemäss Artikel 4 AtG bedurften zwingend einer Bewilligung des Bundes:
- die Erstellung und der Betrieb sowie jede Änderung des Zwecks, der Art und des Umfangs einer Atomanlage;
- Transport, Abgabe und Bezug und jede andere Form des Innehabens von radioaktiven Atombrennstoffen und Rückständen;
- die Vermittlung auf schweizerischem Territorium von radioaktiven Atombrennstoffen und Rückständen sowie deren Einfuhr, Durchfuhr und Ausfuhr;
- die Ausfuhr von in Atomanlagen erzeugter Atomenergie.
1960. Der Versuchsreaktor Diorit wird erstmals kritisch.
Anfang 1960 bis 1982. Der Atommüll der Schweiz wird im Atlantik verklappt.
Bereits zwei Wochen nach der Annahme der Vorlage durch die eidgenössischen Parlamente einigen sich die Enusa und die Thermatom, die Nachfolgeorganisation des Konsortiums, darauf, ein gemeinsames Versuchs-Leistungskraftwerk zu bauen. Es handelt sich dabei um einen Kompromiss: Am Standort des Enusa-Projektes, Lucens, sollen die Reaktorpläne des Konsortiums bzw. der Therm-Atom, der aus 22 Industrieunternehmen aus der ganzen Schweiz bestehenden Nachfolgeorganisation des Konsortiums, umgesetzt werden.
1. Mai 1960. Das Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung (EIR) wird als Aussenstelle der ETH Zürich gegründet weil die Reaktor AG infolge schlechter Kostenschätzung und fehlender Investitionsbereitschaft der Privatindustrie nicht über die notwendigen Ressourcen zur Entwicklung eines eigenen Versuchsreaktors und eines Demonstrationsatomkraftwerks verfügt. Das Personal und die Anlagen der Reaktor AG in Würenlingen werden durch den Bund übernommen.
Sommer 1961. Es kommt zur Gründung der vom Bund geforderten Dachgesellschaft. Thermatom, Enusa und Suisatom gründen gemeinsam die "Nationale Gesellschaft zur Förderung der industriellen Atomtechnik" (NGA). Die Leitung der NGA übernimmt Alt-Bundesrat Hans Streuli, der in der Folge zur grössten Triebfeder des Baus von Lucens wird.
1. Juli 1962. Der erste Spatenstich zum Bau des Reaktors erfolgt ein Jahr nach Gründung der NGA. Der Bau des Reaktors in Lucens ist in der Folge durch mehrere Pannen und finanzielle Probleme gekennzeichnet. Finanziert wird Lucens vor allem vom Steuerzahler über den Bund.
7. Februar 1963. Die schweizer Elektrizitätswirtschaft verhielt bis bisher gegenüber der Atomenergie zurückhaltend, weil sie den Ausbau der Wasserkraft-Nutzung bevorzugte.
Nun wird bekannt, dass die Nordostschweizer Kraftwerke AG (NOK) plant, in Beznau (Gemeinde Döttingen) einen schlüsselfertigen, US-amerikanischen Leichtwasserreaktor der Firma Westinghouse zu bauen. Wenig später folgen weitere Elektrizitätsgesellschaften mit eigenen Kaufabsichten.
Frühjahr 1964. Die Berner Kraftwerke AG (BKW gibt den Plan bekannt, in Mühleberg einen US-Siedewasserreaktor von General Electric zu erstellen.
Ende 1964. Elektrowatt sichert sich bei Leibstadt Land für ein Leichtswasser-Reaktorprojekt das mit den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken (RWE), der grössten deutschen Elektrizitätsgesellschaft, realisiert werden sollt.
Damit hat sich die eigentliche Zielgruppe der schweizerischen Reaktortechnik bereits bei der ausländischen Konkurrenz eingedeckt, noch bevor das Werk in Lucens überhaupt fertiggestellt ist. Unterdessen laufen in Lucens die Kosten aus dem Ruder und der Zeitplan muss revidiert werden.
1965. Erste Planungen für die AKW Verbois und Kaiseraugst werden bekannt.
Nun wird bekannt, dass die Nordostschweizer Kraftwerke AG (NOK) plant, in Beznau (Gemeinde Döttingen) einen schlüsselfertigen, US-amerikanischen Leichtwasserreaktor der Firma Westinghouse zu bauen. Wenig später folgen weitere Elektrizitätsgesellschaften mit eigenen Kaufabsichten.
Frühjahr 1964. Die Berner Kraftwerke AG (BKW gibt den Plan bekannt, in Mühleberg einen US-Siedewasserreaktor von General Electric zu erstellen.
Ende 1964. Elektrowatt sichert sich bei Leibstadt Land für ein Leichtswasser-Reaktorprojekt das mit den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken (RWE), der grössten deutschen Elektrizitätsgesellschaft, realisiert werden sollt.
Damit hat sich die eigentliche Zielgruppe der schweizerischen Reaktortechnik bereits bei der ausländischen Konkurrenz eingedeckt, noch bevor das Werk in Lucens überhaupt fertiggestellt ist. Unterdessen laufen in Lucens die Kosten aus dem Ruder und der Zeitplan muss revidiert werden.
1965. Erste Planungen für die AKW Verbois und Kaiseraugst werden bekannt.
Mitte der 1960er Jahre. Es kommt in der Schweiz zu ersten Protesten gegen geplante Atomkraftwerke. Zahlreiche Vereinigungen von Bürgerinnen und Bürgern kritisieren das aus ihrer Sicht rücksichtlose Handeln der Konsumgesellschaft sowie die Gefährdung der Umwelt durch die verschiedenen Kraftwerksprojekte.
Mai 1966. Die für das AKW Lucens vorgesehenen Brennelemente werden im Versuchsreaktor Diorit in Würenlingen getestet. Doch ein Brennelement schmilzt teilweise und der betroffene Versuchskreislauf des Forschungsreaktors muss vollständig zerlegt und dekontaminiert werden. Weil ein ähnlicher Vorgang im Lucens-Reaktor ausgeschlossen werden kann, wird im Einverständnis mit den Sicherheitsbehörden am bestehenden Design festgehalten.
29. Dezember 1966. Der Reaktor von Lucens wird erstmals kritisch. Das bedeutet, es kann erstmals eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion der Uranspaltung aufrechterhalten werden.
1967. Das Projekt AKW Beznau II beginnt.
1967. Das Projekt AKW Beznau II beginnt.
8. Mai 1967. Sulzer gibt den Austritt aus der schweizerischen Atomtechnologieentwicklung bekannt. Die Reaktorentwicklung wird nur noch im Rahmen des Vertrages mit dem CEA und Siemens weitergeführt. Mit dem Rückzug der wichtigsten Firma steht das AKW Lucens vor seinem Ende, doch Alt-Bundesrat Hans Streuli will weiterhin nicht aufgeben. Die Elektrizitätsgesellschaft EOS soll das Werk nach Fertigstellung noch für zwei Jahre betreiben.
1968. Das Projekt AKW Graben wird bekannt. Das Schweizerische Institut für Nuklearphysik (SIN) wird in der Einwohnergemeinde Villigen im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau Annexanstalt der ETH Zürich gegründet.
29. Januar 1968. Nach ersten Versuchen bei Leistung Null, Abschluss der Montagearbeiten und Abnahmeversuchen der für den Leistungsbetrieb wichtigen Anlageteile erzeugt die Anlage den ersten Atomstrom der Schweiz.
10. Mai 1968. Das Atomkraftwerk Lucens wird nach langjährigen Verzögerungen der Energie Ouest Suisse (EOS) zum Leistungsbetrieb übergeben. Die Anlage wird daraufhin mit Leistungen bis zum Nennwert von 30 MW betrieben.
1969. In Gösgen wird ein AKW geplant.
21. Januar 1969. Der Reaktor im Atomkraftwerk Lucens wird nach der Revision wieder aufgenommen. Während der Steigerung der Reaktorleistung kommt es zur Überhitzung mehrerer Brennelemente. Brennelement Nr. 59 erhitzt sich so stark, dass es schmilzt und schliesslich auch das Druckrohr zum Bersten bringt.
Aufgrund der schweren Schäden im Reaktorkern ist ein Weiterbetrieb des Reaktors unmöglich. Die Schweiz ist deshalb vorerst wieder ohne Atomstrom.
Auf der heute gültigen siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für atomare Ereignisse – welche die Leistungsgrösse einer Anlage nicht berücksichtigt – würde der Unfall heute wahrscheinlich als Ernster Unfall mit Stufe 5 bewertet.
1. September 1969. Nach einer Bauzeit von 4 Jahren nimmt mit dem AKW Beznau 1 das zweite Atomkraftwerk der Schweiz den Betrieb auf.
1970. 5,5% des Schweizer Stroms stammen aus Atomkraftwerken.
1971. Planungen für ein AKW Rüthi werden bekannt.
1. Dezember 1971. Das AKW Beznau 2 nimmt als drittes Schweizer Atomkraftwerk den Betrieb auf.
1972. Planungen für ein AKW Inwil werden bekannt. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) wird gegründet.
6. November 1972. Das AKW Mühleberg nimmt als viertes Schweizer Atomkraftwerk den kommerziellen Leistungsbetrieb auf.
1973. Zwischenzeitlich hat sich eine starke Opposition zur Atomenergie gebildet. Nach der Erdölkrise beauftragt der Bundesrat eine Gesamtenergiekommission unter Michael Kohn zur Erarbeitung von Alternativen zur Atomenergie.
1975. 18% des Schweizer Stroms stammen aus Atomkraftwerken.
1977. Der Bundesrat erhöht die Haftungssumme für Atomkraftwerke von 40 auf 200 Millionen Franken.
1978. Ein Bundesbeschluss verschärft die Vorschriften des Atomgesetzes über die Entsorgung der radioaktiven Abfälle
30. Oktober 1979. Das Atomkraftwerk Gösgen nimmt nach einer Probephase als fünftes Schweizer Atomkraftwerk den kommerziellen Betrieb auf. Es ist das erste Atomkraftwerk der 1000-Megawattklasse in der Schweiz.
1983. Im neu erlassenen Gesetz über die Atomenergiehaftpflicht wird die Bestimmung verankert, dass der Inhaber einer Atomanlage ohne betragsmässige Begrenzung für Atomschäden haftet, die durch Atommaterialien in seiner Anlage verursacht worden sind.
15. Dezember 1984. Das AKW Leibstadt geht als sechstes und letztes Schweizer Atomkraftwerk in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
Ab 1985. 40% des Schweizer Stroms stammen aus Atomkraftwerken.
1988. Das Schweizerische Institut für Nuklearphysik (SIN) fusioniert mit dem Eidgenössischen Institut für Reaktorforschung (EIR) Würenlingen zum Paul Scherrer Institut (PSI).
1990. Das Volk nimmt eine Initiative für ein zehnjähriges Moratorium zur Errichtung neuer Atomanlagen an.
1968. Das Projekt AKW Graben wird bekannt. Das Schweizerische Institut für Nuklearphysik (SIN) wird in der Einwohnergemeinde Villigen im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau Annexanstalt der ETH Zürich gegründet.
29. Januar 1968. Nach ersten Versuchen bei Leistung Null, Abschluss der Montagearbeiten und Abnahmeversuchen der für den Leistungsbetrieb wichtigen Anlageteile erzeugt die Anlage den ersten Atomstrom der Schweiz.
10. Mai 1968. Das Atomkraftwerk Lucens wird nach langjährigen Verzögerungen der Energie Ouest Suisse (EOS) zum Leistungsbetrieb übergeben. Die Anlage wird daraufhin mit Leistungen bis zum Nennwert von 30 MW betrieben.
1969. In Gösgen wird ein AKW geplant.
21. Januar 1969. Der Reaktor im Atomkraftwerk Lucens wird nach der Revision wieder aufgenommen. Während der Steigerung der Reaktorleistung kommt es zur Überhitzung mehrerer Brennelemente. Brennelement Nr. 59 erhitzt sich so stark, dass es schmilzt und schliesslich auch das Druckrohr zum Bersten bringt.
Aufgrund der schweren Schäden im Reaktorkern ist ein Weiterbetrieb des Reaktors unmöglich. Die Schweiz ist deshalb vorerst wieder ohne Atomstrom.
Auf der heute gültigen siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für atomare Ereignisse – welche die Leistungsgrösse einer Anlage nicht berücksichtigt – würde der Unfall heute wahrscheinlich als Ernster Unfall mit Stufe 5 bewertet.
1. September 1969. Nach einer Bauzeit von 4 Jahren nimmt mit dem AKW Beznau 1 das zweite Atomkraftwerk der Schweiz den Betrieb auf.
1970. 5,5% des Schweizer Stroms stammen aus Atomkraftwerken.
1971. Planungen für ein AKW Rüthi werden bekannt.
1. Dezember 1971. Das AKW Beznau 2 nimmt als drittes Schweizer Atomkraftwerk den Betrieb auf.
1972. Planungen für ein AKW Inwil werden bekannt. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) wird gegründet.
6. November 1972. Das AKW Mühleberg nimmt als viertes Schweizer Atomkraftwerk den kommerziellen Leistungsbetrieb auf.
1973. Zwischenzeitlich hat sich eine starke Opposition zur Atomenergie gebildet. Nach der Erdölkrise beauftragt der Bundesrat eine Gesamtenergiekommission unter Michael Kohn zur Erarbeitung von Alternativen zur Atomenergie.
1975. 18% des Schweizer Stroms stammen aus Atomkraftwerken.
1977. Der Bundesrat erhöht die Haftungssumme für Atomkraftwerke von 40 auf 200 Millionen Franken.
1978. Ein Bundesbeschluss verschärft die Vorschriften des Atomgesetzes über die Entsorgung der radioaktiven Abfälle
30. Oktober 1979. Das Atomkraftwerk Gösgen nimmt nach einer Probephase als fünftes Schweizer Atomkraftwerk den kommerziellen Betrieb auf. Es ist das erste Atomkraftwerk der 1000-Megawattklasse in der Schweiz.
1983. Im neu erlassenen Gesetz über die Atomenergiehaftpflicht wird die Bestimmung verankert, dass der Inhaber einer Atomanlage ohne betragsmässige Begrenzung für Atomschäden haftet, die durch Atommaterialien in seiner Anlage verursacht worden sind.
15. Dezember 1984. Das AKW Leibstadt geht als sechstes und letztes Schweizer Atomkraftwerk in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
Ab 1985. 40% des Schweizer Stroms stammen aus Atomkraftwerken.
1988. Das Schweizerische Institut für Nuklearphysik (SIN) fusioniert mit dem Eidgenössischen Institut für Reaktorforschung (EIR) Würenlingen zum Paul Scherrer Institut (PSI).
1990. Das Volk nimmt eine Initiative für ein zehnjähriges Moratorium zur Errichtung neuer Atomanlagen an.
1991. Au Vorarlberg kommen 20 000 Einsprachen gegen die definitive Betriebsbewilligung für das AKW Mühleberg im Kanton Bern, die allerdings alle abgewiesen werden.
2001. Das Zwischenlager Zwilag in Würenlingen im Kanton Aargau wird in Betrieb genommen.
2003. Eine Volksinitative für die Verlängerung des Atomkraftwerk-Baustopps von 1990 und die Begrenzung des Atomrisikos wird abgelehnt.
21. März 2003. Das bisherige Schweizer Atomgesezt wird vollständig aufgehoben. Im neuen Atomenergiegesetz (KEG,SR 732.1) ist verankert dass der Neubau eines Atomkraftwerks ohne Volksabstimmung nicht zulässig ist.
1. Februar 2005. Das Atomenergiegesetz vom 21. März 2003 tritt in Kraft.
2007. In der Schweizer Atomwirtschaft sollen etwa 1800 Personen beschäftigt sein.
2001. Das Zwischenlager Zwilag in Würenlingen im Kanton Aargau wird in Betrieb genommen.
2003. Eine Volksinitative für die Verlängerung des Atomkraftwerk-Baustopps von 1990 und die Begrenzung des Atomrisikos wird abgelehnt.
21. März 2003. Das bisherige Schweizer Atomgesezt wird vollständig aufgehoben. Im neuen Atomenergiegesetz (KEG,SR 732.1) ist verankert dass der Neubau eines Atomkraftwerks ohne Volksabstimmung nicht zulässig ist.
1. Februar 2005. Das Atomenergiegesetz vom 21. März 2003 tritt in Kraft.
2007. In der Schweizer Atomwirtschaft sollen etwa 1800 Personen beschäftigt sein.
20. Juni 2008. Der Energiekonzern Atel hat in der Schweiz einen Bauantrag für einen Atomreaktor eingereicht. Das Atomkraftwerk Niederamt soll unmittelbar neben dem AKW Gösgen etwa 20 Kilometer von der deutschen Grenze in der Gemeinde Däniken im Kanton Solothurn gebaut werden. Das Referendum wird erst für 2012 erwartet. Nach einer Umfrage des Nachrichtenmagazins Facts ist es relativ unwahrscheinlich dass dieses AKW gebaut wird. Die Schweizer sprechen sich mit 60 zu 27% gegen neue AKWs aus.
20. August 2010. Auch in der Schweiz versucht man mit einer fiktiven Stromlücke (die dann nie aufgetreten ist) Stimmung für Atomenergie und den Bau neuer Kraftwerke zu machen.
11. März 2011. Beginn der Katastrophe von Fukushima durch das Tōhoku-Erdbeben 2011. Bisher war für Schweizer Atomkraftwerke eine Erdbebensicherheit bis zur Stärke 7 gefordert, was bis auf das Kraftwerk Mühleberg bei Bern alle anderen einhalten können.
14. März 2011. Doris Leuthard (Bundesrätin) sistiert die laufenden Rahmenbewilligungsverfahren aller neu geplanten Atomkraftwerke.
25. Mai 2011. Wenige Monate nach Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima beschliesst die Regierung in Bern den Ausstieg aus der Atomenergie. Das bestehende Atomenergiegesetz soll so abgeändert werden, dass keine neuen Bewilligungen für neue Atomreaktoren erteilt werden. Die bestehenden Anlagen sollen nach einer Gesamtlaufzeit von maximal 50 Jahren abgeschaltet werden. Damit wird der Schweizer Atomausstieg voraussichtlich bis 2034 vollzogen sein.
8. Juni 2011. Der Nationalrat stimmt dem Atomausstieg zu.
28. September 2011. Der Ständerat stimmt dem Atomausstieg zu. Der Gesetzesvorschlag des Ständerates spricht aber ausdrücklich nicht von einem "Technologieverbot". Der Bundesrat soll regelmäßig über die Weiterentwicklung der Atomtechnologie berichten.
29. Februar 2012. Das englische Atomkraftwerk Oldbury wird abgeschaltet. Seitdem ist das AKW Beznau 1 das weltweit dienstälteste Atomkraftwerk.
2019. Das AKW Mühleberg wird eventuell, möglicherweise, vielleicht endgültig abgeschaltet. Danach werden voraussichtlich in der Schweiz "nur" noch 4 Atomreaktoren in 3 AKWs in Betrieb sein.
2029. Das AKW Gösgen wird eventuell, möglicherweise, vielleicht endgültig abgeschaltet. Danach werden voraussichtlich in der Schweiz "nur" noch 3 Atomreaktoren in 2 AKWs in Betrieb sein.
2034. Der geplante Schweizer Atomausstieg soll eventuell, möglicherweise, vielleicht in diesem Jahr abgeschlossen werden.
8. Juni 2011. Der Nationalrat stimmt dem Atomausstieg zu.
28. September 2011. Der Ständerat stimmt dem Atomausstieg zu. Der Gesetzesvorschlag des Ständerates spricht aber ausdrücklich nicht von einem "Technologieverbot". Der Bundesrat soll regelmäßig über die Weiterentwicklung der Atomtechnologie berichten.
29. Februar 2012. Das englische Atomkraftwerk Oldbury wird abgeschaltet. Seitdem ist das AKW Beznau 1 das weltweit dienstälteste Atomkraftwerk.
2019. Das AKW Mühleberg wird eventuell, möglicherweise, vielleicht endgültig abgeschaltet. Danach werden voraussichtlich in der Schweiz "nur" noch 4 Atomreaktoren in 3 AKWs in Betrieb sein.
2029. Das AKW Gösgen wird eventuell, möglicherweise, vielleicht endgültig abgeschaltet. Danach werden voraussichtlich in der Schweiz "nur" noch 3 Atomreaktoren in 2 AKWs in Betrieb sein.
2034. Der geplante Schweizer Atomausstieg soll eventuell, möglicherweise, vielleicht in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Atomkraftwerke in Betrieb
Atomkraftwerk Beznau 1 und 2 (Laufzeit bisher unbefristet)
Atomkraftwerk Gösgen (geplante Abschaltung 2029)
Atomkraftwerk Leibstadt (Laufzeit bisher unbefristet)
Atomkraftwerk Mühleberg (geplante Abschaltung 2019)
Stillgelegte Atomkraftwerke
Atomkraftwerk Lucens (VAKL stillgelegt nach Unfall)
Geplante aber nie gebaute Atomkraftwerke
Atomkraftwerk Graben
Atomkraftwerk Inwil
Atomkraftwerk Kaiseraugst
Atomkraftwerk Niederamt
Atomkraftwerk Rüthi
Atomkraftwerk Verbois
Forschungsreaktoren
AGN-201-P
AGN-211-P
CROCUS
Diorit
Proteus
SAPHIR
Atommüll
Atommüllager in der Schweiz
Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA)
Zwischenlager Würenlingen (Zwilag)
Weitere Themen
Atomwaffenprogramm der Schweiz
Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS)
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung (EIR)
Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI)
Kommission für Nukleare Entsorgung (KNE)
Paul Scherrer (Atomphysiker)
Paul Scherrer Institut
Reaktor AG
Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS)
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung (EIR)
Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI)
Kommission für Nukleare Entsorgung (KNE)
Paul Scherrer (Atomphysiker)
Paul Scherrer Institut
Reaktor AG
Schweizer Beteiligungen am Uranbergbau
Schweizerisches Institut für Nuklearphysik (SIN)
Studienkommission für Atomenergie (SKA)
Schweizerisches Institut für Nuklearphysik (SIN)
Studienkommission für Atomenergie (SKA)
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Mühleberg, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: BKW FMB Energie AG
Quellen
20.04.2011, Historisches Lexikon der Schweiz, Atomenergie
20.08.2010, Telepolis, Solarzellen so billig wie AKW
20.08.2010, Telepolis, Solarzellen so billig wie AKW
