Donnerstag, 7. Februar 2019

Exxon Mobil

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Die Exxon Mobil Corporation, kurz ExxonMobil, ist ein US-amerikanischer Mineralölkonzern, der 1999 durch den Zusammenschluss von Exxon (Standard Oil of New Jersey) und Mobil Oil (Standard Oil Company of New York) entstanden ist. ExxonMobil gilt als ein direkter Nachfolger der Standard Oil Company.

ExxonMobil erzielt seit mehreren Jahren hohe Gewinne und gehört deshalb laut der Liste Financial Times Global 500 regelmäßig, gemessen an der Marktkapitalisierung, zu den wertvollsten Unternehmen der Welt.

Aktionärsstruktur: Hauptaktionäre des Unternehmens sind Fonds und institutionelle Investoren, von denen jedoch keiner mehr als 4 % besitzt.

Globale Konkurrenten sind Mineralölkonzerne wie BP (Großbritannien), Total (Frankreich), Chevron Corporation (USA), ConocoPhillips (USA), ENI (Italien) und Royal Dutch Shell (Niederlande/Großbritannien). In Skandinavien der Konzern Statoil (Norwegen), sowie Lukoil und Gazprom in Russland. Hinzu kommen Staatskonzerne wie Saudi Aramco oder China National Petroleum Corporation.

Mit einer Jahresproduktion von über neun Millionen Tonnen Polyolefinen ist das Unternehmen Weltmarktführer auf diesem Gebiet.

Laut Rex. W. Tillerson (Ex-Chef von Exxon) reichen die Ölvorräte der Erde bei gleichbleibendem Anstieg des Verbrauchs noch für weitere 160 Jahre. Noch unentdeckte Vorkommen machen allerdings die Hälfte dieser Rechnung aus.

Rex. W. Tillerson (Ex-Chef von Exxon) bezeichnet den Klimawandel als ingenieurstechnisches Problem. Er schlägt vor, dass Landwirte sich neue Gebiete für den Getreideanbau suchen müssten.

Im Schwarzbuch Markenfirmen wird dem US-Konzern unter anderem die Finanzierung von Bürgerkriegen und dem damit verbundenen Waffenhandel, sowie auch die Zerstörung der Lebensgrundlagen in Ölfördergebieten vorgeworfen.

Nach Ansicht von Greenpeace missbraucht ExxonMobil seine geballte Wirtschaftsmacht gegen den Klimaschutz, Umweltinteressen und Menschenrechte. Dem Ölkonzern wird vorgeworfen, den internationalen Klimaschutz massiv zu behindern, was unter anderem von der Union of Concerned Scientists (UCS), einem Wissenschaftsverband mit 200.000 Mitgliedern in den USA, bestätigt wird.

ExxonMobil wird in der wissenschaftlichen Literatur als einer der einflussreichsten Sponsoren von klimaskeptischen Positionen angesehen.

ExxonMobil ist einer der größten Anwender der Fracking-Methode in den USA und immer mehr in Europa.

 Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

Laut dieser dubiosen Website ist nicht das Klima bedroht, sondern unsere Freiheit. EIKE setzt zum großen Teil auf Rest-Unsicherheiten in der Forschung und arbeitet mit Diffamierungen gegen einzelne Wissenschaftler. Betrieben wird dieses angeblich unabhängige Institut von gut organisierten Klimawandelleugnern, der Atomlobby und Gegnern alternativer Energien.

Dieses Institut gibt es jedoch nur als Internetseite und als Postfach in Jena. Geleert wird das Postfach von Holger Thuss (CDU, Präsident des EIKE). Thuss ist wiederum auch Betreiber und Gründer der Europäischen Zweigstelle des klimaskeptischen Netzwerks CFACT, dem Ableger des US-amerikanischen "Committee for a constructive tomorrow", das 2008 mit fast 600.000 US-Dollar zu den größten Spendenempfängern des Ölkonzerns Exxon Mobil gehörte.

Konzernstruktur/Unternehmensbeteiligungen
  • Exxon Mobil Corporation
  • ExxonMobil Central Europe Holding GmbH, Hamburg (100 %)
  • ESSO Deutschland GmbH, Hamburg
  • Mehrere osteuropäische Gesellschaften und diverse Vertriebsgesellschaften
  • Mobil Erdgas-Erdöl GmbH, Hamburg
  • ExxonMobil Gas Marketing Deutschland GmbH, Hannover
  • ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Hannover
  • ExxonMobil ist funktionell in drei Bereiche mit Unterabteilungen gegliedert:
  • Upstream (Houston, TX)
  • ExxonMobil Exploration Company
  • ExxonMobil Development Company
  • ExxonMobil Production Company
  • ExxonMobil Aftermath Entertainment
  • ExxonMobil Gas and Power Marketing Company
  • ExxonMobil Upstream Research Company
  • Downstream (Fairfax, VA)
  • ExxonMobil Refining and Supply Company
  • ExxonMobil Fuels Marketing Company
  • ExxonMobil Lubricants & Specialties Company
  • ExxonMobil Research and Engineering Company
  • ExxonMobil Global Services Company
  • Chemical (Houston, TX)
  • ExxonMobil Chemical Company
Geschichte

1863. John D. Rockefeller erbaut in den Flats im Marschland in Cleveland seine erste Raffinerie, einen Moloch aus Öltanks, Schornsteinen und Gleisanlagen. Die Firma, die er später Standard Oil nennt, wuchert zu einem gigantischen Monopol, das Rockefeller zu Amerikas reichstem Mann und erstem Milliardär macht.

1882. Exxon und Mobil sind Teile eines einzigen Unternehmens, der Standard Oil Company, von John D. Rockefeller.

1890. Die Geschichte von ExxonMobil in Deutschland beginnt in Bremen mit der Gründung der Deutsch-Amerikanischen Petroleum Gesellschaft (DAPG, später Deutsche Esso GmbH aufgegangen in ExxonMobil GmbH), die das Petroleumgeschäft der Standard Oil in Deutschland betreiben soll.

1899. In Hamburg wird Mobil als als Deutsche Vacuum Oil Company (ab 1955 Mobil Oil A.G. in Deutschland) gegründet. Das Unternehmen wickelt den Import und Verkauf von Schmierölen und -fetten ab, die aus den USA in Holzfässern per Schiff nach Hamburg kommen.

1911. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten ordnet die Auflösung von Standard Oil an. Als neue Unternehmen entstehen dadurch unter anderem die Standard Oil Company of New York (Socony), die später über die Socony-Vacuum Oil zur Mobil Oil wird, und die Standard Oil of New Jersey, abgekürzt SO (gesprochen EssO), die spätere Exxon. Beide wachsen somit in den darauffolgenden Jahrzehnten rechtlich unabhängig voneinander weiter.

3. Februar 1923. Das Wort ESSO – die phonetische Schreibweise der Abkürzung SO für Standard Oil – wird als Markenname registriert.

14. April 1923. Die DAPG eröffnet ihre erste Straßen-Zapfstelle mit unterirdischem Tank in der Hamburger Wagnerstraße, wo Benzin unter dem Markennamen Dapolin verkauft wird.

1925. In Deutschland gibt es nun bereits 1000 Straßen-Zapfstelle mit unterirdischem Tanks.

September 1939. Mit der Umstellung auf die Kriegswirtschaft in Deutschland arbeitet die DAPG innerhalb der staatlich zentralen Lenkung durch die Arbeitsgemeinschaft Mineralölverteilung (AMV). Tankstellen werden dem Zentralbüro für Mineralöl als Vertriebssyndikat der AMV unterstellt und geben Fahrbenzin nur noch markenlos gegen Tankausweis oder Bezugsschein ab.

1945. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist in Deutschland nur noch eine kleine Anzahl Tankstellen betriebsbereit, die Schiffsflotte auf ein einziges Schiff zusammengeschmolzen und der Kesselwagenbestand um 2/3 dezimiert. Die Produktionsstätten, mehrfach das Ziel schwerer Luftangriffe der Alliierten, sind stark beschädigt.

1950. Die Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft (DAPG) firmiert zur ESSO A.G. um.

1953. Die Deutsche Vacuum Oil Company beginnt mit der Erdgassuche und -förderung in Deutschland.

1955.  Die Deutsche Vacuum Oil Company wird zur Mobil Oil A.G.

1965. An allen Esso-Stationen in Europa, die den Kraftstoff Esso Extra verkaufen, erscheint der Tiger als Werbefigur mit dem Slogan Pack den Tiger in den Tank.

1973. Die Labore der Exxon Solar Power Corporation in New Jersey entwickeln die ersten Solarzellen für den Handel. Ein langfristiges Engagement in der Solarindustrie entsteht daraus jedoch nicht. Später stellt eine Exxon-Mobil-Tochter nur noch Kunstharze her, die bei der Produktion von Solarmodulen verwendet werden.

1975. Der Betrieb "EXXON NUCLEAR" wird gegründet.

1978 bis Ende der 1980er-Jahre. Exxon betreibt ein internes Forschungsprogramm. Wissenschaftler des Unternehmens bestätigen, dass CO2-Emissionen zu einem Klimawandel führen werden.

1985. Die Esso Tankschiff Reederei GmbH (ETR, ursprünglich Waried Tankschiff Rhederei) kauft mit der Esso Deutschland ihren letzten hochseetüchtigen Tanker. Bis Ende 1993 werden alle Binnenschiffe verkauft und die Reederei zum 1. Januar 1994 aufgelöst.

1985/86. Der Öltanker Exxon Valdez wird unter der Baunummer 438 auf der National Steel & Shipbuilding Corp. für den US-amerikanischen Ölkonzern ExxonMobil gebaut und im Dezember 1986 übergeben.

1987. Die Kraftwerk Union (KWU) übernimmt die Exxon Nuclear Company die in Advanced Nuclear Fuels GmbH umbenannt wird.

1988 bis 2005. Exxon Mobil investiert mehr als 16 Millionen US-Dollar in ein Netzwerk von Frontgruppen, um Skeptiker des Klimawandels zu unterstützen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschleiern und übt Druck auf die Regierung Bush aus, um führende Klimawissenschafter aus dem IPCC zu entfernen.

24. März 1989. Der Öltanker Exxon Valdez läuft vor Alaska auf Grund und löst damit eine Ölpest und eine der größten Umweltkatastrophen der Seefahrt aus. Der Kapitän liegt zum Unglückszeitpunkt schlafend in der Kabine und überlässt dem unerfahrenen dritten Offizier das Kommando. Knapp 42 Millionen Liter Rohöl verseuchen die südliche Küste des US-Bundesstaates auf einer Länge von mehr als 2000 Kilometern, geschätzte 250.000 Seevögel und Tausende weitere Tiere wie Wale und Seeotter verenden in der schwarzbraunen Brühe. Die Kosten für die Aufräumarbeiten kosten 2 Mrd. US-Dollar. Dennoch sind einige Strände danach immer noch verschmutzt.
Nach einer Reparatur wird die Exxon Valdez unter dem Namen Exxon Mediterranean wieder in Betrieb genommen und ist noch bis 2012 in Dienst, zuletzt als Erzfrachter unter dem Namen Oriental Nicety.
Ein endgültiges Urteil fällt der Oberste Gerichtshof der USA in Washington erst im Juni 2008 - und reduziert die ursprüngliche Schadensersatzsumme von fünf Milliarden US-Dollar auf 500 Millionen US-Dollar.

1990. Als Konsequenz aus der Havarie der "Exxon Valdez" wird in den USA der Oil Pollution Act (OPA 90) verabschiedet. Demnach müssen Tankerneubauten, die nach 1994 in US-amerikanischen Gewässern betrieben werden, über Doppelhüllen verfügen. Es muss eine Vorsorgeplanung für Ölunfälle geben, die Bekämpfungskapazitäten in den USA werden verstärkt und die Haftungsgrenzen bei Ölunfällen erhöht. Außerdem wird festgelegt, dass Tanker den Prinz-William-Sund, in dem die "Exxon Valdez" havarierte, nur noch in Schlepperbegleitung passieren dürfen.

Ab 20. November 1990. Methan strömt in größeren Mengen aus einem Vorkommen rund 400 Meter unter der Nordsee, rund 140 Kilometer vor der Küste Schottlands. Es entstand, als die Stena Drilling Company im Auftrag der Exxon-Tochter Mobil North Sea bei einer Erdölbohrung mit der Plattform High Seas Driller einen Blowout auslöste.

Ab 1994. Exxon Mobil ist am Konsortium Azerbaijan International Operating Company beteiligt, das mehrere Pipelines in Aserbaidschan betreibt.

Ab 1998. Laut Greenpeace investiert ExxonMobil mehr als 22 Millionen US-Dollar zu diesem Zweck in Lobbyarbeit um Skeptiker des Klimawandels zu unterstützen.

1998 bis 2005. 1,6 Millionen US-Dollar gehen an das American Enterprise Institute. Dieses bietet Wissenschaftlern 10.000 US-Dollar zuzüglich Spesen für Berichte, die den Klimabericht der UNO in Frage stellen. Zu den gesponserten Personen zählt auch Willie Soon, dessen Arbeiten von vielen Klimaskeptikern als Beleg gegen die menschengemachte globale Erwärmung angeführt werden, von Klimaforschern aber wegen schwerer methodischer und inhaltlicher Mängel abgelehnt werden.

1998. Tillerson übernimmt den Posten des Vizepräsidenten von Exxon Ventures (CIS) an dem auch der russische Ölkonzern Rosneft beteiligt ist. Im gleichen Jahr wird er Präsident von Exxon Neftegas Limited und ist verantwortlich für deren Aktivitäten in Russland und dem Kaspischen Meer. Die Firma, der Tillerson bis mindestens Mai 2001 vorsteht, betreibt das Öl- und Gas-Projekt "Sakhalin-1" an der Ostküste Russlands. Auf und vor der Insel Sachalin hat Exxon Neftegas Ölfelder und Gasquellen erschlossen.
Sitz der Firma Exxon Neftegas Limited ist Bahamas Hauptstadt Nassau. Die Bahamas gelten als Paradies für Schattenwirtschaft und erheben keine Steuern auf Unternehmensgewinne. Exxon Mobil erklärt dazu: "Manche Unternehmen sind aus Gründen der Einfachheit und der Vorhersehbarkeit der Gesetze des Landes zur Unternehmensgründung auf den Bahamas registriert. Nicht um Steuern in dem Land zu vermindern, in dem die Firma tätig ist."

30. November 1999. Die beiden nunmehr großen Konzerne Exxon Corporation und Mobil Corporation können sich aufgrund von geänderten gesetzlichen Bestimmungen zur Exxon Mobil Corporation wieder vereinigen. Rex Tillerson wird stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Exxon Mobil Development Company.

2000. Die Esso- und Mobil-Tochtergesellschaften in Deutschland werden unter dem Dach der neugegründeten ExxonMobil Central Europe Holding GmbH mit Sitz in Hamburg zusammengeführt.

2001. Rex Tillerson wird Präsident der ExxonMobil Corporation.

Ab 2001. Die Tochterfirma Exxon Neftegas Ltd. beteiligt sich führend am Projekt Sachalin I zur Förderung von Erdöl und Erdgas bei der Insel Sachalin.

Ab 2002. Die Produktionsaktivitäten sind in der ExxonMobil Production Deutschland GmbH zusammengefasst.

Ab 2003. Exxon beginnt im Tschad Öl zu fördern und über die unternehmenseigene Pipeline nach Kamerun zu pumpen, von wo aus es verschifft wird.

24./25. September 2005. In der Nacht wird eine Raffinerie von Exxon in der Gegend um Houston vom Hurrikan Rita überschwemmt und ist bis zum Frühjahr 2006 außer Betrieb. Nachdem durch diesen etwa 16 % der U.S. Inlands-Raffineriekapazität ausfällt, möchte sich Präsident Bush, bekannt für seine Kontakte zur Ölindustrie, für eine Erweiterung der Kapazitäten und Dezentralisierung in den Staaten, sowie für eine Freigabe von neuen Offshore-Bohrplänen, z. B. vor Floridas Küste einsetzen.

3. Quartal 2005. Der hohe Erdölpreis bringt dem Konzern einen Rekordgewinn um 75 % auf 8,2 Milliarden Euro. Konzernchef Lee R. Raymond verwehrt sich dabei gegen Vorwürfe der Preistreiberei im Gefolge der Hurrikans.

2006. Exxon Mobil und die Generaldirektion Binnenmarkt gewinnen in diesem Jahr den Worst EU Lobby Award. Der Ölkonzern wird damit für sein beharrliches Bemühen ausgezeichnet, eine faire öffentliche und politische Debatte zum Klimaschutz im Sinne eigener Geschäftsinteressen zu verhindern.

Später gibt ExxonMobil die explizite Leugnung des menschengemachten Klimawandels auf und erklärt offiziell, dass die sich daraus ergebenen Risiken klar seien und Handlungen erforderten. Unter der Hand wird die Finanzierung von Klimaleugnerorganisationen jedoch auf geringerem Niveau bis mindestens 2014 weiter fortgesetzt.

1. Januar 2006. Rex Tillerson übernimmt von seinem Vorgänger Lee Raymond den Posten des Geschäftsführers von ExxonMobil.

2007. Der Umsatz des Unternehmens entspricht in diesem Jahr, gerechnet nach der Kaufkraft, dem BIP von Belgien.

Januar 2007. Auf Grund undichter Rohrleitungen, rostender Öltanks und fehlender Maßnahmen zum Grundwasserschutz sind weite Teile des Newtown Creek bei New York City mit giftigen Chemikalien und Öl verseucht worden, unter anderem mit Blei, Benzol und Kerosin. Auf Exxons altem Brooklyner Betriebsgelände ist jahrzehntelang Öl in den Grund gesickert und hat sich im Grundwasser unter einem Wohnviertel ausgebreitet. Dämpfe steigen aus den Kellern und der Kanalisation und führen zu schweren Gesundheitsschäden unter den Einwohnern. Der ExxonMobil-Konzern muss sich – auf Grund von Sammelklagen der New Yorker Bevölkerung – vor Gericht verantworten. Auch die Stadt New York leitet eine Umweltstudie ein, nachdem gütliche Verhandlungen mit dem Konzern scheitern. Das US-Justizministerium erwägt eine Klage. Zwar hat Exxon bereits mit dem Abpumpen der Giftschicht begonnen, steht daraufhin aber wegen fragwürdiger Beseitigungsmaßnahmen in der Kritik.

2008. Exxon Mobil erzielt mit 45,22 Milliarden US-Dollar den höchsten Gewinn, den bisher ein nichtstaatliches Unternehmen jemals erzielt hat.

Ende 2009. Exxon Mobil steigt groß ins Geschäft mit Schiefergas ein, das mit Fracking gefördert wird. Zu diesem Zweck übernimmt Exxon den Konkurrenten XTO Energy für 25 Milliarden US-Dollar. Da der Gaspreis in der Folge stark einbricht, belastet die Akquisition die Exxon-Bilanz.

2010. Das österreichische Tankstellennetz wird an die italienische ENI/Agip verkauft.

30. März 2010. Millionenkampagnen von Exxon und Koch gegen Klimaforscher.

2011. Der Klimaforscher Willie Soon gerät in die Schlagzeilen, weil bekannt wird, dass er mit Gagen von jeweils einigen Hunderttausend US-Dollar von der Ölindustrie unterstützt worden ist, etwa von Exxon Mobil.

3. Juli 2011. Am Yellowstone im Westen der USA in der Nähe der Stadt Billings bricht eine Pipeline von Exxon Mobil. Sie kann erst nach etwa einer halben Stunde gesperrt werden. Dadurch fließen 750 bis 1000 Barrel (ca. 120.000 bis 160.000 Liter) Öl in den Fluss der gerade Hochwasser hat. Die Betreiber kennen die Risiken. Der Betrieb der Pipeline war erst im Mai 2011 aus Sicherheitsbedenken vorübergehend gestoppt worden.

6. September 2011. Exxon und Shell konkurrieren im arktischen Eismeer.

30. August 2011. Die Konzerne ExxonMobil (USA) und Rosneft (Russland) schließen einen Vertrag zur Erschließung umfangreicher Erdöl- und Erdgasreserven in Ost-Prinowosemelski in der Arktis, dazu in Tuapse am Schwarzen Meer mit einer zugesagten gesamten Investitionssumme von 3,2 Milliarden US-Dollar. ExxonMobil ist das erste ausländische Unternehmen, dem das gelingt. Die Gesamtinvestition in das nun Projekt wird auf 500 Milliarden US-Dollar (347 Milliarden Euro) geschätzt. Weil Rosneft nicht über die Technologie für Tiefseebohrungen verfügt, um an die dort lagernden Öl- und Gasvorräte zu gelangen, hat der Konzern Ausschau nach Partnern für deren Erschließung gehalten.

27. Oktober 2011. Shell hat seinen Gewinn durch die gestiegenen Energiepreise im dritten Quartal auf knapp 7 Mrd. Euro etwa verdoppelt. Exxon macht innerhalb von 92 Tagen einen Gewinn von 10 Mrd. Euro obwohl 4% weniger produziert wurde. BP hat einen Überschuss von 5 Mrd. Euro.

2012. SOCAR Energy Switzerland übernimmt die Esso Schweiz GmbH von ExxonMobil.

4. Januar 2012. Exxon verliert gegen Venezuela. Es geht bei dem Streit um 2007 vestaatlichte Ölfelder im Orinoco-BeckenZuvor ist eine Partnerschaft zwischen Exxon und dem Staatsbetrieb Petroleos de Venezuela SA gescheitert.
Zunächst bezifferte Exxon den Wert auf 12 Milliarden US-Dollar, reduzierte später seine Forderung auf 7 Milliarden US-Dollar. Doch auch diese enorme Summe kommt der internationalen Handelskammer ICC noch immer viel zu hoch vor. Das Schiedsgericht spricht Exxon nur eine Summe von 908 Millionen US-Dollar (etwa 700 Millionen Euro) als Kompensationszahlung zu.

22. Januar 2012. Olaf Glaeseker (Ex-Sprecher des Bundesprädidenten Christian Wulff) sammelte offenbar, anders als vom Bundespräsidenten Christian Wulff behauptet, Sponsorgelder für eine Party-Reihe ein. Mitte November 2009 meldete Glaeseker gegenüber einer Mitarbeiterin des Eventmanagers Manfred Schmidt: "Der Ölkonzern Exxon wird sich mit 15.000 Euro beteiligen". Anfang Dezember 2009 notierte ein Mitarbeiter von Schmidt: "Glaeseker hat mit dem Energiekonzern RWE eine Zahlung von 25.0000 Euro vereinbart".  Dafür dürfe RWE ein Elektroauto und eine Stromzapfsäule so in den Eingangsbereich stellen, dass eine ausreichende mediale Aufmerksamkeit sicher sei. Ausserdem sollte Glaeseker möglicherweise auch nachhaken damit sich ein RWE-Vorstand bei der Party blicken lasse.

2. Februar 2012. Exxon und Shell freuen sich über Milliardengewinne wegen der Sanktionen gegen Russland. ExxonMobil beteiligt seine Aktionäre großzügig am Gewinnsprung und schüttet insgesamt 29 Milliarden Euro des Überschusses aus.

22. Mai 2012. In Deutschland will ExxonMobil vor allem in die Förderung von Erdgas investieren. Geplant sind Bohrungen vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, angewandt werden soll auch Fracking.

4. Oktober 2012. ExxonMobil kommt auf einen Börsenwert von 325 Milliarden Euro. Das entspricht 44 Prozent des Deutschen Aktienindex oder dem achtfachen Wert der Telekom.

2013. Die Gates-Stiftung investiert laut einer Datenanalyse der britischen Zeitung Guardian allein in diesem Jahr 1,4 Milliarden US-Dollar in Firmen, die Öl, Gas oder Kohle fördern. Einige davon sind für große Umweltkatastrophen verantwortlich.

  • So steht auf der Anlageliste die britische BP, die für die Ölpest im Golf von Mexiko verantwortlich ist. Bei der Explosion der Deepwater-Horizon-Plattform starben elf Menschen, mehrere Monate strömte Öl unkontrolliert ins Meer.
  • Auch der US-Konzern Exxon, der 1989 mit dem Tankerunglück der Exxon-Valdez in Alaska für Schlagzeilen sorgte, steht auf der Liste.
  • Ebenso wie die britisch-holländische Firma Shell, die an der seit Jahrzehnten anhaltenden Verschmutzung der Küstenregion von Nigeria beteiligt ist.
  • Kräftig investiert haben die Vermögensverwalter der Gates-Stiftung auch in mächtige Rohstoffkonzerne wie Anglo American, BHP Billiton, Vale, Rio Tinto oder Glencore Xstrata, die nicht nur wegen Umweltvergehen, sondern auch Menschenrechtsverletzungen immer wieder im Fokus stehen.

1. Februar 2013. Die drei größten Ölkonzerne der Welt - ExxonMobil, Chevron und ConocoPhillips haben im Jahr 2012 zusammen fast 80 Mrd. US-Dollar Gewinn gemacht. ExxonMobil schraubte seinen Jahresgewinn um 9 Prozent auf 44,9 Milliarden US-Dollar hoch.

29. März 2013. Die Pegasus-Pipeline von ExxonMobil bricht. Der austretende Teerschlamm ergießt sich in die Kleinstadt Mayflower und die umliegende Natur. 22 Häuser müssen evakuiert werden. Erst nach zwölf Stunden stellt der Betreiber die Pipeline ab. Sie transportiert Schweröl vom Ölfeld Wabasca in Nord-Alberta durch den US-Bundesstaat Arkansas. Journalisten, die über den Fall berichten wollen, werden  mit Haftstrafen bedroht, es gilt eine Flugverbotszone.
Nur scheibchenweise macht Exxon Mobils Angaben zum entstandenen Schaden: Anfangs ist von mehreren hunderttausend Litern ausgetretenen Rohöls die Rede, schließlich beziffert das Unternehmen die Menge auf etwa 556.000 bis 794.000 Liter. Die staatliche Behörde der USA für Umweltschutz, die Environmental Protection Agency (EPA), schätzt jedoch, dass mehr als eine Million Liter Öl aus dem Leck sickern.

15. September 2013. Berkshire Hathaway (das Unternehmen von Warren Buffett) kauft von Exxon Mobil im Wert von mehr als dreieinhalb Milliarden US-Dollar. Der Aktienkurs steigt daraufhin um etwa ein Prozent. Von ExxonMobil hat er nun 40,1 Millionen Aktien in seinem Portfolio liegen.

2014. ExxonMobil beendet die Beteiligung an dem ursprünglichen Projekt mit Rosneft in der Arktis wegen der Sanktionen gegen Russland, beginnt jedoch ein neues Projekt mit Rosneft ebenfalls in der Arktis. Diese Form der Erdölgewinnung in der Arktis ist aus ökologischen Gründen (langsamer Abbau des Öls im Falle einer Havarie) sehr umstritten. Hinzu kommt, dass die US-Regierung Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufgrund des Krieges in der Ukraine erlässt.

Esso verfügt in diesem Jahr über 1051 Tankstellen in Deutschland.

In diesem Jahr, dem letzten mit vollständigen Daten, stellt der Konzern nach Informationen von Forschern des MIT sowie der Harvard University mehrere hunderttausend Dollar für die Verbreitung von Falschinformationen über den Klimawandel zur Verfügung.

Auf der Aktionärsversammlung spricht sich Rex Tillerson aus Unternehmersicht deutlich gegen die Sanktionen gegen Russland aus. Diejenigen, die sie verhängen, sollten sich überlegen, welchen breiten Kollateralschaden diese Maßnahmen anrichten und wen sie tatsächlich träfen

Laut eigenen Angaben scheidet Exxon in diesem Jahr mehr als sechs Millionen Tonnen Kohlendioxid ab und verpresst es unterirdisch. Das Unternehmen soll an mehr als 30 Prozent der weltweiten CCS-Kapazitäten beteiligt sein.

26. Februar 2014. Es wird bekannt, dass Rex Tillerson (Vorstandsvorsitzender von Exxon Mobil) sich einer Klage angeschlossen hat gegen ein Fracking-Projekt in der Nähe seiner Ranch in Bartonville (Texas), etwa 50 Kilometer außerhalb von Dallas. . Er gibt an, dass dies den Wert seines Grundstücks beeinträchtigen könnte. Konkret stören sich seine Mitstreiter und er an einem 49 Meter hohen Wasserturm, aus dem die Förderunternehmen vor Ort Nachschub beziehen.

Daraufhin werden Tillerson und ExxonMobil im US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes kritisiert:

„Manchmal ist die Heuchelei, die im wirklichen Leben zum Ausdruck kommt so überragend ergiebig, dass man niemals hätte hoffen können, ein ähnliches Szenario aus reiner Phantasie zu erschaffen. Treffen Sie Rex Tillerson, der CEO von Öl- und Gas-Konzern-Superstar ExxonMobil, der größte Erdgasproduzent in diesen Vereinigten Staaten von Amerika und ein neu entstehender Gigant in der Welt der exquisiten Heuchelei.“

„Sometimes, the hypocrisy expressed in real life is so sublimely rich that one could never hope to construct a similar scenario out of pure imagination. Meet Rex Tillerson, the CEO of oil and gas superstar ExxonMobile Corporation — the largest natural gas producer in these United States of America—and a newly emerging giant in the world of exquisite hypocrisy.“ – Forbes

März 2014. Die kritischen Aktionärsvereinigungen Arjuna Capital und As You Sow fordern in einem Antrag Exxon auf, Vorsorge für den Fall zu treffen, dass große Teile der unternehmenseigenen Ölreserven nicht mehr gefördert werden könnten. Hintergrund ist die sogenannte Kohlenstoffblase, eine potentielle Börsenblase. Diese ergibt sich aus der Unvereinbarkeit der zum Erreichen des international vereinbarten 2°C-Klimaschutzzieles nötigen CO2 Emissionsreduktionen einerseits und der um ein Vielfaches größeren Menge fossiler Reserven der Öl-, Gas- und Kohleindustrie andererseits. Sie fordern anstelle neuer Investitionen in, aus ihrer Sicht, nicht mehr förderbare Öllagerstätten eine höhere Dividende oder anderweitige Rückvergütung an die Aktionäre.
Exxon erklärt daraufhin, kein Risiko 'gestrandeter Investitionen' zu sehen, da sowohl die Weltbevölkerung als auch der weltweite Energiebedarf weiterhin ansteigen würden.
Die Carbon Tracker Initiative, auf deren Report zur Kohlenstoffblase die Argumentation der Aktionäre basiert, wirft Exxon daraufhin vor, die Gefahren, insbesondere sog. "high cost high carbon" Investitionen zu unterschätzen. Diese könnten durch fallende Ölpreise und/oder strengere Klimaschutzvorgaben ggf. nicht mehr wirtschaftlich zu fördern sein.

9, August 2014. Wenige Tage nach dem Beginn der gegenseitigen Sanktionen des Westens und Russlands wegen der Krim-Annektion, beginnen der russische Konzern Rosneft und ExxonMobil gemeinsame Probebohrungen in der Karasee im Nordpolarmeer. Rosneft-Chef Igor Setschin zufolge sollen die Probebohrungen dort in zwei Monaten beendet sein.
Die von Wladimir Putin gestartete Ölplattform „West Alpha“ steht inmitten Russlands nördlichster Bohrung Universitetskaja-1. Arbeiten dort sind in der eisfreien Zeit von August bis Ende Oktober vorgesehen. Rosneft vermutet in diesem Teil des Nordpolarmeers Reserven von mindestens 3,5 Milliarden Tonnen Erdöl und 11 Billionen Kubikmeter Gas.

29. September 2014. Die deutsche Bundesregierung möchte Fracking in bestimmten geologischen Formationen künftig erlauben. Selbst in Natura-2000-Gebieten, also Naturschutzgebieten von EU-Rang, soll die Gasförderung durch das Aufbrechen von Tiefengestein nicht mehr ausgeschlossen sein.
Gleichzeitig präsentiert ExxonMobil in Anzeigen ein angeblich ungiftiges Fluid. Man habe „zwei ungiftige und zudem biologisch leicht abbaubare Zusätze“, Cholinchlorid und Butoxyethoxy-Ethanol, entwickelt und damit „eine Kernforderung aus Öffentlichkeit und Politik erfüllt“.

10. Oktober 2014. Die Schlichtungsstelle der Weltbank ICSID spricht Exxon Mobil im Streit mit Venezuela um die Verstaatlichung 1,6 Milliarden US-Dollar zu, wie sie auf ihrer Internetseite mitteilt. Exxon hat allerdings mehr als zehn Milliarden US-Dollar gefordert.

24. Februar 2015. Laut "New York Times" hat Willie Soon in den vergangenen zehn Jahren von der Industrie 1,2 Millionen US-Dollar erhalten und seine wissenschaftlichen Aufsätze und öffentlichen Auftritte hinter vorgehaltener Hand als "lieferbare Ergebnisse" bezeichnet. Öffentlich hat er hingegen immer betont, seine Arbeit werde nicht von Geld beeinflußt. Dass er durch die Annahme von Geld in einem saftigen Interessenkonflikt steckte, habe der Forscher bei mindestens elf Aufsätzen seit 2008 verschwiegen. Inzwischen räumt auch der Chef des Haravard-Smithsonian Center ein, dass Soon die Offenlegungsstandards in seinem Haus verletzt habe. Die letzte Zahlung von Exxon Mobil an Soon soll im Jahr 2010 erfolgt sein.

Mai 2015. Exxon gibt die Entdeckung einer "Weltklasse-Lagerstätte" in den Gewässern Guyanas bekannt. Sie soll bis zu 1,4 Milliarden Barrel Öl zutage fördern.

30. Oktober 2015. Der Quartalsgewinn von Chevron schrumpfte durch den Ölpreisverfall verglichen mit dem Vorjahreswert von 5,6 auf 2 Milliarden US-Dollar zusammen, der Umsatz sank um 37 Prozent auf 34,3 Milliarden US-Dollar. Auch dem weltgrößten Ölkonzern ExxonMobil machen die niedrigen Ölpreise zu schaffen. Im dritten Quartal brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar ein. Der Umsatz sank um 37 Prozent auf 67,3 Milliarden US-Dollar.

6. November 2015. Die New Yorker Staatsanwaltschaft leitet gegen Exxon Mobil Ermittlungen ein. Dabei geht es um die Frage, ob der Konzern seine Aktionäre seit den Achtzigerjahren (damals noch als Exxon) über die Klimagefahren in die Irre geführt hat. Die Staatsanwaltschaften Kaliforniens, Massachusetts und der Virgin Islands folgen New York und leiten ebenfalls Ermittlungen ein.

2016. Erstmals seit der "Great Depression" verliert Exxon in diesem Jahr sein AAA-Kredit-Rating. Und erstmals seit 1992 ersetzt das Unternehmen seine Öl- und Gasreserven vom letzten Jahr nicht vollständig.

Februar 2016. David Rockefellers Tochter Neva Goodwin, eine Ökonomin an der Tufts University in Massachusetts, überschreibt ihre Exxon-Aktien im Wert von 400.000 US-Dollar an mehrere Umweltgruppen.

Oktober 2016. Das Hohe Gericht in N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad, entscheidet auf eine Rekordstrafzahlung von 74 Mrd. US-Dollar. Die Summe entspricht dem Fünffachen des tschadischen Bruttoinlandsprodukts. ExxonMobil soll seinen Verpflichtungen als Steuerzahler nicht nachgekommen sein, außerdem seien Lizenzgebühren fällig. Internationale Beobachter glauben nicht, dass der Tschad das Urteil durchsetzen kann. Sie deuten das Urteil eher als ein Signal zu Neuverhandlungen der Abmachungen als etwas, worüber sich Anteilseigner Sorgen machen sollten. Dafür spreche eine einstweilige Verfügung, in der zunächst 669 Millionen US-Dollar gefordert werden. Im schlimmsten Falle würde Exxon seine Vermögenswerte im Tschad verlieren. Doch im Konzern pocht man auf Vertragstreue, um die im Projekt erträumten Langzeitvorteile zu erreichen.

Ende Oktober 2016. Exxon gibt vor der Küste Nigerias die Entdeckung von Ölfeldern bekannt. Die beiden 100 Kilometer südöstlich des Bonny-Ölterminals im Nigerdelta gelegenen Felder Owowo-2 und Owowo-3 sollen es zusammen auf bis zu eine Milliarde Barrel Öl an förderbaren Ressourcen bringen. Das Offshore-Öl Nigerias ist jedoch Angriffsziel der Niger Delta Avengers. Deren Strike Team 06 hat erst am 25. Oktober 2016 die von Chevron betriebene Escravos Export Pipeline unterbrochen. Die Pipeline bringt Offshore-Rohöl zu Raffinerien auf das Festland, das dort zu Treibstoffen aufgearbeitet wird.

13 Dezember 2016. Der designierte US-Präsident Donald Trump gibt in einer Mitteilung bekannt, dass er Rex Tillerson (Chef von Exxon Mobil) dem Senat als Außenminister vorschlagen wird.

15. Dezember 2016. Nachfolger von Rex Tillerson bei Exxon-Mobile wird die bisherige Nummer zwei im Unternehmen, Darren Woods. Er wird die Führung zum 1. Januar 2017 übernehmen. Tillerson wäre im März 2017, mit seinem 65. Geburtstag ohnehin aus dem Unternehmen ausgeschieden. Woods ist seit 1992 im Unternehmen. Seit 2012 steht er an der Spitze der Raffineriesparte, die unter seiner Führung besonders viel Gewinn macht. Seit Anfang 2016 ist er sogenannter Präsident der zweite Mann im Konzern.

1. Januar 2017. Rex Tillerson tritt als  CEO von Exxon zurück.

4. Januar 2017. Exxon gewährt Rex Tillerson ein Abschiedspaket im Volumen von 180 Millionen US-Dollar und kappt jegliche finanzielle Bande mit dem Manager.
Sobald Tillerson als Außenminister bestätigt wird, wird Exxon den aktuellen Gegenwert von 2 Millionen Aktien in einen unabhängigen Treuhandfonds transferieren. Diese Aktien hätte er nach dem ursprünglichen Plan aus der Zeit vor seiner Nominierung, dem zufolge er erst im März aus dem Unternehmen ausgeschieden wäre, über einen Zeitraum von zehn Jahren erhalten.
Dem Fonds wird es nicht gestattet sein, in Exxon zu investieren. Er wird das Geld über einen Zeitraum von zehn Jahren an Tillerson auszahlen. Während dieser Zeit darf dieser nicht in der Öl- und Gasindustrie arbeiten. Sollte er doch in die Branche zurückkehren, wird das restliche Geld in dem Fonds an wohltätige Organisationen verteilt.
Zudem soll Tillerson Ansprüche auf Boni in Höhe von 4,1 Millionen Dollar in bar aufgeben. Diese hätte er die über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten. Ebenso Ansprüche auf weitere Leistungen. Insgesamt erhält er 7 Millionen Dollar weniger als nach dem ursprünglichen Plan.

1. Februar 2017. Der Senat stimmt mit 56 Stimmen für Rex Tillerson. 43 Senatoren stimmen gegen ihn. Das ist die geringste Zustimmungsquote die ein US-Außenminister bisher bekommen hat. Danach wird er von Donald Trump  als US-Außenminister vereidigt.

Bis 2017. Die Rockefeller-Familie, eine der letzten großen US-Industriedynastien, plant sich von seinen Anteilen an Exxon zu trennen. Vor mehr als einem Jahrhundert machte John D. Rockefeller Sr. mit Standard Oil, einem Exxon-Vorläufer, ein gewaltiges Vermögen, er gilt als reichster Mann aller Zeiten. In einem Statement dazu heißt es: „Wir können nicht mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, das dem öffentlichen Interesse anscheinend Verachtung entgegenbringt.“ Grund für den Schritt sei die existenzielle Bedrohung, der sich die Menschheit und das natürliche Ökosystem durch den Klimawandel ausgesetzt sähen. „Es macht keinen Sinn - weder finanziell noch ethisch - weiter in diese Unternehmen zu investieren, während die globale Gemeinschaft die Abkehr von fossilen Brennstoffen vorantreibt.“ Das Statement schließt mit einem Aufruf: „Es ist überfällig, dass alle Menschen ihre Kräfte bündeln und diesen neuen Weg bestreiten, der den Zusammenhang zwischen der Zukunft der Menschheit und der Gesundheit unseres Ökosystems anerkennt.“
Exxon reagiert genervt: „Es ist nicht überraschend, dass sie sich vom Unternehmen zurückziehen, da sie bereits eine Verschwörung gegen uns finanzieren". Der Rockefeller Family Fund stelle Mittel für "gezielt irreführende" Berichte über Exxons Forschung zum Klimawandel bereit.
Das Gesamtvermögen der Rockefeller-Familie mit rund 200 Mitgliedern wird vom US-amerikanischen Magazin Forbes heute auf etwa 11 Milliarden US-Dollar geschätzt. Damit steht sie in Summe heute noch auf Platz 22 der Rangliste der reichsten amerikanischen Familien, obwohl auf jedes Familienmitglied durchschnittlich "nur" noch rund 50 Millionen US-Dollar entfallen.

Vergleich Pressemitteilung Exxon Mobil mit Regierungserklärung
7. März 2017. Das Weiße Haus wandelt eine Pressemitteilungen des Konzerns Exxon Mobil in ein offizielles Regierungsstatement um.

Um 15:10 Uhr (Ortszeit) veröffentlicht kündigt Exxon Mobil Milliardeninvestitionen in den USA an: "ExxonMobil investiert strategisch in neue Raffinerien und Chemiewerke an der US-Golfküste, um seine Produktion sowie Exportkapazitäten auszuweiten", heißt es unter anderem in der Mitteilung. Bis zum Jahr 2022 sollen demnach insgesamt 20 Milliarden Dollar in die Werke an der Golfküste gepumpt werden. Dadurch würden mehr als 45.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Um 15:44 Uhr (Ortszeit), nur 34 Minuten später veröffentlicht das Weiße Haus eine Pressemitteilung in der Trump das "ehrgeizige Investitionsprogramm" des Ölkonzerns lobt. Dieses Konjunkturprogramm werde "dabei helfen, Amerikaner zurück in Arbeit zu bringen". Dabei weiß Trump offenbar genauer als Exxon Mobil, wie viele Jobs geschaffen werden: Es seien vorübergehend 35.000 neue Arbeitsplätze im Bausektor und 12.000 neue Dauerarbeitsplätze zu erwarten.

Wenig später verkündet Donald Trump (Präsident der USA) euphorisch auf Twitter, dass "gerade ein unglaublicher Geist des Optimismus' durchs Land" fege. Zudem meldet er sich mit einem Video auf Facebook zu Wort und lobt das Unternehmen ("Great Company!"). Das Video wird binnen kurzer Zeit mehr als 1,7 Millionen Mal angesehen.

Öl-Analysten sind aber kaum beeindruckt vom vermeintlichen Jobwunder bei Exxon. Dieses Investitionsprogramm von ExxonMobil wird schon seit 2013 angekündigt.

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Quellen
14.12.2016, Welt, REX TILLERSONS FIRMA, Exxon Mobil, Inbegriff des bösen Ölmultis
17.11.2016, Telepolis, Ein gestrandetes Geschäft
25.03.2016, Spiegel, US-Dynastie Rockefeller, Vom Öl zum Öko
25.03.2016, Sueddeutsche, USA, Die Rockefellers - aus Öl-Multis werden grüne Kapitalisten
25.03.2016, FAZ, Familie Rockefeller, Die Abkehr der Öl-Dynastie vom Öl
24.03.2016, Welt, STREIT MIT EXXON, Darum fordern die Rockefellers das Ende der Öl-Ära
24.03.2016, Focus, Bedenken wegen Geschäftspraktiken, Rockefeller-Fonds verkauft Exxon-Anteile
24.03.2016, FAZ, Ehemalige Öl-Dynastie, Rockefellers sagen Goodbye zum Öl
24.03.2016, Spiegel, "Moralisch verwerflich", Öldynastie Rockefeller trennt sich von Exxon
23.03.2016, Sueddeutsche, Öl-Industrie, Rockefellers verabschieden sich vom Öl
06.11.2015, FAZ, Folgen des Klimawandels, Ermittlungen gegen Exxon wegen Umweltschwindels
06.11.2015, Welt, EXXONMOBIL, Ölriese soll beim Klimawandel geschwindelt haben
06.11.2015, Sueddeutsche, Ölkonzern, Staatsanwalt ermittelt gegen Exxon wegen möglichen Klimaschwindels
06.11.2015, Spiegel, Falsche Angaben zum Klimawandel, Staatsanwalt ermittelt gegen ExxonMobil
30.10.2015, FAZ, Gewinneinbruch, Exxon verdient nur 4 Milliarden Dollar in drei Monaten
30.10.2015, Spiegel, Quartalszahlen, Ölpreisverfall lässt Gewinne der US-Ölriesen schrumpfen
20.03.2015, Sueddeutsche, Gates-Stiftung, Schmutzige Deals mit dem Geld von Bill Gates
24.02.2015, Stern, Harvard-Wissenschaftler aufgeflogen, Exxon Mobil kauft sich getürkte Studie zum Klimawandel
24.02.2015, Spiegel, Zahlungen von Energiekonzernen verschwiegen, Klimaforscher unter Verdacht
22.02.2015, taz, Energiekonzerne bezahlen Klimaleugner, Wissenschaft für Kohle
07.11.2014, taz, Exxon-Europa-Chef über Fracking, „Das ist der Preis“
10.10.2014, Zeit, Schiedsgericht der Weltbank, Venezuela muss über eine Milliarde Euro an Exxon Mobil zahlen
10.10.2014, Stern, Entschädigung für Verstaatlichung, Venezuela muss Exxon über eine Milliarde Dollar zahlen
10.10.2014, Spiegel, Entschädigung für Verstaatlichung, Venezuela muss Exxon 1,6 Milliarden Dollar zahlen
29.09.2014, taz, Kampagne von Exxonmobil, Fracken biologisch abbaubar
09.08.2014, FAZ, Trotz Sanktionen, Exxon-Mobil beteiligt sich an neuer Ölbohrung in Russland
24.03.2014, Sueddeutsche, Unglück der "Exxon Valdez" vor 25 Jahren, Die Arten verschwinden, das Öl bleibt
21.03.2014, Spiegel, Ölkatastrophe, Das dunkle Erbe der "Exxon Valdez"
09.03.2014, Sueddeutsche, Öl-Leck in Arkansas, Schwarzer Stinkefinger für Exxon
26.02.2014, Spiegel, Rex Tillerson, Exxon-Chef wehrt sich gegen Fracking nahe seinem Wohnhaus
15.11.2013, Spiegel, Milliardeninvestition, Warren Buffett kauft sich bei ExxonMobil ein
01.02.2013, Sueddeutsche, US-Energiekonzerne, Öl-Multis verdienen fast 80 Milliarden Dollar
01.02.2013, Spiegel, US-Energiekonzern, Ölriese Exxon macht 45 Milliarden Dollar Gewinn
04.10.2012, Focus, Geldmaschine ExxonMobil, Geldmaschine ExxonMobil
22.05.2012, Welt, EXXONMOBIL-MANAGER, "Der Energiebedarf der Welt wird unterschätzt"
04.02.2012, Telepolis, Chavez siegt gegen Exxon
03.02.2012, Focus, Israels Angst vor der Atombombe, Möglicher Angriff auf den Iran im Frühjahr
02.02.2012, Welt, ATOMSTREIT MIT IRAN, Hoher Ölpreis bringt Shell und Exxon Milliarden ein
22.01.2012, Spiegel, Affäre um Glaeseker, Wulff-Sprecher warb Sponsoren für Schmidt-Party ein
27.10.2011, Spiegel, Ölriese, Exxon verdient zehn Milliarden Dollar in 92 Tagen
27.10.2011, Spiegel, Hohe Energiepreise, Shell verdoppelt Gewinn
06.09.2011, Telepolis, "Öl-Sandwich im arktischen Meereis"
31.08.2011, Spiegel, Öl und Gas aus der Arktis, Big Oil auf riskantem Nordkurs
31.08.2011, Sueddeutsche, Russisch-amerikanische Zusammenarbeit, Rosneft und Exxon schließen Milliarden-Öl-Deal
04.07.2011, Sueddeutsche, Ölpest im Yellowstone-Fluss, Betreiber kannten die Risiken
03.07.2011, Spiegel, Pipeline-Bruch, Tausende Liter Öl ergießen sich in den Yellowstone
30.03.2010, Sueddeutsche, Kampagne gegen Klimaforscher, Wo Wüsten Hokuspokus sind
23.03.2009, Spiegel, Tankerkatastrophe, Der schwarze Tod kam am Karfreitag
Wikipedia, ExxonMobil