Albert Einstein |
Der theoretische Physiker Albert Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm geboren († 18. April 1955 in Princeton, New Jersey). Seine Forschungen zur Struktur von Materie, Raum und Zeit sowie dem Wesen der Gravitation führten veränderten maßgeblich das physikalische Weltbild. Die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie gehören bis heute zu den Grundpfeilern der modernen Physik. Er gilt daher als einer der bedeutendsten Physiker aller Zeiten.
Trotz aller Talente und Leistungen machte jedoch die Musik Einstein am glücklichsten. Er reiste nie ohne seine Geige. Einmal sagte er: "Ich kann mir mein Leben ohne Musizieren überhaupt nicht denken. Ich erlebe meine Tagträume in Musik. Ich sehe mein Leben in musikalischen Formen."
Trotz aller Talente und Leistungen machte jedoch die Musik Einstein am glücklichsten. Er reiste nie ohne seine Geige. Einmal sagte er: "Ich kann mir mein Leben ohne Musizieren überhaupt nicht denken. Ich erlebe meine Tagträume in Musik. Ich sehe mein Leben in musikalischen Formen."
Einsteins Hauptwerk, die physikalische Relativitätstheorie, die er (nach wichtigen Vorarbeiten von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincaré) 1905 als spezielle Relativitätstheorie und 1916 (mit wichtigen Beiträgen von Marcel Grossmann und David Hilbert) als allgemeine Relativitätstheorie veröffentlichte, machte ihn weltberühmt. Im Jahr 1905 erschien seine Arbeit mit dem Titel Zur Elektrodynamik bewegter Körper, deren Inhalt heute als spezielle Relativitätstheorie bezeichnet wird. 1915 publizierte Einstein die allgemeine Relativitätstheorie.
Zur einfacheren Formulierung führte er 1916 die einsteinsche Summenkonvention ein, durch die Tensorprodukte kompakter geschrieben werden können.
Auch zur Quantenphysik leistete er wesentliche Beiträge. „Für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts“ erhielt er den Nobelpreis des Jahres 1921, welcher ihm 1922 überreicht wurde. Seine theoretischen Arbeiten spielten – im Gegensatz zur verbreiteten Meinung – beim Bau der Atombombe und der Entwicklung der Atomenergie nur eine indirekte Rolle.
Zur einfacheren Formulierung führte er 1916 die einsteinsche Summenkonvention ein, durch die Tensorprodukte kompakter geschrieben werden können.
Auch zur Quantenphysik leistete er wesentliche Beiträge. „Für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts“ erhielt er den Nobelpreis des Jahres 1921, welcher ihm 1922 überreicht wurde. Seine theoretischen Arbeiten spielten – im Gegensatz zur verbreiteten Meinung – beim Bau der Atombombe und der Entwicklung der Atomenergie nur eine indirekte Rolle.
In seinen späten Jahren beschäftigte sich Einstein mit der Frage nach einer einheitlichen Feldtheorie aller Naturkräfte auf Grundlage seiner allgemeinen Relativitätstheorie; ein Unterfangen, das allerdings nicht von Erfolg geprägt war und noch heute ungelöst ist.
Albert Einstein gilt als Inbegriff des Forschers und Genies. Er nutzte seine außerordentliche Bekanntheit auch außerhalb der naturwissenschaftlichen Fachwelt bei seinem Einsatz für Völkerverständigung und Frieden. In diesem Zusammenhang verstand er sich selbst als Pazifist, Sozialist und Zionist.
Einstein stand auch Gewalt gegenüber Tieren ablehnend gegenüber und sympathisierte mit der Idee des Vegetarismus. Vermutlich ernährte er sich aber erst gegen Ende seines Lebens selbst vegetarisch.
Im Laufe seines Lebens war Einstein Staatsbürger mehrerer Länder: Durch Geburt besaß er die württembergische Staatsbürgerschaft. Von 1896 bis 1901 staatenlos, danach Staatsbürger der Schweiz, war er 1911/12 auch Bürger Österreich-Ungarns. Von 1914 bis 1932 lebte Einstein in Berlin und war als Bürger Preußens erneut Staatsangehöriger im Deutschen Reich. Mit der „Machtergreifung“ Hitlers gab er 1933 den deutschen Pass endgültig ab. Zu seinem seit 1901 geltenden Schweizer Bürgerrecht kam ab 1940 noch die US-Staatsbürgerschaft.
Nach Albert Einstein benannt wurden das chemische Element Einsteinium, die Hilfsmaßeinheit Einstein, ein Mondkrater, ein Asteroid und der Weltraumfrachter ATV-4.
Seine Büste wurde auf Vorschlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der Walhalla bei Regensburg aufgestellt.
Seinen Namen tragen folgende Preise: Albert-Einstein-Friedenspreis, Albert-Einstein-Medaille, Albert Einstein Award, Einstein-Preis.
GPS-Ortung
Die beiden Relativitätstheorien, die Spezielle und die Allgemeine, spielen später z.B. beim GPS-Ortungssystem eine Rolle. Die GPS-Satelliten umkreisen die Erde in ungefähr 20.000 Kilometer Höhe. Für die Positionsbestimmung werden die Laufzeiten der Funksignale von mehreren dieser Satelliten zur Erde auf Bruchteile von Tausendstelsekunden genau gemessen.
Diese beiden Effekte heben sich jedoch nicht gegenseitig auf, insgesamt würden die Uhren im All immer noch um 38 Millionstelsekunden pro Tag vorgehen, wenn man den Effekt bei ihrer Taktung nicht berücksichtigen würde. Pro Tag würde sich die vom Navi berechnete Position von der wirklichen um ca. 11 Kilometer entfernen.
GPS-Ortung
Die beiden Relativitätstheorien, die Spezielle und die Allgemeine, spielen später z.B. beim GPS-Ortungssystem eine Rolle. Die GPS-Satelliten umkreisen die Erde in ungefähr 20.000 Kilometer Höhe. Für die Positionsbestimmung werden die Laufzeiten der Funksignale von mehreren dieser Satelliten zur Erde auf Bruchteile von Tausendstelsekunden genau gemessen.
- Laut der Speziellen Relativitätstheorie gehen auf Satelliten (die sich z.B. wie in diesem Fall mit 14.000 km/h bewegen) die Uhren langsamer.
- Laut der Allgemeinen Relativitätstheorie beträgt die Schwerkraft nur ein Viertel von der am Boden, deshalb gehen die Uhren ein bisschen schneller.
Diese beiden Effekte heben sich jedoch nicht gegenseitig auf, insgesamt würden die Uhren im All immer noch um 38 Millionstelsekunden pro Tag vorgehen, wenn man den Effekt bei ihrer Taktung nicht berücksichtigen würde. Pro Tag würde sich die vom Navi berechnete Position von der wirklichen um ca. 11 Kilometer entfernen.
Leben
14. März 1879. Albert Einstein wird in Ulm geboren. Seine Eltern Hermann Einstein (30. August 1847 bis 10. Oktober 1902) und Pauline Einstein geb. Koch (8. Februar 1858 bis 20. Februar 1920, geboren in Cannstatt, Württemberg; gestorben in Berlin) entstammen beide alteingesessenen jüdischen Familien, die schon seit Jahrhunderten im schwäbischen Raum ansässig sind. Die Großeltern mütterlicherseits haben ihren Nachnamen Dörzbacher in Koch geändert. Die Großeltern väterlicherseits tragen noch traditionell jüdische Namen, Abraham und Hindel Einstein. Mit den Eltern Albert Einsteins ändert sich das.
Sein Vater Hermann Einstein stammt aus der oberschwäbischen Kleinstadt Buchau, in der es seit dem Mittelalter innerhalb des Territoriums des freiweltlichen Damenstifts Buchau eine bedeutende jüdische Gemeinde gibt. Der erste namentlich nachgewiesene Vorfahre Albert Einsteins, ein aus dem Bodenseeraum stammender Pferde- und Tuchhändler namens Baruch Moses Ainstein, wurde im 17. Jahrhundert in die Gemeinde aufgenommen. Auf den Grabsteinen des Buchauer jüdischen Friedhofs sind noch heute die Namen vieler Verwandter Einsteins zu finden; so unter anderen auch der des letzten Juden Buchaus, Siegbert Einstein, eines Großneffen des Physikers, der das KZ Theresienstadt überlebt hat und nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise zweiter Bürgermeister der Stadt Buchau war.
Hermann Einstein übersiedelte mit seinen Brüdern 1869 nach Ulm. Dort heiratet er 1876 Pauline Koch und lebt in der Bahnhofstraße B135, wo Albert Einstein am 14. März 1879 zur Welt kommt. Albert wächst in einer assimilierten, nicht strenggläubigen deutsch-jüdischen Mittelstandsfamilie heran. Einstein spricht später, kurz nach seinem 50. Geburtstag, gegenüber der Ulmer Abendpost folgendermaßen über seine Geburtsstadt:
"Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft von der leiblichen Mutter. Auch der Geburtsstadt verdanken wir einen Teil unseres Wesens. So gedenke ich Ulm in Dankbarkeit, da es edle künstlerische Tradition mit schlichter und gesunder Wesensart verbindet." – (18. März 1929)
1880. Die Familie zieht kurz nach der Geburt Alberts nach München, wo sein Vater und sein Onkel im Oktober dieses Jahres einen kleinen Betrieb zur Gas- und Wasserinstallation gründen.
1885. Da der Betrieb wirtschaftlich zufriedenstellend läuft, beschließen Vater und Onkel mit Unterstützung der gesamten Familie, eine eigene Fabrik für elektrische Geräte (Elektrotechnische Fabrik J. Einstein & Cie) ins Leben zu rufen. Die Firma seines Vaters ist erfolgreich und beliefert Kraftwerke in München-Schwabing, Varese und Susa (Italien).
18. November 1881. Zweieinhalb Jahre nach Albert wird seine Schwester Maja in München geboren († 25. Juni 1951 in Princeton, New Jersey, USA). Ob Albert schon zu jener Zeit an die Isar kommt oder erst 1885 als Sechsjähriger, ist unter Historikern umstritten. Gesichert ist dagegen, dass die Familie ein Gebäude im Hinterhof der Adlzreiterstraße 12 oder 14 bewohnt (heute zum Anwesen Lindwurmstraße 127 im Münchener Stadtteil Isarvorstadt gehörig).
Eine Hochbegabung ist in seiner Jugend nicht abzusehen. So beginnt Albert erst im Alter von drei Jahren zu sprechen. In der Schule ist er ein aufgeweckter, bisweilen gar aufrührerischer Schüler. Seine Leistungen sind gut bis sehr gut, weniger gut in den Sprachen, aber herausragend in den Naturwissenschaften. Einstein liest populärwissenschaftliche Bücher und verschafft sich selbst einen Überblick über den Forschungsstand. Besonders die Naturwissenschaftlichen Volksbücher von Aaron Bernstein gelten als prägend für sein Interesse und seine weitere Laufbahn. Hierzu zählt auch die Schrift von Felix Eberty Die Gestirne und die Weltgeschichte. Gedanken über Raum, Zeit und Ewigkeit, zu deren Neuauflage im Jahr 1923 Einstein ein Geleitwort schreibt.
1884. Einstein beginnt mit dem Violinspiel und erhält Privatunterricht.
1885. Er kommt in die Volksschule
Ab 1888. Er besucht das Luitpold-Gymnasium (nach verschiedenen Standortwechseln erhält es 1965 den Namen Albert-Einstein-Gymnasium). Es ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen Luitpold-Gymnasium in München.
1894. Die Firma des Vaters und des geliebten Onkels ist inzwischen geschlossen und die Familie nach Mailand weiter gezogen. Der fünfzehnjährige Albert soll bis zum Abitur am Luitpold-Gymnasium bleiben, wird jedoch vom Direktor beschimpft und gerät mit dem von Zucht und Ordnung geprägten Schulsystem des Deutschen Kaiserreiches in Konflikt – damit geht er allerdings offen um. Lehrer werfen ihm vor, dass seine Respektlosigkeit auf Mitschüler abfärbe.
Ende 1984. Trotzig entschließt sich Einstein, die Schule ohne Abschluss zu verlassen und seiner Familie nach Mailand zu folgen. Ein weiteres Motiv ist möglicherweise, dem Armeedienst zu entgehen. Würde Einstein bis zum Alter von 17 Jahren in Deutschland bleiben, stände die Einberufung zum Militärdienst an – eine Aussicht, die ihn schreckt.
Frühjahr und Sommer 1895. Einstein hält sich in Pavia auf, wo seine Eltern vorübergehend leben, und hilft in der Firma mit. Er macht Ausflüge in die Alpen und zum Apennin. Er besucht seinen Onkel Julius Koch in Genua. In dieser Zeit schreibt der 16-jährige Einstein seine erste wissenschaftliche Arbeit, ein Essay mit dem Titel Über die Untersuchung des Ätherzustandes im magnetischen Felde, und schickt sie seinem in Belgien lebenden Onkel Caesar Koch (1854–1941) zur Begutachtung. Die Arbeit wird jedoch nie als wissenschaftlicher Beitrag in einer Zeitschrift veröffentlicht und bleibt in der Form eines Diskussionsbeitrages.
Dem Wunsch seines Vaters, er möge Elektrotechnik studieren, kommt Einstein nicht nach. Stattdessen folgt er dem Hinweis eines Freundes der Familie und bewirbt sich um einen Studienplatz an der eidgenössisch polytechnischen Schule in Zürich, der heutigen Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH).
Oktober1895. Da er noch kein Abitur beziehungsweise keine schweizerische Matura hat, muss er eine Aufnahmeprüfung ablegen, die er – als jüngster Teilnehmer mit 16 Jahren – jedoch nicht besteht. So meistert er zwar den naturwissenschaftlichen Teil mit Bravour, scheitert jedoch an mangelnden Französischkenntnissen.
Auf Vermittlung des von ihm überzeugten Maschinenbauprofessors Albin Herzog besucht er anschließend die Gewerbeschule an der liberal geführten aargauischen Kantonsschule in der Schweiz, um dort die Matura nachzuholen. Während dieser Zeit in Aarau kommt er bei der Familie Winteler unter, deren Sohn Paul 1910 Einsteins Schwester Maja heiratet.
Anfang 1896. Einstein empfindet bereits während der Ära des Wilhelminismus zum ausgehenden 19. Jahrhundert solchen Abscheu vor dem Militarismus und der Autoritätshörigkeit in der Gesellschaft des Kaiserreichs, dass er seine württembergische und somit auch die deutsche Staatsbürgerschaft aufgibt. Bei der Verzichtserklärung auf die deutsche Staatsbürgerschaft vermerkt sein Vater, vermutlich auf seinen Wunsch, "keine religiöse Zugehörigkeit" obwohl er einer jüdischen Familie entstammt. Die nächsten fünf Jahre bleibt er staatenlos.
3. Oktober 1894. Auf Einsteins Zeugnis der "Maturitätsprüfung" steht fünfmal die bestmögliche Note, in der Schweiz eine Sechs. Die schlechteste Note ist eine Drei in Französisch. Das Gerücht, dass Einstein allgemein ein schlechter Schüler ist, ist falsch: Es geht auf Einsteins ersten Biografen zurück, der das Benotungssystem der Schweiz mit dem deutschen verwechselte.
1896. Nachdem Einstein die Matura an der Kantonsschule Aarau nachgeholt hat, nimmt er mit Beginn des akademischen Jahres 1896 sein Studium an der Schule für Fachlehrer des Polytechnikums Zürich auf.
Es liegt Einstein nicht, nur formales Wissen zu erlernen, vielmehr regen ihn theoretisch-physikalische Denkprojekte an. Mit seiner Eigenwilligkeit eckt er oftmals an. Ihm ist die abstrakte mathematische Ausbildung ein Dorn im Auge, er erachtet sie als für den problemorientierten Physiker hinderlich. In den Vorlesungen fällt er dem lehrenden Professor vor allem durch seine Abwesenheit auf. Für die Prüfungen verlässt er sich auf die Mitschriften seiner Kommilitonen. Diese Ignoranz verstellt ihm nicht nur Karrierechancen an seiner Hochschule, er bereut sie spätestens bei der Entwicklung der mathematisch höchst anspruchsvollen allgemeinen Relativitätstheorie. Sein Studienkollege Marcel Grossmann ist ihm später dabei noch von großer Hilfe.
Während des Studiums lernt Einstein seine Kommilitonin und spätere Ehefrau, Mileva Marić aus Novi Sad, kennen.
1900. Einstein verlässt die Hochschule mit einem Diplom als Fachlehrer für Mathematik und Physik. Seine Bewerbungen auf Assistentenstellen am Polytechnikum und anderen Universitäten werden abschlägig beschieden. Er verdingt sich als Hauslehrer in Winterthur, Schaffhausen und schließlich in Bern.
1901. Seinem Antrag auf die Schweizer Staatsangehörigkeit wird stattgegeben.
Januar 1902. Liersel Einstein wird als erstes Kind von Albert Einstein und seiner Frau Mileva geboren. Die einzigen existierenden Aufzeichnungen über sie sind die Briefe zwischen ihren Eltern. Es wird angenommen, dass sie mit einer geistigen Behinderung auf die Welt kam.
Januar 1902. Liersel Einstein wird als erstes Kind von Albert Einstein und seiner Frau Mileva geboren. Die einzigen existierenden Aufzeichnungen über sie sind die Briefe zwischen ihren Eltern. Es wird angenommen, dass sie mit einer geistigen Behinderung auf die Welt kam.
16. Juni 1902. Einstein erhält, auf Empfehlung seines Freundes Marcel Grossmann, endlich eine feste Anstellung als technischer Experte 3. Klasse beim Schweizer Patentamt in Bern.
Während der Probezeit am Patentamt beginnen seine regelmäßigen Treffen mit dem Philosophiestudenten Maurice Solovine und dem Mathematiker Conrad Habicht, die als Akademie Olympia bezeichnet werden und 1904 enden.
6. Januar 1903. Albert Einstein und Mileva Marić heiraten in Bern - gegen den Willen der Familien.
September 1903. Liersel Einstein stirbt vermutlich an Scharlach. Zuletzt erwähnt wird sie in einem Brief von Albert an Mileva, aus dem hervorgeht, dass die Eltern wohl planen, Liersel zur Adoption freizugeben.
September 1903. Liersel Einstein stirbt vermutlich an Scharlach. Zuletzt erwähnt wird sie in einem Brief von Albert an Mileva, aus dem hervorgeht, dass die Eltern wohl planen, Liersel zur Adoption freizugeben.
Oktober 1903 bis Mai 1905. Einstein und Marić wohnen in der Berner Altstadt an der Kramgasse 49, dem späteren Einsteinhaus Bern, in dem ein Museum untergebracht wird.
1904. Sein erster Sohn Hans Albert (†1973) wird geboren.
17. März 1905. Er beendet seine Arbeit zum photoelektrischen Effekt, die am 18. März bei den Annalen der Physik eingeht: Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichts betreffenden heuristischen Gesichtspunkt.
30. April 1905. Er reicht an der Universität Zürich bei den Professoren Kleiner und Burkhardt seine Dissertation ein, die folgenden Titel trägt: Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen.
11. Mai 1905. Es folgt seine Arbeit zur brownschen Molekularbewegung: Über die von der molekularkinetischen Theorie der Wärme geforderte Bewegung von in ruhenden Flüssigkeiten suspendierten Teilchen.
30. Juni 1905. Einstein reicht seine Abhandlung Zur Elektrodynamik bewegter Körper bei den Annalen ein. Der Aufsatz erscheint am 26. September 1905. Schon am darauf folgenden Tag liefert Einstein seinen Nachtrag Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig? Letzterer enthält implizit zum ersten Mal die wohl berühmteste Formel der Welt, E = mc² (Energie ist gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat, Äquivalenz von Masse und Energie). Beide Arbeiten zusammen werden heute als spezielle Relativitätstheorie bezeichnet.
Das Jahr 1905 ist somit ein äußerst fruchtbares Jahr, man spricht auch vom Annus mirabilis (Wunderjahr). Carl Friedrich von Weizsäcker schreibt dazu später:
"1905 eine Explosion von Genie. Vier Publikationen über verschiedene Themen, deren jede, wie man heute sagt, nobelpreiswürdig ist: die spezielle Relativitätstheorie, die Lichtquantenhypothese, die Bestätigung des molekularen Aufbaus der Materie durch die ‚brownsche Bewegung‘, die quantentheoretische Erklärung der spezifischen Wärme fester Körper."
15. Januar 1906. Er erhält für seine Dissertation den Doktorgrad in Physik.
1907. Sein Antrag auf Habilitation an der Berner Universität wird zunächst abgelehnt.
Auf der Suche nach der Allgemeinen Relativitätstheorie denkt Einstein über eine variable Lichtgeschwindigkeit nach. Dabei kommt ihm der "glücklichste Gedanke" seines Lebens: Jemand, der frei nach unten fällt, spürt kein Schwerefeld. In einem frei fallenden Aufzug würde eine Waage gar kein Gewicht anzeigen.
Er erkennt, dass es unmöglich ist zu unterscheiden, ob man im schwerelosen Weltraum von einer beschleunigenden Kraft angetrieben wird oder ob diese Kraft von einem gewöhnlichen Gravitationsfeld herrührt, wie wir es auf der Erde spüren. Daraus folgert Einstein, dass Lichtstrahlen in einem Gravitationsfeld eine Krümmung erfahren müssen. Dies wird zu einer hervorragend getesteten Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie. Ob man aber von gekrümmtem Lichtstrahlen spricht oder, wie später bevorzugt, von gerader Lichtausbreitung in einem gekrümmten Raum, ist mathematisch äquivalent.
1908. Er ist mit einem neuerlichen Antrag auf Habilitation an der Berner Universität erfolgreich.
Auf der Suche nach der Allgemeinen Relativitätstheorie denkt Einstein über eine variable Lichtgeschwindigkeit nach. Dabei kommt ihm der "glücklichste Gedanke" seines Lebens: Jemand, der frei nach unten fällt, spürt kein Schwerefeld. In einem frei fallenden Aufzug würde eine Waage gar kein Gewicht anzeigen.
Er erkennt, dass es unmöglich ist zu unterscheiden, ob man im schwerelosen Weltraum von einer beschleunigenden Kraft angetrieben wird oder ob diese Kraft von einem gewöhnlichen Gravitationsfeld herrührt, wie wir es auf der Erde spüren. Daraus folgert Einstein, dass Lichtstrahlen in einem Gravitationsfeld eine Krümmung erfahren müssen. Dies wird zu einer hervorragend getesteten Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie. Ob man aber von gekrümmtem Lichtstrahlen spricht oder, wie später bevorzugt, von gerader Lichtausbreitung in einem gekrümmten Raum, ist mathematisch äquivalent.
1908. Er ist mit einem neuerlichen Antrag auf Habilitation an der Berner Universität erfolgreich.
1909. Einstein verlässt das Patentamt nachdem er als Außerordentlicher Professor zum Dozenten für theoretische Physik an der Universität Zürich berufen wurde. Es ist seine erste akademische Stelle.
1910. Sein zweiter Sohn Eduard (†1965) wird geboren.
Ab 1910. Einstein wird mit zunehmender Häufigkeit für den Nobelpreis vorgeschlagen, besonders auch ab 1919 nach der öffentlichen Sensation der richtigen Vorhersage der Lichtablenkung im Schwerefeld. Das stößt im Nobelpreiskomitee aber auf anhaltenden Widerstand, der auch dazu führt, dass der Preis für das Jahr 1921 nicht termingerecht vergeben wird, sondern erst ein Jahr später zusammen mit dem Preis für 1922. Viele Mitglieder des Nobelpreiskomitees neigen eher zur Experimentalphysik als zur theoretischen Physik und beargwöhnen die theoretischen Entwicklungen zur Quantennatur des Lichts und zu den beiden Relativitätstheorien als zu spekulativ. Während Einsteins Gesetz des photoelektrischen Effekts inzwischen durch Messungen unwiderleglich belegt ist, wird der Nachweis des Gravitationslinseneffektes, mit dem die allgemeine Relativitätstheorie bestätigt wird, wegen mangelnder Messgenauigkeit weiter bezweifelt. Besonders Allvar Gullstrand, der auch verschiedene Fehler in Einsteins Theorien gefunden zu haben glaubt, verhindert entgegen stärkster internationaler Befürwortung noch 1921 die Nominierung Einsteins.
April 1911. Er wird für etwa ein Jahr ordentlicher Professor der theoretischen Physik an der deutschsprachigen Prager Universität. Damit verbunden ist die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft.
Bei der Berufung zur Karls-Universität Prag bezeichnet sich Einstein zunächst als "konfessionslos". Erst auf Nachdruck der österreichisch-ungarischen Verwaltung zur Erklärung seiner Glaubensrichtung bekenn er sich als Angehöriger des Judentums. Später zeigt Einstein jedoch, betroffen von der Lage osteuropäischer jüdischer Flüchtlinge nach dem Ersten Weltkrieg, ein vermehrtes Engagement für den Zionismus. Dokumentiert ist 1918 seine Teilnahme an einem vorläufigen Komitee zur Vorbereitung eines jüdischen Kongresses in Deutschland. Zu jener Zeit erlebt das Deutsche Reich bereits eine zunehmende Durchdringung mit Antisemitismus.
Juni 1911. Einstein schreibt in Prag einen Artikel zur variablen Lichtgeschwindigkeit und versucht damit die Gravitation direkt aus den Eigenschaften des Universums zu erklären. Er nimmt an, die variable Lichtgeschwindigkeit rühre allein von einem variablen Zeitablauf her, nicht aber von den ebenfalls im Gravitationsfeld verkürzten Längenmaßstäben.
Gekrümmte Lichtstrahlen erinnern Einstein an das nach dem holländischen Physiker Huygens benannte Prinzip, dass Licht sich stets den schnellsten Weg sucht - nicht etwa den kürzesten. Damit erklärt sich zum Beispiel die Fähigkeit von Linsen, Lichtstrahlen abzulenken und zu bündeln. Er vermutet, dass in der Nähe von Himmelskörpern, also in Gravitationsfeldern, die Lichtgeschwindigkeit ebenfalls geringer sei. Schon darin ist die zentrale Idee der Allgemeinen Relativitätstheorie enthalten.
Galaxienhaufen (die erst Jahrzehnte später entdeckt werden) bündeln zum Beispiel auf diese Weise Licht ähnlich wie Sammellinsen. Die Astronomen nennen sie heute Gravitationslinsen, ohne dass ihnen der unmittelbare Zusammenhang zu Einsteins Idee der variablen Lichtgeschwindigkeit bewusst ist.
1912. Nach längerer Pause trifft Einstein seine drei Jahre ältere Cousine Elsa (geb. Einstein, geschiedene Löwenthal) in Berlin wieder. Bald darauf gerät sein privates Leben aus der Spur. Er schreibt: "Ich habe Dich in diesen wenigen Tagen so lieb gewonnen, dass ich es Dir kaum sagen kann."
Juni 1911. Einstein schreibt in Prag einen Artikel zur variablen Lichtgeschwindigkeit und versucht damit die Gravitation direkt aus den Eigenschaften des Universums zu erklären. Er nimmt an, die variable Lichtgeschwindigkeit rühre allein von einem variablen Zeitablauf her, nicht aber von den ebenfalls im Gravitationsfeld verkürzten Längenmaßstäben.
Gekrümmte Lichtstrahlen erinnern Einstein an das nach dem holländischen Physiker Huygens benannte Prinzip, dass Licht sich stets den schnellsten Weg sucht - nicht etwa den kürzesten. Damit erklärt sich zum Beispiel die Fähigkeit von Linsen, Lichtstrahlen abzulenken und zu bündeln. Er vermutet, dass in der Nähe von Himmelskörpern, also in Gravitationsfeldern, die Lichtgeschwindigkeit ebenfalls geringer sei. Schon darin ist die zentrale Idee der Allgemeinen Relativitätstheorie enthalten.
Galaxienhaufen (die erst Jahrzehnte später entdeckt werden) bündeln zum Beispiel auf diese Weise Licht ähnlich wie Sammellinsen. Die Astronomen nennen sie heute Gravitationslinsen, ohne dass ihnen der unmittelbare Zusammenhang zu Einsteins Idee der variablen Lichtgeschwindigkeit bewusst ist.
1912. Nach längerer Pause trifft Einstein seine drei Jahre ältere Cousine Elsa (geb. Einstein, geschiedene Löwenthal) in Berlin wieder. Bald darauf gerät sein privates Leben aus der Spur. Er schreibt: "Ich habe Dich in diesen wenigen Tagen so lieb gewonnen, dass ich es Dir kaum sagen kann."
Oktober 1912. Er kehrt nach Zürich zurück, um als Ordinarius an der Eidgenössischen Technischen Hochschule zu forschen und zu lehren; er kehrt also als Professor an seinen Studienort zurück. Als besonderer Glücksfall entpuppt sich dort das Zusammentreffen mit Marcel Grossmann, einem früheren Studienkollegen, der jetzt an der ETH eine Professur für darstellende Geometrie inne hat.
Gekrümmte Lichtstrahlen erinnern ihn sofort an sein Fachgebiet Differenzialgeometrie, die sich mit gekrümmten Wegen in gekrümmten Räumen beschäftigt. Einstein ist fasziniert, dass sich seine Überlegungen in einer für ihn damals neuen Mathematik formulieren lassen, aber der physikalische Aspekt der variablen Lichtgeschwindigkeit tritt dabei in den Hintergrund.
Einstein hat nämlich in der Zwischenzeit erkannt, dass das Äquivalenzprinzip auf eine Verallgemeinerung von Minkowskis Raumzeit hindeutet. Während diese noch den Regeln der Euklidischen Geometrie genügt, wie man sie aus der Schule kennt, sollte die Raumzeit bei Anwesenheit der Gravitation im Allgemeinen eine Krümmung aufweisen. Um solche gekrümmten Raumzeiten korrekt beschreiben zu können, bedarf es ausgefeilten mathematischen Techniken, die Einstein noch nicht beherrscht. Hier springt Grossmann Einstein zur Seite.
Gekrümmte Lichtstrahlen erinnern ihn sofort an sein Fachgebiet Differenzialgeometrie, die sich mit gekrümmten Wegen in gekrümmten Räumen beschäftigt. Einstein ist fasziniert, dass sich seine Überlegungen in einer für ihn damals neuen Mathematik formulieren lassen, aber der physikalische Aspekt der variablen Lichtgeschwindigkeit tritt dabei in den Hintergrund.
Einstein hat nämlich in der Zwischenzeit erkannt, dass das Äquivalenzprinzip auf eine Verallgemeinerung von Minkowskis Raumzeit hindeutet. Während diese noch den Regeln der Euklidischen Geometrie genügt, wie man sie aus der Schule kennt, sollte die Raumzeit bei Anwesenheit der Gravitation im Allgemeinen eine Krümmung aufweisen. Um solche gekrümmten Raumzeiten korrekt beschreiben zu können, bedarf es ausgefeilten mathematischen Techniken, die Einstein noch nicht beherrscht. Hier springt Grossmann Einstein zur Seite.
1913. Mit Grossmann publiziert Einstein einen Entwurf einer verallgemeinerten Relativitätstheorie und einer Theorie der Gravitation, der noch eine mathematische Inkonsistenz enthält. Zudem wird dabei die Vorhersage gemacht, die Ablenkung eines Lichtstrahls an der Sonne betrage etwa 0,85 Bogensekunden - ein Wert, der sich später als falsch erweisen sollte. Der korrekte Wert ist mit 1,70 Bogensekunden doppelt zu hoch.
Juli 1913. Albert Einstein bekommt in Zürich Besuch von Max Planck und Walther Nernst, die ihm ein verlockendes Angebot unterbreiten. Die Aufnahme in die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin zu äußerst vorteilhaften Bedingungen. Einstein bekommt 12.000 Mark jährlich für eine Professur. Zudem erhält er die Lehrberechtigung an der Berliner Universität, aber ohne Verpflichtung dazu. Zusätzlich bekommt er als "Ehrensold" der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin 900 Mark.
Einstein akzeptiert noch im gleichen Jahr: "Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, eine Stelle anzunehmen, in der mir alle Verpflichtungen abgenommen sind, so dass ich mich ganz der Grübelei hingeben kann."
Dabei mögen nicht nur die wissenschaftliche Atmosphäre Berlins und der Wegfall der Lehrverpflichtungen eine Rolle gespielt haben. Mit dem Verhältnis zu seiner Frau Mileva ist nicht zum Besten bestellt, und in Berlin steht seine Cousine Elsa bereit, für die er mehr als nur verwandtschaftliche Gefühle hegt.
Juli 1913. Albert Einstein bekommt in Zürich Besuch von Max Planck und Walther Nernst, die ihm ein verlockendes Angebot unterbreiten. Die Aufnahme in die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin zu äußerst vorteilhaften Bedingungen. Einstein bekommt 12.000 Mark jährlich für eine Professur. Zudem erhält er die Lehrberechtigung an der Berliner Universität, aber ohne Verpflichtung dazu. Zusätzlich bekommt er als "Ehrensold" der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin 900 Mark.
Einstein akzeptiert noch im gleichen Jahr: "Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, eine Stelle anzunehmen, in der mir alle Verpflichtungen abgenommen sind, so dass ich mich ganz der Grübelei hingeben kann."
Dabei mögen nicht nur die wissenschaftliche Atmosphäre Berlins und der Wegfall der Lehrverpflichtungen eine Rolle gespielt haben. Mit dem Verhältnis zu seiner Frau Mileva ist nicht zum Besten bestellt, und in Berlin steht seine Cousine Elsa bereit, für die er mehr als nur verwandtschaftliche Gefühle hegt.
1914. Einstein wird in einer patentrechtlichen Auseinandersetzung zwischen Hermann Anschütz-Kaempfe und Elmer Ambrose Sperry als Gutachter bestellt. Dabei erwirbt er einschlägige Fachkenntnisse durch die er zur Technik des Kreiselkompasses Erfindungen der elektrodynamischen Lagerung und des elektrodynamischen Antriebs für die Kreisel beitragen kann.
Sonntag, 29. März 1914. Albert Einstein trifft mit dem Zug in Berlin ein. Es ist ein verregneter Tag. Dass er gerade seinen Wohnort wechselt, sieht man dem 35-Jährigen nicht an. Er schlüpft bei seiner Cousine und Geliebten Elsa Löwenthal in der Haberlandstraße Nr. 5 unter.
Außer einem Geigenkoffer hat er vor allem eine halbfertige, für die Zeitgenossen unbegreifliche Theorie der Gravitation im Gepäck. Ihre Vollendung und experimentelle Bestätigung wird ihn in der ganzen Welt berühmt machen. Max Planck, der sich von ihm Impulse für eine neue Theorie der Materie erhofft, rät ihm von dem Vorhaben ab. Erstens werde Einstein mit seiner Gravitationstheorie nicht durchkommen. „Und wenn Sie durchkommen, wird Ihnen niemand glauben.“ Denn bisher hat sich die newtonsche Theorie bei Experimenten und astronomischen Beobachtungen in jeder Hinsicht bewährt.
Fritz Haber macht ihn nach der Ankunft mit dem Mäzen Leopold Koppel bekannt, der nicht nur Einsteins Akademie-Stelle mitfinanziert, sondern auch Geld für die Gründung eines Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik bereitstellen möchte: mit Einstein als Direktor. Bis es so weit ist, bietet Haber ihm einen Arbeitsplatz in seinem eigenen Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie an. Habers Institut in Dahlem liegt fernab vom Trubel der Metropole. Einstein, der hier dem Strom seiner eigenen Gedanken folgen möchte, ist das ganz recht.
In Berlin avanciert Einstein zur Ikone der Wissenschaft. Er gehe nach Berlin „als Akademie-Mensch ohne irgendeine Verpflichtung, quasi als lebendige Mumie“, frohlockt er: „Ich freue mich sehr auf diesen schwierigen Beruf.“ Von allen Lehrtätigkeiten befreit, findet Einstein in Berlin Zeit und Ruhe, sein großes Werk, die allgemeine Relativitätstheorie, zu Ende zu bringen.
Die Berliner Jahre sind auch durch einen regen Kontakt zu Max Wertheimer, dem Begründer der Gestalttheorie, gekennzeichnet. Es kommt zu einem fruchtbaren Austausch zwischen den beiden Wissenschaftlern. So verfasst Einstein beispielsweise eine Einleitung zu Wertheimers Aufsätzen über Wahrheit, Freiheit, Demokratie und Ethik. Zunehmend beginnt er, sich auch politischen Fragestellungen zu öffnen.
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hält Einstein an der Königlich-Preußischen Akademie seine Antrittsrede: „Die Methode des Theoretikers bringt es mit sich, daß er als Fundament allgemeine Voraussetzungen, sogenannte Prinzipe, benutzt, aus denen er Folgerungen deduzieren kann.“ Das Auffinden der Prinzipe ist freilich alles andere als einfach: „Hier gibt es keine erlernbare, systematisch anwendbare Methode, die zum Ziele führt. Der Forscher muss vielmehr der Natur jene allgemeinen Prinzipe gleichsam ablauschen, indem er an größeren Komplexen von Erfahrungstatsachen gewisse allgemeine Züge erschaut, die sich scharf formulieren lassen.“
Als Ehefrau Mileva ein paar Wochen später mit den beiden Söhnen Albert und Eduard aus Zürich folgt, zieht die Familie nach Dahlem in die Nähe des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie an dem Fritz Haber Direktor ist.
Einstein setzt jedoch dem nun lästigen Miteinander mit seiner Ehefrau Mileva ein so schnelles wie brutales Ende. Mit haarsträubenden Vorschriften, die er wie eine Kapitulation unterzeichnen lässt, ekelt er sie aus dem Haus. Unter Artikel C, Punkt 3 etwa fordert er: "Du hast mein Schlaf- bezw. Arbeitszimmer sofort und ohne Widerrede zu verlassen, wenn ich darum ersuche." Natürlich muss sie die Räume trotzdem tipptopp halten.
April 1914. Er wird Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Einem elitären Kreis von etwa 70 Kollegen.
Ende Juli 1914. Mileva fährt nach Zürich zurück, die Söhne nimmt sie mit. "Die letzte Schlacht ist geschlagen", schreibt er Elsa gleich. "Gestern ist meine Frau mit den Kindern für immer abgereist. Ich war an der Bahn und gab ihnen den letzten Kuss." Den ganzen Nachmittag und Abend habe er "geheult wie ein kleiner Junge". Mitleid, so scheint es, hat er vor allem mit sich selbst. Wie hilfreich ist es da, sich flugs wieder ins Reich der Formeln retten zu können, in die geliebte "Grübelei".
Sommer 1914. Der Astronom Erwin Freundlich bricht im Sommer 1914 mit aufwendiger apparativer Ausstattung nach Russland auf. Die Preußische Akademie hat sogar finanzielle Mittel bereitgestellt, um die hypothetische Lichtablenkung zu prüfen, und zwar bei der nächsten Sonnenfinsternis am 21. August 1914. Einstein fiebert dieser Expedition entgegen. Doch auf eine Bestätigung der Lichtablenkung wartet er vergeblich. Im August 1914 bricht der Erste Weltkrieg aus. Freundlich gerät in russische Kriegsgefangenschaft.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges bewirkt eine intensive Beschäftigung mit politischen Problemen. Er unterzeichnet den pazifistischen „Aufruf an die Europäer“, der die "Idee des Völkerbundes vorwegnimmt".
„Unglaubliches hat nun Europa in seinem Wahn begonnen“, schreibt Einstein an Freunde in Holland. Auch die europäischen Gelehrten gebärdeten sich so, als wenn ihnen zu Kriegsbeginn das Großhirn amputiert worden wäre. Unfassbar für ihn, dass seine engsten Kollegen in den Nationalismus einstimmen.
Max Planck ruft die Studenten zum Kampf gegen „die Brutstätten schleichender Hinterhältigkeit“ auf.
Fritz Haber macht ihn nach der Ankunft mit dem Mäzen Leopold Koppel bekannt, der nicht nur Einsteins Akademie-Stelle mitfinanziert, sondern auch Geld für die Gründung eines Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik bereitstellen möchte: mit Einstein als Direktor. Bis es so weit ist, bietet Haber ihm einen Arbeitsplatz in seinem eigenen Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie an. Habers Institut in Dahlem liegt fernab vom Trubel der Metropole. Einstein, der hier dem Strom seiner eigenen Gedanken folgen möchte, ist das ganz recht.
In Berlin avanciert Einstein zur Ikone der Wissenschaft. Er gehe nach Berlin „als Akademie-Mensch ohne irgendeine Verpflichtung, quasi als lebendige Mumie“, frohlockt er: „Ich freue mich sehr auf diesen schwierigen Beruf.“ Von allen Lehrtätigkeiten befreit, findet Einstein in Berlin Zeit und Ruhe, sein großes Werk, die allgemeine Relativitätstheorie, zu Ende zu bringen.
Die Berliner Jahre sind auch durch einen regen Kontakt zu Max Wertheimer, dem Begründer der Gestalttheorie, gekennzeichnet. Es kommt zu einem fruchtbaren Austausch zwischen den beiden Wissenschaftlern. So verfasst Einstein beispielsweise eine Einleitung zu Wertheimers Aufsätzen über Wahrheit, Freiheit, Demokratie und Ethik. Zunehmend beginnt er, sich auch politischen Fragestellungen zu öffnen.
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hält Einstein an der Königlich-Preußischen Akademie seine Antrittsrede: „Die Methode des Theoretikers bringt es mit sich, daß er als Fundament allgemeine Voraussetzungen, sogenannte Prinzipe, benutzt, aus denen er Folgerungen deduzieren kann.“ Das Auffinden der Prinzipe ist freilich alles andere als einfach: „Hier gibt es keine erlernbare, systematisch anwendbare Methode, die zum Ziele führt. Der Forscher muss vielmehr der Natur jene allgemeinen Prinzipe gleichsam ablauschen, indem er an größeren Komplexen von Erfahrungstatsachen gewisse allgemeine Züge erschaut, die sich scharf formulieren lassen.“
Als Ehefrau Mileva ein paar Wochen später mit den beiden Söhnen Albert und Eduard aus Zürich folgt, zieht die Familie nach Dahlem in die Nähe des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie an dem Fritz Haber Direktor ist.
Einstein setzt jedoch dem nun lästigen Miteinander mit seiner Ehefrau Mileva ein so schnelles wie brutales Ende. Mit haarsträubenden Vorschriften, die er wie eine Kapitulation unterzeichnen lässt, ekelt er sie aus dem Haus. Unter Artikel C, Punkt 3 etwa fordert er: "Du hast mein Schlaf- bezw. Arbeitszimmer sofort und ohne Widerrede zu verlassen, wenn ich darum ersuche." Natürlich muss sie die Räume trotzdem tipptopp halten.
April 1914. Er wird Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Einem elitären Kreis von etwa 70 Kollegen.
Ende Juli 1914. Mileva fährt nach Zürich zurück, die Söhne nimmt sie mit. "Die letzte Schlacht ist geschlagen", schreibt er Elsa gleich. "Gestern ist meine Frau mit den Kindern für immer abgereist. Ich war an der Bahn und gab ihnen den letzten Kuss." Den ganzen Nachmittag und Abend habe er "geheult wie ein kleiner Junge". Mitleid, so scheint es, hat er vor allem mit sich selbst. Wie hilfreich ist es da, sich flugs wieder ins Reich der Formeln retten zu können, in die geliebte "Grübelei".
Sommer 1914. Der Astronom Erwin Freundlich bricht im Sommer 1914 mit aufwendiger apparativer Ausstattung nach Russland auf. Die Preußische Akademie hat sogar finanzielle Mittel bereitgestellt, um die hypothetische Lichtablenkung zu prüfen, und zwar bei der nächsten Sonnenfinsternis am 21. August 1914. Einstein fiebert dieser Expedition entgegen. Doch auf eine Bestätigung der Lichtablenkung wartet er vergeblich. Im August 1914 bricht der Erste Weltkrieg aus. Freundlich gerät in russische Kriegsgefangenschaft.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges bewirkt eine intensive Beschäftigung mit politischen Problemen. Er unterzeichnet den pazifistischen „Aufruf an die Europäer“, der die "Idee des Völkerbundes vorwegnimmt".
„Unglaubliches hat nun Europa in seinem Wahn begonnen“, schreibt Einstein an Freunde in Holland. Auch die europäischen Gelehrten gebärdeten sich so, als wenn ihnen zu Kriegsbeginn das Großhirn amputiert worden wäre. Unfassbar für ihn, dass seine engsten Kollegen in den Nationalismus einstimmen.
Max Planck ruft die Studenten zum Kampf gegen „die Brutstätten schleichender Hinterhältigkeit“ auf.
Der Chemiker Fritz Haber zieht den Militärrock an und stellt sein ganzes Institut in den Dienst des Krieges. Er sucht schon bald nach chemischen Reizgasen und Kampfstoffen und wird zum führenden Kopf im deutschen Gaskrieg. Während Einstein dem zwölfjährigen Hermann Haber Nachhilfestunden in Mathematik erteilt, bereitet dessen Vater an der Westfront den ersten großen Chlorgaseinsatz vor. Kurz nach dem Gasangriff in Ypern erschießt sich Habers Frau mit seiner Dienstpistole. Der Chemiker setzt sein zerstörerisches Werk unbeirrt fort. Nach und nach baut er sein Institut zu einer Großforschungseinrichtung für Massenvernichtungswaffen mit schließlich mehr als 1500 Mitarbeitern aus. „In solcher Zeit sieht man, welch trauriger Viehgattung man angehört. Ich empfinde nur eine Mischung aus Mitleid und Abscheu“, schreibt Einstein an seinen Kollegen Paul Ehrenfest.
1915. Einstein führt zusammen mit Wander Johannes de Haas ein schwieriges Experiment durch. Durch den heute als Einstein-de-Haas-Effekt bekannten Effekt bestimmt er indirekt das gyromagnetische Verhältnis des Elektrons. Da der Spin noch nicht bekannt ist, glaubt man, der Ferromagnetismus beruhe auf dem Umlauf der Elektronen um den Atomkern (ampèresche Molekularströme), was einen Landé-Faktor von 1 bedeuten würde. Die Schwierigkeit des Experiments verursacht größere statistische Fehler; jedoch kommt eine Messreihe dem vorhergesagten Wert sehr nahe und wird von Einstein und de Haas als experimenteller Nachweis des Modells angesehen und veröffentlicht. Spätere Experimente mit höherer Genauigkeit zeigen jedoch, dass sich ein Landé-Faktor von ungefähr 2 ergibt, wie er für den Spin des Elektrons aus der Dirac-Gleichung folgt. Dies zeigt, dass der Ferromagnetismus nicht vom Bahndrehimpuls der Elektronen herrühren kann.
Der „Bund Neues Vaterland“ wird später verboten. Ihm werden „Bestrebungen internationalen Charakters“ vorgeworfen.
November 1915. Einstein vollendet die komplexen Gleichungen zur Allgemeinen Relativitätstheorie. Darin interpretiert er die Sichtweise auf die Gravitation (Schwerkraft), die älteste der bekannten Wechselwirkungen, vollkommen neu. Sie gilt nicht länger wie in Newtons klassischer Physik als Anziehung zwischen Massen über beliebige Entfernungen hinweg. Bei Einstein hat sie sich zu einem rein geometrischen Effekt gewandelt. Es ist die Geometrie von Raum und Zeit, vereinigt zur vierdimensionalen Raumzeit, die wir als Gravitation erleben.
Die formal-geometrische Fassung der Allgemeinen Relativitätstheorie wird auch durch den dramatischen Wettlauf berühmt, den sich Einstein sich mit dem berühmten Mathematiker David Hilbert liefert. Diesem wird die Fragestellung überhaupt erst durch Einstein bekannt. Hilberts mathematische Fähigkeiten jagen Einstein jedoch die berechtigte Angst ein, dieser könnte ihm die Entdeckung vor der Nase wegschnappen. Tatsächlich publiziert Hilbert die entscheidenden Gleichungen sogar früher, erkennt aber großzügig Einsteins Priorität für die Allgemeine Relativitätstheorie als Ganzes an.
4. November 1915. Seine Allgemeine Relativitätstheorie (ART) ist noch unvollständig, auch wenn er sie vor den Mitgliedern der Preußischen Akademie der Wissenschaften in höchsten Tönen anpreist. „Dem Zauber dieser Theorie wird sich kaum jemand entziehen können, der sie wirklich erfasst hat.“
11. November 1915. Einstein legt den Mitgliedern der Preußischen Akademie der Wissenschaften eine erweiterte Feldgleichung vor.
25. November 1915. Im Sitzungsbericht der physikalisch-mathematischen Klasse der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin stehen für heute genau zwei Punkte. Zuerst liest der Bauingenieur Hermann Zimmermann über die Bewegung eines geworfenen Körpers im widerstehenden Mittel, danach überreicht der Physiker Albert Einstein dem Gremium eine Mitteilung über „Die Feldgleichungen der Gravitation“. Es handelt sich um die abschließende Versionen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) auf dreieinhalb Seiten Text mit zehn Gleichungen.
Nur wenige im Auditorium ahnen, dass er damit das physikalische Weltbild abermals auf den Kopf stellt. Diese Vorstellung gilt als die Geburtsstunde einer der erfolgreichsten und zugleich ästhetisch ansprechendsten physikalischen Theorien aller Zeiten. Für den Physiker Max Born gleicht sie einem Kunstwerk, das man aus gebührendem Abstand genießen und bewundern sollte.
Seit Kepler können Astronomen die Bahn der Planeten exakt vorhersagen. Nur der sonnennächste Planet Merkur verhält sich anders als erwartet. Er läuft auf einer komplizierten Rosettenbahn um das Zentralgestirn. Außer der Sonne beeinflussen vor allem Venus und Jupiter seinen Lauf. Doch selbst wenn man dies einkalkuliert, bleibt eine Diskrepanz zu den Beobachtungsergebnissen bestehen. Sie beträgt Einstein zufolge 43 Bogensekunden pro Jahrhundert. Woher rührt der Unterschied? Läuft in Merkurs Nachbarschaft womöglich noch ein weiterer, unentdeckter Planet um die Sonne?
Einstein liefert im Rahmen der überarbeiteten Gravitationstheorie die Erklärung: Die Sonne krümmt den Raum um sich herum derart stark, dass sie Merkur auf eine ganz besondere Bahn schickt. Die Planetenellipse dreht sich gerade so, dass am Ende des Kalküls ziemlich genau der noch fehlende Betrag herauskommt: 43 Bogensekunden pro Jahrhundert. Das entspricht einer vollen Kreisbewegung in 30.000 Jahrhunderten. Der Physiker ist fassungslos vor Erregung. Zum ersten Mal nach acht Jahren Kopfzerbrechen erweist sich seine Theorie der Physik Newtons auch empirisch als überlegen. Einsteins Berechnung passt perfekt, die neue Theorie hat ihre erste Probe bestanden.
Später lässt sich die von Einstein behauptete Zeitdifferenz auch bei Transatlantikflügen mit einem Paar anfangs völlig synchroner Atomuhren nachweisen. Die Uhr im Flieger trottet nach einigen Stunden im Jet zwar ein paar Milliardstel Sekunden hinter der Zwillingsuhr am Boden hinterher.
Ein weiteres Beispiel: Das Licht braucht von Alpha Centauri, dem uns mit vier Lichtjahren am nächsten gelegenen Stern, vier Jahre, um zur Erde zu gelangen. Wenn die Lichtgeschwindigkeit von knapp 300 000 Kilometer pro Sekunde die größte Geschwindigkeit ist, die im Universum erreichbar ist, dann wäre man offenbar mindestens vier Jahre unterwegs. Dem ist aber nicht so. Wenn man sich nämlich mit 99,9999 Prozent der Lichtgeschwindigkeit bewegen könnte, würden auf dieser Reise nur drei Tage vergehen. Tatsächlich würde die Zeit also viel langsamer verlaufen.
März 1915. Als Schweizer Staatsbürger hätte Einstein dem Krieg den Rücken zukehren und sich ganz in die Forschung zurückziehen können. Stattdessen entwickelt er sich zum engagierten Verfechter des Pazifismus und der Völkerbundidee. Er tritt dem Bund Neues Vaterland (der späteren Deutschen Liga für Menschenrechte) bei und unterstützt dessen Forderungen nach einem baldigen, gerechten Frieden ohne Gebietsforderungen, demokratische Reformen und der Schaffung einer internationalen Organisation, die künftige Kriege verhindern sollt. An seinen Kollegen Paul Ehrenfest schreibt er in diesem Jahr:
"Die internationale Katastrophe lastet schwer auf mir internationalem Menschen. Man begreift schwer beim Erleben dieser "großen Zeit", daß man dieser verrückten, verkommenen Spezies angehört, die sich Willensfreiheit zuschreibt. Wenn es doch irgendwo eine Insel der Wohlwollenden und Besonnenen gäbe! Da wollte ich auch glühender Patriot sein."
Der „Bund Neues Vaterland“ wird später verboten. Ihm werden „Bestrebungen internationalen Charakters“ vorgeworfen.
November 1915. Einstein vollendet die komplexen Gleichungen zur Allgemeinen Relativitätstheorie. Darin interpretiert er die Sichtweise auf die Gravitation (Schwerkraft), die älteste der bekannten Wechselwirkungen, vollkommen neu. Sie gilt nicht länger wie in Newtons klassischer Physik als Anziehung zwischen Massen über beliebige Entfernungen hinweg. Bei Einstein hat sie sich zu einem rein geometrischen Effekt gewandelt. Es ist die Geometrie von Raum und Zeit, vereinigt zur vierdimensionalen Raumzeit, die wir als Gravitation erleben.
Die formal-geometrische Fassung der Allgemeinen Relativitätstheorie wird auch durch den dramatischen Wettlauf berühmt, den sich Einstein sich mit dem berühmten Mathematiker David Hilbert liefert. Diesem wird die Fragestellung überhaupt erst durch Einstein bekannt. Hilberts mathematische Fähigkeiten jagen Einstein jedoch die berechtigte Angst ein, dieser könnte ihm die Entdeckung vor der Nase wegschnappen. Tatsächlich publiziert Hilbert die entscheidenden Gleichungen sogar früher, erkennt aber großzügig Einsteins Priorität für die Allgemeine Relativitätstheorie als Ganzes an.
4. November 1915. Seine Allgemeine Relativitätstheorie (ART) ist noch unvollständig, auch wenn er sie vor den Mitgliedern der Preußischen Akademie der Wissenschaften in höchsten Tönen anpreist. „Dem Zauber dieser Theorie wird sich kaum jemand entziehen können, der sie wirklich erfasst hat.“
11. November 1915. Einstein legt den Mitgliedern der Preußischen Akademie der Wissenschaften eine erweiterte Feldgleichung vor.
25. November 1915. Im Sitzungsbericht der physikalisch-mathematischen Klasse der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin stehen für heute genau zwei Punkte. Zuerst liest der Bauingenieur Hermann Zimmermann über die Bewegung eines geworfenen Körpers im widerstehenden Mittel, danach überreicht der Physiker Albert Einstein dem Gremium eine Mitteilung über „Die Feldgleichungen der Gravitation“. Es handelt sich um die abschließende Versionen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) auf dreieinhalb Seiten Text mit zehn Gleichungen.
Nur wenige im Auditorium ahnen, dass er damit das physikalische Weltbild abermals auf den Kopf stellt. Diese Vorstellung gilt als die Geburtsstunde einer der erfolgreichsten und zugleich ästhetisch ansprechendsten physikalischen Theorien aller Zeiten. Für den Physiker Max Born gleicht sie einem Kunstwerk, das man aus gebührendem Abstand genießen und bewundern sollte.
Seit Kepler können Astronomen die Bahn der Planeten exakt vorhersagen. Nur der sonnennächste Planet Merkur verhält sich anders als erwartet. Er läuft auf einer komplizierten Rosettenbahn um das Zentralgestirn. Außer der Sonne beeinflussen vor allem Venus und Jupiter seinen Lauf. Doch selbst wenn man dies einkalkuliert, bleibt eine Diskrepanz zu den Beobachtungsergebnissen bestehen. Sie beträgt Einstein zufolge 43 Bogensekunden pro Jahrhundert. Woher rührt der Unterschied? Läuft in Merkurs Nachbarschaft womöglich noch ein weiterer, unentdeckter Planet um die Sonne?
Einstein liefert im Rahmen der überarbeiteten Gravitationstheorie die Erklärung: Die Sonne krümmt den Raum um sich herum derart stark, dass sie Merkur auf eine ganz besondere Bahn schickt. Die Planetenellipse dreht sich gerade so, dass am Ende des Kalküls ziemlich genau der noch fehlende Betrag herauskommt: 43 Bogensekunden pro Jahrhundert. Das entspricht einer vollen Kreisbewegung in 30.000 Jahrhunderten. Der Physiker ist fassungslos vor Erregung. Zum ersten Mal nach acht Jahren Kopfzerbrechen erweist sich seine Theorie der Physik Newtons auch empirisch als überlegen. Einsteins Berechnung passt perfekt, die neue Theorie hat ihre erste Probe bestanden.
Später lässt sich die von Einstein behauptete Zeitdifferenz auch bei Transatlantikflügen mit einem Paar anfangs völlig synchroner Atomuhren nachweisen. Die Uhr im Flieger trottet nach einigen Stunden im Jet zwar ein paar Milliardstel Sekunden hinter der Zwillingsuhr am Boden hinterher.
Ein weiteres Beispiel: Das Licht braucht von Alpha Centauri, dem uns mit vier Lichtjahren am nächsten gelegenen Stern, vier Jahre, um zur Erde zu gelangen. Wenn die Lichtgeschwindigkeit von knapp 300 000 Kilometer pro Sekunde die größte Geschwindigkeit ist, die im Universum erreichbar ist, dann wäre man offenbar mindestens vier Jahre unterwegs. Dem ist aber nicht so. Wenn man sich nämlich mit 99,9999 Prozent der Lichtgeschwindigkeit bewegen könnte, würden auf dieser Reise nur drei Tage vergehen. Tatsächlich würde die Zeit also viel langsamer verlaufen.
1916. Einstein verfasst er ein schmales Büchlein mit dem Titel „Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie (Gemeinverständlich)“. Es wird später in alle bedeutenden Sprachen übersetzt. Zum hundertsten Geburtstag erscheint es 2015 in der 24. deutschen Auflage. Auf englisch erscheint es in einer kommentierten Auflage. Hannoch Gutfreund (Hebräischen Universität Jerusalem) und Jürgen Renn (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin haben einen "Lesebegleiter" hinzugefügt.
Er veröffentlicht in diesem Jahr auch eine Arbeit über den Einstein-de-Haas-Effekt. Zudem postuliert er in diesem Jahr die stimulierte Emission von Licht. Dieser quantenmechanische Vorgang ist die physikalische Grundlage des Lasers, der erst 1960 – also nach seinem Tod – erfunden wird. Neben dem Transistor zählt der Laser zu den bedeutendsten technischen Erfindungen des 20. Jahrhunderts, die auf die Quantenphysik zurückgehen.
1916. Einstein leitet aus seiner neuen Theorie der Gravitation konkret ab, dass bewegte Körper das Gefüge von Raum und Zeit in Schwingung versetzen müssen wie ein zitterndes Gummituch.
März 1916. Einstein reicht einen endgültigen und vollständigen Bericht über seine allgemeine Relativitätstheorie bei dem Fachmagazin Annalen der Physik ein.
11. Mai 1916. Die Allgemeine Relativitätstheorie wird im Fachblatt "Annalen der Physik" veröffentlicht.
22. Juni 1916. Albert Einstein referiert in der Preußischen Akademie der Wissenschaften über: Näherungsweise Integration der Feldgleichungen der Gravitation." Allerdings stimmt seine Rechnung noch nicht ganz. Erst 1918 hat er das richtige Schwingungsmuster der Gravitationswellen heraus.
Er veröffentlicht in diesem Jahr auch eine Arbeit über den Einstein-de-Haas-Effekt. Zudem postuliert er in diesem Jahr die stimulierte Emission von Licht. Dieser quantenmechanische Vorgang ist die physikalische Grundlage des Lasers, der erst 1960 – also nach seinem Tod – erfunden wird. Neben dem Transistor zählt der Laser zu den bedeutendsten technischen Erfindungen des 20. Jahrhunderts, die auf die Quantenphysik zurückgehen.
1916. Einstein leitet aus seiner neuen Theorie der Gravitation konkret ab, dass bewegte Körper das Gefüge von Raum und Zeit in Schwingung versetzen müssen wie ein zitterndes Gummituch.
März 1916. Einstein reicht einen endgültigen und vollständigen Bericht über seine allgemeine Relativitätstheorie bei dem Fachmagazin Annalen der Physik ein.
11. Mai 1916. Die Allgemeine Relativitätstheorie wird im Fachblatt "Annalen der Physik" veröffentlicht.
22. Juni 1916. Albert Einstein referiert in der Preußischen Akademie der Wissenschaften über: Näherungsweise Integration der Feldgleichungen der Gravitation." Allerdings stimmt seine Rechnung noch nicht ganz. Erst 1918 hat er das richtige Schwingungsmuster der Gravitationswellen heraus.
Um 1916. Vermutlich angeregt durch Ludwig Hopf beschäftigt sich Einstein zu Beginn des Ersten Weltkrieges mit den Strömungseigenschaften von Flugzeugtragflächen und entwirft ein Tragflächenprofil, bei dem er durch Verzicht auf den Anstellwinkel den Luftwiderstand verringern möchte. In dem Zusammenhang veröffentlicht er im August 1916 die Arbeit Elementare Theorie der Wasserwellen und des Fluges. Die Luftverkehrsgesellschaft in Berlin-Johannisthal setzt Einsteins Konstruktionsvorschläge um, und die Tragflächen werden aufgrund ihrer wenig eleganten Form als Katzenbuckelflügel bezeichnet. Ein Testflug zeigt dann jedoch, dass die Konstruktion aufgrund ihrer schlechten Flugeigenschaften unbrauchbar ist. Der Testpilot Paul G. Ehrhardt hat große Mühe, das Flugzeug wieder zu landen und bezeichnet es als eine „schwangere Ente“. Einstein selbst ist später, wohl auch im Hinblick auf mögliche militärische Anwendungen, froh, dass sich seine Vorschläge als unbrauchbar erwiesen haben, und schämt sich seiner „Narretei aus jenen Tagen“.
1917. Er bekommt den Ehrenpreis der Peter-Wilhelm-Müller-Stiftung in der Kategorie Mathematik, gemeinsam mit David Hilbert. Einstein zieht in diesem Jahr wieder nach Schöneberg um, obwohl die Liebe zu seiner aus Hechingen stammenden Cousine inzwischen erloschen ist.
Derweil verwandeln sich seine chronischen Magen- und Gallenbeschwerden in schmerzhafte Anfälle. Wochenlang muss er das Bett hüten und verlor zwischenzeitlich fast 30 Kilogramm. Die Ärzte verschreiben ihm eine strenge Diät, die angesichts der Lebensmittelknappheit in der Hauptstadt und der minderwertigen Nahrungsmittel kaum einzuhalten ist. Inzwischen versorgen ihn Freunde in der Schweiz und die süddeutsche Verwandtschaft mit Hilfspaketen, schicken Zwieback und Makkaroni, Reis und Grieß nach Berlin. Aber auf kurze Phasen der Erholung folgen immer wieder Rückfälle.
Auf Milevas Nervenzusammenbruch reagiert er schroff, ebenso auf ihre nachfolgenden Klinikaufenthalte. Nach wechselnden Diagnosen vermuten die Ärzte später eine Lymphdrüsentuberkulose bei ihr.
Derweil verwandeln sich seine chronischen Magen- und Gallenbeschwerden in schmerzhafte Anfälle. Wochenlang muss er das Bett hüten und verlor zwischenzeitlich fast 30 Kilogramm. Die Ärzte verschreiben ihm eine strenge Diät, die angesichts der Lebensmittelknappheit in der Hauptstadt und der minderwertigen Nahrungsmittel kaum einzuhalten ist. Inzwischen versorgen ihn Freunde in der Schweiz und die süddeutsche Verwandtschaft mit Hilfspaketen, schicken Zwieback und Makkaroni, Reis und Grieß nach Berlin. Aber auf kurze Phasen der Erholung folgen immer wieder Rückfälle.
Auf Milevas Nervenzusammenbruch reagiert er schroff, ebenso auf ihre nachfolgenden Klinikaufenthalte. Nach wechselnden Diagnosen vermuten die Ärzte später eine Lymphdrüsentuberkulose bei ihr.
Oktober 1917. Seine Cousine Elsa Löwenthal (geb. Einstein; 1876–1936) mietet auf eigene Faust eine Wohnung im Bayerischen Viertel für ihn an. In dem modernen Eckgebäude in der Haberlandstraße 5 mit Portier und Fahrstuhl und eigenem Aufgang für Dienstpersonal. Ihre Eltern wohnen im dritten Geschoss, sie selbst mit ihren beiden Töchtern Ilse und Margot ein Stockwerk darüber in einer großzügigen Siebenzimmerwohnung mit Speisesaal, Salon und Bibliothek. Als die daran angrenzende Wohnung plötzlich frei wird, richtet sie auf derselben Etage eine Krankenstation für ihr „Albertle“ ein, ihren Cousin und Geliebten. Eine Übergangslösung, wie der anspruchslose, aber schwierige Patient zunächst glaubt.
Seine Liegekur dauert Wochen an. Da ihm der Arzt strenge Ruhe verordnet, lässt er sich von Elsa umsorgen. Die Energie, mit der sie seine Pflege in die Hand nimmt, imponiert ihm. Wie sich Elsas Tochter Margot später erinnert, ist es ohnehin das Schicksal ihrer Mutter, dass sie bei Albert mit allen Dingen aufpassen muss: vom Essen bis zum heimlichen Rauchen, das ihm verboten ist. Dass er die Haarbürste ungern verwendet, die Zahnbürste gar nicht, hat er ihr schon vor Jahren gestanden. Aus „ächt wissenschaftlichen Erwägungen“ habe er die Zahnbürste in den Ruhestand versetzt. Denn Schweinsborsten bohrten Diamanten durch. Wie also sollten ihnen seine Zähne widerstehen?
Elsa lässt ihm vieles durchgehen. Sie genießt seine Schlagfertigkeit und seinen Humor. Beinahe täglich bringt sie ihm Briefe ans Bett und empfängt Besucher wie die Professoren Max Planck, Max Born oder Emil Warburg in ihrem Salon. Einsteins ganzes Mittagessen bestehe „in einer winzigen Schale Reis mit Milch und Zucker gekocht“, unterrichtet Einsteins engster Physikerkollege Planck die Fachgemeinde. Aber seine Stimmung sei in der Regel gut, seine Arbeitsfreudigkeit ungemindert.
1. Oktober 1917. Einstein schlägt sich mittlerweile mit allerlei administrativen Aufgaben herum. Nun sind sie erheblich gewachsen. Denn mit seinem Umzug ist die Haberlandstraße 5 Sitz des neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik geworden. Einstein wird Direktor und bleibt in dieser Position bis 1933.
Es ist ein höchst eigenwilliges Forschungsinstitut, das weder über ein eigenes Gebäude verfügt noch über Labors, allerdings über einen ansehnlichen Etat. Einstein darf Forschungsstipendien an jüngere Physiker verteilen und etablierten Wissenschaftlern bei der apparativen Ausstattung ihrer Labors unter die Arme greifen. Die Rolle gefällt ihm. Im Vorfeld hat er sich jedoch wenig Gedanken darüber gemacht, was für ein bürokratischer Aufwand damit einhergeht.
Dezember 1917. Er beantragt eine Sekretärin für sich. Als die Stelle genehmigt wird, besetzt er sie mit Elsas ältester Tochter Ilse. Drei Mal in der Woche halbtags erledigt die kesse 20-Jährige das Geschäftliche für ihn und sitzt bei „Seiner Hochwohlgeboren, dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik, Herrn Professor Einstein hierselbst“ zum Diktat.
Seine Korrespondenz dreht sich nicht allein um die Forschung, sondern auch um den seit Jahren andauernden Krieg. Einstein bedauert es zutiefst, dass die Sprache der Gewalt und des Militärs überall Einzug gehalten hat. Er selbst zieht es vor, Amboss zu sein statt Hammer. In den zurückliegenden Jahren sei er immer mehr dazu gekommen, alles andere gegen Nächstenliebe und Menschenfreundlichkeit gering einzuschätzen. Wenn er dagegen das neue ekelhafte Wort „Ertüchtigung“ und ähnliche Ausdrücke höre, drehten sich ihm die Gedärme herum.
1918. Albert Einstein gehört zu den Unterzeichnern des Aufrufs zur Gründung der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Später tritt er jedoch nicht mehr öffentlich für diese Partei auf, dafür nähert er sich immer stärker einem humanistisch geprägten sozialistischen Gedankengut an. Im Verlauf der Weimarer Republik engagiert er sich weiterhin in der Deutschen Liga für Menschenrechte, in der er sich für politische Gefangene einsetzt. In diesem Zusammenhang arbeitet er auch zeitweilig für die kommunistisch dominierte Rote Hilfe.
29. Januar 1918. Es beginnen Verhandlungen mit Trotzki. Etwa 300.000 Arbeiter streiken in Berlin. Die Streikenden haben ihre Arbeit in Munitionsfabriken, Maschinenbauunternehmen und in der Flugzeugbranche niedergelegt und tragen Schilder mit der Aufschrift „Frieden! Freiheit! Brot!“. Ihre Protestaktion richtet sich gegen den Krieg und das herrschende Regime. Sie steht in engem Zusammenhang mit der Revolution in Russland, wo das Zarenreich zusammengebrochen ist.
Harry Graf Kessler erwartet, dass die deutsche Regierung mit den nach russischem Vorbild gewählten Arbeiterräten verhandeln wird. In sein Tagebuch trägt er ein: "Heute beginnen die Verhandlungen mit Trotzki wieder und 300.000 Arbeiter streiken in Berlin ... Wir stehen vielleicht vor einer der furchtbarsten Stunden der deutschen Geschichte; es kann nichts, es kann aber auch der Beginn der deutschen Revolution sein."
Politiker und Militärs, mit denen Kessler an diesem Tag diskutiert, halten jedoch nichts von Gesprächen. Sie werfen den Demonstranten Verrat an der deutschen Sache vor. Wenn die Arbeiter Krawalle machten, solle man schießen.
Eine Liste namhafter Pazifisten im Landespolizeibezirk Berlin und Umgebung umfasst 31 Personen - unter ihnen, auf Platz 9, Albert Einstein. Ihm werden „Bestrebungen internationalen Charakters“ vorgeworfen.
Einstein ist jedoch während der Streiks weder auf der Straße, noch trifft er sich mit seinen Genossen. Weil sich sein Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert kann er das Geschehen nur vom Krankenlager aus verfolgen. Nicht zuletzt der Krieg mit seinen unverdaulichen Nachrichten hat ihn krank gemacht. Die Ärzte verschreiben ihm eine strenge Diät, die angesichts der Lebensmittelknappheit in der Hauptstadt und der minderwertigen Nahrungsmittel kaum einzuhalten ist.
30. Januar 1918. Polizei und Militär gehen auf dem Berliner Alexanderplatz mit aller Härte gegen die Demonstranten vor. Das Oberkommando der Marken verhängt den verschärften Belagerungszustand über die Hauptstadt. Von den Protesten betroffene Rüstungsfirmen stehen von nun an unter strenger militärischer Kontrolle. Massenweise werden streikende Arbeiter zum Dienst an der Front einberufen und so genannte "Rädelsführer" festgenommen. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, setzt die Streikleitung den Protesten ein Ende.
Ende Januar 1918. Einstein schreibt seinem ältesten Sohn Hans Albert nach Zürich dass es gerade ein Monat ist, seit er im Bett liegt. Ihn plage ein hartnäckiges Geschwür am Magenausgang. Deshalb müsste er womöglich für den Rest seines Lebens eine Art Kindernahrung zu sich nehmen. Aber würde ihn nicht bekümmern. Er könne seiner wissenschaftlichen Arbeit auch im Bett nachgehen. Seine Cousine sorge ausgezeichnet für sein "Vogelfutter".
Im Krankenbett beantwortet Einstein Anfragen aus dem In- und Ausland zu seiner allgemeinen Relativitätstheorie und zu seinen kosmologischen Betrachtungen, schreibt ein paar kleinere Arbeiten, aber nichts von besonderer Bedeutung, wie er selbst sagt. Wirklich Neues finde man ohnehin nur in der Jugend.
März 1918. Erich Ludendorff (deutscher General und Politiker) zieht alle verfügbaren Kräfte für eine Entscheidungsschlacht gegen Frankreich und seine Verbündeten zusammen. Als der Befehl zum Angriff gegeben wird, ähneln die Schlagzeilen im „Berliner Tageblatt“ kurzfristig wieder denen vom August und September 1914: „Sieg an der Westfront“, „Glänzender Fortgang der großen Schlacht in Frankreich“, „Bisher 30.000 Gefangene“, „Beschießung von Paris durch weittragende Geschütze“ – alles unter unbeschreiblichen Opfern. Einstein vermeidet es peinlich, deutsche Zeitungen aufzuschlagen. Wenige Tage nach Beginn der Offensive schreibt er nach Zürich, die Politik habe sich ihm wieder in den Magen gesetzt und rumore dort.
Anfang April 1918. Einstein geht es gesundheitlich „entschieden besser“, wie Max Planck berichtet. Er nimmt zum ersten Mal nach dreieinhalb Monaten wieder an einer Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften teil, wo die Gelehrten über die Unterwerfung der Ostgebiete und die Verbreitung des „deutschen Geistes“ in Europa triumphieren. Einstein reagiert allergisch auf die Deutschtümelei und das unter germanischer Flagge segelnde Kraftmeiertum der Akademiemitglieder. Nach all dem Leid und den Millionen Kriegsopfern ist sein Ton verbitterter geworden.
29. Januar 1918. Es beginnen Verhandlungen mit Trotzki. Etwa 300.000 Arbeiter streiken in Berlin. Die Streikenden haben ihre Arbeit in Munitionsfabriken, Maschinenbauunternehmen und in der Flugzeugbranche niedergelegt und tragen Schilder mit der Aufschrift „Frieden! Freiheit! Brot!“. Ihre Protestaktion richtet sich gegen den Krieg und das herrschende Regime. Sie steht in engem Zusammenhang mit der Revolution in Russland, wo das Zarenreich zusammengebrochen ist.
Harry Graf Kessler erwartet, dass die deutsche Regierung mit den nach russischem Vorbild gewählten Arbeiterräten verhandeln wird. In sein Tagebuch trägt er ein: "Heute beginnen die Verhandlungen mit Trotzki wieder und 300.000 Arbeiter streiken in Berlin ... Wir stehen vielleicht vor einer der furchtbarsten Stunden der deutschen Geschichte; es kann nichts, es kann aber auch der Beginn der deutschen Revolution sein."
Politiker und Militärs, mit denen Kessler an diesem Tag diskutiert, halten jedoch nichts von Gesprächen. Sie werfen den Demonstranten Verrat an der deutschen Sache vor. Wenn die Arbeiter Krawalle machten, solle man schießen.
Eine Liste namhafter Pazifisten im Landespolizeibezirk Berlin und Umgebung umfasst 31 Personen - unter ihnen, auf Platz 9, Albert Einstein. Ihm werden „Bestrebungen internationalen Charakters“ vorgeworfen.
Einstein ist jedoch während der Streiks weder auf der Straße, noch trifft er sich mit seinen Genossen. Weil sich sein Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert kann er das Geschehen nur vom Krankenlager aus verfolgen. Nicht zuletzt der Krieg mit seinen unverdaulichen Nachrichten hat ihn krank gemacht. Die Ärzte verschreiben ihm eine strenge Diät, die angesichts der Lebensmittelknappheit in der Hauptstadt und der minderwertigen Nahrungsmittel kaum einzuhalten ist.
30. Januar 1918. Polizei und Militär gehen auf dem Berliner Alexanderplatz mit aller Härte gegen die Demonstranten vor. Das Oberkommando der Marken verhängt den verschärften Belagerungszustand über die Hauptstadt. Von den Protesten betroffene Rüstungsfirmen stehen von nun an unter strenger militärischer Kontrolle. Massenweise werden streikende Arbeiter zum Dienst an der Front einberufen und so genannte "Rädelsführer" festgenommen. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, setzt die Streikleitung den Protesten ein Ende.
Ende Januar 1918. Einstein schreibt seinem ältesten Sohn Hans Albert nach Zürich dass es gerade ein Monat ist, seit er im Bett liegt. Ihn plage ein hartnäckiges Geschwür am Magenausgang. Deshalb müsste er womöglich für den Rest seines Lebens eine Art Kindernahrung zu sich nehmen. Aber würde ihn nicht bekümmern. Er könne seiner wissenschaftlichen Arbeit auch im Bett nachgehen. Seine Cousine sorge ausgezeichnet für sein "Vogelfutter".
Im Krankenbett beantwortet Einstein Anfragen aus dem In- und Ausland zu seiner allgemeinen Relativitätstheorie und zu seinen kosmologischen Betrachtungen, schreibt ein paar kleinere Arbeiten, aber nichts von besonderer Bedeutung, wie er selbst sagt. Wirklich Neues finde man ohnehin nur in der Jugend.
März 1918. Erich Ludendorff (deutscher General und Politiker) zieht alle verfügbaren Kräfte für eine Entscheidungsschlacht gegen Frankreich und seine Verbündeten zusammen. Als der Befehl zum Angriff gegeben wird, ähneln die Schlagzeilen im „Berliner Tageblatt“ kurzfristig wieder denen vom August und September 1914: „Sieg an der Westfront“, „Glänzender Fortgang der großen Schlacht in Frankreich“, „Bisher 30.000 Gefangene“, „Beschießung von Paris durch weittragende Geschütze“ – alles unter unbeschreiblichen Opfern. Einstein vermeidet es peinlich, deutsche Zeitungen aufzuschlagen. Wenige Tage nach Beginn der Offensive schreibt er nach Zürich, die Politik habe sich ihm wieder in den Magen gesetzt und rumore dort.
Anfang April 1918. Einstein geht es gesundheitlich „entschieden besser“, wie Max Planck berichtet. Er nimmt zum ersten Mal nach dreieinhalb Monaten wieder an einer Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften teil, wo die Gelehrten über die Unterwerfung der Ostgebiete und die Verbreitung des „deutschen Geistes“ in Europa triumphieren. Einstein reagiert allergisch auf die Deutschtümelei und das unter germanischer Flagge segelnde Kraftmeiertum der Akademiemitglieder. Nach all dem Leid und den Millionen Kriegsopfern ist sein Ton verbitterter geworden.
1919. Angesichts der Beziehung zu Elsa Löwenthal lässt sich Einstein von Mileva scheiden. Nachdem er sie Anfang des Jahres um zweiten Mal um eine Auflösung der Ehe gebeten hat willigt sie schweren Herzens ein.
Allem Anschein nach sind Elsas Eltern die treibenden Kräfte hinter der ganzen Sache. Immer wieder haben sie ihre moralischen Vorbehalte gegen eine wilde Ehe geäußert. Jedenfalls begründet Albert seinen Wunsch nach einer Scheidung erneut damit, dass die Aussichten von Elsas Töchtern, sich zu verheiraten, durch seine Schuld erheblich beeinträchtigt werden. Er wolle endlich Ordnung in seine privaten Verhältnisse bringen.
Im Nachlass von Georg Nicolai wird später ein Brief gefunden laut dem Einstein ein Auge auf seine neue Sekretärin geworfen hat. Mit einem Mal weiß er nicht mehr, wen er lieber heiraten möchte: seine 42-jährige Cousine Elsa oder ihre halb so alte Tochter Ilse.
Wenig später heiratet er Elsa. Sie bringt zwei Töchter mit in die Ehe. Die Zeit ist mit weiteren Einschnitten verbunden: Die politische Situation nach Ende des Ersten Weltkrieges verhindert den Kontakt zu seinen Söhnen in der Schweiz.
Sein Verhältnis zu Mileva hat sich unter dem Einfluss seiner Freunde Michele Besso und Heinrich Zangger spürbar gebessert.
Allem Anschein nach sind Elsas Eltern die treibenden Kräfte hinter der ganzen Sache. Immer wieder haben sie ihre moralischen Vorbehalte gegen eine wilde Ehe geäußert. Jedenfalls begründet Albert seinen Wunsch nach einer Scheidung erneut damit, dass die Aussichten von Elsas Töchtern, sich zu verheiraten, durch seine Schuld erheblich beeinträchtigt werden. Er wolle endlich Ordnung in seine privaten Verhältnisse bringen.
Im Nachlass von Georg Nicolai wird später ein Brief gefunden laut dem Einstein ein Auge auf seine neue Sekretärin geworfen hat. Mit einem Mal weiß er nicht mehr, wen er lieber heiraten möchte: seine 42-jährige Cousine Elsa oder ihre halb so alte Tochter Ilse.
Wenig später heiratet er Elsa. Sie bringt zwei Töchter mit in die Ehe. Die Zeit ist mit weiteren Einschnitten verbunden: Die politische Situation nach Ende des Ersten Weltkrieges verhindert den Kontakt zu seinen Söhnen in der Schweiz.
Sein Verhältnis zu Mileva hat sich unter dem Einfluss seiner Freunde Michele Besso und Heinrich Zangger spürbar gebessert.
Zugleich erkrankt seine Mutter Anfang 1919 schwer und verstirbt im Folgejahr.
Außerdem gelingt es Kurt Blumenfeld gerade jetzt, Einstein für den Zionismus zu interessieren.
Außerdem gelingt es Kurt Blumenfeld gerade jetzt, Einstein für den Zionismus zu interessieren.
29. Mai 1919. Der Brite Sir Arthur Eddington hatte 1919 zwei von der Königlichen Astronomischen Gesellschaft RAS ausgerüstete Expeditionen zur Beobachtung einer Sonnenfinsternis entsandt. Während der Sonnenfinsternis vermessen die Expeditionen die Position von Sternen neben der verdunkelten Sonne. Sie stellen dabei fest, dass die Ablenkung des Lichts eines Sterns durch das Schwerefeld der Sonne näher an dem von der allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagten Wert liegt als an dem der newtonschen Korpuskeltheorie. Joseph John Thomson, Präsident der Royal Society, kommentiert den Befund wie folgt: "Dieses Resultat ist eine der größten Errungenschaften des menschlichen Denkens."
Die Bilder zeigen Sterne, die am Rand der verdunkelten Sonne sichtbar wurden, an einer anderen Position als sie eigentlich sein sollten. Eddingtons Team demonstriert so, dass Sternenlicht in der Nähe der Sonne einer gekrümmten Bahn folgt. Daher scheint es so als seien Sterne ein Stückchen verschoben. Die Astronomen bestätigen somit eine der zentralen Vorhersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie.
Diese erste experimentelle Bestätigung der Allgemeinen Relativitätstheorie sandte Schockwellen durch das wissenschaftliche Establishment. Später benutzen Astronomen diesen Effekt als natürliches Teleskop. Große Massen im All wie eine Galaxie können das Licht dahinterliegender, weit entfernter Objekte bündeln und wie eine Lupe verstärken. Die Forscher nennen das eine Gravitationslinse.
Diese erste experimentelle Bestätigung der Allgemeinen Relativitätstheorie sandte Schockwellen durch das wissenschaftliche Establishment. Später benutzen Astronomen diesen Effekt als natürliches Teleskop. Große Massen im All wie eine Galaxie können das Licht dahinterliegender, weit entfernter Objekte bündeln und wie eine Lupe verstärken. Die Forscher nennen das eine Gravitationslinse.
6. November 1919. Das Burlington House am Londoner Picadilly ist selten so überfüllt mit Physikern wie heute. Der Anlass scheint Routine: Nicht zum ersten Mal berichtet der Astronom Frank Dyson von der Beobachtung einer Sonnenfinsternis. Doch die Bilder, die er und sein Kollege Arthur Eddington diesmal von ihren Expeditionen mitbringen, fegen ein 200 Jahre altes Weltbild hinweg.
7. November 1919. Als Albert Einstein am Morgen in Berlin aufwacht, findet er sich berühmt. Die Welt werde nie mehr sein wie zuvor, sind sich die Zeitungen einig. "Papa, warum bist du so berühmt?", fragt Einsteins neunjähriger Sohn später. Das Genie antwortet bescheiden: "Wenn ein blinder Käfer an einem gekrümmten Ast entlang kriecht, merkt er nicht, dass der Ast gekrümmt ist. Ich hatte das Glück zu bemerken, was der Käfer nicht bemerkt hat."
Die experimentelle Bestätigung der damals kurios anmutenden Vorhersage Einsteins macht weltweit Schlagzeilen. Die plötzliche Bekanntheit sorgt fortan dafür, dass sich Einsteins Vorträge größter Beliebtheit erfreuen. Jeder möchte den berühmten Wissenschaftler persönlich erleben.
12. November 1919. Einstein wird zum 500-jährigen Bestehen der Universität die Ehrendoktorwürde (Dr. h.c.) der Universität Rostock verliehen.
1920 bis 1924. Es entsteht auf Initiative von Erwin Freundlich, einem langjährigen Mitstreiter, der Einstein-Turm in Potsdam. Er dient seither astronomischen Beobachtungen, nicht zuletzt zu dem Zweck, Einsteins Theorie weiteren Überprüfungen zu unterziehen.
1920. Wahl in den Orden Pour le Mérite als dessen jüngstes Mitglied.
5. Mai 1920. Einstein hält an der Reichs-Universität zu Leiden eine Rede zum hypothetischen Äther. Er wird häufig als einer derjenigen genannt die diesen ablehnten und abschaffen wollten, was jedoch nur einschränkend der Fall ist:
"Zusammenfassend können wir sagen: Nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Raum mit physikalischen Qualitäten ausgestattet; es existiert also in diesem Sinne ein Äther. Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist ein Raum ohne Äther undenkbar; denn in einem solchen gäbe es nicht nur keine Lichtfortpflanzung, sondern auch keine Existenzmöglichkeit von Maßstäben und Uhren, also auch keine räumlich-zeitlichen Entfernungen im Sinne der Physik. Dieser Äther darf aber nicht mit der für ponderable Medien charakteristischen Eigenschaft ausgestattet gedacht werden, aus durch die Zeit verfolgbaren Teilen zu bestehen; der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden."
Einstein lässt im Sinne dieser Zusammenfassung weiterhin nur einen von der Elektrodynamik unabhängigen, gravitativen Äther zu, nicht jedoch den elektromagnetischen Äther des 19. Jahrhunderts mit seinen erforderlichen Bewegungszuständen, die –wie schon 1905 – nach wie vor ausdrücklich ausgeschlossen werden. Diese Tatsache kommt in der oft zitierten Rede von 1920, etwas vor obiger Zusammenfassung, ebenfalls deutlich zum Ausdruck.
"Betrachten wir das Gravitationsfeld und das elektromagnetische Feld vom Standpunkt der Ätherhypothese, so besteht zwischen beiden ein bemerkenswerter prinzipieller Unterschied. Kein Raum und auch kein Teil des Raumes ohne Gravitationspotentiale; denn diese verleihen ihm seine metrischen Eigenschaften, ohne welche er überhaupt nicht gedacht werden kann. Die Existenz des Gravitationsfeldes ist an die Existenz des Raumes unmittelbar gebunden. Dagegen kann ein Raumteil sehr wohl ohne elektromagnetisches Feld gedacht werden."
1921. Er erhält die Barnard-Medaille und wird auswärtiges Mitglied der römischen Accademia Nazionale dei Lincei.
Ab 1922. Nachdem Einstein bereits während des Ersten Weltkriegs durch seine kriegsablehnende Position aufgefallen ist, wird er nun Mitglied der Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund.
7. Oktober 1922. Einstein schifft sich sich in Marseille zu einer Vortragsreise nach Japan ein.
9. November 1922. Der Nobelpreis für Physik des Jahres 1921 wird erst jetzt vergeben: an Albert Einstein "für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts".
Einstein erhält zwar den für das Jahr 1921 bestimmten Physik-Nobelpreis, aber erst ein Jahr später und nicht für seine beiden Relativitätstheorien, und auch nicht für die Lichtquantenhypothese, mit der er das Gesetz des photoelektrischen Effekts gefunden hat, sondern lediglich für die Entdeckung dieses Gesetzes. Für seine Nobelpreisrede erhält er die Auflage, sich nicht zur Relativitätstheorie zu äußern.
Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass Einstein den Nobelpreis dafür erhält, eine Theorie für den photoelektrischen Effekt entwickelt zu haben, den Physiker Philipp Lenard experimentell entdeckt hat. Lenard gehört zu den prominenten deutschen Wissenschaftlern, die Einsteins "jüdische Physik" kritisieren.
Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass Einstein den Nobelpreis dafür erhält, eine Theorie für den photoelektrischen Effekt entwickelt zu haben, den Physiker Philipp Lenard experimentell entdeckt hat. Lenard gehört zu den prominenten deutschen Wissenschaftlern, die Einsteins "jüdische Physik" kritisieren.
17. November 1922. Einstein trifft in Japan ein.
10. Dezember 1922. Wegen seiner Japanreise kann Einstein an der Verleihungszeremonie für den Nobelpreis in Stockholm nicht teilnehmen. Daher übernimmt es der Gesandte des Deutschen Reiches Rudolf Nadolny (obwohl zu dem Zeitpunkt nur Einsteins Schweizer Staatsbürgerschaft eindeutig feststeht), "seinen Preis aus den Händen S. M. des Königs zu empfangen" und beim abendlichen Bankett im Grand Hôtel Stockholm "auch in seinem Namen" Dankesworte zu sprechen. Das Preisgeld überlässt Einstein seiner geschiedenen Frau mit den beiden Söhnen.
1923. Er reist zur Grundsteinlegung in das damalige Palästina – während dieser Reise wird ihm auch die erste Ehrenbürgerschaft der Stadt Tel Aviv verliehen.
1923 bis 1933. Einstein ist Mitglied des Senats der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
11. Juli 1923. Einstein nimmt den Nobelpreis auf der 17. Nordischen Naturforscherversammlung (17:e Skandinaviska Naturforskarmötet) in Göteborg entgegen und hält – sehr zum Gefallen des anwesenden schwedischen Königs und weiterer tausend Zuhörer – seine Rede mit dem Titel Grundgedanken und Probleme der Relativitätstheorie. Antisemitische Physiker aus Deutschland, darunter Philipp Lenard, der Nobelpreisträger 1905, haben zuvor noch vergeblich protestiert.
1924. Er sagt zusammen mit Satyendranath Bose einen quantenmechanischen, aber dennoch makroskopischen Materiezustand voraus, der bei extrem tiefen Temperaturen eintreten soll. Der später als Bose-Einstein-Kondensation bezeichnete Phasenübergang kann 1995 erstmals im Labor beobachtet werden. Im August 2005 wird an der Universität Leiden ein 16-seitiges Manuskript von Einstein entdeckt, das sich mit seiner letzten großen Entdeckung, der Bose-Einstein-Kondensation, beschäftigt.
Er wird in diesem Jahr Mitglied der jüdischen Gemeinde in Berlin, wobei er dies jedoch nicht aus religiösen Gründen macht, sondern um seine Solidarität mit dem Judentum zu demonstrieren. Sein Name ist zudem stark mit der Hebräischen Universität in Jerusalem verbunden. Seine erste USA-Reise dient unter anderem dem Zweck, Spenden für eine solche Universität zu sammeln. Schließlich verfügt Einstein in seinem Testament die Übereignung seines schriftlichen Nachlasses an die Hebräische Universität.
In diesem Jahr wird er auch Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.
1925. Er wird zum Mitglied des Verwaltungsrats der Universität berufen und erhält den Orden der Rose für Wissenschaft, Kultur und Künste.
1925. Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und Paul Dirac entwickeln eine neue Quantentheorie. Einsteins Verhältnis dazu ist bemerkenswert. Einerseits, weil einiges von seiner Arbeit, wie die Erklärung des photoelektrischen Effekts, deren Grundlage bildet. Andererseits, weil er später viele Ideen und Deutungen der Quantenmechanik ablehnt. Eine berühmte Diskussion verbindet Einstein mit dem Physiker Niels Bohr. Einstein steht insbesondere dem Begriff der Komplementarität Bohrs kritisch gegenüber.
Einstein glaubt, dass die zufälligen Elemente der Quantentheorie sich später als nicht wirklich zufällig beweisen lassen würden. Diese Einstellung veranlasst ihn, erstmals im Streit mit Max Born, zu der berühmt gewordenen Aussage, dass der Alte (bzw. Herrgott) nicht würfle: "Die Quantenmechanik ist sehr achtunggebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, daß das noch nicht der wahre Jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß der Alte nicht würfelt."
Er stützt seine Überlegungen mit verschiedenen Gedankenexperimenten, unter anderem mit dem viel diskutierten Einstein-Podolsky-Rosen-Experiment oder mit der Photonenwaage. Im Diskurs jedoch bleiben Bohr und seine Anhänger zumeist siegreich. Auch aus späterer Sicht sprechen die experimentellen Belege gegen Einsteins Standpunkt.
1926. Er erhält die Goldmedaille der Royal Astronomical Society.
1927. Er wird zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Einstein beendet 1933 die Mitgliedschaft und lehnte 1946 eine erneute Aufnahme ab.
1928. Helen Dukas wird Einsteins Sekretärin. Sie bewahrt nicht nur Durchschläge von Briefen auf, sondern kontaktiert nach Einsteins Tod auch viele seiner Freunde und Kollegen und bittet um Kopien von Einsteins Briefen.
1929. Anlässlich Einsteins 50. Geburtstag sieht sich die Stadt Berlin gefordert, ihrem berühmten Bürger ein angemessenes Geschenk zu überreichen. Oberbürgermeister Gustav Böß regt an, ihm ein Haus zu vermachen. Die Presse greift die Geschichte auf. Mit der Zeit weitet sich die Diskussion jedoch zu einer offenen Kontroverse aus. Einstein und Elsa, mittlerweile auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in der Waldstraße 7 im Dorf Caputh bei Potsdam fündig geworden, verzichten kurzerhand auf das Geschenk und finanzieren das heute Einsteinhaus genannte Haus aus eigener Tasche. Der Architekt Konrad Wachsmann wird beauftragt, das bescheidene Holzhaus am See zu errichten. Es ist der Ausgangspunkt für viele Touren mit dem Segelboot während der Sommermonate bis 1932. Dieses Boot (ein Geburtstagsgeschenk von Freunden) ist ein "20er Jollenkreuzer" mit dem Namen Tümmler, der 1933 – mit Einsteins übrigem Besitz – von den Nationalsozialisten konfisziert wird.
1928. Helen Dukas wird Einsteins Sekretärin. Sie bewahrt nicht nur Durchschläge von Briefen auf, sondern kontaktiert nach Einsteins Tod auch viele seiner Freunde und Kollegen und bittet um Kopien von Einsteins Briefen.
1929. Anlässlich Einsteins 50. Geburtstag sieht sich die Stadt Berlin gefordert, ihrem berühmten Bürger ein angemessenes Geschenk zu überreichen. Oberbürgermeister Gustav Böß regt an, ihm ein Haus zu vermachen. Die Presse greift die Geschichte auf. Mit der Zeit weitet sich die Diskussion jedoch zu einer offenen Kontroverse aus. Einstein und Elsa, mittlerweile auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in der Waldstraße 7 im Dorf Caputh bei Potsdam fündig geworden, verzichten kurzerhand auf das Geschenk und finanzieren das heute Einsteinhaus genannte Haus aus eigener Tasche. Der Architekt Konrad Wachsmann wird beauftragt, das bescheidene Holzhaus am See zu errichten. Es ist der Ausgangspunkt für viele Touren mit dem Segelboot während der Sommermonate bis 1932. Dieses Boot (ein Geburtstagsgeschenk von Freunden) ist ein "20er Jollenkreuzer" mit dem Namen Tümmler, der 1933 – mit Einsteins übrigem Besitz – von den Nationalsozialisten konfisziert wird.
1930. Einstein konfrontiert Niels Bohr bei der sechsten Solvay-Konferenz überraschend mit seinem Gedankenexperiment der Photonenwaage, mit dem er die Unvollständigkeit der Quantentheorie belegen möchte. Nur einen Tag später kann Niels Bohr zusammen mit Wolfgang Pauli und Werner Heisenberg Einstein unter Hinzuziehen von Überlegungen aus der allgemeinen Relativitätstheorie jedoch widerlegen.
Seine zunehmende Bekanntheit nutzt Einstein für etliche Reisen: Mit Genehmigung des Preußischen Kultusministeriums hält er Vorlesungen auf der ganzen Welt. Zahlreiche Ehrendoktorwürden werden ihm zuteil, darunter die der Princeton University, wo er später lehren wird. Alsbald plant er, fortan die Hälfte des Jahres in Princeton, New Jersey, die andere in Berlin zu verbringen. In Berlin ist er wegen seiner pazifistischen Haltung zunehmend Gegenstand politischer Debatten.
7. November 1930. Einstein wird zum 75-jährigen Bestehen der Eidgenössischen Technischen Hochschule die Ehrendoktorwürde (Dr. h.c.) der ETH Zürich verliehen.
11. November 1930. In den Vereinigten Staaten erhalten Einstein und sein Kollege Leó Szilárd für den Kühlschrank das US-Patent Nummer 1.781.541 zugebilligt. Es betrifft eine elektrodynamische Pumpe für ein leitendes Kältemittel.
Berichtet wird, dass die beiden durch ein tragisches Unglück mit den damals üblichen giftigen Kältemitteln motiviert wurden, im Hinblick auf sichere Kühlschränke zu forschen.
Obwohl Einstein mehrere seiner Patente verkaufen kann, unter anderem an AEG und Electrolux, werden seine Kühlschränke nie gebaut, da 1929 das Kältemittel Freon eingeführt wird und somit die einsteinschen Patente mit einem Schlag obsolet sind.
An einer Stelle überlebt Einsteins Erfindung dennoch: Die Pumpen für das Kühlmittel in schnellen Brutreaktoren, nämlich für flüssiges Natrium, werden später nach Einsteins Prinzip konstruiert.
1931. Er macht gemeinsam mit Heinrich Mann in einem offenen Brief an die New York Times auf die Ermordung des kroatischen Intellektuellen Milan Šufflay aufmerksam. In diesem Jahr bekommt er den Jules-Janssen-Preis der französischen astronomischen Gesellschaft.
Einstein ist in diesem Jahr in Pasadena zu Besuch bei Edwin Hubble. Das Zusammentreffen der beiden Forscher ist publikumswirksam, aber Einstein wird dadurch lediglich in die allgemeine Debatte hineingezogen, ob das Universum statisch oder expandierend sei.
Einstein ist in diesem Jahr in Pasadena zu Besuch bei Edwin Hubble. Das Zusammentreffen der beiden Forscher ist publikumswirksam, aber Einstein wird dadurch lediglich in die allgemeine Debatte hineingezogen, ob das Universum statisch oder expandierend sei.
1932. Er tritt als Unterzeichner des Dringenden Appells zusammen mit Heinrich Mann, Ernst Toller, Käthe Kollwitz, Arnold Zweig und anderen für ein antifaschistisches Linksbündnis aus SPD, KPD und Gewerkschaften ein, um den Untergang der Weimarer Republik und die drohende Herrschaft des Nationalsozialismus noch zu verhindern.
Auf Anregung der Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund tritt er in diesem Jahr auch mit Sigmund Freud über die Frage "Warum Krieg?" in einen Schriftwechsel der 1933 veröffentlicht wird.
Zitat: „Ich bin leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet.“
Zitat: „Ich bin leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet.“
Dezember 1932. Er reist erneut nach Pasadena (USA).
1933. In diesem Jahr wird Einstein Mitglied des Institute for Advanced Study, einem kurz zuvor in der Nähe der Princeton University gegründeten privaten Forschungsinstitut.
Anfang 1933. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina streicht Einstein mit einem Bleistifteintrag in ihren Matrikelbüchern als Mitglied.
30. Januar 1933. Das NS-Regime übernimmt die Macht im Deutschen Reich.
Anfang März 1933. Er überlässt während eines Aufenthaltes in den USA der Liga zur Bekämpfung des Antisemitismus eine nach seiner eigenen Aussage nicht für die Presse bestimmte Erklärung, die große Aufmerksamkeit in der internationalen Presse nach sich zieht. Darin schreibt er:
"Solange mir eine Möglichkeit offensteht, werde ich mich nur in einem Land aufhalten, in dem politische Freiheit, Toleranz und Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz herrschen. Zur politischen Freiheit gehören die Freiheit der mündlichen und schriftlichen Äußerung politischer Überzeugung, zur Toleranz die Achtung vor jeglicher Überzeugung eines Individuums. Diese Bedingungen sind gegenwärtig in Deutschland nicht erfüllt. … Ich hoffe, daß in Deutschland bald gesunde Verhältnisse eintreten werden und daß dort in Zukunft die großen Männer wie Kant und Goethe nicht nur von Zeit zu Zeit gefeiert werden, sondern daß sich auch die von ihnen gelehrten Grundsätze im öffentlichen Leben und im allgemeinen Bewußtsein durchsetzen."
Gleichzeitig modifiziert er seine pazifistische Haltung:
"Bis 1933 habe ich mich für die Verweigerung des Militärdienstes eingesetzt. Als aber der Faschismus aufkam, erkannte ich, dass dieser Standpunkt nicht aufrechtzuerhalten war, wenn nicht die Macht der Welt in die Hände der schlimmsten Feinde der Menschheit geraten soll. Gegen organisierte Macht gibt es nur organisierte Macht; ich sehe kein anderes Mittel, so sehr ich es auch bedaure."
März/April 1933. Einstein reist nach Europa und gibt in der deutschen Botschaft in Brüssel seinen Reisepass zurück.
20. März 1933. Man durchsucht Einsteins Haus in Caputh.
28. März 1933. Der Preußischen Akademie der Wissenschaften, der er 19 Jahre lang angehört hatte, teilt er schriftlich (mit Bedauern) seinen Austritt mit und würdigt die Anregungen und menschlichen Beziehungen dort. Damit kommt er einem Ausschluss zuvor, der sich nach der Veröffentlichung einer nicht für die Presse bestimmten pazifistischen Erklärung abzeichnet. Ferner sind zu dieser Zeit bereits zwei weitere Unterzeichner des gegen die Machtübernahme des NS-Regimes gerichteten Dringenden Appells (Heinrich Mann und Käthe Kollwitz) zum Verlassen der Akademie gezwungen worden. Das Ordenszeichen des Pour le Mérite gibt er an den Ordenskanzler Max Planck (1858–1947) zurück.
April 1933. Man durchsucht seine Stadtwohnung in der Berliner Haberlandstraße 5 (heute Neubau, Nr. 8).
4. April 1933. Einstein stellt einen Antrag auf Ausbürgerung (Entlassung aus dem preußischen Staatsverbund). Der Antrag wird abgelehnt; ihm wird die Staatsangehörigkeit per Strafausbürgerung (am 24. März 1934) aberkannt.
8. April 1933. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wendet sich an ihn und bittet ihn um eine Erklärung bezüglich seiner Haltung zur Bayerischen Akademie, in die er 1927 als korrespondierendes Mitglied aufgenommen worden ist. Einstein antwortete am 21. April aus dem belgischen Ferienort De Haan, die Gründe für sein Ausscheiden aus der Preußischen Akademie würden an und für sich nicht eine Lösung seiner Beziehungen zur Bayerischen Akademie bedingen. Dennoch wünsche er, aus der Mitgliederliste gestrichen zu werden.
10. Mai 1933. Propagandaminister Joseph Goebbels proklamiert: "Jüdischer Intellektualismus ist tot" und lässt im Rahmen der öffentlichen Verbrennung "undeutschen Schrifttums" symbolisch auch Schriften von Einstein verbrennen. Einstein findet auch heraus, dass sein Name auf einer Attentatsliste mit Kopfgeld von 5000 Dollar steht. Eine deutsche Zeitschrift setzt seinen Namen auf eine Liste der Feinde der deutschen Nation mit dem Kommentar: "noch nicht gehängt".
1935. Im Rahmen der (erfolgreichen) internationalen Kampagne für die Verleihung des Friedensnobelpreises an den im KZ einsitzenden Carl von Ossietzky schreibt Einstein einen offenen Brief.
In diesem Jahr veröffentlicht eine Zeitung einen Artikel mit der Überschrift: "Der größte lebende Mathematiker hat in der Mathematik versagt." Einstein bekommt den Artikel zu sehen und lacht: "Ich habe nie in der Mathematik versagt. Bevor ich 15 wurde, hatte ich die Differential- und Integralrechnung gemeistert."
In diesem Jahr veröffentlicht eine Zeitung einen Artikel mit der Überschrift: "Der größte lebende Mathematiker hat in der Mathematik versagt." Einstein bekommt den Artikel zu sehen und lacht: "Ich habe nie in der Mathematik versagt. Bevor ich 15 wurde, hatte ich die Differential- und Integralrechnung gemeistert."
Ab August 1935. Bis zu seinem Tod lebt Einstein in der Mercer Street 112 in Princeton. Die Stadt bildet derzeit einen Mikrokosmos der modernen Forschung. Einstein befasst sich bald mit der Suche nach einer einheitlichen Feldtheorie, die seine Feldtheorie der Gravitation (die allgemeine Relativitätstheorie) mit der des Elektromagnetismus vereinigen soll. Bis zu seinem Tode müht er sich vergeblich, eine Weltformel zu finden – was bis heute auch keinem anderen Forscher gelungen ist.
1936. Einsteins Ehefrau Elsa stirbt.
1938. Er hilft zusammen mit Thomas Mann dem Schriftsteller Hermann Broch, der im zuvor "angeschlossenen" Österreich kurze Zeit inhaftiert worden ist, ebenfalls in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Beide blieben im Exil miteinander befreundet. Wie diesem verhilft Einstein zahlreichen bedrohten jüdischen Künstlern und Wissenschaftlern durch Empfehlungsschreiben und Gutachten zur Ausreise aus Deutschland und zur Einreise in die USA.
Wegen der faschistischen Rassengesetzgebung legt Einstein die Mitgliedschaft als auswärtiges Mitglied der römischen Accademia Nazionale dei Lincei nieder.
Dezember 1938. Die Entdeckung der Atomspaltung durch Otto Hahn und Fritz Straßmann in Berlin beschwört in der Wissenschaftsgemeinde die Erkenntnis einer atomaren Bedrohung herauf.
15. Dezember 1938. Er tritt aus der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom aus, nachdem diese zuvor alle 27 jüdischen italienischen Mitglieder ausgeschlossen hat.
1939. Seine Schwester Maja kommt nach Princeton – allerdings ohne ihren Mann Paul, der keine Einreisegenehmigung erhalten hat. Sie wohnt bis zu ihrem Tod 1951 bei ihrem Bruder.
Sommer 1939. Bilder zeigen Einstein mit "seiner guten Freundin" Luise Rainers (Filmstar aus Hollywoods Goldener Ära). Die 29-jährige aus Düsseldorf wird als neue Greta Garbo gefeiert. Einstein soll sich wie ein Teenager über beide Ohren in sie verliebt haben. Auch sie soll ihn nicht nur als väterlichen Freund schätzen. Als Clifford Odets (Ehemann von Luise Rainers) die Fotos sieht, tobt er und versucht Einstein aus den Bildern zu schneiden. Ein Jahr später kommt die Scheidung.
Sommer 1939. Bilder zeigen Einstein mit "seiner guten Freundin" Luise Rainers (Filmstar aus Hollywoods Goldener Ära). Die 29-jährige aus Düsseldorf wird als neue Greta Garbo gefeiert. Einstein soll sich wie ein Teenager über beide Ohren in sie verliebt haben. Auch sie soll ihn nicht nur als väterlichen Freund schätzen. Als Clifford Odets (Ehemann von Luise Rainers) die Fotos sieht, tobt er und versucht Einstein aus den Bildern zu schneiden. Ein Jahr später kommt die Scheidung.
August 1939. Einstein unterzeichnet kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs einen von Leó Szilárd verfassten Brief an den US-amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der vor der Gefahr einer "Bombe neuen Typs" warnt, die Deutschland möglicherweise entwickle und gar bald besitze. Der Appell wird erhört, zusätzliche Forschungsgelder werden bereitgestellt: Das Manhattan-Projekt mit dem erklärten Ziel der Entwicklung einer Atombombe ist aus der Taufe gehoben.
Der Brief an Präsident Franklin D. Roosevelt, der der Entwicklung der Atombombe vorausging, entsprang folgender Haltung:
"Ich glaubte, wir müssten die Möglichkeit Deutschlands vermeiden, unter Hitler im alleinigen Besitz dieser Waffe zu sein. Das war die wirkliche Gefahr dieser Zeit."
In seinen Memoiren vertritt Einstein die Auffassung, dass er sich zu leichtfertig von der Notwendigkeit der Unterzeichnung dieses Briefes überzeugen ließ. An den Arbeiten ist Einstein gänzlich unbeteiligt.
1. Oktober 1940. Einstein erhält von Richter Phillip Forman die Urkunde über die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Die schweizerische Staatsbürgerschaft (Bürgerort Zürich) behält er zeitlebens bei.
Dezember 1941. Einstein wird von Vannevar Bush zu einem Problem, das in Zusammenhang mit der Isotopentrennung steht, um Rat gefragt, wird aber für das FBI und offizielle Stellen in Washington unter anderem wegen seiner unverhüllten Sympathien für den Kommunismus als Sicherheitsrisiko eingestuft und von den US-amerikanischen Geheimdiensten beobachtet. Er darf deshalb offiziell nicht näher in technische Einzelheiten des Manhattan-Projekts eingeweiht werden und darf sogar offiziell keine Kenntnis von der Existenz des streng geheimen Projekts erhalten.
Ab Mai 1943. Einstein ist an einer Zusammenarbeit mit dem US-Militär interessiert und berät die US-Navy über Sprengstoffe und Torpedos. Als Beitrag zu den Kriegsanstrengungen stiftet er sein Originalmanuskript über die spezielle Relativitätstheorie von 1905, das in Kansas City im Februar 1944 für 6,5 Millionen US-Dollar versteigert wird, die in Kriegsanleihen der USA investiert werden.
8. Mai 1945. Nach der Niederlage Nazi-Deutschlands engagiert sich Einstein vielfältig für internationale Rüstungskontrolle.
1945. Leó Szilárd tritt erneut an ihn heran, diesmal zur Verhinderung des Einsatzes von Atomwaffen nach der Kapitulation Deutschlands, und Einstein schreibt ein wegen Roosevelts Tod folgenlos gebliebenes Empfehlungsschreiben für Szilard an Präsident Roosevelt, damit Szilard dort seine Bedenken hätte vortragen können.
August 1945. Nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki wird Einstein, der zunächst schweigt, zur Stellungnahme gedrängt, nachdem sein Schreiben an Roosevelt von 1939 durch den Smyth Report bekannt geworden ist.
September 1945. In einem Interview mit einem Journalisten der New York Times spricht er sich für eine Weltregierung aus, um künftig Kriege zu verhüten.
Er engagierte sich auch in dem von Leó Szilárd ins Leben gerufenen Emergency Committee of Atomic Scientists, setzt sein Engagement für internationale Rüstungskontrolle aber auch nach dessen Ende 1948 fort.
Nach dem Krieg prägt sich der Öffentlichkeit das Bild des alten, sich nachlässig kleidenden Professors in Princeton ein. Er wird häufig um Stellungnahmen ersucht und von hohen Staatsgästen besucht wie Jawaharlal Nehru.
In diesem Jahr wird die Mitgliedschaft an der römischen Accademia Nazionale dei Lincei wieder aktiviert.
1946. Auch nach seiner Emeritierung arbeitet er weiter mit Assistenten am Institute for Advanced Study an seiner Vereinheitlichten Feldtheorie.
Einsteins Beziehung zum Judentum ist offenbar nicht religiöser Natur. In diesem Jahr schreibt er:
"Obgleich ich so etwas wie ein jüdischer Heiliger bin, habe ich seit so langer Zeit keine Synagoge mehr besucht, dass ich fürchten muss, Gott würde mich nicht mehr erkennen. Wenn er es aber täte, wäre es wohl schlimmer."
Dezember 1946. Im Rahmen einer Nobel-Gedenkrede in New York kommt er wieder auf das Thema Weltregierung zurück: "The war is won, but peace is not."
März 1947. Er urteilt über seine eigene Beteiligung bei der Initiierung des Manhattan-Projekts in einem Newsweek-Interview, dass er dies nicht getan hätte, wenn er vom geringen Fortschritt der Deutschen in deren Atombombenprojekt gewusst hätte, und dass die Entwicklung im Übrigen auch ohne ihn erfolgt wäre.
4. Dezember 1948. Als Menachem Begin kurz nach der Unabhängigkeit des Staates Israel New York besucht, um dort für seine neugegründete Cherut-Partei Spenden zu sammeln, gehört Albert Einstein zu den Unterzeichnern eines Leserbriefes an die New York Times, der in scharfen Formulierungen vor der Cherut-Partei (die 1973 im heutigen Likud aufgeht) warnt.
1949. Einstein verfasst seinen wenig bekannten Essay Why Socialism? (Warum Sozialismus?), in dem er seine politische Einstellung darlegt: Obwohl er einräumt, kein Experte auf dem Gebiet der Wirtschaft zu sein, hält er eine Stellungnahme für statthaft:
"[…] wir sollten nicht davon ausgehen, dass Experten die einzigen sind, die ein Recht darauf haben, sich zu Fragen zu äußern, die die Organisation der Gesellschaft betreffen."
Er betont die Abhängigkeit des Einzelnen von der Gesellschaft, und die Möglichkeit, die Gesellschaft zu gestalten:
"Das Gedächtnis, die Kapazität, Neues zu versuchen und die Möglichkeit, mündlich zu kommunizieren haben für den Menschen Entwicklungen möglich gemacht, die nicht von biologischen Gegebenheiten diktiert wurden. Solche Entwicklungen manifestieren sich in Traditionen, Institutionen und Organisationen, in der Literatur, in wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften, in künstlerischen Arbeiten. Das erklärt, weshalb der Mensch in einem gewissen Sinne sein Leben selbst beeinflussen kann und dass in diesem Prozess bewusstes Denken und Wollen eine Rolle spielt."
Am Kapitalismus kritisiert er, dass er der Gesellschaft in ihren Bedürfnissen an die Wirtschaft nicht gerecht werde:
"Die Produktion ist für den Profit da – nicht für den Bedarf. Es gibt keine Vorsorge dafür, dass all jene, die fähig und bereit sind zu arbeiten, immer Arbeit finden können."
Dies habe Einfluss bis hinein ins Bildungssystem:
"Unbegrenzte Konkurrenz führt zu einer riesigen Verschwendung von Arbeit und zu dieser Lähmung des sozialen Bewusstseins von Individuen, die ich zuvor erwähnt habe. Diese Lähmung der Einzelnen halte ich für das größte Übel des Kapitalismus. Unser ganzes Bildungssystem leidet darunter. Dem Studenten wird ein übertriebenes Konkurrenzstreben eingetrichtert und er wird dazu ausgebildet, raffgierigen Erfolg als Vorbereitung für seine zukünftige Karriere anzusehen […] Nach meiner Überzeugung gibt es nur einen Weg zur Beseitigung dieser schweren Übel, nämlich die Etablierung der sozialistischen Wirtschaft, vereint mit einer auf soziale Ziele eingestellten Erziehung: Die Arbeitsmittel werden Eigentum der Gesellschaft und werden von dieser planwirtschaftlich verwendet."
Er fordert aber auch, dass der erstrebte Sozialismus die Rechte des Individuums respektieren müsse:
"Eine Planwirtschaft als solche kann mit der totalen Versklavung des Individuums einhergehen. Sozialismus erfordert die Lösung einiger äußerst schwieriger sozio-politischer Probleme: Wie ist es angesichts weitreichender Zentralisierung politischer und ökonomischer Kräfte möglich, eine Bürokratie daran zu hindern, allmächtig und maßlos zu werden? Wie können die Rechte des Einzelnen geschützt und dadurch ein demokratisches Gegengewicht zur Bürokratie gesichert werden? […] Klarheit über die Ziele und Probleme des Sozialismus ist für unsere Zeit des Überganges von größter Bedeutung. Leider ist bei dem jetzigen Zustand der Gesellschaft die freie Diskussion dieser Dinge durch ein mächtiges Tabu erschwert."
Damit wirft er auch Fragen auf, die im Ostblock ihre Aktualität zeigten (Stalinismus). Anders als bei seinen anderen Idealen bleibt eine solche Diskussion zu Zeiten des Kalten Krieges im Westen unbeachtet, weshalb der Text außerhalb sozialistischer Kreise kaum Verbreitung findet. In den USA wird Einstein wegen seiner politischen Ansichten vom FBI überwacht.
1951. Seine Schwester Maja stirbt.
1952. Nach dem Tod Chaim Weizmanns erhält Einstein im Alter von 73 Jahren das Angebot, der zweite Staatspräsident des neu gegründeten Staates Israel zu werden, was er aber mit folgender Erklärung ablehnt: "Ich bin tief bewegt über das Anerbieten unseres Staates Israel, freilich auch traurig und beschämt darüber, dass es mir unmöglich ist, dies Anerbieten anzunehmen. Mein Leben lang mit objektiven Dingen beschäftigt, habe ich weder die natürlichen Fähigkeiten noch die Erfahrung im richtigen Verhalten zu Menschen in der Ausübung offizieller Funktionen. Deshalb wäre ich für die Erfüllung der hohen Aufgabe auch dann ungeeignet, wenn nicht vorgerücktes Alter meine Kräfte in steigendem Maße beeinträchtigte."
Mai 1952. Jakob Ehrat, einer seiner Schweizer Jugendfreunde schreibt einen Brief nach Princeton, in dem er seine Lebenssituation beschreibt und seine Beschäftigung mit philosophischen Fragen, mit Dilthey, mit Jacob Burckhardts historischer Arbeit über die Zeit des Kaisers Constantin, über Windelband und Schopenhauer darstellt.
12. Mai 1952. Einstein antwortet auf den Brief von Ehrat, er habe sich gefreut, von zu hören, dass er an einem überaus hübschen Fleckchen ein beschauliches Leben führe und dass er eigentlich genau derselbe Kerl sei, der er damals während „unserer geistigen Rekrutenschule seligen Gedenkens“ war. Er geht auf die in Ehrats Brief angesprochenen philosophischen Themen ein, schreibt über gesundheitliche Probleme und erwähnt auch seine beiden Söhne, von denen einer Professor in Berkeley, der jüngere aber „geisteskrank“ sei und in Zürich lebe.
Juni 1952. Einstein entschließt sich offenbar, nach Zürich zu reisen. Dort hat er Freunde.
Ende Juni oder Anfang Juli 1952. Er fährt mit Chauffeur nach Büdingen in Mittelhessen, um einen anderen engen Freund, Dr. Josef Neupärtl, zu besuchen. Dr. Neupärtl war von 1947 bis Ende 1949 Studienrat für Deutsch und Englisch am Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen, wie Unterlagen der Schule belegen. Er stammte aus Schlappenz, Kreis Iglau im damaligen Mähren und war sechs Jahre jünger als Einstein. Die beiden Herren besuchen auch das Fürstliche Schlossmuseum in Büdingen, unter der Führung der Leiterin der Schlossbibliothek, Frau Dr. Reimers.
5. Juli 1952. Über den Besuch im fürstlichen Schlossmuseum in Büdingen fertigt der Direktor des Museums, Dr. Dielmann, nach einem Gespräch mit Frau Dr. Reimers eine Aktennotiz an, die im Schlossarchiv aufbewahrt wird. Laut dieser Notiz wird sie an einem verregneten Sonntagvormittag von der Schlosswache angerufen, zwei englischsprechende Herren wünschten eine Führung. Einstein interessiert sich bei der Museumsführung nicht sonderlich für die Gegenstände in der sogenannten Alchemistenküche, wird aber lebhaft bei der ausgestellten US-amerikanischen Schreibmaschine, so eine benutze er auch in Amerika.
Zudem schreibt Dielmann an Einstein in Princeton, er bedaure, bei dessen Besuch nicht dabei gewesen zu sein, sei aber überzeugt, dass Frau Dr. Reimers ihm nachhaltige Eindrücke von dem Schloss und seinen Kunstschätzen vermitteln konnte. Er sende ihm zur Vertiefung seiner Eindrücke hiermit einen Schlossführer (Cicerone).
20. Juli 1952. Einstein bedankt sich in einem Brief an Dr. Dielmann für den Brief und den Führer. „Ihr freundlicher Brief und die geschmackvolle Schrift haben mich an den Besuch in Ihrem Idyll erinnert. Ein Stückchen Mittelalter gezeigt von seiner attraktivsten Seite. Meinen freundlichen Dank für diese Liebenswürdigkeit. Mit ausgezeichneter Hochachtung Albert Einstein.“
Mai 1952. Jakob Ehrat, einer seiner Schweizer Jugendfreunde schreibt einen Brief nach Princeton, in dem er seine Lebenssituation beschreibt und seine Beschäftigung mit philosophischen Fragen, mit Dilthey, mit Jacob Burckhardts historischer Arbeit über die Zeit des Kaisers Constantin, über Windelband und Schopenhauer darstellt.
12. Mai 1952. Einstein antwortet auf den Brief von Ehrat, er habe sich gefreut, von zu hören, dass er an einem überaus hübschen Fleckchen ein beschauliches Leben führe und dass er eigentlich genau derselbe Kerl sei, der er damals während „unserer geistigen Rekrutenschule seligen Gedenkens“ war. Er geht auf die in Ehrats Brief angesprochenen philosophischen Themen ein, schreibt über gesundheitliche Probleme und erwähnt auch seine beiden Söhne, von denen einer Professor in Berkeley, der jüngere aber „geisteskrank“ sei und in Zürich lebe.
Juni 1952. Einstein entschließt sich offenbar, nach Zürich zu reisen. Dort hat er Freunde.
Ende Juni oder Anfang Juli 1952. Er fährt mit Chauffeur nach Büdingen in Mittelhessen, um einen anderen engen Freund, Dr. Josef Neupärtl, zu besuchen. Dr. Neupärtl war von 1947 bis Ende 1949 Studienrat für Deutsch und Englisch am Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen, wie Unterlagen der Schule belegen. Er stammte aus Schlappenz, Kreis Iglau im damaligen Mähren und war sechs Jahre jünger als Einstein. Die beiden Herren besuchen auch das Fürstliche Schlossmuseum in Büdingen, unter der Führung der Leiterin der Schlossbibliothek, Frau Dr. Reimers.
5. Juli 1952. Über den Besuch im fürstlichen Schlossmuseum in Büdingen fertigt der Direktor des Museums, Dr. Dielmann, nach einem Gespräch mit Frau Dr. Reimers eine Aktennotiz an, die im Schlossarchiv aufbewahrt wird. Laut dieser Notiz wird sie an einem verregneten Sonntagvormittag von der Schlosswache angerufen, zwei englischsprechende Herren wünschten eine Führung. Einstein interessiert sich bei der Museumsführung nicht sonderlich für die Gegenstände in der sogenannten Alchemistenküche, wird aber lebhaft bei der ausgestellten US-amerikanischen Schreibmaschine, so eine benutze er auch in Amerika.
Zudem schreibt Dielmann an Einstein in Princeton, er bedaure, bei dessen Besuch nicht dabei gewesen zu sein, sei aber überzeugt, dass Frau Dr. Reimers ihm nachhaltige Eindrücke von dem Schloss und seinen Kunstschätzen vermitteln konnte. Er sende ihm zur Vertiefung seiner Eindrücke hiermit einen Schlossführer (Cicerone).
20. Juli 1952. Einstein bedankt sich in einem Brief an Dr. Dielmann für den Brief und den Führer. „Ihr freundlicher Brief und die geschmackvolle Schrift haben mich an den Besuch in Ihrem Idyll erinnert. Ein Stückchen Mittelalter gezeigt von seiner attraktivsten Seite. Meinen freundlichen Dank für diese Liebenswürdigkeit. Mit ausgezeichneter Hochachtung Albert Einstein.“
Mai 1953. Er nimmt in einem in der New York Times veröffentlichten Brief gegen die McCarthy-Ausschüsse Stellung, ruft zur Aussageverweigerung auf und fordert die Verteidigung der Bürgerrechte ein.
1954. Er unterstützt Robert Oppenheimer in dessen Sicherheitsanhörungen.
In diesem Jahr schreibt er in einem Brief:
"Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann."
16. November 1954. Er sagt zu seinem alten Freund Linus Pauling:
"I made one great mistake in my life — when I signed the letter to President Roosevelt recommending that atom bombs be made; but there was some justification — the danger that the Germans would make them."
"Ich habe einen schweren Fehler in meinem Leben gemacht – als ich den Brief an Präsident Roosevelt mit der Empfehlung zum Bau von Atombomben unterzeichnete; aber es gab eine gewisse Rechtfertigung dafür – die Gefahr, dass die Deutschen welche bauen würden."
11. April 1955. Trotz seiner Gebrechen findet er auch noch kurz vor seinem Tod die nötige Kraft, um für seine Vision vom Weltfrieden einzutreten. So unterzeichnet er heute zusammen mit zehn weiteren namhaften Wissenschaftlern das sogenannte Russell-Einstein-Manifest zur Sensibilisierung der Menschen für die Abrüstung. Die letzten Notizen von Einstein betreffen eine Rede, die er zum Jahrestag der israelischen Unabhängigkeit halten möchte. An dem Entwurf arbeitet er noch am 13. April 1955 zusammen mit dem israelischen Konsul. Am Nachmittag desselben Tages bricht Einstein zusammen und wird zwei Tage später ins Princeton Hospital gebracht.
17. April 1955. Einstein leidet seit Jahren an einem Aneurysma im Bereich der Aorta. Eine Ruptur seines Aneurysmas führt zu inneren Blutungen. Es wurde bei einer Laparotomie Ende 1948 entdeckt, nachdem sich Einstein immer wieder über Bauchschmerzen beklagt hat. Eine Operation lehnt er mit folgender Begründung ab: "Ich will gehen, wann ich will. Es ist geschmacklos, das Leben künstlich zu verlängern. Ich habe meine Aufgabe erfüllt, es ist Zeit zu gehen. Und das will ich auf elegante Art vollbringen."
17. April 1955. Einstein leidet seit Jahren an einem Aneurysma im Bereich der Aorta. Eine Ruptur seines Aneurysmas führt zu inneren Blutungen. Es wurde bei einer Laparotomie Ende 1948 entdeckt, nachdem sich Einstein immer wieder über Bauchschmerzen beklagt hat. Eine Operation lehnt er mit folgender Begründung ab: "Ich will gehen, wann ich will. Es ist geschmacklos, das Leben künstlich zu verlängern. Ich habe meine Aufgabe erfüllt, es ist Zeit zu gehen. Und das will ich auf elegante Art vollbringen."
18. April 1955. Einstein stirbt im Alter von 76 Jahren in Princeton in New Jersey an inneren Blutungen, die durch die Ruptur eines Aneurysmas im Bereich der Aorta verursacht werden. Aufgrund von Gesundheitsproblemen hat er schon seit Ende der 1940er Jahre Princeton kaum noch verlassen. Die Nachtschwester Alberta Rozsel des Princeton Hospital ist bei Einstein, als er stirbt. Sie berichtet, dass er kurz vor seinem Tod etwas auf Deutsch gemurmelt habe.
Sieben Stunden nach seinem Tod stiehlt der Pathologe Dr. Thomas Stoltz Harvey bei der Obduktion das Gehirn Albert Einsteins, um es (wie er behauptet) für weitere Untersuchungen seiner womöglich einzigartigen Struktur der Nachwelt zu erhalten. Eine Einwilligung der Familie hierzu hat er zunächst nicht und es war Einsteins Wunsch, mitsamt intaktem Gehirn eingeäschert zu werden.
Harvey nimmt auch die Augen von Einstein an sich. Diese übergibt er Einsteins Augenarzt Henry Adams. Sie werden später in einem Tresorfach in New York aufbewahrt.
Sieben Stunden nach seinem Tod stiehlt der Pathologe Dr. Thomas Stoltz Harvey bei der Obduktion das Gehirn Albert Einsteins, um es (wie er behauptet) für weitere Untersuchungen seiner womöglich einzigartigen Struktur der Nachwelt zu erhalten. Eine Einwilligung der Familie hierzu hat er zunächst nicht und es war Einsteins Wunsch, mitsamt intaktem Gehirn eingeäschert zu werden.
Harvey nimmt auch die Augen von Einstein an sich. Diese übergibt er Einsteins Augenarzt Henry Adams. Sie werden später in einem Tresorfach in New York aufbewahrt.
Einstein verzeiht bis zu seinem Tod Deutschland die Beteiligung am Massenmord an den Juden nicht. Er sieht auch nach dem Krieg kein ausgeprägtes Reue- oder Schuldgefühl in Deutschland und lehnt jegliche Einlassung mit öffentlichen Institutionen in Deutschland ab. Ansuchen von Otto Hahn, Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft zu werden, lehnt er ebenso brüsk mit ebenso deutlichen Worten ab wie das Ansinnen von Arnold Sommerfeld, ihn wieder in die Bayerische Akademie der Wissenschaften oder von Theodor Heuß, ihn wieder in den Orden Pour le Mérite aufzunehmen. Er möchte auch nicht, dass seine Bücher künftig in Deutschland erscheinen. Auf die Nachricht, dass sein Freund Max Born zurück nach Deutschland ziehen möchte, reagiert er mit Unverständnis.
Bis zu seinem Lebensende sympathisierte Einstein mit dem Zionismus und vermacht deshalb in seinem Testament seinen gesamten Besitz der Hebrew University. Dieser Besitz ist jedoch rein ideell. Einstein ist nicht reich. Im Gegenteil. Nach seinem Tod müssen einige sehr wichtige Dokumente aus dem Nachlass verkauft werden, um bestimmte Unkosten zu decken.
Bis zu seinem Lebensende sympathisierte Einstein mit dem Zionismus und vermacht deshalb in seinem Testament seinen gesamten Besitz der Hebrew University. Dieser Besitz ist jedoch rein ideell. Einstein ist nicht reich. Im Gegenteil. Nach seinem Tod müssen einige sehr wichtige Dokumente aus dem Nachlass verkauft werden, um bestimmte Unkosten zu decken.
26. Februar 1979. Die DDR gibt eine 5-Mark-Gedenkmünze der DDR zum 100. Geburtstag Einsteins heraus.
Dezember 1982. Die Hebräische Universität in Jerusalem erhält das Privatarchiv Albert Einsteins. Das Material stammt aus der Zeit von 1901 bis 1955 und umfasst 50.000 Seiten und bis 1982 rund 33 unveröffentlichte Manuskripte.
1984. In Ulm wird der Einsteinbrunnen von Jürgen Goertz aufgestellt.
1987. Durch die Veröffentlichung der Briefe Einsteins an Marić aus den Jahren 1897 bis 1903 wird bekannt, dass Marić bereits im Januar 1902 die gemeinsame Tochter, genannt Lieserl, in Novi Sad geboren hat. Über das Schicksal des Mädchens ist nichts bekannt, seine Existenz wurde von den Eltern verheimlicht. Möglicherweise starb es 1903 an Scharlach oder wurde zur Adoption freigegeben.
1999. 100 führende Physiker wählen Einstein zum größten Physiker aller Zeiten. Das Time Magazin ernennt ihn zum Mann des Jahrhunderts.
2005. 100 Jahre nach dem Erscheinen der vier grundlegenden Arbeiten Einsteins in den Annalen der Physik 1905 wird das Jahr 2005 zum Weltjahr der Physik ausgerufen, auch als Einsteinjahr bezeichnet. Auf dem Berliner Boulevard Unter den Linden ist von April bis September 2005 die sogenannte Einstein-Meile eingerichtet.
2008. Ein bis dahin in Privatbesitz befindlicher Brief von Einstein an den Esoteriker Erich Gutkind wird veröffentlicht, der am 3. Januar 1954 verfasst wurde. In diesem bezieht sich Einstein auf seine nichtreligiöse Haltung. Er distanziert sich dabei mit deutlichen Worten von der biblischen Vorstellung eines persönlichen Gottes, die er als "kindlichen Aberglauben" bezeichnet:
"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden."
"Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Inkarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Qualität als alle anderen Völker. So weit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppierungen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist. Ansonsten kann ich nichts ,Auserwähltes’ an ihm wahrnehmen."
Davor gab es verschiedene Interpretationen zu Einsteins Haltung zur Religion, da er sich vielfach widersprüchlich äußerte, unter anderem mit dem Aphorismus: "Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind."
Dezember 2014. Die Universität Princeton (an der Einstein einst lehrte) stellt rund 5.000 Texte und Dokumente online. Die Schriftstücke stammen aus seinen ersten 44 Lebensjahren.
Juni 2015. In einem von insgesamt 27 persönlichen Briefen Einsteins, die vom Auktionshaus Profiles in History in Los Angeles versteigert werden, antwortet Einstein dem Geschichtslehrer Guy Raner im Jahr 1949 auf die Frage nach seinem Glauben, dass er wiederholt gesagt habe, dass die Idee eines persönlichen Gottes seiner Meinung nach eine kindliche ist. Man könne ihn als Agnostiker bezeichnen, aber er teile nicht den kämpferischen Geist des Atheismus, sondern bevorzuge eine demütige Haltung entsprechend der Schwäche unserer intellektuellen Erkenntnis der Natur und unseres eigenen Daseins:
"I have repeatedly said that in my opinion the idea of a personal God is a childlike one, [...]. You may call me an agnostic, but I do not share the crusading spirit of the professional atheist... I prefer an attitude of humility corresponding to the weakness of our intellectual understanding of nature and of our own being."
14. September 2015, 9:51 Uhr UTC (5:51 Uhr US-Ostküstenzeit, 11:51 Uhr MESZ). Dem aLIGO (Advanced Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory)-Experiment gelingt kurz nach einer Modernisierung erstmals der direkte Nachweis von Gravitationswellen. Sie waren bisher das letzte noch unbewiesene Element der Einsteinschen Relativitätstheorie.
November 2015. Das English Theatre Berlin bringt mit "Transcendence" ein Stück auf die Bühne, welches die Wirren um die Nobelpreisvergabe an Albert Einstein beleuchtet.
23. Februar 2016. Laut Simulationen von Wissenschaftlern um Pau Figueras (Universität Cambridge) auf dem britischen Supercomputer COSMOS könnte in einem fünfdimensionalen Raum ein ringförmiges Schwarzes Loch die Allgemeine Relativitätstheorie Einsteins überwinden. Denn sie könnten eine so genannte "nackte Singularität" erzeugen, für die Einsteins Beschreibung der Gravitation nicht mehr gilt. Ringförmige Schwarze Löcher wurden erstmals 2002 als mathematische Lösung für eine höherdimensionale Version der allgemeinen Relativitätstheorie entdeckt. Ihre Dynamik, also ihre Entwicklung mit der Zeit, war jedoch bisher nicht bekannt.
Singularitäten der Raumzeit sind Orte, an denen die physikalischen Bedingungen so extrem sind, dass ihre mathematischen Beschreibungen keine eindeutige Lösung haben. Solange sich eine solche Singularität, etwa ein Schwarzes Loch, hinter einem Ereignishorizont versteckt, an dem sich entscheidet, was auf Grund der Gravitation in das Loch stürzt und was verschont bleibt, gilt für sie die allgemeine Relativitätstheorie. Nackte Singularitäten hätten jedoch, anders als Schwarze Löcher, keinen Ereignishorizont, blieben deshalb sichtbar und würden somit "nackt" vor dem Beobachter stehen. Daher der Name.
7. März 2016. An der Universität Genf haben Physiker um Ruth Durrer erstmals einen Code entwickelt mit dem sich zumindest näherungsweise die Gesetze von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie im Computer auf große Skalen im All anwenden lassen.
Spenden für Gar Nix sind willkommen
Skrill: https://account.skrill.com/signup/page1?rid=70059833 an ueberhauptgarnix@googlemail.com
Bilder aus Wikimedia Commons
Albert Einstein, Lizenz: Gemeinfrei, Urheber: Ferdinand Schmutzer (1870–1928)
Quellen
20.05.2016, Kompakt, #SPACEMAN, Jetzt kommen Einsteins dickste Dinger
11.05.2016, Sueddeutsche, Physik, Einsteins Triumph - 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie
11.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Allgemeine Relativitätstheorie, Einsteins zweiter Geniestreich
17.04.2016, Welt, RELATIVITÄTSTHEORIE, "Einstein mochte den Begriff 'Relativität' nicht"
29.03.2016, Zeit, Kommt bei der Ortung mit Navigationsgeräten Einsteins Relativitätstheorie ins Spiel?
17.03.2016, ze.tt, 12 Dinge, die ihr noch nicht über Albert Einstein wusstet
11.05.2016, Sueddeutsche, Physik, Einsteins Triumph - 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie
11.05.2016, Stuttgarter-Zeitung, Allgemeine Relativitätstheorie, Einsteins zweiter Geniestreich
17.04.2016, Welt, RELATIVITÄTSTHEORIE, "Einstein mochte den Begriff 'Relativität' nicht"
29.03.2016, Zeit, Kommt bei der Ortung mit Navigationsgeräten Einsteins Relativitätstheorie ins Spiel?
17.03.2016, ze.tt, 12 Dinge, die ihr noch nicht über Albert Einstein wusstet
09.03.2016, Tagesspiegel, Thomas de Padova über Einstein 1914 - 1918, Als Albert Einstein ins Bayerische Viertel zog
07.03.2016, Spektrum, KOSMOLOGIE, Universum mit Einsteins Formeln simuliert
29.12.2015, FAZ, Auktion, Wie ich fast Luise Rainers Fotos von Einstein kaufte07.03.2016, Spektrum, KOSMOLOGIE, Universum mit Einsteins Formeln simuliert
15.12.2015, Tagesspiegel, Einstein zu Weihnachten, Relativitätstheorie unterm Christbaum
27.11.2015, Sueddeutsche, Physik, Einsteins letztes Rätsel
27.11.2015, FAZ, Neues zur Relativitätstheorie, Verstehen Sie Einstein?
26.11.2015, FAZ, Rätselhafter Einstein-Brief, „Danke für dieses Stückchen Mittelalter“
25.11.2015, Heise, 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie
25.11.2015, Zeit, Relativitätstheorie, Einstein in der Grübelfalle
24.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Einstein-Archiv, Das Leben eines Genies
24.11.2015, FAZ, 100 Jahre Relativitätstheorie, Als Raum und Zeit sich plötzlich krümmten
24.11.2015, Welt, RELATIVITÄTSTHEORIE, Ohne Einstein würden wir noch immer Karten lesen
24.11.2015, Spiegel, 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie, Willkommen in Einsteins Universum
23.11.2015, Tagesspiegel, Theaterstück "Transcendence", Wie bringt man Einstein auf die Bühne?
23.11.2015, Tagesspiegel, 100 Jahre allgemeine Relativitätstheorie, Albert Einstein: Raum trifft Zeit
22.11.2015, Tagesspiegel, Vom Gedankenexperiment zur Expedition, Licht auf krummen Wegen
20.11.2015, Tagesspiegel, Thomas de Padova über Einstein 1914 - 1918, Als Albert Einstein ins Bayerische Viertel zog
19.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Jubiläum, Einstein – Idealtypus des Wissenschaftlers?
14.11.2015, Spiegel, Gedankenexperimente, Wie Einstein die Allgemeine Relativitätstheorie erfand
27.11.2015, FAZ, Neues zur Relativitätstheorie, Verstehen Sie Einstein?
26.11.2015, FAZ, Rätselhafter Einstein-Brief, „Danke für dieses Stückchen Mittelalter“
25.11.2015, Heise, 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie
25.11.2015, Zeit, Relativitätstheorie, Einstein in der Grübelfalle
24.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Einstein-Archiv, Das Leben eines Genies
24.11.2015, FAZ, 100 Jahre Relativitätstheorie, Als Raum und Zeit sich plötzlich krümmten
24.11.2015, Welt, RELATIVITÄTSTHEORIE, Ohne Einstein würden wir noch immer Karten lesen
24.11.2015, Spiegel, 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie, Willkommen in Einsteins Universum
23.11.2015, Tagesspiegel, Theaterstück "Transcendence", Wie bringt man Einstein auf die Bühne?
23.11.2015, Tagesspiegel, 100 Jahre allgemeine Relativitätstheorie, Albert Einstein: Raum trifft Zeit
22.11.2015, Tagesspiegel, Vom Gedankenexperiment zur Expedition, Licht auf krummen Wegen
20.11.2015, Tagesspiegel, Thomas de Padova über Einstein 1914 - 1918, Als Albert Einstein ins Bayerische Viertel zog
19.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Jubiläum, Einstein – Idealtypus des Wissenschaftlers?
14.11.2015, Spiegel, Gedankenexperimente, Wie Einstein die Allgemeine Relativitätstheorie erfand
13.11.2015, Tagesspiegel, Zeitung im Salon mit Thomas de Padova, Albert Einstein - allein unter Kriegstreibern
13.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Kosmologie, Die ungelösten Rätsel Albert Einsteins
04.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Einsteins Relativitätstheorie, Der eigenwillige Dickbrettbohrer
24.09.2015, Spektrum, 100 JAHRE EINSTEINS RAUMZEIT, Allgemeine Relativitätstheorie: Der Glanz des Genies13.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Kosmologie, Die ungelösten Rätsel Albert Einsteins
04.11.2015, Stuttgarter-Zeitung, Einsteins Relativitätstheorie, Der eigenwillige Dickbrettbohrer
Wikipedia, Albert Einstein