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| Atomkraftwerk Balakowo |
Das russische Atomkraftwerk Balakowo (russisch Балаковская АЭС) liegt in Russland bei Balakowo, etwa 900 Kilometer südlich von Moskau.
Es besteht aus vier Blöcken mit Atomreaktoren der dritten Generation russischer Bauart vom Typ WWER-1000/320 mit einer Bruttoleistung von 1000 MW und einer Nettoleistung von 950 MW. Sämtliche Reaktoren wurden für eine Laufzeit von 30 Jahren ausgelegt.Der Bau am fünften und sechsten Reaktorblock wurde eingestellt.
Eigentümer und Betreiber des Kernkraftwerkes ist das staatliche Unternehmen Rosenergoatom. Das Atomkraftwerk gehört zu den drei leistungsstärksten in Russland. Es speist pro Jahr durchschnittlich 30.000 Gigawattstunden in das Netz ein. Damit ist es auch einer der größten Stromlieferanten in Russland.
Geschichte
1. Dezember 1980. Baubeginn Block 1.
1. August 1981. Baubeginn Block 2.
1. November 1982. Baubeginn Block 3.
1. April 1984. Baubeginn Block 4.
28. Dezember 1985. Reaktor 1 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
23. Mai 1986. Block 1 geht in den kommerziellen Betrieb.
1. April 1987. Baubeginn Block 5.
8. Oktober 1987. Reaktor 2 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
8. Januar 1988. Block 2 geht in den kommerziellen Betrieb.
1. Mai 1988. Baubeginn Block 6.
25. Dezember 1988. Reaktor 3 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
8. April 1989. Block 3 geht in den kommerziellen Betrieb.
28. Dezember 1992. Der Bau der Blöcke 5 und 6 wird gestoppt.
11. April 1993. Reaktor 4 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
22. Dezember 1993. Block 4 geht in den Kommerziellen Betrieb.
4. November 2004. In dem AKW kommt es zu einem Störfall, in dessen Folge im Ort und der weiteren Umgebung eine starke Beunruhigung der Bevölkerung auftritt. Es kommt zu teilweisen Hamsterkäufen. Zahlreiche verängstigte Anrainer versorgen sich in Apotheken mit jodhaltigen "Strahlungs-Gegenmitteln", wie Augenzeugen und Nachrichtenagenturen berichten. Universitäten in Samara, 300 Kilometer nordöstlich, werden geschlossen. Geschäfte der Stadt raten ihren Mitarbeitern, zu Hause zu bleiben. Die Umweltorganisation Greenpeace in Russland befürchtet ein Leck. Der Vorfall weckt Erinnerungen an die Atomkatastrophe von Tschernobyl die am 26. April 1986 in der Ukraine (damals Teil der Sowjetunion) angefangen hat.
Letztlich handelt es sich bei dem Zwischenfall in dem Kraftwerk nach Angaben des Betreibers Energoatom nur um eine leichte Störung. Es soll keine erhöhten radioaktiven Emissionen gegeben haben, eine Gefährdung sei auszuschließen, teilt die russische Atomagentur mit.
4. Mai 2007. Es kommt zu einer automatischen Abschaltung von gleich zwei Blöcken. Die Ursache ist ein Schaden in der Schaltanlage am Kraftwerk. Die Reaktoren werden auf 10 % Nennleistung abgefahren und am Samstag den 5. Mai 2007 wieder auf volle Leistung hochgefahren.
3. Dezember 2010. Reaktor 5 sollte planmäßig mit dem Stromnetz synchronisiert werden.
2015. Block 1 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2017. Block 2 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2018. Block 3 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2023. Block 4 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
Atomkraftwerke in Russland
Akademik Lomonossow, Balakowo, Baltiiskaja (Kaliningrad), Baschkirien, Belojarsk, Bilibino, Kalinin, Kola (Nordwest), Kostroma (Central), Krim, Kursk, Leningrad, Gorki (Nischni Nowgorod), Nowoworonesch, Obninsk, Pewek, Primorje, Rostow, Sewersk, Smolensk, Süd-Ural (Majak), Tatarien, Twer, VK-50 (Melekess)
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Balakowo, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: Александр Ситенький (Alexander Seetenky)
Quellen
