Das ukrainische Atomkraftwerk (damals noch Teil der Sowjetunion) Odessa (ukrainisch Одеса АЕС, russisch Одесская АЭС) sollte 25 Kilometer von der Stadt Odessa entfernt, nahe dem Ort Teplodar gebaut werden.
Es sollte zwei Blöcke mit Atomreaktoren vom Typ WWER-1000 mit einer Bruttoleistung von 940 MW und einer Nettoleistung von 900 MW bekommen. Je Reaktor sollte über zwei TK-450-500/60-Dampfturbinen verfügen.
In der Sowjetunion wurde in den 1980er Jahren großflächig aus fossilen Kraftwerken Fernwärme ausgespeist, um die Bevölkerung mit Wärme zu versorgen. Weil die Nachfrage allerdings rapide zunahm, plante man große Atomheizkraftwerke, die sowohl Elektrizität, als auch Fernwärme zu Verfügung stellen können.
Odessa sollte das erste große Mehrzweck-Atomkraftwerk für Strom und Fernwärme in der Sowjetunion werden. Die maximal berechnete Leistung, mit der das Atomkraftwerk die Stadt Odessa beheizen können hätte, wurde im Winter auf 3489 MW geschätzt. Die mögliche Einsparung an fossilen Brennstoffen wurde auf vier Millionen Tonnen geschätzt. Mehrere kleine Kessel, die in der Stadt stehen, hätten mit der Inbetriebnahme des Atomkraftwerks geschlossen werden können. Auf dem Gebiet der Ukraine war mit dem Atomkraftwerk Charkiw (Charkow) ein weiteres Atomheizkraftwerk in Planung.
Wegen der Entfernung von 25 Kilometern zur Stadt Odessa hatten die Pläne für ein Fernwärmekraftwerk wiederum die Verlegung von vielen Rohren zur Folge, was ziemlich teuer war. Es bestanden Pläne für weitere kombinierte Kernkraftwerke mit Strom- und Fernwärmeproduktion in Minsk, Wolgograd und anderen Städten. Die Planungen wurden nach der Katastrophe von Tschernobyl eingestellt. Heute steht auf dem Grundstück ein gasbetriebenes Heizkraftwerk.
Geschichte
1980. Baubeginn Block 1.
1982. Baubeginn Block 2.
1986. Der Bau des AKWs wird komplett eingestellt.
Atomkraftwerke in der Ukraine
Quellen