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| Atomkraftwerk Vermont Yankee |
Das US-amerikanische Atomkraftwerk Vermont Yankee befindet sich in Vernon, Vermont am Westufer des Connecticut Rivers.
Es verfügt über einen Siedewasserreaktor (SWR) von General Electric. Es wird mit zwei hölzernen Kühltürmen und Wasser aus dem Connecticut River gekühlt.
Geschichte
Ende 1967. Baubeginn.
1972. Das AKW nimmt den kommerziellen Betrieb auf.
2002. Es wird von Entergy übernommen.
2005. Der Betreiber beantragt eine Leistungserhöhung um 20%.
2006. Die NRC genehmigt die 2005 beantragte Leistungserhöhung. Um den höheren Kühlbedarf zu erreichen, wurden größere und schwerere Propeller in den beiden Kühltürmen installiert.
Die Leistungserhöhung ist insofern problematisch, als errechnet worden ist, dass bei einem größeren Kühlwasserverlust aus dem Reaktorsystem (und dies nicht nur bei einem Leck, sondern auch bei einem Druckentlastungsvorgang infolge einer Transiente, was wesentlich häufiger vorkommt als ein Leck) die Pumpen, welche den Wasserverlust ergänzen müssen, bei der vorgesehenen Leistungserhöhung auf den im Containment durch den Störfall aufgebauten Überdruck angewiesen sind, um Wasser ansaugen zu können (sog. NPSH-Problem). Das ist in den Fällen sehr problematisch, bei denen das Containment (etwa durch eine fehlerhaft offengebliebene Armatur) undicht bleibt und somit gar keinen Überdruck aufweist.
2006. Der Betreiber beantragt eine Betriebsverlängerung um weitere 20 Jahre. Dieser Antrag wird vom Senat von Vermont abgelehnt, so dass das Kernkraftwerk eigentlich 2012 abgeschaltet werden sollte. Grund für den Senatsentscheid war ein Tritium-Leck in den Untergrund des Werks, wobei die Aufsichtsbehörde NRC beteuert hatte, es bestehe keine unmittelbare Bedrohung des Grundwassers und man überwache die Entwicklung mit Messsonden. Allerdings steht die Anlage Vermont Yankee in der Region bereits länger und aus anderen Gründen im politischen Kreuzfeuer.
21. August 2007. Einer der beiden Kühltürme fällt wegen verrotteter Holzstrukturen teilweise ein, daraufhin muss die Reaktorleistung auf 50 % gesenkt werden.
11. Juli 2008. Es kommt zu einem Leck im anderen Kühlturm. Daraufhin muss die Leistung wegen des geringen Flusswasseraufkommens auf 23 % reduziert werden.
1. Februar 2010. Tritium tritt ins Grundwasser aus. Der Schaden wird auf 821 Mio. US-Dollar geschätzt.
1. Februar 2010. Tritium tritt ins Grundwasser aus. Der Schaden wird auf 821 Mio. US-Dollar geschätzt.
Ende Februar 2010. Auf dem Gelände des AKW werden Spuren von Cäsium-137 festgestellt, deren Konzentration nach Angaben der Regierung von Vermont drei- bis zwölfmal höher liegen, als durch den Eintrag von Atomwaffentests und der Tschernobylkatastrophe zu erwarten wäre. Der Betreiber Entergy kündigt daraufhin an, den Boden abtragen und als Atommüll entsorgen zu wollen.
März 2011. Kurz nach Beginn der Katastrophe von Fukushima erteilt die NRC trotz des schlechten Gesamtzustandes der Anlage eine Verlängerung der Betriebslizenz für weitere 20 Jahre.
2012. Die ursprüngliche Betriebslizenz läuft ab.
27. August 2013. Der Eigner Entergy kündigt trotz verlängerter Lizenz an, dass das AKW im Jahr 2014 stillgelegt wird weil sich der Weiterbetrieb sich ökonomisch nicht mehr lohnt.
1. September 2013. Der Betreiber gibt bekannt, die Stilllegung des Reaktors nach dem Verbrauch der aktuellen Brennelemente einzuleiten. Die Entscheidung wird als direkte Reaktion auf die Fukushima-Katastrophe gewertet, bei der derselbe Reaktortyp zum Einsatz kam.
2014. Das AKW Vermont Yankee wird möglicherweise in diesem Jahr trotz verlängerter Betriebslizenz stillgelegt.
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Vermont Yankee, Lizenz: Public Domain, Urheber: Nuclear Regulatory Commission
Quellen
