Atomkraftwerk Tschernobyl - Reaktorblock 4 |
Er galt bis zum Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima als schwerste atomare Katastrophe und wurde bis dahin als erstes und einziges Ereignis auf der INES-Skala mit dem Höchstwert 7 (katastrophaler Unfall) eingestuft. Ursachen für den Unfall waren eine miserable Konstruktion des Atomkraftwerks, Schlamperei der Mitarbeiter und Sparsamkeit der Betreiber auf Kosten der Sicherheit.
Bei einer unter der Leitung von Anatoli Stepanowitsch Djatlow durchgeführten Simulation eines vollständigen Stromausfalls kam es auf Grund schwerwiegender Verstöße gegen die geltenden Sicherheitsvorschriften sowie wegen der bauartbedingten Eigenschaften des mit Graphit moderierten Atomreaktors vom Typ RBMK-1000 zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors führte. Innerhalb der ersten zehn Tage nach der Explosion wurde eine Aktivität von mehreren Trillionen Becquerel freigesetzt. Die so in die Erdatmosphäre gelangten radioaktiven Stoffe, darunter die Isotope Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit (HWZ) von rund 30 Jahren und Jod-131 (HWZ: 8 Tage), kontaminierten infolge radioaktiven Niederschlags hauptsächlich die Region nordöstlich von Tschernobyl sowie viele Länder in Europa. Nach der Katastrophe begannen sogenannte Liquidatoren mit der Dekontamination der am stärksten betroffenen Gebiete. Unter der Leitung des Kurtschatow-Instituts errichtete man bis November 1986 einen aus Stahlbeton bestehenden provisorischen Schutzmantel (объект «Укрытие»), der meist als „Sarkophag“ bezeichnet wird.
Lage des Atomkraftwerks in der Nähe der Stadt Prypjat |
Satellitenbild der Region (1997) |
Ursachen
Die Katastrophe ereignete sich bei einem unter der Leitung von Anatoli Stepanowitsch Djatlow durchgeführten Versuch, der einen vollständigen Stromausfall am Atomreaktor simulieren sollte. Dieser Versuch sollte den Nachweis erbringen, dass in der Anlage selbst durch den Nachlauf der Hauptturbine genügend elektrische Energie produziert wird, um die bei einem Stromausfall weiterhin benötigten Kühlsysteme bis zum Anlaufen der Dieselgeneratoren versorgen zu können.
Beim Unglücksreaktor wurde der Void-Koeffizient zudem durch den fortgeschrittenen Abbrand des Atombrennstoffs weiter erhöht. Weiterhin wurde die Einhaltung der betrieblichen Reaktivitätsreserve (minimal erforderliche Reaktivitätsbindung durch hinreichend in den Reaktor eingefahrene Steuerstäbe) nicht vom automatischen Reaktorsicherheitssystem überwacht. Stattdessen war sie lediglich in den Betriebsvorschriften vorgegeben. Tatsächlich war der vorgegebene Minimalwert der Reaktivitätsreserve bereits Stunden vor Beginn des Versuchs unterschritten – der Reaktor hätte abgeschaltet werden müssen. Außerdem hatte die Betriebsmannschaft bestimmte Sicherheitssysteme abgeschaltet, um im Bedarfsfall den Versuch wiederholen zu können. Die automatisch arbeitenden Sicherheitssysteme hätten das ansonsten planmäßig verhindert, indem sie während des Versuchs eine Schnellabschaltung auslösten.
Die endgültige Auslösung der explosionsartigen Leistungsexkursion ist wahrscheinlich auf eine weitere konstruktive Besonderheit des Steuerstabsystems zurückzuführen: Ein Großteil der Steuerstäbe hat an ihrem unteren Ende Graphitspitzen, die beim Einfahren aus der oberen Endlage zunächst eine positive Reaktivitätszufuhr (Leistungssteigerung) in Höhe eines halben Betas (β) bewirken. Eine Leistungsminderung bewirken sie erst bei größerer Einfahrtiefe.
Eine weitere Schwäche des RBMK war das Fehlen eines Sicherheitsbehälters. Unklar ist allerdings, ob dieser den Explosionen standgehalten hätte.
Umstritten ist auch, welchen Anteil die Fehlentscheidungen des Kraftwerkpersonals am Zustandekommen des Unglücks hatten. Dass Betriebsvorschriften verletzt wurden, ist eine Tatsache. In welchem Umfang sie dem Personal bekannt waren, ist fraglich. Unerfahrenheit und unzureichende Kenntnisse, insbesondere in Zusammenhang mit der Leistungsanhebung des (mit Xenon vergifteten) Reaktors werden angeführt. Da beim Versuch ein neuartiger Spannungsregler getestet werden sollte, bildeten Elektrotechniker einen Großteil des anwesenden Personals.
Wesentlich zum Zustandekommen des Unfalls beigetragen hat die Verschiebung des Versuchs um rund einen halben Tag. Die lange Haltezeit auf Teillast führte zu einer Anreicherung des Reaktors mit neutronenabsorbierendem Xenon-135. Dadurch wurde das neutronenphysikalische Verhalten des Reaktors wesentlich komplexer und unübersichtlicher.
Geplanter Versuchsablauf
Auch ein abgeschaltetes Atomkraftwerk ist auf die Versorgung mit elektrischer Energie angewiesen, beispielsweise zur Aufrechterhaltung der Kühlung und für die Instrumentierung und Überwachung. Im Normalfall wird der Eigenbedarf eines abgeschalteten Kraftwerks aus dem öffentlichen Energieversorgungsnetz oder von Nachbarblöcken gedeckt. Ist das nicht möglich, laufen Notstromaggregate an. Doch benötigen diese eine gewisse Zeit, bis sie ausreichend Strom produzieren.
Im Rahmen einer wegen Wartungsarbeiten anstehenden Abschaltung des Reaktors sollte nun gezeigt werden, dass die Rotationsenergie der auslaufenden Turbinen bei gleichzeitig unterstelltem Netzausfall ausreicht, die Zeit von etwa 40 bis 60 Sekunden bis zum vollen Anlaufen der Notstromaggregate zu überbrücken. Nach Sicherheitsvorschriften hätte der Versuch eigentlich bereits vor der kommerziellen Inbetriebnahme im Dezember 1983 durchgeführt werden sollen. Doch waren die finanziellen Anreize für die Projektleiter für die rechtzeitige Inbetriebnahme so hoch, dass dieser eigentlich erforderliche Sicherheitstest erst nachträglich durchgeführt wurde.
Es war vorgesehen, den Versuch bei reduzierter Reaktorleistung (zwischen 700 und 1.000 MWthermisch) durch Schließung der Dampfzufuhr zu den Turbinen einzuleiten.
Österreich gehörte zu den am stärksten betroffenen Ländern. Es kam zu einer durchschnittlichen 137Cs-Kontamination von 18,7 kBq/m². Die Maximalwerte erreichten in einigen Gegenden fast 200 kBq/m². Höhere Werte wurden nur in Weißrussland, Russland und der Ukraine sowie einigen Gebieten Skandinaviens gemessen.
In den am stärksten belasteten Gebieten Deutschlands, im Südosten von Bayern, lagen die Bodenkontaminationen bei bis zu 74 kBq/m² 137Cs. Auch heute noch sind in einigen Regionen Deutschlands, insbesondere im Süden, Pilze, Waldbeeren und Wildtiere vergleichsweise hoch belastet. Laut Bundesamt für Strahlenschutz ist die Kontamination dort rund zehnmal höher als im Norden Deutschlands. Im Jahr 2002 wurden im Muskelfleisch von Wildschweinen aus dem Bayrischen Wald 137Cs-Werte von bis zu 20 kBq/kg gemessen. Hierbei betrug der Durchschnittswert 6,4 kBq/kg und damit mehr als das Zehnfache des EU-Grenzwertes von 0,6 kBq/kg. Laut einem Bericht des Telegraph ist 2014 die Strahlenbelastung der Wildschweine in Sachsen immer noch so hoch, dass 297 von 752 erlegten Tieren den Grenzwert von 600 Bq/kg überschritten und vernichtet werden mussten.
Die durch das Reaktorunglück in Tschernobyl verursachte mittlere effektive Dosis eines Erwachsenen ging in Deutschland von 0,11 mSv im Jahr 1986 auf weniger als 0,012 mSv im Jahre 2009 zurück. Zum Vergleich: Sie liegt damit im Bereich der durch die in der Atmosphäre durchgeführten Atomwaffenversuche verursachten Belastung, die mit weniger als 0,01 mSv angegeben wird. Die mittlere effektive Dosis durch natürliche Strahlenexposition liegt im Mittel bei 2,1 mSv pro Jahr, die durch röntgendiagnostische und nuklearmedizinische Untersuchungen verursachte künstliche Strahlenexposition bei etwa 1,8 mSv pro Jahr.
Die in den Jahren 2004 bis 2009 vom vTI-Institut für Fischereiökologie durchgeführten Messungen der Radioaktivität in Speisefischen von Nord- und Ostsee zeigen, dass die radioaktive Belastung der Fische mit Cäsium-137 in der Ostsee auf Grund der Katastrophe von Tschernobyl um eine Größenordnung über der Belastung von Fischen aus der Nordsee liegt. Die radioaktive Belastung liegt allerdings deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.
Die Explosion des Reaktors soll 400 Mal mehr Strahlung freigesetzt haben als der Abwurf der Atombombe über Hiroshima.
Eingang zur Sperrzone um Tschernobyl |
Herz der Medaille der Liquidatoren |
Die Zahl der Liquidatoren erhöhte sich nach Angaben der WHO in den folgenden Jahren auf 600.000 bis 800.000. Die Zahl ist nicht exakt bezifferbar, da nur 400.000 Liquidatoren registriert wurden und auch deren Daten unvollständig sind. Die später eingesetzten Liquidatoren erhielten deutlich geringere Dosen. Die Liquidatoren wurden später für ihre Arbeit mit einer Medaille gewürdigt.
Weitere Medaillen von Tschernobyl |
Neben Krebs sind wohl die sozialen und psychischen Traumata die größten Probleme für die Bevölkerung in den Gebieten um Tschernobyl. Die Angst vor den Folgen der Strahlung kann von Krankheitserscheinungen und einem gesundheitsschädigendem Lebenswandel bis zum Suizid führen. Einige Wissenschaftler halten diese psychischen Folgen für das größte Gesundheitsproblem infolge des Unfalls. Die weißrussische Autorin und Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch thematisiert in ihrem Werk diesen Aspekt der Katastrophe.
Außerdem schätzen die Autoren den Anteil der radioaktiven Spaltprodukte Jod-131 und Cäsium-137 deutlich höher als die offiziellen Angaben der weißrussischen Regierung und der IAEA. TORCH stellt fest, dass 40 % der gesamten Landfläche Europas mit mindestens 4000 Bq/m² Caesium belastet worden sind. Die damit verursachte Kollektivdosis geben Fairlie und Summer mit 600.000 Personensievert an; davon entfallen 36 % auf die Bevölkerung von Weißrussland, Ukraine und Russland; 53 % auf die Bevölkerung im übrigen Europa; und 11 % auf die übrige Weltbevölkerung. Durch Multiplikation von Dosis und Risikofaktor gelangen die beiden Autoren auf insgesamt weltweit 30.000 bis 60.000 zusätzliche Todesfälle durch Krebs bis zum Jahr 2056 (d.h. 70 Jahre nach der Katastrophe). Damit liegt ihre Schätzung um fast eine Größenordnung über den offiziellen Publikationen, die höchstens ca. 9000 zusätzliche Krebstodesfälle auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion erwarten.
Die Methodik der Studie basiert auf einer Abschätzung der gesundheitlichen Langzeitfolgen von kleinen Strahlendosis nach dem linear no-threshold model (LNT) über die gesamte nördliche Hemisphäre. Das LNT-Modell geht von der Annahme aus, dass das Risiko linear mit der Strahlendosis steigt, d.h. eine beliebig kleine Dosis hat Auswirkungen und die Zeitdauer, in der die Strahlendosis bekommen wurde, nicht relevant ist (eine große Belastung für kurze Zeit ist nicht gefährlicher als eine kleine Dosis für lange Zeit, anders als bei den meisten gesundheitsgefährdenden Faktoren). Viele Studien zeigen, dass das LNT-Modell eine Oberabschätzung ist, da Lebewesen Schutzmechanismen gegen kleine Strahlendosen haben, die bei großen Dosen nicht mehr wirksam sind.
Die Langzeitfolgen des Unglücks sind schwer abzuschätzen. Wegen der Unsicherheit vieler Daten und epidemiologischer Modell-Parameter sind alle Voraussagen über zukünftige Morbiditäts- oder Mortalitätszahlen mit Vorsicht zu betrachten.
Strahlenkrankheit
Offiziell wurde bei 237 Personen wurde zunächst akute Strahlenkrankheit vermutet. Bei 134 Personen, insbesondere bei Kraftwerksbeschäftigten und Feuerwehrleuten, wurde die Strahlenkrankheit bestätigt. 28 von ihnen starben im Jahr 1986 infolge der Strahlenkrankheit, die meisten in den ersten Monaten nach dem Reaktorunfall. In den Jahren 1987 bis 2004 starben 19 weitere von der Strahlenkrankheit betroffene Helfer, einige davon möglicherweise an den Langzeitfolgen der Strahlenkrankheit.
Schilddrüsenkrebs
Die am besten dokumentierte Gesundheitsfolge ist ein signifikanter Anstieg der Schilddrüsenkrebserkrankungen um etwa 1800 Fälle nach dem Unfall. Laut UNSCEAR ist dies der größte Anstieg von Erkrankungen an einer einzelnen Krebsart, der durch ein einzelnes Ereignis ausgelöst wurde.
Schilddrüsenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung des Hormonsystems mit einer weltweiten Prävalenz von 4,7 in 100.000 bei Frauen und 1,5 in 100.000 bei Männern. In den meisten Regionen der Erde wurde in den vergangenen 30 Jahren ein deutlicher Anstieg der Zahl der Erkrankungen beobachtet. Die Ursachen hierfür sind noch nicht geklärt. Die Schilddrüse ist ein Organ, das für die Produktion von Schilddrüsenhormonen Iod benötigt und dieses daher aktiv aufnimmt und speichert. Zudem ist es ein kleines Organ, sodass auch geringe Mengen radioaktiven Iods eine hohe lokale Strahlendosis auslösen können.
Die starke Zunahme von Schilddrüsenkrebs wurde erstmals schon wenige Jahre nach der Katastrophe beobachtet, am deutlichsten bei Personen, die zum Zeitpunkt des Unglücks unter fünf Jahre alt waren. Bei Kindern, die nach dem 1. Dezember 1987 geboren wurden – also, nachdem das radioaktive Iod praktisch vollständig zerfallen war – lässt sich keine Zunahme beobachten.
Umstritten ist, ob ein erhöhtes Schilddrüsenkrebsrisiko auch für Menschen besteht, die zum Zeitpunkt der höchsten Belastung durch radioaktives Jod bereits erwachsen waren.
Leukämie
Die zweite umfassend untersuchte Erkrankung ist Leukämie, insbesondere unter Kindern und Aufräumarbeitern. Die Zunahme von Leukämie in den signifikant kontaminierten Gebieten um Tschernobyl wird kontrovers diskutiert.
Totgeburten und Fehlbildungen
Das Tschernobyl-Forum sieht nach Auswertung der vorliegenden epidemiologischen Studien weder einen Beweis noch einen Hinweis auf verringerte Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen, auf die Zahl der Totgeburten, auf andere negative Geburtsfolgen, auf Komplikationen bei der Geburt und auf die allgemeine Intelligenz und Gesundheit der Kinder, die eine direkte Folge ionisierender Strahlung sein könnten. Die gesunkenen Geburtenraten in den kontaminierten Gebieten könnten auf die Ängste der Bevölkerung und auf den Wegzug vieler jüngerer Menschen zurückzuführen sein. Ein mäßiger, aber beständiger Anstieg von berichteten angeborenen Fehlbildungen in kontaminierten und nichtkontaminierten Gebieten Weißrusslands scheine auf eine vollständigere Erfassung und nicht auf Strahlung zurückzugehen.
Die Forscher bzw. Herausgeber der einen Position haben wiederholt den Vertretern der anderen Position Voreingenommenheit unterstellt oder deren Befunde wegen unvollständiger Absicherung der Daten und anderer methodischer Mängel zurückgewiesen. Meist handele es sich um sogenannte ökologische Studien, die wegen des Fehlens einer individuellen Dosiszuordnung mit großer Vorsicht zu betrachten seien. Autoren, die ökologische Dosis-Wirkungs-Beziehungen für Totgeburten, Fehlbildungen sowie für das Geschlechtsverhältnis bei der Geburt – unter anderem in unterschiedlich hoch belasteten bayerischen Landkreisen – vermuten, wird entgegengehalten, dass vor dem Hintergrund der vergleichsweise geringen Strahlendosiserhöhungen in Deutschland, die sich innerhalb der Schwankungsbreite der natürlichen Strahlenexposition bewegten, nicht zu verstehen sei, dass solche massiven Effekte nachweisbar sein sollten. Diese Skepsis werde unterstützt durch zahlreiche negative epidemiologische Befunde in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit zum Teil deutlich höheren Strahlendosen. Zudem sind bisher keine biologischen Mechanismen gefunden worden, die einen solchen ursächlichen Zusammenhang in dem beschriebenen Ausmaß plausibel machen könnten.
Gegen negative epidemiologische Befunde wird wiederum vorgebracht, dass die Nichtsignifikanz fälschlich als Nachweis eines nichtvorhandenen Effekts ausgegeben werde. Korrekt wäre die in einigen Studien auch so offen formulierte Aussage, dass solche Effekte entweder tatsächlich nicht vorhanden sind oder aufgrund des Studiendesigns nicht nachgewiesen werden konnten. Zudem wurde bisher nicht gezeigt, dass es auch in relativ unbelasteten Gebieten stark erhöhte Raten von Totgeburten und Fehlbildungen gab. Dies wäre ein Hinweis auf andere Ursachen oder auf einen rein zufälligen Zusammenhang.
Einige Forscher nehmen einen Zuwachs von genetischen Mutationen bei Kindern von vom Unfall betroffenen Eltern an und beobachteten diesen nach Beginn der Atomkatastrophe von Tschernobyl. Es liegen jedoch keine vergleichbaren Nachweise für Erbschäden bei den Kindern von Überlebenden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki vor. Es mangelt, so der Forscher Dillwyn Williams, unter anderem durch die fragmentarisch angelegten Studien bisher an gesicherten Erkenntnissen über die Schäden.
In den am stärksten von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Ländern ist ein erheblicher Anstieg auch bei vielen nichtbösartigen Erkrankungen zu beobachten. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist deutlich gesunken. Beides gilt jedoch auch für die nichtkontaminierten Gebiete. Es ist umstritten, wie weit diese Veränderungen auf höhere Strahlenbelastung oder auf andere Faktoren (z. B. Armut, schlechte Ernährung, ungesunde Lebensbedingungen, wirtschaftliche und soziale Verwerfungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, psychische Belastungen im Zusammenhang mit der Katastrophe sowie den Evakuierungen und Umsiedlungen, selbstschädigendes Verhalten, bessere Diagnostik und Erfassung von Krankheiten) zurückzuführen ist. Die Zuverlässigkeit der Daten und die methodische Qualität vieler Studien sind sehr unterschiedlich.
Hohe Strahlungsaktivität kann ein breites Spektrum kardiovaskulärer Komplikationen verursachen. Die Auswirkungen chronischer und niedriger Strahlungsbelastung auf das Herz-Kreislauf-System sind weniger klar.
In Russland wurde in einer großen Studie an Notfall-Einsatzkräften von Tschernobyl ein signifikant höheres Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Krankheiten festgestellt. Ob dieses höhere Risiko allein auf höhere Strahlendosen oder auf konkurrierende Krankheitsursachen zurückzuführen ist, muss in weiteren Untersuchungen beobachtet werden. Es deckt sich aber mit Ergebnissen von Studien, die an Überlebenden von Atombombenangriffen durchgeführt wurden.
In mehreren Studien wurden Beeinträchtigungen des zellulären und humoralen Immunsystems gefunden. Die Interpretation dieser Befunde ist jedoch schwierig, weil sie auch andere Ursachen (Stress, chronische Infektionen, Ernährungsmängel, Chemikalien) haben können. Die Langzeitfolgen solcher Beeinträchtigungen sind noch unklar.
Psychische Gesundheit und psychosoziale Auswirkungen
Szene aus dem aufgrund der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 verlassenen Dorf Kopatschi innerhalb der „Verbotenen Zone“ (2013) |
Wirtschaft
Verlassene Schiffe auf dem Prypjat |
Besonders betroffene Zweige der lokalen Wirtschaft sind Land- und Forstwirtschaft. So können aufgrund der Strahlenbelastung knapp 800.000 Hektar Land und 700.000 Hektar Wald nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden. Die Landwirtschaft der Region leidet aber auch unter dem „Stigma Tschernobyl“, das zu sehr geringer Nachfrage nach Produkten aus der Region führt. Aufgrund dieser Tatsache werden kaum private Investitionen im Agrarbereich der Region getätigt.
Reaktorhalle 1 des Atomkraftwerks |
Der zweite Reaktorblock wurde im Oktober 1991 nach einem Feuer in der Turbinenhalle abgeschaltet.
Bei einer Tagung im Juni 1994 in Korfu beschloss die Europäische Union, der Ukraine ein Programm zur Zusammenarbeit vorzuschlagen, das zur Stilllegung des Atomkraftwerkes in Tschernobyl führen sollte. Die G7-Staaten unterstützten bei ihrem Treffen in Neapel im Juli 1994 diesen Vorstoß der EU. Dies führte schließlich am 20. Dezember 1995 im kanadischen Halifax zur Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding durch den ukrainischen Präsidenten Leonid Kutschma, in dem die Abschaltung der Reaktoren bis zum Jahr 2000 angestrebt wurde. Die Finanzierung erfolgte über das TACIS-Programm der EU.
Sarkophag
Es gibt jedoch eine ZDF-Reportage die von weit weniger verbliebenem Brennstoff berichtet. Demnach wäre im Zuge der Katastrophe mehr radioaktives Material als behauptet freigesetzt worden.
Im Jahr 1992 veranstaltete die Ukraine zusammen mit einer französischen Firma einen Konzeptwettbewerb, um Ideen für eine langfristige Lösung für Block 4 zu finden. Nach kurzer Zeit entschied man sich für eine effektive Schutzummantelung und kürte einen Gewinner. Hierzu sollte eine vollständige Ummantelung von Block 3 und Block 4 gebaut werden. Da aber für dieses Konzept der damals noch aktive Block 3 hätte abgeschaltet werden müssen, verwarf man dieses Projekt wieder. Die Kosten dafür schätzte man auf drei bis vier Milliarden US-Dollar.
Im Februar 2013 stürzte aufgrund großer Schneemassen das Dach der Maschinenhalle, die etwa 70 Meter vom Sarkophag entfernt ist, ein. Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzministeriums traten dabei keine radioaktiven Partikel aus.
„Shelter Implementation Plan“ („New Safe Confinement“, „Neuer Sarkophag“)
Der internationale „Shelter Implementation Plan“ hat als Ziel, einen neuen, haltbareren Sarkophag zu errichten: Als erste Maßnahme wurden das Dach des ursprünglichen Sarkophags verstärkt und dessen Belüftungsanlage verbessert. Der neue Sarkophag wurde von 2010 bis 2016 etwa 200 Meter neben dem geborstenen Reaktor aufgebaut und anschließend auf Kunststoffgleitschienen über den alten Sarkophag gefahren. Dadurch soll es möglich sein, den alten Sarkophag zu entfernen, ohne dass weitere radioaktive Stoffe freigesetzt werden. Das ist mit zwei Kränen vorgesehen, die unter hoher Strahlenbelastung speziell vor Ort für diesen Zweck hergestellt wurden. Unter anderem können sie auch radioaktiv kontaminierte Stoffe zerkleinern.
Die deutsche Bundesregierung hat bisher etwa 97 Mio. Euro in den Chernobyl Shelter Fund (CSF) eingezahlt, noch zu erfüllende Beitragszusagen belaufen sich auf etwa 19 Mio. Euro.
Prypjat
Die Nachbarstadt Prypjat ist heute eine Geisterstadt und bildet das Zentrum des Zone genannten Sperrgebiets. In der Stadt wurden viele Gebäude renoviert, die als Unterkünfte für die Arbeiter und Ingenieure des ehemaligen Kraftwerkparks Prypiat, für Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute dienen. Im Umland und im Stadtgebiet von Tschernobyl leben heute rund 400 von einst 14.000 Personen, die entweder ablehnten, die Region zu verlassen, oder nach der Katastrophe 1986 in ihre Dörfer zurückkehrten. Die Umweltorganisation Blacksmith Institute zählte in ihrer 2006, 2007 und 2013 veröffentlichten Liste Tschernobyl jeweils zu den zehn Orten mit der größten Umweltverschmutzung weltweit.
Reaktionen in anderen europäischen Ländern
Bundesrepublik Deutschland
Politische Diskussion zur Atomenergie
In Süddeutschland beherrschten monatelang Diskussionen über das Ausmaß der radioaktiven Belastung von Lebensmitteln und anderer möglicher Kontaminationen, sowie der adäquate Umgang damit, die Öffentlichkeit. Dabei wurde die gesellschaftliche Auseinandersetzung zum einen von Sachdiskussionen geprägt, zum anderen rückte verstärkt die grundsätzliche Einstellung zur Kernenergie in den Fokus der Diskussion, zumal zeitgleich die Kontroverse um die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf geführt wurde. Es wurden Empfehlungen zum Unterpflügen von Feldfrüchten oder zum Sperren von Kinderspielplätzen gegeben, wobei es aus heutiger Sicht strittig ist, inwieweit diese angemessen und notwendig waren.
In der Folge des Reaktorunglücks bröckelte der ohnehin schon durch die Anti-Atomkraft-Bewegung in Frage gestellte Konsens über die Verwendung der Atomenergie. Große Teile der Bevölkerung waren nun für einen Ausstieg aus der Atomenergie. In der Politik wurde diese Forderung nun auch von der SPD übernommen, u. a. durch Erhard Eppler und den SPD-Kanzlerkandidaten Johannes Rau, der einen schrittweisen Ausstieg befürwortete. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) sprach sich auch im Namen seiner Fraktion im Bundestag in der Zukunft für eine Senkung des Anteils der Kernenergie an der Energieversorgung (1985: rund 31 %) aus, für einen baldigen Ausstieg komme dies aber nicht in Frage, da dieser weder notwendig noch machbar sei. Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) nannte die Atomenergie eine Übergangsenergie, und nach Tschernobyl gelte es konsequent über eine Energiepolitik nachzudenken, die langfristig der Atomenergie nicht bedürfe. Die FDP bezeichnete die Atomenergie auf ihrem Bundesparteitag 1986 in Hannover ebenfalls als eine Übergangsenergie, auf deren Verzicht als Bestandteil der Energieversorgung hingearbeitet werden müsse.
Zu einem grundlegenden Wandel in der Atompolitik führte die Katastrophe von Tschernobyl jedoch nicht. Helmut Kohl führte den Ausbau der Atomenergie gegen alle Widerstände fort und ließ bis 1989 noch sechs Atomkraftwerke in Betrieb nehmen: Brokdorf, Hamm-Uentrop, Mülheim-Kärlich, Isar 2, Emsland, Neckarwestheim. Nur der Schnelle Brüter von Kalkar und die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf ließen sich aufgrund massiver Proteste nicht mehr durchsetzen.
Die deutschen Atomkraftwerke wurden vor dem Tschernobyl-Hintergrund einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. 1987 fiel kurz nach Vorliegen von ersten Untersuchungsergebnissen die Entscheidung, den graphitmoderierten Kugelhaufenreaktor AVR Jülich 1988 endgültig stillzulegen, was (obwohl es offiziell nie bestätigt wurde) als Konsequenz aus einem nicht hinreichenden Schutz dieses Reaktors gegen Graphitbrände wie in Tschernobyl angesehen werden kann.
Bodenbelastungen und Auswirkungen bei Frischmilch und Gemüse
In der Bundesrepublik Deutschland wurden nach Bekanntwerden des Reaktorunglücks die Landwirte durch die Strahlenschutzkommission des Bundes aufgefordert, den eigentlich für Anfang Mai 1986 anstehenden Umstieg von der Winterfütterung der Milchkühe auf Sommerfütterung (und Weide) noch bis nach den ersten Regenfällen hinauszuzögern. Die Katastrophe fiel mit einer mehrwöchigen Schönwetterperiode zusammen, die einerseits das Wachstum der Wiesen sehr anregte, auf der anderen Seite aber auch mit einem stetig blasenden Ostwind die Verbreitung des radioaktiven Staubs nach Westen bewirkte. Später gab es dann eine Ausgleichszahlung für die landwirtschaftlichen Betriebe für die entstandenen Mehrkosten bei der Fütterung.
Am 22. Juli 1987 teilte Bundesumweltminister Klaus Töpfer mit, dass das auf den Bundeswehrstandorten gelagerte kontaminierte Molkepulver im hessischen Hungen entsorgt und zu Viehfutter verarbeitet werden soll. Die Kosten in Höhe von 13 Millionen DM werden dabei vom Bund übernommen. Daraufhin kam es ab 1. August zu heftigen Protesten der Bürgern in Hungen. Das radioaktiv belastete Molkepulver wurde nunmehr auf dem Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Lingen zwischengelagert. Mit einem von der Tierärztlichen Hochschule Hannover entwickelten Ionenaustauschverfahren wurde in eigens errichteten Spezialanlagen der Noell GmbH (Tochter der Preussag AG) ab Februar 1989 das Molkepulver in Lingen behandelt. Danach betrug die Kontamination noch 100 Becquerel pro Kilogramm. Ab März 1990 fuhren insgesamt 242 Waggons der Bundesbahn (150 aus Meppen und 92 aus Straubing) in Lingen ein. Bis Ende 1990 wurde die Dekontamination abgeschlossen. Die flüssige Molke wurde später als Dünger auf Äcker verstreut und konzentriertes Cäsium in rund 180 Fässern gesammelt. Diese Fässer mit radioaktivem Müll landeten in unterirdischen Lagern. Die Anlage selbst wurde demontiert und größtenteils verschrottet. Die Kosten für das Molke-Produkt betrugen danach 34 Millionen Euro.
Pilze und Wildfleisch
In einigen Waldgebieten in Süddeutschland (z. B. das Münchener Umland, der Bayerische Wald, die Alpen und der Pfälzer Wald) regnete es kurz nach der Katastrophe; durch radioaktiven Regen gelangten viel strahlende Stoffe in den Boden. Radioaktives Cäsium-137 hat eine Halbwertszeit von 30,17 Jahren.
Röhrenpilze (zum Beispiel Maronen oder Birkenröhrlinge) akkumulieren Cäsium stärker als andere Pilzarten. Am wenigsten belastet sind Sorten, die auf Holz wachsen, z. B. die Krause Glucke. Das Bayerische Landesamt für Umwelt bietet auf seiner Homepage aktuelle Informationen.
1997 entdeckte das Umweltinstitut München Proben von Pfifferlingen (österr. Eierschwammerl) mit überhöhten Werten an Radioaktivität durch Cäsium, die nicht in den Handel hätte gebracht werden dürfen. Die Ware war mit Herkunft „Ungarn“ und „Makedonien“ deklariert, Recherchen ergaben, dass sie umdeklariert worden waren und vermutlich aus der Ukraine stammten. Noch 2009 wurde bei einer Probe von Pfifferlingen mit der Herkunftsangabe „Karpaten“ der Richtwert überschritten. Gemäß der Stellungnahme des Umweltinstituts sei es Praxis, dass Pfifferlinge aus Weißrussland im gering belasteten Litauen abgepackt werden und diese Ware dann als Pfifferlinge aus Litauen auf den Markt käme und zur sicheren Unterschreitung des Höchstwertes hoch und gering belastete Pilze vermischt würden. Diese Praktiken werden als Ursache dafür angesehen, dass die radioaktive Belastung osteuropäischer Pfifferlinge unerwartet tendenziell weiter zunehme und die Belastung von Pilzen aus Weißrussland abnehme. Maronen-Röhrling und Semmel-Stoppelpilz gälten als „Cäsiumsammler“, andere Arten wie die Schirmlinge nähmen nur geringe Mengen auf, Pfifferling und Steinpilz nähmen eine mittlere Position ein. Bayerische Maronenröhrlinge und eine Probe aus Österreich wiesen 2012 Höchstwerte von über 1000 Bq/kg auf und lägen damit deutlich über dem Grenzwert.
Da Wildschweine insbesondere bestimmte Trüffelarten suchen, die Cäsium anreichern können, ist Wildschweinfleisch nach wie vor teilweise hochbelastet.
Deutsche Demokratische Republik
Im Gegensatz zur Informationspolitik in der Bundesrepublik wurde in der DDR durch die SED-Führung versucht, aus Rücksicht auf den sowjetischen Bruderstaat die Bevölkerung durch unterbliebene und falsche Meldungen zu beruhigen. Erst am vierten Tag nach dem Unfall wurde eine kurze Pressemitteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht, in der über eine Havarie berichtet wurde, bei der in Tschernobyl ein Kernreaktor beschädigt wurde. Danach sei den „Betroffenen (…) Hilfe erwiesen“ worden und es wurden Maßnahmen zur Beseitigung der Schäden ergriffen. Über die freigesetzte Radioaktivität wurde nicht berichtet und entsprechende Messwerte wurden erst veröffentlicht, als diese nach mehreren Tagen nicht mehr die anfänglich bedrohliche Höhe erreichten. Als einige Tage nach dem Unglück in westlichen Medien fälschlicherweise von tausenden Toten berichtet wurde (laut WHO und IAEA (2008) starben an den Folgen akuter Strahlenkrankheit knapp 50 Menschen), kam es zu Dementis durch die DDR-Führung, die diese Nachrichten als „plumpe antisowjetische Hetze“ bezeichnete.
„So habe der Präsident der Akademie der Wissenschaften unmittelbar nach Bekanntwerden der Havarie im Politbüro Bericht erstattet. Die Bevölkerung der DDR sei jederzeit ausreichend informiert gewesen. Führende Physiker der DDR, wie die Professoren Lanius und Flach, hätten in einer ausführlichen Fernsehsendung informiert. In der BRD habe man dagegen im Stile einer Kriegsberichterstattung eine groß angelegte Hetze entfacht.“
Österreich
Österreich zählt zu den am stärksten betroffenen Gebieten Westeuropas: Von den insgesamt 70 PBq freigesetzten Radiocäsiums wurden 1,6 PBq, also 2 %, in Österreich deponiert, die durchschnittliche Belastung 137Cs aus den Tschernobyl-Ereignis lag 1986 bei 19,1 kBq/m², wobei besonders das Salzkammergut und Nachbargebiete, die Welser Heide und die Hohen Tauern betroffen waren, sowie die Niederen Tauern und die Koralpregion/Südostkärnten (mit Durchschnittskontamination > 100 kBq/m²)[68], auf die Bevölkerung bezogen der Linzer Zentralraum und die Stadt Salzburg mit > 11 (kBq/m²)/(EW/km²), und Wien, Graz, Klagenfurt, Villach und Innsbruck ≈ 10.
- 1989: Initiative gegen den Bau der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf aus der Gesellschaft kommend, die von der Länder- und Bundespolitik unterstützt wurde.
- 1990–1991: Nach einer vom Bundeskanzler Vranitzky initiierten Studie folgte eine Empfehlung zur Schließung der ersten beiden Reaktoren des Atomkraftwerks Bohunice. Die Regierung schlug den tschechoslowakischen Nachbarn mit der Empfehlung ein nicht angenommenes Maßnahmenpaket zur Schließung von Bohunice vor. Es beinhaltete das Angebot technischer und wissenschaftlicher Unterstützung, sowie Lieferung von Gratisstrom für ein Jahr im Ausmaß der Produktion der beiden betreffenden Reaktoren.
- 1992 beauftragte Bundeskanzler Vranitzky eine internationale Untersuchungskommission für das slowenische Atomkraftwerk Krško, die mehr als 70 gravierende Sicherheitsmängel und die Erdbebengefährdung von Krško feststellte. Vranitzky formulierte daraufhin „die Schaffung eines atomkraftfreien Mitteleuropas“ als offizielles Regierungsziel.
- 1994 agitierte das offizielle Österreich erfolglos gegen einen Milliardenauftrag mit Kreditgarantie der US-Regierungsbank ExIm für die Fertigstellung des tschechischen Atomkraftwerk Temelín.
- 1994–1995 wurden mehr als eine Million Österreicher mit ihren Unterschriften aktiv um gegen eine geplante Kreditvergabe der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) zur Fertigstellung des slowakischen Atomkraftwerk Mochovce zu protestieren. Die Bundesregierung unter Vranitzky unterstützte ihrerseits mit Aktivitäten auf internationaler Ebene, die EBRD-Kreditvergabe wurde tatsächlich verhindert. Mochovce wurde dennoch fertiggestellt.
- Im Juli 1997 wurde im Nationalrat einstimmig ein Initiativantrag verabschiedet. Mit diesem „Atomfrei-Paket“, das mehrere Maßnahmen für die Umsetzung einer anti-atomaren Politik umfasste. Zwischen der Regierung einerseits und den Umweltorganisationen Greenpeace, Global 2000 und der Anti Atom International (AAI) auf der anderen Seite wurden Teile des Pakets in einem Abkommen festgehalten. Ende November 1997 kam es zum Volksbegehren „Atomfreies Österreich“.
Frankreich
Im Mai 1986 gab das französische Institut für Strahlenschutz SCPRI an, 137Cs-Belastungen zwischen 25 Bq/m² in der Bretagne und 500 Bq/m² im Elsass gemessen zu haben; 2006 nannte das Nachfolgeinstitut IRSN Werte zwischen 10.000 und 20.000 Bq/m² vom Elsass bis Korsika. 137Cs war ein Hauptbestandteil des radioaktiven Niederschlags. Angeblich ist nicht mehr nachzuvollziehen, wie die Werte von 1986 zustande kamen. Der damalige Umweltminister Carignon kritisierte 20 Jahre später die Fehler von damals.
Am 1. und 2. Mai 1986 berichteten Le Figaro und France-Soir, dass Frankreich von der radioaktiven Wolke betroffen war. Erste Tests von Wasser- und Milchproben, deren Ergebnisse teilweise am 6. Mai veröffentlicht wurden, lieferten laut SCPRI zu geringe Belastungen, um eine Gesundheitsgefahr zu repräsentieren, weswegen für Frankreich keine Schutzmaßnahmen empfohlen wurden. Da jedoch andere Länder Schutzmaßnahmen angeordnet hatten, wurde in der Presse schnell der Vorwurf der Passivität laut. 2001 und 2002 legten mehr als 500 kranke Menschen Beschwerde gegen das damalige Verhalten der Regierung ein. Wenngleich Schilddrüsenkrebserkrankungen zunahmen, seien sie laut französischen Nuklearexperten nicht auf den Unfall zurückzuführen. Der ehemalige Arzt und Mitarbeiter des Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives Bernard Lerouge warf den Medien vor, sich auf die pessimistischen Schätzungen der Anti-Atomkraftbewegung konzentriert zu haben. TV-Dokumentationen warf er Verzerrungen und Manipulation der öffentlichen Meinung vor, da die Meinungen der Wissenschaftsgemeinde ignoriert worden seien.
Schweden
In Schweden ergaben Umfragen im September 1986, dass die Einstellungen gegenüber der Atomenergie im Durchschnitt negativer wurden. Viele Interviewe zählten die Risiken der Atomenergie zu den bedrohlichsten aller Risiken. Spätere Umfragen ergaben, dass die Einstellung in der schwedischen Bevölkerung relativ schnell wieder auf das tendenziell befürwortende Niveau vor dem Unfall zurückkehrte.
Weitere Länder
Eine 1988 veröffentlichte Analyse zur Berichterstattung über das Ereignis und seine Folgen in sieben europäischen Ländern kam zu dem Schluss, dass die Medien einigermaßen gut die Informationen aus offiziellen Quellen wiedergaben, wenngleich einige Mängel im Bezug auf Themen wie Strahlenbelastung und ihre Risiken festgestellt wurden. Eine in den 1990er Jahren von der Europäischen Kommission beauftragte Untersuchung in fünf Ländern (Deutschland nicht inbegriffen) konnte keine Hinweise auf einen verstärkenden Einfluss der medialen Berichterstattung über den Unfall auf die öffentliche Wahrnehmung des Risikos finden, wenngleich die Berichterstattung in der Öffentlichkeit häufig als alarmierend empfunden wurde. Eine Analyse der Berichterstattung der US-amerikanischen Tageszeitungen New York Times, Washington Post, Philadelphia Inquirer, Wall Street Journal und Morning Call aus Allentown in Pennsylvania sowie der Abendnachrichten der Fernsehsender ABC, CBS und NBC in den ersten zwei Wochen nach der Katastrophe ergab, dass nicht ausreichend Informationen vermittelt wurden, um der Öffentlichkeit das Verständnis von Kernenergie und die Einordnung des Unfalls zu erleichtern. Übertriebene Panikmache oder einen Überschuss an negativen Berichten konnten jedoch nicht beobachtet werden.
Gedenken und Rezeption
Anders als andere Unfälle und Umweltkatastrophen dieser Größenordnung, wie beispielsweise der bisher folgenreichste Unfall der chemischen Industrie im indischen Bhopal des Jahres 1984, hat die Atomkatastrophe von Tschernobyl in der westlichen Welt wie auch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Veranstaltungen
Bereits kurz nach der Katastrophe etablierten sich in größeren Städten, vor allem der ehemaligen Sowjetunion, jährliche Gedenkveranstaltungen. Hierbei werden im Frühjahr Kundgebungen oder Gottesdienste abgehalten, bei denen tausende Teilnehmer mit brennenden Kerzen, Schweigeminuten, Mahnwachen oder Glockenläuten der Opfer der Reaktorexplosion gedenken. Sie demonstrieren damit auch für die friedliche Nutzung der Atomenergie oder langfristig auch für die Stilllegung aller Atomreaktoren.
Museum und Mahnmale
Inzwischen gibt es auch mahnende Denkmale, wie in der russischen Hauptstadt Moskau oder in den ukrainischen Städten Kiew, Charkiw oder Saporischschja.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew erinnert mit einem Denkmal an die Feuerwehrleute und Ingenieure, die infolge ihres Einsatzes bei der Katastrophe gestorben sind. An dem symbolhaften verbogenen Metall legen Politiker des Landes regelmäßig Gedenkkränze nieder. Ein in Kiew eingerichtetes National-Museum zeigt eindrucksvolle Bilder, Videos, Reste von Kleidung oder verweist mit durchgestrichenen Ortstafeln auf die nicht mehr existenten Dörfer.
Auch in der religiösen Kunst und in der Ikonenmalerei fand die Katastrophe von Tschernobyl ihren "Niederschlag".
Ausstellungen, Konzerte und andere Aktivitäten
Im Jahr 1990 wurde die gemeinnützige Organisation Heim-statt Tschernobyl gegründet. Seit 1991 fahren, jährlich in den Sommermonaten Gruppen freiwilliger Helfer aus Deutschland für drei Wochen nach Weißrussland und errichten, im Rahmen eines Umsiedlungs-Programms, im nicht-kontaminierten Norden gemeinsam mit betroffenen Familien jeweils ein neues Haus. Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist die ökologische Bauweise und der verantwortungsvolle Umgang mit Energie.
Die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijevitsch hat sich in ihrem literarischen Werk immer wieder mit der Reaktorkatastrophe auseinandergesetzt und u. a. ein „Tschernobyl-Gebet“ verfasst, das im Jahr 2006 von dem französischen Komponisten Alain Moget als Oratorium unter dem Titel „Und sie werden uns vergessen“ vertont und uraufgeführt wurde.
In jedem Jahr kommen weitere Aktivitäten in aller Welt zum Gedenken hinzu wie Fotoausstellungen, Konzerte, Veröffentlichungen oder wissenschaftliche Tagungen.
Als Beispiel für die Rezeption der Atomkatastrophe in der bildenden Kunst sei der 1986 entstandene Zyklus "Aschebilder" des Künstlers Günther Uecker genannt.
Vom 3. bis 5. April 2006 veranstaltete die Gesellschaft für Strahlenschutz in Berlin einen Internationalen Kongress mit dem Titel „20 Jahre nach Tschernobyl – Erfahrungen und Lehren für die Zukunft“.
Auf drei internationalen Kongressen in den Jahren 2004, 2006 und 2011 diskutierte die IPPNW gemeinsam mit der Öffentlichkeit über die Folgen der Tschernobylkatastrophe sowie Perspektiven einer Welt frei von Atomkraftwerken und Atomwaffen. Der vom 8. bis 10. April 2011 abgehaltene Kongress mit dem Motto „Zeitbombe Atomenergie: 25 Jahre Tschernobyl – Atomausstieg jetzt!“ fand unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Fukushima statt.
1959. Im US-amerikanischen Atomkraftwerk Sodium Reactor Experiment (SRE) kommt es zu der ersten Kernschmelze in der Geschichte der Atomenergie.
1970. Der Energieminister bietet Wiktor Brjuchanow einen neuen Auftrag an – den Bau eines Atomkraftwerks bestehend aus vier RBMK-Reaktoren am Ufer des Prypjat in der Ukraine. Er tritt daraufhin von seiner bisherigen Stelle als stellvertretender Chefingenieur im Wärmekraftwerk Slowjansk zurück.
Ursprünglich schlägt Wiktor Brjuchanow den Bau von Druckwasserreaktoren (PWAs) vor, doch diese Entscheidung stößt auf Widerspruch, da Sicherheits- und wirtschaftliche Gründe für den Bau von RBMK-Reaktoren angegeben werden, der schließlich durchgeführt wird. Mit fast 400 Millionen Rubel ist Brjuchanow für den Bau der Reaktoren von Grund auf verantwortlich.
Während des Baus werden Fristen aufgrund enger Zeitpläne, fehlender Baumaschinen und fehlerhafter Materialien versäumt.
1. August 1977. In der Sowjetunion wird der Reaktorblock 1 des AKW Tschernobyl zwei Jahre später als geplant in Betrieb genommen. Es handelt sich um einen graphitmoderierten, wassergekühlten Siedewasserreaktor vom Typ RBMK 1000. Der Reaktorkern besteht aus 1659 Brennstoffelementen die insgesamt 190,2 Tonnen Kernbrennstoff enthalten.
28. März 1979. Die Atomkatastrophe von Three Mile Island beginnt.
Dezember 1983. Vor der Inbetriebnahme soll im Reaktorblock 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl in einem Test ein vollständiger Stromausfall simuliert werden um damit nachzuweisen dass die Rotatonsenergie der Turbinen ausreicht damit die kurze Zeit bis zum Anspringen der Notstromaggregate überbrückt werden kann. Kraftwerksleiter Wiktor Brjuchanow verschiebt den Test jedoch, um den von der Regierung vorgegebenen Termin der Indienststellung am 31. Dezember 1983 einzuhalten. In diesem Jahr erhält er den Orden der Oktoberrevolution.
April 1984. Reaktorblock 4 von Tschernobyl wird angefahren.
1985. Ein im Block 3 des Kraftwerkes durchgeführter Versuch schlägt fehl, weil die Spannung zu schnell abfällt.
Freitag, 25. April 1986, 1:06 Uhr. Der Atomreaktor in Block 4 des AKW Tschernobyl soll für eine Revision und für einen Test mit einem verbesserten Spannungsregler heruntergefahren werden. Dazu werden von der Bedienungsmannschaft am Abend die Sicherungssysteme außer Betrieb gesetzt. Die Leistung des Reaktors soll, wie bei einer Regelabschaltung üblich, vom Nennwert bei 3200 Megawatt auf 1000 Megawatt heruntergefahren werden.
Freitag, 25. April 1986, 13:05 Uhr. Wegen einer erhöhten Stromnachfrage kommt vom Lastverteiler in Kiew die Anweisung, den für Mittag geplanten Testlauf zu verschieben.. Die Leistungsabsenkung wird bei 1600 MW unterbrochen. Der Reaktor wird mit 50% seiner Leistungsfähigkeit konstant weiter betrieben. Turbogenerator 7 wird abgeschaltet. Im Reaktor bildet sich das neutronenabsorbierende Xenon-135. Es kommt es zu einer sogenannten Xenonvergiftung.
Freitag, 25. April 1986, 14:00 Uhr. Das Notkühlsystem wird abgeschaltet weil bei einem Notkühlsignal kein Wasser in den Reaktor gepumpt werden soll. Das Betriebspersonal vergisst nun, die Notkühlsysteme wieder zu aktivieren.
Freitag, 25. April 1986, 23:10 Uhr. Die Freigabe zu einer weiteren Leistungsabsenkung des Reaktors wird erteilt. Er soll nun auf 25% der Nennleistung heruntergefahren werden.
Samstag, 26. April 1986. Es ist ein schöner Frühlingstag in Prypjat, drei Kilometer entfernt vom AKW Tschernobyl.
Samstag, 26. April 1986, 0:28 Uhr. Bei 500 MW erfolgt aus ungeklärten Gründen innerhalb der Reaktorleistungsregelung eine Umschaltung. Entweder durch einen Bedienfehler, durch den der Sollwert für die Gesamtleistungsregelung eventuell nicht richtig eingestellt wurde, oder wegen eines technischen Defekts sinkt die Leistung auf etwa 30 MW. Das ist etwas weniger als 1% der Nennleistung von 3200 MW. Eine gefährliche Situation, in der ein Wiederhochfahren der Anlage offiziell verboten ist, weil dies die Reaktivität des Reaktors extrem steigern würde.
Wegen der Xenonvergiftung gelingt die Erhöhung der Leistung jedoch nur bis zu 200 MW, das sind etwa 7% der Nennleistung. Der Betrieb auf diesem Leistungsniveau ist jedoch unzulässig. Der Reaktor darf laut Vorschrift nicht unter 640 MW, 20% der Nennleistung betrieben werden. Der Reaktor wird jedoch nicht abgeschaltet. Das Experiment wird fortgesetzt obwohl sich weniger Steuerstäbe im Kern befinden, als für einen sicheren Betrieb vorgeschrieben sind.
Samstag, 26. April 1986, 1:03 Uhr / 1:07 Uhr. Im Normalbetrieb läuft beim Schließen der Turboeinlassventile das Kernnotkühlsystem an. Dieses ist jedoch für den Test abgeschaltet. Für den Versuch werden dafür nacheinander zur Simulation des Stromverbrauchs zwei zusätzliche Hauptkühlmittelpumpen in Betrieb genommen. Damit wird die Wärmeabfuhr aus dem Reaktorkern verbessert und der Dampfblasengehalt darin reduziert. Das wiederum bewirkt eine weitere Reaktivitätsabnahme.
Die (automatische) Reaktorregelung fährt deshalb weitere Steuerstäbe heraus. Jetzt sind nur noch 18 der insgesamt 211 Regelstäbe eingefahren. Der Reaktorzustand verschiebt sich weiter in den unzulässigen Bereich.
Der Operator muss automatische Sicherheitssysteme überbrücken und Warnanzeigen ignorieren, um das Experiment überhaupt fortführen zu können. Die Anlage ist in einem instabilen Zustand, der Druck schwankt. Dies wäre der letzte Moment, in dem der Reaktor durch Notabschaltung noch gerettet werden könnte.
Samstag, 26. April 1986, 1:15 Uhr. In der Musterstadt Prypjat schlafen die meisten der 48.000 Einwohner die kaum unter der Mangelwirtschaft zu leiden haben die sonst in der Sowjetunion vorherrscht. Die Arbeit im AKW ist gut bezahlt. In Prypjat leben vor allem junge Familien. Es gibt viele Kindergärten und Schulen.
Samstag, 26. April 1986, 1:19 Uhr. Die Wasserzufuhr in den Reaktor wird erhöht, um so die Warnsignale zum Stand von Wasserspiegel und Druck zu deaktivieren, die zu einer Abschaltung führen würden. Diese Vorgehensweise ist laut Betriebsanleitung nicht verboten.
Einfahrweite der Steuerstäbe (grün) und der von unten eingefahrenen gekürzten Absorberstäbe (gelb) in Zentimetern. Uhrzeit 01:22:30, etwa 90 Sekunden vor der Explosion |
Samstag, 26. April 1986, 1:23:04 Uhr. Der Stellvertretende Chefingenieur des Kraftwerks, Anatoli Stepanowitsch Djatlow, ordnet den Beginn des eigentlichen Testlaufs an. Schichtleiter Alexander Fjodorowitsch Akimow will den Test abbrechen, doch Djatlow treibt die Mannschaft weiter an: "Etwas beweglicher, meine Herren! Noch ein, zwei Minuten und alles ist vorbei!"
Wie für den Test vorgesehen, wird der Strom abgeschaltet. Die Turbinenschnellverschlussventile werden geschlossen und die Wärmeabfuhr aus dem Reaktor unterbrochen. Die Temperatur des Kühlmittels steigt an. Wegen dem positiven Dampfblasen-Koeffizienten kommt es Leistungsanstieg. Die automatische Reaktorregelung reagiert folgerichtig mit dem Einfahren von Steuerstäben. Infolge der relativ langsamen Einfahrgeschwindigkeit der Steuerstäbe kann die Leistung allerdings nicht stabilisiert werden, sodass der Neutronenfluss weiter ansteigt. Dies bewirkt einen verstärkten Abbau der im Kern angesammelten Neutronengifte (insbesondere Xenon-135). Dadurch steigen Reaktivität und Reaktorleistung weiter an, wodurch immer größere Mengen an Dampfblasen entstehen, die ihrerseits wieder die Leistung erhöhen. Die Effekte schaukeln sich so gegenseitig auf.
Samstag, 26. April 1986, 1:23:40 Uhr. Das Experiment gerät 36 Sekunden nach seinem Beginn außer Kontrolle, weil die Leistung des Reaktors unkontrolliert steigt. Alexander Fjodorowitsch Akimow (Schichtleiter) gibt Leonid Toptunow den Befehl, manuell den Knopf des Havarieschutzes auszulösen, Typ 5 (Notabschaltung des Reaktors).
Die Temperatur im Reaktor steigt an und bringt das Kühlmittel zum verdampfen. Wasser, Graphit, Steuerstäbe und Brennstäbe erhitzen sich stark. Innerhalb der Brennelemente kommt es möglicherweise zu ersten Explosionen.
Aufgrund fehlerhafter Informationen von Djatlow bestreitet Kraftwerksleiter Wiktor Brjuchanow weiterhin, dass der Reaktorkern explodiert ist. Auch den Meldungen nach die an diesem Tag an Moskau übermittelt werden gibt es nur ein Feuer, der Reaktor ist in Ordnung und muss nur gekühlt werden. Dieser Umstand ist laut Grigori Medwedew die Hauptursache für die späte Evakuierung der Stadt Prypjat.
Samstag, 26. April 1986, 3:00 Uhr. Kraftwerksleiter Wiktor Brjuchanow wendet sich an Wladimir Marin, den für Atomangelegenheiten der Kommunistischen Partei zuständigen Beamten in seinem Haus in Moskau, um den Unfall zu melden und zu versichern, dass die Situation unter Kontrolle sei.
Samstag, 26. April 1986, 8:00 Uhr. Der radioaktive Rauch hat die Wolken kontaminiert. Obwohl überall Bruchstücke der Brennstäbe sowie Graphitelemente verstreut liegen und die Situation bei Tageslicht offensichtlich ist, beharren die Operatoren sowie die Kraftwerksleitung noch bis zum Abend des 26. April 1986 darauf, dass der Reaktor intakt sei und nur gekühlt werden müsse.
Erst als der Zivilschutz in Prypjat gefährlich hohe Strahlungsbelastungen misst und nach Moskau meldet, beruft Parteichef Michail Gorbatschow einen Krisenstab ein und entsendet Experten zum Unglücksort.
Samstag, 26. April 1986, 10:30 Uhr. In Prypjat gibt es Gerüchte von einem Brand im AKW und Toten die es in der Nacht gegeben haben soll. Die Stadt liegt weniger als fünf Kilometer von dem Atomkraftwerk entfernt, in dem auch ein Großteil der Einwohner arbeitet. Offizielle Informationen gibt es nicht. Es wird nur die Anweisung gegeben, Iodtabletten einzunehmen und Fenster wie Türen zu schließen.
Samstag, 26. April 1986, 14:00 Uhr. In Prypjat tauchen überall maskierte Soldaten auf. Die Strahlung wird gemessen. Sie hat am Abend das 600.000fache des Normalwerts erreicht. Innerhalb von 4 Tagen wäre die tödliche Dosis erreicht. Es gibt immer noch keine Informationen für die Bürger.
Samstag, 26. April 1986, 15:12 Uhr. Anatoli Rasskasov (Werksfotograf) macht aus einem Hubschrauber die ersten Bilder des zerstörten Reaktorblocks mit der radioaktiven Rauchfahne. Viele der Aufnahmen sind wegen der hohen Strahlung geschwärzt. Einen Teil der Abzüge behält er. Die anderen Fotos mit den Negativen übergibt er den Sicherheitsbehörden und dem Notfallstab. Einige Aufnahmen werden erst am 30. April 1986 retuschiert im sowjetischen Fernsehen gezeigt, um das Ausmaß des Unglücks weniger dramatisch darstellen zu können.
26. April 1986, ca. 20 Uhr. Die Regierungskommission trifft in Prypjat ein. Waleri Alexejewitsch Legassow verbringt nun mehr als 60 Tage im Unfallgebiet. Er trifft die wichtigsten Entscheidungen, um unter anderem eine größere Explosion zu vermeiden, und informiert die Regierung und den Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU Michail Gorbatschow über die Situation in der Zone. Er berichtet seinen Kollegen und der Presse unmittelbar von den Sicherheitsrisiken des zerstörten Reaktors und fordert die sofortige Evakuierung der Stadt Prypjat.
Insgesamt wird in den nächsten Tagen mit etwa 1800 Hubschrauberflügen folgendes abgeworfen:
- Etwa 40 Tonnen Borcarbid um die Kettenreaktion zu unterbinden
- Etwa 800 Tonnen Dolomit um den Graphitbrand zu unterdrücken und die Wärmeentwicklung zu verringern
- Etwa 2400 Tonnen Blei um die Gammastrahlung zu verringern und eine geschlossene Schicht über dem schmelzenden Kern zu bilden
- Etwa 1800 Tonnen Sand und Lehm um die radioaktiven Stoffe zu filtern.
Sonntag, 27. April 1986, ca. 11:00 Uhr. In Prypjat treffen plötzlich 1000 Busse ein. Die gesamte Stadt soll ungefähr 30 Stunden nach dem Super-GAU evakuiert werden. Auf Boris Schtscherbinas Befehl hin wird eine kurze Radionachricht gesendet, in der die Bevölkerung von Prypjat aufgefordert wird, sich auf eine dreitägige Abwesenheit einzurichten. Der Aufruf der Stadtverwaltung beginnt mit "Achtung, Achtung! Verehrte Genossen!" Nur Ausweise, Lebensmittel und das Nötigste für eine "zeitweilige Evakuierung darf mitgenommen werden. Kaum einer sieht seine Wohnung wieder. Die Einwohner haben etwa 2 Stunden Zeit zum Packen ihrer Sachen. Niemand sagt jedoch wie schlimm die Lage ist. Während dessen richten sich die Experten dort – zunächst ohne jegliche Schutzmaßnahmen gegen die radioaktive Belastung – ein.
Sonntag, 27. April 1986, 14:00 Uhr. Die Evakuierung Prypjats beginnt. Sie wird mit ca. 1200 Bussen innerhalb von zweieinhalb Stunden durchgeführt. 180.000 Menschen werden aus der 30-Kilometer-Zone um das AKW herum in Sicherheit gebracht. Es wird später allgemein kritisiert, dass Boris Schtscherbina die Bewohner der Stadt erst 36 Stunden nach dem Reaktorunfall evakuieren lässt. Dadurch werden viele Anwohner einer hohen Strahlung ausgesetzt und leiden an Spätfolgen.
Montag, 28. April 1986, 9:00 Uhr. Im mehr als 1200 Kilometer entfernten Atomkraftwerk Forsmark in Schweden wird wegen erhöhter Radioaktivität auf dem Gelände automatischer Alarm ausgelöst. Auch Messungen, die an der Arbeitskleidung der Angestellten durchgeführt wurden, ergeben erhöhte radioaktive Werte. Danach lösen weitere Messstationen in ganz Skandinavien wegen hoher Radioaktivität auch Alarm aus. Verdächtigt wird wegen der Windrichtung zu dem Zeitpunkt eine atomtechnische Anlage in der Sowjetunion und es wird in Moskau nachgefragt, ob dort Ursachen bekannt seien.
Montag, 28. April 1986, 19:32 Uhr MEZ. Die Deutsche Presseagentur (dpa) gibt eine Eilmeldung an die Nachrichtenredaktionen in der BRD heraus, laut der an einem Atomreaktor ein Schaden aufgetreten ist.
Montag, 28. April 1986, 21:30 Uhr. In der Nachrichtensendung Wremja wird eine Meldung verlesen, dass der Reaktor in Tschernobyl beschädigt sei und man „Maßnahmen zur Beseitigung der Folgen der Havarie“ ergriffen habe. Den Betroffenen wird geholfen. Eine Regierungskommission wurde eingerichtet.
"Moscow April 28 TASS - An accident hast occured at the Chernobyl atomic power plant as one of the atomic reactors was damaged. Measures are being undertaken to eliminate the consequences of the accident. Aid is being give to those affected. A Government comission has been set up."
Dienstag, 29. April 1986. Die Sowjetunion (UdSSR) räumt zum ersten Mal eine "Katastrophe" in Tschernobyl ein und meldet zwei Todesopfer. Die Anwohner des AKWs würden evakuiert. In Stockholm und Bonn wird von sowjetischen Botschaftsangehörigen angefragt, was man bei einem Graphitbrand in einem AKW machen könnte.
Internationale Medien berichten erstmals ausführlicher über den Unfall, verfügen aber über kein Bild- oder Filmmaterial vom Unglücksort. Der Spiegel titelt: Angst, Angst, Angst". Die taz schreibt: "Das Entsetzliche wird verharmlost". Die Süddeutsche kritisiert die Informationspolitik der Moskauer Regierung: "Dichthalten, so lange es geht".
US-Militärsatelliten liefern ab dem Nachmittag erste Aufnahmen und Informationen, die allerdings der Öffentlichkeit vorenthalten werden.
In Bonn versichern Heinz Riesenhuber (CDU - Bundesforschungsminister) und Friedrich Zimmermann (CSU - Bundesinnenminister) dass ein ähnlicher Unfall in einem AKW in der BRD wegen der unterschiedlichen Sicherheitskonzepte völlig ausgeschlossen ist.
In der DDR ist man der Meinung dass "besondere Vorsichtsmassnahmen ausserhalb der Sowjetunion nicht notwendig sind". Erich Honecker (Staatschef der DDR) spuckt grosse Töne weil es in der DDR "keine Hysterie" gibt.
Mai 1986. Die Lebensmittelgruppe Rewe vernichtet allein in diesem Monat unverkäufliche Milchprodukte und Frischgemüse im Wert von rund 3 Millionen DM.
Anti-Atom-Protest am 1. Mai 1986 in Berlin |
Der französische Erderkundungssatellit Spot 1, der erst im Februar 1986 in die Erdumlaufbahn gebracht worden ist liefert den internationalen Fernsehmedien Aufnahmen von Infrarotbildern mit der atomaren Rauchfahen über dem Atomreaktor.
Eine weitere Welle der Strahlenwolke trifft in Süddeutschland ein. Durch starke Regenfälle lagert sich der radioaktive Fallout ab. Festgestellt werden vor allem Jod-131 mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen und Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren.
In Deutschland werden von Bund und Ländern erste Sofortmaßnahmen ergriffen. Frischmilch darf nur bis zu einer gewissen Jod-Belastung pro Liter verkauft werden. Später wird auch vor Gemüse gewarnt. Aus den osteuropäischen Ländern wird der Import eingeschränkt. Die Behörden schätzen die Probleme von "unbedenklich" bis zur "Katastrophengrenze" ein.
Im DDR-TV wird die Berichterstattung im Westen von zwei "Atomexperten" als "Panikmache" und "Kampagne der Verteufelung der friedlichen Nutzung der Kernenergie in der Sowjetunion" bezeichnet. Tschernobyl diente nach der Aussage von Karl Lanius (Direktor des Instituts für Hochenergiephysik der Akademie der Wissenschaften in Zeutern) nur der Energieversorgung und nicht der Plutoniumgewinnung zu militärischen Zwecken.
Samstag, 3. Mai 1986. Boris Jelzin, der Chef der Kommunistischen Partei Moskaus schiebt die Schuld auf menschliches Versagen. Er protestiert gegen die "Schreckensgeschichten" der westlichen Medien die das Reaktorunglück als "Sensation ausschlachten". Die Strahlung des Reaktors soll der Aussage der sowjetischen Regierung nach gesunken sein. Zu beklagen sind offiziell 2 Todesopfer und 197 Verletzte. 18 Verletzte befinden sich offiziell in einem "kritischen Zustand".
In der BRD werden die Lebensmittelkontrollen werden ausgeweitet. In den folgenden Tagen wird tonnenweise belastetes Freilandgemüse beschlagnahmt. Tausende Atomkraftgegner protestieren unter dem Motto "Tschernobyl ist überall" gegen die Energiepolitik der deutschen Regierung. Sie fordern die sofortige Abschaltung aller AKWs.
LANDSAT-Satelliten liefern erstmals Aufnahmen, die allerdings sehr ungenau sind und keine Aufschlüsse über das Ausmaß der Katastrophe zeigen können.
Nachdem Prypjat am 27. April 1986 evakuiert worden ist, erfasste der nächste Evakuierungs-Schritt bis zum 3. Mai 1986 sämtliche Einwohner aus einem Umkreis von zehn Kilometer um den Reaktor.
Tage nach der ersten Explosion werden weiterhin Dampfwolken erzeugt |
Die Strahlung in der Luft in Deutschland geht zurück. Im Boden steigt sie an. Es wird empfohlen Kinder nicht auf Wiesen und in Sandkästen spielen zu lassen. Bauern sollen die Kühe im Stall halten. Freilanderzeugnisse sollen nicht verkauft werden. Die Zahl der Anti-Atomkraft-Demos in der BRD steigt weiter an.
Montag, 5. Mai 1986. Hans Blix, Direktor der IAEO, besucht auf Einladung von Gorbatschow Tschernobyl und besichtigt bei einem Hubschrauberflug den havarierten Reaktor. Auf einer Pressekonferenz in Moskau kündigen Blix und die sowjetischen Verantwortlichen öffentlich eine internationale Konferenz zum Tschernobyl-Vorfall in Wien an, auf der die Sowjetunion alle verfügbaren Informationen zur Verfügung stellen möchte.
Dienstag, 6. Mai 1986. Die Freisetzung von Spaltprodukten ist weitgehend unterbunden. Unter dem Reaktor wird nun ein Stickstoffkühlsystem eingebaut.
Von Kommission der Europäischen Gemeinschaft wird dem Ministerrat ein Einfuhrstopp für Nahrungsmittel aus den Ostblockländern empfohlen. In der BRD wird von mehreren Bundesländern der Verkauf von Freilandgemüse verboten und die Benutzung von Sportplätzen untersagt.
Donnerstag, 8. Mai 1986. Von der Bonner Strahlenschutzkommission wird "Teilentwarnung" für die Cäsiumwerte gegeben. Spinat und Salat müssen nicht auf Sondermülldeponien gebracht werden.
Freitag, 9. Mai 1986. Nach der Rückkehr aus Tschernobyl berichtet eine Delegation der IAEO dass der Reaktorbrand gelöscht sei und der Reaktor einen Betonmantel erhalten soll.
Sonntag 11. Mai 1986. Alexander Fjodorowitsch Akimow (Schichtleiter im AKW Tschernobyl) stirbt zwei Wochen nach dem Unfall im Alter von 33 Jahren an akuter Strahlenkrankheit. Er bekam eine Strahlenbelastung von 15 Gray ab.
Mittwoch, 14. Mai 1986. Michail Gorbatschow (Generalsekretär der Kommunistischen Partei) wagt sich mit einer Fernsehansprache zur Katastrophe an die Öffentlichkeit und stimmt die Menschen auf die Bewältigung der Folgen des Unglücks ein.. Er beginnt seine Rede: "Wie Sie alle wissen hat uns kürzlich ein Unheil ereilt - die Havarie im Atomkraftwerk Tschernobyl. Wir sind zum ersten Mal wirklich mit einer solch schrecklichen Kraft wie der Atomenergie, die außer Kontrolle geraten ist, konfrontiert". Er hat offensichtlich den GAU von Majak vergessen.
Die meisten Sowjetbürger empfinden es nur noch als Hohn dass Gorbatschow, der als Begründer von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) eine bürgernahe Zeitwende verkündete, sie nicht rechtzeitig über die Strahlengefahr informiert hat.
Aufnahme aus dem Hubschrauber (1986) |
Die nächste große Gegenmaßnahme besteht darin, das Dach des vierten Reaktorblockes von hoch verstrahltem Material zu reinigen. Dies ist der erste Schritt, langfristigen Schutz gegen die Strahlung zu gewähren. Über dem havarierten Reaktor wird ein Sarkophag aus Stahl und Beton gebaut, mit Hilfe von Hubschraubern und Kränen, welche mit Stahl- und Bleiplatten vor der Strahlung geschützt werden. Die Arbeiten auf dem Dach des Reaktors, wo die Strahlenbelastung am größten ist, sollen zuerst von ferngesteuerten Fahrzeugen erledigt werden. Nachdem diese jedoch unter den extremen Bedingungen versageen, kommen auch hier Menschen zum Einsatz.
Sonntag, 15. Juni 1986. Die Betriebsleitung des AKWs von Tschernobyl wird teilweise wegen Versagens entlassen. Vom neuen Direktor wird die Wiederinbetriebnahme der zwei unbeschädigten Blöcke bekanntgegeben.
Samstag, 19. Juli 1986. Laut der Bilanz des sowjetischen Politbüros war die Unglücksursache grobe Fahrlässigkeit des Bedienungspersonals. 28 Menschen sind offiziell gestorben, von 208 Verletzten sollen noch 30 im Krankenhaus sein.
15. September 1986. Die Strahlenschutzkommission in Bonn teilt mit, die Kontamination der Lebensmittel in der Bundesrepublik durch Radioaktivität sei bis auf wenige Ausnahmen stark zurückgegangen.
Montag, 29. September 1986. Block I mit "wichtigen Änderungen umgerüstet" wird wieder eingeschaltet.
Um den radioaktiven Staub auf dem Boden zu binden, wurde um den Reaktor mit Hubschraubern eine klebrige Substanz auf Polymerbasis verteilt, der man den Namen Burda (russisch für „dünne Brühe“) gab. In den Siedlungen wurden die Dächer aller Gebäude gesäubert. Auf dem Reaktorgelände wurden 300.000 m³ kontaminierte Erde abgetragen, in Gräben geschoben und mit Beton versiegelt.
11. Dezember 1986. Der Deutsche Bundestag verabschiedet das Strahlenschutzvorsorgegesetz (StrVG), zum Schutz der Bevölkerung, die Radioaktivität in der Umwelt zu überwachen und die Strahlenexposition der Menschen und die radioaktive Kontamination der Umwelt im Falle radioaktiver Unfälle oder Zwischenfälle so gering wie möglich zu halten.
1987. Ex-Kraftwerksdirektor Wiktor Petrowitsch Brjuchanow und fünf leitende Mitarbeiter werden zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Italien legt seine Atomkraftwerke still.
1990. Der Film Raspad – Der Zerfall wird bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig vorgestellt und erhält die Goldmedaille des Präsidenten des italienischen Senats.
1991. Von Wissenschaftlern Japans und der USA wird in "Nature" behauptet dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen der radioaktiven Strahlung und Schilddrüsenkrebs (vor allem durch Jod-131 mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen) geben würde. Dabei wird ignoriert dass es für die Zeit für 1986 keine Daten vorhanden sind. Die statistische Relevanz wurde dann 20 Jahre später festgestellt weil der Kurvenausschlag wieder verschwand.
Zur Entschädigung der Opfer des Reaktorunglücks wird ein Gesetz verabschiedet. Es wird jedoch später kaum umgesetzt.
Für Turner Home Entertainment entsteht das TV Drama Tschernobyl – Die letzte Warnung unter der Regie von Anthony Page.
24. Oktober 1991. Die Ukraine erklärt sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als unabhängig.
Dezember 1995. Von der Ukraine und den G7-Staaten wird auf einem Treffen in Ottawa (Kanada) ein Abkommen zur Stillegung von Tschernobyl unterschrieben. Es werden Zahlungen in Höhe von 2,3 Mrd. US-Dollar zur Schliessung des AKWs vereinbart.
Caesium-137-Kontamination im Jahr 1996 in Weißrussland, Russland und der Ukraine in Kilobecquerel pro Quadratmeter |
1997. In Deutschland zeigt die Sterblichkeit von Neugeborenen einen deutlichen Anstieg nach Beginn der Katastrophe von Tschernobyl. Ähnliche Anstiege bei der Säuglingssterblichkeit aus Polen und Kiew kommen zum selben Ergebnis.
Juni 1997. Die G7-Staaten sagen 350 Millionen Dollar für einen neuen Sarkophag zu. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 760 Millionen Dollar geschätzt.
April 2000. Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma bestätigt die Abschaltung des AKWs im Jahr 2000. Er nennt aber kein konkretes Datum.
Juni 2000. Anlässlich eines Besuchs des US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton wird von Präsident Kutschma der 15. Dezember 2000 als Datum für die Stillegung bekanntgegeben.
5. Juli 2000. Geberkonferenz in Berlin: Es werden 90 Prozent der erforderlichen Geldmittel für den Bau eines zweiten Sarkophags eingeworben.
November bis Dezember 2000. Techniker bereiten die Abschaltung des AKW Tschernobyl vor.
Sarkophag des 4. Blocks im März 2006 |
2006. Laut WHO und IAEO starben an den Folgen akuter Strahlenkrankheit knapp 50 Menschen. In den drei am stärksten betroffenen Ländern sei aufgrund der erhöhten Strahlenexposition mit etwa 9000 zusätzlichen tödlichen Krebs- und Leukämieerkrankungen zu rechnen. Für Gesamteuropa schätzt Elisabeth Cardis 2006 ab, dass bis 2065 mit etwa 16.000 Schilddrüsenkrebserkrankungen und 25.000 sonstigen zusätzlichen Krebserkrankungen zu rechnen ist.
Unter der Produktion von ITV entsteht das Drama The Girls Who Came To Stay. Der Film erzählt die Geschichte eines Paares, die zwei Mädchen aus Weißrussland in Pflege nehmen. Es stellt sich heraus, dass die Mädchen zum Zeitpunkt des Unglücks hoher Strahlung ausgesetzt waren.
Pripyat mit dem Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ferne (2007) |
19. April 2007. Die Vögel in Tschernobyl meiden stärker verstrahlte Nester. Warum weiß niemand.
8. Juni 2007. Wölfe, Elche und Luchse kehren in die Todeszone von Tschernobyl zurück.
11. Juli 2007. Rote, gelbe und orangene Vögel wie beispielsweise die Wachtel oder der Wiedehopf haben die meisten Probleme durch die Radioaktivität.
26. April 2009. 23 Jahre Tschernobyl.
19. Oktober 2009. Tschernobyl-Fotograf Rüdiger Lubricht berichtet von seinen Erlebnissen bei der Arbeit an seinem Projekt.
24. August 2010. Über die Zahl der Toten herrscht totale Uneinigkeit. Das Tschernobyl Forum schätzt 56 Tote und 4000 Krebserkrankungen. Atomkraftgegner bis zu 500.000 Tote. Um diese Differenzen zu erklären muss man nur wieder auf die Auswirkungen der Strahlung auf den menschlichen Körper gucken. Die meisten sterben nicht an der Strahlung selbst sondern an dem Versagen des Immunsystems wenn sie krank werden. Eine genaue Untersuchung der Todesursache oder der Ursache für die jeweilige Krankheit kann sich dort kaum einer leisten. Im Zweifelsfall wird daher nicht die "sekundäre Strahlenkrankheit" sondern die "primäre Krankheit" als Todesursache eingetragen. Die Zahl der Atomkraftgegner dürfte deshalb deutlich näher an der Wirklichkeit liegen.
17. September 2010. Pflanzen passen sich offenbar der Radioaktivität an. Proteine sorgen beispielsweise für eine erhöhte Produktion von Glycin-Betain welches Lebewesen vor den Auswirkungen radioaktiver Strahlung schützen kann.
Viele Touristen besuchen Tschernobyl. 2009 waren es mehr als 10.000 Besucher. Tagesausflüge werden von mehreren Reisebüros in der Ukraine und in Weissrussland ab 100 Euro angeboten. Das abgeschaltete AKW hat noch etwa 4.000 Beschäftigte von denen einige in Tschernobyl übernachten. Ausserdem wohnen dort noch einige, meist ältere Siedler.
15. Oktober 2010. Bei Pilzen aus Osteuropa wurde festgestellt dass diese immer noch mit Cäsium-137 mit bis zu 230 Becquerel pro Kilogramm von Tschernobyl belastet sind. Bereits 3 Kilo reichen aus um über den EU-Grenzwert von 600 Becquerel zu kommen. Bei einer Stickprobe von Pfifferlingen aus Osteuropa wurde vor ein paar Wochen eine Belastung von 1000 Becquerel festgestellt. Die Belastung von Wildschweinfleisch liegt vor allem in Baden-Württemberg und Bayern noch weit höher zwischen 600 und 6000 Becquerel. Das Bundesumweltministerium hat alleine 2009 424.650 Euro bezahlt um Jäger und Waldbesitzer zu entschädigen weil das verstrahlte Fleisch nicht verkauft werden kann.
14. Dezember 2010. Die Ukraine möchte den Katastrophentourismus um Tschernobyl ausweiten und hofft auf bis zu 1 Million Besucher pro Jahr.
2011. Die Wendländische Filmkooperative veröffentlicht ein Porträt über Rostislav Omeljaschko, Mitbegründer der "historisch-kulturellen Expeditionen" in die Sperrzone von Tschernobyl und begleitet ihn mehrmals in die Speerzone.
14. Februar 2011. Das Wettbewerbsprogramm der Berlinale beginnt mit dem Film "An einem Samstag" in dem Regisseur Alexander Mindadze die Katastrophe von Tschernobyl verarbeitet hat.
An einem Samstag Ende April 1986 machen Menschen in Prypjat Party, heiraten, saufen und prügeln sich. Der Filmheld Valerij macht dabei mit im Wissen dass vor kurzer Zeit das AKW Tschernobyl in einer Entfernung von nur 3 Kilometern explodiert ist. Er erzählt weder seiner Frau, noch seinen Freunden davon. Einen Tag vorher musste er seinem Vorgesetzten auf das Parteibuch schwören nichts von der Katastrophe weiter zu sagen.
11. März 2011. Die Katastrophe von Fukushima beginnt.
17. März 2011. Die Helden von Tschernobyl bereuen nichts.
19. März 2011. Der Fotograf Igor Kostin hat die Katastrophe von Tschernobyl auf Bildern festgehalten und wurde dabei selbst verstrahlt.
Ähnliche Vorfälle wie in Tschernobyl gab es schon 1975 und 1982 im Atomkraftwerk Leningrad und in Tschernobyl. Im Juli 1986 wurde von Mitgliedern der Regierung auch die Abschaltung der AKWs in Smolensk, Kursk und Leningrad verlangt. Genau genommen die Stillegung aller AKWs im europäischen Landesteil. Die Reaktoren vom selben Typ wie in Tschernobyl sind aber trotz teilweise 38jähriger Laufzeit auch heute noch im Betrieb.
21. März 2011. Die Sowjetunion soll laut Alexej Jablokow, dem russischen Strahlenbiologen und früheren Umweltberater von Ex-Präsident Boris Jelzin, künstlich das Wetter beeinflusst haben um die Katastrophe zu begrenzen.
2. April 2011. Die meisten der etwa 380.000 Liquidatoren sind tot. Diejenigen die noch leben sind zumeist schwer krank müssen mit dem Staat um Entschädigungen kämpfen.
7. April 2011. Die internationalen Atom(Lobby)organisationen wie IAEO und ICRP sind Weltmeister im verharmlosen. Sie gehen bei Tschernobyl immer noch offiziell von 50 Toten aus während den Untersuchungen von Wissenschaftlern auf dem Berliner Kongress zufolge die Sterblichkeit in den betroffenen Gebieten um 4% angestiegen ist und deren Berechnung nach die Todeszahl bei 1,44 Millionen Menschen liegt.
8. April 2011. Mehr als 600 Millionen Menschen sollen von der Katastrophe von Tschernobyl betroffen sein. Bis 2005 waren von ca. 830.000 Liquidatoren etwa 112.000 bis 125.000 Tot. Mehr als 90% sind jetzt schwer Krank wobei sie nicht nur an Krebs leiden sondern auch an Hirnorganischen Schäden, Bluthochdruck und Magen-Darm-Erkrankungen. Außerdem gab es offenbar einen starken Anstieg von Tot- und Fehlgeburten. In Europa sollen deshalb ungefähr 800.000 Kinder weniger geboren sein.
9. April 2011. Michail Umanez (Ex-Direktor von Tschernobyl) warnt vor einem neuen Atomunfall in Tschernobyl. Der explodierte Reaktor 4 ist seiner Aussage nach in einem sehr unsicheren Zustand der jederzeit eine Kettenreaktion mit Todesgefahr folgen könnte. Die hohe Radioaktivität hat offenbar den Sarkophag so weit zersetzt dass er kurz vor dem Einstürzen ist und mindestens 5 Tonnen radioaktiven Staub freisetzen könnte.
12. April 2011. Die wahren Todeszahlen bleiben im Dunkeln.
18. April 2011. Soldaten strahlten wie kleine Atomreaktoren. Die vergessenen Helfer von Tschernobyl. Eine Katastrophe die nie vergeht. Der Katastrophentourismus boomt.
19. April 2011. Für den neuen Sarkophag und Hilfsprojekte wurden bei einer Geberkonferenz in Kiew von der internationalen Gemeinschaft 575.000.000 Euro versprochen. Der Sarkophag alleine wird etwa 700.000.000 Millionen Euro kosten. Russland knausert. Der Fotograf Rüdiger Lubricht berichtet von seiner Arbeit mit der Dokumentation der Folgen von Tschernobyl.
20. April 2011. Marcus Schwenzel (Regisseur) drehte in Tschernobyl den der vielfach preisgekrönten Kurzfilm "Seven Years of Winter". Die Sperrzone ist für ihn ein umgekehrter Schöpfungsort. Alles was dort lebt trägt den Tod in sich. Der Film handelt von dem zehnjährigen Andrej. Der Junge wird 1992 vom Hehler Artjom in die Sperrzone von Tschernobyl geschickt um in Prypjat die verlassenen Wohnungen zu plündern.
Atomkraftfans als Touris in Tschernobyl. Sie fühlen sich sicher "weil es in ihren Ländern keine Tusnamis und Erdbeben" gibt. In Tschernobyl gab es die aber auch nicht. Ach so? Dort war der Kommunismus schuld. Die Zeitbombe tickt und diejenigen die Atomenergie sonst so befürworten halten sich wie immer deutlich zurück wenn es um die Aufarbeitung der Schäden die sie angerichtet haben geht.
Die Bäume in den belasteten Gebieten weisen im Vergleich zu Bäumen aus unbelasteten Gebieten offenbar höhere Mutationsraten auf. Wachstum und Aussehen verändern sich in den Gebieten um Tschernobyl krankhaft. Kiefern in der Gegend wachsen langsamer und zeigen viele Abweichungen vom normalen Wuchs. Es kommt zum Beispiel zu Nadelverfärbungen und geänderten Verzweigungsmustern. Es kommt offenbar auch zu neuartigen Ausleseprozessen so dass einige Kiefern besser als andere in der Lage sind die hohe Strahlung zu verkraften und nur wenige Krankheitssymptome zeigen. Andere Bäume sterben einfach ab.
21. April 2011. "Unter Kontrolle" ist ein Dokumentarfilm über die Gefahren der Atomenergie.
Julia Timoschenko (Ex-Premierministerin der Ukraine): Die Sowjetunion musste über den Super-GAU von Tschernobyl stürzen. Es blühten die Kastanien.
Fragen und Antworten zum Super-GAU. Fotostrecke von Igor Gawrilow.
Strahlung ist keine Gefahr - Nachrichten 1986 nach der Katastrophe.
Dr. Christoph Reiners (Professor für Nuklearmedizin und Ärztlicher Direktor an der Universitätsklinik von Würzburg) und das angeblich nicht vorhandene Problem Schilddrüsenkrebs bei Kindern.
Ban Ki Moon (UN Generalsekretär) war soeben auf Lustreise bei Tschernobyl und möchte eine verstärkte internationale Zusammenarbeit um Atomkatastrophen zu verhindern. Die Gehirnwäsche der Atomlobby hat ganz offensichtlich auch bei ihm gewirkt. Er kann sich nämlich auch keine andere Möglichkeit zur Stromerzeugung als Atomenergie vorstellen. Mit dem Risiko dass es mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zu einem Super-GAU kommt muss man seiner Meinung nach leben.
23. April 2011. Leben in der Todeszone. Auch nach 25 Jahren wird immer noch vertuscht . Ausser Schilddrüsenkrebs darf in Weissrussland keine Todeskrankheit auf atomare Strahlung zurückgeführt werden. Professor Bandaschewski hatte es gewagt an der Uni Gomel ein eigenes Krebsregister zu führen da er von einer sehr viel größeren gesundheitlichen Gefährdung als offiziell zugegeben ausging. Er wurde aus dubiosen Gründen ins Gefängnis gebracht und hat später das Land verlassen. Im Norden des Landes, an der Grenze zu Litauen will Weissrussland ein AKW bauen.
25. April 2011. Siegfried Rumbaum (Umweltaktivist): Politiker reden alles klein: 2.500.000 Bq/Kg Jod-131 in Berlin? Offizielle Werte gibt es nicht.
Alexander Krutow, der einzige Fernsehjournalist aus Tschernobyl erinnert sich.
Der russische Präsident Dmitri Medwedew würdigt bei einer Gedenkveranstaltung den Heldenmut und die Selbstaufopferung der Liquidatoren.
Mykola Isajew allein auf Arbeit. In Deutschland werden viele Tschernobylkinder zur Erholung aufgenommen. Die Zahl derjenigen, die bereit sind einen Teil ihres Urlaubs zu opfern geht jedoch zurück obwohl die Auswirkungen der Katastrophe sich erst jetzt voll entfalten. Schon 15-jährige erleiden teilweise Herzinfarkte. Von 800 Neugeborenen in Gomel war kein einziges hundertprozentig gesund. In den letzten 4 Jahren ist die Zahl der geschädigten Kinder um weitere 30% angestiegen. Während die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen zurückgegangen ist kommt es vermehrt zu Herz-Kreislauferkrankungen.
Die Forschungsergebnisse werden unter Verschluss gehalten. Igor Gawrilow, einer der ersten Forografen vor Ort. Ohne Schutzkleidung und sehr naiv.
Gedenkveranstaltung 25 Jahre nach dem Reaktorunfall (Wien 2011) |
Greenpeace bestrahlte den Katastrophen-Reaktor 4 mit einer Lichtprojektion bei der u.a. ein Totenkopf und Anto-Atomkraft-Slogans in Japanisch, Deutsch und Russisch zu sehen waren. Tobias Münchmeyer (Greenpeace-Aktivist) sagte "Wir sind den Opfern von Tschernobyl zum Atomausstieg verpflichtet".
Vom russischen Atomkonzern Rosatom wird die Stillegung von 11 Reaktoren des selben RBMK-Typs angemahnt. Anstelle von Stillegung oder Herunterfahren der Leistung auf 60 bis 70% werden sie offenbar über ihre Leistungsgrenzen hinaus zu 104% überlastet. Mit dem Hintergedanken dass man dafür neue AKWs bauen will. Die meisten dieser Reaktoren wurden bereits in den 1970er Jahren gebaut. Ausgelegt für eine Nutzungsdauer von 30 Jahren.
In St. Petersburg werden von der Umweltorganisation Bellona Fackeln aus Papier angezündet.
Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch gedenkt in einem Appell der "Helden" die zuerst nach Tschernobyl kamen und mit "bloßen Händen" die Katastrophe abwenden wollten und verspricht alles zu tun damit ihr Leben sich verbessert. Für die Liquidatoren klingt das wie ein Hohn. Ihre spärlichen Renten werden seit einiger Zeit immer mehr gekürzt und es fehlt immer noch an ausreichender medizinischer Versorgung. Für den neuen Sarkophag fehlen noch etwa 300 Millionen US-Dollar (206 Mio Euro) daher ruft der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch zu weiteren Spenden auf.
Der russische Präsident Medwedew ist immer noch der Meinung dass "die friedliche Atomnutzung als billigste und alles in allem ökologisch sauberste Energieform gilt". Weissrussland will bis 2018 das erste AKW bauen. Auch die Ukraine und Russland setzen weiterhin auf Atomstrom.
Kang Jinmo bei der Einweihungsfeier in Bamberg 2011 |
03:45 Uhr MESZ. Die Folgen der radioaktiven Strahlung nehmen laut Dörte Siedentopf (Allgemeinärztin und Psychotherapeutin) zu. Sie fährt seit 20 Jahren nach Weissrussland um den Menschen dort zu helfen. Durch den Wind hat Weißrussland am meisten der Radioaktivität mitbekommen. Die Partnerstadt Kostjukowitschi liegt in einer Entfernung von etwa 180 Kilometer Luftlinie von Tschernobyl entfernt im Osten des Landes. Von 35.000 Menschen die dort lebten wurden 8.000 umgesiedelt. Mehr als 30 Dörfer wurden dort abgetragen und vergraben.
Die Folgen der radioaktiven Verstrahlung wüten in den Zellen und Genen und nehmen mit dem Abstand zur Katastrophe zu. Diabetes tritt vor allem wegen der Niedrigstahlung von Cäsium bei Kindern häufiger auf. Wenn es über die Nahrungskette in den Darm einer schwangeren Frau gelangt wird die Bauchspeicheldrüse der Kinder in den Entwicklung gestört. Die Bauchspeicheldrüse ist wiederum eines der sensibelsten Organe des Menschen und für die Produktion von Insulin zuständig.
Bis zum 3 Lebensjahr haben Kinder kein Immunsystem das Schäden reparieren kann. Ausserdem haben sie im Gegensatz zu Erwachsenen eine hohe Zellteilungsrate. Während der Zellteilung wirkt Strahlung jedoch besonders störend. Aus diesem Grund reichen bereits sehr kleine Strahlenmengen aus um bei Kindern gesundheitliche Schäden anzurichten.
Das Gehirn gehört nach der Geburt zu den Organen in denen es am häufigsten zu Zellteilungen kommt. Das führt das bei Strahlengeschädigten zu Nervosität und anderen diffusen Persönlichkeitsstörungen wie Konzentrationsschwäche.
In der ersten Generation sind strahlengeschädigte Ehepaare zu 30% ungewollt kinderlos. Die Schäden am Erbgut führen zu Frühaborten und Frühgeburten die zum Tode der Kinder, die noch nicht lebensfähig sind, führen.
Die radioaktiven Elemente wandern pro Jahr etwa 2 Zentimeter im Boden nach unten und dürfte damit ungefähr bei einer Tiefe von 50 Zentimetern angelangt sein. Das Grundwasser in der Gegend liegt nicht sehr tief. Über das Wasser gelangt die Radioaktivität in die Pflanzen und in die Tiere. Das grösste Problem ist die Niedrigstrahlung vor allem durch Strontium und Cäsium. Diese haben etwa eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Es wird etwa 300 Jahre dauern bis diese radioaktiven Elemente so weit abgebaut sind dass sie im biologischen Kreislauf keine größeren Auswirkungen mehr haben.
Die Versorgung mit Medikamenten funktioniert im Großen und Ganzen. Bei der Zulassung von Medikamenten sind anscheinend hohe Bestechungsgelder notwendig.
Für Statistiken werden Vorgaben gemacht. Wegen der Prämie werden von den Statistikern die Dinge berichtet welche von den Vorgesetzten gehört werden wollen. Daher gibt es dort offiziell fast keine Krebstoten mehr. Wenn irgend möglich wird das Altersschwäche genannt.
Zwischen der WHO und der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) gibt es offenbar einen Vertrag von 1959. Demnach bestimmt die IAEO was die WHO bezüglich gesundheitlicher Folgen radioaktiver Strahlung untersuchen und veröffentlichen darf.
Der russische Präsident Dmitri Medwedew und der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch legen Blumen auf das Denkmal für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe (April 2011) |
Laut einer Studie von Sebastian Pflugbeil (Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz) erkrankten nach 1986 auf dem Gebiet der Bundesrepublik 1,5 Mal so viele Kinder im ersten Lebensjahr an Leukämie wie im Durchschnitt der 1980er Jahre. Besonders im Süden Deutschlands ist deutlich häufiger das Neuroblastom aufgetreten.
Alfred Körblein (Umweltinstitut München) schätzt das bis 50 Jahre nach Tschernobyl etwa 8000 Menschen in Deutschland an strahlenbedingten Krebsfolgen durch die Katastrophe gestorben sein werden.
Stärker radioaktiv belastet sind vor allem im Süden Bayerns immer noch Wildschweine. Etwa 2% von 45.000 bis 50.000 erlegten Wildschweine liegen über dem Grenzwert und müssen deshalb vernichtet werden. Wildschweine essen besonders gerne Hirschtrüffel und Maronenröhrlinge die wiederum als "Radionuklidsammler" gelten. Einige Pilzarten überschreiten die Grenzwerte. Bis mindestens 2030 wird diese Belastung nicht signifikant abnehmen.
Atomkraftprotest in Berlin (2011) |
11:00 Uhr MESZ. Von vielen Christen und Juden wird die Katastrophe von Tschernobyl als Strafe Gottes angesehen. Die Parteifunktionäre sind als erstes abgehauen.
11:30 Uhr MESZ. DDR-Radstars wurden 1986 zu einer "Friedensfahrt" in die Nähe Tschernobyls geschickt um die Katastrophe zu verharmlosen.
12:00 Uhr MESZ. Julij Borisowitsch Andrejew (Liquidator - Baute die Spezialeinheit zur Bekämpfung der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl auf): Die Gierigen zahlen doppelt.
12:30 Uhr MESZ. Leben im Risikogebiet. Nach Prypjat kommt man nur mit einer Sondergenehmigung. Die Plattenbausiedlung ist durch die hohe radioaktive Verseuchung unbewohnbar. An einem Checkpoint wird mit einem Schlagbaum die Zufahrt überwacht.
13:00 Uhr MESZ. Redakteure erinnern sich an den Super-GAU. Gar Nix war um den ersten Mai herum mit Bekannten auf einer Maiwanderung im Schwarzwald und hat nur ganz am Rande mitbekommen dass da etwas mit einem AKW in Russland passiert sein soll.
13:30 Uhr MESZ. Wladimir Tschuprow (Greenpeace-Mitarbeiter) erzählt von den Folgen von Tschernobyl und was die russische Regierung nicht gelernt hat.
14:00 Uhr MESZ. Die Formel des Todes. In der Risikoanalyse beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Störfalls der Größe 7 zehn hoch minus 7 oder zehn hoch minus 6. Also 1 Million oder 10 Millionen Jahre. Zu dumm nur dass die Wirklichkeit anderes aussagt. Zwischen Tschernobyl und Fukushima liegen gerade einmal 25 Jahre.
14:30 Uhr MESZ. Tschernobyl - Ein Einsatz der nie vergeht. Für Liquidatoren gibt es keinen Frieden.
15:30 Uhr MESZ. Der Sarkophag ist brüchig.
15:45 Uhr MESZ. Hilfsprojekte führen Menschen zusammen.
16:00 Uhr MESZ. Der russische Präsident Medwedew kündigt für das Gipfeltreffen G8 am 26./27. Mai in Deauville in Frankreich einen Vorstoß für eine neue internationale Konvention zur atomaren Sicherheit an. Vorschläge sollen bereits an die Staats- und Regierungschefs übermittelt worden sein. Bis 2020 will Russland zu seinen mehr als 30 Reaktoren noch 20 weitere Atomreaktoren bauen. Die Ukraine will die Zahl der Atomreaktoren bis 2030 von 15 auf 45 verdreifachen.
16:30 Uhr MESZ. Die EU hat offenbar die Ukraine dazu gedrängt, Alexander Lukaschenko (Präsident von Weissrussland) nicht zu den Tschernobyl-Gedenkfeiern einzuladen. Wiktor Juschtschenko (Präsident der Ukraine) hat dem Wunsch aus Brüssel anscheinend nachgegeben weil die Ukraine langfristig eine Aufnahme in der EU anstrebt.
Als Lukaschenko heute von Journalisten gefragt wird warum er von Juschtschenko nicht eingeladen wurde blafft er diese an: "Fragen Sie ihn selbst. Die aktuelle Führung der Ukraine ist leider lausig". Zu EU-Politikern, insbesondere Komissionspräsident Barroso hat er folgene Bemerkung: "Es sind einfach Schurken ... Über all diese Barrosos und andere Bastarde" hat er keine Lust zu reden.
17:00 Uhr MESZ. In Weissrussland werden 6 Deutsche, 5 weissrussische Aktivisten und ein Pole bei einer friedlichen Demonstration zum 25 Jahrestag von Tschernobyl und gegen den Bau des neuen AKWs in Ostrowets festgenommen. Polizisten in Zivilkleidung sollen dabei brutal gegen die Demonstranten vorgegangen sein.
17:30 Uhr MESZ. Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi ist zu Besuch beim französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und lobt die am Jahrestag von Tschernobyl die Atomenergie als sicher. Vor einer Woche wurde in Italien im Senat eine Gesetzesvorlage eingebracht, die die Suche nach einem Standort für das geplante AKW definitiv stoppt.
In der Berliner Philharmonie findet ein Benefizkonzert anlässlich des 25. Jahrestages der Tschernobylkatastrophe statt.
20:00 Uhr MESZ. Die Kinder von Tschernobyl.
21:00 Uhr MESZ. Falls es niemand aufgefallen ist. Weder von der Schwarzgeldregierung noch von der Opposition in Deutschland war heute etwas zum Thema zu hören.
----- Dienstag, 26. April 2011 ---- 25 Jahre Tschernobyl -----
27. April 2011. Sebastian Pflugbeil (Gesellschaft für Strahlenschutz) ist der Meinung dass es vor 25 Jahren in Tschernoyl eine Atomexplosion gegeben hat und entgegen den offiziellen Angaben fast der komplette Kernbrennstoff in der Umwelt gelandet ist.
8. Mai 2011. Nikolai Fomin, Fremdenführer in Tschernobyl.
27. Juni 2011. Ein Gericht der Ukraine hat nach einem Antrag der Staatsanwaltschaft die Tschernobyl-Reisen vorläufig gestoppt um die Zulässigkeit zu überprüfen.
13. Juli 2011. In der Zwischenzeit sind von Internationalen Geldgebern 670 Mio Euro zugesagt worden. Laut Wiktor Janukowitsch (Präsident der Ukraine) genügt das um mit dem Bau eines neuen Sarkophags zu beginnen. Er soll bis 2015 fertig sein und 750 Mio Euro kosten. Der fehlende Geldbetrag soll in den nächsten Jahren gesammelt werden.
Der Vater der Boxweltmeister Wladimir und Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko Senior, ist nach langer schwerer Krankheit (Lymphdrüsen-Krebs) im Alter von 64 Jahren in Kiew an den Spätfolgen seines Einsatzes im Jahr 1986 am AKW Tschernobyl gestorben. Er hatte mehrere Chemotherapien hinter sich. Die letzte hat nicht wie erhofft angeschlagen.
3. März 2012. Der Bau des neues Sarkophags, genannt das New Safe Confinement (NSC) wird begonnen. Er soll angeblich für 100 Jahre sischä sein.
7. Mai 2012. In der Region knapp außerhalb der Sperrzone leben 1987 Kinder. 1351 davon sind mit chronischen Krankheiten registriert. Sie leiden unter Blutarmut, Angina, Bronchitis, Probleme mit der Schilddrüse, meist an schweren Magen-Darm-Krankheiten. 38 Kinder sind als schwerbehindert registriert.
25. Mai 2012. Mit Chernobyl Diaries von Brad Parker, läuft ein Horrorfilm in den USA an. Der Film, der auf einem Skript von Oren Peli beruht, spielt 25 Jahre nach der Katastrophe in Prypjat.
27. November 2012. Das 5000 Tonnen schwere Stahlgerüst für den zweiten Sarkophag steht. Der fertige Sarkophag wird ein Gewicht von 29.000 Tonnen haben und voraussichtlich 2015 über die bisherige "Schutzhülle" gezogen werden. Mehr als 40 Staaten haben Geld zur 1997 gegründete Stiftung Chernobyl Shelter Fund bezahlt. Am Ende wird Sarkophag 2.0 etwa 1,54 Mrd. Euro gekostet haben.
Reaktor Nr. 4 (2013) |
16. März 2013. Marina Weisband (Mitglied der Piratenpartei) ist offenbar ein "Tschernobyl-Kind". Sie wurde etwa ein Jahr nach der Katastrophe im Jahr 1987 in Kiew, etwa 100 Kilometer entfernt vom Katastrophenreaktor, geboren. In ihrem zweiten Lebensjahr zeigten sich die Auswirkungen als Immunschwäche. Später kamen eine Reihe von Folgekrankheiten dazu. Letztendlich musste sie deshalb wohl auch aus der Parteispitze zurückziehen.
„Neuer Sarkophag“ im Bau, Juni 2013 |
November 2016. Der neue Sarkophag schließt nun die Atomruine ein.
24. Juni 2017. In der Stadt Tschernobyl hat das erste Hostel seit dem Unglück eröffnet. Für umgerechnet knapp sieben Euro pro Nacht sind die Zimmer mit Bett, Tisch, Dusche und Waschbecken relativ spartanisch eingerichtet und erinnern eher an eine Jugendherberge als an ein frisch eröffnetes Hostel. Fernsehen und Internet sind im Zimmerpreis enthalten. Erste Gäste aus den USA, Neuseeland und Dänemark haben offenbar bereits in die Ein- bis Dreibettzimmer eingecheckt. Derzeit hat das Hostel 50 Plätze. Es soll auf 102 Plätze erweitert werden.
Neue Schutzhülle in endgültiger Position über dem havarierten Reaktorblock, Oktober 2017 |
20.02.2017, Spiegel, Foto-Reportage, Auf Wolfsjagd am Rande der Tschernobyl-Sperrzone
03.02.2017, FAZ, Pressezensur in Weißrussland, Schreibt nicht von der tödlichen Gefahr!
24.12.2016, Sueddeutsche, Leben im Sperrgebiet
13.11.2016, Zeit, Tschernobyl, Übergangslösung für 100 Jahre
17.10.2016, Sueddeutsche, Atom, Minister, Hülle für AKW Tschernobyl noch 2016 fertig
17.10.2016, Heise, Ukrainischer Minister, Hülle für Atomkraftwerk Tschernobyl noch 2016
17.10.2016, n-tv, Schutz vor tödlicher Strahlung, Tschernobyl-Hülle kommt noch dieses Jahr
27.09.2016, Sueddeutsche, Tschernobyl, Größtes Solarkraftwerk der Welt geplant
30.04.2016, Spiegel, 30 Jahre Tschernobyl, Ökostrom ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen
27.04.2016, taz, Tschernobyl: 30 Jahre danach, Noch lange nicht gelaufen
27.04.2016. taz, 30 Jahre Tschernobyl, Ministaat mit Doppelleben
27.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Vergessenes Leid
27.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Nukleare Startups
26.04.2016, FAZ, Anschläge auf AKWs? Atomkraft in Zeiten des Terrors
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Leben in der Zone
26.04.2016, Focus, 30 Jahre nach Tschernobyl, 26.4.1986, der Tag, an dem alles anders wurde - so haben wir ihn erlebt
26.04.2016, Jetzt, Warum Tschernobyl überall sein kann, "Ohne Kernenergie wäre es eine bessere Welt"
26.04.2016, Tagesspiegel, 30 Jahre Reaktorunglück, Zurück in der Todeszone von Tschernobyl
26.04.2016, FAZ, Nach dem GAU, Überlebensstrategien in einer verstrahlten Welt
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Der GAU im Kopf
26.04.2016, taz, Atomkritiker über AKW-Verlustgeschäft, „Ich habe Angst um die Konzerne“
26.04.2016, Stern, Atomkatastrophe vor 30 Jahren, Er ist 90 Jahre alt - und hat Tschernobyls Todeszone nie verlassen
26.04.2016, Spiegel, Graphic Novels zu Atomkatastrophen, Vom Super-GAU gezeichnet
26.04.2016, Spiegel, Radioaktives Pulver, "Zur Hölle mit der Molke"
26.04.2016, Spiegel, Tschernobyl und die Folgen, Die Reise des verstrahlten Molkepulvers
26.04.2016, Sueddeutsche, Super-GAU: Tschernobyl wird uns auf Jahre beschäftigen (Video)
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, Gedenken an den Super-GAU - Ukraine würdigt Tschernobyl-Opfer
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, «Ernste Lehre für die Menschheit», Gedenken an Tschernobyl
26.04.2016, Zeit, Tschernobyl, Leben in der Sperrzone
26.04.2016, FAZ, Ein Besuch in Tschernobyl, Für tausende Jahre radioaktiv verstrahlt
26.04.2016, Sueddeutsche, Tschernobyl-Folgen, Wildschweine, strahlend bis heute
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Innere Sperren und Grausamkeiten
26.04.2016, Tagesspiegel, Atomunfall vor 30 Jahren, Meine Interflug-Reise durch die Tschernobyl-Wolke
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Gedenken an die guten alten Zeiten
26.04.2016, Sueddeutsche, 30 Jahre nach Tschernobyl - Drohnenvideo: Flug über die Geisterstadt Pripjat (Video)
26.04.2016, Spiegel, Tschernobyl-Unglück: Einsiedler in der Todeszone (Bilderstrecke)
26.04.2016, Tagesschau, Ungewöhnlicher Blick, Flug über den neuen Sarkophag (Video)
26.04.2016, Tagesschau, Nukleare Gefahren, Zwei Katastrophen zum Umdenken
26.04.2016, Tagesschau, Ukraine gedenkt der Tschernobyl-Opfer, Schweigen, Blumen und mehr Geld
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Verstrahlung in positivem Licht
26.04.2016, Sueddeutsche, Atommüll, Müllkippen für die Ewigkeit
26.04.2016, Sueddeutsche, Folgen der Kernschmelze, Wie viele Menschen starben beim Tschernobyl-Unglück?
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, 30 Jahre Tschernobyl: Kiew erhöht Zahlungen an Arbeiter in Todeszone
26.04.2016, Spektrum, SCHILDDRÜSENKREBS, Tschernobyl: Strahlen und Zahlen
26.04.2016, Zett, Nach 30 Jahren, So sieht es in Tschernobyl aus
26.04.2016, Welt, Ex-Umweltminister Trittin zu Tschernobyl, "Lange die Welt schön geredet"
26.04.2016, taz, Atomkritiker über AKW-Verlustgeschäft, „Ich habe Angst um die Konzerne“
26.04.2016, taz, Alexijewitsch und Harms zu Tschernobyl, „Das Böse ist total geworden“
26.04.2016, Welt, 30 Jahre danach, Das Protokoll der Atomkatastrophe von Tschernobyl (Video)
26.04.2016, Spiegel, Tschernobyl-Folgen in Weißrussland, Verschwiegen, vertuscht, verharmlost
26.04.2016, Telepolis, Und ewig strahlt das Plutonium
26.04.2016, Heise, Pro Atomkraft: Kernenergie war, ist und bleibt alternativlos
26.04.2016, Heise, Contra Atomkraft: Zeit für Lehren aus Tschernobyl
26.04.2016, Tagesspiegel, Tschernobyl und Berlin vor 30 Jahren, Als Diepgen demonstrativ zwei Salatköpfe kaufte
26.04.2016, Zeit, Tschernobyl-Jahrestag, Ich war dabei, als Tschernobyl begann
26.04.2016, FAZ, Tschernobyl, Eine Reise in die Zone
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, AKW-Trip ohne Geigerzähler
26.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Eine Aufgabe für Generationen
26.04.2016, Focus, Das geschah vor 30 Jahren, Chronik einer Katastrophe: Das Atomunglück von Tschernobyl in Fakten und Zahlen (Video)
26.04.2016, Stern, 30 Jahre nach Atomkatastrophe, Die unheimlichen Geisterstädte um Tschernobyl
26.04.2016, Welt, Atomkatastrophe 1986, Ich, das Tschernobyl-Kind
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, Ukraine erinnert an Super-GAU von Tschernobyl
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, Putin würdigt Opfer des Super-GAUs
26.04.2016, Zeit, Tschernobyl, Ukraine gedenkt der bisher schlimmsten Atomkatastrophe
26.04.2016, Focus, Katastrophe von Tschernobyl, Albtraumhafte Geisterstadt Prypjat: So unheimlich sieht Tschernobyl heute aus (Video)
26.04.2016, Sueddeutsche, 30 Jahre Tschernobyl, Aufräumen in der Hölle von Tschernobyl
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, Tschernobyl, 30 Jahren nach dem Super-GAU
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, Vor 30 Jahren explodierte Tschernobyl
26.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, 30 Jahre nach Tschernobyl, 1. Mai 1986 – die radioaktive Wolke erreicht Stuttgart
26.04.2016, Focus, Atom, Ukraine erinnert an Super-GAU von Tschernobyl
26.04.2016, Sueddeutsche, Atom, Ukraine erinnert an Super-GAU von Tschernobyl
26.04.2016, Tagesschau, Video-Chronologie der Katastrophe, Tschernobyl in der tagesschau 1986
26.04.2016, WDR, Tschernobyl, Narben eines Atomunfalls
26.04.2016, Tagesschau, Bilder, Tschernobyl, 30 Jahre nach der Katastrophe
26.04.2016, Tagesschau, Neue Schutzhülle für Unglücksreaktor, Stählerner Sarkophag für 100 Jahre
26.04.2016, Heise, Tschernobyl, Vor 30 Jahren ereignete sich die AKW-Katastrophe
25.04.2016, Spiegel, Weißrussland, Die Spätfolgen von Tschernobyl
25.04.2016, Spiegel, Tschernobyl: Der Super-GAU im Protokoll
25.04.2016, Zeit, Tschernobyl, Hähnchen in der Todeszone
25.04.2016, FAZ, Hochbetrieb im Sperrgebiet
25.04.2016, taz, 30 Jahre Tschernobyl, Eine Katastrophe verändert die Welt
25.04.2016, Tagesschau, 30 Jahre Tschernobyl, Die DDR trank trotzdem Milch
25.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Zehn Fakten zum Super-GAU, Kettenreaktion führt zur Katastrophe
25.04.2016, Euronews, 30 Jahre nach Tschernobyl, Der schwere Kampf gegen die Strahlung
25.04.2016, Tagesspiegel, 30 Jahre Tschernobyl, Leben im Schatten der Katastrophe
25.04.2016, Tagesspiegel, Reaktorkatastrophe vor 30 Jahren, Tschernobyl kostet und tötet - bis heute
25.04.2016, Spektrum, TSCHERNOBYL, Der Wald erinnert sich
25.04.2016, Zeit, Tschernobyl, Die unerzählte Geschichte vom Ende des Kalten Krieges
25.04.2016, taz, Lebensmitteltester über Tschernobyl, „Nachts durften wir ran“
25.04.2016, Telepolis, "Belarus ist komplett verstrahlt"
25.04.2016, Welt, Tschernobyl-Reise, In der Todeszone auf der Jagd nach Strahlung
25.04.2016, Spiegel, Todeszone um Tschernobyl, "In einem Augenblick kollabierte unser ganzes Leben"
25.04.2016, Spiegel, Tschernobyl-Touren, Zum Gruselreaktor bitte hier entlang
25.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Tschernobyl, Der Unglücksreaktor kommt unter die Haube
25.04.2016, Tagesschau, 30 Jahre nach Tschernobyl-Katastrophe, Ukraine will AKW mit Hilfe der EU bauen
24.04.2016, Tagesspiegel, 30 Jahre nach Tschernobyl, Panik im Westen – Gemüse im Osten
24.04.2016, Zeit, Tschernobyl, Nichts stimmte
24.04.2016, taz, Insektenforscherin über Tschernobyl, „So was hatte ich noch nie gesehen“
24.04.2016, Welt, 30 Jahre nach Tschernobyl, "Liquidatoren" erinnern sich an den Tag, als der Befehl kam
24.04.2016, Heise, Umfrage zur Atomkraft, "Tschernobyl hat Einstellung der Deutschen geprägt"
24.04.2016, Spiegel, Tschernobyl, Tierfotos aus der Todeszone (Fotostrecke)
24.04.2016, Spiegel, Tschernobyl, Die Todeszone lebt
23.04.2016, Zeit, Tschernobyl 1986, Der Informations-GAU
23.04.2016, Spiegel, Tschernobyl, Darum strahlt die Atomruine noch sehr, sehr lange
23.04.2016, Spiegel, 30 Jahre Tschernobyl, Ein AKW explodiert (Fotostrecke)
23.04.2016, Spiegel, Tschernobyl, Neue Hülle für zwei Milliarden Euro (Fotostrecke)
23.04.2016, taz, Generation Tschernobyl, Die Cäsium-Zäsur
23.04.2016, Huffingtonpost, In dieser Stadt ist die Menschheit schon längst Geschichte - uns sollte das eine Lehre sein
22.04.2016, Tagesspiegel, Besuch in der Sperrzone um Tschernobyl (Fotostrecke)
22.04.2016, Zeit, Atomkatastrophe, Tschernobyl-Kraftwerk erhält neuen Stahlmantel
22.04.2016, bento, STREAMING, Super-GAU: Diese Dokus zeigen die Folgen von Tschernobyl und Fukushima
22.04.2016, Welt, Tschernobyl, Wie die Sperrzone wieder nutzbar werden soll
22.04.2016, Spektrum, TIERE IN TSCHERNOBYL, Trotz oder wegen der Strahlung?
22.04.2016, Zeit, Tschernobyl, Die Wolke
22.04.2016, Zeit, Wie sehr Tschernobyl und Fukushima noch strahlen
22.04.2016, Heise, 30 Jahre nach Tschernobyl, Das ganz normale Leben im Sperrgebiet
22.04.2016, NZZ, 30 Jahrte nach Tschernobyl, Die sterbende Stadt der Liquidatoren
21.04.2016, taz, Strahlenforschung nach dem Atomgau, „Vergiftete Wissenschaft“
21.04.2016, Zeit, Tschernobyl, In der Todeszone
21.04.2016, Heise, #heiseshow: Live mit dem Thema Tschernobyl und erneuerbare Energien – Wie sieht die Energieinfrastruktur der Zukunft aus?
20.04.2016, Welt, Atomkatastrophe, Für die Stasi war Tschernobyl "zu vernachlässigen"
20.04.2016, Stuttgarter-Zeitung, Tschernobyl, Leben in der Katastrophe
19.04.2016, Heise, Alexej Breus: Der letzte Mann im Kontrollraum des havarierten AKW Tschernobyl
18.04.2016, Heise, 30 Jahre Tschernobyl, Der Radioaktivität auf der Spur – vier Bauanleitungen von c't Hacks
17.04.2016, Welt, "Seine Natur", Der große GAU und was aus ihm geworden ist
15.04.2016, Spektrum, 30 JAHRE TSCHERNOBYL, Die Grabstätte des Super-GAUs
31.03.2016, Welt, REAKTOR-RUINE, Grüne knüpfen Tschernobyl-Hilfen an Atomausstieg
05.12.2015, Heise, Polnisches Studio baut Tschernobyl für VR nach
07.10.2015, Welt, VERSTRAHLTES GEBIET, In Tschernobyl leben jetzt mehr Wildtiere denn je
06.10.2015, taz, Tierpopulation im Katastrophengebiet, Die Hirsche von Tschernobyl
05.10.2015, Spektrum, KERNSCHMELZE, Ist Tschernobyl heute eine Wildtierheimat?
28.05.2015, Welt, TSCHERNOBYL, Wehe uns, wenn der Sarkophag zusammenbricht
15.03.2015, FAZ, Folgen von Tschernobyl, Tausende radioaktive Wildschweine in Bayern
26.09.2014, Welt, TODESZONE, Als Atom-Tourist mit dem Dosimeter in Tschernobyl
11.03.2014, Tagesschau, Kosten von Atomunfällen, Fukushima, Tschernobyl und viele andere
09.06.2013, Focus, 27 Jahre nach dem Super-GAU, Tschernobyl – Vom Unglücksreaktor zum Naturparadies
27.04.2013, Spiegel, Arbeitsplatz Tschernobyl, Job in der Todeszone
27.11.2012, Welt, TSCHERNOBYL, Die ersten 5000 Tonnen Strahlenschutz sind fertig
07.05.2012, Der Standard, Tschernobyl, Überleben in der Zone zwei
03.03.2012, Stimme Russlands, Im Kernkraftwerk Tschernobyl wird ein neuer Sarkophag errichtet
13.07.2011, Tschernobyl, Bauarbeiten für Sarkophag sollen im Herbst beginnen
13.07.2011, Tagesschau, 25 Jahre nach dem Super-GAU, Neuer Tschernobyl-Sarkophag kann gebaut werden
13.07.2011, N24, Tschernobyl-Spätfolgen, Vater der Klitschko-Brüder ist tot
13.07.2011, Welt, BOXEN, Klitschko-Vater stirbt an Tschernobyl-Spätfolgen
27.06.2011, Spiegel, Katastrophengebiet, Ukraine stoppt Tschernobyl-Tourismus
26.06.2011, Welt, KATASTROPHEN-TOURISMUS, Ukraine stoppt Tschernobyl-Reisen für Touristen
08.05.2011, taz, AKW-Guide über Tschernobyl, "Die Côte d'Azur ist es nicht"
27.04.2011, Telepolis, "Diese Vokabel Kernexplosion wird im Westen überhaupt nicht geschätzt"
27.04.2011, Telepolis, Wenn auf die "sicherste Energie der Welt" verzichtet wird
27.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Super-GAU in Tschernobyl (1), Die Faszination der Katastrophe
26.04.2011, Focus, Kinder von Tschernobyl, „Wir lassen euch nicht alleine“
26.04.2011, Focus, Tschernobyl-Jahrestag, Berlusconi lobt die Sicherheit der Atomkraft
26.04.2011, Spiegel, Tschernobyl-Eklat, Weißrusslands Präsident beschimpft "Bastarde"
26.04.2011, Focus, Atom, Analyse, Trotz „planetarer Katastrophe“ Ja zur Atomkraft
26.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Tschernobyl, Gedenken ohne Bedenken
26.04.2011, Spiegel, 25 Jahre Tschernobyl, Medwedew wirbt für schärfere Atom-Standards
26.04.2011, n-tv, Kampf um die Wahrheit, Hilfsprojekte führen Menschen zusammen
26.04.2011, n-tv, Provisorische Abdichtung, "Der alte Sarkophag ist brüchig"
26.04.2011, n-tv, Liquidatoren finden keinen Frieden, Ein Einsatz, der nie vergeht
26.04.2011, Spiegel, Tschernobyl und die Risikokultur, Die Formel des Todes
26.04.2011, Telepolis, Der Kreml will nicht aussteigen
26.04.2011, Stern, stern.de-Redakteure erinnern sich an den Super-GAU, "Nicht bei Regen im Freien aufhalten"
26.04.2011, Focus, Atom, Report: Sperrzone Tschernobyl – Leben im Risikogebiet
26.04.2011, taz, Tschernobyl-Liquidator Andrejew, "Die Gierigen zahlen doppelt"
26.04.2011, Welt, FRIEDENSFAHRT 1986, Wie DDR-Stars den Tschernobyl-GAU verharmlosten
26.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Atomkatastrophe in Tschernobyl, Der Super-GAU als Strafe Gottes
26.04.2011, Spiegel, Tschernobyl: Die Ukraine gedenkt der Opfer (Bilderstrecke)
26.04.2011, Spiegel, Dubioser Tschernobyl-Roman, Märchen aus dem Sarkophag
26.04.2011, Welt, RADIOAKTIVE BELASTUNG, So viel Tschernobyl steckt im deutschen Wildschwein
26.04.2011, Focus, Tschernobyl, Das Protokoll der Atomkatastrophe
26.04.2011, n-tv, Region Gomel, Leben mit einem Monster
26.04.2011, Tagesschau, Interview 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe, "Tschernobyl wütet in den Genen"
26.04.2011, Tagesschau, Gedenken an Tschernobyl-Opfer, Ein Experiment, das in der Katastrophe endete
26.04.2011, taz, Tschernobyl-Gedenkfeier in der Ukraine, Mit Tränen und Kerzen
26.04.2011, Focus, Jahrestag, Ukraine trauert um die Opfer von Tschernobyl
26.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Tschernobyl, "Den Opfern gegenüber zum Atomausstieg verpflichtet"
26.04.2011, Spiegel, 25 Jahre Atomkatastrophe, Ukrainer weinen um Tschernobyl-Opfer
26.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Tschernobyl, Glockenschläge zum Gedenken
26.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Super-GAU von Tschernobyl (11), Allein im nuklearen Vulkan
26.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Super-GAU von Tschernobyl (10), Leben in der Todeszone
26.04.2011, Internationale Geberkonferenz in Kiew, Mehr als eine halbe Milliarde Euro für Tschernobyl
26.04.2011, ORF, 16 Jahre Tschernobyl, Streit um die Opferzahlen
26.04.2011, Stern, Interaktive Grafik, Der Super-GAU von Tschernobyl
25.04.2011, taz, Umweltaktivist über Tschernobyl, "Politiker reden alles klein"
25.04.2011, taz, Interview mit Tschernobyl-Berichterstatter, "Kinder tranken verseuchtes Wasser"
25.04.2011, Focus, Dmitri Medwedew, Kremlchef gedenkt Tschernobyl-Katastrophe
25.04.2011, Welt, 25 JAHRE NACH DER KATASTROPHE, Deutschland – Zufluchtsort für Tschernobyl-Kinder
25.04.2011, Focus, Tschernobyl-Fotograf Gawrilow „Ich war der Depp“
25.04.2011, Focus, Tschernobyl, Rechenspiele mit Strahlenopfern
25.04.2011, Spiegel, AKW-Doku "Unter Kontrolle", Abhängen vor dem Abklingbecken
24.04.2011, taz, Reportage aus der Tschernobyl-Sperrzone, Das Leben über den Grenzwerten
23.04.2011, Tagesschau, Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, 25 Jahre Leid - und immer noch wird vertuscht
22.04.2011, Focus, Super-GAU Tschernobyl, 25 Jahre nach dem Atomunfall in Tschernobyl
22.04.2011, taz, Video der Woche, Tschernobyl ist keine Gefahr
22.04.2011, Tagesspiegel, 25 Jahre Tschernobyl, Die Erblast der Ukraine
21.04.2011, Tagesspiegel, Nach der Katastrophe, Krank und ungedankt: Arbeiter von Tschernobyl
21.04.2011, Welt, SUPER-GAU, Über Tschernobyl musste das Sowjetregime stürzen
21.04.2011, Stern, Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, Die wichtigsten Fragen zum Super-GAU
21.04.2011, Focus, Super-GAU, Tschernobyl von Igor Gawrilow
21.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Super-GAU von Tschernobyl (6), "Tschernobyl hat mein Leben verändert"
21.04.2011, Welt, BESUCH IN TSCHERNOBYL, UN-Generalsekretär warnt vor Atomunglücken
21.04.2011, Telepolis, Architekturen der Gefahr
21.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Super-GAU in Tschernobyl (2), Der Chronist der Leere
20.04.2011, taz, Damals in Tschernobyl, Es blühten auch die Kastanien
20.04.2011, Spiegel, Filmen in Tschernobyl, Wo ein Kätzchen zum Todfeind wird
20.04.2011, Fovus, Tschernobyl, IAEA-Chef Amano besucht Tschernobyl
20.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre Super-GAU in Tschernobyl (5), Ausflug in die Todeszone
20.04.2011, Spiegel, Tourismus in Tschernobyl, Mit Leinenschühchen in die Todeszone
20.04.2011, Stern, 25 Jahre Tschernobyl, Eine tickende Zeitbombe
20.04.2011, Welt, RADIOAKTIVITÄT, Bäume in Tschernobyl mutieren durch Strahlung
20.04.2011, Telepolis, Geld für Tschernobyl
20.04.2011, Sueddeutsche, Russland und der AKW-Sarkophag, Knausern für Tschernobyl
20.04.2011, taz, Kinofilm über Tschernobyl, Schwur aufs Parteibuch
19.04.2011, Sueddeutsche, Kiew: Geberkonferenz, 550 Millionen Euro für Atomruine Tschernobyl
18.04.2011, Welt, UKRAINE, In Tschernobyl boomt der Katastrophen-Tourismus
18.04.2011, taz, 25 Jahre Tschernobyl, Die vergessenen Helfer
18.04.2011, Spiegel, 25 Jahre Tschernobyl, "Jeder Soldat strahlte wie ein kleiner Reaktor"
18.04.2011, Spiegel, Filmkritik, Moralische Kernschmelze
14.04.2011, Welt, TSCHERNOBYL, Die Katastrophe, die niemals endet
13.04.2011, Stern, Aufräumarbeiter aus Tschernobyl, Der Strahlenkrieger
12.04.2011, Welt, TÖDLICHER SUPER-GAU, Wahre Zahl der Tschernobyl-Opfer bleibt im Dunkeln
08.04.2011, Welt, TSCHERNOBYL, Explodierter Reaktor 4 in extrem unsicherem Zustand
08.04.2011, Sueddeutsche, 25 Jahre nach dem Super-GAU, Ex-Tschernobyl-Direktor warnt vor neuer Katastrophe
08.04.2011, Welt, RADIOAKTIVER SUPER-GAU, Tschernobyl – Bis zu 125.000 Liquidatoren tot
07.04.2011, taz, Kongress 25 Jahre Tschernobyl, Verdrängt, vertuscht, verharmlost
01.04.2011, Welt, SOWJETISCHER SUPER-GAU, Die Liquidatoren. Kanonenfutter für Tschernobyl
21.03.2011, Welt, STRAHLENEXPERTEN, Russen empfehlen Japanern Tschernobyl-Rezepte
20.03.2011, Sueddeutsche, Fotograf Igor Kostin über Tschernobyl, "Sie müssten doch längst tot sein"
19.03.2011, Spiegel, Kreml-Dokumente, Forscher warnten vor Tschernobyl-Katastrophe
17.03.2011, Focus, Reaktor-Katastrophe, Die Helden von Tschernobyl bereuen nichts
07.03.2011, BZ, Papa Klitschko in Tschernobyl verstrahlt
14.02.2011, Focus, Berlinale, Beim Katastrophenfilm über Tschernobyl stehen die Menschen im Mittelpunkt
11.02.2011, Telepolis, Koalition will Tschernobyl-Gedenken hinter verriegelten Türen
14.12.2010, Zeit, Ukraine, Tschernobyl soll Tourismus-Magnet werden
14.12.2010, Spiegel, Katastrophentourismus, Ukraine will Tschernobyl für Besucher öffnen
15.10.2010, Sueddeutsche, Langfristige Folgen von Tschernobyl, Strahlende Pilze, belastete Schweine
17.09.2010, Focus, Tschernobyl, Zur Stippvisite ins Katastrophengebiet
16.09.2010, Spiegel, Tschernobyl, Pflanzen passen sich der Radioaktivität an
23.08.2010, Welt, REAKTORKATASTROPHE, Forscher streiten über Spätfolgen von Tschernobyl
11.08.2010, Sueddeutsche, Russland: Brände nahe Tschernobyl, Flammen erreichen verseuchte Gebiete
24.04.2010, taz, Menschenkette gegen Atomkraft, Hochgesteckte Ziele weit übertroffen
24.04.2010, Welt, ANTI-ATOMKRAFT-PROTEST, 120.000 beim Maskenball am "Geilen Brüter"
24.04.2010, Spiegel, Menschenkette gegen Atomkraft, 120 Kilometer Widerstand
19.10.2009, Spiegel, Tschernobyl-Fotograf Lubricht, "Ich habe die Radioaktivität geschmeckt"
24.04.2009, Sueddeutsche, Tschernobyl: Jahrestag, "Denk' an die schönen Seiten"
24.04.2009, Welt, ATOMKATASTROPHE, Ein neuer, gigantischer Stahl-Sarg für Tschernobyl
23.04.2009, Focus, Tschernobyl-Tag, Die Halbwertszeit der Erinnerung
18.03.2009, Spiegel, Unglücksreaktor Tschernobyl, Radioaktivität dezimiert Insekten
25.04.2008, Sueddeutsche, Tschernobyl: Jahrestag, "Denk' an die schönen Seiten"
20.09.2007, Welt, ATOMKRAFT, Tschernobyl-Reaktor bekommt neuen Mantel
11.07.2007, Spiegel, Tschernobyl, Roten und gelben Vögeln schadet Radioaktivität am meisten
18.06.2007, Welt, TSCHERNOBYL, Wölfe, Elche und Luchse in der Todeszone
19.04.2007, Welt, UMWELT, Vögel in Tschernobyl meiden verstrahlte Nester
20.01.2006, lebenshaus-alb, Die Atomlobby verhöhnt die Opfer, Neue Studie zu den Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe
24.08.2005, Spiegel, Tschernobyl-Unfall, Bayerns Wildschweine strahlen noch immer
04.09.2003, Spiegel, Verstrahlte Erde, Tschernobyl-Bäume verändern ihre Erbsubstanz
23.04.1990, Spiegel, Geiseln der Atomindustrie
09.02.1987, Spiegel, Der GAU und das Mädchen
05.05.1986, Spiegel, So wie die Hiroschima-Bombe, Tschernobyl: Eine Katastrophe für die Sowjet-Union
Umweltinstitut, INTERAKTIVE KARTE, Radioaktive Belastung von Wild in Bayern
Wikipedia, Nuklearkatastrophe von Tschernobyl
Wikipedia, Turbogenerator
Wikipedia, Neutronenabsorber
Wikipedia, Promptes Neutron
Wikipedia, Neuroplastom