Sonntag, 1. November 2015

Kernphysikalische Forschungsberichte

Forschungsreaktor Haigerloch
Die Kernphysikalischen Forschungsberichte waren eine interne Publikationsreihe des 1939 gegründeten deutschen Uranprojekts. Die Publikationen waren seinerzeit als streng geheim eingestuft, selbst die Autoren durften keine Kopien behalten. 

Autoren

Die folgenden deutschen Wissenschaftler publizierten ihre Arbeiten in den Kernphysikalischen Forschungsberichten als Mitglieder des Uranvereins:

Neun der zehn Atomphysiker (bis auf Max von Laue), die nach Ende des Zweiten Weltkriegs im britischen Farm Hall interniert worden waren: Erich Bagge, Kurt Diebner, Walther Gerlach, Otto Hahn, Paul Harteck, Werner Heisenberg, Horst Korsching, Carl Friedrich von Weizsäcker und Karl Wirtz.

Deutsche Physiker, die nach Russland geschickt wurden, um am Sowjetischen Atombombenprojekt zu arbeiten: Robert Döpel, Walter Herrmann, Heinz Pose, Nikolaus Riehl und Karl Günther Zimmer.


Geschichte

1939. Das deutsche Uranprojekt wird gegründet. Dazu erscheinen die streng geheimen Kernphysikalischen Forschungsberichte.

1945. Die Berichte werden durch die alliierte Alsos-Mission konfisziert und in die Vereinigten Staaten an die United States Atomic Energy Commission (AEC) zur Evaluation geschafft. 

1971. Die Berichte werden deklassifiziert und nach Deutschland zurückgebracht. Viele Berichte sind am Atomforschungszentrum Karlsruhe (KIT) vorhanden.

1998. Die Berichte werden an das Deutsche Museum übergeben und sind dort im 'Archiv Online' zu finden. Sie sind ebenfalls in der Niels Bohr Library am American Institute of Physics verfügbar. Ein großer Teil ist auch im Buch Collected Works/Gesammelte Werke Heisenbergs abgedruckt. Die Berichte sind von G-1 bis G-395 durchnummeriert.

Bilder aus Wikimedia Commons
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Quellen