Sonntag, 16. April 2023

Mohammed Hamdan Daglo

Mohammed Hamdan Daglo

Der sudanesische Generalleutnant und Politiker Mohammed Hamdan Daglo (arabisch محمد حمدان دقلو; genannt unter anderem Hemeti, Hamitti, Hemitti oder Hemitte, arabisch حميدتي) wurde 1974 oder 1975 geboren.

Er ist sei dem 13. April 2019 stellvertretender Präsident des herrschenden Militärrates unter Abdel Fattah Burhan. Seit 2013 befehligt er die Rapid Support Forces (RSF), die für die Auflösung eines Protestlagers mit über 100 Toten am 3. Juni 2019 verantwortlich gemacht werden. Zuvor führte er eine Dschandschawid-Miliz im Darfur-Konflikt an.

Daglo hat in den Jahrzehnten von Krieg und Krise in Sudan seinen Reichtum vermehrt, er besitzt Goldminen, vermietet Luxusfahrzeuge und stellt Söldner für den Krieg der Emirate und Saudi-Arabien in Jemen.

Leben

1974/75. Mohammed Hamdan Daglo wird in den Rezeigat-Stamm, der zu den Baggara gehört, als Sohn tschadischer Eltern geboren. Seine Familie betreibt Handel mit Kamelen.

Er bricht nach drei Schuljahren den Besuch der Primarschule ab. Im Darfur-Konflikt gelangt er über Verwandte in die Dschandschawid, die gegen Aufständische kämpft.

Er führt dort bald eine Miliz an.

2008. Nach eigenen Angaben bittet ihn Präsident Umar al-Baschir, den Kampf gegen die Aufständischen zu leiten.

2013. Daglo wird auf Wunsch al-Baschirs Kommandeur der Rapid Support Forces, einer landesweit agierenden paramilitärischen Truppe.

11. April 2019. Es erfolgt ein Militärputsch.

13. April 2019. Al-Baschir wird festgenommen; Daglo steigt in die zweite Position des Transitional Military Council (deutsch etwa: „Militärrat des Übergangs“) auf. Kurz nach seinem Eintritt in den Militärrat trifft er sich mit mehreren westlichen Botschaftern.

Mai 2019. Er reist zum saudi-arabischen Prinzen Mohammad bin Salman. Saudi-Arabien hat sich vorher als Unterstützer der sudanesischen Militärregierung bekannt.

3. Juni 2019. Die RSF lösen gewaltsam ein Protestlager auf, das wochenlang vor dem Hauptquartier des Militärs in Khartum bestanden hat. Dabei sterben nach Angaben der Zivilisten über 100 von ihnen. Zahlreiche Frauen werden offenbar von RSF-Angehörigen vergewaltigt.

August 2019. Militär und Opposition einigen sich für die Zeit bis 2022 auf eine gemeinsame Regierung. Dem „Souveränen Rat“, dem obersten Gremium des Landes, soll Daglo angehören. Er gibt an, sich dem Abkommen fügen zu wollen, nach dem unter anderem die RSF der sudanesischen Armee unterstellt sind.

Quellen
Wikipedia, Mohammed Hamdan Daglo