Montag, 11. Oktober 2021

Vanessa Nakate

Vanessa Nakate (2020)

Die ugandische Klimaschutzaktivistin Vanessa Nakate wurde am 15. November 1996 geboren.

Sie engagiert sich unter anderem für Fridays for Future in Uganda. Nakate ist Vorsitzende einer Initiative, die den tropischen Regenwald in Kongo schützen will. Eines ihrer weiteren Anliegen ist es, Kindern in Afrika mehr über die Ursachen und Folgen des Klimawandels beizubringen. Sie gründete die Organisation Youth for Future Africa sowie die afrikanische Rise Up Movement.

Leben

15. November 1996. Vanessa Nakate wird geboren. Sie wächst in der ugandischen Hauptstadt Kampala auf. Ihr Vater ist Vorsitzender eines Rotary-Clubs in der Stadt. Er ist dort unter anderem an Baumpflanzaktionen und anderer Wohltätigkeitsarbeit beteiligt.

Bis Mai 2018. Im ugandischen Nachbarland Kenia werden mehr als 200.000 Menschen durch extreme Regenfälle vertrieben. Nakate spielt schon da mit dem Gedanken an ein Engagement für die Gesellschaft. Als sie die Bilder im Fernsehen sieht, findet sie ihr Thema.

Januar 2019. Sie erlangt einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Makerere-Universität.

Nach ihrem Studienabschluss arbeitet Nakate ehrenamtlich bei Rotary International und untersucht dort, was ihre Heimatregion am stärksten bedrohe. Sie gibt an, dass sie in dieser Zeit erkennt, dass die globale Erwärmung eine Bedrohung darstelle.

Während ihrer Recherchen stößt sie auch auf Fridays for Future. Nachdem sie die zunächst geplanten Streiks noch verschiebt, da sie sich den Druck der Plakate nicht leisten kann, beginnt sie mit ihren Geschwistern unter anderem vor dem ugandischen Parlamentsgebäude zu streiken. 

Eine protestierende Frau ist in Uganda keine Selbstverständlichkeit. Noch herrschen klare Rollenbilder in der Gesellschaft vor. Eine Frau, die nach dem Universitätsabschluss nicht zügig heiratet, wird argwöhnisch betrachtet. Viele der Studenten, die sie bittet mit ihr gemeinsam zu protestieren, sagen aus Angst vor Strafen ab. Ihre Eltern hingegen unterstützen Nakate bei ihrem Aktivismus.

Dezember 2019. Sie nimmt an der UN-Klimakonferenz 2019 in Madrid teil.

Januar 2020. Sie ist beim Weltwirtschaftsforum in Davos anwesend. Bei einer Pressekonferenz sagt sie dort, dass es nicht genug sei, dass die Wirtschaftselite Aktivistinnen wie ihr zuhöre, sondern sie auch handeln müssten, wenn sie die Aktivisten nicht ignorieren wollten. Ein Foto in einem Artikel der Presseagentur Associated Press (AP) über die in Davos anwesenden Klimaaktivistinnen wird so beschnitten, dass Nakate, die eigentlich am linken Rand eines Pressebilds zu sehen ist, nicht mehr abgebildet ist. Stattdessen werden nur die weißen Aktivistinnen gezeigt.

Das Bild wurde von der AP an Zeitungsverlage weiterverkauft, die nun ebenfalls dieses Bild in der zugeschnittenen Version verwenden. Das Vorgehen löst eine Rassismusdebatte aus, da Vanessa Nakate als einzige aus dem Bild entfernt wurde. Nakate selbst äußert sich auf Twitter dazu wie folgt: „Ihr habt nicht nur ein Foto gelöscht. Ihr habt einen Kontinent gelöscht.“ Die Presseagentur entschuldigt sich daraufhin bei ihr.

Dezember 2020. Nakate wird in der 100-Women-2020-Liste der British Broadcasting Corporation (BBC) aufgeführt.

Ende September 2021. Sie marschiert an der Seite von Greta Thunberg an der Spitze des Klimaprotestmarsches in Mailand. Zuvor sprach sie auf dem Jugend-Klimagipfel, der als Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow Anfang Ende Oktober dient.

Bilder aus Wikimedia Commons
Vanessa Nakate (2020), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Paul Wamala Ssegujja

Quellen