Mittwoch, 20. Oktober 2021

Péter Márki-Zay

Péter Márki-Zay

Der ungarische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Péter Márki-Zay wurde am 9. Mai 1972 in Hódmezővásárhely geboren.

Er ist seit 2018 Bürgermeister von Hódmezővásárhely. Er tritt als Kandidat der Premierministerkandidatur der vereinigten Opposition für die Parlamentswahl 2022 gegen Viktor Orbán an. Márki-Zay hat angekündigt, umstrittene Gesetze von Orbán rückgängig zu machen und den Euro in Ungarn einführen zu wollen.

Er ist mit seiner früheren Schulkollegin Felícia Vincze verheiratet und Vater von sieben Kindern. 

Leben

9. Mai 1972. Péter Márki-Zay wird in Hódmezővásárhely geboren.

Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften, Elektrotechnik und Geschichtswissenschaften promoviert Péter Márki-Zay an der Katholischen Péter-Pázmány-Universität.

2004 bis 2009. Er lebt mit seiner Familie in Kanada und den Vereinigten Staaten, wo er im Telefonverkauf und Autohandel tätig ist und seine Frau eine Hebammenausbildung macht.

2009. Nach seiner Rückkehr arbeitet er zunächst bei der Elektrizitätsgesellschaft in Szeged. Er ist für die strategische Planung und später für das Kundendienstmanagement zuständig.

Bis 2014. Er lehrt Non-Profit- und Business-Marketing-Themen an der Universität Szeged.

25. Februar 2018. Er tritt als unabhängiger Kandidat zum Bürgermeisteramt der – ansonsten immer als Fidesz-Hochburg geltenden – Stadt Hódmezővásárhely an und gewinnt die Wahl, weil alle anderen Oppositionsparteien keine Kandidaten aufgestellt haben und er dadurch deren Wählerstimmen auf sich vereinigen kann.

Der unerwartete Sieg gegen den Kandidaten der Fidesz findet internationale Beachtung, weil Teile der ungarischen Opposition sowie deren Medien annehmen, dass dies für die bald folgende Parlamentswahl am 8. April 2018 als vermeintlicher ‚Präzedenzfall‘ von Bedeutung sein würde (beispielsweise ist im Jobbik-nahen Internetportal Alfahír von „Orbáns Stalingrad“ die Rede).

Dies tritt allerdings nicht ein, da die Parlamentswahl im April bekanntlich gänzlich anders ausfällt (absolute Mehrheit für die seit 2010 regierende Fidesz, nunmehr zum drittenmal in Folge).

17. Oktober 2021. Péter Márki-Zay gewinnt eine von der Opposition organisierte Vorwahl mit deutlichem Vorsprung (56,71% der Stimmen) vor seiner sozialdemokratischen Rivalin Klara Dobrev (43,29%). Er wird damit als Oppositionskandidat den rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orbán bei der Parlamentswahl 2022 herausfordern.

Eine derartige Vorwahl findet in Ungarn zum ersten Mal statt. Sechs bisher zerstrittene Oppositionsparteien – von links-grün bis rechtskonservativ – sollen den Sieger im Wahlkampf gegen Orbán unterstützen. Die Beteiligung an der Vorwahl erreicht eine Rekordhöhe: 662.016 Wählerinnen und Wähler stimmen binnen sechs Tagen ab.

»Heute haben wir auch die Opposition ausgewechselt«, sagt Márki-Zay. Der Opposition könne es nur gemeinsam gelingen, Orbán zu besiegen. »Der Ausweg ist weder rechts noch links, sondern nur aufwärts«, fügt er hinzu. Er sei sich mit Dobrev darin einig, dass der Zusammenhalt der Opposition nicht zerstörbar sei.

Bilder aus Wikimedia Commons
Péter Márki-Zay, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung 4.0 international“, Urheber: Draskovics Ádám (www.adamdraskovics.hu)

Quellen