Mittwoch, 6. Oktober 2021

Florin Cîțu

Florin Cîțu (2020)

Der rumänische Politiker Florin Cîțu wurde am 1. April 1972 in Râmnicu Vâlcea geboren.

Er gehört der politischen Partei Partidul Național Liberal (PNL) an. Seit der Billigung seiner Nominierung durch beide Kammern des Parlaments am 23. Dezember 2020 ist er Ministerpräsident Rumäniens.

Am 5. Oktober 2021 stimmte das Parlament für ein durch die PSD initiiertes Misstrauensvotum gegen Cîțu, was zur Folge hat, dass Cîțu lediglich übergangsweise im Amt bleibt, bis ein neuer Ministerpräsident vom Parlament gewählt worden ist.

Leben

1. April 1972. Florin Cîțu wird in Râmnicu Vâlcea, etwa 180 Kilometer von Bukarest entfernt, geboren. 

Bis 1996. Nach der Schule besucht er das Grinnell College in den USA mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Mathematik und macht den Bachelor.

Anschließend studiert er Makroökonomie und internationale Wirtschaftswissenschaften an der Iowa State University. Nach seinem Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften promovierte er auch in Makroökonomie und internationaler Wirtschaftswissenschaften an der Iowa State University, schließt die Promotion allerdings nie ab.

1997 bis 2001. Er ist zudem Dozent an der Iowa State University.

2001 bis 2003. Florin Cîțu arbeitet bei der Reserve Bank of New Zealand.

2003 bis 2005. Er arbeitet bei der Europäischen Investitionsbank.

Ab 2005. Er ist Chefökonom und später Leiter der Finanzmarktabteilung bei der ING-DiBa Bank in Bukarest.

Ab 2011. Cîțu ist Berater und Wirtschaftsanalyst.

2016. Er wird er in den Senat von Rumänien gewählt.

4. November 2019. Er wird Finanzminister im Kabinett Ludovic Orban I.

2020. Staatspräsident Klaus Johannis beauftragt Florin Cîțu drei Wochen nach dem Sturz der Regierung Orban mit der Bildung einer neuen Regierung.

12. März 2020. Der designierte rumänische Ministerpräsident Florin Cîțu zieht wenige Stunden vor der Parlamentsabstimmung seine Kandidatur zurück.

Dezember 2020. Nach den Parlamentswahlen bilden die liberalkonservative PNL, das liberale Parteienbündnis USR-PLUS und die Partei der ungarischen Minderheit UDMR eine Koalitionsregierung mit dem bisherigen Finanzminister Cîțu an der Spitze. Neun Ministerien gehen an die PNL, sechs Ministerien an die USR-PLUS und drei Ministerien an die UDMR.

5. Oktober 2021. Das Parlament stimmt für ein durch die PSD initiiertes Misstrauensvotum gegen Cîțu, was zur Folge hat, dass Cîțu lediglich übergangsweise im Amt bleibt, bis ein neuer Ministerpräsident vom Parlament gewählt worden ist. Cîțu darf die Regierung nun noch höchstens 45 Tage lang kommissarisch weiterführen. Dabei ist er aber nur eingeschränkt handlungsfähig und darf etwa keine Eilverordnungen erlassen. 

281 von insgesamt 466 Abgeordneten und Senatoren stimmen in Bukarest für den Misstrauensantrag der größten Oppositionspartei, der sozialdemokratischen PSD – und damit gegen die Regierung des Liberalen Florin Cîțu. Dafür votiert auch die bis vor vier Wochen mitregierende öko-liberale USR sowie die extrem rechte Kleinpartei AUR. ​Gegenstimmen gibt es keine, da die Regierungspartei und ihre Verbündeten die Abstimmung boykottiert haben.

Ausgelöst wurde die Krise durch den Bruch der seit Dezember 2020 regierenden Koalition von Cîțus Partei PNL und der kleineren USR. Dies hat Cîțu durch die Entlassung zweier USR-Minister provoziert. Für diese Schritte hatte der Ministerpräsident auch die Unterstützung von Staatspräsident Klaus Johannis. Die USR wirft Cîțu außerdem mangelnden Reformwillen, Vetternwirtschaft, Bruch von Koalitionsabsprachen und einen autoritären Führungsstil vor.

Bilder aus Wikimedia Commons
Florin Cîțu (2020), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung 3.0 nicht portiert“, Urheber: Privesc.Eu România

Quellen