Samstag, 30. Oktober 2021

Ahmed Awad Ibn Auf

Blick auf die Innenstadt Khartums
am Ufer des Nil (2014)

Der sudanesische General und Politiker Ahmed Awad Ibn Auf (arabisch أحمد عوض بن عوف, DMG Aḥmad ʿAwaḍ b. ʿAuf) wurde in den 1950er-Jahren geboren.

Nach seiner Teilnahme am sudanesischen Staatsstreich im April 2019 amtierte er kurzzeitig de facto als Staatsoberhaupt des Sudan.

Er war zuvor seit Februar 2019 Vizepräsident des Sudan. Schon kurz nach seiner Vereidigung als Präsident des Übergangsrates trat er jedoch zurück. Sein Nachfolger ist der Generalinspekteur der sudanesischen Streitkräfte, Abdel Fattah Burhan.

Leben

1950er Jahre. Ahmed Awad Ibn Auf wird in in einem Dorf im Nordsudan geboren.

Er geht auf die Militärakademie in Khartum, danach wird er u. a. in Ägypten ausgebildet.

Nachdem er sich der Armee angeschlossen hat, wird er zunächst Artilleriechef, später General sowie Leiter des militärischen Nachrichtendienstes und Stabschef.

2007. Er wird von den Vereinigten Staaten auf die Liste der unter Sanktionen stehenden Personen gesetzt für seine angebliche Rolle bei Kriegsverbrechen in Darfur. Auf werden Verbindungen zu den Dschandschawid-Nomaden vorgeworfen, die Massaker unter der sesshaften Zivilbevölkerung verübten. Auf gehört jedoch nicht zu denen, die vom Internationalen Strafgerichtshof für Verbrechen in Darfur angeklagt werden.

Juni 2010. Er wird im Rahmen einer größeren militärischen Umstrukturierung entlassen. Nach seinem Militärdienst dient er als sudanesischer Botschafter in Saudi-Arabien. 

23. August 2015. Er wird von Präsident Umar al-Baschir zum Kriegsminister des Sudan ernannt und kehrt damit in eine leitende militärische Position zurück.

Februar 2019. Auf wird zum Vizepräsidenten ernannt und löst Bakri Hassan Saleh ab, nachdem Präsident Umar al-Baschir sein Kabinett im Zuge der Massenproteste entlassen hat.

11. April 2019. Er verkündet im sudanesischen Fernsehen die Absetzung des amtierenden Präsidenten Umar al-Baschir, die Auflösung der bisherigen Regierung und die Aussetzung der Verfassung. Außerdem sollen nach einer zweijährigen Übergangsfrist freie Wahlen stattfinden. Teile der internationalen Presse interpretieren diese Ereignisse allerdings als Militärputsch.

12. April 2019. Ahmed Awad Ibn Auf tritt zugunsten von Abdel Fattah Burhan zurück.

Bilder aus Wikimedia Commons
Blick auf die Innenstadt Khartums am Ufer des Nil (2014), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“, Urheber: محسن الفكي

Quellen