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Paul van Dyk in Australien (2007) |
Der deutsche DJ, Musikproduzent und Hörfunkmoderator Paul van Dyk [fanˈdʏk] (geb. Matthias Paul) wurde am 16. Dezember 1971 in Eisenhüttenstadt geboren.
Er ist Mitglied der politischen Partei Freie Demokratische Partei (FDP)
Er ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten DJs der Welt. Neben seiner Aktivität als DJ ist er auch als Musikproduzent tätig, hat acht Studioalben veröffentlicht und remixte Songs von internationalen Künstlern wie Justin Timberlake, New Order und U2. Seine Musik ist dem Trance zuzuordnen, er selbst bevorzugt jedoch den Oberbegriff „elektronische Tanzmusik“.
Paul van Dyk war einer der ersten DJs, der digitale Hard- und Software wie Final Scratch, Rane Serato Scratch Live oder Ableton Live benutzte. Die Musik Paul van Dyks ist im weitesten Sinne dem Trance zuzuordnen. In seine Sets lässt er aber auch sehr häufig andere Stile wie House oder Techno einfließen, sodass er allgemein als Künstler der elektronischen Tanzmusik bezeichnet werden kann.
Paul van Dyk moderiert Radiosendungen in Deutschland und den USA. Auf dem US-Satellitensender SIRIUS, der in Europa über Internet zu empfangen ist, präsentiert er donnerstags von 18 bis 20 Uhr Ortszeit (Deutschland 0–2 Uhr) auf SIRIUS-Kanal 33 „Area 33“ seine Vonyc Sessions, die auch vom deutschen Sender sunshine live sonntags von 20 bis 22 Uhr ausgestrahlt werden und auf vonyc.com jeden Montag von 20 bis 22 Uhr erscheinen. Seit dem 27. September 2016 wird die Radiosendung immer bereits dienstags live von 20 bis 22 Uhr über Facebook gestreamt.
Am 11. März 2017 heirateten Paul van Dyk und seine kolumbianische Freundin Margarita Morello in Cartagena. Sie leben nun in Berlin-Friedrichshain.
Leben
16. Dezember 1971. Matthias Paul wird in Eisenhüttenstadt geboren. Er wächst in Ost-Berlin im Ortsteil Lichtenberg auf, wohin seine Mutter frühzeitig zieht.
Bereits in der Schule wendet sich Matthias Paul der modernen Musik zu.
Nach dem Abitur absolviert er in der DDR eine Lehre als Nachrichtentechniker und als Tischler.
Oktober 1989. Seine Mutter und er reisen nach Hamburg aus.
Eine 1989. Nach dem Mauerfall kehrt er rasch nach Berlin zurück.
März 1991. Er beginnt als DJ unter anderem bei den Veranstaltungen der von André Hoche und Jürgen Cramer gegründeten Dubmission-Reihe im Berliner Club Turbine im Stadtteil Kreuzberg und im neugegründeten Berliner Techno-Club Tresor. Ab jetzt tritt er unter dem Künstlernamen Paul van Dyk auf. Zur selben Zeit entsteht, in seiner Wohnung aufgenommen, sein erster DJ-Mix für den Rundfunk, nämlich für den Zündfunk im Bayerischen Rundfunk.
1992. Er nimmt zusammen mit dem Musikproduzenten Cosmic Baby als The Visions of Shiva seine erste Platte Perfect Day auf, die auf Mark Reeders Berliner Trance-Label MFS erscheint.
1994. Er veröffentlicht sein erstes Album 45 RPM ebenfalls auf MFS. Seit dieser Zeit legt er im Berliner Club E-Werk bis zu dessen Schließung 1997 regelmäßig auf.
1998. Die Single For an Angel aus der Neuauflage seines ersten Albums 45 RPM schafft den internationalen Durchbruch. Der Titel ist zwei Wochen lang die Nummer 1 der englischen und vier Wochen lang Nummer 1 der deutschen Dancecharts. Des Weiteren gibt es auch Platzierungen in den US-amerikanischen, australischen, niederländischen, belgischen und skandinavischen Charts.
1999. Van Dyk gründet das Musiklabel Vandit Records, auf dem sowohl eigene Produktionen, als auch die anderer Künstler veröffentlicht werden.
3. Oktober 2005. Van Dyk spielt beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in der Caligarihalle im Filmpark Babelsberg in Potsdam mit Peter Heppner Wir sind wir. Van Dyk spielt Keyboard, Heppner singt. Die Musik wird vom Deutschen Filmorchester Babelsberg live eingespielt.
Ende 2005. Van Dyk gründet das Onlineportal vonyc.com, bestehend aus einem Internetradio auf dem von ihm favorisierte Tracks, sowie ganze Livesets oder Radiosendungen von internationalen DJs gesendet werden, sowie einem Downloadportal über das Musikstücke unterschiedlicher Plattenlabels gegen Entgelt legal heruntergeladen werden können.
1. März 2009. Der Betrieb des Onlineportals vonyc.com wird eingestellt.
9. November 2009. Anlässlich des 20. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer komponiert van Dyk für die Feierlichkeiten vor dem Brandenburger Tor den Song We are one. Auf der Veranstaltung spielt er Keyboard, während Johnny McDaid singt.
2012. Van Dyk ist „Botschafter“ für den dann doch nicht eröffneten Flughafen Berlin Brandenburg. Er ist in dem Kontext auf Plakaten an Bushaltestellen sowie auf Großpostern an Häuserwänden zu sehen. Zu seinem Engagement sagt er der Berliner B.Z. in einem Interview: Ich bin nicht nur Testimonial, sondern hinter all dem steckt eine rege musikalische Zusammenarbeit. Für die Durchsagen am Flughafen habe ich etwa den „Klingelton“ gemacht, für den Imagefilm habe ich die Musik komponiert. Außerdem wird es von mir auch ein Chill-out-Album namens „Destinations“ geben, das dann am neuen Flughafen vertrieben werden soll.
Februar 2016. Als DJ beim A State Of Trance Festival im in Utrecht fällt van Dyk von der Bühne. Beim sechs Meter tiefen Sturz zieht er sich einen doppelten Bruch der Wirbelsäule und ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Als Ursache für den Sturz wird eine fehlerhafte Bühnenkonstruktion angesehen.
Nach dem Krankenhausaufenthalt veröffentlicht van Dyk eine Nachricht, in der er seinem Umfeld und Fans für die Unterstützung dankte und mitteilte, dass er ab Juni 2016 wieder auftreten wolle. Er musst jedoch aufgrund neurologischer Störungen einige Zeit im Rollstuhl verbringen und wieder gehen lernen. Ebenso fällt es ihm schwer, sich zu artikulieren, und er muss wieder lernen, zu sprechen.
2018. Der Veranstalter Alda Events zahlt dem DJ elf Millionen Euro Schadensersatz für den Bühnensturz.
März 2019. Er präsentiert sein Buch Im Leben bleiben indem er seinen Weg zurück auf die Bühne verarbeitet.
September 2020. Paul van Dyk gehört zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, in dem mehr politische Unterstützung für die Kulturschaffenden in der COVID-19-Pandemie gefordert wird. "Ignorieren Sie nicht Ihre künftigen Wähler und ignorieren Sie nicht das, was wir geschaffen haben", heißt es darin unter anderem.
Februar 2021. Er führt ein Podcast-Gespräch mit FDP-Chef Christian Lindner indem er die COVID-19-Pandemie-Politik der Bundesregierung kritisiert und Sonderrechte für Kunst und Kultur fordert. "Viele Bürger haben ihre Perspektive verloren, ihr soziales Umfeld verloren. Und es geht dabei um den kompletten Kultur-, Kunst- und Eventbereich, erklärt van Dyk. "Kultur kann nicht nur der Kitt der Gesellschaft sein, wenn die Sonne scheint. Sie muss es auch jetzt, in diesen schweren Zeiten, sein", betont er zudem. Wie es Menschen außerhalb seines Bereichs geht scheint ihn dagegen weniger zu interessieren.
März 2021. Van Dyk tritt der FDP bei. Dass der Paul van Dyk nun selbst politische "Verantwortung" übernehmen will, freut Christian Lindner. "Paul van Dyks Mitgliedschaft bei den Freien Demokraten ist eine Unterstützung für unsere Politik von Freiheit und Verantwortung, die in der Pandemie-Bekämpfung die Bürgerrechte wahrt und die sozialen Folgen des Stillstands nicht vergisst", kommentiert er den Parteieintritt des Musikers.
Paul van Dyk in Australien (2007), Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic, Urheber: Ben Novakovic