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Margarete Bause (2020) |
Die deutsche Politikerin und Soziologin Margarete Bause wurde am 19. Januar 1959 in Wertheim geboren.
Sie gehört der politischen Partei Bündnis 90/Die Grünen an. Sie zog erstmals 1986 in den Bayerischen Landtag ein und war von ihrem Wiedereinzug 2003 an bis 2017 Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion Bayern.
Bei der Wahl zum 19. Deutschen Bundestag wurde Bause am 24. September 2017 über die Bayerische Landesliste der Grünen in den Bundestag gewählt. Seitdem ist sie Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der Grünen Bundestagsfraktion.
Sie ist Gründerin des Netzwerkes für ökologisches Wirtschaften und Mitglied im Beirat der Umweltbank Nürnberg, Mitglied der Stiftung Wings of Hope sowie Kuratoriumsmitglied der Hochschule für Philosophie München. Darüber hinaus ist sie Fördermitglied des Montessori Landesverbands Bayern, des Bund Naturschutzes Bayern, des Eine Welt Netzwerks und der Johanniter. Außerdem ist sie ehrenamtlich ohne Aufwandsentschädigung im Beirat der Stiftung Bayerisches Amerikahaus gGmbH und im Kuratorium des AKM (Ambulantes Kinderhospiz München) und dem Münchner Forum für Islam tätig.
Sie ist Trägerin der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber und Gold.
Margarete Bause hat einen Sohn und lebt mit ihrem Mann in ihrem Wahlkreis im Münchner Osten. Sie ist konfessionslos.
Leben
19. Januar 1959. Margarete Bause wird in Wertheim geboren. Sie wächst gemeinsam mit drei Brüdern auf dem niederbayerischen Almenhof auf und besucht die Volksschule Altdorf.
1978. Sie macht am Hans-Leinberger-Gymnasium in Landshut ihr Abitur.
Für ihr Studium zieht Margarete Bause nach München, wo sie an der Ludwig-Maximilians-Universität Germanistik, Politikwissenschaft und Soziologie studiert.
Anfang 1980er Jahre. Politisiert durch den Kampf gegen §218 und für die Gleichberechtigung von Frau und Mann engagiert sich Margarete Bause in der Frauenbewegung und knüpft so erste Kontakte zu den neu gegründeten Grünen.
1984. Sie wird Frauenreferentin der Bayerischen Grünen.
1986. Sie tritt den Grünen bei.
1986 bis 1990. Sie ist Landtagsabgeordnete. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Etablierung auch später gültiger Änderungen, wie der Quotierung von Wahl- und Redelisten zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern.
1990. Um ihr Studium zu beenden und Zeit für ihren neugeborenen Sohn zu haben, verzichtet Margarete Bause auf eine erneute Kandidatur für den Landtag.
1990 bis 1998. Bause ist Mitglied des Rundfunkrates des Bayerischen Rundfunks.
1991 bis 1993. Sie übernimmt zusammen mit Gerald Häfner den Landesvorsitz der Bayerischen Grünen. In ihrer Amtszeit stößt sie unter anderem mit dem Kongress „Green the Future“ technologie- und zukunftspolitische Debatten innerhalb der Partei an und trägt damit wesentlich zu dem noch heute geltenden grünen Grundsatz der Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie bei.
1995. Sie macht ihren Abschluss als Diplom-Soziologin.
1996 bis 1998. Margarete Bause ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Soziologen Ulrich Beck tätig und arbeitet in einem interdisziplinären Forschungsprojekt zu den gesellschaftlichen Folgen der Humangenetik.
1998 bis 2003. Sie hat zunächst zusammen mit Jerzy Montag den Landesvorsitz der Bayerischen Grünen inne. 2003 mit Sepp Daxenberger.
2003. Sie zieht wieder in den Bayerischen Landtag ein und wird dort Fraktionsvorsitzende der Grünen. Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit sind die Bildungs- und Umweltpolitik sowie eine nachhaltige Wirtschaft.
2004 bis 2007. Sie gehört dem Untersuchungsausschuss zur Staatsministerin Monika Hohlmeier an, der sich mit der Münchner CSU-Affäre beschäftigt.
2013. Margarete Bause wird mit 93,7 Prozent zur Spitzenkandidatin der Bayerischen Grünen für die bevorstehende Landtagswahl gewählt.
15. September 2013. Als viertstärkste Kraft nach CSU, SPD und Freien Wählern ziehen die Grünen mit 8,6 % in den Landtag ein.
2017. Bause tritt zur turnusgemäßen Neuwahl nicht erneut als Fraktionsvorsitzende an. Ihre Nachfolgerin wird Katharina Schulze.
24. September 2017. Bei der Bundestagswahl kandidiert Margarete Bause im Wahlkreis 218 München-Ost als Direktkandidatin der Grünen und erzielt mit 15,3 % der Erststimmen und 16,1 % der Zweitstimmen ein Ergebnis, das die Grünen zur zweitstärksten Partei (bei den Zweitstimmen) im Wahlkreis macht. Über Platz 9 der Landesliste der Grünen (Grüne 9,7 % der Zweitstimmen in Bayern) zieht Margarete Bause in den Bundestag ein, wo sie Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der Grünen ist.
Im Deutschen Bundestag gehört Bause als Obfrau dem Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe an. Darüber hinaus ist sie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie dem Unterausschuss Vereinte Nationen, Internationale Organisationen und Globalisierung. Zudem ist sie Schriftführerin und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Belarussischen Parlamentariergruppe sowie der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe.
24. Oktober 2017. Nach ihrer Wahl in den Bundestag verzichtet sie auf das Landtagsmandat. Für sie rückt Martin Runge nach.
14. März 2021. Im Rennen um die Direktkandidatur für die Bundestagswahl setzt sich Vaniessa Rashid überraschend gegen Margarete Bause durch. Sie möchte nun über die bayerische Landesliste erneut ein Mandat holen.
Margarete Bause (2020), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion