![]() |
Karl-Josef Laumann (2014) |
Der deutsche Politiker Karl-Josef Laumann wurde am 11. Juli 1957 in Riesenbeck geboren.
Er gehört der politischen Partei Christlich Demokratische Union (CDU) an. Seit 2017 ist er im Kabinett Laschet Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Laumann gilt als bodenständiger Parteisoldat, der immer loyal zu seinen NRW-Parteichefs (Rüttgers und Laschet) war/ist.
Als Anhänger der Christlichen Soziallehre und langjähriges IG-Metall-Mitglied setzt er sich trotz parteiinternen Kritikern stets für Arbeitnehmerrechte ein. Sein politisches Motto ist: Tue recht und scheue niemand. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschreibt den Politikstil von Laumann als Poltern für die soziale Sache.
Laumann war der erste Spitzenbeamte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der mit einem Hauptschulabschluss und ohne akademische Qualifikation zum verbeamteten Staatssekretär auf Bundesebene vereidigt wurde.
Seit vielen Jahren ist Laumann in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) aktiv. Er ist auch Mitglied der IG Metall, Mitglied im Kolpingwerk und Mitglied in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung.
Mit seiner Ehefrau Agnes Laumann wohnt er in Riesenbeck und ist Vater von drei erwachsenen Kindern.
Leben
11. Juli 1957. Karl-Josef Laumann wird in Riesenbeck geboren. Er und seine zwei Brüder wachsen in Birgte in einer konservativ-katholisch geprägten Landwirtsfamilie auf.
1968 bis 1974. Er besucht die Harkenberg-Hauptschule in Hörstel, die er mit dem Hauptschulabschluss (Typ 10 A) abschließt. Wie sein Vater möchte auch Laumann zunächst Landwirt werden. Als der ältere Bruder den Hof übernimmt, entscheidet er sich für eine Berufsausbildung zum Maschinenschlosser.
Laumann beginnt seine politische Karriere bei der Jungen Union im Kreis Steinfurt, deren Ehrenvorsitzender er bis heute ist.
1974 bis 1977. Er macht eine Berufsausbildung zum Maschinenschlosser. Als 17-jähriger Maschinenschlosserlehrling wird Laumann Mitglied der CDU. Während der Ausbildung wird Laumann Mitglied der IG Metall.
1977. Er wird auch Mitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA).
1977 bis 1978. Er leistet den Wehrdienst (letzter Dienstgrad Obergefreiter) ab.
1978 bis 1990. Laumann ist als Maschinenschlosser bei der Niemeyer Agrartechnik GmbH in Hörstel-Riesenbeck tätig. In dieser Zeit war er auch als Betriebsrat im Unternehmen aktiv.
1979 bis 2004. Laumann ist Ratsmitglied der Stadt Hörstel.
1986 bis 2010. Karl-Josef Laumann ist Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Steinfurt.
1990 bis 28. Juni 2005. Er gewinnt bei der Bundestagswahl das Direktmandat in seinem Wahlkreis Steinfurt II und zieht in den Bundestag ein. Bei den späteren Wahlen unterliegt er dort dem SPD-Kandidaten und zieht über die Landesliste in den Bundestag ein.
15. Mai 1997. Im deutschen Bundestag stimmt in namentlicher Abstimmung eine Mehrheit der Abgeordneten – vom Fraktionszwang befreit – für einen fraktionsübergreifenden Gruppenantrag der weiblichen Abgeordneten und für die rechtliche Gleichstellung ehelicher und außerehelicher Vergewaltigung.
CDU
Brigitte Baumeister, Meinrad Belle, Joseph-Theodor Blank, Norbert Blüm, Wolfgang Bötsch, Klaus Brähmig, Rudolf Braun (Auerbach), Georg Brunnhuber, Manfred Carstens (Emstek), Hubert Deittert, Albert Deß, Wilhelm Dietzel, Hansjürgen Doss, Maria Eichhorn, Wolfgang Engelmann, Heinz Dieter Eßmann, Anke Eymer, Klaus Francke (Hamburg), Gerhard Friedrich, Hans-Joachim Fuchtel, Norbert Geis, Reinhard Göhner, Wolfgang Götzer, Joachim Gres, Kurt-Dieter Grill, Wolfgang Gröbl, Manfred Grund, Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein, Gottfried Haschke (Großhennersdorf), Gerda Hasselfeldt, Otto Hauser (Esslingen), Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach), Klaus-Jürgen Hedrich, Helmut Heiderich, Detlef Helling, Ernst Hinsken, Josef Hollerith, Karl-Heinz Hornhues, Siegfried Hornung, Joachim Hörster, Georg Janovsky, Helmut Jawurek, Dionys Jobst, Ing. Rainer Jork, Bartholomäus Kalb, Volker Kauder, Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz), Manfred Kolbe, Rudolf Kraus,Wolfgang Krause (Dessau), Reiner Krziskewitz, Hermann Kues, Karl A. Lamers (Heidelberg), Helmut Lamp, Paul Laufs, Karl-Josef Laumann, Klaus W. Lippold (Offenbach), Heinrich Lummer, Michael Luther, Erwin Marschewski, Martin Mayer (Siegertsbrunn), Michael Meister, Friedrich Merz, Elmar Müller (Kirchheim), Engelbert Nelle, Bernd Neumann (Bremen), Friedhelm Ost, Eduard Oswald, Peter Paziorek, Angelika Pfeiffer, Gero Pfennig, Winfried Pinger, Hermann Pohler, Bernd Protzner, Dieter Pützhofen, Hans Raidel, Peter Ramsauer, Peter Rauen, Otto Regenspurger, Klaus Dieter Reichardt (Mannheim), Hans-Peter Repnik, Roland Richter, Roland Richwien, Erich Riedl (München), Klaus Riegert, Franz Romer, Hannelore Rönsch (Wiesbaden), Klaus Rose, Kurt J. Rossmanith, Adolf Roth (Gießen), Christian Ruck, Roland Sauer (Stuttgart), Hartmut Schauerte, Karl-Heinz Scherhag, Gerhard Scheu, Norbert Schindler, Dietmar Schlee, Christian Schmidt (Fürth), Hans-Otto Schmiedeberg, Hans Peter Schmitz (Baesweiler), Michael von Schmude, Wolfgang Schulhoff, Dieter Schulte (Schwäbisch Gmünd), Clemens Schwalbe, Wilhelm Josef Sebastian, Horst Seehofer, Heinz-Georg Seiffert, Johannes Selle, Jürgen Sikora, Johannes Singhammer, Wolfgang Steiger, Erika Steinbach, Wolfgang Freiherr von Stetten, Gerhard Stoltenberg, Max Straubinger, Matthäus Strebl, Michael Stübgen, Egon Susset, Michael Teiser, Klaus-Dieter Uelhoff, Gunnar Uldall, Theodor Waigel, Jürgen Warnke, Hans-Otto Wilhelm (Mainz), Fritz Wittmann, Dagmar Wöhrl, Peter Kurt Würzbach, Wolgang Zeitlmann, Benno Zierer, Wolfgang Zöller.
Mövernpickpartei (FDP)
Hildebrecht Braun (Augsburg), Karlheinz Guttmacher, Burkhard Hirsch, Roland Kohn, Uwe Lühr, Günther Friedrich Nolting, Rainer Ortleb
1998 bis 2014. Er ist Bezirksvorsitzenden der über 7.000 Mitglieder zählenden KAB Nord-Münsterland.
2000 bis 2002. Er ist im Bundestag Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales.
2002 bis 2005. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Arbeit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Ab 2003. Er ist Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Münsterland.
Ab 2004. Er gehört auch dem Bundespräsidium der CDU an.
2005. Er erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Ab 2005. Er ist Bundesvorsitzender der CDA.
Ab 4. August 2005. Er gehört dem nordrhein-westfälischen Landtag an, als er für den ausgeschiedenen Abgeordneten Hans Peter Lindlar nachrückt.
2006. Kurz vor dem CDU-Parteitag stößt Laumann eine Diskussion über die Sozialsysteme an, als er sich in einem Interview gegenüber der Westdeutschen Zeitung äußert:
„Das Prinzip, dass jemand, der lange Beiträge gezahlt hat, auch längere Zeit das Arbeitslosengeld I bezieht als ein junger Säufer, der nichts geleistet hat, ist richtig und sozial.“
Diese Äußerung ist sowohl in der Union als auch in der Gesellschaft Anlass zu Diskussionen. Während eher links stehende Gruppierungen die Wortwahl stark kritisieren und Entschuldigungen fordern, erhält Laumann aus dem bürgerlichen Lager und aus den Gewerkschaften positive Rückmeldungen. Auf dem Parteitag selbst gibt es ein spürbares Umschwenken der CDU zu den Vorschlägen von Rüttgers und Laumann hin, die soziale Kompetenz der Partei zu stärken und als Lehren aus der Bundestagswahl auf diesem Feld wieder aktiver zu werden.
In diesem Jahr erhält er den Heinrich-Brauns-Preis.
2010 bis 2013. Er ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag.
2011. Er wird Schützenkönig des Bürgerschützenvereines St. Hubertus Birgte e.V.
Mitte November 2011. Die Bundes-CDU stimmt auf ihrem Parteitag in Leipzig für einen Entwurf, der alle Branchen zur Festlegung eines Mindestlohnes zwingt. Laumann kämpfte jahrelang für dieses Projekt. Nun sprechen sich auch Kanzlerin Angela Merkel, Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und andere CDU-Spitzenpolitiker dafür aus.
13. Mai 2012. Bei der vorgezogenen NRW-Landtagswahl verteidigt Laumann erfolgreich seinen Wahlkreis Steinfurt II mit 45,1 % der Erststimmen.
18. Dezember 2013. Laumann legt sein Mandat und somit auch den CDU-Landtagsfraktionsvorsitz nieder.
![]() |
Begegnung mit Pflege am Boden (2015) |
Dezember 2013 bis Juni 2017. Karl-Josef Laumann ist Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Patienten und Pflege.
2014. Er bekommt die Ehrennadel des Westdeutschen Handwerkskammertags.
18. Januar 2014. Laut Karl-Josef Laumann (CDU) ist das Patienten-Arzt-Gespräch durch nichts zu ersetzen. Die CDU will daher an der Rezeptpflicht für die "Pille danach" festhalten.
1. April 2015. „Die Pflegenoten sind gescheitert“, erklärt Laumann. Er kündigt an, dass er sich für einen Bundestagsbeschluss einsetzen will, damit ab 2016 keine Pflegenoten mehr veröffentlicht werden müssen. Als Gesundheitsminister von NRW organisiert Laumann die Befragung der Pflegefachkräfte des Bundeslands, um eine Landes-Pflegekammer auf den Weg bringen zu können.
2016. Er bekommt den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
![]() |
Karl-Josef Laumann (2016) |
Ab 30. Juni 2017. Karl-Josef Laumann ist Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen. Dieses Amt hatte er schon von 2005 bis 2010 im Kabinett Rüttgers inne.
2018. Er erhält den Deutscher Pflegepreis.
![]() |
Karl-Josef Laumann (2018) |
„Ich hab es mir abgewöhnt mich noch über die Bedingungen in der Fleischindustrie zu ärgern. Ich weiß schon lange, wie die sind. In Strukturen ohne Transparenz, wie in der Fleischindustrie, kann es kein Vertrauen geben, sondern nur klare gesetzliche Vorgaben.“
In Nordrhein-Westfalen hat der Schlachtbetrieb Tönnies und seine Subunternehmer, beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Anträge auf Lohnkostenerstattung gestellt. Hintergrund sind die Quarantänemaßnahmen, die nach dem massiven Corona-Ausbruch unter Tönnies-Arbeitern am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück verhängt wurden. Das Infektionsschutzgesetz sieht eine Erstattung vor, wenn Gesundheitsämter einen Betrieb schließen und Quarantäne anordnen.
Der Forderung von Tönnies nach Lohnerstattung widerspricht Laumann deutlich:
„Ich glaube, dass es die öffentlichen Hände in NRW rund um die Problematik Tönnies sehr viel Geld gekostet hat. Sowohl die beiden Landkreise als auch uns. Wenn Herr Tönnies wirklich Ansprüche gegen uns hätte, dann bin ich ein Mensch, der will, dass man die Sachen auch gegeneinander aufrechnen muss. Ich sehe Stand heute nicht, dass Herr Tönnies irgendwelche Überweisungen vom Land NRW erwarten kann.“
21. Juli 2020. Karl-Josef Laumann spricht sich klar gegen den CSU-Vorsitzenden Markus Söder als Kanzlerkandidat der Union aus. Im Interview mit der Neuen Westfälischen erklärt Laumann:
„Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Bayer Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland geworden wäre. Außerdem bin ich sehr sicher, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Dezember zum neuen Parteivorsitzenden der CDU gewählt werde.“
![]() |
Karl-Josef Laumann im Bundesrat (2019) |
28. Juli 2020. Laumann spricht sich grundsätzlich für verpflichtende Covid-19-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten aus. Er kritisiert jedoch, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Tests kostenfrei anbieten will. Laumann fordert:
„Wer in Risikogebiete reise, müsse Solidarität gegenüber der Gemeinschaft aufbringen und ausschließen, dass andere Menschen anschließend angesteckt würden. Es gehe dabei nicht nur um den Urlaubsverkehr im Sommer. Deshalb könne die Übernahme der Kosten durch den Staat auf Dauer keine staatliche Leistung sein. Jeder Reisende zahlt ja auch für die Sicherheit seines Gepäcks.“
16. Januar 2021. Die wegen der COVID-19-Pandemie verschobene Wahl zum neuen CDU-Parteivorsitzenden findet auf dem 33. Parteitag der CDU Deutschlands erstmals rein digital statt.
In Deutschland hat es zwar bereits digitale Parteitage gegeben, etwa bei den Grünen und der CSU, dort fanden aber keine Personalwahlen statt. Die 1001 CDU-Delegierten betreten damit also in jedem Fall Neuland.
Im Parteitagsstudio auf dem Berliner Messegelände ist wegen der COVID-19-Pandemie nur der engste Führungszirkel um Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalsekretär Paul Ziemiak anwesend. Gäste und Journalisten sind wegen der Pandemie nicht zugelassen.
Armin Laschet hält vielleicht die beste Rede seines Lebens. Erzählt von seinem Vater, der früher erst Bergmann war. Der habe ihn gelehrt, dass entscheidend sei, ob man sich aufeinander verlassen könne. Spricht vom Sturm auf das Capitol und vom Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und wie gefährlich das Gift der Spaltung sei. „Ich höre immer wieder den Satz: Man muss auch polarisieren können“, sagt Laschet. „Ich sage: Nein, das muss man nicht.“ Polarisieren sei einfach, das könne jeder. Er dagegen wolle „integrieren, die Gesellschaft zusammenhalten“.
Laschet präsentiert sich als Versöhner, als Teamplayer und als der, der Kurs in der Mitte hält. Und er spielt seine Erfahrung als Regierungschef aus. Für Vertrauen reichten keine Worte, man müsse „das Handwerkszeug für eine Politik der Mitte beherrschen“ – und zwar die Fähigkeit zum Kompromiss. Am Ende, eine Viertelstunde dürfen die drei Kandidaten sprechen, hält er die Bergmannsmarke seines Vaters in die Kamera. Er sei vielleicht nicht der Mann der perfekten Inszenierung, sagt er. „Aber ich bin Armin Laschet. Darauf können Sie sich verlassen.“
Er betont zudem seine Erfahrung als Regierungschef. „Man muss das Handwerkszeug einer Politik der Mitte beherrschen.“ Laschet verweist auf die Verhandlungen zum Kohleausstieg oder den Kampf gegen Kriminalität in NRW. Er hat als einziger der drei Bewerber um den Parteivorsitz ein Regierungsamt.
Laschet reicht ein einziger Satz, um Merz‘ Fixierung auf die Kanzlerschaft zu konterkarieren, noch bevor der überhaupt gesprochen hat. „Wir brauchen keinen CEO, sondern einen Mannschaftskapitän."
Merz Rede dagegen bleibt wie schon vor zwei Jahren unter den Erwartungen. Er bringt seine Wirtschaftskompetenz ein, grenzt sich von der AfD ab, fordert, dass über Politik wieder mit Leidenschaft gerungen wird. „Wir müssen den politischen Meinungsstreit in die Mitte zurückholen“, sagt er. Der ehemalige Aufsichtsrat des Vermögensverwalters Blackrock in Deutschland fordert auch die Kanzlerkandidatur für sich. Sein Anspruch sei „Führung dieser Partei, aber auch Führung unseres Landes“, sagt er.
Und dann will er „auch noch was zu den Frauen“ sagen. Er hätte da ja ein altes Bild, werde ihm unterstellt. „Wenn das so wäre, hätten mir meine Töchter längst die gelbe Karte gezeigt und meine Frau hätte mich vor 40 Jahren nicht geheiratet.“ Das dürfte die unentschiedenen unter den knapp 350 weiblichen Delegierten vermutlich nicht überzeugt haben.
Röttgen, der Außenpolitiker, ist als dritter dran. Er ist nervös, das merkt man ihm an. „Es geht eigentlich nur um eins: die Zukunftskompetenz“, sagt er und setzt damit voll auf das Profil als Modernisierer, das er sich während des parteiinternen Wahlkampfs erarbeitet hat. Röttgen betont, dass er „kein Lager“ sei – also in alle Strömungen der Partei vermittelbar.
In einem im Sinne des Parteiengesetzes rechtlich nicht bindenden Online-Voting der Delegierten erhält er im ersten Wahlgang 380 Stimmen. Friedrich Merz bekommt 385 Stimmen und Norbert Röttgen 224 Stimmen. Dazu kommen drei Enthaltungen. Abgegeben werden im ersten Wahlgang 992 Stimmen.
Den zweiten Wahlgang gewinnt Laschet mit 521 Stimmen gegen Friedrich Merz mit 466 Stimmen. Dazu kommen vier Enthaltungen. Abgegeben werden im zweiten Wahlgang 991 Stimmen.
Nach seiner Wahl zum neuen CDU-Chef dankt Armin Laschet seiner Partei für das große Vertrauen. „Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die mit diesem Amt verbunden ist“, sagt er auf dem digitalen Parteitag der CDU. Nun gehe es darum, dass die CDU zunächst die anstehenden Landtagswahlen in „wenigen Wochen“ gut bestehe. Zudem wolle er bei der Bundestagswahl dafür sorgen, „dass die Union den nächsten Kanzler stellt“.
Laschet dankt der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie seinen beiden Mitbewerbern um den Parteivorsitz, Friedrich Merz und Norbert Röttgen, für den fairen Wahlkampf in den vergangenen zehn Monaten. Ein so langer Wettbewerb berge immer die Gefahr, dass Aggression, Gereiztheit und kleine Spitzen zunehmen. An die Adresse von Merz betont er, dass er auch in Zukunft viel zusammen machen wolle.
Merz und Röttgen gratulieren Laschet zum Wahlerfolg und wünschen ihm für das Wahljahr viel Erfolg. Es sei eine „enorm anstrengende Zeit für uns alle zu bestehen“, sagt Merz. „Dir, lieber Armin, viel Erfolg bei dem, was Du vorhast“.
Röttgen betont, er stehe zu seinem Wort und werde Laschet nun mit voller Kraft unterstützen. „Du kannst dich auf mich verlassen. Wir müssen jetzt eine Mannschaft bilden“.
Nach der Wahl des neuen Vorsitzenden wird bis auf Generalsekretär Paul Ziemiak auch die komplette CDU-Führungsspitze online neu gewählt. Stellvertreter für den CDU-Vorsitz werden Volker Bouffier (806 Stimmen), Julia Klöckner (787 Stimmen), Silvia Breher (777 Stimmen), Thomas Strobl (670 Stimmen) und Jens Spahn (589 Stimmen).
In das CDU-Präsidium werden Reiner Haseloff (811 Stimmen), Norbert Röttgen (764 Stimmen), Bernd Althusmann (722 Stimmen), Monika Grütters (721), Michael Kretschmer (835), Karl-Josef Laumann (768) und Annette Widmann-Mauz (514) gewählt. Das Präsidium ist das wichtigste Führungsgremium der CDU. Ihm gehören neben dem Parteivorsitzenden, dem Generalsekretär, den stellvertretenden Vorsitzenden und dem Bundesschatzmeister weitere sieben Mitglieder an. Dazu kommen etwa der Unionsfraktionschef im Bundestag.
Der Parteitag ist gerade vorbei, da läuft über die Agenturen die Nachricht, Friedrich Merz biete Armin Laschet an, als Wirtschaftsminister in die aktuelle Bundesregierung einzusteigen. Dafür müsste Peter Altmaier gehen. Mitten in der Pandemie, acht Monate vor der Bundestagswahl. Die Kanzlerin Angela Merkel erteilt ihm umgehend eine Absage. Eine Regierungsumbildung sei nicht geplant, lässt sie mitteilen.
7. September 2021. Die Firma Emix lieferte im Frühjahr 2020 Millionen Masken an Bund und Länder – auch nach NRW. Akten zeigen, wie das Geschäft durchgezogen wurde – trotz fragwürdiger Unterlagen und Chaos bei der Abwicklung. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann war eingebunden.
Karl-Josef Laumann (2014), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“, Urheber: Olaf Kosinsky