Dienstag, 6. April 2021

Gitta Connemann

Gitta Connemann 

Die deutsche Politikerin und RECHTSanwältin Gitta Connemann (geb. Saathoff) wurde am 10. Mai 1964 in Leer in Ostfriesland geboren.

Sie gehört der politischen Partei Christlich Demokratische Union (CDU) an. Seit 2002 ist sie Mitglied des Bundestages. Im Januar 2015 wurde sie zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt.

Unter dem Namen "Das Schwarze Sofa" veranstaltet Connemann regelmäßig Veranstaltungen in ihrem Wahlkreisgebiet. So hatte sie beispielsweise Julia Klöckner und Wolfgang Bosbach (beide ebenfalls Mitglied der CDU) zu Gast.

Connemann ist evangelisch, kinderlos und wiederverheiratet. Sie ist Ostfriesin und engagiert sich insbesondere für die friesische Kultur.

Leben

10. Mai 1964. Gitta Saathoff wird als Tochter des Landwirts Andreas Folkmar Saathoff (1932–2010) und dessen Ehefrau Hilje, geb. Buiskool (* 1933) in Leer in Ostfriesland geboren.

Ihre Mutter stammt aus dem niederländischen Ort Woldendorp. Sie hat zwei jüngere Brüder und ist in Holtland aufgewachsen.

1983. Sie macht das Abitur am Teletta-Groß-Gymnasium Leer.

1983 bis 1984. Sie beginnt eine Ausbildung zur Verkäuferin in einem Schuhfachgeschäft in Leer.

1984 bis 1990. Sie absolviert ein Studium der RECHTSwissenschaft an der Universität Osnabrück und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, welches sie mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendet.

1993. Nach dem Referendariat legt sie das zweite Staatsexamen ab und ist danach als RECHTSanwältin in Darmstadt und Leer tätig.

1995. Sie arbeitet zugleich als Syndika bei dem Arbeitgeberverband Landwirtschaft und Genossenschaften Weser-Ems.

1996. Sie tritt in die CDU ein und wird in den Rat der Samtgemeinde Hesel gewählt, dem sie bis 1999 angehört.

Ab 2001. Sie ist Mitglied im Kreistag des Landkreises Leer.

Ab 2002. Bei der Bundestagswahl erreicht sie für den Wahlkreis Unterems 47,4 % der Erststimmen. Sie folgt auf Rudolf Seiters.

Sie ist im Bundestag stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe und gehört dem Vorstand des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an.

2003 bis 2007. Sie ist im Bundestag Vorsitzende der Enquête-Kommission „Kultur in Deutschland“.

18. September 2005. Bei der Bundestagswahl erreicht sie für den Wahlkreis Unterems 47,1 % der Erststimmen.

2009. Connemann gibt ein Gutachten beim Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags in Auftrag, das klären soll, ob außerirdisches Leben existiert. Später ist das Gutachten nach einem Rechtsstreit öffentlich einsehbar.

27. September 2009. Bei der Bundestagswahl erreicht sie für den Wahlkreis Unterems 45,2 % der Erststimmen.

Ab 2010. Sie ist Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Sie ist außerdem Mitglied im Beirat des American Jewish Committee Berlin und Mitglied im Kuratorium der Aktion Sühnezeichen.

22. September 2013. Bei der Bundestagswahl erreicht sie für den Wahlkreis Unterems 54,7 % der Erststimmen.

2014. Sie wird vom DGB-Regionalverband Ostfriesland-Nördliches Emsland als Rednerin zu einer Veranstaltung anlässlich des Antikriegstages an der Gedenkstätte Esterwegen ausgeladen. Zuvor hat sie in einem Interview Verständnis für das Vorgehen des Israelischen Militärs im Gaza-Konflikt 2014 gezeigt.

Mitte 2014. Sie ist eine von insgesamt fünf Bundestagsabgeordneten, die gegen die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns stimmen.

Bis 2015. Sie ist ordentliches Mitglied im Bundestagsausschuss Ernährung und Landwirtschaft und dessen Vorsitzende.

15. Dezember 2016. Connemann erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihre besonderen Verdienste um das Gemeinwohl, das ihr von Bundestagspräsident Norbert Lammert überreicht wird.

Juli 2017. Sie zählt zu den 75 Unionsabgeordneten – 68 von der CDU (26,9 % aller CDU-Abgeordneten) und 7 von der CSU (12,5 % aller CSU-Abgeordneten) – die für die Gleichgeschlechtliche Ehe stimmen.

24. September 2017. Bei der Bundestagswahl erreicht sie für den Wahlkreis Unterems 50,0 % der Erststimmen. Damit erzielt sie Rang 13 der besten Erststimmenergebnisse.

Als stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist sie für die Themen Landwirtschaft und Ernährung, Kirchen und Petitionen zuständig. Connemann ist ordentliches Mitglied im Gemeinsamen Ausschuss und als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, sowie im Ausschuss für Kultur und Medien vertreten.

Anfang 2018. Connemann ist Mitglied der Sondierungsgruppe der CDU zu einer neuerlichen Bildung einer Großen Koalition zwischen Union und SPD.

10. März 2021. Die Verstrickung von Georg Nüßlein (CSU) und Nikolas Löbel (CDU) in Geschäfte mit dem Kauf von Corona-Schutzmasken haben die Union aus Sicht von Fraktionsvize Gitta Connemann in ihre schwerste Krise seit über 20 Jahren gebracht.

„Wir befinden uns in der schwersten Krise seit der Spendenaffäre. Nur wenn wir mit aller Konsequenz und Härte reagieren, werden wir wieder Vertrauen zurückgewinnen können“, sagt Connemann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die Spendenaffäre hat die CDU 1999/2000 schwer erschüttert: Spitzenfunktionäre haben eine in der Schweiz übergebene Million D-Mark des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber unter sich aufgeteilt, die Partei hat unter Helmut Kohl schwarze Konten unterhalten, der Kanzler verschwieg widerrechtlich die Namen der Geldgeber. Ein Untersuchungsausschuss im Bundestag folgte, Kohl trat vom CDU-Ehrenvorsitz zurück.

Bilder aus Wikimedia Commons
Gitta Connemann, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“, Urheber: privat

Quellen