Mittwoch, 31. März 2021

Stefan Evers

Stefan Evers (2017)

Der deutsche Politiker Stefan Evers wurde am 10. Oktober 1979 in Herdecke geboren.

Er gehört der politischen Partei Christlich Demokratische Union (CDU) an.

Seit September 2011 ist er Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin und dort seit dem 11. September 2018 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion. Seit dem 2. Dezember 2016 ist er zudem Generalsekretär der CDU Berlin.

Er engagiert sich als Vorsitzender des von ihm gegründeten Freundeskreises der Kommunalen Galerie Berlin für den Erhalt und die Arbeit der bezirklichen Kultureinrichtung.

Er ist Vorsitzender der Nachbarschaftsinitiative „Mein Kiez e.V.“ und Mitglied der Marine-Offizier-Vereinigung e.V. und im Vorstand des Freundeskreises des Einsatzgruppenversorgers Berlin e.V. Als Vorstandsmitglied ist er auch in der Initiative Hauptstadt Berlin aktiv.

Innerhalb der Europa-Union Berlin (EUB) nimmt Evers das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden wahr. Seit November 2020 ist er Co-Sprecher der überfraktionellen EUB-Parlamentariergruppe im Abgeordnetenhaus von Berlin. Er ist darüber hinaus Mitglied der Initiative Bundesplatz, der Studentenverbindung W.K.St.V. Unitas Berlin, der Kulturloge Berlin e.V., des Unionhilfswerks sowie der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft.

Evers ist verheiratet.

Leben

10. Oktober 1979. Stefan Evers wird in Herdecke geboren.

Er studiert an der Universität Potsdam RECHTSwissenschaften.

Er ist für die CDU-Politiker Werner Kuhn und Friedhelm Ost als Referent tätig.

Nach seinem Studium arbeitet er freiberuflich als Unternehmensberater.

2005 bis 2015. Er ist stellvertretender Landesvorsitzender des Arbeitskreises Lesben und Schwule in der Union.

2006 bis 2011. Er ist Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf und dort Verkehrspolitischer Sprecher.

2007. Evers wird Ortsvorsitzender der CDU in Alt-Wilmersdorf.

Ab 2011. Er ist Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion.

September 2011. Evers wird für die CDU in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Er ist dort bis 2016 neben Michael Dietmann, Dirk Stettner und Gottfried Ludewig stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

3. Juli 2015. Im Rahmen einer Mitgliederbefragung der Berliner CDU setzt sich Evers öffentlich dafür ein, die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu ermöglichen.

2016. Er wird wieder in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt und wird erneut bis 2018 stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

2. Dezember 2016. Nach der verlorenen Abgeordnetenhauswahl wird Evers auf einem kleinen Parteitag im 2. Wahlgang mit 54,4 % der Delegiertenstimmen zum Generalsekretär der CDU Berlin gewählt.

April 2017. Evers tritt dafür ein, die Wohnungsnot in Berlin durch eine aktive Neubaupolitik zu bekämpfen und kritisiert die Verantwortlichen des rot-rot-grünen Senats als „linke Baubrigade“. Er wiederholt in diesem Zusammenhang seine scharfe Kritik an der Berufung von Andrej Holm zum Baustaatssekretär, den er in einem Interview mit der Berliner Zeitung als „Zumutung für alle Berliner“ bezeichnet.

Mai 2017. Er bezeichnet angesichts anhaltender Gewalt gegen Polizisten in Friedrichshain die mutmaßlichen Täter als „widerwärtiges Gesindel“ und fordert das „Ausräuchern“ des „Nest[s] von Linksfaschisten“. Der Grüne Werner Graf kritisiert die Sprachwahl. Evers erhält daraufhin öffentlich Morddrohungen.

17. Juni 2017. Auf einem ordentlichen Parteitag des Landesverbandes wird er mit 79,6 % der Stimmen als Generalsekretär der CDU Berlin bestätigt.

2017 bis zum 5. April 2019. Er ist Kreisvorsitzender der CDU Charlottenburg-Wilmersdorf.

Ab 11. September 2018. Evers ist Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion.

Mai 2019. Evers wird auf Vorschlag des neuen CDU-Landesvorsitzenden Kai Wegner mit einem Ergebnis von 79,7 Prozent der Stimmen erneut zum Generalsekretär gewählt.

6. Mai 2021. Wie stark sich der Verdruss über die Maskenaffäre der Union und der Laschet-Baerbock-Effekt auswirken, lässt sich an Umfragen zur Wahl des Berliner Landesparlaments ablesen, die zeitgleich mit der zum Bundestag am 26. September stattfinden soll. In einer Ende Februar veröffentlichten Erhebung von Infratest dimap für den Sender RBB und die "Berliner Morgenpost" lagen die Grünen mit 23 knapp vor der CDU mit 22 Prozent. Zwei Monate später sind es für die Grünen 27 Prozent und 18 für die Christdemokraten.

Mario Czaja, Mitglied im Landesparlament und Direktkandidat für den Bundestag in Marzahn-Hellersdorf, wirft der Führung einen "riskanten RECHTSkurs" vor und offenbart damit die anhaltende Zerstrittenheit in der Hauptstadt-CDU. Kai Wegner sei "dichter an den Positionen von Hans-Georg Maaßen" als an denen von Kanzlerin Angela Merkel und Laschet, sagt er dem "Tagesspiegel". "In einer Großstadt wird das zum Problem." Die Berliner CDU sei "in den letzten Jahren weit nach rechts gerückt", wie jüngere Personalentscheidungen zeigten, und sollte "schleunigst" den Kurs ändern, dass er zu einer Metropole passe.

Das Besondere an der Kritik ist, dass Czaja damit den Spitzenkandidaten seiner Partei für die Wahl zum Landesparlament attackiert - wohl auch aus Kalkül heraus, sich selbst als liberal zu positionieren. Im Juni 2018 hat der ehemalige Senator einen Machtkampf verloren, als er dem erzkonservativen Innenpolitiker Burkard Dregger den Fraktionsvorsitz im Abgeordnetenhaus überlassen musste.

Dass der Ex-Senator öffentlich gegen den von ihm ausgemachten Rechtsdrall protestiert, dürfte vor allem mit seiner Direktkandidatur zu tun haben. Marzahn-Hellersdorf ist seit der Wende Hochburg der Linken. Erst holte dort Gregor Gysi ein Direktmandat für den Bundestag, später die Vizepräsidentin des Parlaments, Petra Pau, die in dem Viertel seit 2002 fünf Mal in Folge siegte und abermals antritt. Czaja muss den Sprung in das Bundesparlament direkt schaffen, im Gegensatz zu Pau hat er auf der Landesliste seiner Partei keinen sicheren Platz.

In einem Werbevideo für seine Bewerbung setzt der CDU-Mann deutlich auf Ost-Identität. Unter anderem vor einem öffentlich zugänglichen Werk des Sozialistischen Realismus sagt er Sätze wie: "Oft wurde Erreichtes in Frage gestellt, ostdeutsche Lebensleistung nicht akzeptiert, sollten untaugliche Modelle aus dem Westen eins zu eins Anwendung finden. Häufig kein guter Plan." Ein Krankenhaus sei durch "ungewöhnliche Partnerschaften" erhalten worden. "Gregor Gysi stand fest an unserer Seite", erklärt Czaja und zeigt dazu ein Foto mit der Linken-Galionsfigur.

Die Berliner CDU-Spitze reagiert auf Czajas Aussagen schroff. Generalsekretär Stefan Evers fragt auf Facebook: "Hast Du es wirklich nötig, als frustrierter und schlechter Verlierer so um Dich zu schlagen und parteischädigende Legenden zu stricken?" Czajas Kritik an Personalentscheidungen nennte er eine "Märchenerzählung". Wo Kai Wegner stehe, "wüsstest Du übrigens besser, wenn Du Dich gelegentlich in die Arbeit der Fraktion oder in der CDU Berlin einbringen würdest".

Der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Falko Liecke geißelt Czajas Äußerungen als "NoGo". Er sagte ntv.de: "Öffentliches Nachtreten ist absolut unprofessionell und gefährdet unser Ziel, die Wahl in Berlin und im Bund zu gewinnen." Auf der Landesliste für die Bundestagswahl seien Frauen und Männer fifty-fifty vertreten. "Das jetzt pauschal abzuwatschen, halte ich für völlig falsch."

Der Vorwurf eines Rechtsrucks sei Unsinn, so Liecke. Die CDU sei Volkspartei und vereine Mitte und Rechtskonservative. Er verstehe daher auch Nicolas Zimmers Reaktion nicht. "Die Maaßen-Entscheidung wird total aufgebauscht von den anderen Parteien, um uns zu schaden. Der Mann ist doch kein gefährlicher rechtsextremer Spinner, sondern war jahrelang Präsident einer Sicherheitsbehörde."

Bilder aus Wikimedia Commons
Stefan Evers (2017), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Martin Rulsch