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Jan Korte (2017) |
Der deutsche Politiker und Politikwissenschaftler Jan Korte wurde am 5. April 1977 in Osnabrück geboren.
Er gehört der politischen Partei Die Linke an. Seit 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2017 zusätzlich Erster Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion.
Jan Korte gehört dem reformorientierten Forum demokratischer Sozialismus an. Er ist Datenschutzbeauftragter der Fraktion. Korte ist Innenpolitiker. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich des Datenschutzes, der Sicherheitspolitik und der Bürgerrechte.
Korte gehörte zu den schärfsten Kritikern der Innenpolitik Wolfgang Schäubles in der Großen Koalition. Des Weiteren engagiert er sich im Bereich Geschichtspolitik und für die Rehabilitierung der in der Zeit des Kalten Krieges verfolgten Linken sowie für die Rehabilitierung aller NS-Justizopfer.
Korte ist offizieller Unterstützer der überwachungskritischen Datenschutzdemonstration Freiheit statt Angst.
Jan Korte ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Leben
5. April 1977. Jan Korte wird in Osnabrück geboren.
Korte wird bereits als Schüler Mitglied bei der politischen Partei Bündnis 90/Die Grünen.
1996 bis 1999. Korte ist Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Georgsmarienhütte.
1997. Er macht das Abitur am Gymnasium Oesede in Georgsmarienhütte.
Danach leistet Korte den Zivildienst ab.
1999. Er verlässt Bündnis 90/Die Grünen aus Protest gegen die Zustimmung der Partei zum NATO-Einsatz gegen das damalige Rest-Jugoslawien verließ. Noch im selben Jahr tritt er in die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) ein.
1999 bis 2005. Er studiert Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte an der Universität Hannover und schließt 5 als Magister Artium (M.A.) ab.
2004 bis 2007. Korte ist Vorsitzender des PDS-Kreisverbandes Hannover.
November 2004 bis Juni 2007. Er gehört dem PDS-Bundesvorstand an.
2005. Korte wird in den Deutschen Bundestag gewählt.
Ab Juni 2007. Seit der Fusion mit der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) gehört er dem Bundesvorstand der Partei Die Linke an.
24./25. Mai 2008. Er wird auf dem Cottbuser Parteitag in den Bundesvorstand der Partei Die Linke gewählt.
8. Juni 2008. Auf einem Kongress der Jusos, auf dem Korte als Gast eingeladen ist, sagt er, dass die sowjetische Besatzung Afghanistans Standards erreicht hätte, die die Besatzung der NATO bisher nicht geschaffen hat, beispielsweise die Ermöglichung des allgemeinen Schulbesuchs.
27. September 2009. Bei der Bundestagswahl gewinnt er das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Anhalt (Wahlkreis 72) mit 325 Stimmen Vorsprung vor dem CDU-Bewerber Kees de Vries. Korte ist ordentliches Mitglied des Innenausschusses und stellvertretendes Mitglied des RECHTSausschusses und des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung und Mitglied des Bundestags-Innenausschusses.
Januar 2012. Es wird bekannt, dass Jan Korte als einer von 27 Bundestagsabgeordneten der Linken unter Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz steht, was von Politikern aller Fraktionen kritisiert wird.
22. September 2013. Bei der Bundestagswahl zieht er durch die Landesliste in den 18. Deutschen Bundestag ein und wird zum Arbeitskreisleiter und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt.
November 2015 bis 24. September 2017. Er ist Stellvertreter der Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht.
4. September 2017. Bei der Bundestagswahl wird er wiedergewählt.
Im 19. Deutschen Bundestag ist Korte Obmann des Ausschusses für Wahlprüfungen, Immunität und Geschäftsordnung. Zudem gehört als ordentliches Mitglied dem Ältestenrat an und als stellvertretendes Mitglied dem Wahlprüfungsausschuss an.
Ab Oktober 2017. Er ist erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag.
Bis März 2021. Er ist ordentliches Mitglied im Vermittlungsausschuss im Bundestag.
9. März 2021. Die Bundestagsfraktion der Linken drängt auf eine rasche Verschärfung der Nebentätigkeitsregelung von Abgeordneten. In einem Brief des Parlamentarischen Geschäftsführers Jan Korte an alle anderen Parlamentarischen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Fraktionen außer der AfD, fordert er ein gemeinsames Vorgehen.
Die Linke hat bereits einen Gesetzentwurf vorgelegt, der vorsieht, bezahlte Nebentätigkeiten von Abgeordneten als Lobbyisten gesetzlich zu untersagen. Eigentlich sollte dazu in dieser Woche die Endabstimmung im Plenum stattfinden. Mit Stimmen der Großen Koalition wurde der Tagesordnungspunkt jedoch im Geschäftsordnungsausschuss überraschend abgesetzt und die Abstimmung vertagt. SPD und Union haben kurz nach Bekanntwerden der Maskenaffären gegen eine Verschärfung der Gesetze gestimmt.
SPD legt eine Zehnpunkteplan vor. Abgeordnetenbestechung und -bestechlichkeit soll künftig nicht mehr als Vergehen, sondern als Verbrechen eingestuft werden. Die Mindeststrafe soll demnach ein Jahr Freiheitsstrafe betragen. Zudem sollen die Abgeordneten präzise angeben, wie viele Stunden sie Nebentätigkeiten nachgegangen sind und welche Einkünfte sie etwa durch Dividenden, Lobbytätigkeiten neben dem Mandat oder durch Unternehmensbeteiligungen erzielt haben. Die SPD fordert, die Nebenverdienste »betragsgenau (auf Euro und Cent)« zu veröffentlichen. Parteispenden sollen nach den Plänen der SPD auf jährlich 100.000 Euro pro Spenderin oder Spender gedeckelt werden. Für mehr Transparenz soll die Veröffentlichungspflicht von Parteispenden von 10.000 Euro auf 2.000 Euro herabgesetzt werden
Auch die SPD will nun »umfangreiche gesetzliche Verschärfungen in den Bereichen Lobbyregister, Transparenzregeln, Strafrecht und Parteienfinanzierung«, heißt es einem Zehnpunkteplan, den der Bundestagsabgeordnete Matthias Bartke am Dienstag veröffentlichte.
Jan Korte (2017), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Thomas Kläber