Dienstag, 30. März 2021

Roy Kühne

Roy Kühne (2014)

Der deutsche Politiker und Physiotherapeut Roy Kühne wurde am 27. September 1967 in Magdeburg geboren.

Er gehört der politischen Partei Christlich Demokratische Union (CDU) an. Seit 2013 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages.

Kühne ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland.

Kühne ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Leben

27. September 1967. Roy Kühne wird in Magdeburg geboren und wächst dort auch auf.

1986. Er legt am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Magdeburg sein Abitur ab.

Danach leistet er den Wehrdienst ab.

1989 bis 1994. Er macht ein Lehramtsstudium in den Fächern Biologie und Sport an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale).

Es folgt seine Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit: „Heben und Tragen unter kinästhetischem Aspekt“.

Nach Weiterbildungen zum Diplom-Sporttherapeuten und zum Physiotherapeuten arbeitete er in einem Reha-Zentrum.

1999. Er lässt sich im südniedersächsischen Northeim nieder, und führt ein Gesundheitszentrum.

2005. Roy Kühne tritt in die CDU ein.

Ab 2007. Er leitet den CDU-Ortsverband Northeim.

Ab November 2007. Er leitet auch den CDU-Kreisverband Northeim.

Ende 2012. Er wird als Direktkandidat zur Bundestagswahl 2013 für den Wahlkreis Goslar-Northeim-Osterode nominiert. 

22. September 2013. Bei der Bundestagswahl zieht er über Platz 22 der CDU-Landesliste in Niedersachsen in den 18. Deutschen Bundestag ein.

Er ist in der 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, wo er Berichterstatter für Heil- und Hilfsmittel und verantwortlich für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe ist, und im Ausschuss für Tourismus.

2017. Mit dem Heil- und Hilfsmittelgesetz wird eine längst überfällige Besserstellung von Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden und Podologen im Gesundheitssystem erreicht, 

Ende Juni 2017. Er zählt zu den 75 Unionsabgeordneten – 68 von der CDU (26,9 % aller CDU-Abgeordneten) und 7 von der CSU (12,5 % aller CSU-Abgeordneten) – die  für die Gleichgeschlechtliche Ehe stimmen.

24. September 2017. Bei der Bundestagswahl gewinnt Kühne das Direktmandat für den Wahlkreis und zieht auch hier als Abgeordneter, diesmal direkt gewählt, in den Bundestag ein.

Im 19. Deutschen Bundestag ist Kühne ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und gehört als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss Digitale Agenda, dem Sportausschuss, sowie dem Auswärtigem Ausschuss an.

Kühne ist der einzige Physiotherapeut im Bundestag und nach eigener Aussage in die Politik gegangen, um für seine Branche zu kämpfen. Viele Physiotherapeuten verdienen bis heute nicht viel. "Schutzheiliger einer Gruppe ohne starke Lobby in der Gesundheitspolitik" nennt ihn ein Fraktionskollege. "Dass wir mit Roy Kühne einen Physiotherapeuten im Bundestag haben, ist viel wichtiger als die Arbeit unserer Verbände", lässt sich ein Kollege in einer Verbandszeitschrift zitieren.

18. März 2020. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roy Kühne fordert zu Beginn der Covid-19-Pandemie einen Rettungsschirm für Physiotherapeuten und andere Heilmittelberufe.

Anfang April 2020. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist gegen einen Rettungsschirm für Physiotherapeuten und andere Heilmittelberufe. Er möchte warten, ob die anderen Hilfsmaßnahmen wirken. Soforthilfen etwa oder Kurzarbeitergeld.

Mitte April 2020. Das Bundesgesundheitsministerium spannt doch einen Schutzschirm für Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden, sogenannte Heilmittelerbringer. Mehr als 810 Millionen Euro werden innerhalb von einem Jahr abgerufen.

Roy Kühne feiert den Rettungsschirm als seinen Erfolg. In einem langen Rundschreiben erläutert er die Details der "Variante des Schutzschirms, für die wir uns entschieden haben". Ganz klar: Kühne ist maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt.

2021. Roy Kühne entdeckt ein neues Betätigungsfeld: Der Parkplatz vor seinem Gesundheitszentrum, einem hellen Neubau, ist dieser Tage oft voll. Menschen gehen rein und raus. Seine Firma bietet nun auch Corona-Schnelltests an, die der Bund ab dem 8. März einmal pro Person und Woche mit 18 Euro erstattet. Auch mit diesem Thema war Roy Kühne im Bundestag befasst.

Ende März 2021. Mehr als 810 Millionen Euro wurden für den Rettungsschirm für Physiotherapeuten und andere Heilmittelberufe bisher abgerufen.

Er will nicht offenlegen, wie viel Geld seine Praxis aus dem Rettungsschirm erhalten hat, Branchenkenner vermuten mindestens einen hohen fünfstelligen Betrag. Kühne sagt, Umsatzveränderungen des Gesundheitszentrums berührten in keiner Art und Weise seine Einkünfte aus der Inhaberschaft des Gesundheitszentrums. Alle veröffentlichungspflichtigen Nebeneinkünfte habe er im übrigen vollständig angegeben.

Kühne will sich aus dem operativen Geschäft der Praxis herausgezogen haben. Im Handelsregister findet man weitere Firmen, die auf ihn und seine Frau eingetragen sind. Seit Kurzem gehört ihm auch ein mobiler Pflegedienst - ein Arbeitsfeld, um das sich der Abgeordnete Kühne ebenfalls intensiv kümmert. Da er als Inhaber nicht angestellt sei, erziele er derzeit auch hier keine Einnahmen, sagt Kühne.

Bilder aus Wikimedia Commons
Roy Kühne (2014), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Foto-AG Gymnasium Melle

Quellen