Mittwoch, 6. März 2019

Michael Bloomberg

Michael Bloomberg
Der US-amerikanische Unternehmer und Politiker Michael Rubens Bloomberg KBE wurde am 14. Februar 1942 in Boston, Massachusetts geboren.

Er gehört der Demokratischen Partei an und war vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember 2013 Bürgermeister von New York City.

Er ist Gründer der Unternehmen Bloomberg L.P. und Bloomberg Television.

Leben

14. Februar 1942. Michael Rubens Bloomberg wird als Sohn einer jüdischen Familie im St. Elizabeth’s Hospital in Brighton, einem Stadtteil von Boston (Massachusetts) geboren. 

Bloombergs Vater William H., 1906 in Chelsea, Massachusetts, geboren, ist als Buchhalter in einer lokalen Molkerei angestellt. Dessen Vater Alexander war ein russisch-jüdischer Immigrant und Immobilienmakler. Seine Mutter, Charlotte (Rubens) Bloomberg (1909–2011), ist die Tochter eines russischen Immigranten und einer Mutter aus New Jersey.

Nach einem Ingenieursabschluss an der Johns Hopkins University besucht Bloomberg die Harvard University, um einen MBA zu erlangen.

1966. Er beendet sein Studium. Danach arbeitet er zunächst für Salomon Brothers (später: Morgan Stanley Smith Barney).

1972. Er wird Partner bei Salomon Brothers.

1981. Salomon Brothers wird aufgekauft. Bloomberg wird zum Austritt bewogen und erhält für seinen Anteil am Unternehmen rund zehn Millionen US-Dollar Abfindung.

1982. Bloomberg wechselt als Investor zu Merrill Lynch und gründet er noch im selben Jahr die Finanzdaten-Agentur Bloomberg L.P., mit der er ein Vermögen von mehreren Milliarden US-Dollar aufbaut. Später erweitert er seine Firma um den Nachrichtendienst Bloomberg Television und bietet nun auch Online-Handel, Fernsehen und Radio an.

2000. Bloomberg war langjähriges Mitglied der Demokraten, wechselt jedoch in diesem Jahr zur Republikanischen Partei, um den Vorwahlkampf in der Demokratischen Partei zu umgehen.

2001. Bloomberg gewinnt die Bürgermeisterwahl von New York City und tritt die Nachfolge von Rudolph Giuliani an (mit einem symbolischen Gehalt von einem US-Dollar). Nach dem Wahlsieg steht er auch als Republikaner für eine weitgehend „demokratische“ Politik. So tritt er für das Recht auf Abtreibung, für die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren und eine strenge Waffenkontrolle ein. 

Während seiner Amtszeit sinkt die Kriminalitätsrate weiter, die bereits unter seinem Vorgänger Giuliani stark abgenommen hat. Umstritten ist hierbei die Methode Stop-and-Frisk (deutsch: „Anhalten und Filzen“), bei der Bürger von der Polizei routinemäßig angehalten und auf Waffen und illegale Substanzen durchsucht werden. Kritisiert wird dabei unter anderem, dass ein unverhältnismäßig großer Anteil der kontrollierten Personen Afro-Amerikaner und Latinos ist. Stop-and-Frisk wird schließlich von einem Bundesgericht der Vereinigten Staaten im August 2013 für unvereinbar mit der US-amerikanischen Verfassung erklärt und damit verboten.

Ein wesentliches Projekt von Bloombergs Regierung ist die Bereitstellung von günstigem Wohnraum. Das New-Housing-Marketplace-Programm sieht vor, 165.000 Sozialwohnungen bis 2013 neu zu errichten oder zu erhalten, und beinhaltet Investitionen in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar.

2005. Bloomberg wird mit 58 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Politik zielt darauf, New York umweltfreundlicher zu gestalten. Sein 2007 beschlossener 23-Jahres-Plan zur nachhaltigen Entwicklung New Yorks (PlaNYC 2030) beinhaltet hierzu 127 Schritte. Prominente Einzelmaßnahmen betreffen eine PKW- und LKW-Innenstadtmaut für Manhattan während der Stoßzeiten nach dem Vorbild Londons, die Senkung des Treibhausgasausstoßes um 30 Prozent, die Umstellung aller Taxis (Yellow Cabs) bis 2012 auf Hybrid-Antrieb, die Begrünung aller Flachdächer, die Vervierfachung der Radwege sowie die Eröffnung neuer Parkanlagen (jeder New Yorker solle nicht mehr als zehn Gehminuten von einem Park entfernt leben). Eines der aufsehenerregenderen Projekte bildet hierbei die Umwidmung der 2,3 Kilometer langen High Line, einer ehemaligen Hochbahntrasse, zu einer Parkfläche.

2007. Bloomberg erreicht bei Umfragen zu seiner Politik unter der Bevölkerung von New York eine Zustimmung von bis zu 70 Prozent.

20. Juni 2007. Er gibt bekannt, dass er die Republikanische Partei verlassen und als unabhängiger Politiker arbeiten werde. Die Wahlkämpfe finanziert er größtenteils aus eigenen Mitteln. So investiert er 75 Millionen US-Dollar in seinen Wahlkampf für das New Yorker Bürgermeisteramt. Im Kontext der Finanzkrise ab 2007, die sich von den Vereinigten Staaten ausgehend weltweit ausbreitet, erregte Bloomberg mit der Forderung nach einem neuen New Deal Aufmerksamkeit. Dies ist insofern bemerkenswert, als Bloomberg bis dahin für seine fiskalkonservative und wirtschaftsliberale Haltung bekannt war.

Oktober 2008. Der New Yorker Stadtrat entscheidet mit einer Mehrheit von 29 zu 22 Stimmen, dass Bloomberg zum dritten Mal zur Bürgermeisterwahl antreten dürfe. Seit einem Volksentscheid 1993 ist die Amtszeit der New Yorker Bürgermeister grundsätzlich auf zwei Amtszeiten begrenzt. Ein Bürgervotum bestätigte 1996 diese Entscheidung. Bloomberg begründet sein Interesse an einer dritten Amtszeit mit der Finanzkrise. Er argumentiert, in derartig schweren Zeiten dürfe man eine erfahrene Stadtspitze nicht austauschen. Er selbst hat die Beschränkung seinerzeit noch befürwortet.

4. November 2009. Er setzt er sich mit 51 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Bill Thompson von den Demokraten durch. Dieser erhält 46 Prozent der Stimmen und damit weit mehr als in den Prognosen erwartet, die Bloombergs Vorsprung auf 12 bis 16 Prozent schätzten. Bloomberg ibt umgerechnet rund 68 Millionen Euro für den Wahlkampf aus.

Juni 2010. Er schließt sich der philanthropischen Kampagne The Giving Pledge der Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett an und verspricht, mehr als die Hälfte seines Vermögens zu spenden.

Anfang 2013. Alex Jones, der das Recht auf privaten Waffenbesitz vehement verteidigt, behauptet, von Leuten, die angeblich von Michael Bloomberg angeheuert worden sind, gestalkt zu werden. Dabei würde er der Gewalt ins Auge sehen.

24. bzw. 26. Mai 2013. Es werden zwei an Bloomberg adressierte Briefe mit dem Gift Rizin abgefangen, die von der Schauspielerin Shannon Guess Richardson stammen. 

5. November 2013. Bei der Bürgermeisterwahl in New York am darf Bloomberg nicht erneut kandidieren.

Jahreswechsel 2013/2014. Er wird vom Demokraten Bill de Blasio als Bürgermeister von New York abgelöst.

2014. Er erhält den Genesis-Preis.

6. Oktober 2014. Er erhält den Titel eines Knight Commander des Order of the British Empire in Anerkennung seiner „bemerkenswerten unternehmerischen und philanthropischen Aktivitäten“.

2015. Er wird in die American Philosophical Society gewählt.

2016. Auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt belegt er mit einem Vermögen von ca. 41,7 Milliarden US-Dollar Platz 8.

In diesem Jahr erwägt er eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen der Vereinigten Staaten als unabhängiger Kandidat, um einen Wahlsieg Donald Trumps zu verhindern. Er verwirft dies aber, da eine derartige Kandidatur aufgrund der Eigentümlichkeiten des US-Wahlsystems letztlich nur Trump nutzen würde.

27. Juli 2016. Bloomberg hält auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten eine Rede, in der er sich für deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ausspricht. Er warnt vor dem republikanischen Kandidaten Donald Trump und bezeichnet ihn als „Betrüger“.

16. Januar 2017. In der Zwischenzeit besitzen laut der britischen Hilfsorganisation Oxfam die reichsten 8 Männer der Forbes-Liste mit einem Vermögen von 426 Mrd. US-Dollar so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Das sind 3,5 Mrd. Menschen. Im Jahr 2012 waren auf der Seite der Waage noch noch die 85 reichsten Personen notwendig um das Gleichgewicht herzustellen. Carlos Slim Helús Vermögen wird mit ca. 50 Milliarden US-Dollar angegeben. 

Liste der reichsten Menschen der Welt im Jahr 2016
(Man könnte fast schreiben die Weltregierung)
  1. Bill Gates (USA)
  2. Amancio Ortega (Spanien)
  3. Warren Buffett (USA)
  4. Carlos Slim Helu (Mexiko)
  5. Jeff Bezos (USA)
  6. Mark Zuckerberg (USA)
  7. Larry Ellison (USA)
  8. Michael Bloomberg (USA)
  9. Charles Koch (USA)
  10. David Koch (USA)
22. April 2018. Bloomberg kündigt an, er werde die 4,5 Millionen US-Dollar, die die Vereinigten Staaten im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens zugesagt hatten, aus eigener Tasche bezahlen, nachdem die Trump-Administration den Ausstieg aus dem Abkommen angekündigt hat.

Oktober 2018. Bloomberg erklärt, dass er sich wieder als Demokrat habe registrieren lassen, was Spekulationen über seine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2020 befeuert.

5. März 2019. Michael Bloomberg gibt in einem Meinungsbeitrag auf der Nachrichtenseite Bloomberg News bekannt, dass er nicht am Wahlkampf teilnehmen werde. Grund für seine Entscheidung sei das riesige Bewerberfeld der Demokraten - und deren Linksruck. "Ich glaube, ich würde Donald Trump schlagen", schrieb er. "Aber ich habe einen klaren Blick dafür, dass es schwierig ist, in einem solch großen Feld der Demokraten die Nominierung zu schaffen."

"Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich Donald Trump für eine Gefahr für unser Land halte", heißt es in der Stellungnahme Bloombergs. Der frühere Bürgermeister von New York nimmt auch Trumps Republikaner in die Verantwortung. "Die Republikaner im Kongress erfüllen nicht ihre verfassungsgemäße Pflicht, den Präsidenten zur Rechenschaft zu ziehen."

Anstelle einer Kandidatur will Bloomberg seine Bemühungen verstärken, die Energieversorgung unabhängig von Öl, Gas und Kohle zu machen.

Bilder aus Wikimedia Commons
Michael Bloomberg, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung 3.0 nicht portiert“, Urheber: David Shankbone  (1974–)

Quellen