Donnerstag, 7. März 2019

Martha McSally

Martha McSally
Die US-amerikanische Politikerin Martha McSally wurde am 22. März 1966 in Warwick (Rhode Island) geboren.

Sie gehört der Republikanischen Partei an.

Seit 2015 vertrat sie den 2. Kongresswahlbezirk des Bundesstaates Arizona im US-Repräsentantenhaus. Bei der Wahl 2018 unterlag sie der Demokratin Kyrsten Sinema beim Wettbewerb um den Sitz im Senat der Vereinigten Staaten, den bisher Jeff Flake innehatte. Sie wurde jedoch am 18. Dezember 2018 vom Gouverneur des Staates Arizona ernannt, das verbliebene Senatsmandat des verstorbenen John McCain ab Januar 2019 auszufüllen.

Leben

22. März 1966. Martha McSally wird in Warwick (Rhode Island) geboren. Sie besucht später die St. Mary Academy in Riverside.

1988. Sie absolviert die United States Air Force Academy und dann die Harvard Kennedy School.

1988 bis 2010. Sie dient als Pilotin in der United States Air Force. Dabei steigt sie bis zum Oberst auf. Sie ust die erste Frau der US-amerikanischen Luftwaffe, die einen militärischen Kampfeinsatz fliegt. Während einer Stationierung in Saudi-Arabien klagt sie erfolgreich gegen eine Bekleidungsvorschrift des US-Verteidigungsministeriums, die weiblichen Militärangehörigen in Saudi-Arabien das Tragen der Abaya auferlegt.

2010 bis 2012. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Militärdienst war McSally für einige Zeit als Dozentin am George-C.-Marshall-Zentrum in Garmisch-Partenkirchen tätig.

2012. McSally erfolglos in der Vorwahl ihrer Partei bei einer Nachwahl für den 8. Kongresswahlbezirk Arizonas.

2014.  Bei der Wahl im 2. Kongresswahlbezirk Arizonas wird sie in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Dabei schlägt sie den Mandatsinhaber Ron Barber von der Demokratischen Partei denkbar knapp mit 49,81 % der Wählerstimmen gegen 49,73 % von Barber. In absoluten Stimmen erreicht sie 109.704 gegen Barbers 109.543.

3. Januar 2015. Sie tritt ihr Mandat im Kongress an.

2016. Sie gewinnt auch diese Wahl. Die Legislaturperiode läuft bis zum 3. Januar 2019.

Anfang November 2017. Bei der Repräsentantenhauswahl 2018 würde McSally auf die frühere demokratische Kongressabgeordnete Ann Kirkpatrick treffen, die als starke Herausforderin gilt. McSally gibt ihren Kongresskollegen bekannt, sich stattdessen bei der Vorwahl der Republikaner um die Kandidatur für den Senatssitz im November 2018 zu bewerben, den Jeff Flake aufgibt.

McSally gilt als die Favoritin der Parteiführung und Geldgeber in Arizona, ist allerdings mehrfach durch Kritik an Präsident Donald Trump aufgefallen. Ihre Konkurrentin Kelli Ward, die dem rechten Parteiflügel angehört, erhält von Trump zustimmende Tweets und von Robert Mercer, einem Finanzier Trumps, 300.000 US-Dollar Unterstützung. Steve Bannon, der frühere Berater Trumps, läßt ankündigen, gegen McSally Wahlkampf zu betreiben, um diese „Anti-Trump-Kandidatin“ zu verhindern. Auch die konservativen Organisationen Club for Growth und FreedomWorks lehnen McSally ab. 

28. August 2018. McSally, die sich im Wahlkampf Trump angenähert hat, setzt sich bei der Vorwahl mit 52,9 Prozent der Stimmen durch.

6. November 2018. In der Hauptwahl trifft McSally auf die als moderat geltende Demokratin Kyrsten Sinema. Die Wahl, durch die Arizona erstmals einen weiblichen Senator erhält, wird als völlig offen eingeschätzt. Nachdem McSally am Wahlabend in Führung gelegen hat, gerät sie während der Auszählung in Rückstand.

12. November 2018. Sie räumt ihre Niederlage bei einem Rückstand von etwa 38.000 Stimmen (48,0 zu 49,7 Prozent) ein.

18. Dezember 2018. Sie wird von Gouverneur Doug Ducey ernannt, das bis Januar 2021 reichende Mandat des verstorbenen Senators John McCain zu übernehmen. Der zuvor ernannte Jon Kyl, der McCains Sitz ab September 2018 innegehabt hat, scheidet Ende 2018 auf eigenen Wunsch aus dem Senat aus. Der Fraktionsvorsitzende der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hat sich für McSally eingesetzt, die wegen ihrer Wahlniederlage, ihrer moderaten Positionen und wegen Bemerkungen über McCain während seiner zum Tod führenden Erkrankung bei mehreren Gruppen als umstritten gilt.

3. Januar 2019. Da McSally bei der Wahl zum Repräsentantenhaus 2018 nicht wieder kandidiert hatte, scheidet sie dort am  aus. Am selben Tag wird sie im Senat vereidigt und vertritt mit Kyrsten Sinema Arizona im Senat.

6. März 2019. Martha McSally sagt vor einem Senatsausschuss, der sich mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs beim US-Militär beschäftigt, aus: 

"Wie so viele andere Frauen und Männer habe ich dem System damals nicht vertraut. Ich habe mir selbst die Schuld gegeben. Ich habe mich geschämt, und ich war verwirrt. Ich dachte, ich sei stark, aber ich habe mich machtlos gefühlt": Sie wirft einem ihrer ehemaligen Kollegen bei der Air Force vor, sie vergewaltigt zu haben.

"Die Täter missbrauchen ihre Machtposition in tiefgreifender Weise, und in einem Fall wurde ich von einem vorgesetzten Offizier verfolgt und dann vergewaltigt." Einen Namen nennt sie nicht.

Sie habe jahrelang geschwiegen. Als dann aber immer mehr Skandale innerhalb des Militärs ans Licht gekommen seien - und die "unangemessene Reaktion darauf" - habe sie einigen Menschen wissen lassen wollen: "Ich bin auch eine Überlebende."

Die Air Force teilt mit, man sei entsetzt und bedauere zutiefst, was McSally widerfahren sei. Es verstoße gegen all das, was es bedeutet, ein "Airman" zu sein, heißt es in einer Erklärung von Sprecherin Carrie Volpe. "Wir stehen hinter ihr und allen Opfern sexuellen Missbrauchs."

Die demokratische Senatorin Tammy Duckworth, die ebenfalls gedient hat und im Irakkrieg beide Beine verlor, sagt nach der Anhörung, dass das Militär "beim Umgang mit sexuellen Übergriffen komplett gescheitert ist".

Bilder aus Wikimedia Commons
Martha McSally, Lizenz: Public Domain, Urheber: United States Congress

Quellen