Daniel Günther |
Der deutsche Politiker Daniel Günther wurde am 24. Juli 1973 in Kiel geboren.
Er gehört der politischen Partei Christlich Demokratische Union an. Seit Juni 2017 ist er Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Seit dem 1. November 2018 ist er Bundesratspräsident.
Günther gilt als praktizierender Katholik, der unter anderem vorschlug, einen Gottesbezug in die Landesverfassung aufzunehmen. Im schleswig-holsteinischen Landtag ist er der einzige katholische Abgeordnete.
Daniel Günther ist verheiratet und Vater zweier Töchter.
Leben
24. Juli 1973. Daniel Günther wurde am in Kiel geboren.
1993. Er macht sein Abitur an der Jungmannschule in Eckernförde. Danach studiert er Politikwissenschaft, VWL und Psychologie und schließt sein Studium mit einem Magister in Politikwissenschaft ab.
1994 bis 1999. Er ist Kreisvorsitzender der Jungen Union Rendsburg-Eckernförde.
1997 bis 1999. Er ist als Projektbetreuer bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Kieler Initiativen“ in Kronshagen tätig.
1998 bis 2000. Er ist stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU.
1998 bis 2005. Er gehört dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Eckernförde GmbH an.
1998 bis 2014. Günther ist Mitglied der Ratsversammlung und damit Ratsherr der Stadt Eckernförde.
Juni 2000 bis September 2005. Günther bekleidet das Amt des Geschäftsführers der CDU-Kreisverbände Rendsburg-Eckernförde und Neumünster.
2002 bis 2006. Günther ist Mitglied im Gemeinderat der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Eckernförde.
2003 bis 2010. Er gehört dem Kreistag an.
2003 bis Juni 2005. Er hat das Amt des 1. stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Eckernförde inne.
2003 bis 2006. Er ist Mitglied im Verwaltungsrat und Kreditausschuss der Sparkasse Eckernförde.
April 2003 bis August 2005. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Stadtwerke Eckernförde GmbH.
2005 bis 2012. Er ist Landesgeschäftsführer der CDU Schleswig-Holstein.
2006 bis 2016. Er ist für zehn Jahre deren Schatzmeister. Außerdem vertritt er den CDU-Ortsverband Eckernförde als Vorsitzender.
2008 bis 2010. Er ist stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag.
27. September 2009. Ab der Landtagswahl für die 17. Wahlperiode ist Günther Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtages und wird im Landtagswahlkreis Eckernförde mit 37,2 % der Stimmen direkt gewählt. Bis 2012 ist er Mitglied im Bildungs- und Petitionsausschuss und hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
2012 bis 2014. Er ist sowohl Mitglied im Kuratorium der Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein als auch im Vorstand des Landesverbandes der Volkshochschulen Schleswig-Holstein.
6. Mai 2012. Bei der Landtagswahl wird er mit 35,7 % erneut direkt gewählt, setzt seine Arbeit im Bildungsausschuss fort und wird darüber hinaus kirchenpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Mai 2013 bis Oktober 2014. Er ist Geschäftsführer der Hermann Ehlers Stiftung und der Hermann Ehlers Akademie, die ihren Sitz in Kiel hat.
2014 bis 2017. Günther ist Mitglied des Caritasrates Schleswig-Holstein.
5. Oktober 2014. Er wird er als Nachfolger von Johannes Callsen Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag und zugleich Mitglied des Ältestenrates und des Parlamentarischen Einigungsausschusses.
März 2016. Günther tritt dafür ein, „dass Schweinefleisch auch weiterhin im Nahrungsmittelangebot sowohl öffentlicher Kantinen als auch in Kitas und Schulen erhalten bleibt“ und begründet dies u. a. damit, dass der Verzehr von Schweinefleisch in „unserer Kultur“ zu einer „gesunden und ausgewogenen Ernährung“ gehöre. Dieser Vorstoß steht in Zusammenhang mit der starken Zuwanderung vorwiegend muslimischer Flüchtlinge während der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015. Einige öffentliche Kantinen haben danach aus Rücksicht auf islamische Ernährungsvorschriften Schweinefleisch von ihrem Speiseplan gestrichen.
27. Oktober 2016. Ingbert Liebing tritt als Spitzenkandidat und Landesvorsitzender zurück.
19. November 2016. Der CDU-Landesparteitag wählt Günther mit 81,3 % der Stimmen zum neuen Landesvorsitzenden.
Ende 2016. Er kritisiert die sogenannte „Doppelpassregelung“ und nennt sie neben anderen CDU-Politikern als zukünftiges Wahlkampfthema zur Bundestagswahl 2017.
5. Februar 2017. Auf dem Parteitag wird Günther am mit 89,7 % der Stimmen zum Spitzenkandidaten seiner Partei für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 7. Mai gewählt.
Günther vertritt im Wahlkampf zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein zum Teil auch gesellschaftsliberale Positionen und tritt etwa – auch gegen die Parteilinie und seine vormalige Ansicht – für eine gleichgeschlechtliche Ehe oder das Adoptionsrecht von Homosexuellen ein. Ferner fordert er eine Ökologisierung der Landwirtschaft. Hierzu resümiert er: „Die konservativen Milieus gibt es so nicht mehr. Die Zeit der Hardliner ist auch in der Agrarpolitik vorbei“. Im Bereich der Bildung befürwortet er eine Abkehr vom sogenannten „Turbo-Abitur“, das seine Partei mitverantwortete. Darüber hinaus äußert er sich skeptisch über den Ausbau von Windenergie und spricht sich für eine „harte Linie“ in der Sicherheitspolitik aus.
7. Mai 2017. Die CDU gewinnt die schleswig-holsteinische Landtagswahl unter seiner Spitzenkandidatur verbessert die CDU in Schleswig-Holstein ihr Zweitstimmenergebnis im Vergleich zur vorhergehenden Wahl um 1,2 Prozentpunkte auf 32 %. Er kann erneut in seinem Wahlkreis das Direktmandat erringen, diesmal mit 43,2 % der Stimmen.
28. Juni 2017. Der Landtag wählt ihn zum Ministerpräsidenten einer von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP getragenen Koalition.
Januar 2018. Zum Streitthema um den Familiennachzug von Flüchtlingen positioniert sich Günther mit den Worten: „Es ist besser Familien zusammenzuführen, weil es der Integration in unserem Land hilft.“
Ab 1. November 2018. Er ist turnusgemäß Präsident des Bundesrates. Dieses Amt wird er ein Jahr später an den brandenburgischen Ministerpräsidenten übergeben.
Herbst 2018. Als Günthers Bruder zum Vizedirektor des Kieler Landtags befördert wird, kommt Kritik am Ministerpräsidenten auf, obgleich der Landtag dies eigenständig entscheidet und der Ministerpräsident diesem gegenüber nicht weisungsbefugt ist. Die Kritik hält an, als der Umstand in die öffentliche Diskussion gerät, dass sowohl Innen-Staatssekretärin Kristina Herbst wie auch ihr Ehemann, der Spitzenkandidat des Landes-CDU für die Europawahl 2019, Niclas Herbst, zum engsten Freundeskreis Günthers zählen: Er ist Patenonkel ihres Sohnes.
August 2018. Günther erregt in einem Interview Aufsehen mit dem Vorstoß, die CDU solle in Ostdeutschland auf Länderebene nach „vernünftigen Lösungen“ in Richtung einer Zusammenarbeit mit der Partei Die Linke suchen. Wenn Wahlergebnisse es nicht hergäben, gegen die Linke zu regieren, müsse man sich pragmatisch um einer Regierungsbildung bemühen.
3. September 2018. Daniel Günther spricht sich gegen eine Beobachtung der rechtsradikalen politischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) durch den Verfassungsschutz aus. Dies würde dazu führen, dass die Partei in eine „Märtyrerrolle“ falle. „Weder steht das dieser Partei zu, noch wäre dies hilfreich in der Auseinandersetzung mit radikalen politischen Kräften, gleich ob rechts- oder linksradikal.“
31. Januar 2019. Er ist Gast des 20. Modell Europaparlamentes (MEP), wo er sich den Fragen von über einhundert Jugendlichen stellt.
22. Februar 2019. Daniel Günther (CDU) ist gegen einen Kurswechsel der Union in der Flüchtlingspolitik. Er möchte keine Grenzschließungen, auch nicht als „Ultima Ratio“: Der Vollverschleierung sagt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident dagegen den Kampf an.
Bilder aus Wikimedia Commons
Daniel Günther, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, Urheber: Staatskanzlei Schleswig-Holstein, Presse- und Informationsstelle der Landesregierung
Quellen