Martin Hans Sonneborn |
Der deutsche Satiriker, Journalist und Politiker Martin Hans Sonneborn wurde am 15. Mai 1965 in Göttingen geboren.
Bei der Europawahl 2014 wurde er als Spitzenkandidat der politischen Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI), deren Bundesvorsitzender er ist, zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt.
Sonneborn ist für medienwirksame Aktionen bekannt. Aufsehen erregte sein Bestechungsversuch bei der FIFA „Wie Titanic einmal die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte“.
Sonneborn trat gemeinsam mit Redaktionskollegen der Titanic mehrfach als vermeintlicher Politiker großer deutscher Parteien auf und parodierte mit fiktiven politischen Positionen und Äußerungen landes- und bundespolitische Wahlkämpfe. Im thüringischen Eisenach trat er als vermeintlicher FDP-Politiker im Straßenwahlkampf auf und verwendete dabei Parolen wie „Deutsche wehrt euch – Wählt FDP“ und „Gib endlich Friedman – Judenfrei und Spaß dabei.“ Hintergrund waren Angriffe des damaligen Mövenpickpartei-Spitzenpolitikers Jürgen W. Möllemann auf den Journalisten und Politiker Michel Friedman.
Sonneborn trat gemeinsam mit Redaktionskollegen der Titanic mehrfach als vermeintlicher Politiker großer deutscher Parteien auf und parodierte mit fiktiven politischen Positionen und Äußerungen landes- und bundespolitische Wahlkämpfe. Im thüringischen Eisenach trat er als vermeintlicher FDP-Politiker im Straßenwahlkampf auf und verwendete dabei Parolen wie „Deutsche wehrt euch – Wählt FDP“ und „Gib endlich Friedman – Judenfrei und Spaß dabei.“ Hintergrund waren Angriffe des damaligen Mövenpickpartei-Spitzenpolitikers Jürgen W. Möllemann auf den Journalisten und Politiker Michel Friedman.
Sonneborn ist mit einer Armenierin verheiratet und hat zwei Töchter.
Leben
15. Mai 1965. Martin Hans Sonneborn wird in Göttingen geboren. Er wächst zusammen mit seinem Bruder als Sohn des Berufsberaters Engelbert Sonneborn und einer Hausfrau auf. Er besucht die Ursulaschule, ein katholisches Privatgymnasium in Osnabrück, an der er sein Abitur ablegt. Nach dem Grundwehrdienst und dem Abschluss einer Ausbildung zum Versicherungskaufmann in Osnabrück studiert er Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaft in Münster, Wien und Berlin. Seine Magisterarbeit schreibt er über das Satiremagazin Titanic und die Wirkungsmöglichkeiten von Satire.
1995. Er macht ein Praktikum beim Satiremagazin Eulenspiegel und arbeitet anschließend als Redakteur bei der Konkurrenzzeitschrift Titanic.
Ab 1996. Zusammen mit den ehemaligen Titanic-Chefredakteuren Thomas Gsella und Oliver Maria Schmitt tritt Martin Sonneborn als Satirikertrio unter dem Namen Titanic Boy Group auf.
1998. Er mobilisiert als angeblicher Büroleiter von DVU-Chef Gerhard Frey Mirko Mokry und andere frischgewählte DVU-Abgeordnete zum „Marsch auf Berlin“ unter dem Motto „Arbeit macht Frey“ und zur Beschaffung eines Ariernachweises.
2000. Er wird Chefredakteur der Zeitschrift Titanic.
2003. Martin Sonneborn tritt im hessischen Wahlkampf als SPD-Spitzenkandidat Gerhard Bökel mit den Slogans „Mit Anstand verlieren“ und „Wir geben auf“ auf. In einer Wohnsiedlung macht er mit gefälschten Wahlhandzetteln „Basiswahlkampf“, indem er von Tür zu Tür geht und sich vorstellt. Den meisten Anwohnern fällt der Schwindel nicht auf.
2. August 2004. Sonneborn gründet gemeinsam mit weiteren Redakteuren der Titanic die Partei „Die PARTEI“, als deren Bundesvorsitzender er amtiert und in deren Jargon er „GröVaZ – Größter Vorsitzender aller Zeiten“ genannt wird.
2005. Während des Bundestagswahlkampfs ist Sonneborn in mehreren Fernsehwahlwerbespots zu sehen. Diese werden von seiner Partei im Vorfeld als „TV-Werbezeit im ZDF“ zur Versteigerung angeboten und enthalten bei Ausstrahlung massive Werbung für das Flugunternehmen Hapag-Lloyd Express. Dies führt zu einer Debatte in den Medien und unter Politikern über eine Verschärfung der Bestimmungen für Wahlwerbespots. Sonneborn erklärt, man habe sich lediglich wie die ARD verhalten: „Auffällig unauffällig Schleichwerbung platzieren.“
Oktober 2005. Er gibt sein Amt als Chefredakteur der Zeitschrift Titanic an seinen Redaktionskollegen Thomas Gsella ab.
November 2006. Sonneborn ruft die Satirerubrik „Spam“ auf Spiegel Online als verantwortlicher Redakteur ins Leben.
2. Oktober 2008. Es erscheint der Kinofilm Heimatkunde, in dem der Dokumentarfilmer Andreas Coerper Sonneborn bei einer Umwanderung Berlins begleitet.
26. Mai 2009 bis zum 26. September 2014. Sonneborn ist in der Rolle eines Außenreporters im Ensemble der ZDF-Satiresendung heute-show zu sehen.
Herbst 2009. Diplomatische Verstimmungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik China löst Sonneborn aus, als er auf der Frankfurter Buchmesse, die in dem Jahr als Partner China hat, ahnungslosen chinesischen Schriftstellern Sätze über Menschenrechtsverletzungen in den Mund legt.
4. Oktober 2009. Die für geplante Folge der Sendung Zimmer frei! mit Sonneborn als Gast wird vom WDR nicht wie vorgesehen ausgestrahlt. Eine Sendersprecherin erklärt, Sonneborn habe in der Sendung als Privatmann auftreten sollen, stattdessen habe er sich nur in die Rolle des „PARTEI“-Chefs begeben. Beim WDR ist man der Meinung, dass dies für eine 60-Minuten-Sendung uninteressant und nicht lustig sei.
Sonneborn bestätigt, dass es von Seiten des WDR die Bitte gab, nicht als „Die PARTEI“-Vorsitzender aufzutreten, jedoch habe man ihm auch die Freiheit gelassen, in der Sendung zu tun, was ihm gefällt. Sonneborn ist der Ansicht, Moderatorin Christine Westermann sei nicht mit ihm klar gekommen. Anschuldigungen, dass die Absetzung der Sendung mit Sonneborns Boykottaufruf bei GEZ-Gebühren oder der Bezeichnung von Johannes B. Kerner als überbezahlten Moderator zusammenhänge, entgegnet der WDR: „Wenn man den ehemaligen Chefredakteur der Titanic einlädt, dann sicher nicht, um eine politisch korrekte Sendung zu machen“. Nach einem medialen Wirbel und zahlreichen Zuschaueranfragen wird die Ausstrahlung schließlich am 20. Oktober 2009 kurz nach Mitternacht nachgeholt.
Sonneborn bestätigt, dass es von Seiten des WDR die Bitte gab, nicht als „Die PARTEI“-Vorsitzender aufzutreten, jedoch habe man ihm auch die Freiheit gelassen, in der Sendung zu tun, was ihm gefällt. Sonneborn ist der Ansicht, Moderatorin Christine Westermann sei nicht mit ihm klar gekommen. Anschuldigungen, dass die Absetzung der Sendung mit Sonneborns Boykottaufruf bei GEZ-Gebühren oder der Bezeichnung von Johannes B. Kerner als überbezahlten Moderator zusammenhänge, entgegnet der WDR: „Wenn man den ehemaligen Chefredakteur der Titanic einlädt, dann sicher nicht, um eine politisch korrekte Sendung zu machen“. Nach einem medialen Wirbel und zahlreichen Zuschaueranfragen wird die Ausstrahlung schließlich am 20. Oktober 2009 kurz nach Mitternacht nachgeholt.
Januar 2012. Nachdem bekannt geworden ist, dass der Verfassungsschutz 27 Abgeordnete der Linkspartei überwacht, beteiligt sich Sonneborn an der Aktion „Hallo, Verfassungsschutz! Überwacht uns auch!“.
14. Mai 2010. Nach der Ausstrahlung eines Interviews zwischen ihm und dem Pharmalobbyisten Peter Schmid in der heute-show gerät die Sendung in die Kritik, da Sonneborn in den Interviewpausen geäußerte Aussagen Schmidts nutzt, obwohl diese nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Schmidt zeigt sich über die Ausstrahlung verärgert und bezeichnet sie als „echte Schweinerei“, da Sonneborn ihn mit der Anfrage für ein ZDF-Interview gelockt habe, das man „nach Möglichkeit in einer der ‚heute‘-Sendungen, bevorzugt im ‚heute-journal‘, platzieren“ wolle.
Peter Schmidt arbeitet bei dem Interview so gut mit dass er den Mitarbeitern nicht nur die vorbereiteten PR-Sätze sagt sondern auch erklärt was er bewusst weglässt weil es der Öffentlichkeit nicht gefallen würde.
Thomas Bellut, Programmdirektor des ZDF, untersagt der Redaktion der heute-show daraufhin, mit den Marken heute und heute-journal zu arbeiten.
2014. Die ab 10. Oktober 2013 ausgestrahlte dreiteilige Serie Sonneborn rettet die Welt auf ZDFneo wird mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet
25. Mai 2014. Martin Sonneborn und "Die PARTEI" werden mit 0,62% (184.525 Stimmen, 1 Sitz) ins Europaparlament gewählt. "Die Partei" hat sich mit dem Motto "Ja zu Europa. Nein zu Europa" auch außerordentlich breit aufgestellt.
Bei den zeitgleich stattfindenden Kommunalwahlen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt erhält sie jeweils einen Sitz in den Gemeinderäten von Freiburg im Breisgau, Karlsruhe und Tübingen sowie in den Stadträten von Krefeld und Halle (Saale).
Martin Sonneborn |
Durch monatliche Rücktritte der Parteimitglieder sollen 60 Mitglieder der Partei hintereinander ins Parlament einziehen und sich den Sitz somit teilen. Das bedeutet, dass jedes dieser Parteimitglieder sich für einmal 33.000 Euro Brüssel anschauen kann und noch sechs Monate lang Übergangsgelder beziehen wird.
Jeder Abgeordnete bekommt derzeit eine Diät von monatlich 8200 Euro brutto. Dazu kommt eine Kostenpauschale von etwa 4299 Euro. Zudem gibt es noch für die Büro-Ausstattung noch eine Pauschale von 21.000 Euro. "Wir melken die EU wie ein kleiner südeuropäischer Staat." Sonneborn findet dabei nicht, dass "wir die Verrücktesten im Parlament" sind.
Er macht mit dieser Aktion auch darauf aufmerksam wie unverfroren man sich dort bei den Steuergeldern bedient. Analysen bescheinigen "Die PARTEI" eine gelungene Systemkritik weil es ihr gelingt, die Austauschbarkeit politischer Positionen und einen oft inhaltsleeren, in Phrasen erstarrten politischen Prozess zu karikieren und vorzuführen. Forderungen aus dem Wahlkampf waren beispielsweise "Nein zum EU-Norm-Penis" und "Schwarzfahren muss bezahlbar bleiben".
Sonneborn ist im Europäischen Parlament Mitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung, in der Delegation für die Beziehungen zur Koreanischen Halbinsel und stellvertretendes Mitglied im Haushaltskontrollausschuss. Seine medialen Tätigkeiten lässt er seitdem ruhen. Seine Mitwirkung an der heute-show wird durch den Sender beendet.
29. Mai 2014. Frank-Walter Steinmeier (Bundesaussenminister) zeigt dass er das Demokratieprinzip nicht verstanden hat. Er ist der Meinung dass die Stimmen von Personen die nicht SPD oder die übrigen Etablierten Parteien wählen und die weder Jean-Claude Juncker (Der erst von einem Jahr wegen seiner dubiosen Rolle im Luxemburger Prozess - den die deutsche Presse fast komplett verschweigt - zurücktreten musste) noch seinen Kumpel Martin Schulz haben wollen nicht zählen sollten. Offenbar ist ihm auch äußerst peinlich wie klar "Die PARTEI" auf die Gier der Politiker aufmerksam macht.
Übrigens erinnern Sonneborn und "Die PARTEI" ein wenig an Jon Gunnar Kristinsson (Künstlername: Jon Gnarr (Komiker)) der mit seiner "Beste Partei" in Reykjavik vor vier Jahren die Wahl gewonnen hat und nun nach einer überaus erfolreichen Regierungszeit aufhört.
Gnarrs "beste Partei" versprach jedem Besucher eines öffentlichen Schwimmbads die kostenlose Benutzung eines Handtuchs. Er forderte, Korruption müsse "transparent" gehandhabt werden. Gnarr hatte nicht nur das gesamte politische Establishment des Landes, das sich zu Recht verhöhnt und verspottet fühlte, gegen sich, sondern auch die Medien, die ihn erst dann ernst zu nehmen begannen, als es bereits zu spät war.
Nach der gewonnenen Wahl wurden in Reykjavik Wetten abgeschlossen, dass er nach spätestens einem Jahr das Handtuch werfen würde. Es kam jedoch anders. Gnarr ging eine Koalition mit den Sozialdemokraten ein und machte sich an die Arbeit. Die maroden Finanzen der Stadt wurden saniert, die Verwaltung verschlankt und der öffentlichen Nahverkehr neu geordnet. Heute geben sogar seine Gegner zu, dass er als Bürgermeister ein Glücksfall für die Stadt war. Wobei ihm zugute kam, dass sich Island - wohl vor allem auch Dank dem Verzicht auf Bankenrettung - von der Krise schneller als erwartet erholt hat.
1. Juni 2014. Sven Giegold (Die Grünen) sieht auch vor lauter Balken im eigenen Auge die Verschwendungssucht von sich selbst und seinen Kollegen auf Kosten der Steuerzahler nicht und will entgegen dem Willen des Wählers den Eintritt von Sonneborn ins Europäische Parlament verhindern.
5. Juni 2014. Das ZDF hat die Zusammenarbeit mit Martin Sonneborn als Außenreporter der "Heute-Show" zumindest so lange er im Europaparlament sitzt beendet.
6. Juni 2014. Sonneborn sagt in Berlin dem Evangelischen Pressedienst dass er "jetzt auf einen Anruf von RTL 2" wartet. Wenn niemand kommt würde er "Parlamentsfernsehen" machen. Beim vorerst letzten Aufritt von Sonneborn hat die "heute-show" trotz einer Sendezeit um 23 Uhr 20 mit etwa 3,9 Mio. Zuschauer einen Allzeitrekord. Davor hat das ZDF allerdings das letzte Testspiel der deutschen Mannschaft vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien übertragen was von 10 Mio. Zuschauern verfolgt worden ist.
21. Juli 2014. Sonneborn fährt nach Brüssel und möchte sofort mit Europapolitik loslegen. Er muss sich jedoch belehren lassen, dass in der Woche vor der Woche vor den vier Wochen, in denen nicht gearbeitet wird, auch nicht mehr richtig gearbeitet wird. Die Zeit ist demnach nicht gut um Politik zu machen. Er treibt sich daher stattdessen auf Veranstaltungen von Lobbyisten und Landesvertretungen herum.
2. August 2014. Nachdem Prof. Hans-Herbert von Arnim (Parteienkritiker) auf das Risiko der Nichtannahme eines Rücktritts wegen Mutwilligkeit hingewiesen hat ist Sonneborn derzeit gezwungen, sein Zeit - zumindest der Form halber - in Brüssel abzusitzen. Er ist Möglicherweise der erste Politiker der an seinem Rücktritt gescheitert ist und bekämpft seine Versagensängste derzeit erfolgreich - wie seine Kollegen - mit Alkohol und gutem Essen - meist auf Einladung der deutschen Landesvertretungen in Brüssel.
Nach dem bayerischen Modell kann Sonneborn im Moment auch keine Freunde und Verwandte anstellen weil das mittlerweile untersagt wurde. Er überlegt sich jedoch Präsident Martin Schulz ein Angebot zu machen dass Sonneborn seine Verwandten einstellt und Schulz seine. Derzeit arbeiten für diesen mehr als 30 Personen - incl. eines Kammerdieners.
Sonneborn schließt sich keiner Fraktion an und sitzt daher Parlament in unmittelbarer Nähe zu anderen nicht integrierbaren Politikern wie Marine Le Pen, Bernd Lucke und Beatrix von Storch. Spaß mit diesen Personen kann er allerdings nicht haben weil er in Brüssel grundsätzlich nicht mit Ausländern spricht und Lucke und Storch ihre eigenen Späße auf EU-Kosten machen.
25. August 2014. Sonneborn möchte die Gurkenkrümmungsverordung wieder einführen, die im Jahr 2009 von der EU zurückgenommen wurde. Diese soll dann jedoch für Exportwaffen gelten. Alle Waffen die aus Europa exportiert werden sollen auf 10 Zentimeter auf eine Mindestkrümmung von 2 Zentimetern aufweisen müssen. Er sucht jetzt 39 Abgeordnete die ihn dabei unterstützen damit sich die EU-Kommission damit befassen muss.
Im Übrigen ist Sonneborn der Meinung dass Martin Schulz ein großes Vorbild ist, weil seine hervorstechende Leistung der Ruin der Stadt Würselen ist wo er ein teures Spaßbad errichten lassen hat.
29. September 2014. Weil die Ukraine eine Mauer an der russischen Grenze plant hat Martin Sonneborn in der letzten Woche - per Einschreiben mit Rückschein - Kontakt Petro Poroschenko (Präsident der Ukraine) aufgenommen. Es erkennen schließlich bei weitem nicht alle Spitzenpolitiker, dass die Mauer im Grunde eine europäische Idee ist. Weil Poroschenko eine EU-Mitgliedschaft aufweist müsste er sich über die Post aus dem EU-Parlament freuen.
2. August 2014. Nachdem Prof. Hans-Herbert von Arnim (Parteienkritiker) auf das Risiko der Nichtannahme eines Rücktritts wegen Mutwilligkeit hingewiesen hat ist Sonneborn derzeit gezwungen, sein Zeit - zumindest der Form halber - in Brüssel abzusitzen. Er ist Möglicherweise der erste Politiker der an seinem Rücktritt gescheitert ist und bekämpft seine Versagensängste derzeit erfolgreich - wie seine Kollegen - mit Alkohol und gutem Essen - meist auf Einladung der deutschen Landesvertretungen in Brüssel.
Nach dem bayerischen Modell kann Sonneborn im Moment auch keine Freunde und Verwandte anstellen weil das mittlerweile untersagt wurde. Er überlegt sich jedoch Präsident Martin Schulz ein Angebot zu machen dass Sonneborn seine Verwandten einstellt und Schulz seine. Derzeit arbeiten für diesen mehr als 30 Personen - incl. eines Kammerdieners.
Sonneborn schließt sich keiner Fraktion an und sitzt daher Parlament in unmittelbarer Nähe zu anderen nicht integrierbaren Politikern wie Marine Le Pen, Bernd Lucke und Beatrix von Storch. Spaß mit diesen Personen kann er allerdings nicht haben weil er in Brüssel grundsätzlich nicht mit Ausländern spricht und Lucke und Storch ihre eigenen Späße auf EU-Kosten machen.
25. August 2014. Sonneborn möchte die Gurkenkrümmungsverordung wieder einführen, die im Jahr 2009 von der EU zurückgenommen wurde. Diese soll dann jedoch für Exportwaffen gelten. Alle Waffen die aus Europa exportiert werden sollen auf 10 Zentimeter auf eine Mindestkrümmung von 2 Zentimetern aufweisen müssen. Er sucht jetzt 39 Abgeordnete die ihn dabei unterstützen damit sich die EU-Kommission damit befassen muss.
Im Übrigen ist Sonneborn der Meinung dass Martin Schulz ein großes Vorbild ist, weil seine hervorstechende Leistung der Ruin der Stadt Würselen ist wo er ein teures Spaßbad errichten lassen hat.
29. September 2014. Weil die Ukraine eine Mauer an der russischen Grenze plant hat Martin Sonneborn in der letzten Woche - per Einschreiben mit Rückschein - Kontakt Petro Poroschenko (Präsident der Ukraine) aufgenommen. Es erkennen schließlich bei weitem nicht alle Spitzenpolitiker, dass die Mauer im Grunde eine europäische Idee ist. Weil Poroschenko eine EU-Mitgliedschaft aufweist müsste er sich über die Post aus dem EU-Parlament freuen.
29. September 2014, Abend. Günther Oettinger muss sich im Europaparlament in einer dreistündigen Anhörung den Fragen der Abgeordneten stellen. Darunter auch Martin Sonneborn. Oettinger überzeugt dabei nicht gerade mit Fachwissen:
Sonneborn fragt vor dem Hintergrund das Recht auf Vergessen einer der Kernpunkte der europäischen Datenschutzreform die 2012 von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde: "Werden Sie sich in ihrer Funktion als Digitalkommissar für das Recht auf Vergessen im Internet einsetzen?"
Sonneborn: "Wenn Sie für dieses Recht sind, wie wollen Sie dann verhindern, dass Ihre umstrittenen Äußerungen zu Hans Filbinger, aus Versehen gelöscht werden?"
Sonneborn: Was geschieht angesichts des Rechts auf Vergessen mit der Information, dass Sie mittelalterliche schwäbische Inkunabeln verhökern wollten? Was ist das überhaupt? Und dass Sie ihren Führerschein mit 1,4 Promille abgeben mussten? Können Sie diese Frage bitte auf Englisch beantworten?"
Oettinger: "Ich habe die Absicht, den Fragen zu folgen, aber ihre Befehle nur eingeschränkt zu akzeptieren. Ja, ich bin für das Recht auf Vergessen im Internet. Inkunabeln sind historische Gegenstände, und meinen Führerschein habe ich in der Tat vor einem Vierteljahrhundert verloren. Und da dies in den Zeitungen stand, wird das nie vergessen werden können. Wer in der Politik ist, muss sich mit seinen Erfolgen und Misserfolgen lebenslang messen lassen."
Weiter meint er während der Anhörung: In der Digitalisierung wäre Europa hinter andere Weltregionen zurückgefallen. Die Infrastruktur auszubauen und "alle Regionen im ländlichen Raum zu erschließen" wäre ein absolutes Muss das vor allem vom privaten Sektor finanziert werden müsste. Eines der schwierigsten Unterfangen wäre die Copyright-Reform zu der er einen Entwurf vorlegen will "der die Balance wahrt". Einem "Diebstahl geistigen Eigentums" würde er entgegenwirken damit das intellektuelle Schaffen "ein Erwerbszweig" bleiben könne. Übers Internet dürfte nicht alles frei verfügbar sein.
Beim Datenschutz sieht er einen großen Reformbedarf. Zur Netzneutralität hat er offenbar keine Meinung. Roaming-Gebühren sollen abgeschafft werden.
1. Oktober 2014. Der designierte ungarische EU-Kommissar für Bildung und Kultur Tibor Navracsics ist heute mit der Anhörung dran. Insgesamt können 45 Fragen gestellt werden. Er stellt sich als überzeugter Europäer dar und versichert, dass er den europäischen Werten (damit ist wohl der Euro gemeint?) verpflichtet wäre.
Martin Sonneborn weist in seiner Frage darauf hin dass in den ungarischen Schulen antisemitische Autoren wie Albert Wass und József Nyírő unterrichtet werden und erkundigt sich bei Navracsics, ob im Fall seiner Wahl zum EU-Kommissar für Bildung und Kultur Hitlers „Mein Kampf” in Europa Pflichtlektüre werden würde.
Navracsics betont in seiner Antwort, dass er gegenüber dem Antisemitismus persönlich eine Null-Toleranz-Linie verfolge. Er verweist ferner darauf, dass er hervorragende Beziehungen zu der jüdischen Gemeinschaft pflege. Auch wäre er es gewesen, der von offizieller ungarischer Seite zum ersten Mal eingestand, dass die ungarischen Behörden tatkräftig an der Deportation der eigenen Bürger, sprich der Juden, beteiligt gewesen wären.
16. Oktober 2014. Die Modekette Mango verkauft ein Hemd, dessen Aufdruck erschreckend an ein Zeichen der Nazis erinnert. Zwei scharfkantig gezeichnete, an den Buchstaben "S" angelehnte Siegrunen waren das Zeichen der SS, der bewaffneten "Schutzstaffel" der Hitler-Partei NSDAP. "Hemd mit Blitzmuster", heißt der Artikel im Online-Shop. Martin Sonneborn kommentiert auf Facebook: "Wieso hat Mango dieses Modell eigentlich nur für Damen - es gibt doch auch männliche Nazis…?"
August 2016. Der Spiegel stellt die Satirerubrik „Spam“ wieder ein.
2016. Auf Vorschlag der Fraktion der Piratenpartei wird Sonneborn vom Landtag Nordrhein-Westfalen zum Mitglied der 16. Bundesversammlung gewählt. Er schlägt seinen Vater Engelbert Sonneborn als Bundespräsidenten vor.
12. Februar 2017. Bei der Bundespräsidentenwahl unterliegt sein Vater Frank-Walter Steinmeier. Frank-Walter Steinmeier wird im ersten Wahlgang mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt. Christoph Butterwegge (Armutsforscher) aufgestellt von Die Linke bekommt 128 Stimmen, Albrecht Glaser (AfD) 42 Stimmen, Alexander Hold (Freie Wähler / Jurist) 25 Stimmen und Engelbert Sonneborn (Vater von Martin Sonneborn) aufgestellt von der Piratenpartei bekommt 10 Stimmen. Dabei sind 103 Enthaltungen. Steinmeier soll Mitte März 2017 das Amt von Joachim Gauck übernehmen.
13. September 2017. Martin Sonneborn gibt mit seiner Rede der ganzen EU eine Schelle indem er in nur 90 Sekunden alles zusammengefasst, was in der EU schiefläuft:
"In den letzten drei Jahren habe ich als EU-Abgeordneter großartige Arbeit geleistet. Ich habe die Engländer nach Hause geschickt, ich habe Martin Schulz entmachtet und zum SPD-Kanzlerkandidaten degradiert. Und ich habe dafür gesorgt, dass Kanzler-Altlast Helmut Kohl vom Netz genommen, demontiert und witwen-gesichert endgelagert wird. Zwar bin ich daran gescheitert, dem Orbán-Regime und der polnischen "Piss-Partei" demokratische Grundwerte zu vermitteln. Auf eine andere Idee, welche die EU von seiner Partei übernommen hat, bin ich aber besonders Stolz: "Eine Mauer um Europa." Außerdem erinnere ich daran, dass meine Partei, so wie die christlichen Unionsparteien eine Obergrenze für Flüchtlinge gefordert hat: "Deutschland soll jährlich nicht mehr aufnehmen müssen als das Mittelmeer."
Manfred Weber (CSU) hat dazu noch etwas zu sagen. Nein, das mit den vielen toten Flüchtlingen geht ihm nicht zu weit. "Wenn man über einen Toten so spricht, wie der Herr Sonneborn gerade über Helmut Kohl gesprochen hat, dann ist das inakzeptabel", sagt er.
16. Oktober 2017. Das Satiremagazin "Titanic" veröffentlicht im Internet ein Bild des ÖVP-Politikers Sebastian Kurz. Daneben ist der Spruch zu lesen: "Zeitreise in Österreich - Endlich möglich: Baby-Hitler töten!" Das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz leitet daraufhin Ermittlungen ein. Der Facebook des EU-Abgeordneten Martin Sonneborn wird wegen dem Teilen des Bildes gesperrt.
18. Oktober 2017. Die Sperre des Facebook-Accounts von Martin Sonneborn wird wieder aufgehoben.
22. August 2018. Sonneborn erklärt in Brüssel, wieder zur Wahl für das Europarlament anzutreten. Der Kabarettist Nico Semsrott ist in seinem Team. Man wolle auch Kandidaten mit Nachnamen wie bekannte Nazigrößen mit aufstellen, um AfD-Wähler und eventuell „verwirrte CSU-Wähler“ oder „demente CDU-Wähler“ zu einem Kreuz für Die PARTEI zu verleiten. CDU/CSU und SPD möchten mit einer Sperrklausel deutschen Kleinstparteien spätestens 2024 den Einzug ins Europaparlament erschweren.
12. Oktober 2018. Björn Höcke stellt sein Buch Nie zweimal in denselben Fluss unter Polizeischutz auf der Frankfurter Buchmesse vor. Als Höcke gegen 17 Uhr durch den Hintereingang erscheint, ist die gesamte Etage der „öffentlichen“ Veranstaltung abgesperrt. Dutzende Polizisten und AfD-Securitys sichern die Zugänge, vielen Pressevertretern wird der Zutritt verwehrt; wer bereits im Raum ist, aber nicht „ins Bild“ passt, wird wieder hinausgeworfen.
Der Journalist und EU-Abgeordnete Martin Sonneborn protestiert in satirischer Form: Er tritt als Claus Schenk Graf von Stauffenberg verkleidet auf und versucht, eine Aktentasche abzustellen, um an Stauffenbergs Attentat vom 20. Juli 1944 zu erinnern. Damit vergleicht er Höcke indirekt mit Hitler. Er wird nicht eingelassen, entzieht aber der Lesung Aufmerksamkeit.
14. November 2018. Martin Sonneborn von "Die PARTEI" antwortet im EU-Parlament auf die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und verabschiedet sie dabei ungewöhnlich:
"Vielen Dank, Präsident. Frau Bundeskanzlerin, ich muss mich entschuldigen. Ich habe gar keine Rede vorbereitet. Ich habe die Redezeit nur beantragt, damit sie nicht an Udo Voigt von der NPD fällt." Auf Gelächter und Applaus sagt Sonneborn: "Moment, lassen Sie mich ausreden. Ich verachte Kleinparteien unter einem Prozent - unseriöse Kleinparteien unter einem Prozent. Insofern möchte ich gar nicht viel sagen. Wir haben uns hier zuletzt gesehen beim Abschied von Helmut Kohl, jetzt sehen wir uns bei Ihrem Abschied. Ich möchte Ihnen auf den Weg geben: Sie werden mir immer sympathischer, je mehr ich Leute sehe, die Ihnen in der CDU nachfolgen werden in den nächsten Monaten und Jahren. Ich möchte Sie bitten: Wenn Sie gehen, übergeben Sie unser Land besenrein. Das wäre nett. Und jetzt können Sie gehen."
Der Seitenhieb auf die NPD kommt bei den Abgeordneten deutlich besser an als die Worte, die Martin Sonneborn an die Bundeskanzlerin gerichtet hat.
4. Januar 2019. Auf dem 35. Chaos Communication Congress 2018 des Chaos Computer Club hält Martin Sonneborn eine Rede über die Europäische Union und seine Arbeit im Europaparlament.
10. Februar 2019. Herr Sonneborn ist gespannt wie es nach dem Brexit weiter geht. Ihm würden die Ukip-Leute auf der einen Seite fehlen, weil sie mit ihren lustigen Zwischenrufen eine andere Kultur im Parlament vertreten haben. Auf der anderen Seite freut er sich, dass die Briten aus der EU austreten, denn sie haben uns schon einiges eingebrockt, von Tony Blairs Drittem Weg bis zur Zerstörung unseres Bildungssystems durch den Bologna-Prozess. Das Einzige was ihm fehlen würde, ist britische Musik, und die bekommt man im Internet.
Die Kandidaten der Wahlliste von Die Partei haben neben Sonneborn und Semsrott die Nachnamen Göbbels – allerdings mit „ö“ –, Speer, Eichmann, Bormann, Heß, Keitel, Bombe und Krieg. In Deutschland wird kaum thematisiert, dass es in der EU starke Remilitarisierungsbestrebungen gibt. Im nächsten EU-Haushalt sind erstmals mehr Gelder für Grenzsicherung, Waffenentwicklung und das Aufstellen einer EU-Armee vorgesehen als für die Entwicklungshilfe. Dabei ist das nach dem Vertrag von Lissabon eigentlich alles verboten. Wir wollen mit diesen Namen auf der Wahlliste an die gute alte Zeit erinnern, in der in Europa noch geschossen wurde.
Im Übrigen ist Hr. Sonneborn sehr traurig weil er Günther Oettinger an die Privatwirtschaft verliert. Ein Schock ist zudem dass die CDU Elmar Brok abserviert hat.
27. Februar 2019. Zehntausende Schülerinnen und Schüler demonstrieren derzeit unter dem Motto Fridays For Future in ganz Europa für besseren Klimaschutz. Und dafür, dass die Politik endlich den Klimawandel ernst nimmt. Was antworten viele Politikerinnen und Politiker den Klimaschützern? "Kinder, geht lieber wieder zur Schule!"
Martin Sonneborn dagegen veröffentlicht auf Twitter ein vorgefertigtes Entschuldigungsschreiben, das jeder verwenden könne, der an der Klimademonstration teilnehmen will. Und dafür eine Ausrede braucht:
"Es war nicht böse gemeint. Sollten durch das Fernbleiben irgendwelche Gefühle oder Vorschriften ihrerseits verletzt worden sein: SORRY! Es ging nun mal nicht anders. Dem/der Schüler/in war unwohl. Allerdings nicht etwa beim Gedanken an ihre/seine (und Ihre!) Zukunft in einer vollständig zerstörten, verseuchten, erschöpften und abgenutzten Welt, nein, nein! Also mit Klimademos und sowas hatte das garantiert überhaupt nichts zu tun! Dem/der Schüler/in war einfach nur so privat unwohl. Alles andere wäre ja noch schöner! Und überhaupt.
24. September 2017. Bei der Bundestagswahl verliert die SPD 5,2 Prozent der Stimmen und erreicht nur noch 20,5 Prozent. Ein Rekordtief seit 1949. Die CDU verliert 8,6 Prozent und erreicht nur noch 32,9 Prozent. Die CSU kommt nur auf 38,8 Prozent.
Die SEHR GUTE Die PARTEI erreicht 0,97 Prozent. Auf Facebook bedankt sich die "Satirepartei" für die mehr als 450.000 Zweitstimmen. Besonders erfolgreich war "Die Partei" im Berliner Wahlkreis Kreuzberg-Friedrichshain. Hier lag sie mit knapp 7 Prozent noch vor der AfD, die rund 6 Prozent holte. Bei der Bundestagswahl 2013 haben nur 0,2 Prozent der Wahlberechtigten für Die PARTEI um Martin Sonneborn gestimmt.
Neu in den Bundestag kommt die AfD mit 12,6 Prozent. Alexander Gauland macht daraufhin eine Kampfansage an die künftige Bundesregierung: "Wir werden Frau Merkel jagen". Die PARTEI wolle sich "unser Land und unser Volk zurückholen ... "Wir werden die Regierung vor uns hertreiben".
25. September 2017. Zum Einzug der AfD in den Bundestag schreibt Martin Sonneborn auf seiner Facebookseite: „Wir sind die größte außerparlamentarische Oppositionspartei und werden Gauland jagen!“Die SEHR GUTE Die PARTEI erreicht 0,97 Prozent. Auf Facebook bedankt sich die "Satirepartei" für die mehr als 450.000 Zweitstimmen. Besonders erfolgreich war "Die Partei" im Berliner Wahlkreis Kreuzberg-Friedrichshain. Hier lag sie mit knapp 7 Prozent noch vor der AfD, die rund 6 Prozent holte. Bei der Bundestagswahl 2013 haben nur 0,2 Prozent der Wahlberechtigten für Die PARTEI um Martin Sonneborn gestimmt.
Neu in den Bundestag kommt die AfD mit 12,6 Prozent. Alexander Gauland macht daraufhin eine Kampfansage an die künftige Bundesregierung: "Wir werden Frau Merkel jagen". Die PARTEI wolle sich "unser Land und unser Volk zurückholen ... "Wir werden die Regierung vor uns hertreiben".
18. Oktober 2017. Die Sperre des Facebook-Accounts von Martin Sonneborn wird wieder aufgehoben.
22. August 2018. Sonneborn erklärt in Brüssel, wieder zur Wahl für das Europarlament anzutreten. Der Kabarettist Nico Semsrott ist in seinem Team. Man wolle auch Kandidaten mit Nachnamen wie bekannte Nazigrößen mit aufstellen, um AfD-Wähler und eventuell „verwirrte CSU-Wähler“ oder „demente CDU-Wähler“ zu einem Kreuz für Die PARTEI zu verleiten. CDU/CSU und SPD möchten mit einer Sperrklausel deutschen Kleinstparteien spätestens 2024 den Einzug ins Europaparlament erschweren.
Martin Sonneborn (MdEP) in Stauffenberg-Verkleidung und Nico Wehnemann von der Partei Die PARTEI auf der Frankfurter Buchmesse 2018 |
Der Journalist und EU-Abgeordnete Martin Sonneborn protestiert in satirischer Form: Er tritt als Claus Schenk Graf von Stauffenberg verkleidet auf und versucht, eine Aktentasche abzustellen, um an Stauffenbergs Attentat vom 20. Juli 1944 zu erinnern. Damit vergleicht er Höcke indirekt mit Hitler. Er wird nicht eingelassen, entzieht aber der Lesung Aufmerksamkeit.
14. November 2018. Martin Sonneborn von "Die PARTEI" antwortet im EU-Parlament auf die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und verabschiedet sie dabei ungewöhnlich:
"Vielen Dank, Präsident. Frau Bundeskanzlerin, ich muss mich entschuldigen. Ich habe gar keine Rede vorbereitet. Ich habe die Redezeit nur beantragt, damit sie nicht an Udo Voigt von der NPD fällt." Auf Gelächter und Applaus sagt Sonneborn: "Moment, lassen Sie mich ausreden. Ich verachte Kleinparteien unter einem Prozent - unseriöse Kleinparteien unter einem Prozent. Insofern möchte ich gar nicht viel sagen. Wir haben uns hier zuletzt gesehen beim Abschied von Helmut Kohl, jetzt sehen wir uns bei Ihrem Abschied. Ich möchte Ihnen auf den Weg geben: Sie werden mir immer sympathischer, je mehr ich Leute sehe, die Ihnen in der CDU nachfolgen werden in den nächsten Monaten und Jahren. Ich möchte Sie bitten: Wenn Sie gehen, übergeben Sie unser Land besenrein. Das wäre nett. Und jetzt können Sie gehen."
Der Seitenhieb auf die NPD kommt bei den Abgeordneten deutlich besser an als die Worte, die Martin Sonneborn an die Bundeskanzlerin gerichtet hat.
4. Januar 2019. Auf dem 35. Chaos Communication Congress 2018 des Chaos Computer Club hält Martin Sonneborn eine Rede über die Europäische Union und seine Arbeit im Europaparlament.
10. Februar 2019. Herr Sonneborn ist gespannt wie es nach dem Brexit weiter geht. Ihm würden die Ukip-Leute auf der einen Seite fehlen, weil sie mit ihren lustigen Zwischenrufen eine andere Kultur im Parlament vertreten haben. Auf der anderen Seite freut er sich, dass die Briten aus der EU austreten, denn sie haben uns schon einiges eingebrockt, von Tony Blairs Drittem Weg bis zur Zerstörung unseres Bildungssystems durch den Bologna-Prozess. Das Einzige was ihm fehlen würde, ist britische Musik, und die bekommt man im Internet.
Die Kandidaten der Wahlliste von Die Partei haben neben Sonneborn und Semsrott die Nachnamen Göbbels – allerdings mit „ö“ –, Speer, Eichmann, Bormann, Heß, Keitel, Bombe und Krieg. In Deutschland wird kaum thematisiert, dass es in der EU starke Remilitarisierungsbestrebungen gibt. Im nächsten EU-Haushalt sind erstmals mehr Gelder für Grenzsicherung, Waffenentwicklung und das Aufstellen einer EU-Armee vorgesehen als für die Entwicklungshilfe. Dabei ist das nach dem Vertrag von Lissabon eigentlich alles verboten. Wir wollen mit diesen Namen auf der Wahlliste an die gute alte Zeit erinnern, in der in Europa noch geschossen wurde.
Im Übrigen ist Hr. Sonneborn sehr traurig weil er Günther Oettinger an die Privatwirtschaft verliert. Ein Schock ist zudem dass die CDU Elmar Brok abserviert hat.
27. Februar 2019. Zehntausende Schülerinnen und Schüler demonstrieren derzeit unter dem Motto Fridays For Future in ganz Europa für besseren Klimaschutz. Und dafür, dass die Politik endlich den Klimawandel ernst nimmt. Was antworten viele Politikerinnen und Politiker den Klimaschützern? "Kinder, geht lieber wieder zur Schule!"
Martin Sonneborn dagegen veröffentlicht auf Twitter ein vorgefertigtes Entschuldigungsschreiben, das jeder verwenden könne, der an der Klimademonstration teilnehmen will. Und dafür eine Ausrede braucht:
"Es war nicht böse gemeint. Sollten durch das Fernbleiben irgendwelche Gefühle oder Vorschriften ihrerseits verletzt worden sein: SORRY! Es ging nun mal nicht anders. Dem/der Schüler/in war unwohl. Allerdings nicht etwa beim Gedanken an ihre/seine (und Ihre!) Zukunft in einer vollständig zerstörten, verseuchten, erschöpften und abgenutzten Welt, nein, nein! Also mit Klimademos und sowas hatte das garantiert überhaupt nichts zu tun! Dem/der Schüler/in war einfach nur so privat unwohl. Alles andere wäre ja noch schöner! Und überhaupt.
Bilder aus Wikimedia Commons
Martin Hans Sonneborn, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany, Urheber: Olaf Kosinsky / Wikipedia
Martin Sonneborn (MdEP) in Stauffenberg-Verkleidung und Nico Wehnemann von der Partei Die PARTEI auf der Frankfurter Buchmesse 2018, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, Urheber: Ptolusque
Martin Sonneborn, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported , 2.5 generisch , 2.0 generisch und 1.0 generisch, Urheber: TobiasK
Martin Sonneborn, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported , 2.5 generisch , 2.0 generisch und 1.0 generisch, Urheber: TobiasK
Quellen
06.12.2018, Strassenauszucker, „Wo bleibt die RAF, wenn man sie braucht?“, Martin Sonneborn schaltet sich im SaZ-Interview in Merkel-Nachfolgedebatte ein
14.11.2018, bento, TODAY, Hier quasselt Martin Sonneborn eine Minute lang rum – um die NPD zu trollen
14.11.2018, Stern, EU-Parlament, Martin Sonneborn klaut der NPD Redezeit - für vergiftete Abschiedsworte an Merkel
24.12.2017, LVZ, Satiriker Martin Sonneborn: „In Sachsen gibt es besonders viele Dumme“
27.10.2017, FAZ, MARTIN SONNEBORN ÜBER VATER, „Mehr als Steinmeier täte er schon“
25.09.2017, n.-tv, "Die Partei" mit Ergebnissprung, "Ab jetzt jagen wir Gauland"
24.09.2017, Spiegel, Gauland über AfD-Erfolg. "Wir werden Frau Merkel jagen"
16.10.2014, Stern, Mode-Fauxpas bei Mango, Ups, ein Nazi-Symbol!
14.11.2018, bento, TODAY, Hier quasselt Martin Sonneborn eine Minute lang rum – um die NPD zu trollen
14.11.2018, Stern, EU-Parlament, Martin Sonneborn klaut der NPD Redezeit - für vergiftete Abschiedsworte an Merkel
24.12.2017, LVZ, Satiriker Martin Sonneborn: „In Sachsen gibt es besonders viele Dumme“
27.10.2017, FAZ, MARTIN SONNEBORN ÜBER VATER, „Mehr als Steinmeier täte er schon“
25.09.2017, n.-tv, "Die Partei" mit Ergebnissprung, "Ab jetzt jagen wir Gauland"
24.09.2017, Spiegel, Gauland über AfD-Erfolg. "Wir werden Frau Merkel jagen"
16.10.2014, Stern, Mode-Fauxpas bei Mango, Ups, ein Nazi-Symbol!
13.10.2014, Focus, POLITIK, Absichten eines Clowns
05.10.2013, Sueddeutsche, Satiriker Martin Sonneborn, Das Vergnügen quietscht
05.10.2013, Sueddeutsche, Satiriker Martin Sonneborn, Das Vergnügen quietscht