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| Atomkraftwerk Rostow |
Das russische Atomkraftwerk Rostow (russisch Ростовская АЭС, zwischenzeitlich Atomkraftwerk Wolgodonsk (russisch Волгодонская АЭС) steht etwa 12 Kilometer von der Stadt Wolgodonsk entfernt am Zimljansker Stausee und rund 120 Kilometer östlich von Rostow am Don in der Oblast Rostow.
Es ist damit das jüngste russische Atomkraftwerk. Insgesamt waren 6 Blöcke geplant. Das Atomkraftwerk besitzt zurzeit zwei in Betrieb befindliche Reaktoren. Die Blöcke 3 und 4 sind im Bau. Die Planungen für Block 5 und 6 wurden gestoppt.
Das Partnerkraftwerk von Rostow ist das tschechische Kernkraftwerk Temelín. Spezialisten beider Kraftwerke arbeiten in regelmäßigen Treffen an gemeinsamen technischen Problemen, wie die Reduktion von Vibrationen in Rohrleitungen und die Effizienz der Durchspülung der Dampferzeuger.
Geschichte
1. September 1981. Baubeginn Block 1. Er bekommt einen Atomreaktor russischer Bauart vom Typ WWER-1000/320I mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1000 MW und einer elektrischen Nettoleistung von 950 MW.
1. Mai 1983. Baubeginn Block 2. Er bekommt einen Atomreaktor russischer Bauart vom Typ WWER-1000/320I mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1000 MW und einer elektrischen Nettoleistung von 950 MW.
1990. Die Bevölkerung setzt einen Baustopp der zu diesem Zeitpunkt 95 % bzw. 47 % fertiggestellten Reaktorblöcke 1 und 2 durch. Die Blöcke werden daraufhin konserviert.
Februar 2000. Nach einem fünfjährigen Überprüfungsverfahren werden die Bauarbeiten zur Fertigstellung der beiden Blöcke wieder aufgenommen.
30. März 2001. Reaktor 1 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
25. Dezember 2001. Block 1 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
15. Juni 2008. In den Nachrichten wird nur wenige Tage nach dem angeblichen GAU im Atomkraftwerk Leningrad eine weitere Falschmeldung herausgegeben. Angeblich hätten US-amerikanische Satelliten einen erhöhten radioaktiven Wert in der Nähe des Atomkraftwerks Rostow gemessen. Der Wert soll mehr als 60 Mikroröntgen pro Stunde betragen haben. Wer die Meldung herausgegeben hat, ist nicht bekannt. Rosenergoatom verwies darauf, dass alle Atomkraftwerke normal in Betrieb sind und keine erhöhten Strahlendosen in die Umwelt abgeben.
Juli 2008. Es beginnen Anhörungen zu dem Bau der beiden Blöcke drei und vier. Dabei werden die gesammelten Daten wie Umweltauswirkungen und eventuelle radioaktive Unfälle, die sich auf die Umwelt auswirken könnten, der Öffentlichkeit bekannt gemacht. An der Anlage wurden bereits erste Verbesserungen geplant. Es sollen jetzt Kühltürme verwendet werden, statt das Wasser in Aufbereitungsbecken zu kühlen. Die Dokumente der Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit im vierten Quartal erhältlich sein.
15. September 2009. Baubeginn Block 3. Er bekommt einen Atomreaktor russischer Bauart vom Typ WWER-1000/320 mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1070 MW und einer elektrischen Nettoleistung von 1011 MW.
18. März 2010. Reaktor 2 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
16. Juni 2010. Baubeginn Block 4. Er bekommt einen Atomreaktor russischer Bauart vom Typ WWER-1000/320 mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1070 MW und einer elektrischen Nettoleistung von 1011 MW.
10. Dezember 2010. Block 2 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
2014. Reaktor 3 soll erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert werden und im selben Jahr soll Block 3 den kommerziellen Leistungsbetrieb aufnehmen.
2016. Reaktor 4 soll erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert werden und im selben Jahr soll Block 3 den kommerziellen Leistungsbetrieb aufnehmen.
2031. Reaktor 1 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2040. Reaktor 2 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
Atomkraftwerke in Russland
Akademik Lomonossow, Balakowo, Baltiiskaja (Kaliningrad), Baschkirien, Belojarsk, Bilibino, Kalinin, Kola (Nordwest), Kostroma (Central), Krim, Kursk, Leningrad, Gorki (Nischni Nowgorod), Nowoworonesch, Obninsk, Pewek, Primorje, Rostow, Sewersk, Smolensk, Süd-Ural (Majak), Tatarien, Twer, VK-50 (Melekess)
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Rostow, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Attribution: RIA Novosti archive, image #893369 / Grigory Sysoev / CC-BY-SA 3.0
Quellen
