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| Atomkraftwerk Riwne |
Das ukrainische Atomkraftwerk Riwne (ukrainisch Рівненська АЕС, russisch Ровенская АЭС) steht nahe der der Stadt Kusnezowsk am Fluss Styr in der Oblast Riwne gelegen. Kusnezowsk führt im Stadtwappen ein Atomkraftwerk, da die Stadt für den Bau und Betrieb des Atomkraftwerkes errichtet wurde.
Das AKW verfügt über zwei Reaktoren russischer Bauart des Typs WWER-440/213 und zwei Reaktoren des Typs WWER-1000/320. Betreiber ist der staatliche Atomkonzern National Nuclear Energy Generating Company Energoatom.
Zwei weitere Atomreaktoren vom Typ WWER-1000/320 waren offenbar geplant, wurden jedoch zwischenzeitlich vernünftigerweise abgesagt.
Geschichte
1. August 1973. Baubeginn Block 1. Er bekommt den ersten Atomreaktor vom Typ WWER-440/213 mit einer Bruttoleistung von 420 MW und einer Nettoleistung von 381 MW.
1. Oktober 1973. Baubeginn Block 2. Er bekommt einen Atomreaktor vom Typ WWER-440/213 mit einer Bruttoleistung von 415 MW und einer Nettoleistung von 376 MW.
1. Februar 1980. Baubeginn Block 3. Er bekommt einen Atomreaktor vom Typ WWER-1000/320 mit einer Bruttoleistung von 950 MW und einer Nettoleistung von 1000 MW.
31. Dezember 1980. Block 1 wird erstmals mit dem Netz synchronisiert.
21. September 1981. Reaktor 1 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
30. Dezember 1981. Block 2 wird erstmals mit dem Netz synchronisiert.
30. Juli 1982. Reaktor 2 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
1. August 1986. Baubeginn Block 4. Er bekommt einen Atomreaktor vom Typ WWER-1000/320 mit einer Bruttoleistung von 950 MW und einer Nettoleistung von 1000 MW.
21. Dezember 1986. Block 3 wird erstmals mit dem Netz synchronisiert.
16. Mai 1987. Reaktor 3 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
1990. Das ukrainische Parlament verabschiedet ein Moratorium für den Bau von AKWs. Der Bau von Block 4 wird daher vorübergehend eingestellt.
Dezember 1991. Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion erlangt die Ukraine nach einem Referendum mit 90,3% Zustimmung ihre staatliche Unabhängigkeit.
1995. Die G7-Staaten, die Europäische Kommission und die Ukraine unterzeichnen eine Absichtserklärung über die Schließung des Atomkraftwerks Tschernobyl. Als Unterstützung der ukrainischen Entscheidung, wird der Ukraine ein Kredit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) zugesprochen, um die zwei zu 80 Prozent fertiggestellten Atomkraftwerksblöcke Chmelnytskyi-2 und Riwne-4 als Ersatz für das abgeschaltete Kernkraftwerk Tschernobyl fertigzustellen und auf westliche Sicherheitsstandards nachzurüsten („K2/R4“-Programm).
2000. Die Europäische Kommission beschließt die Vergabe von einem EURATOM-Kredit zur Fertigstellung der ukrainischen Reaktoren Chmelnizki 2 und Rowno 4 in einer Höhe von 585 Millionen US-Dollar. Die Vergabe des Kredites ist allerdings an eine Entscheidung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gekoppelt. Da aber die EBRD-Kriterien für die Kreditvergabe seitens der Ukraine nicht erfüllt werden, wird der Kredit letztlich nicht ausgezahlt.
7. Dezember 2000. Von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ein Kredit 215 Millionen US-Dollar beschlossen.
Juli 2004. Kurz vor dem Betriebsbeginn der Reaktoren Chmelnyzkyj 2 und Riwne 4 werden von der EBRD 42 Millionen US-Dollar für die Modernisierung und Sicherheitsverbesserungen zugeschlagen. Die Europäische Kommission stellt im Rahmen von EURATOM weitere 83 Millionen US-Dollar zur Finanzierung einer sicherheitstechnischen Nachrüstung für den staatlichen Betreiber Energoatom zur Verfügung.
10. Oktober 2004. Block 4 wird erstmals mit dem Netz synchronisiert. In diesem Jahr ist er 1532 Stunden in Betrieb und liefert 663 GWh.
2005. Block 4 ist in diesem Jahr 6131 Stunden in Betrieb und liefert 4742 GWh.
14. Dezember 2005. Es kommt zu einer Reaktorschnellabschaltung in Block 4. Ursache war eine Abschaltung der Pumpen in der Turbinenhalle nach einem Kurzschluss.
6. April 2006. Reaktor 4 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
10. Juni 2008. Es kommt zu einem Austritt von etwa einem Kubikmeter Kühlflüssigkeit. Ausserhalb der Anlage wird offenbar keine Radioaktivität gemessen. Der Reaktor wird aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Laut Betreiber hat die Menge die zulässige Norm nicht überschritten.
10. Dezember 2010. Die ukrainische Regierung genehmigt eine Laufzeitverlängerung von jeweils 20 Jahren für die Reaktoren 1 und 2.
2017. Reaktor 3 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2030. Reaktor 1 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2031. Reaktor 2 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
2035. Reaktor 4 wird eventuell möglicherweise vielleicht abgeschaltet.
Atomkraftwerke in der Ukraine
Charkiw (Charkow), Chmelnyzkyj, Krim, Odessa, Riwne, Saporischschja, Süd-Ukraine, Tschernobyl
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Riwne, Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Unported, Urheber: Victor Korniyenko
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Quellen