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| Atomkraftwerk Atucha |
Das argentinische Atomkraftwerk Atucha (span. Central Nuclear Atucha, CNA) steht in der Nähe von Zárate in der Provinz Buenos Aires.
Es verfügt über zwei Reaktorblöcke mit Schwerwasser-Druckwasserreaktoren (PHWR). Dieser kann mit Natururan betrieben werden, welches nicht angereichert werden muss. Die Konstruktion des Reaktors ist allerdings etwas komplizierter. Heute wird in dem Reaktor leicht angereichertes Uran mit einem Anteil von 0,85% genutzt. Damit sollen die Kosten des Kraftwerksbetriebs um ca. 40% gesenkt worden sein.
Es ist neben dem Atomkraftwerk Embalse eines von zwei in Betrieb befindlichen AKWs Argentiniens.
Geschichte
01. Juni 1968. Baubeginn Block 1. Mit dem Bau beschäftigt ist großteils die deutsche Kraftwerk Union AG. Der Reaktor hat eine Nettoleistung von ca. 335 MW und eine Bruttoleistung von 357 MW.
19. März 1974. Block 1 wird erstmals mit dem Netz synchronisiert.
24. Juni 1974. Block 1 geht in den kommerziellen Betrieb.
1979. Für Block 2 beginnen Planungen als Joint Venture zwischen der nationalen Atomenergiebehörde CNEA und der Kraftwerk Union.
14. Juni 1981. Baubeginn Block 2. Der Reaktor hat eine Nettoleistung von ca. 692 MW und eine Bruttoleistung von 745 MW.
1994. Der zu 81% fertiggestellte Bau von Block 2 wird wegen fehlender Geldmittel vorerst gestoppt. Die Atomkraftwerke der CNEA werden im selben Jahr von der Nucleoelectrica Argentina S.A, einer Unterorganisation des Wirtschaftsministeriums, übernommen.
2000. Deutschland gewährt eine Hermes-Bürgschaft für Reparaturen im Reaktorblock 1.
2003. Es werden Pläne für die Fertigstellung von Reaktorblock 2 durch eine Kooperation von deutschen, spanischen und brasilianischen Unternehmen vorgelegt. Der Weiterbau soll 400 Mio. US-Dollar kosten.
2009. Argentinien plant im AKW Atucha einen dritten Atomreaktor.
Juni 2012. Die Regierungen von Argentinien und China unterzeichnen eine Vereinbarung zur Kooperation bei der Finanzierung und dem Bau eines vierten Atomreaktors im AKW Atucha.
2. Mai 2014. Reaktor 2 wird erstmals kritisch.
27. Juni 2014. Block 2 wird erstmals mit dem Netz synchronisiert.
12. Juli 2014. Cristina Kirchner (Staatspräsidentin von Argentinien) und Wladimir Putin (Präsident von Russland) unterzeichnen eine Vereinbarung über die Beteiligung der staatlichen russischen Atomenergieagentur Rosatom am geplanten Block 3.
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Atucha, Lizenz: Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“, Urheber: Mrcukilo
Quellen
