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| Atomkraftwerk San Onofre |
Das stillgelegte US-amerikanische Atomkraftwerk San Onofre (engl. San Onofre Nuclear Generating Station, SONGS) liegt an der amerikanischen Pazifikküste von Kalifornien, am San Onofre State Beach zehn Meilen südlich von San Clemente im Nordwesten des San Diego County und wird vom San Onofre State Park umschlossen.
Das AKW steht auf einem 34 Hektar großen Grundstück und besteht drei Blöcken, von denen die letzten beiden im Juni 2013 stillgelegt wurden.
Der erste Reaktor war ein Druckwasserreaktor (DWR/PWR) der ersten Generation; er wurde von Westinghouse gebaut. Er ist bereits abgebaut und damit der erste und einzige Reaktorblock in Kalifornien, der abgebaut wurde. Die Nettoleistung betrug 436 MW, die Bruttoleistung 456 MW.
Reaktor 2 und 3 sind baugleich, gebaut von Combustion Engineering, ebenfalls Druckwasserreaktoren, allerdings mit einer Nettoleistung von 1070 MW und einer Bruttoleistung von 1127 MW.
Betreiber war die Southern California Edison (SCE); das AKW gehört Southern California Edison (SCE) (78,21 %), San Diego Gas & Electric (20 %) und der Stadt Riverside (1,79 %).
Die Lage des Standortes wird aufgrund der Erdbebengefährdung als eine der gefährlichsten der Welt bezeichnet. Es leben mehr als 7,4 Millionen Menschen in 80 km Umkreis, vor allem in den Großstädten Los Angeles und San Diego. Einige aktive Bruchlinien befinden sich in der Nähe. Im Meer, in zehn Kilometern Entfernung von San Onofre, verlaufen drei geologische Bruchlinien, weiterhin in unter einem Kilometer Entfernung der Cristiano-Graben. Drei weitere sehr aktive Bruchlinien befinden sich in 35, 70 und 90 Kilometern Entfernung eine davon ist der bekannte San-Andreas-Graben
Die Atomkraftwerke Vallecitos, Humboldt Bay und Rancho Seco, die wesentlich früher abgeschaltet worden sind, wurden bisher alle noch nicht abgebaut (Stand: 2014).
Laut Betreiberangaben ist das Kraftwerk für Beben bis zur Stärke 7,0 ausgelegt.
Geschichte
1. Mai 1964. Baubeginn Block 1.
16. Juli 1967. Reaktor 1 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
1. Januar 1968. Block 1 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
1. März 1974. Baubeginn Block 2 und 3
20. September 1982. Reaktor 2 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
1. August 1983. Block 2 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
25. September 1983. Reaktor 3 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
1. April 1984. Block 3 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
30. November 1992. Reaktor 1 wird abgeschaltet.
5. Februar 2001. Etwa 12 Stunden nachdem der Reaktor nach einer routinemäßigen Inspektion wieder ans Netz gegangen ist muss er einem Feuer im Schaltraum wieder abgeschaltet werden. Mehrere Ausrüstungsschränke und ein Transformator werden zuerstört.Der Brand kann von der Feuerwehr erst nach 30 Minuten gelöscht werden. Als Ursache wird ein Kurzschluss "vermutet". Radioaktivität soll nicht ausgetreten sein.
5. Februar 2001. Etwa 12 Stunden nachdem der Reaktor nach einer routinemäßigen Inspektion wieder ans Netz gegangen ist muss er einem Feuer im Schaltraum wieder abgeschaltet werden. Mehrere Ausrüstungsschränke und ein Transformator werden zuerstört.Der Brand kann von der Feuerwehr erst nach 30 Minuten gelöscht werden. Als Ursache wird ein Kurzschluss "vermutet". Radioaktivität soll nicht ausgetreten sein.
1. Februar 2012. Aus einem Rohr in einem Nebengebäude tritt radioaktives Gas aus. Daraufhin wird der an das Gebäude angrenzende Reaktor heruntergefahren.
2012. Die beiden Reaktoren werden wegen schwerwiegenden Problemen (In beiden Reaktoren waren u.a. mehr als 1300 marode Röhren gefunden worden) abgeschaltet. Die Ungewissheit, ob und wann die im festgestellten umfangreichen Schäden an dem Kraftwerk behoben werden könnten, sollen zu der Entscheidung geführt haben. Zudem wirkten sich die steigenden Kosten der alternden Reaktoren sowie die große Konkurrenz durch Gaskraftwerke negativ auf die Wirtschaftlichkeit aus. Die Kosten für Schließung und Rückbau der Anlage werden vom Betreiber auf ca. 3 Mrd. Dollar beziffert.
7. Juni 2013. Der Betreiber SCE teilt mit, das Kraftwerk aus wirtschaftlichen Gründen endgültig stillzulegen.
15. Mai 2014. Der Bezirk San Diego wird nach drei regenarmen Jahren und hohen Temperaturen von Buschbränden heimgesucht. 9 Brände haben sich bereits über mehr als 50 Quadratkilometer ausgebreitet. In San Diego County brannten bei extremer Trockenheit, starken Winden und Temperaturen von bis zu 38°C etwa 50 Gebäude nieder. In Carlsbad wurden von dem Behörden fast 23.000 Häuser evakuiert um die Bewohner zu schützen. Jerry Brown (Gouverneur von Kalifornien) ruft im Bezirk San Diego den Notstand aus, um Einsatzteams zu Mobilisieren und Geld zur Brandbekämpfung zu bekommen.
Auf dem Marinestützpunkt Camp Pendleton wurde ein Waffenlager, Wohnblöcke, Kindertagesstätten und die Grundschule Mary Fay Pendleton geschlossen. Auch 13 Mitarbeiter des AKW San Onofre werden als "Vorsichtsmaßnahme" vorsorglich evakuiert. Der Legoland-Vergnügungspark bei Carlsbad wird wegen eines feuerbedingten Stromausfalls vorübergehend geschlossen.
15. Mai 2014. Der Bezirk San Diego wird nach drei regenarmen Jahren und hohen Temperaturen von Buschbränden heimgesucht. 9 Brände haben sich bereits über mehr als 50 Quadratkilometer ausgebreitet. In San Diego County brannten bei extremer Trockenheit, starken Winden und Temperaturen von bis zu 38°C etwa 50 Gebäude nieder. In Carlsbad wurden von dem Behörden fast 23.000 Häuser evakuiert um die Bewohner zu schützen. Jerry Brown (Gouverneur von Kalifornien) ruft im Bezirk San Diego den Notstand aus, um Einsatzteams zu Mobilisieren und Geld zur Brandbekämpfung zu bekommen.
Auf dem Marinestützpunkt Camp Pendleton wurde ein Waffenlager, Wohnblöcke, Kindertagesstätten und die Grundschule Mary Fay Pendleton geschlossen. Auch 13 Mitarbeiter des AKW San Onofre werden als "Vorsichtsmaßnahme" vorsorglich evakuiert. Der Legoland-Vergnügungspark bei Carlsbad wird wegen eines feuerbedingten Stromausfalls vorübergehend geschlossen.
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk San Onofre, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Jelson25
Quellen
