Atomkraftwerk Mühleberg |
Das Schweizer Atomkraftwerk Mühleberg (KKM) liegt auf dem Gemeindegebiet von Mühleberg im Kanton Bern, in der Schweiz. Es befindet sich etwa 2 Kilometer nördlich von Mühleberg an der Aare direkt unterhalb des Wohlensees, 14 Kilometer westlich von Bern.
Das AKW ist wegen seiner Nähe zur Bundesstadt Bundesstadt Bern und seinem hohen Alter umstritten. Nach einer Nachrüstung anlässlich einer verlängerten Revision ging es Ende September 2011 wieder ans Netz. Im Zuge des Schweizer Atomausstiegs soll es 2019 endgültig abgeschaltet werden.
Betreiber ist die BKW FM Energie.
Betreiber ist die BKW FM Energie.
Reaktortyp und Kühlung
Das Kraftwerk verfügt über einen Siedewasserreaktor (BWR4) der Firma General Electric (GE) mit einer Leistung von 373 MW elektrischer Leistung. 2011 produzierte es 2,6 Mrd. KWh Strom.
Der innere Sicherheitsbehälter (Primärcontainment) vom Typ Mark-1 ist mit einem birnenförmigen Druckbehälter aus Stahl und einer torusförmigen Druckabbaukammer (Kondensator) ausgestattet. Im Unterschied zur Standardbauweise von GE übernummt das Reaktorgebäude des AKWs die Funktion eines äusseren Sicherheitsbehälters. Dieser steht unter Unterdruck und verfügt über ein Abluftsystem mit Filtern die Staub und Fremdpartikel zurückhalten.
Darüber hinaus verfügt das AKW über einen zusätzlichen Kondensator, den sogenannten äusseren Torus, welcher allfälligen Druckaufbau im äusseren Sicherheitsbehälter abbauen kann.
Im Atomreaktor befinden sich 240 Brennelemente. Als Atombrennstoff wird ausschließlich Urandioxid verwendet. Der Reaktor arbeitet bei einem Nenndruck von 72,3 bar. Die Leistung wird primär über 57 kreuzförmige Steuerstäbe und sekundär stufenlos über eine zustätzliche Einrichtung geregelt.
Wegen der relativ kleinen Leistung des Reaktors hat die Anlage keinen Kühlturm. Sie wird direkt durch das Wasser derAare gekühlt. Dabei wird das Kühlwasser dem Fluss entnommen, im Kondensator um maximal 3°C erwärmt und wieder in den Fluss geleitet. Gesetzliche Auflagen schreiben dem Betreiber vor, die Leistung des AKWs an heissen Sommertagen mit einer Flusswasser-Temperatur von mehr als 18°C zu reduzieren um die Fischpopulation zu schonen.
Geschichte
1967. Baubeginn.
1971. Testbetrieb. Dabei ereignet sich ein Brand im Turbinenhaus. Bei dem meldepflichtigen Ereignis entweichen jedoch keine radioaktiven Stoffe.
1972. Das AKW geht in den kommerziellen Betrieb.
1984. Um einen kritischen Wasserstoff-Konzentrationsaufbau im inneren Sicherheitsbehälter (Primärcontainement) vorzubeugen wird ein Wasserstoffrekombinator installiert.
1986 bis 1989. Das AKW Mühleberg nimmt das
"Spezielle, Unabhängige System zur Abfuhr der
Nachzerfallswärme" (SUSAN). Dieses stellt eine zusätzliche,
unabhängige Wärmesenke dar und ist in der Lage, den Reaktor
automatisch und autark abzuschalten und in den "kalt
abgestellten Zustand" (Kaltabschaltung) zu überführen sowie
diesen über 100 Tage zu halten.
1988. Dein Stickstoff-Inertierungssystem wird nachgerüstet. Damit soll die Entstehung von zündfähigen Gasgemischen verhindert werden.
1990. Die Notstromversorgung wird durch zwei unabhängige, gebunkerte Notstromdiesel-Anlagen, die zu SUSAN gehören erweitert.
1990. Das Öko-Institut stellt in einem Gutachten fest, dass im AKW Mühleberg fast sämtliche sicherheitsrelevanten Pumpen (Notkühlung, Toruskühlung, etc.) im sogenannten Torusraum untergebracht sind. Das AKW besitzt als einziges dieses Mark-1-Typs von GE auch einen sogenannten äusseren Torus (Wasservorlage) und zwar anstelle eines separaten Raumes, in welchem sich diese Pumpen bei allen anderen Mark-1-Anlagen weltweit befunden.
Weil diese Pumpen durch einen großen Wasserverlust-Störfall aufgrund von Überflutung allesamt auf einen Schlag ausfallen könnten (Common Cause Failure) wurde in dem Gutachten des Öko-Instituts auf das damit verbundene Kernschmelz-Potential hingewiesen.
Im Torusraum wurden u.a. deshalb später sogenannte Bandabschnitte installiert, die auch das flächendeckende Überflutungsrisiko des Raumes zu reduzieren vermögen.
1991. Es werden erstmals Risse an Schweissnähten des nicht-druckführenden Kernmantels entdeckt.
1992. Die BKW stellt einen Antrag auf unbefristete Betriebsbewilligung und Leistungserhöhung. Der Bundesrat entscheidet sich daraufhin zu einer Befristung auf weitere 10 Jahre.
1992. Weil das Volumen des verwendeten Mark-1 Sicherheitsbehälters relativ klein ist und dieser durch Überdruck zerstört werden könnte, wird die Anlage mit einem Containement-Druckentlastungssystem (CDS) nachgerüstet. Damit soll auch eine Leckage des Sicherheitsbehälters bei einem Unfall verhindert werden.
1992. Das "Drywell-Sprüh- und -Flutsystems" (DSFS) wird nachgerüstet. Es dient im Falle einer Kernschmelze zum Fluten und damit Kühlen des Sicherheitsbehälters.
1995. Der längste Riss in einer Schweißnaht hat nun eine Länge von 7,4 Zentimetern erreicht.
1996. Der Simulator wird in Betrieb genommen.
1996. Weil die Risse im Kernmantel kontinuierlich grösser werden lässt der Betreiber BKW für dessen Verstärkung vier Zuganker anbringen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) akzeptiert die Zuganker jedoch nicht für den Langzeitbetrieb.
1999 bis 2005. Die Risse in einer Schweißnaht sind um 1,1 Meter auf 2,5 Meter angewachsen. Damit ist nun ein Viertel der Schweissnaht beschädigt wobei die Risstiefe bis zu 90% der Wandstärke beträgt.
Mindestens 3 andere Schweissnähte haben ebenfalls Risse.
Die Vorhersage des Wachstums der Risse unterliegt großen Unsicherheiten. Im Jahr 2000 wurden zwei neue Risse mit einer Länge von jeweils 9 Zentimetern entdeckt.
2005. Der Betreiber BKW beantragt ein weiteres Mal die unbefristete Betriebsbewilligung.
2006. Laut einem Gutachten des TÜV Nord sind die vier Zuganker wegen der Risse in Schweissnähten untauglich.
2007. Die "Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen" (HSK) erstellt eine Sicherheitsbeurteilung für das AKW Mühleberg.
2008. Die ENSI fordert bis Dezember 2009 vom Betreiber BKW den zusätzlichen Nachweis, dass auch in Etagen weiter oben im Reaktorgebäude freigesetzte Wassermassen die Sicherheitspumpen nicht entscheidend beeinträchtigen.
2009. Durch das "Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)" aufgrund der Sicherheitsbeurteilung der HSK aus dem Jahr 2007 eine unbefristete Betriebsbewilligung für das AKW erteilt. Dagegen reichen 113 Anwohner und Anwohnerinnen beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde ein.
2009. Bei der Jahresrevision stellen die Techniker erstmals einen Riss fest, der die Wand des Kernmantels komplett durchdringt.
Ende 2010. Die BKA sollte dem ENSI nun ein Instanthaltungskonzept für den Kernmantel vorlegen. Laut dem "Beobachter" hat sich der Zustand des Kernmantels weiter verschlechtert. Die Risse in den Schweißnähten sind nun bis zu 3,5 Meter lang.
2011. Das AKW Mühleberg liegt unterhalb mehrerer Staumauern (Wasserkraftwerk Mühleberg, Schiffenen und Rossens). Dabei ist die des Wasserkraftwerks Mühleberg am Wohlensee nur knapp 2 Kilometer entfernt. Die Staumauern könnten bei einem starken Erdbeben brechen und eine bis zum AKW reichende Flutwelle verursachen und damit zu katastrophalen Konsequenzen führen.
Bei der Sicherheitsüberprüfung zum Neubeugesuch für den Reaktor Mühleberg 2 stellte sich heraus, dass das neue AKW auf einen Sockel zu bauen wäre, weil "die Resultate der Überflutungsberechnungen ... transparent machen ... dass das heutige AKW je nach Szenario überflutet wird.
Das ENSI gelangte jedoch zu dem Schluss, dass der Wohlensee-Staudamm einem alle 10.000 Jahre einmal zu erwartenden Stark-Erdbeben standhalten würde, was eine derartige Flutwelle eher unwahrscheinlich machen soll.
Zudem war die Aare laut der Sendung Einstein und der Tagesschau des Schweizer TV die einzige Kühlmöglichkeit für das AKW. Daher stellte nicht nur eine direkte Überflutung sondern auch eine Verschüttung aller Wasserentnahmestellen durch Geschiebe eine Gefahr dar.
Daher wurden in diesem Jahr für das Aarewasser werden ein zweites Einlaufbauwerk, der Bau einer Einspeisung mit mobilen Feuerwehrpumpen sowie eine Verbesserung des Hochwasserschutzes für das Pumpenhaus nachgerüstet.
März 2011. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet dass das AKW Mühleberg vorerst aus Sicherheitsgründen "nur" noch bis Ende 2012 betrieben werden darf. Für eine weitere Betriebsgenehmigung will das Gericht vom Betreiber BKW ein umfassendes Instanthaltungskonzept.
1988. Dein Stickstoff-Inertierungssystem wird nachgerüstet. Damit soll die Entstehung von zündfähigen Gasgemischen verhindert werden.
1990. Die Notstromversorgung wird durch zwei unabhängige, gebunkerte Notstromdiesel-Anlagen, die zu SUSAN gehören erweitert.
1990. Das Öko-Institut stellt in einem Gutachten fest, dass im AKW Mühleberg fast sämtliche sicherheitsrelevanten Pumpen (Notkühlung, Toruskühlung, etc.) im sogenannten Torusraum untergebracht sind. Das AKW besitzt als einziges dieses Mark-1-Typs von GE auch einen sogenannten äusseren Torus (Wasservorlage) und zwar anstelle eines separaten Raumes, in welchem sich diese Pumpen bei allen anderen Mark-1-Anlagen weltweit befunden.
Weil diese Pumpen durch einen großen Wasserverlust-Störfall aufgrund von Überflutung allesamt auf einen Schlag ausfallen könnten (Common Cause Failure) wurde in dem Gutachten des Öko-Instituts auf das damit verbundene Kernschmelz-Potential hingewiesen.
Im Torusraum wurden u.a. deshalb später sogenannte Bandabschnitte installiert, die auch das flächendeckende Überflutungsrisiko des Raumes zu reduzieren vermögen.
1991. Es werden erstmals Risse an Schweissnähten des nicht-druckführenden Kernmantels entdeckt.
1992. Die BKW stellt einen Antrag auf unbefristete Betriebsbewilligung und Leistungserhöhung. Der Bundesrat entscheidet sich daraufhin zu einer Befristung auf weitere 10 Jahre.
1992. Weil das Volumen des verwendeten Mark-1 Sicherheitsbehälters relativ klein ist und dieser durch Überdruck zerstört werden könnte, wird die Anlage mit einem Containement-Druckentlastungssystem (CDS) nachgerüstet. Damit soll auch eine Leckage des Sicherheitsbehälters bei einem Unfall verhindert werden.
1992. Das "Drywell-Sprüh- und -Flutsystems" (DSFS) wird nachgerüstet. Es dient im Falle einer Kernschmelze zum Fluten und damit Kühlen des Sicherheitsbehälters.
1995. Der längste Riss in einer Schweißnaht hat nun eine Länge von 7,4 Zentimetern erreicht.
1996. Der Simulator wird in Betrieb genommen.
1996. Weil die Risse im Kernmantel kontinuierlich grösser werden lässt der Betreiber BKW für dessen Verstärkung vier Zuganker anbringen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) akzeptiert die Zuganker jedoch nicht für den Langzeitbetrieb.
1999 bis 2005. Die Risse in einer Schweißnaht sind um 1,1 Meter auf 2,5 Meter angewachsen. Damit ist nun ein Viertel der Schweissnaht beschädigt wobei die Risstiefe bis zu 90% der Wandstärke beträgt.
Mindestens 3 andere Schweissnähte haben ebenfalls Risse.
Die Vorhersage des Wachstums der Risse unterliegt großen Unsicherheiten. Im Jahr 2000 wurden zwei neue Risse mit einer Länge von jeweils 9 Zentimetern entdeckt.
2005. Der Betreiber BKW beantragt ein weiteres Mal die unbefristete Betriebsbewilligung.
2006. Laut einem Gutachten des TÜV Nord sind die vier Zuganker wegen der Risse in Schweissnähten untauglich.
2007. Die "Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen" (HSK) erstellt eine Sicherheitsbeurteilung für das AKW Mühleberg.
2008. Die ENSI fordert bis Dezember 2009 vom Betreiber BKW den zusätzlichen Nachweis, dass auch in Etagen weiter oben im Reaktorgebäude freigesetzte Wassermassen die Sicherheitspumpen nicht entscheidend beeinträchtigen.
2009. Durch das "Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)" aufgrund der Sicherheitsbeurteilung der HSK aus dem Jahr 2007 eine unbefristete Betriebsbewilligung für das AKW erteilt. Dagegen reichen 113 Anwohner und Anwohnerinnen beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde ein.
2009. Bei der Jahresrevision stellen die Techniker erstmals einen Riss fest, der die Wand des Kernmantels komplett durchdringt.
Ende 2010. Die BKA sollte dem ENSI nun ein Instanthaltungskonzept für den Kernmantel vorlegen. Laut dem "Beobachter" hat sich der Zustand des Kernmantels weiter verschlechtert. Die Risse in den Schweißnähten sind nun bis zu 3,5 Meter lang.
2011. Das AKW Mühleberg liegt unterhalb mehrerer Staumauern (Wasserkraftwerk Mühleberg, Schiffenen und Rossens). Dabei ist die des Wasserkraftwerks Mühleberg am Wohlensee nur knapp 2 Kilometer entfernt. Die Staumauern könnten bei einem starken Erdbeben brechen und eine bis zum AKW reichende Flutwelle verursachen und damit zu katastrophalen Konsequenzen führen.
Bei der Sicherheitsüberprüfung zum Neubeugesuch für den Reaktor Mühleberg 2 stellte sich heraus, dass das neue AKW auf einen Sockel zu bauen wäre, weil "die Resultate der Überflutungsberechnungen ... transparent machen ... dass das heutige AKW je nach Szenario überflutet wird.
Das ENSI gelangte jedoch zu dem Schluss, dass der Wohlensee-Staudamm einem alle 10.000 Jahre einmal zu erwartenden Stark-Erdbeben standhalten würde, was eine derartige Flutwelle eher unwahrscheinlich machen soll.
Zudem war die Aare laut der Sendung Einstein und der Tagesschau des Schweizer TV die einzige Kühlmöglichkeit für das AKW. Daher stellte nicht nur eine direkte Überflutung sondern auch eine Verschüttung aller Wasserentnahmestellen durch Geschiebe eine Gefahr dar.
Daher wurden in diesem Jahr für das Aarewasser werden ein zweites Einlaufbauwerk, der Bau einer Einspeisung mit mobilen Feuerwehrpumpen sowie eine Verbesserung des Hochwasserschutzes für das Pumpenhaus nachgerüstet.
März 2011. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet dass das AKW Mühleberg vorerst aus Sicherheitsgründen "nur" noch bis Ende 2012 betrieben werden darf. Für eine weitere Betriebsgenehmigung will das Gericht vom Betreiber BKW ein umfassendes Instanthaltungskonzept.
Ende Juni 2011. Das AKW Mühleberg wird vorzeitig heruntergefahren um einen zusätzlichen Monat für "nötige Maßnahmen" zusätzlich zur planmäßigen Revision im August zu gewinnen. Dabei sollen, 21 Jahre nach dem der erste Riss entdeckt worden ist, erstmals alle Schweissnähte untersucht werden.
25. September 2011. Die Revision ist beendet.
18.03.2012. Das Schweizer AKW Mühleberg soll laut dem Betreiber BKW offenbar höchstens bis 2022 am Netz bleiben. Danach will man komplett auf Erneuerbare Energien setzen.
29.05.2012. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hebt die ursprüngliche Befristung bis Ende 2012 auf. Wegen der offenen Fragen zur Sicherheit wird jedoch gleichzeitig eine neue Befristung bis zum 28. Juni 2013 erlassen. Es wird immer noch darauf gewartet dass die BKA beim UVEK ein umfassendes Instanhaltungskonzept einreicht.
06.09.2012. Laut einer Studie müssten in der Schweiz bei einer Katastrophe wie sie in Fukushima passierte um das AKW Mühleberg 185.000 Menschen ihre Häuser für immer verlassen. 90.000 Menschen in Bern und Umgebung müssten innerhalb 1 Stunde evakuiert werden.
2013. Das höchste Schweizer Gericht, das Bundesgericht, hebt den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts auf und erteilt dem AKW Mühleberg die unbefristete Betriebsbewilligung. Allfällig andere Verfügungen sollen durch das ENSI, das den Weiterbetrieb bislang gutgeheissen hat, erlassen werden.
Juli 2013. Im Bielersee werden wie schon im Jahr 2000 erhöhte Cäsium-137-Werte festgestellt. Diese sollen auf Emissionen aus den Jahren 1998 und 1999 zurückzuführen sein. Laut ENSI liegen die radioaktiven Abgaben weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Im Vergleich zu anderen Atomanlagen wären die Abgaben jedoch weiterhin zu hoch.
2013. Das höchste Schweizer Gericht, das Bundesgericht, hebt den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts auf und erteilt dem AKW Mühleberg die unbefristete Betriebsbewilligung. Allfällig andere Verfügungen sollen durch das ENSI, das den Weiterbetrieb bislang gutgeheissen hat, erlassen werden.
Juli 2013. Im Bielersee werden wie schon im Jahr 2000 erhöhte Cäsium-137-Werte festgestellt. Diese sollen auf Emissionen aus den Jahren 1998 und 1999 zurückzuführen sein. Laut ENSI liegen die radioaktiven Abgaben weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Im Vergleich zu anderen Atomanlagen wären die Abgaben jedoch weiterhin zu hoch.
30.10.2013. Das Atomkraftwerk Mühleberg soll laut Betreibergesellschaft BKW bereits 2019 und nicht erst wie bisher geplant erst 2022 abgeschaltet werden. Dazu will man verschiedene Nachrüstprojekte umsetzen. Insgesamt rund 200 Mio. Franken sollen für Betrieb und Instandhaltung investiert werden. Entlassungen sind derzeit nicht geplant.
6. Juli 2015. Der Reaktor des AKWs muss wegen einer unklaren Reglerstörung im Wasserkreislauf abgeschaltet werden. Die Ursache ist unklar. Es soll jedoch keine erhöhte Menge an Radioaktivität freigesetzt worden sein. Der Reaktor ist offenbar in einem mehr oder weniger sicheren Zustand. Auch ob die Störung im Wassersystem mit den hohen Temperaturen der vergangenen Tage zusammenhängt weiß man noch nicht so genau.
2019. Voraussichtliche Abschaltung des AKWs.
6. Juli 2015. Der Reaktor des AKWs muss wegen einer unklaren Reglerstörung im Wasserkreislauf abgeschaltet werden. Die Ursache ist unklar. Es soll jedoch keine erhöhte Menge an Radioaktivität freigesetzt worden sein. Der Reaktor ist offenbar in einem mehr oder weniger sicheren Zustand. Auch ob die Störung im Wassersystem mit den hohen Temperaturen der vergangenen Tage zusammenhängt weiß man noch nicht so genau.
2019. Voraussichtliche Abschaltung des AKWs.
Atomkraftwerk Mühleberg 2
Am 4. Dezember 2008 wurde von der BKW ein Rahmenbewilligungsgesuch für einen Ersatz des AKW Mühleberg eingereicht. Es war ein Reaktor mit einer Leistung von max. 1600 MW und einem Hybridkühlturm geplant. In Frage wären Reaktoren vom Typ EPR oder KERENA (SWR 1000) von Areva, ein AP-1000, oder der ESBWR von Mitsubishi gekommen.
Unmittelbar nach Bekanntgabe der Einreichung kündigte die partei- und verbandsübergreifende Allianz Stopp Atom ein Referendum gegen die geplanten Bauten an. Am 13. Februar 2011 genehmigten die Stimmbürger des Kanton Berns in einer Konsulativabstimmung mit einer Mehrheit von 51,2% bei einer Stimmbeteiligung von 51,7%, dass der Grossratsbeschluss, welcher den Ersatz des Kraftwerkes befürwortet, an die Bundesbehörden weitergeleitet wird. Im Großrat standen den 91 befürwortenden Stimmen 56 ablehnende gegenüber.
Am 14. März 2011, kurz nach Beginn der Katastrophe von Fukushima beschloss das UVEK, sämtliche Bewilligungsverfahren für neue Atomkraftwerke auf Schweizer Boden auf unbestimmte Zeit einzufrieren.
Atomkraftwerke in der Schweiz
Stillgelegte Atomkraftwerke in der Schweiz
Geplante aber nie gebaute Atomkraftwerke in der Schweiz
Bilder aus Wikimedia Commons
Atomkraftwerk Mühleberg, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: BKW FMB Energie AG
Quellen
06.07.2015, Focus, Ist die Hitze Schuld? Schweizer AKW nach Störung automatisch abgeschaltet
30.10.2013, FAZ, Energiewende, Schweiz will erstes Kernkraftwerk vom Netz nehmen
30.10.2013, FAZ, Energiewende, Schweiz will erstes Kernkraftwerk vom Netz nehmen
06.09.2012, Vaternland.li, POLITIK, Fukushima in Mühleberg führt laut Studie zu unlösbaren Problemen