Dienstag, 18. Dezember 2018

Ku-Klux-Klan

Ku-Klux-Klan in Gainesville
Der Geheimbund Ku-Klux-Klan (KKK) ist ein rassistischer und gewalttätiger Geheimbund der vor allem in den Südstaaten der USA aktiv ist. Angehörige des Ku-Klux-Klans prügelten, vergewaltigten, verstümmelten und mordeten.

Der Klan war 1865–75 und 1915–44 als einheitliche Organisation aktiv. Seit 1950 bestehen unter diesem Namen wieder mehrere voneinander unabhängige Gruppen.

Ziel des Klans war nach der Gründung am 24. Dezember 1865 vor allem die Unterdrückung der Schwarzen. Seine Gewalttaten richteten sich zunächst gegen Schwarze und deren Beschützer sowie gegen die zahlreichen ehemaligen Nordstaatler, die vom Wiederaufbau des Südens (Reconstruction) nach dem Sezessionskrieg profitieren wollten. Es handelte sich um eine paramilitärische Gruppierung, die versuchte, ihre politischen Ziele mit Terror und Gewalt zu erreichen und um 1870 aufgelöst wurde.

Im Grunde handelte es sich ursprünglich um den bewaffneten Arm der demokratischen Partei während die Republikanische Partei gegen die Sklaverei kämpfte. Der KKK betrachtet sich selbst als Bürgerwehr und Kämpfer für die Rechte der Weißen. Seine Gewalttaten sind vor allem gegen Schwarze gerichtet.

1915 wurde der Klan als eine nativistische Massenorganisation neu gegründet. Mit bis zu vier Millionen Mitgliedern (1924) verfolgte dieser Klan eine Politik weißer Vorherrschaft insbesondere gegenüber Afro-Amerikanern, aber auch einen militanten Antikatholizismus und Antisemitismus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg formierten sich verschiedene, voneinander unabhängige Gruppen als Ku-Klux-Klan, die verschiedene Gewaltakte von verbalen Einschüchterungsmaßnahmen über diverse körperliche Angriffe bis hin zu Morden gegenüber tatsächlichen oder vermeintlichen Vertretern der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung verübten.

Der Klan ist also keine nationale Organisation mehr, sondern eine Art Logo, unter dem sich zahlreiche radikale Gruppen versammelt haben. Beobachter gehen davon aus, dass sie ihre Mitgliederzahl im Zuge des islamistischen Angriffs von 2001 und der Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008 verdoppeln konnten, von 5000 auf etwa 10.000.

Hinzu kommen Allianzen mit verwandten Organisationen am rechten Rand Amerikas wie der National Alliance, der Christian Identity und dem National Socialist Movement. Es gibt auch enge Verbindungen des Klans zu anderen rassistischen Gruppierungen wie zum Beispiel der World Church of the Creator, einer Glaubensgemeinschaft, die in der Vergangenheit u. a. durch die Verbreitung rassistischer Computerspiele über das Internet aufgefallen ist.

Hunderte Morde gehen das Konto des Klans. Zahlreiche Schicksale von verschwundenen Afroamerikanern und Bürgerrechtlern sind bis heute nicht geklärt. Trotz seines terroristischen Potenzials wird der KKK von den Behörden zwar als rassistisch, nicht aber als verfassungsfeindlich eingestuft. So können seine zahlreichen Gruppierungen das Recht der freien Meinungsäußerung für sich in Anspruch nehmen, die sich in intensiver Propaganda artikuliert, die sich heute vor allem des Internets bedient.

Die Mitglieder des Klans, dessen Namensherkunft nicht vollständig geklärt ist, nennen sich selbst Knights of the Ku Klux Klan (Ritter des Ku-Klux-Klans). Sie tragen weiße Kutten und Kapuzen.  as klandestine, geheimpolitische Netz der Organisation ist bei Mitgliedern unter dem Namen Invisible Empire (Unsichtbares Reich) bekannt.

Das bekannteste Symbol des KKK ist das brennende Kreuz. Es soll das Licht Jesu Christi symbolisieren weil sich der Klan als radikale protestantische Organisation sieht.

Ursprung des Namens Ku-Klux-Klan
  • Der Name Ku-Klux-Klan kommt laut der gängigen Überlieferung von kyklos, dem griechischen Wort für Kreis – das entsprechende englische Wort circle kann auch für einen geheimen Zusammenschluss, einen Zirkel von Eingeweihten, stehen. Die Mitbegründer des Ku-Klux-Klan, Calvin Jones und Richard Reed, unterbreiteten während der dritten Zusammenkunft den anderen vier Mitgliedern diesen Namensvorschlag, woraufhin einer von ihnen die Idee äußerte, Ku-Klux als Bezeichnung zu wählen. Das Wort Klan wurde demnach hinzugefügt, da es zum einen nahelag, einen Zirkel derart zu bezeichnen, und es sich zum anderen um eine Alliteration handelte, weswegen sie zudem mit K geschrieben wurde. 
  • Nach einer anderen These ist der Name Ku-Klux-Klan lautmalerisch dem Geräusch beim Spannen eines Gewehrhahnes nachempfunden. 
  • Andere Theorien sehen in der Namensgebung einen Bezug zur Geheimgesellschaft Seven Confederate Knights, die von konföderierten Häftlingen im Unionsgefängnis auf Johnson's Island etabliert worden war, sowie zur Studentenverbindung Kuklos Adelphon, die 1812 an der University of North Carolina at Chapel Hill gegründet worden war. 
  • Eine weitere Erklärung, die erstmals von dem mit dem Klan sympathisierenden Autorenpaar Romine geäußert wurde, sieht in der Mayagottheit Kukulkan den Ursprung für den Begriff. Laut dieser Hypothese seien viele der Einwohner des Gründungsortes Pulaski in den 1840er Jahren während des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs mit Legenden zu Kukulkan als Lichtgott und erfolgreichen Bekämpfer der Dunkelheit in Verbindung gekommen, worin die späteren Klanmitglieder meinten ihren eigenen Kampf gegen befreite Sklaven, Carpetbagger und Scalawags wiederzuerkennen.
  • Eine weitere Theorie geht davon aus, dass der Name vom lateinischen Wort lux (Licht) abgeleitet wurde.
Die Kapuzengewänder
  1. These:  Die Gewänder repräsentieren Geister der im Amerikanischen Bürgerkrieg gefallenen Konföderationssoldaten, die vom Tode auferstanden sind, um sich an ihren Feinden zu rächen. Treffen finden daher meist im Schutze der Nacht statt.
  2. These:  Die weißen Kapuzengewänder symbolisieren Reinheit und Sauberkeit, in Abgrenzung zu den von KKK-Mitgliedern als schmutzig und minderwertig wahrgenommenen Gruppen wie etwa den Schwarzen.
Zeichen und Symbole

Im Gegensatz zum Klan in seiner originalen Erscheinungsform des 19. Jahrhunderts, der keine Flaggen oder Symbole hatte, konzentrierte sich die 1915 entstandene Version auf den Gebrauch der amerikanischen Flagge, was Materialien und Fotografien aus den Zwanzigern des 20. Jahrhunderts, dem Höhepunkt dieses Klans, bezeugen.
In den 1950er und 1960er Jahren versuchten einige Klangruppen, sich die Kriegsflagge der Konföderation (vgl. Andreaskreuz) anzueignen, um sie im Kampf gegen die Aufhebung der Rassentrennung im Süden der USA zu benutzen. Diese Identifikation mit Südstaaten-Symbolen ist von historischen Aktivisten im – den Klan dominierenden – Mittleren Westen weitgehend nicht anerkannt worden. In seiner derzeitigen zersplitterten Form benutzen einige Instanzen des KKK noch immer die konföderierte Kriegsflagge und die amerikanische Flagge, allerdings ohne offizielle Anerkennung.
Wohl bekanntestes Symbol des KKK ist das brennende Kreuz. Es gibt zwei Arten von brennenden Kreuzen: die rituelle Kreuzverbrennung und das „Warnkreuz“:

  • Die rituelle Kreuzverbrennung steht im Zentrum der Treffen der Klans, die Roben-tragenden Mitglieder bilden einen Kreis um das Flammenkreuz und breiten die Arme aus, um ihren Glauben an Gott zu bekräftigen. Das Kreuz ist ein Symbol für das Licht von Jesus Christus, das die Dunkelheit zurückdrängen soll, weil sich der Klan als radikale protestantische Organisation sieht. Im mittelalterlichen Schottland soll das Kreuz auch als Symbol gegen Tyrannei benutzt worden sein.
  • Das „Warnkreuz“ hingegen stellen Klanmitglieder in den Vorgärten von missliebigen Gemeindemitgliedern auf, um ihnen Angst vor weiteren „Strafmaßnahmen“ einzujagen.

Die weißen Kapuzengewänder verbergen die eigene Identität. Zur Herkunft gibt es mehrere Theorien:
  • Die Gewänder repräsentieren Geister der im Amerikanischen Bürgerkrieg gefallenen Konföderationssoldaten, die vom Tode auferstanden sind, um sich an ihren Feinden zu rächen. Treffen finden daher meist im Schutze der Nacht statt.
  • Die weißen Kapuzengewänder symbolisieren Reinheit und Sauberkeit, in Abgrenzung zu den von KKK-Mitgliedern als schmutzig und minderwertig wahrgenommenen Gruppen wie etwa den Schwarzen. Im Übrigen tragen Klansmänner und -frauen ihre Roben in vielen Farben.
  • Die Kapuzen ähneln denen, die in katholischen Ländern wie Spanien in der Karwoche getragen werden. Das rote Kreuz auf den weißen Roben weckt Assoziationen zu mittelalterlichen Kreuzrittern.
Der Ku-Klux-Klan - eine radikal protestantische Organisation

Der Ku-Klux-Klan sieht sich selbst als eine radikal protestantische Organisation. Von den frühen 1900er bis in die 1940er Jahre sahen hunderttausende fundamentalistischer Protestanten (vor allem aus dem Mittleren Westen, aber mit der Zeit auch wieder aus dem Süden) den KKK als Teil ihres Glaubens. Millionen weitere sahen die Methoden des KKK zwar als tadelnswert und extrem an, erkannten die Mitglieder aber trotzdem als vollwertige Christen an und stimmten mit der Meinung des Klans überein, dass weiße Protestanten von Geburt an anderen Gruppen überlegen seien. Zu dieser Zeit wurde die Unterdrückung von Schwarzen, Juden, Katholiken und Homosexuellen von vielen als Teil von Gottes Plan gesehen.
Die KKK-Mitglieder verstehen sich als verfassungstreue Patrioten; bei Aufnahme in den Klan wird ein Eid auf die US-Verfassung abgelegt. Einige amerikanische Neonazis lehnen den KKK deshalb als zu gemäßigt ab.

Politischer Einfluss

Der zweite Ku-Klux-Klan gewann vom Mittleren Westen ausgehend bis in den Süden und Nordosten bis 1925 an Bedeutung und Verbreitung und zählte zu dieser Zeit viele Politiker zu seinen Mitgliedern. Auch pflegte der Klan anlässlich der Präsidentschaftswahlen Wahlempfehlungen abzugeben.
Ein ehemaliges Klanmitglied mit nationaler Bedeutung war Hugo Black, Richter am Supreme Court, der die rassistischen Ansichten des Klans später ablehnte und oft gegen die Gerichtsmehrheit im Sinne von Schwarzen urteilte. Carl Sagan sagte über Black: „Als junger Mann trug er weiße Roben und verängstigte Schwarze, als alter Mann trug er schwarze Roben und verängstigte Weiße.“
Der verstorbene Senator Robert Byrd aus West Virginia war ebenfalls ein ehemaliges Mitglied des KKK. Er entsagte dem Klan bei mehreren Anlässen und beschrieb seinen Beitritt als seinen größten Fehler.

Weltweite Verbindungen des Ku-Klux-Klan

Der KKK knüpfte Kontakte ins Ausland. Unter anderem auch Deutschland, Kanada und Australien.

Auch in Kanada gab und gibt es einen Klan. In der mittelwestlichen Provinz Saskatchewan hatte der Klan von 1929 bis 1934 unter James Anderson Einfluss auf die Regierung.

In Australien baute ein früheres Mitglied der One Nation Party, Peter Coleman, in den späten 1990er Jahren einen Klan auf. In den 2000er Jahren gab es Versuche des KKK, die Australia First Party zu infiltrieren.

Der europäische Ableger des Ku-Klux-Klan sind die European White Knights of the Burning Cross. Untergruppen gibt es, laut Aussagen des Klans, im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Österreich, der Schweiz und Schweden.

Der erste Ableger des KKK in Deutschland mit dem Namen Ritter des Feurigen Kreuzes wurde in den 1920er Jahren gegründet. Er soll bis zu 1000 Mitglieder gehabt haben. Er wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zwangsaufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Deutschland mehrere neue kleinere Gruppen. Auf einigen US-amerikanischen Militärstützpunkten loderten brennende Kreuze. In den 1960er Jahren wird von der Presse spekuliert, dass der KKK ca. 2000 Mitglieder in Deutschland hat. Laut einem angeblichen Mitglied war München damals die Hochburg des KKK in Europa. Derzeit (2016) sollen in Deutschland 4 Ku-Klux-Klan-Gruppen aktiv sein.

Daneben gibt es auch enge Verbindungen zu anderen rassistischen Gruppierungen, z.B. "World Church of the Creator", einer Glaubensgemeinschaft, die in der Vergangenheit u.a. durch die Verbreitung rassistischer Computerspiele über das Internet aufgefallen ist.

Geschichte des Ku-Klux-Klan

1619. Englische Siedler zwingen die ersten verschleppten Afrikaner zur Plantagenarbeit an der Ostküste Amerikas.

1776. Die US-amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die eigentlich Freiheit und Gleichheit garantieren soll, tastet das System der Sklaverei nicht an. „Stattdessen verschlechter sich die Lage der Sklaven seit Beginn des 19. Jahrhunderts, weil neue Produkte die Plantagenwirtschaft lukrativer machen“.

1860. Laut einer Volkszählung leben in den USA knapp vier Millionen versklavte Menschen. Fast jeder dritte Bewohner der Südstaaten ist unfrei, hinzu kommen die Sklaven in den Staaten des Oberen Südens – Missouri, Kentucky, Delaware und Maryland – in denen das Halten von Sklaven ebenfalls erlaubt ist, die aber der Union die Treue halten.

Ende 1860. Abraham Lincoln wird zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Daraufhin treten nach und nach mehrere Südstaaten aus der Union aus. Denn Lincoln gilt ihnen als Gegner der Sklaverei. Von einer sofortigen Abschaffung hält Lincoln aber nichts, für den Moment möchte er lediglich die Ausbreitung des Unrechtssystems auf weitere Bundesstaaten verhindern.

1861 bis 1865. Der Sezessionskrieg oder Amerikanische Bürgerkrieg tobt zwischen den aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen, in der Konföderation vereinigten Südstaaten und den in der Union verbliebenen Nordstaaten (Unionsstaaten).
Mit mehr als 650.000 Toten gilt der Bürgerkrieg als verlustreichster Krieg, den die USA je geführt haben. Symbol dafür werden die Vernichtungszüge, die der Unionsgeneral William T. Sherman durch Georgia, South und North Carolina treibt. Nathan Bedford Forrest (Reitergeneral) scheut sich bereits während des Krieges nicht davor, gefangene farbige Nordstaatler zu massakrieren.
Es ist ein Konflikt zwischen Gegnern und Anhängern der Sklaverei, aber das ist nur das äußere Erscheinungsmerkmal. Die eigentlichen Frontlinien verlaufen zwischen Moderne und Tradition, Industrialisierung und Plantagenwirtschaft, Bürgertum und Pflanzeraristokratie.

September 1862. Die Schlacht am Antietam gilt als blutigster Tag der US-amerikanischen Geschichte. Dabei sterben viermal so viele Soldaten wie 1944 an den Stränden der Normandie. Für US-Präsident Abraham Lincoln bietet der taktische Sieg des Nordens die Chance, die Befreiung der Sklaven zum Ziel des Bürgerkriegs gegen den Süden zu erheben.

1. Januar 1863. Eine von Lincolns verabschiedete Emanzipations-Proklamation tritt in Kraft, die sämtliche Sklaven in den Südstaaten für frei erklärt. In der Praxis ändert sich dadurch zunächst nur wenig. Der größte Teil der Südstaaten befindet sich noch nicht unter der Kontrolle des Nordens. Auch rechtlich steht die Erklärung auf wackligen Beinen. Deshalb beschließt Lincoln, die Sklaverei mit einem Zusatzartikel zur Verfassung umfassend und endgültig abzuschaffen – sobald die Kapitulation des Südens in Reichweite scheint.

1864. Abraham Lincoln wird als US-Präsident wieder gewählt.

Januar 1865. Abraham Lincoln gelingt es, in langen Verhandlungen, in denen er auch nicht vor heiklen Bündnissen und Zugeständnissen zurückschreckt, nach dem Senat auch das Repräsentantenhaus zur Zustimmung für den 13. Verfassungszusatz zu bewegen. 119 Abgeordnete stimmen mit Ja, mehr, als für die erforderte Zweidrittelmehrheit nötig waren.

14. April 1865. Der Schauspieler John Wilkes Booth, ein fanatischer Sympathisant der Südstaaten verübt kurz vor Ende des Bürgerkriegs auf Abraham Lincoln ein Attentat an dem Lincoln am nächsten Tag stirbt. Das Attentat ist Teil einer größeren Verschwörung: Eine Gruppe von Südstaaten-Anhängern um Booth hat geplant, neben Lincoln weitere Regierungsmitglieder zu ermorden.
Unionstruppen sorgen für einige Jahre dafür, dass Schwarze ihre neuen Rechte wahrnehmen können. Aber kaum sind sie abgezogen, kommen die alten Eliten und Mentalitäten wieder an die Macht. Die Südstaaten beschließen Gesetze, die eine neue Rassentrennung begründeen. Schwarze dürfen nicht wählen, „Herumlungern“ oder „beleidigende Gesten“ werden unter Strafe gestellt, mittellose afroamerikanische Bauern werden auf Pachtland in einer Art Schuldknechtschaft gehalten.

6. Dezember 1865. Mit einer starken Unionsgarnison im Land ratifiziert der ehemalige Sklavenstaat Georgia das Verbot von „Sklaverei“ und „Zwangsdienstbarkeit“ und verschafft dem 13. Verfassungszusatz damit die notwendige Zweidrittelmehrheit.

18. Dezember 1865. Der 13. Verfassungszusatz tritt in Kraft. Knapp 250 Jahre Sklaverei auf dem nordamerikanischen Kontinent sind damit beendet.

24. Dezember 1865. Der KKK wird in Pulaski, Tennessee gegründet. Die Gründer sind folgende 6 Offiziere der im Bürgerkrieg unterlegenen Konföderation: Calvon E. Jones, John B. Kennedy, Frank O. McCord, John C. Lester, Richard R. Reed und James R. Crowe. Die sechs Männer treffen sich im Haus eines Richters. Sie hatten als Anwälte, Baumwollhändler oder Verleger gearbeitet und in ihrer Freizeit gemeinsam mit Geige und Gitarre musiziert, bevor sie in den Amerikanischen Bürgerkrieg zogen, der ihr Leben wie die gesamte Gesellschaftsordnung im Süden auf den Kopf stellte.
Zunächst hat der KKK keine politische Zielsetzung. Es soll Anfangs "um Ablenkung und Vergnügen" gegangen sein. Das ändert sich jedoch als man erkennt, dass sich ehemalige Sklaven von den nächtlichen, maskierten Ausritten der Klanmitglieder einschüchtern lassen. Seine Gewalttaten richtet er hauptsächlich gegen Schwarze und deren Beschützer. Er wendet sich jedoch auch gegen die zahlreichen Ex-Nordstaatler, die am Wiederaufbau des Südens (Reconstruktion) nach dem Sezessionskrieg profitieren wollen.
Schon bald erhält der Klan Zustrom aus dem ganzen Süden der USA, da die Südstaatler die von den Nordstaaten eingeführte Gleichstellung und Gleichbehandlung von Schwarzen und Weißen nicht akzeptieren möchten. Es dauer weniger als zwei Jahre, bis sich der Klan in allen Südstaaten ausgebreitet hat.

1866. Es kommt zur ersten dokumentierten Gewalttat des Klans. Ein Schwarzen, der es gewagt hat, mit einer liberalen, weißen Lehrerin aus dem Norden auszureiten wird entführt. Er wird in einen eiskalten Brunnen geworfen und muss schwören, jeden Gedanken an soziale Gleichstellung aufzugeben.

1867, Bundeskongreß in Nashville, Tennessee. Den Gründungsmitgliedern entgleitet bald die Führung des KKK. Um die zahlreichen Ortsgruppen als gemeinsame Organisation zusammenzufassen und unter einheitliche Führung zu stellen, organisiert man in Nashville-Tennessee, einen Bundeskongress.
Auf der Versammlung gibt man sich eine Verfassung. Der rassistische Geheimbund definiere sich als "Institution der Ritterlichkeit, Menschlichkeit, Barmherzigkeit und des Patriotismus"; schützen wolle man Frauen, Schwache und Unterdrückte aber keineswegs Schwarze.
Der Ex-Südstaatengeneral Nathan Bedford Forrest wird zum ersten "Großen Hexenmeister" (Grand Wizard) gewählt. Seine Macht ist jedoch mehr symbolisch weil die einzelnen Gruppen des KKK weiterhin unabhängig voneinander operieren.
Der KKK hat zu der Zeit bereits ca. 500.000 aktive Mitglieder und ungezählte Sympatisanten im Süden der USA. Der Rekonstruktionszeit hindert die Schwarzen an der Wahrnehmung und Ausübung ihrer neu erworbenen Bürgerrechte. Das geschieht durch Einschüchterung, Brandstiftung, körperliche Gewalt, Entführung und Mord. Außerdem beinhalten viele Übergriffe des Klans sexuelle Gewalt gegen Frauen.

1868 bis 1871. Der Ku-Klux-Klan tötet etwa 20.000 Ex-Sklaven. Der Klan richtet sich aber nicht nur gegen die ehemaligen Sklaven. Opfer des Klans werden auch die sogenannten scalawags (englisch für ein im Wachstum zurückgebliebenes Tier, im Südstaaten-Slang Name für Kollaborateure mit den Yankees, Kriegsgewinnler und Bürgerrechtsaktivisten), Mitglieder der Republikanischen Partei sowie der United States Army und ihrer Administration (vgl. carpetbaggers).
Neben anderen Maßnahmen soll brutale Gewalt die befürchtete ‚Negerherrschaft‘ im Süden verhindern“. Nicht nur bei – tatsächlichen oder nur vermuteten – Kapitaldelikten wie Mord oder Vergewaltigung nahm der Mob das „Recht“ selbst in die Hand. Es genügt für einen Afroamerikaner schon, sich ein wenig gegen Diskriminierung zu wehren oder einen Weißen nicht mit „Mister“ anzureden, um am Galgen oder auf dem Scheiterhaufen zu enden.
Besonders der Vorwurf der Vergewaltigung erreicht epidemische Ausmaße. Weit verbreitet ist unter weißen Amerikanern offenbar die Angst, schwarze Männer könnten über ihre Frauen herfallen.

1869. Der Klan soll mehr als 500.000 Mitglieder haben.

Juni 1870. Allein im winzigen Caswell County mit 15.000 Einwohnern ermordet der Klan in diesem Monat mindestens 13 Menschen. Daraufhin verhängt der Republikaner William W. Holden, zuständiger Gouverneur in North Carolina, den Ausnahmezustand und schickt die Armee, um die "mitternächtlichen Meuchelmörder unschädlich zu machen".

1871. In den kalten Winternächten kommen die Männer mit den geisterhaften Umhängen. Sie holen Häftlinge aus dem Gefängnis der Kleinstadt Union in South Carolina: erst zwei, dann weitere sieben. Nicht, um sie zu befreien. Sondern um sie zu erhängen. Weil die Männer in den weißen Kutten die Schwarzen für schuldig halten.
Selbstgefällig stellen sich die Lynchmörder als rechtschaffene Gesetzeshüter dar und nageln ein Plakat ans örtliche Gerichtsgebäude: "Wieder einmal sind wir durch Gewalt gezwungen worden, Gewalt anzuwenden. Die Gerechtigkeit lahmte und musste sich auf uns stützen." Unterzeichnet ist das schlicht mit "KKK".
Holden wird wegen Amtsmissbrauchs vom Senat North Carolinas abgesetzt. Die von ihm bekämpften Gräueltaten des Klans werden in dem parteilichen Verfahren nicht einmal als Beweis zugelassen.

April 1871, Ku-Klux-Acts. Ulysses S. Grant (US-Präsident und Ex-General der Nordstaaten) unterzeichnet den sogenannten Enforcement Act of 1871, auch als Ku-Klux-Klan Act bekannt. Damit erhält er das Recht, in Bundesstaaten die Gültigkeit des Habeas Corpus auszusetzen und das Kriegsrecht zu verhängen.
Damit sollen die Terrorakte des Ku-Klux-Klan auf die nun wahlberechtigte schwarze Bevölkerung in den Südstaaten der USA eingedämmt werden. Zudem versucht die Bundesführung über Nathan Bedford Forrest die Mitglieder des KKK zur Räson zu bringen. Dieser löst daraufhin den KKK offiziell auf. Dabei wird jedoch klar dass die wirkliche Macht des "Großen Hexenmeisters" nur sehr gering ist. Nur in Arkansas und Tennessee folgt man seinem Befehl. Vor allem in Alabama, Georgia, Mississippi, North- und South Carolina steigt das Ausmaß der Gewalttätigkeiten sogar an.

Oktober 1871. Henry Lowther schildert einem Kongressausschuss in Atlanta, Georgia, wie ihn mehr als 100 Mitglieder des Ku-Klux-Klan nachts aus dem Gefängnis entführte, in das man ihn zuvor ohne Begründung gesperrt hat. Inmitten eines nahegelegenen Sumpfes richteten sie ihre Gewehre auf ihn.
Doch statt Lowther einfach zu erschießen, stellten sie ihn vor die Wahl: Tod oder Kastration. In seiner Not entschied er sich für Letzteres und so entmannten sie ihn. Fast wäre er verblutet. Mit letzter Kraft gelang es ihm schließlich einen Arzt zu finden, der ihn versorgte.

1874. In diesem Jahr bekommen die Demokraten wieder die Mehrheit im Repräsentantenhaus.

1876. Die Demokraten erreichen wieder die Alleinherrschaft im Süden. Damit hat der KKK mehr oder weniger seine Ziele erreicht und verschwindet allmählich. Trotz allem wird die tatsächliche politische Macht des KKK der Rekonstruktionszeit heute oft überschätzt. Er war niemals auch nur annähernd in der Lage, die Vorkriegszustände wiederherzustellen, weder auf politischem Weg noch auf der Basis von Terrorübergriffen.

1882 bis 1946. Laut dem Historiker Manfred Berg in seinem Buch „Lynchjustiz in den USA“ fallen zwischen 1882 und 1946 nach konservativen Schätzungen mehr als 4700 Amerikaner Lynchmorden zum Opfer. Bei fast 3500 von ihnen handelt es sich um Schwarze. Mehr als 80 Prozent dieser Verbrechen finden im Süden der USA statt.

1904. Luther Holbert soll einen Landbesitzer in Doddsville (Mississippi) getötet haben. Der weiße Mob fängt aber nicht nur ihn ein, sondern auch eine schwarze Frau, von der man annimmt, es sei Holberts Ehefrau. Beide werden an einen Baum gefesselt. Sie müssen, ihre Finger nach vorne halten, die nacheinander abgehackt und unter den Tätern als Souvenirs verteilt werden. Danach werden den Gefesselten die Ohren abgeschnitten. Brutale Schläge brechen Holberts Schädel und lassen einen der Augäpfel aus der Höhle fallen. Mit „großen Korkenziehern“ bohren die Folterer Löcher in die Körper ihrer Opfer und reissen „zitterndes Fleisch“ heraus. „Die anwesenden weißen Männer, Frauen und Kinder verfolgen die schrecklichen Morde laut Augenzeugen, während sie gefüllte Eier, Limonade und Whiskey in einer picknickartigen Atmosphäre genießen“.

1909. Ku-Klux-Klan-Gründer John B. Kennedy schreibt kurz vor seinem Tod. "Unsere Taten dienten immer dem Wohl unseres Landes und denen, die wir liebten."

1912. Thomas Miles wird getötet, weil er eine weiße Frau per Brief auf ein kaltes Erfrischungsgetränk eingeladen haben soll.

8. Februar 1915, Nachmittag. Die für den Nachmittag vorgesehene Premiere des Stummfilms "The Clansman" in Los Angeles muss vom Regisseur David Wark Griffith wegen einer einstweiligen Verfügung abgesagt werden. Geklagt hat die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP). Die Bürgerrechtsaktivisten sind darüber empört, dass die Filmhandlung "Lynchmorde und andere Gewalttaten" gegen Schwarze rechtfertige. In zahlreichen Staaten setzt sich die Organisation für eine Zensur des rassistischen Streifens ein - bisweilen mit Erfolg. Acht US-Bundesstaaten untersagen die Vorführung, in vielen Städten muss der Film nicht zuletzt wegen seiner Gewaltszenen geschnitten werden.

8. Februar 1915, Premiere des Films "Die Geburt einer Nation". Der epische Film "The Birth Of A Nation" ("Die Geburt einer Nation") von D. W. Griffiths wird uraufgeführt. Der ursprüngliche Titel lautet jedoch "Der Clansman". Dabei handelt es sich um eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs die auf dem Buch "The Clansmen" von Thomas Dixon basiert. Die Anhänger des Ku-Klux-Klan werden als edle Freiheitskämpfer verherrlicht.
Auf einem Zwischentitel wird apodiktisch erklärt: „Dass die Afrikaner nach Amerika gebracht wurden, pflanzte den ersten Samen der Entzweiung.“ Beinahe alles, was später mit dem Ku Klux Klan verbunden wird, stammt aus diesem Film, etwa die weißen Umhänge mit den Kapuzen, die das Gesicht verhüllen, aber auch die brennenden Kreuze.
Der gut 3 Stunden lange Film wird ein großer Erfolg. Normalerweise dauern Filme zu der Zeit etwa 15 Minuten. Der Eintrittspreis beträgt 2 US-Dollar und ist damit ungewöhnlich teuer. "The Birth Of A Nation" gilt als einträglichster Stummfilm aller Zeiten. Bereits im ersten Jahr werden die Aufführungen von 1 Mio. Zuschauern besucht. Bis 1932 spielt er 10 Mio. US-Dollar ein. Für die Produktion hat sich Griffith 100.000 US-Dollar ausgeliehen.
Selbst US-Präsident Woodrow Wilson sieht den ersten Film an, der im Weißen Haus gezeigt wird. Das Oberhaupt der Nation ist restlos begeistert. "Es ist, als wenn man mit einem Blitz Geschichte schreiben würde. Das einzige, was ich bedaure ist, dass alles so furchtbar wahr ist", behauptet Wilson, der selbst ein Befürworter der Rassentrennung ist. Auch die Richter des Obersten Gerichtshofs, die Mitglieder des US-Kongresses und Millionen weiterer Amerikaner sehen "Birth of a Nation"

Nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg herrscht Terror, ein wütender Mob drangsaliert die aufrechten Bürger der kleinen Stadt Piedmont im ländlichen South Carolina. Verzweifelt verstecken sich die Menschen in ihren Häusern und beten zu Gott. Besonderes Unheil droht der Jungfrau Elsie Stoneman von den Bösewichtern: Der Anführer will sie zur Frau.
Die Bösen sind alles schwarz angemalte Weiße, die auf der Leinwand als rohe und gewalttätige Halbwilde erscheinen, unfähig ihre niederen Instinkte im Zaum zu halten. Stets hätten es die vormaligen Sklaven vor allem auf die hübschen weißen Frauen abgesehen, so die Botschaft des Films. Eine edle Südstaatenschönheit stürzt sich in der rassistisch gefärbten Handlung lieber von einem Felsen, als sich von einem vermeintlich notgeilen Schwarzen schänden lassen zu müssen.
Die Rettung naht jedoch! Zu den Klängen von Richard Wagners "Walkürenritt" preschen Hunderte Männer im Galopp auf ihren Pferden heran, schlagen voller Tapferkeit die Übeltäter in die Flucht und erlösen Elsie von ihrem Peiniger. Zudem kommen sie einer weiteren Frau zu Hilfe, die sich aus Angst vor den Gewalttätern in einer kleinen Hütte vor der Stadt verbarrikadiert hat. Die edlen Retter der beiden bedrängten Frauen tragen auf der Leinwand weiße wehende Kapuzengewänder mit stilisierten Kreuzen auf der Brust. Buchstäblich in letzter Sekunde erklingt der "Walkürenritt". Aus allen Rohren feuernd treffen die Retter ein und schlagen die Bösewichter in die Flucht.
Die Mörderbande des Ku-Klux-Klan erscheint in dem Film als heroische Bastion von Recht und Ordnung, während die aus der Sklaverei Befreiten als Missetäter dargestellt werden.

Die Wirkung des Films auf die Bevölkerung ist enorm. Der Hass auf Schwarze verstärkt sich massiv und der Klan bekommt wieder eine breite Unterstützung in den Südstaaten. Man ist der Meinung, dass den schwarzen Bestien Einhalt geboten werden müsse.
Der zweite KKK ist aber auch antikatholisch und antisemitisch eingestellt. Der Klan bekommt wieder eine breite Unterstützung in den Südstaaten weil viele der Meinung sind dass den "Schwarzen Bestien" Einhalt geboten werden müsse.

25. Oktober 1915, Thanksgiving-Day. William Joseph Simmons (Ex-Prediger der Methodisten) nutzt die durch den Erfolgsfilm "Die Geburt einer Nation" hervorgerufene Stimmung und die allgemeine Meinung der US-amerikanischen Öffentlichkeit, den Bürgerkrieg und seine Ursachen und Auswirkungen als Fehler zu sehen. Er hält die erste Aufnahmezeremonie des Ku-Klux-Klan im 20. Jahrhundert am Stone Mountain, östlich von Atlanta ab und lässt den KKK wieder auferstehen.
Simmons erweitert das mythische Repertoire des Klans um das brennende Feuerkreuz, das später als Symbol des KKK allgemein bekannt wird. Diese Symbolik entnimmt er Dixons Buch, das sich wiederum auf schottische Mythen beruft. Zudem missbraucht der neue KKK die US-amerikanische Flagge.
Der neue Klan erlebt einen regen Zustrom, vor allem weil die Gräueltaten der Rekonstruktionszeit bereits vergessen und durch Griffiths Film durch ein Bild des Heroischen ersetzt worden sind. Zu dem Heroischen des Klans gehören auch die fantasievollen Klanstitel. So heißen die oberen Klanführer zum Beispiel Grand Dragon (Großer Drache), Grand Cyclops (Großer Zyklop) oder Imperial Wizard (Imperialer Hexenmeister).
Gemeinsam mit dem für die Klan-Propaganda zuständigen Edward Young Clarke baut Simmons den Klan zu einem profitablen Unternehmen aus. Aus kommerziellen und ideologischen Gründen wendet sich der neue Klan nun gegen Neueinwanderer, politisch engagierte Arbeiter und Gewerkschaftsfunktionäre, Intellektuelle, Juden, Katholiken und Gegner der 1920 bis 1933 bestehenden Alkoholprohibition, die so genannten Nassen (wets). Der Klan wird von einer regionalen, bereits in Vergessenheit geratenen paramilitärischen Organisation zu einer nationalen Bewegung, die sich nicht mehr nur auf die Südstaaten beschränkt.

Frühjahr 1916. Der 17-jährige Schwarze Jesse Washington wird in der texanischen Stadt Waco angeklagt, eine 53-jährige Weiße erschlagen zu haben.
Nach dem Schuldspruch ergreifen Zuschauer den Jugendlichen noch im Gerichtssaal und schleppen ihn zu einem rasch errichteten Scheiterhaufen. An einer Kette, die sie über den Ast eines Baumes geworfen haben, ziehen ihn seine Peiniger immer wieder hoch, damit er nicht zu schnell verbrennt und sich sein Leiden verlängert. Kurz vor dem Tod Washingtons schneiden sie ihm Finger, Zehen und Genitalien ab.
Etwa 10.000 Menschen, darunter auch Kinder, sehen dem grausamen Schauspiel gebannt zu und belustigen sich an den Schmerzensschreien des Gemarterten.
In weiten Teilen des Landes sorgt der „Horror von Waco“ für Empörung. Von den Anführern des Mobs wird jedoch niemand belangt, obwohl sie auf Fotografien eindeutig zu identifizieren sind. Im Falle Jesse Washingtons wie auch vieler anderer Lynchmorde posieren die Täter stolz vor den Überresten ihrer Opfer.

2. Dezember 1917. In Dyersburg (Tennessee) wird der 23-jährige Afroamerikaner Lation Scott (Kleinbauer und Vater einer dreijährigen Tochter) gelyncht. Er soll seine weiße Arbeitgeberin attackiert und gefesselt, schließlich aber wieder freigelassen haben. Eine Gerichtsverhandlung findet nicht statt.
Der Gefangene wird mit einem glühenden Schürhaken gequält. Die Folterknechte höhlen ihm die Augenhöhlen aus und pressen schließlich den Schürhaken durch den Mund die Kehle hinunter. Mit heißen Bügeleisen quälen sie ihr Opfer am gesamten Körper. Sie kastrieren den Mann, bevor er über einem kleinen Feuer langsam bei lebendigem Leib vor einer großen Menge an Schaulustigen verbrannt wird.

1918. Elton Mitchell aus Earle (Arkansas) weigert sich, ohne Bezahlung auf der Farm eines Weißen zu arbeiten. „Prominente“ weiße Bürger töten ihn daraufhin, zerstückeln seinen Leichnam mit Schlachterbeilen und Messern und hängen die Einzelteile als Warnung für andere Schwarze an Bäumen auf.
Im selben Jahr soll Thomas Devert, ein Schwarzer aus Unicoi County in Tennessee ein weißes Mädchen entführt haben. Weiße, die ihn deshalb jagen, spüren ihn auf, als er einen Fluss mit dem Kind in seinen Armen durchqueren möchte. Sie feueren mehrere Schüsse ab und treffen Devert tödlich am Kopf. Das gekidnappte Mädchen ertrinkt bei dieser Aktion. Der Mob schleift Deverts Leichnam durch die Straßen und zwingt alle 60 Schwarzen des Ortes, Männer, Frauen und Kinder, der Verbrennung des Leichnams beizuwohnen. Anschließend müssen diese Afroamerikaner und 80 weitere Schwarze, die in einem nahen Steinbruch arbeiten, das County binnen 24 Stunden verlassen.

1919. Der Mob lyncht William Little in Blakely (Georgia), weil sich der aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrende Soldat weigert, seine Uniform auszuziehen.

November 1922. Unstimmigkeiten zwischen den Klanführern führen dazu, dass zunächst Simmons, später auch Clarke (der daraufhin seinen eigenen Klan, das Supreme Kingdom, gründet), den KKK verlassen und Hiram Wesley Evans, ein Zahnarzt aus Dallas, die Klanführung übernimmt.
Unter Evans ist der Klan politisch am aktivsten und steigt zu einer mächtigen Geheimorganisation auf, der es gelingt, hunderte Richter, Sheriffs und Bürgermeister klanfreundlich zu stimmen. In den folgenden Jahren breitet sich der KKK in den gesamten USA aus. Zwischenzeitlich zählt der KKK ca. 3 Mio Mitglieder. Er entwickelt sogar eine Partnerschaft mit der Pillar of Fire Church, die die Methodistin Alma Bridwell White gegründet hat.
Weil der KKK nun auch die US-amerikanische Flagge und christliche Symbole wie z. B. das Kreuz benutzt und damit dem Selbstverständnis der überwiegend weißen, protestantischen Bevölkerung entgegen kommt, fällt es ihm wegen der steigenden Unzufriedenheit in der weißen Mittelschicht leicht, neue Mitglieder anzuwerben. Von neuen Mitgliedern werden 10 US-Dollar Aufnahmegebühr verlangt.
Die protestantische Kirche wird vom KKK genutzt um zu zeigen wann der Klan in eine neue Stadt kommt. Nach vorheriger Absprache mit dem Pfarrer suchen sie den Sonntagsgottesdienst auf und hinterlassen eine Spende die vom Pfarrer entgegengenommen und gesegnet wird. Danach wissen die Menschen dass der Klan auch in ihrer Stadt ist.

15. September 1923. Der Bundestaat Oklahoma verhängt als Maßnahme gegen den Terror und das Morden des KKK das Kriegsrecht. Der Einfluß des KKK wurde dadurch jedoch zunächst nicht gemindert.

1924. Der Ku-Klux-Klan steht mit 4,5 Mio. Mitgliedern auf dem Höhepunkt seines Einflusses. Einige aktive Mitglieder des KKK sind angesehene Politiker im Senat und Repräsentantenhaus. Auch einzelne Präsidenten sind offenbar Mitglieder. Präsident Warren G. Harding erhält im Weißen Haus von Alton Milford Young ("Empire Kludd") die feierliche Klansweihe. Dabei legt er knieend, unter Anwesenheit von Evans ("Empire Wizzard") und Richter Comer aus Alabama den Eid ab.
Die Terrorakte steigern sich immens. Der KKK setzt sich über bestehende Gesetze hinweg und agiert als eigene Macht im Staat. Im Zuge der Emanzipation treten auch Frauen in den KKK ein. Sie gründen auch eigene Gruppen wie "Women of the Ku Klux Klan". Zeitweise sind bis zu 500.000 Frauen Mitglieder im KKK.
Es kommt jedoch immer häufiger zu Streitigkeiten, Abspaltungen und separaten Klan-Gründungen. Weil Evans oft Zivilgerichte einschalten muss sinkt das Ansehen des KKK.

1925. D.C. Stephenson (Der "Große Drache") wird wegen Vergewaltigung und Mord an einer Lehrerin, die in einem Programm zur Überwindung des Analphabetismus aktiv war, von einem Gericht angeklagt. Nach seiner Verurteilung zu einer lebenslänglichen Haftstrafe werden von ihm Listen über zahlreiche Bestechungsgelder im KKK enthüllt.
In der Folge müssen mehrere Politiker zurücktreten. Dadurch werden einfache Mitglieder abgeschreckt und die Mitgliederzahl sinkt enorm.

1928. Der KKK ist nicht länger Geheimbund. Nach weiterem Mitgliederschwund durch Berichte über die Verbrechen des Klans in den Medien, die der Eigendarstellung des Bewahrers von Recht und Ordnung widersprechen, ist die Zahl der Mitglieder auf wenige hunderttausend gesunken. Auch die Weltwirtschaftskrise und dadurch steigende Armut und Unzufriedenheit kann der KKK nicht für sich ausnutzen. Die weiße Unter- und Mittelschicht engagiert sich vermehrt in gegnerischen Organisationen wie Gewerkschaften.

1930. In Texas führt ein weißer Mann einen schwarzen Mann, der mit Handschellen gefesselt ist, an einer Kette. Arthur Vaughn heißt der weiße Mann, er ist Sheriff der Stadt Sherman und er führt den Häftling vor. Stolz posiert Vaughn für ein Foto, eine Zigarette in der linken Hand. George Hughes, der schwarze Mann, soll die junge Frau eines Farmers attackiert und vergewaltigt haben, weil dieser ihm seinen Lohn nicht bezahlt hat.
Am 5. Mai 1930 bekennt sich Hughes im Gerichtsgebäude von Sherman schuldig, doch das beruhigt den Mob nicht. Der Sheriff sperrt den Schwarzen Hughes in einen großen Stahl-Safe. Der Gouverneur schickt Beamte der Texas Ranger zum Gericht, um die Lage zu beruhigen, doch er gibt die Anweisung: "Schützt den Neger, aber schießt auf niemanden!"
Die Polizisten weichen zurück, als die weißen Männer - bewaffnet mit Gewehren, Flaschen und Ziegelsteinen - das Gerichtsgebäude stürmen und es in Brand setzen. Die Schläuche der Feuerwehr werden zerhackt. George Hughes stirbt qualvoll in dem stählernen Safe, der ihn eigentlich schützen soll. Seine Leiche wird anschließend durch die Straßen von Sherman gezogen und ein weiteres Mal angezündet.

1935. Reverend T.A. Allen wird in Hernando (Mississippi) von weißen Farmern niedergeschossen und im Coldwater River ertränkt. Das „Vergehen“ des schwarzen Geistlichen: Er wollte eine Gewerkschaft für die ausgebeuteten, in Armut lebenden schwarzen Baumwollpflücker gründen.
Im selben Jahr wird ein anderer schwarzer Baumwollgewerkschafter, Joe Spinner Johnson, in Perry County (Alabama) wegen seiner Aktivitäten vom Feld gerufen und von einer Bande weißer Männer in „Schweineart mit einem Brett hinter seinem Nacken und Händen und Füßen vor seinem Körper gefesselt“ und geschlagen. Sein verstümmelter Leichnam wird Tage später nahe der Stadt Greensboro gefunden.

1939. Evans muss den Ku-Klux-Klan an James H. Colescott und Samuel Green verkaufen. Die beiden Käufer wolten sich mit den Nationalsozialisten verbünden. Die Pläne werden jedoch durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor und die bald darauf erfolgende Kriegserklärung durch das Deutsche Reich zunichte gemacht.

1940. Jesse Thornton wird in Luverne (Alabama) von einer aufgebrachten Menge ermordet, weil er einen weißen Polizeibeamten bei dessen Namen, aber ohne den Titel „Mister“ angesprochen hat.

1944. Colescott und Green müssen den KKK nach Steuerforderungen des Staates offiziell ein zweites Mal auflösen.

Oktober 1958. In Monroe, North Carolina kommt es zum sogenannten "Kissing Case". Zwei schwarze Jungen, der siebenjährige David "Fuzzy" Simpson und der neunjährige James Hanover Thompson werden festgenommen, nachdem ein weißes Mädchen sie bei einem Kinderspiel auf die Wangen geküsst hat. Beide werden wegen sexueller Belästigung verurteilt und in ein Erziehungsheim verwiesen.  Die örtliche Ku-Klux-Klan-Gruppe aus Monroe stellt danach brennende Kreuze vor den Häusern der Eltern auf und Unbekannte schießen auf die Häuser der Eltern.

1960er Jahre. Gleichzeitig mit dem Aufkommen der Bürgerrechtsbewegung kommt es zur Wiederbelebung diverser Klanorganisationen. Die bedeutendste davon ist der White Knights of the Ku Klux Klan ("Weiße Ritter des Ku-Klux-Klan") im Bundesstaat Mississippi. Er wird von Samuel Bowers geführt. Gegner des Klans wurden durch brennende Kreuze im Vorgarten gewarnt.
Die neubelebten Klan-Gruppen sind verantwortlich für gewalttätige Angriffe gegen Schwarze und Bürgerrechtler in Städten überall im Süden wie Jacksonvilleund St. Augustine in Florida, Birmingham und Montgomery in Alabama und Meridian in Mississippi. Von den Klan-Anhängern wird erheblicher Druck auf die Schwarzen ausgeübt, nicht zu wählen. So sind z. B. im Jahr 1960 42 % der Bevölkerung des Bundesstaates Mississippi Schwarze, aber nur 6 % haben ein registriertes Wahlrecht und gerade 2 % gehen wirklich wählen.
Einige Klangruppen versuchen sich die Kriegsflagge der Konföderation anzueignen um sie im Kampf gegen die Aufhebung der Rassentrennung um Süden der USA zu benutzen. Diese Identifikation wird jedoch von Aktivisten im Mittleren Westen nicht anerkannt.
Seitdem stuft das FBI den Klan als „hate group“ (zu Deutsch: Hassgruppierung) ein und überwacht ihn.

1963. In einer schwarzen Baptistenkirche in Birmingham (Alabama) explodiert eine Bombe und reist vier Mädchen in den Tod.

Mai 1964. Zwei 19-jährige Schwarze fallen den rassistischen Morden des Ku-Klux-Klan zum Opfer.  James Seale hält zunächst die beiden Anhalter Henry Hezekiah Dee und Charles Eddie Moore mit einer Schrotflinte in Schach, während ein Komplize auf sie einschlägt. Anschließend werfen die beiden ihre Opfer mit schweren Gewichten lebendig in den Mississippi.

21. Juni 1964. Die drei Bürgerrechtler Michael Schwerner, James Cheney und Andrew Goodman werden von Mitgliedern des Ku Klux Klan ermordet. Die Bürgerrechtler haben kurz zuvor den Brandanschlag auf eine Schule untersucht.
Erst sechs Wochen nach der Tat entdecken FBI-Beamte die drei Leichen unter einem Erddamm. Es folge eine Serie von Festnahmen. Drei Jahre nach der Bluttat werden sieben Klan-Mitglieder verurteilt, allerdings nur wegen Verabredung zu einer Straftat. Keiner von ihnen sitzt länger als sechs Jahre in Haft.

Ende der 1960er Jahre. Trotz aller Bemühungen verliert der KKK mit den Erfolgen der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zunehmend an Bedeutung. Interne Machtkämpfe, Korruption und eine zunehmend unbeliebte Agenda reißen die Gruppierung auseinander. Die einzelnen Gruppen begannen, sich gegenseitig Mitglieder abzujagen und Nähe zu liberalen Gruppen vorzuwerfen. Die Mitgliederzahl sinkt auf etwa 1200 Mitglieder. Auch das FBI beginnt den Klan systematisch durch bezahlte Informaten zu infiltrieren. Dadurch können einige Morde (z.B. an den Führern der Bürgerrechtsbewegung COFO) aufgeklärt werden.
Der Bundesstaat Mississippi lehnt es jedoch ab, Anklage zu erheben. Im Fall von COFO schreitet letztendlich das Justizministerium der USA ein. Die Mörder werden verurteilt. Das ist jedoch eine Ausnahme. Oft werden die Täter von sympathisierenden Jurymitgliedern freigesprochen.
Langsam vollzieht sich ein Wandel und es werden immer mehr Klanmitglieder angeklagt, zunächst hauptsächlich durch das Justizministerium auf Bundesebene. Hauptgrund für den Niedergang des KKK ist wohl die Bürgerrechtsbewegung die sich immer mehr durchsetzt.

1970er Jahre. Da die strikte Rassentrennung sich nicht mehr durchsetzen läßt und der Klan unter 2000 Mitglieder zählt, ist der Knights of the Ku Klux Klan (abgekürzt K.KKK beziehungsweise KKKK) nur noch in Diskussionen um die Rassentrennung im Alltag und die Quotenregelung (Anteil an schwarzen Schülern) von Bedeutung.
Einen leichten Aufschwung erfährt er jedoch durch den neuen Anführer David Duke. Dieser tritt "seriös" auf und pflegt mit den Medien einen geschickten Umgang um das Image des KKK zu verbessern. Die Mitgliederzahl steigt daraufhin auf etwa 3500 Mitglieder an. Dukes Auftreten und seine Politik stoßen jedoch auf Kritik in den eigenen Reihen. Einige Gruppen spalten sich ab um wieder mit Gewalt zu versuchen ihre Ziele zu erreichen.

1975. Duke kandidiert erfolglos für einen Sitz im Senat von Louisiana.

Oktober 1978. Mit einer Anzeige  einer Tageszeitung in Colorado Springs sucht der Ku-Klux-Klan neue Mitglieder. Interessenten sollen einen Brief an eine Postfach-Adresse schicken. Der schwarze Polizist Ron Stallworth schreibt und erklärt, warum er Klan-Mitglied werden möchte. In jedem Satz benutzt der das diskriminierende Wort Nigger und hetzt gegen Schwarze um den Klan als Untercoveragent zu unterwandern.
Eine Woche später wird er vom lokalen Anführer des Klans, einem Soldaten der US-Army angerufen. Er erklärt, dass Stallworth genau der Typ wäre, den man suche. Ein "reiner Arier mit weißem US-amerikanischem Blut". Stallworth erklärt, seine weiße Schwester hätte einen schwarzen Freund, was er nicht ertragen könnte. Sein Gesprächspartner verspricht ihm Unterstützung, wenn er dem Klan beitritt.
Stallworth gibt ihm den richtigen Namen, aber eine falsche Adresse. Weil er jedoch eine Woche später als Schwarzer nicht an einem Treffen teilnehmen kann schickt er seinen weißen Kollegen "Chuck" aus dem Drogendezernat damit dieser sich als Stallworth ausgibt.
"Chuck" besteht die Prüfung der Rassisten und wird in den Klan aufgenommen. Er bekommt auch einen Ausweis auf den Namen Ron Stallworth. Danach spricht Stallworth am Telefon und "Chuck" geht zu den Treffen. Nachdem er sich als "loyales Mitglied" beweist soll er Vorsitzender der Ortsgruppe in Colorado Springs werden. Er bekomm auch Kontakt zum Grand Wizard, David Duke.
Insgesamt sieben Monate lang hört Stallworth den Klan aus und verhindert dabei offenbar zwei Bombenanschläge auf Schwulenbars und nächtliche Zeremonien bei denen Kreuze verbrannt werden sollten. Der Klan versucht zu der Zeit auch, sich mit einer Neonazi-Gruppe in Colorado zu verbünden.
Verhaftungen gibt es keine. Mehrere Soldaten der US-Army müssen jedoch ihre Posten räumen und das Pentagon leitet Untersuchungnen ein. Die Aktion muss im April 1979 abgebrochen werden. Stallworth weigert sich, die Führung der Ortsgruppe von Colorado Springs zu übernehmen und macht sich verdächtig.
„Chuck“, der weiße Stallworth, muss verschwinden, genauso wie alle Unterlagen und Kontaktadressen. Stallworth selbst wechselt zur Polizei nach Utah. Später schreibt er darüber das Buch "Black Klansman".

1979. David Duke scheidet aus der Führungsebene des KKK aus. In Greensboro in North Carolina werden bei einem Überfall von Mitgliedern der American Nazi Party und des Klans fünf kommunistische Demonstranten ermordet.

1980er Jahre. Es kommt sporadisch zu weiteren Gewaltakten. Die Mitglieder des KKK halten sich jedoch stärker zurück weil ihnen klar wurde, dass sie nun, im Gegensatz zur Vergangenheit, auch zum Tode verurteilt werden können.

1983. Der afroamerikanische Entertainer Daryl Davis in der "weißen Country-Bar" Silver Dollar Lounge in Maryland ein Mitglied des KKK kennen. Die beiden werden Freunde. Schließlich führt das zur Auflösung der KKK in Maryland.

1987. Die größte noch bestehende Gruppe des KKK "United Klans of America" (Vereinigte Klans von Amerika) muss wegen einer Zivilrechtsklage aufgelöst werden.
Die Anti-Klan-Organisation Klanwatch hatte der Mutter des vom Klan ermordeten Michael Donald zu dieser (weiteren) Klage geraten, nachdem die Mörder ihres Sohnes bereits verurteilt worden sind. Die Vereinigten Klans von Amerika werden wegen der Aufrufe zu Gewalttaten und Morden ihrer Anführer zu einer Strafe von 7.000.000$ verurteilt, die sie nicht bezahlen können. Das gesamte Eigentum der Gruppe wird an die Kläger übergeben und die Gruppe aufgelöst.

1988. David Duke bewirbt sich vergeblich um das Amt des Präsidenten der USA. In diesem Jahr wird in dem Film "Mississippi Burning" die Geschichte der Bürgerrechtler, die am 21 Juni 1964 vom Ku-Klux-Klan ermordet wurden, verfilmt.

Anfang der 1990er Jahre. Dennis Mahon unterstützt Carsten Szczepanski (später V-Mann "Piato") sowie rechtsradikale Gruppen in ihren Bemühungen, einen deutschen Ku-Klux-Klan aufzubauen. So stellt er Szczepanski Propagandamaterial, unter anderem die von ihm herausgegebenen Klanzeitschriften „The White Beret“ und „The Oklahoma Excalibur“, zur Verfügung und tritt bei einer Kreuzverbrennung in Halbe, bei dem ein Team von RTL plus zugegen ist, als Redner auf.

1991. Duke kandidiert ein zweites Mal erfolglos für einen Sitz im Senat von Louisiana.

1992. Duke bewirbt sich ein zweites Mal vergeblich um das Amt des Präsidenten der USA.

1995. Der KKK bekämpft offenbar verstärkt schwarze Kirchengemeinden. In den Jahren bis 2012 werden mehr als 180 Kirchen afroamerkanischer Gemeinden durch Brandanschläge zerstört. Dabei wird vermutet dass der KKK beteiligt ist.

1997. Das Klanmitglied Henry Hays wird wegen Mordes an Michael Donald hingerichtet. Er ist seit 1913 der erste Weiße, der in Alabama wegen Mordes an einem Schwarzen hingerichtet wird.

Beginn des 21. Jahrhundert. Man schätzt die Mitgliederzahl auf 5000 Klansmänner. Der Klan tritt nicht als geschlossene Organisation auf, sondern verteilt sich auf einzelne unabhängige Sektionen über die Vereinigten Staaten. Er sucht vermehrt Kontakt zu anderen rechtsextremen Bewegungen.

2000 bis 2005. Die Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center schätzt, dass in diesen Jahren die Mitgliederzahl des Klan um mehr als 60 Prozent gestiegen ist. Vor allem die illegale Einwanderung aus Mexiko treibt den Kapuzenmännern neue Anhänger zu. Von der Regierung Bush enttäuschte Abtreibungsgegner, Radikalchristen und Schwulenfeinde verstärken die Reihen.

2000. Donald Trump (Präsidentschaftskandidat 2016) sagt, mit David Duke und ähnlichen Politikern am rechten Rand wolle er nichts zu tun haben. Duke sei ein Neonazi.

2005. Das Klanmitglied Daniel James Schertz wird zu einer Haftstrafe von 14 Jahren verurteilt. Sein Plan, mit Bomben Busse für mexikanische Wanderarbeiter zu sprengen, ist aufgeflogen.

Juni 2005. Der frühere Ku-Klux-Klan-Führungsmann Edgar Ray Killen wird wegen dreifachen Totschlags am 21. Juni 1964 zu 60 Jahren Haft verurteilt.

15. Juni 2007. In einem Prozess sehen die Geschworenen es als erwiesen an, dass der heute 71-jährige James Seale im Jahr 1964 die beiden 19-jährigen Anhalter Henry Hezekiah Dee und Charles Eddie Moore ermordet hat. Seale droht nun eine lebenslange Haftstrafe. Hauptbelastungszeuge war ein anderes Ex-Mitglied des rassistischen Geheimbundes in den US-Südstaaten, dem von den Behörden Immunität zugesichert wurde. Der Mann sagte aus, dass Seale vor ihm erklärt habe, die beiden jungen Männer getötet zu haben.

2008. Heute existieren zwischen 80 und 150 Ku-Klux-Klan-Gruppen mit geschätzten 10.000 Mitgliedern. Einige der Gruppen agieren völlig im Verborgenen, weder ihre Namen noch die der Mitglieder sind bekannt. Eine Robe für den Ku-Klux-Klan aus Baumwolle kostet derzeit 105 US-Dollar, eine aus Satin 140 US-Dollar.

Ab 2009. Nach der Wahl von Barack Obama, dem bisher einzigen Afroamerikaner in diesem Amt, zum Präsidenten der USA bekommt der Ku-Klux-Klan neuen Zulauf. Für die selbst ernannten „Patrioten“ des Ku-Klux-Klans (KKK) ist Obamas Wahl der ultimative Sündenfall, der mit der Niederlage der sklavenhaltenden Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg 1865 begann. Der amtierende Präsident der Demokratischen Partei personifiziert für die Klansleute alles, was sie für den Niedergang Amerikas verantwortlich halten: Einwanderung, Schwulenemanzipation, Gesundheitsreform. Immobilien- und Wirtschaftskrise sind der ideale Nährboden für den Klan, neue Kampfgenossen zu rekrutieren.

2012. In den USA hat der KKK derzeit etwa 5000 bis 8000 Mitglieder die weltweit enge Verbindungen zu anderen rassistischen Gruppierungen unterhalten.

Oktober 2012. Im US-Bundesstaat Louisiana sind auf die 20-jährige Afroamerikanerin Sharmeka M. 3 Männer mit weißen Kapuzenpullovern zugestürmt, haben sie mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet. Sie konnte sich brennend zu einem Wasserhahn schleppen, die Flammen löschen und einen Notruf absetzen. Die Ärzte diagnostizieren im Krankenhaus dass 60% ihrer Körperoberfläche mit Brandwunden bedeckt sind. Auf den Lack ihres Autos waren die Buchstaben KKK und eine Beleidigung mit Zahnpasta geschmiert worden. Laut CNN hat sie sich das aber möglicherweise auch selbst angetan.

2013. In Alabama wird ein ehemaliger KKK-Mann zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er in einer von Schwarzen bewohnten Gemeinde ein Holzkreuz aufstellte, mit Benzin übergoss und in Flammen aufgehen ließ. Er habe die Gemeinde „terrorisieren“ wollen, urteilte der Richter.

2. Oktober 2013. In Washington wird über den Etat gestritten. Der Zwangsurlaub von 800.000 Staatsbediensteten führt unter anderem dazu dass die  für den 5. Oktober geplante Demonstration des Ku-Klux-Klan in Pennsylvania wegen der Schließung des Gettysburg National Military Park nicht stattfinden kann. Die Parkverwaltung hatte den Marsch zuvor unter Hinweis auf den starken Schutz der Meinungsfreiheit in der US-amerikanischen Verfassung genehmigt.

2014. Die Schätzungen gehen derzeit von 5000 bis 12.000 Mitgliedern des KKK in den USA aus.

13. April 2014. Der 73-jährige Glenn Miller (Ku-Klux-Klan-Mitglied, Armeeveteran und pensionierter Lkw-Fahrer) erschießt in Overland Park in der Metropolregion Kansas City drei Menschen in zwei jüdischen Einrichtungen. Der Täter wird danach etwa eine Meile entfernt von den Tatorten auf dem Parkplatz einer Grundschule festgenommen.

Sommer 2014. Streitschriften in Long Island sorgen für Schlagzeilen, auf denen die Gruppe Loyal White Knights of the Ku Klux Klan offen gegen Einwanderer aus Mittel- und Südamerika hetzt und vor der Unterdrückung der weißen Rasse warnt. Lokale Fernsehsender berichten über die rechte Bedrohung, auch die New York Times greift die Geschichte auf.

9. Juni 2014.  Der „Loyal White Knights of the Ku-Klux-Klan“ hat die Jugendorgansiation „Junior Order of the Knights Kids Kadet Klub“ ins Leben gerufen. Zehn US-Dollar kostet die Aufnahme, der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt fünf Dollar. Bewerben dürfen sich Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Kinder sollen dort mehr über die "weiße Kultur" erfahren und lernen wie man weitere Mitglieder rekrutiert und lokale Chapter in Schulen gründet.

17. Juli 2014. In der Stadt Seneca im US-Bundesstaat South Carolina werden vom Ku-Klux-Klan Süßigkeitenpakete mit der Aufschrift „Save our land, join the klan“ nachts vor die Häuser geworfen. Neben den Süßigkeiten beinhalten die Pakete Flyer des Klans. Darauf wirbt er um neue Mitglieder und warnt vor illegalen Einwanderern. Auch eine Hotline-Nummer ist dabei.
Robert Jones, der lokale Chef der KKK-Vereinigung, sagt zum TV-Sender Fox, die Aktion sei Teil einer Rekrutierungskampagne, die drei Mal pro Jahr stattfinde. Niemand, der die Pakete bekomme, müsse sich fürchten. Außer natürlich, er tue etwas, das der Klan moralisch verurteile.
Keine Häuser würden speziell ausgewählt. „Ich meine, wir können ja nicht wissen, wer in den Häusern wohnt, ob sie schwarz, weiß, Mexikaner sind oder schwul“, sagte Jones. Wenn man das tun würde, wäre man ja ein „Rassist“.
Er weist die Vorwürfe von sich, einer rassistischen Gruppe anzugehören. Seiner Aussage zufolge ist der Klan vielmehr eine Bürgerrechtsbewegung, die der Bibel folge. Seine Organisation hätte mehr als 8500 Mitglieder. Sie lege derzeit den Fokus auf illegale Einwanderung.

9. August 2014. Der schwarze Teenager Michael Brown wird in der Kleinstadt Ferguson im US-Bundesstaat Missouri auf dem Weg zu seiner Großmutter von dem Polizisten Darren Wilson mit sechs Schüssen getötet. Browns einziges Vergehen ist offenbar seine Hautfarbe.
Danach entbrennt ein Rassenkonflikt. Die Mehrheit der rund 21.000 Einwohner des Vorortes von St. Louis ist dunkelhäutig. Sie klagen seit langem über Diskriminierung und Gewalt durch die mehrheitlich weißen Polizeikräfte. Auch aus anderen Teilen der USA reisen Menschen an, um sich an den Protesten zu beteiligen.
Der „New Empire Knights of the Ku Klux Klan" veröffentlicht in seinem Blog ein Bild von Browns Leiche und stellt diffamierende Behauptungen über den Jugendlichen auf. „Ich bin froh, dass die Polizei Michael Brown erschossen hat. Das bedeutet ein Krimineller und Schläger weniger auf der Straße“. Der Ku-Klux-Klan kündigt an, Gelder aus einem Spendenfonds an den Todesschützen Darren Wilson zu überreichen. In einem Blog schreiben die Rassisten Wilson wäre ein Held: "Wir brauchen mehr weiße Polizisten, die gegen Neger sind und die jüdisch kontrollierten schwarzen Gangster zurechtweisen." Es gibt aber offenbar keine Hinweise darauf, dass Wilson mit der Aktion des Ku-Klux-Klans zu tun hat.

November 2014. John Abarr von den „Rocky Mountain Knights“ möchte dass sich der Klan auch für Schwarze und Juden öffnet. Es gehe nicht mehr um Hass, sondern um den Schutz der weißen Rasse. Der Klan wäre für die Weißen letztlich das, was die anerkannte NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) für die Schwarzen ist. Seine Gruppe vertrete eine neue Generation und laut Statuten darf nun jeder Mitglied werden, der mindestens 18 Jahre alt ist und im Pazifischen Nordwesten der USA wohnt. Festhalten will er an den geheimen Ritualen, der geheimnisvollen Sprache des Verbandes und den Kostümen mit weißen Kutten und Spitzhauben.
Abarr beteuert, selbst mit Schwarzen befreundet zu sein. Seit 2013 organisiere er gar eine „Friedenskonferenz“ in Montana gemeinsam mit schwarzen Bürgerrechtlern. Dabei sei ihm aufgefallen, dass die NAACP nicht ausschließlich schwarze Mitglieder habe, und dass der Einfluss anderer Gruppen die Organisation stärke.
Abarr glaubt selbst nicht, dass sehr viele Nicht-Weiße seinen Rocky Mountain Knights beitreten werden. Aber auch sonst ist von dieser Idee niemand so richtig begeistert. Bradley Jenkins, „Imperial Wizard“ der United Klans of America will offiziell verbieten lassen, den Namen des KKK für diese Idee zu nutzen weil sie sich " gegen jedes Prinzip unserer Organisation und jede Regel unserer Satzung“ stellt.
Heidi Beirich vom Southern Poverty Law Center vermutet einen "Publicity-Stunt" für einen möglichen Wahlkampf von Abaar der schon 2011 für ein Amt im Kongress in Montana kandidierte.

14. November 2014. Anonymous veröffentlicht ein Video auf YouTube, in dem es den KKK vorwarnt: Die Server des KKK seien bereits mit Viren befallen und man werde die Seiten und Facebook-Profile allesamt löschen. In dem Video sind bereits Fotos einiger Facebook-Profile zu sehen. Klarnamen zeigt Anonymous ebenfalls.

16. November 2014. Kurz nachdem Mitglieder des "Traditionalist American Knights of the Ku Klux Klan" mit Flugblättern gedroht haben, in der Stadt Ferguson protestierende Menschen zu erschießen übernimmt das Hackerkollektiv Anonymous zweiTwitter-Accounts des Klans (@KuKluxKlanUSA und @YourKKKCentral) und attackiert die Websiten, bis sie nicht mehr erreichbar sind. Die Aktion läuft auf Twitter unter dem Hashtags #OpKKK (das "Op" steht für Operation, KKK ist die Abkürzung des Klans) und #HoodsOff („Kapuzen runter“, eine Anspielung auf die weiße Kopfbedeckung des Klans).
Die Anonymous-Anhänger veröffentlichen mit den Worten „Der Krieg hat begonnen“ zudem über den offiziellen Twitter-Account des Ku-Klux-Klan das Bild eines erhängten Klan-Mitglieds in weißer Kutte und kündigen eine weitere Erklärung an. Des Weiteren werden unter dem Hashtag #OPKKK Namenslisten und Bilder von Mitgliedern über Anhänger des Klans in Ferguson und Umgebung veröffentlicht. Selbst vermeintliche Verbindungen zwischen dem Klan und dem örtlichen Polizeirevier macht die Gruppe öffentlich. Zudem heißt es, man habe sich Zugang zu privaten Accounts verschafft und könne weitere Mitglieder bloßstellen.
Seit dem Tod von Michael Brown im August kommt es in Ferguson immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrierenden. Selbst ein verhängter Ausnahmezustand kann die Krawalle nicht verhindern. Eine sogenannte Grand Jury soll demnächst über das weitere juristische Vorgehen im Fall des Todesschützen entscheiden.

27. November 2014. Derzeit schätzt man den Klan auf 34 bis 160 Gruppierungen. Selbst die größten der Splittergruppen haben heute nicht mehr als hundert Mitglieder.

12. Februar 2015. Die  Organisation Equal Justice Initiative (EJI – Initiative für gleiche Gerechtigkeit) legt die Dokumentation „Lynching in America“ vor. Für die Zeit zwischen 1877 und 1950 werden 3959 Fälle dokumentiert. Das sind etwa 700 mehr, als bislang bekannt waren.
Florida, Mississippi, Arkansas und Louisiana lagen im Verhältnis von Lynchaktionen zur Bevölkerungszahl vorne. In absoluten Zahlen bildeten Georgia und Mississippi die schaurige Spitze. Insgesamt wurde in zwölf Bundesstaaten gelyncht, darunter Texas, Alabama, Arkansas, Virginia, North und South Carolina und Kentucky.

17. Juni 2015. Bei dem rassistischen Attentat von Charleston (South Carolina) auf die afroamerikanische Kirche der "Emanuel African Methodist Episcopal Church" werden neun Afroamerikaner getötet, die zu einer Bibelstunde zusammengekommen sind. In seinem Bekennerbrief schreibt er: "In Charleston gibt es das größte Missverhältnis zwischen Schwarzen und Weißen. Wir haben keine Skinheads, keinen Ku-Klux-Klan, wir quatschen nur im Internet. Jemand muss den Mut haben, sich der Realität zu stellen."

Ende Juni 2015. Donald Trump gibt bekannt, dass er um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner kämpfen wolle.

Anfang Juli 2015. Der „Daily Stormer“, Amerikas populärste Neonazi-Website, spricht eine Wahlempfehlung für Donald Trump aus. Im Leitartikel heisst es:  „Trump ist bereit zu sagen, was die meisten Amerikaner denken: Es ist Zeit, diese Leute zu deportieren“. Der „Stormer“ appelliert an Weiße, „zum ersten Mal in unserem Leben für den einen Mann zu stimmen, der tatsächlich unsere Interessen vertritt“.

19. Juli 2015. In der Hauptstadt Columbia des US-amerikanischen Bundesstaats South Carolina demonstrieren Mitglieder des Ku-Klux-Klan gegen die Abschaffung der umstrittenen Konföderiertenflagge nach dem Terroranschlag von Mitte Juni. Die Ku-Klux-Klan-Anhänger halten auf den Stufen des Parlaments die Konföderiertenflagge hoch, auch Hakenkreuzfahnen werden gezeigt.
In sozialen Netzwerken verbreitet sich danach ein Foto das einen schwarzen Polizisten zeigt, der einem Demonstranten, auf dessen T-Shirt ein Hakenkreuz prangt, stützt. Der Demonstrant soll offenbar einen Hitzschlag erlitten haben.
Im Anschluss an die Demo kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Ku-Klux-Klan-Anhängern und Gegendemonstranten.

2015. Ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 1927 über die Festnahme von sieben Ku-Klux-Klan-Mitgliedern nach gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei im Bundesstaat New York taucht auf. Etwa tausend Anhänger gerieten demnach damals mit rund hundert Beamten aneinander. Einer der Festgenommenen war dem Bericht zufolge der Vater des US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.
Trump bezeichnet den Bericht unverzüglich als "lächerlich". "Er wurde niemals festgenommen", sagt der 69-Jährige der britischen Tageszeitung "Daily Mail" mit Blick auf die Enthüllungen über seinen Vater. "Er hat damit nichts zu tun, dies ist niemals geschehen, das ist Unfug und nie passiert".

August 2015. US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump erklärt, ein eventuelles endorsement David Dukes zurückzuweisen: "Ich will David Dukes Unterstützung nicht. Ich habe es nicht nötig, dass jemand dazu aufruft mich zu wählen."

23. August 2015. Organisationen wie der Ku-Klux-Klan werden in den USA "Hate Groups" genannt, Hass-Gruppen. 784 sind es nach Angaben des renommierten "Southern Poverty Law Center". In den vergangenen 15 Jahren stieg ihre Zahl um 30 Prozent. Zunächst nach den Terroranschlägen vom 11. September, dann nach der Wahl des ersten schwarzen Präsidenten.
Der "Klan" ist die bekannteste extremistische Gruppierung in den USA. Andere gelten heute aber als weit gefährlicher. Etwa die "Nationalsozialistische Bewegung" (NSM) mit Zentrale in Detroit, deren Mitglieder Uniformen aus dem Dritten Reich tragen. Oder die "Arische Bruderschaft", die aus Gefängnissen operiert und sich durch Drogenhandel und Prostitution finanziert.
Nach dem 11. September 2001 wurden in den USA fast zweimal mehr Menschen durch rechtsgerichtete Fanatiker getötet als durch muslimische. Sieben islamistische Attentate, den Bombenanschlag auf den Boston-Marathon eingeschlossen, forderten 26 Tote, die 19 Anschläge rechter Extremisten dagegen 48. Die meisten Schlagzeilen machten Wade Michael Page, Mitglied der Skinheadgruppierung "Northern Hammerskins", der 2012 in Wisconsin sechs Menschen in einem indischen Sikh-Tempel tötete, sowie Jerad und Amanda Miller aus Las Vegas, die zwei Polizisten in einer Pizzeria erschossen und Hakenkreuze auf den Leichen hinterließen.

5. November 2015. Anonymous stellt Daten von etwa 1000 Mitgliedern des Ku-Klux-Klan (KKK) ins Netz. Die Liste ist übersichtlich aufbereitet, in einer Zeile steht ein Name oder Spitzname, in den Zeilen darunter Informationen zur Person, selten eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer. Meist steht da das dazugehörige Profil auf Facebook, Google+ oder Twitter, manchmal sind es auch mehrere. Viele davon sind bereits gelöscht. In vorhandenen findet man rassistische Hassbotschaften, gemischt mit Bildern von den Minions oder Fotos von Kindern und Familie.
Die Daten sollen durch bloße Recherche zusammengetragen worden sein, über Experteninterviews, "digitale Spionage" und öffentlich zugängliche Quellen. Elf Monate habe es gedauert, den Datensatz zusammenzutragen.
Für die Anhänger der Anonymous-Bewegung stellt der 5. November ein besonderes Datum dar. Am 5. November 1605 flog die Pulververschwörung (Gunpowder Plot) des britischen Offiziers Guy Fawkes auf, dessen Konterfei noch heute die Masken vieler Anonymous-Sympathisanten ziert und durch den Film „V wie Vendetta“ erneut Berühmtheit erlangte.

7. Januar 2016. Das Jahr 2015 war laut Statistik der Anti-Defamation League (ADL) in den USA mit 52 Opfern das blutigstes Terrorjahr seit 1995. Weniger ausländische Islamisten, sondern vor allem weiße Rassisten, Anti-Regierungs-Ideologen und US-Terroristen sind dafür verantwortlich. Die Al-Qaida-Terrorschläge in den USA vom 11. September 2001 mit 2996 Toten kommen in dieser Statistik nicht zum Tragen, weil sie von ausländischen Tätern ausgeführt wurden.

Laut ADL töteten einheimische Terroristen zwischen 2006 und 2015 insgesamt 295 Menschen in den USA. Weiße Rassisten zeichneten demnach für 70 Prozent der Opfer (206 Tote) verantwortlich, während regierungsfeindliche Terroristen auf 15 Prozent (44) kamen. Einheimische islamistische Terroristen töteten in diesem Zeitraum 38 Amerikaner.

25. Februar 2016. David Duke - bekannt als Antisemit und Rassist - gibt seine Unterstützung für Donald Trump via Facebook bekannt. Im selben Post schmipft er auf den Einfluss der "Zionisten" in den USA. In einer Radiosendung sagt Duke: Es wäre ein "Verrat am eigenen Erbe", wenn sie nicht Trump wählten.

26. Febuar 2016. Auf einer Wahlveranstaltung von Donald Trump erscheint ein Mann mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "KKK endorses Trump" (Der Ku-Klux-Klan unterstützt Trump). Dazu hat er sich einen gelben Stern an die Brust geheftet, auf dem "Mexikaner" steht. Mit dem T-Shirt spielt der Demonstrant auf David Duke an.
Auf die Frage eines Reporters nach David Duke meint Trump noch knapp und leidenschaftslos: "Ich wusste gar nicht, dass er mich unterstützt. David Duke unterstützt mich? Ich distanziere mich, okay?"

27. Febuar 2016. Im Pearson Park in Anaheim hat der Ku-KluxKlan eine Demo angekündigt. Bereits vorher tauchen laut Polizeiangaben etwa 30 Gegendemonstranten auf. Als dann sechs Anhänger des Klan ankommen und aus ihren Autos aussteigen möchten, gehen ihre Gegner offenbar sofort auf sie los. Einer der Klan-Leute sticht mit der Spitze eines Flaggenstabs einen Gegendemonstranten niedergestoch. Daraufhin bricht eine wilde Prügelei aus. Nach Angaben eines Polizisten vor Ort wird ein weiteres KKK-Mitglied mit einem Messer gesehen und festgenommen.
Der Ku-Klux-Klan ist in der früher fast nur von Weißen bewohnten Stadt Anaheim seit mehr als 100 Jahren aktiv. Inzwischen ist die Mehrheit der 350.000 Einwohner hispanischer Herkunft.
Inzwischen soll die Anzahl der KKK-Gruppen in der gesamten USA wieder auf etwa 190 angestiegen sein und zwischen 5000 und 8000 Mitgliedern haben.

29. Febuar 2016. Präsidentschaftskandidat Donald Trump wird in der Talkshow „State of the Union“ des Fernsehsenders CNN wegen der gewaltsamen Zusammenstöße nach dem Ku-Klux-Klan befragt. Trump vermeidet jedoch trotz Aufforderung eine Distanzierung und antwortet, er wisse nicht, von welcher Gruppe die Rede sei: „Sie wollen, dass ich eine Gruppe verurteile, von der ich nichts weiß“. Er müsse sich zum Thema Ku Klux Klan und anderer extremistischer Gruppe erst schlau machen. Er vermeidet auch eine Distanzierung zum Anführer des Ku Klux Klan, David Duke.

21. Juni 2016. Die Justiz schließt nach 52 Jahren die Ermittlungsakten um die rassistischen Morde des Ku-Klux-Klans vom 21. Juni 1964 an drei jungen Bürgerrechtlern. Der Fall wird in einem 52-seitigen Abschlussbericht dokumentiert. Von fünf Personen, die vermutlich an den Morden beteiligt waren, sind noch zwei am Leben. Da viele Zeugen "offensichtlich nicht bereit sind, ihr Wissen mit uns voll zu teilen" reicht es aber offenbar nicht für eine Anklage.

Anfang Juli 2016. Ein Polizist in Baton Rouge erschießt im US-Bundesstaat Louisiana den CD-Verkäufer Alton Sterling auf offener Straße. Das Opfer ist ein 37-jähriger Schwarzer. Nur wenige Stunden später stirbt bei einem ähnlichen Vorfall in Minnesota der 32-jährige Philando Castile durch die Kugeln eines Polizisten. Bei einer Demonstration im texanischen Dallas tötet daraufhin ein ehemaliger US-Soldat aus dem Hinterhalt fünf Polizisten und verletzt mehrere schwer. Mitte des Monats ermordet in Baton Rouge erneut ein Heckenschütze drei Polizisten. Beide Täter sind schwarz.

2. Juli 2016.  Seit sechs Jahren führt er die Frank Ancona Traditionalist American Knights mit 2500 Mitgliedern. Es handelt sich offenbar um die derzeit am schnellsten wachsende Gruppierung innerhalb des Ku-Klux-Klan. Ancona soll pro Tag bis zu 100 Anrufe von Interessenten bekommen. Das Wachstum wird auf die Unruhen von Ferguson im Jahr 2014 zurückgeführt.
Der Großmeister fährt die Strategie "Weg von der Geschichte als Hassgruppe". Auf der Internetseite heißt es jedoch: „Die weiße Rasse muss sich reinhalten und Amerika von den niederen Rassen zurückerobern.“ Vor knapp einem Jahr wurden drei Mitglieder der Traditionalist American Knights in Florida festgenommen. Sie sollen einen Mord an einem Schwarzen geplant haben.

26. August 2015. Hillary Clinton (Präsidentschaftskandidaten der Demokraten) rückt in ihrer Rede  in Reno im US-Bundesstaat Nevada deutlich wie nie zuvor ihren republikanischen Gegner Donald Trump in die Nähe weißer Rassisten und Verschwörungstheoretiker. "Er bringt Hass-Gruppen in den Mainstream und hilft dem radikalen Rand dabei, die republikanische Partei zu übernehmen".

28. Oktober 2016. Das riesige Felsrelief Stone Mountain in Georgia feiert die Anführer der Sezessionsbewegung der Südstaaten. Gigantische Statuen des Konföderiertenpräsidenten Jefferson Davis und der Generäle Thomas Jackson und Robert Lee auf Pferden reitend sind hier in den Granit geschlagen. Der Ort hat immer noch zentrale Bedeutung für den Ku-Klux-Klan. Vor dem Felsen liegt ein Ehrenplatz mit Tribünen für jeden Bundesstaat, der sich damals abgespalten hat. Auf Schautafeln und im Museum ist viel von Ehre und Tapferkeit zu lesen.
Das Ehrenmal wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Privatinitiative gestartet. Es erlebte mehrere Fehlschläge, bis der Staat Georgia im Jahr 1958 die Fertigstellung des riesigen Reliefs in die Hand nahm. 1970 wurde es eingeweiht. Nur eine kleine, kaum auffallende Plakette im Museum weist verschämt darauf hin, welche zentrale Bedeutung der Berg für den rassistischen Ku-Kux-Klan hatte und immer noch hat.
1915 wurde der Klan an dieser Stelle wiederbelebt. Jahrzehntelang wurden auf dem Berg die rituellen Kreuzverbrennungen veranstaltet. Der Klan spielte auch eine entscheidende Rolle bei der Anschubfinanzierung für das Reliefprojekt. Der erste Künstler soll Mitglied einer Klanloge gewesen sein.

2. November 2016. Die Zeitung Crusader (dt. Kreuzritter), die als Sprachrohr des Ku-Klux-Klans gilt, lobt auf ihrer aktuellen Titelseite Donald Trump. Über dem Artikel steht Trumps Wahlkampfmotto: "Make Amercia Great Again".
Thomas Robb (Autor und KKK-Führer) schreibt: Trump wolle Amerika zu alter Stärke zurückführen und Amerika sei deshalb groß geworden, weil es von weißen Christen gegründet worden sei. "Besonders gefallen uns seine nationalistischen Ansichten und seine Forderung, die Grenze für illegale Einwanderer zu schließen".
In der letzten Nacht wurde in Greenville im US-Bundesstaat Mississippi die 111 Jahre alte Hopewell Missionary Baptist Church abgefackelt. Die Kircke wird von einer mehrheitlich schwarzen Gemeinde besucht. An die Außenwand wurde mit silberner Sprühfarbe "Vote Trump" gesprüht. Der Bürgermeister von Greenville geht von "hate crime" aus. Nach dem Täter wird gefahndet.
Die Hafenstadt Greenville liegt am Fluss Mississippi und ist ein wichtiger Handelsknotenpunkt für die regionale Baumwollindustrie. Die Hopewell-Kirche wurde 1905 im Herzen eines afroamerikanischen Viertels gegründet und hat heute etwa 200 Gemeindemitglieder.

9. Dezember 2016. Seit der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA steigt die Anzahl rassistischer Gewalttaten in den USA stark an. In  das Haus von NFL-Footballer Nikita Whitlock eingedrungen und haben die Innenwände mit rassistischen Graffitis beschmiert. Im Heim des Fullbacks der New York Giants wurde ein Hakenkreuz sowie "KKK", das Wort "Trump" und der Satz "Geh zurück nach Afrika" gesprüht. Die Polizei in Moonachie im US-Bundesstaat New Jersey hat Ermittlungen aufgenommen.

25. Dezember 2016. Wegen dem Brandanschlag vom 2. November 2016 wird ein Afroamerikaner als Verdächtiger festgenommen. Der 45-jährige Verdächtige, der in einem Vorort von Greenville, Leland, lebt, verbrachte bereits mehrere Jahre in Mississippi im Gefängnis, unter anderem wegen bewaffneten Raubüberfalls. Er ging selbst oft in die niedergebrannte Kirche. Der Mann bleibt vorerst im Gefängnis, die Höhe der Kaution wurde auf 250 000 Dollar festgelegt.

11. Februar 2017. Eine Familie im US-Bundesstaat Missouri findet bei einem Angelausflug die Leiche eines Mannes. Er hat eine Schusswunde am Kopf und wird schnell als Frank A. identifiziert. Frank A. nannte sich "Imperial Wizard" der Traditionalist American Knights im Ku-Klux-Klan. Auf einer Website der Organisation ist er in weißer Kutte und Mütze zu sehen, während er vor einem brennenden Kreuz steht. Die Leiche wird rund 32 Kilometer von seinem Haus entfernt gefunden.
A. war als vermisst gemeldet worden, nachdem er zwei Tage in Folge unentschuldigt bei der Arbeit gefehlt hatte. Seine Frau Malissa A. erzählte der Polizei, ihr Mann sei unterwegs, um etwas auszuliefern. Er habe vorgehabt, nach seiner Rückkehr die Scheidung einzureichen.
Malissa A. und sein 24-jähriger Stiefsohn Paul Edward J. jr. werden verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft soll der 24-jährige Stiefsohn den schlafenden Frank A. am 9. Februar 2017 erschossen haben. Danach soll er die Leiche weggeschafft haben während Malissa A. versucht hat, Blutspuren zu beseitigen und Spuren am mutmaßlichen Tatort - A.s Haus in Leadwood - zu verwischen, um den Mord zu verheimlichen. Sein Safe ist aufgebrochen und geleert worden. Mehrere seiner Schusswaffen fehlen.
Frank A.s Auto ist vor der Leiche entdeckt worden. Ermittler haben die Vermutung, dass im Wagen Spuren beseitigt worden sein könnten. Darauf deute ein starker Geruch von Putzmitteln hin. In der Nähe des Autos wurde ein Haufen verbrannter Kleidung gefunden.
J.s Anwalt Eric Barnhart sagt, er glaube nicht, dass sein Mandant etwas mit dem Mord zu tun habe.

9. Juli 2017.  Im US-Bundesstaat Virginia wird in der Stadt Charlottesville eine Statue des Generals Robert E. Lee, der während des Bürgerkriegs die Konföderation der Südstaaten befehligt entfernt. Dagegen demonstrieren mehrere dutzend KKK-Anhänger. Nur wenige der KKK-Anhänger tragen die typischen weißen Kapuzengewänder der Vereinigung, die an die früheren Lynchmorde von Schwarzen und brennende Kreuze erinnern. Viele der Teilnehmer halten eine Südstaatenflagge, die als Symbol für die Diskriminierung von Afroamerikanern gilt.
Gegen den Aufmarsch des KKK gehen mehrere hundert Menschen auf die Straße. Sie rufen  „Rassisten, haut ab!“ und andere Parolen. Eine Metallabsperrung und bewaffnete Polizisten trennt die beiden Gruppen voneinander. Es gibt mehr als 20 Festnahmen.

Bilder aus Wikipedia
Ku-Klux-Klan in Gainesville, Lizenz: Gemeinfrei, Urheber: Unbekannt (Liftarn)

Quellen
08.02.2015, Stern, 100 Jahre Ku-Klux-Klan, Wie Hollywood den Rassistenbund wiederbelebte
27.10.2013, Welt, Ku Klux Klan, Die spießige Welt der Modernisierungsverlierer
Wikipedia, Ku-Klux-Klan