Freitag, 18. April 2014

Erdbeben in Japan 2011 - Samstag, 12.03.2011 - Teil 2: Der Tag danach



Wegen dem steigenden Umfang gibt es ab sofort mehrere Teile:
- +++ Aktueller Nachrichtenticker +++
- Freitag, 11.03.2011 - Tag 1: Der Tag des Bebens
- Samstag, 12.03.2011 - Tag 2: Der Tag danach
- Sonntag, 13.03.2011 - Tag 3: Tage des Chaos
- Montag, 14.03.2011 - Tag 4: Tage des Chaos
- Dienstag, 15.03.2011 - Tag 5: Tage des Chaos
- Mittwoch, 16.03.2011 - Tag 6: Tage des Chaos
- Donnerstag, 17.03.2011 - Tag 7: Tage des Chaos
- Freitag, 18.03.2011 - Tag 8: Eine Woche später
- Samstag, 19.03.2011 - Tag 9: Entspannung? 

Samstag, der 12. März 2011

22 Uhr 55 MEZ. In der Zwischenzeit wurden offenbar 140.000 Menschen aus der Nähe des AKWs evakuiert. Im AKW Fukushima 1 ist nach dem Ausfall im Reaktor 1 auch das Kühlsystem im Reaktor 3 ausgefallen. Bis zu 160 Personen sollen bis jetzt erhöhter Radioaktivität ausgesetzt worden sein.
Der Tsunami ist bis zu 5 Kilometer ins Landesinnere geflossen. In Japan gibt es im Moment kein öffentliches Leben mehr. Die meisten Konzerthallen, Theater und Museen bleiben aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Themenparks von Tokyo Disney werden etwa 10 Tage geschlossen bleiben.
21 Uhr 55 MEZ. Der AKW Betreiber hat offentsichtlich damit angefangen boriertes Meerwasser in den Reaktor zum pumpen um ihn abzukühlen und die Lage in den Griff zu bekommen. Ansonsten ist die Lage weiterhin unklar.

20 Uhr 05 MEZ. In der Provinz Miyagi sind offenbar alle 5 vermissten Züge wieder aufgetaucht. Alle Fahrgäste und die Zugbesatzung sollen wohlauf sein.
Es soll sich ein Kernenergietechniker in der Gegend vom AKW Fukushima aufhalten.

19 Uhr 25 MEZ. Die Strahlung am AKW soll auf etwa 70,5 Millisievert abgesunken sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Strahlenbelastung für die Menschen in Japan als "niedrig" ein da "nur" eine geringe Menge an Strahlung ausgetreten sein soll.

19 Uhr 15 MEZ. 687 Todesopfer wurden bisher identifiziert. Ungefähr 3000 Menschen konnten offenbar aus den Trümmern gerettet werden.

18 Uhr 30 MEZ. In der Präfektur Iwati wurde in der Stadt Ofunatoshi ein Seniorenpflegeheim mit 30 Menschen fortgeschwemmt.
Es sind immer noch mehr als 5 Mio Japaner ohne Strom. Von der Regierung wurde zum Energiesparen aufgerufen.

18 Uhr 15 MEZ. Der Druck im Reaktor soll immer noch relativ hoch sein während die Temperatur scheinbar abnimmt.

18 Uhr 00 MEZ. Die IAEA hat den Reaktor-Unfall zwischenzeitlich auf Stufe 4 der siebenstufigen INES-Skala eingeordnet (Wikipedia - Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse), Das bedeutet ein "Atomarer Unfall mit lokalen Konsequenzen".
Der Kühlwasserstand soll in dem Reaktor auf 1,7 Meter gesunken sein. Da sie ungefähr 4 Meter hoch sind würden mehr als 2 Meter freiliegen.
Bei den drei Strahlenopfern soll es sich nicht um Anwohner sondern um Arbeiter des AKW Fukushima 1 handeln. Sie werden offensichtlich im Krankenhaus Dekontaminationsmaßnahmen unterzogen.

17 Uhr 30 MEZ. Die japanische Atombehörde stuft die Katastrophe im AKW Fukushima 1 nicht so schlimm ein wie die Zwischenfälle bei Harrisburg auf Three Miles Island 1979 und in Tschernobyl 1986 (Nixblog).

16 Uhr 45 MEZ. Japan hat Russland gebeten die Energielieferungen an Japan zu erhöhen. Der russische Vizepräsident Igor Sechim spricht von der Möglichkeit die Flüssiggaslieferungen kurzfristig um 150.000 Tonnen zu erhöhen und die Kohlelieferungen könnten auch gesteigert werden. Die Bevölkerung Japans wurde zum Energiesparen aufgerufen.
Das Erdbeben soll nach Angaben des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie die Rotationsachse der Erde um zehn Zentimeter verschoben haben. Dadurch soll sich die Dauer eines Tages um 1,26 Mikrosekunden verkürzt haben.

16 Uhr 15 MEZ. Die Radioaktivität ist offensichtlich seit 12 Uhr um das 1000fache angestiegen. Es sieht so aus als ob  in der Nähe des AKW Fukushima 1 radioaktive Strahlung in einer Höhe von 1,0 15 Mikrosievert gemessen wurde. Das ist doppelt so viel wie der Grenzwert ab dem AKW Betreiber den Notfall erklären und die Regierung informieren müssen.
Der beschädigte Reaktor vom AKW Fukushima 1 sollte  laut einer Datenbank offenbar nach 40 Betriebsjahren in diesem Monat noch stillgelegt werden.  Die deutschen Judokas brechen ihr Trainingslager ab und kehren morgen nach Deutschland zurück. Sie bereiteten sich dort seit einer Woche auf die Europameisterschaften in Istanbul vor.

15 Uhr 45 MEZ. Drei Opfer radioaktiver Strahlung wurden offenbar in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie hielten sich im Umkreis des AKW Fukushima 1 auf und bei ihnen ist offenbar ein gesundheitsbedenkliches Strahlenniveau festgestellt worden.
Japanische Soldaten sind mit Schiffen und Hubschraubern am AKW Fukushima 1 eingetroffen um bei den Rettungsarbeiten zu helfen.
Die USA hat 140 Helfer, Russland 200, Grossbritannien 60 und Deutschland 38 Helfer nach Japan geschickt.
Seit dem Beginn der Katastrophe sind etwa 25 Beben mit mehr als Stärke 6 registriert worden. Dazu gab es mehr als 150 nicht ganz so starke Nachbeben. Von dem Erdbeben wurde die japanische Hauptinsel um 2,4 Meter verschoben  wie man offenbar aus der Bewegung einer Station des Satellitennavigationssystems GPS und anhand aktuellen Kartenaufzeichnungen festgestellt hat.
In Indonesien wurde von dem Tsunami der mit einer Wellenhöhe von etwa 2 Metern dort ankam ein Mensch getötet. Etwa 19 Familien wurden dort obdachlos. Mehrere dutzend Boote wurden zerstört.

14 Uhr 50 MEZ. In der Hafenstadt Minamisanriku in der Präfektur Miyagi werden anscheinend noch 10.000 Menschen vermisst.

14 Uhr 30 MEZ. Das Wetter in der Katastrophengegend ist sehr kalt. In der letzten Nacht sind die Temperaturen stellenweise bis auf minus 5°C gesunken. Ab Montag werden Regen und Schnee erwartet, mit Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Von den japanischen Behörden wird an die Anwohner des AKW Fukushima 1 Jod ausgegeben. Der Reaktor selbst soll von der Explosion nicht beschädigt worden sein. "Nur" das Betongebäude aussen herum.
Günther Oettinger (EU-Energiekommissar) lädt Aufseher für Nuklearsicherheit und AKW-Betreiber für den Anfang kommender Woche zu einem Krisentreffen in Brüssel ein um über den Unfall und die Konsequenzen in Europa zu beraten.

14 Uhr 05 MEZ. Die japanische Regierung dementiert offiziell dass es eine Kernschmelze gegeben haben soll.

14 Uhr 00 MEZ. Vom Bundesumweltministerium soll heute noch ein Experte für Reaktorsicherheit auf den Weg nach Japan geschickt werden.
Satellitendaten die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München ausgewertet werden sollen zeigen welche Schäden es gegeben hat, welche Strassen noch benutzbar sind und wo Überschwemmungsgebiete liegen.
Vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Deutschland werden derzeit 1800 Messonden betrieben um die Radioaktivität in Deutschland zu messen. Auf der Homepage können die Daten jederzeit eingesehen werden (Wikipedia, BfS). Bilder von deer Evakuierung (Sueddeutsche).
China will trotzdem mit dem massiven Ausbau der Atomenergie weitermachen und den Anteil des Atomstroms bis 2015 verdoppeln (Welt).
Auf der Reisemesse ITB wurde der offizielle Japan-Stand gegen Mittag geschlossen. Er hatte eine Grösse von 170 Quadratmetern.

13 Uhr 30 MEZ. Es ist von mindestens 1700 Toten die Rede. Die Katastrophe führt zu Verspätungen im Flugverkehr. An der Westküste der USA kam es durch den Tsunami zu Schäden in Millionenhöhe.  Besonders betroffen sind die Staaten Oregon und Kalifornien. Im Google-Personenfinder sind im Moment 47.300 Menschen als vermisst gemeldet (Google-Personenfinder).

13 Uhr 05 MEZ. Es soll laut Aussage von Edano an der Reaktorhülle keine Explosion gegeben haben. Nach der Explosion soll die Radioaktivität im AKW Fukushima 1 auf einen "konstant niedrigen" Level gesunken sein. Der Betreibergesellschaft wurde erlaubt Meerwasser zur Kühlung in den Reaktor einzuleiten (taz).
Die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (TEPCO) fällt nicht zum erstenmal durch Pannen auf. Im Jahr 2002 musste der Chef und weitere 4 Manager abdanken. Er stand unter Verdacht die Aufzeichnungen durch Sicherheit eines AKWs gefälscht zu haben. In 29 Fällen wurden offensichtlich Reparaturnachweise verändert.und Inspektionen wurden aus Kostengründen verschleppt. 5 Reaktoren wurden für Sicherheitsüberprüfungen vom Netz genommen (Wikipedia).

12 Uhr 50 MEZ. Heute abend soll es ein Krisentreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesaussenminister Guido Westerwelle und Bundesumweltminister Norbert Röttgen zum Reaktorunfall geben. Danach will die Bundeskanzlerin eine Aussage zur Lage machen.

12 Uhr 35 MEZ. Die Kernschmelze im AKW Fukushima 1 ist offiziell bestätigt.

12 Uhr 30 MEZ. Von der japanischen Armee wurden in der japanischen Küstenstadt Rikuzentakata offenbar weitere 300 bis 400 Todesopfer gefunden so dass die Zahl der Toten und Vermissten damit auf 1700 Menschen angestiegen ist.
Die Bevölkerung wurde indessen von den japanischen Behörden dazu augerufen Kaliumiodid-Tabletten einzunehmen. Diese sollen verhindern dass sich radioaktives Jod welches über die Luft eingeatmet wird in der Schilddrüse ablagert. Das soll bei einer Atomkatastrophe aber nur von begrenzter Wirkung sein.

12 Uhr 20 MEZ. Vom Auswärtigen Amt wird von "nicht erforderlichen Reisen" in den Großraum von Tokio und in den Nordosten Japans abgeraten. Besonders die Region um das AKW Fukushima soll weiträumig gemieden werden. Hinweise auf deutsche Opfer der Katastrophe gibt es bislang nicht. Der deutsche Bundesaussenminister Guido Westerwelle hat ein Aussenministertreffen der EU in Gödöllö in Ungarn vorzeitig verlassen um sich mit einem Krisenstab in Berlin zu der Lage in Japan abzusprechen.

12 Uhr 00 MEZ. Die japanische Atomsicherheitsbehörde spricht auch jetzt noch davon dass "ernsthafte Schäden an der Reaktorhülle unwarscheinlich sein sollen". Die Strahlungsdosis ist in der Nähe des AKW auf 1015 Mikrosievert angestiegen. Das sind 1,015 Millisievert und entspricht der Hälfte der durchschnittlichen Jahresdosis welcher die Menschen auf der Erde ausgesetzt sind. Innerhalb von 2 Stunden bekommen die Menschen dort in der Umgebung also im Moment die übliche Jahresdosis an Strahlung ab.
Grossbritannien wurde von der japanischen Regierung offiziell um Hilfe gebeten. Die Rettungsteams sollen innerhalb von 4 Stunden aufbrechen.

11 Uhr 45 MEZ. Ministerpräsident Yukio Edano spricht davon dass bei der Explosion das Reaktorgebäude zerstört wurde und die Menschen im Umkreis von 10 Kilometern schnell das Weite suchen sollen.
Offiziell gibt es 574 Erdbebentote. Die Medien sprechen von mindestens 1300 Todesopfern.

11 Uhr 35 MEZ. In der Nähe des AKW Fukushima-Daiichi wurde nach dem radioaktiven Cäsium nun auch radiokatives Jod festgestellt. Das deutet darauf hin dass zumindest einige der Metallhüllen des Kernbrennstoffs abgeschmolzen sind und damit eine Kernschmelze in vollem Gange ist.
Die Tsunamigefahr im Pazifik ist anscheinend vorbei wobei die Schäden, wenn man von Japan absieht, kleiner als befürchtet sind.

11 Uhr 20 MEZ. Ein medizinisches Notfallteam wurde von der Regierung zu einem "Nuclear Desaster Response Center" in einer Entfernung von 5 Kilometern vom den AKW geschickt. "Für den Fall dass Menschen dort radioaktiver Strahlung ausgesetzt werden sollten. Darunter sind Ärtzte, Pflegepersonal und Fachleute zur Messung von Radioaktivität.

11 Uhr 10 MEZ. Die radioaktive Strahlung vor dem AKW Fukushima-Daiichi soll auf das 1529fache des Normalwerts angestiegen worden sein. Der Evakuierungskreis wurde auf 20 Kilometer um das AKW ausgweitet.
Laut Kabinettschef Edano wird im Moment "die Ursache der Expolsion und die Situation untersucht und man wird sich an die Bevölkerung wenden wenn weitere Informationen vorhanden sind. Bezüglich einer Evakuierung der Anwohner muss seiner Aussage nach der Grad der Strahlung festgestellt werden um geeignete Maßnahmen zu ergreifen".
Umweltminister Norbert Röttgen ist weiterhin der Meinung dass für Deutschland keine Gefahr besteht.
Nissan und Honda haben die Produktion in sämtlichen heimischen Werken eingestellt.

11 Uhr 00 MEZ. Am AKW scheint die Sonne und leichter Wind weht Richtung Meer so dass sich eine radioaktive Wolke optimal ausbreiten kann. Einige Bürger sind in Richtung Süden aufgebrochen um sich vor der drohenden Atomkatastrophe in Sicherheit zu bringen. Es wird auch von Hamsterkäufen berichtet.
Die vier ersten Experten des Technischen Hilfswerks (TWH) sind in Tokio eingetroffen und werden in Abstimmung mit der deutschen Botschaft und den japanischen Behörden die Lage erkunden. Heute Nachmittag sollen dann 40 Helfer der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) in ein Flugzeug nach Japan steigen.

10 Uhr 30 MEZ. Nachdem 11 der 54 AKWs gestern automatisch heruntergefahren wurden und teilweise kurz vor der Kernschmelze angelangt sind (in mindestens einem dürfte die Kernschmelze schon am Laufen sein) gibt es natürlich im Katastrophengebiet so gut wie keinen Strom. Auch das Telefonnetz funktioniert weiterhin nicht. In Strassen an der Küste steht oft das Wasser. Rettungskräfte sind  deshalb mit Booten unterwegs.

10 Uhr 10 MEZ. Von der Regierung, Kabinettschef Yukio Edano, wird ein Leck im Reaktor des AKW Fukushima-Daiichi 1 aus dem Radioaktivität austritt bestätigt. Der Unfall wird als "sehr ernste Situation" bezeichnet. Die Bevölkerung wird zur Ruhe aufgefordert (Spiegel, Telepolis).

10 Uhr 05 MEZ. Die Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) meint dass es sich um eine Wasserstoffexplosion des Kühlwassers im Reaktor gehandelt haben könnte.

9 Uhr 55 MEZ. Die japanische Regierung rät nun auch allen Anwohnern über den Umkreis von 10 Kilometern der evakuiert wurde zu Hause zu bleiben, die Türen und Fenster zu schliessen und die Klimaanlagen abgeschaltet lassen. Die Atemwege sollen mit Masken, Hand- oder Taschenüchern geschützt werden. Die Radioaktivität um das AKW Fukushima-Daiichi 1 ist offenbar auf des 20fache des Normalwertes angestiegen.
9 Uhr 25 MEZ. Die Aussenhülle des AKW Fukushima-Daiichi 1 soll bei der Explosion abgesprengt worden sein. Vier Menschen sollen dabei verletzt worden sein.

9 Uhr 15 MEZ. Laut den japanischen Behörden soll sich die Explosion nicht im AKW Fukushima-Daiichi 1 ereignet haben. Eine Kernschmelze ist weiterhin möglich.

9 Uhr 05 MEZ. Im AKW Fukushima-Daiichi 1 soll es offenbar gegen 7.30 Uhr MEZ eine Explosion gegeben haben bei der es zu mehreren Verletzten gekommen ist. Die Detonation soll weit zu hören gewesen sein. Über dem Werk war eine weisse Rauchwolke zu sehen. Im AKW soll die Strahlung auf das 20fache des Normalwertes angestiegen sein. Vor der Explosion soll es eine Erschütterung gegeben haben.
Laut Finanzminister Yoshihiko Noda soll ein Notetat für die Opfer totz der hohen Schäden sehr unwahrscheinlich sein.
In den USA im nordwestkalifornischen Bezirk Del Norte County starb ein 25jähriger Mann nachdem er von dem dort bis zu 2,4 Meter  hohen Tsunami ins Meer gerissen worden war.

8 Uhr 45 MEZ. In Deutschland kommt wegen der Vorfälle die Antiatomdebatte wieder in Gang. Für heute ist passenderweise eine bereits länger geplante Menschenkette gegen Atomenergie angesagt. Brisant ist das Thema auch wegen der anstehenden Wahlen in vielen Bundesländern bei denen auch die Atompolitik der Schwarzgeldregierung eine Rolle spielen dürfte (Nixblog - Wahlen in Baden-Württemberg, Welt, Sueddeutsche).
Von Nissan, Honda und Toyota wurde die Produktion in insgesamt 10 Inlandswerken in den Katastrophengebieten gestoppt.

7 Uhr 45 MEZ. In Fukushima-Daiichi 1 hat möglicherweise die Kernschmelze begonnen.  Es tritt radioaktives Cäsium aus. Für Menschen ausserhalb einem Radius von 10 Kilometern soll  laut Behördenangaben aber gaaaaaaaaaaar keine Gefahr bestehen. Die meisten der 51.000 Menschen in diesem Umkreis sollen in der Zwischenzeit evakuiert worden sein. Ein Specher der Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) ist im Moment noch der Meinung dass keine Kernschmelze im Gange ist. Im Moment versucht man u.a. den Kühlwasserstand zu erhöhen um damit die Temperatur im Reaktor abzusenken.
Die Regierung Japans hat 50.000 Soldaten, 190 Militärflugzeuge und 25 Schiffe in die vom Erdbeben betroffenen Gebiete geschickt. Neuseeland sendet ein Team mit 48 Rettungskräften um bei der Suche nach Überlebenden zu helfen.
Mindestens 613 Menschen sollen gstorben sein. 784 Menschen wurden als Vermusst gemeldet. 1128 Verletzte soll es gegeben haben.
Ampulle mit Cäsium

7 Uhr 00 MEZ. In Fukushima-Daiichi 1 ist der Brennstoff wegen der sinkenden Wasserstände in der Zwischenzeit "möglicherweise" beschädigt. Die Regierung schliesst eine Kernschmelze nicht mehr aus. In der Nähe des Reaktors soll radioaktives Cäsium gefunden worden sein (Wikipedia - Cäsium).
Bis jetzt sollen 398 Tote geborgen worden sein. 210.000 Menschen haben ihre Wohnung verloren. Viele Menschen haben die Nacht wegen der Überschwemmungen auf den Dächern ihrer Häuser verbracht.
1 Uhr 30 MEZ.  Aus den insgesamt 5 betroffenen Reaktoren wurde offenbar radioaktiver Dampf abgelassen. Die Radiokativität in der Umgebung steigt weiter an.

0 Uhr MEZ (8 Uhr Ortszeit). Die japanischen Behörden warnen die Bevölkerung vor austretender Radioaktivität aus den Atomkraftwerken von Fukushima. Für ein zweites AKW wurde der Notstand ausgerufen. Um das 10 Kilometer von Fukushima-Daichii  (Fukushima 1) entfernte Fukushima-Daini (Fukushima 2) wurden im Umkreis von  3 Kilometern die Menschen evakuiert.. Insgesamt sind jetzt 45.000 Menschen von den Evakuierungen betroffen.In Fukushima 2 haben brachen die Kühlsysteme von 3 Reaktoren  zusammen als die Temperatur des Kühlwassers auf mehr als 100°C angestiegen war. Auch dort steigt der Druck in den Reaktoren weiter an.


Bilder:
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- Ampulle mit Cäsium, Wikimedia Commons, Lizenz: Creative Commons 3.0 Unported, Dnn87