Mordechai Vanunu |
Offiziell hat Israel bis heute keine Atomwaffen. Experten schätzen aber das Israel bis zu 400 atomare Sprengköpfe hat. Zudem soll das Land über atomare Artilleriegranaten verfügen.
Israel soll auch über Raketen vom Typ "Jericho" verfügen, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können. Sie sollen bei Jerusalem und in Galiläa stationiert sein.
Israel soll auch über Raketen vom Typ "Jericho" verfügen, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können. Sie sollen bei Jerusalem und in Galiläa stationiert sein.
In Dimona in der Negev-Wüste liegt der Sitz des Negev Nuclear Research Center mit einem Atomreaktor. Dort sind zudem die israelische Atomforschung und die Produktionsanlagen angesiedelt.
An der Autobahn zwischen Tel Aviv und Aschdot zeigt ein Schild zur Ausfahrt "Atomzentrum Soreq". In Nahal Sorek, westlich von Jerusalem steht der zweite Atomreaktor Israels.
Israel verfügt zudem über 5 U-Boote der Dolphin-Klasse die in Deutschland gebaut wurden. Diese sollen mit mit atomar bestückten Marschflugkörpern ausgestattet worden sein. Jeweils eines der U-Boote hält sich offensichtlich im Persischen Golf auf um eine abschreckende Rolle gegen den Iran einzunehmen.
Geschichte
1952. Israel gründet die israelische Atomenergiekommission.
Juli 1955. Israel unterschreibt einen einen von den USA angebotenen Vertrag um im Rahmen des Programms "Atome für den Frieden" einen kleinen 5-MW-Leichtwasser-Forschungsreaktor zur "friedlichen Nutzung" zu erwerben.
November 1956. Schimon Peres (Generaldirektor im israelischen Verteidigungsministerium) fragt den französischen Verteidigungsminister Maurice Bourgès-Maunoury: "Was halten Sie davon, wenn sich Israel ein eigenes Vergeltungspotenzial schaffen würde?"
1957. Peres unterschreibt mit Vertretern der sozialistischen Regierung Mollet drei geheime Verträge. Frankreich liefert einen 24-Megawatt-Schwerwasserreaktor (HWR) und leiht Israel 385 Tonnen Natururan. Zudem arbeitet Frankreich mit Israel bei der Forschung und der Herstellung von Atomwaffen zusammen und unterstützt das Land beim Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage zur Gewinnung von Plutonium.
Ende 1957. Die Baumaßnahmen am israelischen Atomforschungszentrum (Soreq Nuclear Research Center / Kirya Le'Mechkar Gariini - KAMAG) nahe dem Ort Dimona in der Negev-Wüste beginnen. Peres gründet ausschließlich für den Schutz des militärischen Atomprogramms den Geheimdienst Lakam (ein hebräisches Akronym). Nicht einmal der auch im Inland allgegenwärtige Auslandsgeheimdienst Mossad wurde über den Aufbau des Lakam informiert. Isser Harel, der damalige Chef des Mossad, beklagt später: "Lakam wurde hinter meinem Rücken und ohne mein Wissen aufgebaut."
Ende der 1950er Jahre. Peres ist mehrmals pro Jahr in Deutschland. Er trifft sich beinahe nur mit Franz Josef Strauß.
Dezember 1957. Peres gibt gegenüber Rolf Vogel (deutscher Journalist) den Inhalt des Treffens mit Strauß folgendermaßen wieder: "Deutschland unternahm im weiteren, umfassenden Sinne eine Wiedergutmachung an Israel, das heißt, es versuchte, dazu beizutragen, Israel gegen die Gefahren der Zukunft zu schützen." Laut einem "vergessenen israelischen Roman" aus den 1960er Jahren der offenbar wegen vielfältiger Verwendung von Pseudonymen für Verfasser und handelnde Personen damals offenbar dem Zensor entgangen ist hat Kriegsminister Franz Josef Strauß 500 Mio. Euro zur Finanzierung des Reaktors von Dimona unautorisiert einem Reptilienfonds der deutschen Regierung entnommen. Dafür soll er später zum Rücktritt gezwungen worden sein. Belege für diese Behauptung gibt es aber nicht.
1960. Der Forschungsreaktor aus den USA wird im Soreq Nuclear Research Center in Betrieb genommen. Die Anlage in Dimona wird durch die strategische Aufklärung der USA enttarnt.
14. März 1960. Konrad Adenauer und David Ben-Gurion treffen sich im New Yorker Hotel "Waldorf Astoria". Sie einigen sich darauf, dass die Bundesrepublik Israel mit einem über zehn Jahre laufenden Kredit von insgesamt 500 Millionen US-Dollar (2 Mrd. DM) bei der "Erschließung des Negev" behilflich sind. Umgesetzt wird die Absprache, die kein Abkommen im technischen Sinn ist und deshalb weder der Einschaltung des Bundestags noch des Kabinetts bedarf, durch die streng geheime "Aktion Geschäftsfreund" – so ihr Deckname in den Akten des Auswärtigen Amtes.
Ende 1960. David Ben-Gurion behauptet dass der Schwerwasserreaktor von Dimona ausschließlich der nichtmilitärischen Nutzung der Atomenergie dienen würde .Im Übrigen baue man im Umfeld des Reaktors ein wissenschaftliches Zentrum zur Erforschung von Trockenzonen. Den Kritikern wird zugesagt, dass die Finanzierung des Projekts nicht durch Haushaltsmittel, sondern über internationale Geldgeber erfolgen würde. Laut Peres gab es eine "vertrauliche Spendenaktion" die mehr als 40 Mio. US-Dollar einbrachte. Das war die etwa die Hälfte der Kosten für den Schwerwasserreaktor.
Dezember 1961. Laut Niels Hansen (Ex-Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt und langjähriger deutscher Botschafter in Israel) werden zwischen dem israelischen Geschäftsträger in Deutschland, Felix Elieser Shinnar, und Rolf Lahr, einem Staatssekretär im Auswärtigen Amt, die Absprachen konkretisiert. Die zinsverbilligten Darlehen sollen aus dem Haushaltstitel "Förderung von Entwicklungsländern durch Gewährung bilateraler Kapitalhilfe" bedient werden. Die Abwicklung soll über die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erfolgen. Als Verwendungszweck werden zunächst pauschal "Industrie- bzw. Infrastrukturmaßnahmen" genannt. Die Nettoverzinsung soll durchschnittlich 3,6 Prozent betragen.
31. März 1963. David Ben-Gurion deutet anlässlich eines Hintergrundgesprächs mit Herausgebern israelischer Tageszeitungen an, dass eine Konfrontation mit der Regierung Adenauer die Entwicklung einer Abschreckungswaffe stören könne und dass deren Bedeutung für die Sicherheit Israels und die Vermeidung kommender Kriege gar nicht hoch genug einzuschätzen sei.
1964. Der französische Schwerwasserreaktor wird fertiggestellt. Danach wird damit das Plutonium für die Produktion der Atomwaffen erbrütet. Für die Konstruktion der atomaren Sprengköpfe sind zwei Forschungslabore zuständig. Das Nuklearforschungszentrum Nachal Schurek (Merkaz Le'mechkar Gari'ini - MAMAG) und die "Abteilung 20" der Waffenentwicklungsbehörde (Rashut Le'pituach Emtzaei Lechima - Rafael). Die Montage der Atomwaffen erfolgt in einer Fabrik in Jodfat.
1965. Die Wiederaufbereitungsanlage für Plutonium neben dem Schwerwasserreaktor ist fertig.
Mitte der 1960er Jahre. Die israelischen Atomwaffen werden in der Negev-Wüste, nahe an der israelisch-ägyptischen Grenze, im Rahmen der französischen Atomwaffentests mehrfach in Algerien getestet.
Ende 1966. Die israelischen Ingenieure haben nun den Bau von Atomwaffen im Griff.
1967. Zu Beginn des Sechstagegriffs besitzt Israel zwei zündfähige Gefechtsköpfe-
1973, Jom-Kippur-Krieg. Mosche Dajan (Verteidigungsminister von Israel) soll sich für eine "atomare Demonstration" ausgesprochen haben. Israel verfügt nun über zehn bis zwanzig funktionsfähige Atomsprengköpfe.
22. September 1979. Der offenbar letzte gemeinsame Atomwaffentest von 3 Versuchen die Israel mit Südafrika in der Atmosphäre über dem Indischen Ozean durchgeführt hat wird zufällig von einem US-amerikanischen VELA-Satelliten registriert.
1975. Israel verhandelt mit Südafrika über den Verkauf von Atomwaffen. Dabei geht es um 8 Jericho-Raketen mit Atomsprengköpfen. Israel bekommt von Südafrika Uran und Tritium für seine Atomwaffenproduktion geliefert. Das Geschäft kommt aber dann wegen der Kosten doch nicht zustande. In den 1980er Jahren gelang es Südafrika dann selbst Atomwaffen zu bauen. Diese wurden aber 1990 nach dem Ende des Apartheidsregimes zerstört. Auch die Aufbereitungsanlage wurde geschlossen.
Juni 1981. Acht israelische Kampfbomber zerstören den irakischen Atomreaktor in Osiriak. Menachem Begin (Regierungschef Israels) bekräftigt danach die Militärdoktrin des Landes: "Israel werde es nicht zulassen, dass ein feindliches Land im Nahen Osten Massenvernichtungswaffen entwickelt um die israelische Bevölkerung damit anzugreifen".
05. Oktober 1986. Die britische "Sunday Times" veröffentlicht auf der Titelseite "Die Geheimnisse des atomaren Arsenals Israels" incl. Fotos und Zeichnungen. Der Lieferant Mordechai Vanunu war Atomtechniker in Dimona. Er saß danach 18 Jahre lang in Isolationshaft und darf ausländischen Journalisten keine Interviews geben. Israel darf er auch nicht verlassen.
21. Juni 1990. Am Soreq Nuclear Research Center kommt es zu einem Zwischenfall bei dem ein Mitarbeiter verstrahlt wird. Der Mann stirbt 5 Wochen später obwohl er intensive medizinische Betreuung bekommt an den Strahlenverletzungen.
22. Juni 2011. Israels Regierung verwendet bei einer Notfallübung zum ersten Mal einen neuen, streng geheimen Atombunker.
17. Juli 2011. Deutschland fördert den Verkauf eines sechsten atomwaffenfähigen U-Bootes der Dolphin-Klasse an Israel mit 135 Mio Euro. Die Ausgabe taucht im Entwurf des Bundeshaushalts 2012 als "Beitrag zur Beschaffung von Verteidigungssystemen für Israel" im Einzelplan 60 ("Allgemeine Bewilligungen") auf. Ausgekungelt wurde das Geschäft letzte Woche offenbar vom deutschen Kriegsminister Thomas de Maizière (CDU) bei einem Besuch in Israel mit dem Premierminister Benjamin Netanjahu und seinem Kollegen Ehud Barak. Die Gesamtkosten für ein deratiges Boot liegen bei 500 Mio Euro.
08. August 2011. Die Strompreise in Israel sollen um 10% ansteigen weil in Ägypten immer wieder Anschläge auf eine Pipeline verübt werden. Israel importiert 43% seines Erdgasbedarfs aus Ägypten. Eigene Bohrungen nach Gas im Mittelmeer liegen auf Eis weil Israel an der Stelle mit dem Libanon, der seine territoriale Souveränität in Gefahr sieht, nicht zustimmt. Seit etwa einem Monat kommt es wegen einer starken sozialen Schieflage auch in Israel zu immer größeren Protesten.
November 2011. Israel testet erfolgreich eine Jericho-3-Rakete. Sie soll einen Atomsprengkopf mehrere tausend Kilometer, u.a. auch bis in den Iran tragen können.
04. Dezember 2011. Das Bundeskanzler Merkel hat den Verkauf des sechsten atomwaffenfähigen U-U-Boots endgültig genehmigt. Möglicherweise hat Israel dafür 100 Mio. Euro Steuern an die palästinensische Autonomieregierung freigegeben. Zudem könnte es sein dass der Deal gerade jetzt zustande gekommen ist weil die Auseinandersetzungen mit dem Iran im Moment eskalieren und Anfang der Woche die Botschaft Großbritanniens in Teheran gestürmt wurde.
07. März 2012. Laut The Guardian verfügt Israel über 400 Atomsprengköpfe.
14. April 2012. Israel arbeitet an einer Raketenabwehr. Die unterste Schicht bildet der eiserne Mantel ("Iron Dome"). Er soll Mörsergranaten und Kuzstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 4 und 70 Kilometern abfangen. Die Erfolgsquote beim Raketenbeschuss vor einem Monat lag offenbar bereits bei etwa 80%. Mit Patriot-Raketen soll das Projekt "Magische Wand" Mittelstreckenraketen abwehren. An der Abwehr von Langstreckenraketen wird im Projekt "Arrow" gearbeitet.
Daneben wurde von den USA das sogenannte X-Band-Radar in der Negev-Wüste installiert. Es reicht bis in den Iran.
07. Juli 2012. Auf ARTE erscheint der 52minütige Dokumentarfilm "Israel und die Bombe. Ein radioaktives Tabu".
2014. Israel soll die ersten US-amerikanischen Tarnkappenjagdbomber vom Typ F-35 bekommen.
Bilder aus Wikimedia CommonsAn der Autobahn zwischen Tel Aviv und Aschdot zeigt ein Schild zur Ausfahrt "Atomzentrum Soreq". In Nahal Sorek, westlich von Jerusalem steht der zweite Atomreaktor Israels.
Israel verfügt zudem über 5 U-Boote der Dolphin-Klasse die in Deutschland gebaut wurden. Diese sollen mit mit atomar bestückten Marschflugkörpern ausgestattet worden sein. Jeweils eines der U-Boote hält sich offensichtlich im Persischen Golf auf um eine abschreckende Rolle gegen den Iran einzunehmen.
Geschichte
1952. Israel gründet die israelische Atomenergiekommission.
Juli 1955. Israel unterschreibt einen einen von den USA angebotenen Vertrag um im Rahmen des Programms "Atome für den Frieden" einen kleinen 5-MW-Leichtwasser-Forschungsreaktor zur "friedlichen Nutzung" zu erwerben.
November 1956. Schimon Peres (Generaldirektor im israelischen Verteidigungsministerium) fragt den französischen Verteidigungsminister Maurice Bourgès-Maunoury: "Was halten Sie davon, wenn sich Israel ein eigenes Vergeltungspotenzial schaffen würde?"
1957. Peres unterschreibt mit Vertretern der sozialistischen Regierung Mollet drei geheime Verträge. Frankreich liefert einen 24-Megawatt-Schwerwasserreaktor (HWR) und leiht Israel 385 Tonnen Natururan. Zudem arbeitet Frankreich mit Israel bei der Forschung und der Herstellung von Atomwaffen zusammen und unterstützt das Land beim Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage zur Gewinnung von Plutonium.
Ende 1957. Die Baumaßnahmen am israelischen Atomforschungszentrum (Soreq Nuclear Research Center / Kirya Le'Mechkar Gariini - KAMAG) nahe dem Ort Dimona in der Negev-Wüste beginnen. Peres gründet ausschließlich für den Schutz des militärischen Atomprogramms den Geheimdienst Lakam (ein hebräisches Akronym). Nicht einmal der auch im Inland allgegenwärtige Auslandsgeheimdienst Mossad wurde über den Aufbau des Lakam informiert. Isser Harel, der damalige Chef des Mossad, beklagt später: "Lakam wurde hinter meinem Rücken und ohne mein Wissen aufgebaut."
Ende der 1950er Jahre. Peres ist mehrmals pro Jahr in Deutschland. Er trifft sich beinahe nur mit Franz Josef Strauß.
Dezember 1957. Peres gibt gegenüber Rolf Vogel (deutscher Journalist) den Inhalt des Treffens mit Strauß folgendermaßen wieder: "Deutschland unternahm im weiteren, umfassenden Sinne eine Wiedergutmachung an Israel, das heißt, es versuchte, dazu beizutragen, Israel gegen die Gefahren der Zukunft zu schützen." Laut einem "vergessenen israelischen Roman" aus den 1960er Jahren der offenbar wegen vielfältiger Verwendung von Pseudonymen für Verfasser und handelnde Personen damals offenbar dem Zensor entgangen ist hat Kriegsminister Franz Josef Strauß 500 Mio. Euro zur Finanzierung des Reaktors von Dimona unautorisiert einem Reptilienfonds der deutschen Regierung entnommen. Dafür soll er später zum Rücktritt gezwungen worden sein. Belege für diese Behauptung gibt es aber nicht.
1960. Der Forschungsreaktor aus den USA wird im Soreq Nuclear Research Center in Betrieb genommen. Die Anlage in Dimona wird durch die strategische Aufklärung der USA enttarnt.
14. März 1960. Konrad Adenauer und David Ben-Gurion treffen sich im New Yorker Hotel "Waldorf Astoria". Sie einigen sich darauf, dass die Bundesrepublik Israel mit einem über zehn Jahre laufenden Kredit von insgesamt 500 Millionen US-Dollar (2 Mrd. DM) bei der "Erschließung des Negev" behilflich sind. Umgesetzt wird die Absprache, die kein Abkommen im technischen Sinn ist und deshalb weder der Einschaltung des Bundestags noch des Kabinetts bedarf, durch die streng geheime "Aktion Geschäftsfreund" – so ihr Deckname in den Akten des Auswärtigen Amtes.
Ende 1960. David Ben-Gurion behauptet dass der Schwerwasserreaktor von Dimona ausschließlich der nichtmilitärischen Nutzung der Atomenergie dienen würde .Im Übrigen baue man im Umfeld des Reaktors ein wissenschaftliches Zentrum zur Erforschung von Trockenzonen. Den Kritikern wird zugesagt, dass die Finanzierung des Projekts nicht durch Haushaltsmittel, sondern über internationale Geldgeber erfolgen würde. Laut Peres gab es eine "vertrauliche Spendenaktion" die mehr als 40 Mio. US-Dollar einbrachte. Das war die etwa die Hälfte der Kosten für den Schwerwasserreaktor.
Dezember 1961. Laut Niels Hansen (Ex-Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt und langjähriger deutscher Botschafter in Israel) werden zwischen dem israelischen Geschäftsträger in Deutschland, Felix Elieser Shinnar, und Rolf Lahr, einem Staatssekretär im Auswärtigen Amt, die Absprachen konkretisiert. Die zinsverbilligten Darlehen sollen aus dem Haushaltstitel "Förderung von Entwicklungsländern durch Gewährung bilateraler Kapitalhilfe" bedient werden. Die Abwicklung soll über die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erfolgen. Als Verwendungszweck werden zunächst pauschal "Industrie- bzw. Infrastrukturmaßnahmen" genannt. Die Nettoverzinsung soll durchschnittlich 3,6 Prozent betragen.
31. März 1963. David Ben-Gurion deutet anlässlich eines Hintergrundgesprächs mit Herausgebern israelischer Tageszeitungen an, dass eine Konfrontation mit der Regierung Adenauer die Entwicklung einer Abschreckungswaffe stören könne und dass deren Bedeutung für die Sicherheit Israels und die Vermeidung kommender Kriege gar nicht hoch genug einzuschätzen sei.
1964. Der französische Schwerwasserreaktor wird fertiggestellt. Danach wird damit das Plutonium für die Produktion der Atomwaffen erbrütet. Für die Konstruktion der atomaren Sprengköpfe sind zwei Forschungslabore zuständig. Das Nuklearforschungszentrum Nachal Schurek (Merkaz Le'mechkar Gari'ini - MAMAG) und die "Abteilung 20" der Waffenentwicklungsbehörde (Rashut Le'pituach Emtzaei Lechima - Rafael). Die Montage der Atomwaffen erfolgt in einer Fabrik in Jodfat.
1965. Die Wiederaufbereitungsanlage für Plutonium neben dem Schwerwasserreaktor ist fertig.
Mitte der 1960er Jahre. Die israelischen Atomwaffen werden in der Negev-Wüste, nahe an der israelisch-ägyptischen Grenze, im Rahmen der französischen Atomwaffentests mehrfach in Algerien getestet.
Ende 1966. Die israelischen Ingenieure haben nun den Bau von Atomwaffen im Griff.
1967. Zu Beginn des Sechstagegriffs besitzt Israel zwei zündfähige Gefechtsköpfe-
1973, Jom-Kippur-Krieg. Mosche Dajan (Verteidigungsminister von Israel) soll sich für eine "atomare Demonstration" ausgesprochen haben. Israel verfügt nun über zehn bis zwanzig funktionsfähige Atomsprengköpfe.
22. September 1979. Der offenbar letzte gemeinsame Atomwaffentest von 3 Versuchen die Israel mit Südafrika in der Atmosphäre über dem Indischen Ozean durchgeführt hat wird zufällig von einem US-amerikanischen VELA-Satelliten registriert.
1975. Israel verhandelt mit Südafrika über den Verkauf von Atomwaffen. Dabei geht es um 8 Jericho-Raketen mit Atomsprengköpfen. Israel bekommt von Südafrika Uran und Tritium für seine Atomwaffenproduktion geliefert. Das Geschäft kommt aber dann wegen der Kosten doch nicht zustande. In den 1980er Jahren gelang es Südafrika dann selbst Atomwaffen zu bauen. Diese wurden aber 1990 nach dem Ende des Apartheidsregimes zerstört. Auch die Aufbereitungsanlage wurde geschlossen.
Juni 1981. Acht israelische Kampfbomber zerstören den irakischen Atomreaktor in Osiriak. Menachem Begin (Regierungschef Israels) bekräftigt danach die Militärdoktrin des Landes: "Israel werde es nicht zulassen, dass ein feindliches Land im Nahen Osten Massenvernichtungswaffen entwickelt um die israelische Bevölkerung damit anzugreifen".
05. Oktober 1986. Die britische "Sunday Times" veröffentlicht auf der Titelseite "Die Geheimnisse des atomaren Arsenals Israels" incl. Fotos und Zeichnungen. Der Lieferant Mordechai Vanunu war Atomtechniker in Dimona. Er saß danach 18 Jahre lang in Isolationshaft und darf ausländischen Journalisten keine Interviews geben. Israel darf er auch nicht verlassen.
21. Juni 1990. Am Soreq Nuclear Research Center kommt es zu einem Zwischenfall bei dem ein Mitarbeiter verstrahlt wird. Der Mann stirbt 5 Wochen später obwohl er intensive medizinische Betreuung bekommt an den Strahlenverletzungen.
1991. Deutschland bekommt von Israel eine Bestellung über 2 U-Boote der Dolphin-Klasse die von der Kieler HDW-Werft gebaut werden. Diese können laut Ansicht von Fachleuten mit Atromraketen bestückt werden. Die Bestellung wird als "Wiedergutmachung" dafür genehmigt dass Deutschland zuvor an der Herstellung von Giftgas für den Irak beteiligt war.
1994. Deutschland bekommt von Israel eine Bestellung über 1 weiteres U-Boot der Dolphin-Klasse.
1998. Avner Cohen (israelischer Schriftsteller, Historiker und Professor) veröffentlicht eine Chronik über das israelische Atomprogramm. Aus Angst vor einer Anklage wegen Geheimnisverrats lebt er seither in den USA.
1999. Die Tageszeitung Yediot Ahronot veröffentlich Auszüge aus mehr als 1200 Seiten von Abschriften des Atomtechnikers Vanunu.
1999-2000. Deutschland liefert U-Boote des Typs "Dolphin" nach Israel aus. Insgesamt hat dieser Deal den deutschen Steuerzahler etwa 1,1 Mrd. DM (ca. 550 Mio Euro) gekostet.
2005. Deutschland bekommt von Israel eine Bestellung über 2 weitere U-Boote der Dolphin-Klasse.
21. November 2005. Die abgewählte rot-grüne Regierung Deutschlands unterzeichnet an ihrem letzten Arbeitstag das deutsch-israelische "Abkommen über die Hilfe der Regierung der Bundesrepublik Deutschland für den Bau von zwei U-Booten für die israelische Marine" und gibt damit die Zusage zur direkten Übernahme von 1 Mrd. Euro. Für ein weiteres Drittel sollen in Israel Rüstungsgüter gekauft werden. Israel benötigt daher nur Devisen für ein Drittel der Kosten der beiden U-Boote des Typs Dolphin II die Ende 2012 und 2013 ausgeliefert werden sollen. Ausserdem gibt es in dem Vertrag die Option für den späteren Kauf eines weiteren U-Bootes.
08. Mai 2006. Die schwarz-rote deutsche Bundesregierung unter das Bundeskanzler Merkel gibt grünes Licht für den Bau des optionalen U-Boots.
September 2006. Israelische Jagdbomber zerstören in Syrien eine Anlage in der Plutonium hergestellt worden sein soll.
Dezember 2006. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert reiht sein Land in die Atommächte ein. Er sagte in einem Interview mit dem deutschen Fernsehsender N24 versehentlich: "Der Iran droht Israel von der Landkarte zu tilgen. Kann man behaupten das wäre die gleiche Ebene wenn sie den Besitz von Atomwaffen anstreben wie Amerika, Frankreich, Israel, Russland?"
Januar 2007. Dr. Ariel Levite (Stellvertretender Direktor der israelischen Atomenergiekommission) bezeichnet Israel als eines der "nuklearen Schwellenländer" außerhalb des Nichtverbreitungsvertrags.
16. Januar 2009. Wie Israel zur Atombombe kam.
11. August 2009. Ein Israelischer Wissenschaftler will Fortschritte bei der Behandlung strahlengeschädigter Organismen gemacht haben
29. Dezember 2009. In Israel wird der sogenannte "Atomspion" Mordechai Vanunu wieder verhaftet.
07-08. März 2010. In Frankreich findet der Jahrmarkt der Atomenergie statt. Teilnehmer sind Anbieter, Produzenten und Abnehmer. Der Weltverband World Nuclear Association will bis 2030 mindestens 450 neue AKWs bauen. Man will Ländern wie Libyen und Syrien den Zugang zur "Zivilen Nutzung" erleichtern. Der französische Präsident Sarzkozy wirbt mit Umweltschutz durch Atomenergie. Bei der Konferenz in Paris sagte Uzi Landau, der israelische Minister für Infrastruktur, dass sein Land mit Jordanien zusammen ein AKW mit französischer Technologie in der Negev-Wüste bauen will.
09. April 2010. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagt seine Teilnahme am Atomgipfel in Washington ab.
23. Juli 2010. Israel möchte ein sechstes U-Boot des Typs Dolphin und Deutschland soll es mitfinanzieren.
17. Juli 2011. Deutschland fördert den Verkauf eines sechsten atomwaffenfähigen U-Bootes der Dolphin-Klasse an Israel mit 135 Mio Euro. Die Ausgabe taucht im Entwurf des Bundeshaushalts 2012 als "Beitrag zur Beschaffung von Verteidigungssystemen für Israel" im Einzelplan 60 ("Allgemeine Bewilligungen") auf. Ausgekungelt wurde das Geschäft letzte Woche offenbar vom deutschen Kriegsminister Thomas de Maizière (CDU) bei einem Besuch in Israel mit dem Premierminister Benjamin Netanjahu und seinem Kollegen Ehud Barak. Die Gesamtkosten für ein deratiges Boot liegen bei 500 Mio Euro.
08. August 2011. Die Strompreise in Israel sollen um 10% ansteigen weil in Ägypten immer wieder Anschläge auf eine Pipeline verübt werden. Israel importiert 43% seines Erdgasbedarfs aus Ägypten. Eigene Bohrungen nach Gas im Mittelmeer liegen auf Eis weil Israel an der Stelle mit dem Libanon, der seine territoriale Souveränität in Gefahr sieht, nicht zustimmt. Seit etwa einem Monat kommt es wegen einer starken sozialen Schieflage auch in Israel zu immer größeren Protesten.
November 2011. Israel testet erfolgreich eine Jericho-3-Rakete. Sie soll einen Atomsprengkopf mehrere tausend Kilometer, u.a. auch bis in den Iran tragen können.
04. Dezember 2011. Das Bundeskanzler Merkel hat den Verkauf des sechsten atomwaffenfähigen U-U-Boots endgültig genehmigt. Möglicherweise hat Israel dafür 100 Mio. Euro Steuern an die palästinensische Autonomieregierung freigegeben. Zudem könnte es sein dass der Deal gerade jetzt zustande gekommen ist weil die Auseinandersetzungen mit dem Iran im Moment eskalieren und Anfang der Woche die Botschaft Großbritanniens in Teheran gestürmt wurde.
07. März 2012. Laut The Guardian verfügt Israel über 400 Atomsprengköpfe.
14. April 2012. Israel arbeitet an einer Raketenabwehr. Die unterste Schicht bildet der eiserne Mantel ("Iron Dome"). Er soll Mörsergranaten und Kuzstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 4 und 70 Kilometern abfangen. Die Erfolgsquote beim Raketenbeschuss vor einem Monat lag offenbar bereits bei etwa 80%. Mit Patriot-Raketen soll das Projekt "Magische Wand" Mittelstreckenraketen abwehren. An der Abwehr von Langstreckenraketen wird im Projekt "Arrow" gearbeitet.
Daneben wurde von den USA das sogenannte X-Band-Radar in der Negev-Wüste installiert. Es reicht bis in den Iran.
07. Juli 2012. Auf ARTE erscheint der 52minütige Dokumentarfilm "Israel und die Bombe. Ein radioaktives Tabu".
2014. Israel soll die ersten US-amerikanischen Tarnkappenjagdbomber vom Typ F-35 bekommen.
Mordechai Vanunu, Lizenz: GNU Free Documentation Licence, Urheber: Ronald H. Miller
Quellen
14.04.2015, Welt, SICHERHEITSPOLITIK, Hat Deutschland Israels Atomwaffen finanziert?
14.04.2012, FAZ, Israel, Kein zweiter Holocaust
06.03.2012, Iran German Radio, Israel verfügt über 400 Atomsprengköpfe
04.12.2011, Welt, NAHOSTPOLITIK, So lief Kanzlerin Merkels U-Boot-Deal mit Israel
08.08.2011, Spiegel, Umstrittene Regierung, Israel kündigt massive Erhöhung der Strompreise an
17.07.2011, Spiegel, Waffendeal, Deutschland subventioniert U-Boot für Israel
17.07.2011, taz, Deutsche Finanzhilfe für U-Boot-Kauf, Israels sechster "Delfin"
22.06.2011, Focus, Israel, Notfallübung mit neuem Atombunker
23.07.2010, Sueddeutsche, Deutschland und Israel, Gezerre um das sechste Boot
24.05.2010, Spiegel, Nukleardeal mit Südafrika, Israel soll Apartheid-Regime Atombomben angeboten haben
24.05.2010, Focus, Zeitungsbericht, Israel bot Südafrika Atomwaffen an
24.05.2010, Telepolis, Israel soll 1975 mit dem Apartheidsregime Südafrika über den Verkauf von Atomwaffen verhandelt haben
09.03.2010, Telepolis, "Das ist eine wahre Bombe, das ist sehr explosiv."
07.03.2010, taz, Prämisse der Konferenz ist, dass der Energieverbrauch steil ansteigt, Nukleare Entwicklungshilfe
07.03.2010, taz, Konferenz der OECD-Atomenergieagentur, Jahrmarkt der Atomtechnik
10.08.2009, Spiegel, Medizin: Spritze gegen die Bombe
15.01.2009, Telepolis, Das atomare Dreiecksgeschäft
Wikipedia, Avner Cohen (engl.)
Wikipedia, Dolphin-Klasse
Wikipedia, Israel und die Bombe
Wikipedia, Israelische Atomwaffen