Samstag, 20. Juli 2019

Georg Restle

Georg Restle
Der deutsche Journalist Georg Restle wurde 1965 in Esslingen am Neckar geboren.

Seit 2012 ist er Leiter und Moderator des Politmagazins Monitor im Fernsehprogramm Das Erste.

Restle ist Mitglied der Auswahlkommission für die Studienstiftung des deutschen Volkes.

Restle ist der Meinung, das politische Koordinatensystem habe sich nach rechts bewegt. Eine rot-rot-grüne Koalition dürfe keine „No-Go-Area“ für die SPD sein.

Leben

1965. Georg Restle wird in Esslingen am Neckar geboren.

1987 bis 1993. Restle studiert Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Staatsexamen) und Internationales Recht an der London School of Economics.

1991 bis 1994. Er ist Herausgeber der rechtspolitischen Zeitschrift „Forum Recht“, gleichzeitig arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg im Breisgau. Zudem ist er Mitglied im Arbeitskreis kritischer Juristinnen und Juristen Freiburg.

Neben journalistischer Tätigkeit bei verschiedenen Tageszeitungen arbeitete Restle auch beim Radio Dreyeckland, Deutschlands erstem Piratensender. Nach einem Volontariat beim WDR war er als Autor zahlreicher Filme und Magazinbeiträge für WDR und ARD tätig.

2000. Er wird Redakteur bei Monitor.

Nach 2004. Die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) und der Orden Diener Jesu und Mariens (SJM) in allen Instanzen mit Verleumdungsklagen gegen Restle. Dieser hat in einem Bericht auf Monitor angegeben, in Veröffentlichungen der KPE antisemitische Äußerungen gefunden zu haben. Der Bericht bleibt online und ist weiter im Internet Archive verfügbar. 2009 publiziert Restle den gerichtlich bestätigten Bericht erneut.


2007. Georg Restle übernimmt die stellvertretende Redaktionsleitung.


2010 bis 2012. Er ist ARD-Korrespondent in Moskau.

August 2017. Es verbreitet sich sein Tagesthemen-Kommentar zur Flüchtlingspolitik einzelner EU-Staaten viral im Internet. Dabei kritisiert er an einer Vereinbarung mit Niger, Tschad und Libyen die Rückführung von Flüchtlingen in libysche Lager. Er nennt es außerdem eine „Schande“, dass bereits die Durchreise nach Nordafrika von Regimen verhindert werden solle, „die mit europäischen Grundwerten wenig bis gar nichts zu tun haben“. Restle tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein.

11. Juli 2019. In einem Kommentar in den Tagesthemen sieht Georg Restle die rechtsextreme politische Partei Alternative für Deutschland (AfD) als parlamentarischen Arm einer rechtsextremistischen "Identitären Bewegung" (IB). Er fordert, die AfD müsse als "rechtsextremistisch" eingestuft werden. Hintergrund sind informelle oder auch personelle Verflechtungen zwischen der Identitären Bewegung und der AfD. So hegen etwa AfD-Mandatsträger oder Funktionäre offen Sympathie mit den Rechtsextremisten von der Identitären Bewegung und IB-Aktivisten wurden bei AfD-Abgeordneten als Mitarbeiter beschäftigt. Offiziell hat sich die AfD von der IB abgegrenzt – wer als IB-Aktivist erkennbar wird, darf laut einer beschlossenen Liste nicht Mitglied der Partei sein oder werden.  

Jörg Meuthen (Chef der AfD) nennt Restle daraufhin bei einer Rede in Cottbus einen "Feind der Demokratie" und der freien Meinungsäußerung: "Herr Restle stigmatisiert, ja kriminalisiert geradezu legitime freiheitliche, konservative und patriotische Positionen, wie sie von der AfD vertreten werden". Restle entpuppe sich "in seinem Hass und in seiner Paranoia als geistiger Brandstifter, der den Korridor des Sagbaren auf das für ihn erträgliche Maß reduzieren möchte". Er bleibe dabei: Restle sei ein Feind der Meinungsfreiheit.

Auch in den sozialen Netzwerken wird Restle massiv angefeindet. Wohin die AfD führt indem sie diesen Hass schürt hat der Mord des Rechtsextremisten Stephan Ernst an Walter Lübcke erst am 2. Juni 2019 gezeigt.

12. Juli 2019. Ein G.V.L. Häffner schreibt auf Twitter: "Leute wie @Georgrestle müssen konzentriert werden!!! Also so eine Schande!!! Und sowas MUSS ich finanzieren???!!! So billige Propaganda! Georg Restle ist ein armes Würstchen mit Dauererrektion!

Restle dokumentiert auf seinem Twitter-Account die Drohung eines Facebook-Accounts mit dem Namen ThomasHoferAfD, "dieser Restle gehört weg, aber richtig weg, so das er nie mehr reden kann".

14. Juli 2019. In einer Rede sagt Meuthen sagt über Restle: „Es würde mich wirklich mal interessieren, was eigentlich geschehen würde, wenn sagen wir mal ein Georg Restle von der ARD oder ein Johannes Kahrs von der SPD hier in Cottbus auf diesem Platz ihre absurde Forderung nach einem Verbot der AfD und damit der einzigen wahren Opposition in diesem Land öffentlich wiederholen würden. Ich glaub, ich weiß, was dann passieren würde, denen würde ein mehrtausendfaches lautes ,Haut ab‘ entgegenschallen.“

Solches Rufen, so Meuthen, sei „auch die einzig richtige Antwort für solche abstoßenden Feinde der Demokratie und für Feinde der Freiheit der Meinung und der freien Meinungsäußerung. Mit uns nicht, mit uns nicht, ihr totalitären Schurken, mit uns macht ihr das nicht.“

19. Juli 2019. Nach einer Morddrohung gegen Georg Restle erstattet der WDR jetzt Anzeige. Laut einer WDR-Sprecherin in Köln ist das Drohschreiben dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen. Zum genauen Inhalt des Drohschreibens wird zunächst nichts bekannt. 

Bilder aus Wikimedia Commons
Georg Restle, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: Sandro Halank

Quellen