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| Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlamentsgebäude in Stockholm (August 2018) |
Weltweit erlangte sie Beachtung und fand Nachahmung in ihrem Einsatz für eine radikale Klimapolitik. Sie gilt laut Süddeutscher Zeitung als „Galionsfigur der Klimabewegung“.
Die von ihr ausgelösten „Schulstreiks für das Klima“ sind inzwischen zur globalen Bewegung „Fridays For Future“ gewachsen. Mit Schulstreiks möchte sie erreichen, dass ihr Heimatland Schweden das Übereinkommen von Paris einhält und die Treibhausgasemissionen um 15 % pro Jahr reduziert.
Kernposition Thunbergs ist, dass die Politik viel zu wenig für Klimaschutz tue und damit unverantwortlich handle, insbesondere gegenüber jungen Menschen. Sie fordert eine erhebliche Intensivierung der Klimaschutzbemühungen weltweit und will so lange weiterstreiken, bis ihr Heimatland Schweden die Treibhausgasemissionen um 15 % pro Jahr reduziert. Hierbei argumentiert sie, Schweden als reiches Land habe die Verpflichtung, die Emissionen schneller zu senken als andere Staaten.
Thunberg argumentiert, dass die Biosphäre geopfert werde, damit reiche Menschen in Ländern wie Schweden in Luxus leben können. Sie verweist auf globale Ungerechtigkeit und das durch den Menschen verursachte Artensterben. Sie fordert, dass Staaten wie Schweden und das Vereinigte Königreich anfangen, ihre Emissionen aus Verbrennung fossiler Energieträger um jährlich 15 % zu senken. Um globale Gerechtigkeit gemäß dem Pariser Klimaabkommen anzustreben, sollten reiche Länder ihre Emissionen innerhalb von sechs bis zwölf Jahren auf null reduzieren und so Ländern wie Indien und Nigeria den Aufbau von Infrastruktur ermöglichen. Die Menschen sollten durch zivilen Ungehorsam einen Systemwechsel erwirken, so dass kein Öl mehr gefördert werde.
Die von ihr ausgelösten „Schulstreiks für das Klima“ sind inzwischen zur globalen Bewegung „Fridays For Future“ gewachsen. Mit Schulstreiks möchte sie erreichen, dass ihr Heimatland Schweden das Übereinkommen von Paris einhält und die Treibhausgasemissionen um 15 % pro Jahr reduziert.
Kernposition Thunbergs ist, dass die Politik viel zu wenig für Klimaschutz tue und damit unverantwortlich handle, insbesondere gegenüber jungen Menschen. Sie fordert eine erhebliche Intensivierung der Klimaschutzbemühungen weltweit und will so lange weiterstreiken, bis ihr Heimatland Schweden die Treibhausgasemissionen um 15 % pro Jahr reduziert. Hierbei argumentiert sie, Schweden als reiches Land habe die Verpflichtung, die Emissionen schneller zu senken als andere Staaten.
Thunberg argumentiert, dass die Biosphäre geopfert werde, damit reiche Menschen in Ländern wie Schweden in Luxus leben können. Sie verweist auf globale Ungerechtigkeit und das durch den Menschen verursachte Artensterben. Sie fordert, dass Staaten wie Schweden und das Vereinigte Königreich anfangen, ihre Emissionen aus Verbrennung fossiler Energieträger um jährlich 15 % zu senken. Um globale Gerechtigkeit gemäß dem Pariser Klimaabkommen anzustreben, sollten reiche Länder ihre Emissionen innerhalb von sechs bis zwölf Jahren auf null reduzieren und so Ländern wie Indien und Nigeria den Aufbau von Infrastruktur ermöglichen. Die Menschen sollten durch zivilen Ungehorsam einen Systemwechsel erwirken, so dass kein Öl mehr gefördert werde.
Mit Verweis auf die seit 1995 jährlich stattfindenden Klimakonferenzen und die trotzdem steigenden Treibhausgasemissionen unterstellt sie Politikversagen. Die Politik mache viel zu wenig für Klimaschutz und handelt damit unverantwortlich und wie kleine Kinder, insbesondere gegenüber jungen Menschen.
Deshalb sei es nun an der jungen Generation, ihre Zukunft selbst in die eigenen Hände zu nehmen und das zu tun, was die Politik schon lange hätte tun müssen. Es sei die Aufgabe der Jugend zu verstehen, was ihr die ältere Generation mit dem Klimawandel angetan habe, und das Chaos aufzuräumen, mit dem ihre Generation leben müsse. Daher müssten junge Menschen nun selbst dafür sorgen, dass ihre Stimmen gehört würden. Hingegen werde sie die Spitzenpolitiker nicht weiter anflehen, sich um die Zukunft der jungen Generation zu kümmern. Vielmehr werde sie ihnen klarmachen, dass es zu Änderungen komme, ob sie wollten oder nicht. Ihr eigener Protest, der rasch Nachahmung in aller Welt gefunden habe, zeige, dass niemand zu unbedeutend sei, um etwas zu bewegen.
Ihre Klimaschutzaktionen sieht sie als wichtiger an als in die Schule zu gehen. Als Begründung für ihren Schulstreik, bei dem sie die Schulpflicht bricht, nannte sie die Zukunftsvergessenheit der Erwachsenen:
„Wir Kinder tun oft nicht das, was ihr Erwachsenen von uns verlangt. Aber wir ahmen euch nach. Und weil ihr Erwachsenen euch nicht für meine Zukunft interessiert, werde ich eure Regeln nicht beachten.“ - Der Tagesspiegel am 3. Dezember 2018
An andere Schüler gerichtet sagte sie, sie müssten nicht zwingend streiken, jeder solle selbst für sich entscheiden. Allerdings frage sie sich, welchen Sinn es habe, in der Schule für eine Zukunft zu lernen, wenn diese Zukunft schon bald nicht mehr existiere. Daher sei der Streik für sie wichtiger als die Schule.
Greta Thunbergs Botschaft ist erschreckend ähnlich der von Severn Cullis-Suzuki im Jahr 1992. Diese wurde mit zwölf Jahren bekannt als das Mädchen, das die Welt zum Schweigen brachte mit einer 6-minütigen Rede zur ersten Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.
Greta Thunbergs Botschaft ist erschreckend ähnlich der von Severn Cullis-Suzuki im Jahr 1992. Diese wurde mit zwölf Jahren bekannt als das Mädchen, das die Welt zum Schweigen brachte mit einer 6-minütigen Rede zur ersten Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.
Thunberg gilt auch als bekannte Vertreterin der Flugscham. Der Begriff Flugscham (flygskam) bezeichnet insbesondere in Schweden ein Schamgefühl, das sich aus dem Gefühl der ökologischen Verwerflichkeit von Flugreisen ohne den Ausgleich des ökologischen Fußabdrucks begründet. Sie reist daher zu ihren Auftritten grundsätzlich nur mit klimafreundlichen Verkehrsträgern, etwa als Mitfahrerin im Elektroauto oder dem Zug.
Thunberg wurde wiederholt für ihr Engagement ausgezeichnet. Unter anderem nahm das Time Magazine Thunberg wegen ihres Klimaschutz-Engagements in seine Liste der 25 einflussreichsten Teenager des Jahres 2018 auf.
Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde sie in Schweden 2019 zur wichtigsten Frau des Jahres ausgerufen. Die Auszeichnung beruht auf einer Umfrage des Instituts Inizio im Auftrag der Zeitung Aftonbladet.
Leben
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| Greta Thunberg |
Einer ihrer Vorfahren ist der Chemie-Nobelpreisträger Svante Arrhenius, der 1896 erstmals den durch Kohlenstoffdioxid bewirkten Treibhauseffekt berechnete.
Bei ihr wird ein Asperger-Syndrom diagnostiziert. Die Erkrankung führt bei ihr zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
2011. Nach eigenen Angaben beschäftigt sie sich im Alter von acht Jahren erstmals mit dem menschengemachten Klimawandel und beginnt ihr Klimaschutzengagement zunächst damit, zur Energieeinsparung im Haus die Beleuchtung auszuschalten.
2014. Im Alter von 11 Jahren wird sie durch die Beschäftigung mit dem menschengemachten Klimawandel depressiv und hört auf zu sprechen und zu essen. Anschließend werden bei ihr das Asperger-Syndrom, Zwangsstörungen sowie selektiver Mutismus diagnostiziert.
2016. Sie beschließt, nicht mehr zu fliegen, sich vegan zu ernähren, ebenso überzeugt sie ihre Familie davon.
2018. Von ihrer Mutter Malena Ernman erscheint das Buch Scener ur hjärtat an dem Sie gemeinsam mit mit ihrem Vater und ihrer jüngeren Schwester mitgewirkt hat.
2018. Von ihrer Mutter Malena Ernman erscheint das Buch Scener ur hjärtat an dem Sie gemeinsam mit mit ihrem Vater und ihrer jüngeren Schwester mitgewirkt hat.
Mai 2018. Der Umweltaktivist Bo Thorén von Fossil Free Dalsland kontaktiert sie, nachdem sie einen Schreibwettbewerb vom „Svenska Dagbladet“ zur Umweltpolitik gewonnen hat. Thorén gehört dem Umweltverband Fossil Free Dalsland an und der internationalen Graswurzelbewegung Extinction Rebellion.
Bo Thorén hat einige Ideen – von Demonstrationen bis hin zu Schulstreiks. Diese Idee ist inspiriert von den Studenten aus Parkland, die sich nach dem Amoklauf an ihrer Schule geweigert haben, zur Schule zu gehen. Sie entwickelt die Idee weiter und möchte andere junge Leute überzeugen, sich ihr anzuschließen. Da sie keinen Erfolg hat, beschließt sie, alleine in den Streik zu treten. Sie nimmt an keinen weiteren Konferenzen mehr teil.
Bo Thorén hat einige Ideen – von Demonstrationen bis hin zu Schulstreiks. Diese Idee ist inspiriert von den Studenten aus Parkland, die sich nach dem Amoklauf an ihrer Schule geweigert haben, zur Schule zu gehen. Sie entwickelt die Idee weiter und möchte andere junge Leute überzeugen, sich ihr anzuschließen. Da sie keinen Erfolg hat, beschließt sie, alleine in den Streik zu treten. Sie nimmt an keinen weiteren Konferenzen mehr teil.
Sommer 2018. Thunbergs öffentlicher Klimaaktivismus beginnt inmitten der Dürre- und Hitzewelle 2018, die weite Teile Europas erfasst.
Ende Juli 2018. Waldbrände in Schweden erfassen eine Fläche von 30.000 Hektar. Die Feuer gelten als die bedrohlichsten Brände der modernen Zeiten Schwedens. Am 26. Juli 2018 gibt es gleichzeitig 20 Brände, zum Teil nördlich des Polarkreises.
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| Gretas Fahrrad in der Altstadt von Stockholm |
Sie veröffentlicht dann einen Post bei Instagram und Twitter, der schnell geteilt wird. Journalisten und Zeitungen werden auf sie aufmerksam. Unter den ersten Menschen, die auf sie zukommen, ist der schwedische Unternehmer Ingmar Rentzhog, der das Start-up und die Klimaplattform wedonthavetime.org gegründet hat. „Er sprach mit mir und machte Fotos, die er auf Facebook postete“, schreibt Greta Thunberg später. Sie habe vorher noch nie mit ihm zu tun gehabt.
Später findet sie Nachahmung, zunächst in Schweden, wo sich bald Schülerinnen und Schüler vor den Rathäusern hunderter schwedischer Kommunen ihrem Protest anschließen, später in anderen Staaten, unter anderem in Belgien, Frankreich, Finnland und Dänemark.
Auch in Deutschland bestreiken Schüler in verschiedenen Städten den Unterricht. Die Jugendlichen, bei denen das Statement Thunbergs, sich die Zukunft nicht klauen zu lassen, Anklang findet, organisieren sich unter dem Hashtag #FridaysForFuture.
24. August 2018. Rentzhog inszeniert sich mit einigen Mitstreitern, die sich neben der Schülerin mit dem Laptop auf den Boden setzen und ein Kartonschild mit scheinbar ungelenker Schrift "Wir arbeiten für das Klima" und einem Hashtag "Unterstützt Greta" vor sich haben.
31. Oktober 2018. Bei der Declaration of Rebellion in London sagt Greta Thunberg:
“Some people say that I should study to become a climate scientist so that I can ”solve the climate crisis”. But the climate crisis has already been solved. We already have all the facts and solutions. All we have to do is to wake up and change.”
„Einige Leute sagen, dass ich studieren sollte, um Klimawissenschaftlerin zu werden, damit ich die Klimakrise "lösen kann". Aber die Klimakrise ist bereits gelöst. Wir haben bereits alle Fakten und Lösungen. Alles, was wir tun müssen, ist aufzuwachen und uns zu verändern.“
November 2018. Sie erhält das Fryshuset-Stipendium als junges Vorbild des Jahres.
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| Schulstreik für das Klima (Berlin, 14. Dezember 2018) |
Thunberg, mittlerweile zu einer Ikone der Klimaschutzbewegung geworden, tritt in der Folgezeit weltweit bei Protestveranstaltungen auf, etwa denen von Extinction Rebellion.
Dezember 2018. Sie reist zusammen mit ihrem Vater mit einem Elektroauto zur UN-Klimakonferenz in Katowice (Polen). Dort spricht sie als Rednerin im Plenarsaal des Gipfels und betont die Schwere der Klimakrise, die noch nicht verstanden sei: Politiker verhielten sich unverantwortlich und wie kleine Kinder, daher sei es nun an der jungen Generation, ihre Zukunft selbst in die eigenen Hände zu nehmen und das zu tun, was die Politik schon lange hätte tun müssen. Es sei nun die Aufgabe der Jugend zu verstehen, was ihr die ältere Generation mit dem Klimawandel angetan habe, und das Chaos aufzuräumen, mit dem ihre Generation leben müsse. Daher müssten junge Menschen nun selbst dafür sorgen, dass ihre Stimmen gehört würden. Hingegen werde sie die Spitzenpolitiker nicht weiter anflehen, sich um die Zukunft der jungen Generation zu kümmern. Vielmehr werde sie ihnen klarmachen, dass es nun zu Änderungen komme, ob sie wollten oder nicht. Ihr eigener Protest, der rasch Nachahmung in aller Welt gefunden habe, zeige, dass niemand zu unbedeutend sei, um einen Unterschied zu machen.
2. Januar 2019. Greta Thunberg lehnt Einladungen zu Konferenzen und Fernsehshows ab und schreibt auf Facebook dazu:
"Nach dem Weltklimagipfel wurde ich eingeladen, an Orten wie Orten wie Panama, New York, San Francisco, Abu Dhabi, Vancouver, Britische Jungferninseln ... zu sprechen. Leider wird unser verbleibendes CO2-Budget keine derartigen Reisen zulassen."
Ihre Generation werde in "absehbarer Zeit" nur in Notfällen fliegen können – weil die vorigen Generationen die Ressourcen verbraucht hätten.
"Ich werde versuchen, so viele Orte wie möglich zu besuchen, ohne zu fliegen. Und auch per Videoübertragung teilnehmen. Zeigt gemeinsam mit mir eure Klimaschutzmaßnahmen, damit wir der Welt zeigen können, was wir gegen den Klimawandel tun. Natürlich sind ein Flugstopp und eine vegane Lebensweise nicht die Lösung. Wir müssen uns so schnell wie möglich um einen CO2-freien Lebensstil bemühen. Politische Entscheidungen sind notwendig. Da es sie noch nicht gibt, müssen wir das tun, was wir können, um die politische Bewegung zum Leben zu erwecken."
“What I hope we achieve at this conference is that we realise that we are facing an existential threat. This is the biggest crisis humanity has ever faced. First we have to realise this and then as fast as possible do something to stop the emissions and try to save what we can save.”
„Was ich auf dieser Konferenz zu erreichen hoffe ist die Erkenntnis, dass wir einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt sind. Dies ist die größte Krise, in der sich die Menschheit je befunden hat. Zuerst müssen wir dies erkennen und dann so schnell wie möglich etwas tun, um die Emissionen aufzuhalten und versuchen, das zu retten, was wir noch können.“
– Greta Thunberg auf der UN-Klimakonferenz in Katowice am 4. Dezember 2018
Diese Rede wird anschließend im Internet viral geteilt. Infolgedessen wird sie von Klimaleugnern und rechten Politikern angefeindet und u. a. als "ideologisch verblendet" diffamiert. Sie trifft sich in Katowice auch mit UN-Generalsekretär António Guterres und richtet einen Appell an ihn.
Diese Rede wird anschließend im Internet viral geteilt. Infolgedessen wird sie von Klimaleugnern und rechten Politikern angefeindet und u. a. als "ideologisch verblendet" diffamiert. Sie trifft sich in Katowice auch mit UN-Generalsekretär António Guterres und richtet einen Appell an ihn.
2. Januar 2019. Greta Thunberg lehnt Einladungen zu Konferenzen und Fernsehshows ab und schreibt auf Facebook dazu:
"Nach dem Weltklimagipfel wurde ich eingeladen, an Orten wie Orten wie Panama, New York, San Francisco, Abu Dhabi, Vancouver, Britische Jungferninseln ... zu sprechen. Leider wird unser verbleibendes CO2-Budget keine derartigen Reisen zulassen."
Ihre Generation werde in "absehbarer Zeit" nur in Notfällen fliegen können – weil die vorigen Generationen die Ressourcen verbraucht hätten.
"Ich werde versuchen, so viele Orte wie möglich zu besuchen, ohne zu fliegen. Und auch per Videoübertragung teilnehmen. Zeigt gemeinsam mit mir eure Klimaschutzmaßnahmen, damit wir der Welt zeigen können, was wir gegen den Klimawandel tun. Natürlich sind ein Flugstopp und eine vegane Lebensweise nicht die Lösung. Wir müssen uns so schnell wie möglich um einen CO2-freien Lebensstil bemühen. Politische Entscheidungen sind notwendig. Da es sie noch nicht gibt, müssen wir das tun, was wir können, um die politische Bewegung zum Leben zu erwecken."
22. Januar 2019. Greta Thunberg bricht in Schweden mit dem Zug als Transportmittel – um die hohe CO2-Emission einer Flugreise zu vermeiden – nach Davos auf, um vom 23. bis 25. Januar 2019 am 49. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums teilzunehmen.
23. Januar 2019. In der Schweizer Weltwoche schreibt die schwedische Journalistin Katerina Janouch, die dem rechten Spektrum zugerechnet wird unter dem Titel „Wir basteln uns eine Klima-Ikone“, hinter „Klima-Greta“ stecke eine PR-Kampagne von Umweltaktivisten, die das Mädchen für ihre Zwecke „als Zugpferd benutzen, um Spendengelder einzusammeln und linke Botschaften zu verbreiten“. Mehrere Nachfolgetexte in rechten Blogs beziehen sich auf den Weltwoche-Text.
23. bis 25. Januar 2019. In Davos trifft sie sich mit prominenten Forumsteilnehmern wie Christine Lagarde, Bono und Jane Goodall und übernachtet im Arctic Base Camp klimagerecht in einem Zelt. Die Session Preparing for Climate Disruption, an der Greta Thunberg teilnehmen kann, findet am Freitagvormittag statt, als schon viele einflussreiche Teilnehmer abgereist sind, zudem wird nur hinter verschlossenen Türen in einem Saal mit 58 Plätzen diskutiert. Mit eindringlichen Worten bringt Thunberg ihr Anliegen vor:
„Ich will, dass ihr in Panik geratet“, „Unser Haus brennt“. Die Zeit für Höflichkeiten sei vorbei, sagt Thunberg. OT „Jetzt ist es an der Zeit, deutlich zu sein. Die Klimakrise zu lösen, ist die größte und komplexeste Herausforderung, der die Menschheit je gegenüberstand ... Ich will eure Hilfe nicht, ich will nicht, dass ihr ohne Hoffnung seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre. Und dann will ich, dass ihr handelt.“
An Orten wie Davos erzählen Menschen gerne Erfolgsgeschichten. Aber ihr finanzieller Erfolg hat ein unvorstellbares Preisschild. Und beim Klimawandel müssen wir anerkennen, dass wir versagt haben ... Es hat den Anschein, dass Geld und Wachstum unsere einzige Sinnerfüllung sind.“ Und weil die Klimakrise eine Krise sei, die noch nie als Krise erkannt worden sei, seien viele Menschen sich der Konsequenzen nicht bewusst. Noch aber gebe es eine Lösungsmöglichkeit, „so einfach, dass selbst ein kleines Kind sie versteht: Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen stoppen“. Aber jeder müsse sich entscheiden. „Es gibt keine Grauzonen, wenn es ums Überleben geht“.
Ngozi Okonjo-Iweala, Chefin der Impfallianz Gavi, spricht der Rede Thunbergs ihre Anerkennung aus. In der anschließenden Fragerunde stellt Greta Thunberg fest, dass sie die Vertreter der Öl- und Gasindustrie, denen sie gerne persönlich ihre „Verbrechen gegen die Menschheit“ erklärt hätte, nicht mehr auf der Tagung vorgefunden habe.
Thunberg – auf der Rückreise – glaubt nicht, dass die Konferenz ein Erfolg fürs Klima war. „Die Leute reden nur und tun nicht, was sie sagen.“ Wichtig sind ihr ihre Gespräche mit Forumsgründer Klaus Schwab. Sie habe ihm unter anderem gesagt, dass sich das Forum im nächsten Jahr ihrer Meinung nach ausschließlich mit Klima- und Umweltfragen befassen sollte. 2020 sei das Jahr, in dem die Emissionskurve drastisch nach unten gehen müsse.
Dieser Auftritt hat insbesondere auf Twitter diskreditierende Kommentare hauptsächlich von Männern aus dem rechten Spektrum zur Folge. Diese ziehlen auf ihr Alter, ihr Geschlecht und das Asperger-Syndrom ab. Damit wird laut ze.tt-Redakteur Till Eckert versucht, Thunberg als „Person und Individuum abzuwerten“, um eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit ihren Argumenten zu verhindern. Eine inhaltliche Kritik an Thunbergs Positionen findet nicht statt.
Für Melanie Groß, die zur Bedeutung von Gender in der Jugendkultur forscht, zeigt sich hierin die Feindlichkeit, der all diejenigen ausgesetzt werden, die von dem eigenen, meist maskulinistischen und rechtspopulistischen Weltbild abweichen. Michael Blume bewertet deutschsprachige Online-Diskussionen wie folgt: „Greta Thunberg macht gerade das rechtspopulistische Geschäft kaputt, indem sie über das Einfordern von ‚Panik‘ nicht nur Konkurrenz darstellt, sondern auch das Nachdenken über Populismus fördert.“
25. Januar 2019. Gretas Appell folgen immer mehr deutsche Schüler. In mehr als 100 Städten sind Ortsgruppen entstanden, die inzwischen im Wochentakt zu Demonstrationen „gegen den Klimawandel“ aufrufen. Immer freitags. Immer zur Schulzeit. In der vergangenen Woche demonstrierten nach Angaben der Organisatoren mehr als 30.000 Schüler und auch Studierende bundesweit – diesen Freitag sollen es noch mehr werden.
Erstmals reisen Jugendliche aus der ganzen Republik in selbst organisierten Bussen nach Berlin, um vor dem Kanzleramt und dem Bundeswirtschaftsministerium für ihre Sache zu demonstrieren. Zeitgleich sollen in Dutzenden Städten Paralleldemos stattfinden. Einige Eltern finden das toll, auch weil die Schüler die Reisen nicht komplett selbst bezahlen müssen: Längst haben Umweltverbände und Stiftungen finanzielle Unterstützung angeboten.
Organisiert sind die Demonstranten in einem Netzwerk aus „Delis“. So nennen die Schüler die inzwischen rund 300 Delegierten, die die Arbeit der Ortsgruppen in Deutschland koordinieren. Sie melden die Demos an, organisieren Ordner und finanzielle Unterstützung, geben Verhaltenstipps und steuern inhaltliche Diskussionen.
Meist läuft die Kommunikation über WhatsApp-Gruppen, denen interessierte Schüler und Studenten einfach beitreten können. Wer unsachgemäße Beiträge postet, wird oft gemaßregelt oder ganz ausgeschlossen. Die Delegierten schalten sich auch in Telefonkonferenzen übers Internet zusammen, um das Vorgehen zu koordinieren.
Die streikenden Schüler haben auch schon einen Plan, wie sie noch mehr Beachtung finden könnten: Sie wollen sich stärker mit Gleichgesinnten in anderen Ländern abstimmen – um Mitte März erstmals gleichzeitig auf die Straße zu gehen.
Kurz vor Beginn der Demo überbringt eine Schüler-Delegation Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ihre Forderung nach einem schnellstmöglichen Kohleausstieg. Danach zeigt sich eine Sprecherin enttäuscht: „Wir haben nicht das Gefühl, dass er verstanden hat, worum es eigentlich geht.“
Wenig begeistert zeigt man sich in den Schulbehörden. Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat allerdings „große Sympathien für das politische Engagement der Schüler“. Man erwarte daher, dass einige Schulen die Demonstrationen „in den Unterricht einbinden“. Denkbar sei etwa, dass Lehrer die Schüler im Rahmen des Politikunterrichts begleiteten. Ähnliches ist aus Nordrhein-Westfalen zu hören. Deutlich kritischer blickt man in Baden-Württemberg und Bayern auf die Protestbewegung. Wer zu den Demos aufbricht, muss mit Sanktionen rechnen.
26. Januar 2019. Die von der Regierung eingesetzte Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" einigt sich auf einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 bei nur einer Gegenstimme.
Wie aus dem Kommissionsbericht hervorgeht, verständigte sich die Kohlekommission auf insgesamt 40 Milliarden Euro Hilfe für die vom Kohle-Ausstieg betroffenen Bundesländer. Die betroffenen Regionen sollen demnach über 20 Jahre jeweils 1,3 Milliarden Euro erhalten. Weitere insgesamt 700 Millionen Euro über 20 Jahre sollen die Bundesländer zusätzlich bekommen.
Die von der Regierung eingesetzte "Kohle-Kommission" kann jedoch nur Vorschläge machen, die Umsetzung ist Sache der Politik. Sinn der Kommission ist, einen breiten Konsens herzustellen - ähnlich wie beim Atomausstieg. In dem 28-köpfigen Gremium sind Vertreter von Industrie, Gewerkschaften, Umweltverbänden und Wissenschaft. Für Beschlüsse ist eine Zweidrittel-Mehrheit notwendig.
Die Atomkraftwerke gehen in Deutschland bis 2022 vom Netz. Auch der Anteil des Kohlestroms nimmt schon ab. Allerdings muss der Kohleausstieg und damit der Umstieg auf Ökostrom beschleunigt werden, weil Deutschland sonst nationale und internationale Klimaziele verpasst.
Bis 2050 soll der Ausstoß an Kohlendioxid (CO2), dem wichtigsten Treibhausgas, um 80 bis 95 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen. Da auch in anderen Sektoren dafür auf Strom statt auf Kohle, Öl und Gas gesetzt werden muss, gewinnt die Stromerzeugung zusätzlich an Bedeutung.
27. Januar 2019. In Brüssel demonstrieren in Brüssel für einen besseren Klimaschutz. Die Demonstranten, darunter viele Familien, ziehen vom Nordbahnhof bis zum Europaparlament. Auf Plakaten sind Parolen wie "Wandel bei den Menschen statt Klimawandel" zu lesen oder "Alle Katastrophenfilme beginnen damit, dass die Regierung nicht auf einen Wissenschaftler hört".
Die Teilnehmer sind trotz kalten und regnerischen Wetters aus dem ganzen Land angereist. Angesichts der erwarteten hohen Teilnehmerzahlen hat die belgische Bahn zusätzliche Züge eingesetzt, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet. Wegen der vielen herbei strömenden Demonstranten setzt sich der Protestzug eine halbe Stunde früher in Bewegung.
28. Januar 2019. Nun hat sich auch eine Gegenbewegung im Internet formiert. Die Bezeichnung „Kinderkram“ für ihre Aktionen ist noch die harmloseste Beleidigung. Viele bezeichnen Greta Thunberg als „Kind“, um sie und ihr Anliegen zu verniedlichen. Aber sie ist eine junge Frau. Dass junge Frauen selbstbestimmt für ihre politische Sache eintreten, können sich manche offenbar nicht vorstellen.
Unerträglich ekelhaft ist auch der Versuch, Greta Thunbergs Anliegen zu diskreditieren, indem auf das Asperger-Syndrom angespielt wird, das bei ihr diagnostiziert ist. „Sie IST psychisch gestört“, heißt es in einem Twitter-Post. Solche Reaktionen sind der Grund, warum Menschen mit dem Asperger-Syndrom, einer Variante von Autismus, verheimlichen, dass sie es haben.
Es kursieren zudem Fotomontagen, die sie entstellen. Sie wird auf Twitter beschimpft, etwa als „gedrillte geltungssüchtige Göre“. Der Rechtsanwalt Joachim Nikolaus Steinhöfel verhöhnt sie auf Twitter als „altklug und verhaltensgestört, von Untergangsfantasien verfolgt und von der Idee besessen, die Welt retten zu müssen“. Greta Thunberg soll unglaubwürdig gemacht werden. Die einen lügen, sie sei mit dem Flugzeug nach Davos geflogen. Andere arbeiten sich an einem Bild ab, dass die Veganerin beim Essen im Zug zeigt – weil darauf in Plastik eingepackte Lebensmittel zu sehen sind.
Tichys Einblick, laut Selbstbeschreibung ein "liberal-konservatives Debattenmagazin" schreibt "auf Fix-und-Foxi-Niveau":
"Greta, das Kind eines erfolglosen Schauspielers und einer verkrachten Popsängerin, die 'auf Oper' macht, wird also, möglicherweise dank gekonnter PR von interessierter Seite, zur Projektionsfläche für Tausende von Kindern frustrierter Altlinker und aggressiver Kommunisten. Von Menschen also, die im Kampf gegen einen von ihnen messerscharf erkannten Klimawandel ein neues Ventil sehen, um aus der Welt des freiheitlichen, sozialen Wohlfahrtsstaates auszubrechen, die ihre Eltern so sehr hassen. Diese Eltern gehören einer Generation an, die noch zu den Anhängern Maos gehörte – und die wiederum von ihren Eltern, die zwischen Stalin und Hitler begeistert gefolgt sind, (Anti)Dinge gelernt haben, die ihnen gar nicht bewusst waren."
29. Januar 2019. Der deutsche Jorunalist Henryk Marcin Broder hält vor der Bundestagsfraktion der rechtsextremen politischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) eine Rede. Er erzählt zunächst dass er lieber vor der Bundestagsfraktion der Grünen gesprochen hätte und dass er nicht an einen Klimawandel glaubt.
Die Menschen würden allen möglichen Unsinn glauben was der "weltweite Hype" um Greta Thunberg beweisen würde. Weiter sagt er: „Ich bin für eine Verschärfung des Tatbestands ‚Kindesmissbrauch‘, um auch solche Fälle verfolgen zu können wie den der bereits erwähnten Greta aus Schweden, die von den Klimarettern zur Ikone ihrer Bewegung erkoren wurde“.
Die Menschen würden allen möglichen Unsinn glauben was der "weltweite Hype" um Greta Thunberg beweisen würde. Weiter sagt er: „Ich bin für eine Verschärfung des Tatbestands ‚Kindesmissbrauch‘, um auch solche Fälle verfolgen zu können wie den der bereits erwähnten Greta aus Schweden, die von den Klimarettern zur Ikone ihrer Bewegung erkoren wurde“.
30. Januar 2019. Die Leute verbreiteten Gerüchte über ihre Person, was sie natürlich ein bisschen störe, sagt Greta der Wochenzeitung „Die Zeit“. Es zeige aber auch, dass etwas passiere und die Leute dies als Bedrohung empfänden. „Und das ist gut.“
Unterdessen erzählen Menschen unter dem Hashtag #alsich16war, was sie in ihrem Alter gemacht und gedacht haben. Die Posts reichen von Nachdenklichkeit und Nostalgie bis hin zu Selbstironie. Dabei zeigt sich, dass die meisten Menschen früher mit viel banaleren Dingen beschäftigt waren.
Ende Januar 2019. In Belgien unterschreiben etwa 3.400 Wissenschaftstreibende einen offenen Brief an die Regierung, in der sie den Streikenden den Rücken stärken.
1. Februar 2019. Es ist Freitag. Greta verpasst wieder die Schule, um sich vor den Reichstag zu stellen, stundenlang, bei Sonne, Regen oder in die skandinavische Kälte. Sie brüllt keine Parolen, sie tanzt nicht, singt nicht. Sie ist einfach nur da. Sie und ihr Schild. An diesem Freitag sind etwa 100 junge, mittelalte und betagte Klimaaktivisten mit dabei. Rundherum Kamerateams aus verschiedenen Ländern. Denn auch anderswo in der Welt gehen neuerdings Schüler für den Klimaschutz auf die Straße, inspiriert durch Greta.
4. Februar 2019. Greta Thunberg bezieht in einem offenen Brief Stellung auf den Hass und die Gerüchte die ihr entgegenschlagen:
"Ich weiß, dass ein Schulstreik für das Klima für die meisten Menschen erstmal seltsam wirkt, weil sie sich nicht der vollen Bedeutung der Klimakrise bewusst sind – was wiederum verständlich ist, weil es bisher nicht als eine Krise behandelt wurde. Ich habe beobachtet, dass über mich viele Gerüchte zirkulieren und enorme Mengen an Hass. Deshalb möchte ich einige Sachen über meinen Schulstreik klarstellen.
Ich habe mich mit anderen Aktivisten und Gruppen getroffen und ausgetauscht, um Ideen für neue Projekte und Aktionen zu sammeln. Dabei entstand unter anderem auch die vage Idee eines Schulstreiks, in Anlehnung an die Streiks der Parkland-Schüler in den USA. Ich war von der Idee begeistert, konnte aber niemanden sonst dafür gewinnen. Ab diesem Zeitpunkt habe sie angefangen, den Schulstreik ganz allein in Eigenregie zu organisieren und habe an keinen weiteren Treffen mit anderen Aktivisten mehr teilgenommen.
Meine Eltern haben die Idee des Schulstreiks nicht unterstützt und sagten mir, dass ich, wenn ich das machen wolle, ganz auf mich gestellt sei – ohne ihre Unterstützung. Doch das brachte mich nicht von ihrer Idee im Kampf gegen den Klimawandel ab. Ich nahm ab dem 20. August 2018 vor dem schwedischen Parlament in Stockholm Platz, um für das Klima zu streiken und über den Klimawandel zu informieren.
Viele Menschen lieben es, Gerüchte zu verbreiten, ich hätte noch weitere Personen ‚hinter mir‘ oder sie behaupten, ich werde ‚bezahlt‘ oder ‚genutzt‘, um das zu tun, was ich tue. Aber da ist niemand ‚hinter‘ mir außer ich selbst. Ich bin kein Teil einer Organisation. Ich unterstütze zwar manchmal Nichtregierungsorganisationen, NGOs und arbeite mit ihnen zusammen, aber ich bin dabei völlig unabhängig und stehe nur für sich selbst.
Alles, ich tue, mache ich kostenlos. Ich habe weder Geld noch die Aussicht auf eine zukünftige Bezahlung bekommen. Und so wird das natürlich auch bleiben. Ich habe keinen einzigen Klimaschutzaktivisten getroffen, der gegen Geld für das Klima kämpft. Die Idee ist komplett absurd. Außerdem reiste ich nur mit der Erlaubnis meiner Schule und die Reise- und Unterkunftskosten tragen meine Eltern.
Die Reden, die ich in der Öffentlichkeit halte, schreibe ich selbst. Um sicherzugehen, dass ich mich dabei an Fakten halte und keine Fehler mache, frage ich andere um Rat und lasse mich auch von Wissenschaftlern unterstützen. „Ich will, dass alles absolut korrekt ist, damit ich keine falschen Fakten verbreite oder Dinge falsch verstanden werden.
Asperger ist keine Krankheit, sondern eine Gabe. Ohne Asperger hätte ich wahrscheinlich nicht so eigenständig gehandelt. Ich bin nicht gut im gesellschaftlichen Umgang und habe dann stattdessen das getan.
Glaubt ihr nicht, dass eine 16-Jährige für sich allein sprechen kann? Ich sage das nur, weil es wahr ist. […] Die Lösung ist schwarz und weiß. Und wenn ich sage, dass ihr panisch sein sollt, meine ich, dass wir diese Krise als Krise behandeln müssen. Wenn dein Haus in Flammen steht, dann setzt du dich nicht hin und sprichst darüber, wie schön du es nach dem Feuer wieder aufbauen kannst. Wenn dein Haus in Flammen steht, dann rennst du raus und gehst sicher, dass alle anderen auch draußen sind, wenn du die Feuerwehr rufst.
Dann hört halt auf stichhaltige Wissenschaft. Ja, ich stimme euch zu, ich bin zu jung dafür. Wir Kinder sollten das nicht machen müssen. Aber da fast niemand etwas unternimmt und unsere Zukunft auf dem Spiel steht, haben wir das Gefühl, weitermachen zu müssen."
4. Februar 2019. Greta Thunberg bezieht in einem offenen Brief Stellung auf den Hass und die Gerüchte die ihr entgegenschlagen:
"Ich weiß, dass ein Schulstreik für das Klima für die meisten Menschen erstmal seltsam wirkt, weil sie sich nicht der vollen Bedeutung der Klimakrise bewusst sind – was wiederum verständlich ist, weil es bisher nicht als eine Krise behandelt wurde. Ich habe beobachtet, dass über mich viele Gerüchte zirkulieren und enorme Mengen an Hass. Deshalb möchte ich einige Sachen über meinen Schulstreik klarstellen.
Ich habe mich mit anderen Aktivisten und Gruppen getroffen und ausgetauscht, um Ideen für neue Projekte und Aktionen zu sammeln. Dabei entstand unter anderem auch die vage Idee eines Schulstreiks, in Anlehnung an die Streiks der Parkland-Schüler in den USA. Ich war von der Idee begeistert, konnte aber niemanden sonst dafür gewinnen. Ab diesem Zeitpunkt habe sie angefangen, den Schulstreik ganz allein in Eigenregie zu organisieren und habe an keinen weiteren Treffen mit anderen Aktivisten mehr teilgenommen.
Meine Eltern haben die Idee des Schulstreiks nicht unterstützt und sagten mir, dass ich, wenn ich das machen wolle, ganz auf mich gestellt sei – ohne ihre Unterstützung. Doch das brachte mich nicht von ihrer Idee im Kampf gegen den Klimawandel ab. Ich nahm ab dem 20. August 2018 vor dem schwedischen Parlament in Stockholm Platz, um für das Klima zu streiken und über den Klimawandel zu informieren.
Viele Menschen lieben es, Gerüchte zu verbreiten, ich hätte noch weitere Personen ‚hinter mir‘ oder sie behaupten, ich werde ‚bezahlt‘ oder ‚genutzt‘, um das zu tun, was ich tue. Aber da ist niemand ‚hinter‘ mir außer ich selbst. Ich bin kein Teil einer Organisation. Ich unterstütze zwar manchmal Nichtregierungsorganisationen, NGOs und arbeite mit ihnen zusammen, aber ich bin dabei völlig unabhängig und stehe nur für sich selbst.
Alles, ich tue, mache ich kostenlos. Ich habe weder Geld noch die Aussicht auf eine zukünftige Bezahlung bekommen. Und so wird das natürlich auch bleiben. Ich habe keinen einzigen Klimaschutzaktivisten getroffen, der gegen Geld für das Klima kämpft. Die Idee ist komplett absurd. Außerdem reiste ich nur mit der Erlaubnis meiner Schule und die Reise- und Unterkunftskosten tragen meine Eltern.
Die Reden, die ich in der Öffentlichkeit halte, schreibe ich selbst. Um sicherzugehen, dass ich mich dabei an Fakten halte und keine Fehler mache, frage ich andere um Rat und lasse mich auch von Wissenschaftlern unterstützen. „Ich will, dass alles absolut korrekt ist, damit ich keine falschen Fakten verbreite oder Dinge falsch verstanden werden.
Asperger ist keine Krankheit, sondern eine Gabe. Ohne Asperger hätte ich wahrscheinlich nicht so eigenständig gehandelt. Ich bin nicht gut im gesellschaftlichen Umgang und habe dann stattdessen das getan.
Glaubt ihr nicht, dass eine 16-Jährige für sich allein sprechen kann? Ich sage das nur, weil es wahr ist. […] Die Lösung ist schwarz und weiß. Und wenn ich sage, dass ihr panisch sein sollt, meine ich, dass wir diese Krise als Krise behandeln müssen. Wenn dein Haus in Flammen steht, dann setzt du dich nicht hin und sprichst darüber, wie schön du es nach dem Feuer wieder aufbauen kannst. Wenn dein Haus in Flammen steht, dann rennst du raus und gehst sicher, dass alle anderen auch draußen sind, wenn du die Feuerwehr rufst.
Dann hört halt auf stichhaltige Wissenschaft. Ja, ich stimme euch zu, ich bin zu jung dafür. Wir Kinder sollten das nicht machen müssen. Aber da fast niemand etwas unternimmt und unsere Zukunft auf dem Spiel steht, haben wir das Gefühl, weitermachen zu müssen."
6. Februar 2019. Ein Hamburger Schüler und eine Schülerin rufen mit einer Online-Petition dazu auf, auf Anfeindungen gegen die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit liebevollen Botschaften, sogenannten Lovespeeches (dt.: Liebesreden), zu reagieren:
"Lasst uns den größten LOVE-Letter schreiben und dem HASS so entgegentreten. Wir lieben Greta für das, was sie tut, für ihren Mut Dinge zu sagen, die viele Erwachsene nicht wahrhaben wollen, für ihr Durchhaltevermögen und dafür, dass sie uns eine Stimme gibt".
Nach nur einem Tag hat die Petition bereits etwa 15.000 Unterstützer auf der Online-Plattform change.org.
7. Februar 2019. Greta sagt der Deutschen Presse-Agentur in Stockholm: "Deutschland will bis 2038 Kohle verbrennen. Das ist absolut absurd. Und die Leute denken, das wäre etwas Gutes ... Deutschland hat eine unglaubliche Chance und eine unglaubliche Verantwortung dabei, damit aufzuhören, Kohle zu verbrennen. Würde Deutschland das tun, würde das ein deutliches Signal an die Welt senden, dass wir uns in einer Krise befinden und dass wir mit solchen Sachen aufhören müssen."
8. Februar 2019. Es ist wieder Freitag und Greta Thunberg ist im "Schulstreik für das Klima".
9. Februar 2019. Paul Ziemiak (Generalsekretär der CDU) greift Thunberg wegen ihrer Kritik am deutschen Kohleausstieg auf Twitter an: „Greta Thunberg findet deutschen Kohlekompromiss ‚absurd‘ - Oh, man ... kein Wort von Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit. Nur pure Ideologie“. Neben einem Affen mit zugehaltenen Augen ergänzt er „Arme Greta!“
Dafür erntet Ziemiak Hohn und Spott. Innerhalb weniger Stunden hat sein Eintrag mehr als 1500 Kommentare.
Renate Künast (Die Grünen) wirft ihm vor, gefühlskalt und unchristlich zu sein. Kathrin Vogler (Die Linke) kommentiert: „Wie klein muss eigentlich Ihr Selbstbewusstsein sein, dass Sie sich als CDU-Generalsekretär an einer 16-Jährigen aus Schweden abarbeiten müssen?“
Sven Afhüppe (Chefredakteur des "Handelsblatts") gefällt der Sound des CDU-Mannes ebenfalls nicht besonders: "Deutschland verfehlt die eigenen Klima-Ziele. Und der CDU- Generalsekretär kritisiert eine 16-Jährige, die das kritisiert. Ist das der neue Politikstil der CDU? Armer Paul Ziemiak!".
10. Februar 2019. Ingmar Rentzhog hat im September 2017 die Aktiengesellschaft „We don’t have time“ gegründet. Er gibt an, es wäre das Ziel, eine Plattform aufzubauen „auf der sich Millionen von Mitgliedern zusammentun, um Druck auf Leader, Politiker und Unternehmen auszuüben, um für das Klima zu agieren“.
Kurz nachdem Greta Thunberg am Morgen des 20. August 2018 vor dem schwedischen Reichstag mit ihrem Pappschild „Schulstreik für das Klima“ Platz genommen und erstmals ihren freitäglichen Klimastreik begonnen hat, ist Rentzhog in Begleitung eines Fotografen dort aufgetaucht, hat Bilder und ein Video aufgenommen und kurz darauf auf seiner Facebook- und Instagram-Seite veröffentlicht. Ein Video mit englischsprachigem Text stellte er am gleichen Tag auf dem Youtube-Kanal von „We don’t have time“ ein. Er habe zufällig von dieser Aktion erfahren, betont er – und dann auch Medien darüber unterrichtet.
Am 24. November teilte „We don’t have time“ mit, dass Thunberg nun einen Platz als Ratgeberin im Vorstand der Stiftung eingenommen habe, die die Marke der gleichnamigen Aktiengesellschaft entwickeln solle. Drei Tage später präsentiert diese AG einen 120-seitigen Prospekt mit dem Ziel, Investoren zu finden, die neues Aktienkapital zeichnen sollten.
Und wussten Greta und ihre Eltern davon? In diesen konkreten Prozess selbst seien die Eltern nicht eingebunden gewesen, sagt Rentzhog: „Sie haben es aber gesehen, nachdem der Prospekt öffentlich wurde. Sie hatten es nicht kommentiert.“
Thunbergs Eltern betonen im Gegensatz dazu, nichts von der Aktion gewusst zu haben. Rentzhog habe sie nicht darüber informiert, dass der Name ihrer Tochter in einem Prospekt über finanzielle Investitionen auftauche. Sie hätten diesen Prospekt auch nie gesehen. So wie sie es verstanden hätten, sei „We don’t have time“ eine ideelle Stiftung, die zwar auch einen kommerziellen Ableger habe, mit dem Greta aber überhaupt nichts zu tun haben sollte.
11. Februar 2019. Eine repräsentative Umfrage des Washingtoner Pew Research Centers kommt zu dem Schluss, dass die Sorge vor den Folgen des Klimawandels die Menschen weltweit stärker beschäftigt als die Angst vor einem Atomkrieg oder einem Terroranschlag.
Für die Studie wurden in 26 Ländern mehr als 27 000 Menschen befragt. Demnach nannten 67 Prozent der Teilnehmer den Klimawandel als die größte Bedrohung, das ist ein Anstieg um elf Prozentpunkte im Vergleich zu 2013. An zweiter Stelle folgt die Sorge vor der Terrorgruppe Islamischer Staat (62 Prozent).
13. Februar 2019. In München vor der Rudolf-Steiner-Schule protestieren täglich bis zu 15 Schüler gegen Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. „Ihre Kinder sind groß genug, um S-Bahn zu fahren“, steht auf einem Transparent. Sie stünden früher auf, so der Bericht, um auf dem Schulgelände zu sein, wenn die Elterntaxis ankommen. Dann blockierten sie die Einfahrt zum Parkplatz der Schule.
Das zeigt Wirkung. „Lasst mich durch, ich muss meine Tochter zum Kindergarten bringen“, sagt ein wütender Vater zu den streikenden Schülern in einem Video des Bayerischen Rundfunks. Als ein Schüler ihm einen Handzettel reichen will, knallt er die Autotür zu. Weil die Schüler seine Tochter nicht durchlassen wollen, gibt er langsam Gas und fährt die Protestierenden fast um.
Das nordrhein-westfälische Schulministerium verschickt derweil wegen der Schülerproteste "Fridays for Future" gegen die Klimapolitik einen Brief an alle Schulen. Es wird auf einen Erlass verwiesen, der das dauernde Fernbleiben vom Unterricht regelt. Unter anderem geht es um "zwangsweise Zuführung" und "Ordnungswidrigkeitsverfahren", wenn Schüler dauerhaft dem Unterricht fernbleiben.
Mit dem laut Schulministerium am Mittwoch (13.02.2019) versendeten Brief verdeutlicht die Landesregierung ihre Linie erneut.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat bisher wenig Verständnis für Proteste während der Unterrichtszeit gezeigt. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat von Beginn an auf die geltende Schulpflicht verwiesen. Unentschuldigtes Fehlen lediglich auf dem Zeugnis zu dokumentieren, komme „bei wiederholten und absichtsvollen Schulpflichtverletzungen" nicht in Betracht, unterstreicht sie. Zwar könnten außerschulische Veranstaltungen auf Antrag erlaubt werden. für Streiks während des Unterrichts gelte das jedoch nicht. Auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) übt deutliche Kritik an den Protesten. Er sagt, es sei glaubwürdiger wenn sich die Schüler und Schülerinnen nach Schulschluss versammeln würden.
15. Februar 2019. Es ist wieder Freitag. In 37 deutschen Städten gehen auch heute Tausende Schüler unter dem Motto „Fridays for Future“ auf die Straße. Allein in Wuppertal hat die Demo 1200 Menschen Teilnehmer. Hunderte Demonstranten, meist Schüler zwischen 14 und 18 Jahren, beginnen in Frankfurt an der Bockenheimer Warte mit einem Fünf-Kilometer-Marsch für die Umwelt. Auf den Schildern ein Eisbär, der sich an die letzte Eisscholle klammert, dichtgedrängte Schweine im Maststall und Sprüche wie „Friss Tofu, du Würstchen“.
17. Februar 2019. Angela Merkel (Bundeskanzler von Deutschland) hält auf der Münchener Sicherheitskonferenz eine Rede. Dabei macht sie ein wenig Werbung für besonders schädliches Frackinggas aus den USA, wirft Russland fast im gleichen Atemzug eine "hybride Kriegsführung" gegen die Staaten in der EU vor und stellt die Schülerstreiks in diesen Zusammenhang:
"Diese hybride Kriegsführung im Internet ist sehr schwer zu erkennen, weil sie plötzlich Bewegungen haben, von denen sie gedacht haben, dass die nie auftreten – die immer ansetzen an einem Manko. In Deutschland protestieren jetzt die Kinder für Klimaschutz. Das ist ein wirklich wichtiges Anliegen. Aber dass plötzlich alle deutschen Kinder – nach Jahren ohne sozusagen jeden äußeren Einfluss – auf die Idee kommen, dass man diesen Protest machen muss, das kann man sich auch nicht vorstellen. Also Kampagnen können heute übers Internet viel einfacher gemacht werden und wir haben andere Kampagnen, ich will da nicht ins Detail gehen. Und wir haben auch andere Gruppen, ich will da durchaus Steve Bannon nennen, die nicht das europäische Modell im Sinn haben. Und dagegen müssen wir uns gemeinsam wehren."
Sie glaubt also, dass die Jugendlichen blöd sind, dass sie nicht von allein auf die Idee kommen, dass endlich etwas gegen den Klimawandel gemacht werden muss. Da muss schon eine finstere Macht von außen kommen, um sie anzustacheln. Und natürlich sind sie auch noch so blöde, diesen Einflüsterungen zu folgen.
Kurz nach der Rede stellt Regierungssprecher Steffen Seibert auf Nachfrage auf Twitter klar, Merkel finde das Engagement der Schüler "ausdrücklich gut", es habe sich bloß um ein "Beispiel für die Mobilisierung durch Kampagnen im Netz" gehandelt.
18. Februar 2019. Greta Thunberg kontert auf die Rede von Angela Merkel. Böse Absicht unterstellt sie Angela Merkel nicht, sie gehe von einem "unglücklichen Formulierungsfehler" aus, sagt Thunberg. Trotzdem erkennt sie in der Aussage der Bundeskanzlerin das problematisches Muster. Es gehe um alles mögliche, aber eben nicht den Klimawandel.
In ihrer Rede ließ Merkel es so klingen, als hätten die Schülerinnen einfach ohne erkennbaren Grund angefangen zu demonstrieren. Doch auch das stellt Thunberg richtig: "Der 'äußere Einfluss', auf den Angela Merkel hinweist, ist die Tatsache, dass die Führer der Welt seit Jahrzehnten die volle Bedeutung der Klimakrise gekannt haben, die unsere komplette Existenz bedroht. Und doch haben sie im Grunde nichts getan."
21. Februar 2019. Die 16-jährige Umweltaktivistin Greta Thunberg und Jean-Claude Juncker treffen bei einem Kongress des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses im Charlemagne-Gebäude der EU-Kommission in Brüssel aufeinander. Er begrüßt sie anfangs mit seinem üblichen Charme mit Handkuss. Juncker erwähnt Gretas Namen, außer kurz zur Begrüßung am Anfang, nicht einmal mehr persönlich.
"Ich bin Greta Thunberg, ich bin eine Klima-Aktivistin aus Schweden", sagt die Schülerin mit leiser Stimme ins Publikum, ganz so, als ob sie sich noch vorstellen müsste. Hinter einer Wand aus Fotografen ist die Schwedin in ihrem hellen Hemd zeitweise kaum noch zu sehen. In der Totalen des mächtigen Saals wirkt sie winzig.
Noch bleibe rund ein Jahrzehnt, um umzusteuern und ehrgeizigere Ziele zu setzen, sagt Thunberg. Für ambitioniertere Klimaziele sollten auch die Bereiche Luftfahrt und Schifffahrt mitgedacht werden. "Wenn wir das nicht tun, dann waren alle unsere Erfolge und Fortschritte umsonst." Thunberg verweist auf Warnungen des Weltklimarates, die beinhalten, dass die Temperaturen um drei oder vier Grad ansteigen könnten, sollte sich nichts ändern.
Dann sagt Greta Thunberg, was sie schon oft gesagt hat. "Wir können nicht mehr warten, bis wir erwachsen sind und das Sagen haben." Es müsse etwas geschehen, und zwar jetzt. "Wir wissen, dass die meisten Politiker nicht mit uns reden wollen. Gut. Wir wollen auch nicht mit ihnen reden", sagt Thunberg. Es gibt einige Lacher und Applaus. "Wir wollen, dass sie stattdessen mit den Wissenschaftlern reden und ihnen zuhören."
Greta Thunberg entwirft in der Folge ein Bild der politischen Führungsebene in Europa, die nichts tue, nicht hinhöre, stets vom Wesentlichen ablenke, der es nur um Wachstum und Macht gehe. "Wie immer kehren sie ihren Mist unter den Teppich und überlassen das Aufräumen unserer Generation". „In dem politischen System, das Sie aufgebaut haben, geht es nur um Wettbewerb. Sie betrügen, wenn Sie können, denn das einzige, worauf es ankommt, ist es, zu siegen und Macht zu bekommen. Das muss enden“, so Thunberg.
„Wir müssen jeden Zentimeter unseres Seins auf den Klimawandel fokussieren“, mahnt Greta an. Denn andernfalls würden die Politiker der Gegenwart „erinnert werden als die größten Versager der Geschichte – oder die größten Verbrecher aller Zeiten, weil sie entschieden haben, nicht zuzuhören und nicht zu handeln.“ Statt etwas zu tun, würden Politiker ihren ganzen Dreck unter den Teppich kehren und darauf warten, dass ihre Generation ihn aufräume.
Deshalb, fordert Thunberg, müsse die EU ihre CO2-Ziele noch einmal drastisch nachjustieren. Die vereinbarte Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 sei nicht ausreichend, auch wenn oft gesagt werde, die Übereinkunft sei „gut und ehrgeizig“. Sei sie nicht – bei Weitem nicht. Vielmehr müsse eine Senkung um 80 Prozent geschafft werden. „Sonst kommt es zu einer irreversiblen Kettenreaktion.“
Das Pariser Klimaabkommen von 2015 fordert, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Die EU hat es sich bisher zum Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken. Ziel ist es, die Erwärmung der Erde gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter möglichst auf maximal zwei Grad Celsius zu beschränken. EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete hält mit den bisherigen Maßnahmen auch eine Senkung um 45 Prozent für möglich. Aber 80 Prozent ist weit von dem entfernt, was denkbar scheint. Die USA unter Präsident Donald Trump sind aus dem Klimaabkommen ausgetreten.
Nach neun Minuten ist die Rede vorbei. Applaus kommt auf, Jean-Claude Juncker rührt keine Hand. Dann klatscht er doch noch, genau viermal. Er pausiert. Als der Applaus der anderen anhält, klatscht er zwei weitere Male. Juncker betont, dass er es gut finde, wenn sich die Jugend engagiere. Er selbst habe das auch getan, „im Alter von 16, 17, 18, zu meinen Glanzzeiten also“. Doch er habe sein Engagement immer Sonntagnachmittags ausgelebt, nicht während der Schulzeit.
Er gibt als Replik zurück, dass es erstens durchaus noch mehr Probleme gebe als den Klimawandel, um die sich die Politik zu kümmern habe, zum Beispiel Afrika. Dass die EU außerdem im künftigen Siebenjahres-Haushalt jeden vierten Euro „für Klimazwecke“ ausgebe. Dass man Menschen – zumal im vielfältigen, diversen Europa – Dinge nicht einfach vorschreiben könne, auch wenn sie sinnvoll sein könnten. Beispiel harmonisierte Toilettenspülungen. „Damit würden wir eine Menge Energie sparen“, sagte Juncker. Aber damit würde Brüssel seine Prioritäten falsch setzen.
Schließlich verweist er noch darauf, dass die EU in seiner Amtszeit ein Investmentprogramm von 380 Milliarden Euro abgearbeitet habe. „Vieles davon ging in Umweltprojekte.“ Soviel zum Vorwurf, tatenlos zu sein. Juncker erwähnt sogar das Bienenschutzprogramm der EU und den Fokus auf Umweltschutz selbst in Handelsabkommen mit Japan und Kanada.
Am Ende wirkt seine Rede eher wie eine Erfolgsbilanz Junckers über seine zur Neige gehende Amtszeit und weniger als eine Reaktion auf die Worte einer schwedischen Schülerin.
Später in einer kleinen Pressekonferenz gefragt, ob sie mit Junckers Antworten auf ihre Rede zufrieden gewesen sei, sagt Greta Thunberg zunächst nur ein Wort, und sie wirkt schüchtern, auch ein wenig überwältigt von dem großen Interesse an ihrer Person: „Nein.“ Dann ergänzt sie doch noch, was sie gestört hat: „Ich hatte das Gefühl, er ist dem Problem ein bisschen ausgewichen.“
Greta Thunberg schließt sich in Brüssel auch den rund 7500 Schülern bei einer Klimademonstration an. Es ist bereits der siebte Marsch für das Klima in der belgischen Hauptstadt.
Greta Thunberg schließt sich in Brüssel auch den rund 7500 Schülern bei einer Klimademonstration an. Es ist bereits der siebte Marsch für das Klima in der belgischen Hauptstadt.
22. Februar 2019. Auch heute demonstrieren deutschlandweit wieder viele Tausend Schüler für wirksamen und schnellen Klimaschutz. Eine Übersicht im Internet listet die Daten von 54 Städten auf – Berlin, Düsseldorf (300 Demonstranten), Duisburg (150), Köln (100) Paderborn (500), Hamburg (800) ... von Lörrach bis Flensburg und von Saarlouis bis Greifswald.
Unterstützung kommt auch von den Umweltverbänden. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie dessen Jugendorganisation haben eine entsprechende Solidaritätsterklärung an die Presse verschickt.
"Die Schülerinnen und Schüler, die sich freitags aktiv mit einem der drängendsten Probleme dieses Planeten auseinandersetzen, verdienen dabei Anerkennung und Respekt. Sie haben ein Recht auf eine intakte Umwelt. Was viele Politikerinnen und Politiker übersehen: es geht für die junge Generation um ihre persönliche Zukunft. Sie müssen ausbaden, was die vorherigen Generationen ihnen eingebrockt haben. Die Klimakrise ist Realität und die Politik muss endlich konsequent handeln. Deshalb ist es eine Frage der Gerechtigkeit, jetzt auf die vielen jungen Stimmen zu hören. (...) Die Schülerstreiks sehen wir als ein Zeichen lebendiger Demokratie." - Olaf Bandt, Geschäftsführer für Politik und Kommunikation beim BUND
Auch in einer Reihe anderer Staaten gab es wieder Schüleraktionen. Unter anderem in Japan, Südkorea, Spanien, den USA, Frankreich, den Niederlanden, Irland, Schweden, Finland und Norwegen. Auch Island war erstmalig dabei.
Im Auftrag von Spiegel hat das Umfrageinstitut Civey 7500 Internetnutzer gefragt, ob sie Schülerstreiks für den Klimaschutz unterstützen. Das Votum ist gespalten - doch die Mehrheit (51 Prozent) erklärt, dass sie die Protestaktion unterstützen. 42 Prozent sprechen sich dagegen aus.
Es gibt auch eine klare Trennungslinie zwischen den politischen Lagern. Während bei den Anhängern von Union, FDP und AfD die Ablehnung zum Teil sehr groß ist, gibt es von Wählern der Sozialdemokraten, der Grünen und der Linkspartei Zustimmung von 70 bis 85 Prozent.
Severn Cullis-Suzuki gibt Greta Recht mit ihrer Wut: Sie erhebt Anschuldigungen, fordert von uns, endlich aufzuwachen, aufzustehen und erwachsen zu werden. Ich bin stolz auf sie. Diese 16-Jährige weiß, dass die Menschheit ihren Erfolg der Wissenschaft verdankt. Und diese Wissenschaft ist sich einig: Wir müssen jetzt massiv gegensteuern, um die verheerenden Folgen des Klimawandels für unsere Kinder und nachfolgende Generationen abzuwenden. In den Zeiten von Wifi und unbegrenztem Zugang zu Informationen hat die Jugend erkannt, dass unsere Gesellschaft ihre Zukunft verscherbelt. Sie muss mit ansehen, wie erwachsene politische Führer um eine Abkehr von fossilen Brennstoffen herumeiern – weil sie vor den Superkonzernen Angst haben. Sie sieht, dass unsere gegenwärtige Gesellschaft nicht auf Werten gründet, die ihre eigenen Kinder priorisieren. Sie sieht außerdem, dass die Veränderung nicht durch bloßes Wünschen kommt. Wir müssen handeln.
Ich war ein sensibles Kind, das sich über die Zerstörung der Erde geärgert und nachts darüber geweint hat. Meine Mutter half mir, aktiv zu werden – den Strand zu säubern oder Geld zu sammeln für Organisationen, die gute Sachen machen. Ich hoffe, dass Greta Trost darin findet, dass sie etwas tut. Ich hoffe, sie sieht, dass es zahllosen anderen Menschen, die sie ermutigen, so geht wie ihr. Dass sie kritisiert wird, bedeutet, dass ihre Botschaft ankommt, dass sie eine Bedrohung für den Status Quo bedeutet. Ich hoffe, dass sie Menschen um sich hat, die dafür sorgen können, dass sie gesund bleibt. Ich hoffe, dass sie einen Weg findet, sich sicher zu fühlen, Spaß zu haben und ein Kind zu sein – und dass sie in der Natur ihren Kampfgeist erneuern kann. Denn der Kampf dauert das ganze Leben an. Wir brauchen sie gesund und unversehrt, um die Bewegung noch viele Jahre lang anzuführen.
26. Februar 2019. Es wird bekannt, dass Greta Thunberg am 1. März 2019 nach Hamburg kommt, um die Schüler-Proteste zu unterstützen. Für sie ist es der erste Schulstreik in Deutschland. Mit dreitausend Schülern und Studenten wird gerechnet.
27. Februar 2019. Laut dem sogenannten Stromspiegel könnten private Haushalte in Deutschland etwa 9 Mrd. Euro und damit 18 Mio. Tonnen CO2 einsparen wenn sie die einfachsten Möglichkeiten zum Strom sparen beachten würden.
Martin Sonneborn (DiePARTEI) veröffentlicht auf Twitter ein vorgefertigtes Entschuldigungsschreiben, das jeder verwenden könne, der an der Klimademonstration teilnehmen will. Und dafür eine Ausrede braucht:
"Es war nicht böse gemeint. Sollten durch das Fernbleiben irgendwelche Gefühle oder Vorschriften ihrerseits verletzt worden sein: SORRY! Es ging nun mal nicht anders. Dem/der Schüler/in war unwohl. Allerdings nicht etwa beim Gedanken an ihre/seine (und Ihre!) Zukunft in einer vollständig zerstörten, verseuchten, erschöpften und abgenutzten Welt, nein, nein! Also mit Klimademos und sowas hatte das garantiert überhaupt nichts zu tun! Dem/der Schüler/in war einfach nur so privat unwohl. Alles andere wäre ja noch schöner! Und überhaupt.
28. Februar 2019. In Antwerpen demonstrieren etwa 3000 Menschen für einen wirksamen Klimaschutz. Dazu kommt eine unbekannte Anzahl in anderen belgischen Städten.
Mit der Initiative „Parents for Future“ solidarisieren sich Eltern und Erwachsene mit den jungen Klimaaktivisten. Wir wollen dem Druck, der auf die Schüler ausgeübt wird, etwas entgegensetzen. Ihnen den Rücken stärken“, erklärt Cornelia, eine Sprecherin des Elternverbands, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte. „Wir sind überzeugt von der Legitimität ihres Protests“.
Die „Parents for Future“ wollen zum Beispiel dadurch helfen, indem sie den SchülerInnen bei Konflikten mit der Schulleitungen zur Seite stehen. In einem offenen Brief wenden sie sich auch an den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU), der zuletzt gegen die „Fridays for Future“ wetterte.
„Wir fordern Sie auf, nicht länger mit Drohungen oder Herabsetzung den Protest der jungen Menschen zu diskreditieren!“, heißt es in dem Schreiben. Statt die SchülerInnen einzuschüchtern, sollten sie endlich eine verantwortungsvolle Klimapolitik betreiben.
Auf der Webseite der „Parents for Future“ sind bisher 50 Orts- und Regionalgruppen verlinkt – an jeder Schule, an der es Probleme gibt, wolle man „das Gespräch suchen und auf Lösungsvorschläge hinweisen“, sagt eine Sprecherin des Elternverbunds. „Wir wollen den Schulterschluss mit den Schulen suchen, statt uns von den Landesregierungen gegeneinander ausspielen zu lassen“.
Die Organisatoren von "Fridays for Future" distanzieren sich derweil von sämtlichen T-Shirts, die auf Amazon angeblich von ihnen stammen sollen. Luca Salis aus Hamburg, der sich bei "Fridays for Future" um die Vernetzung und die Homepage kümmert, nennt das eine "Masche". Er sagt:
"Zudem gehen wir davon aus, dass diese Produkte weder nachhaltig noch fair produziert wurden, was einen weiteren Grund für unsere Distanzierung darstellt."
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) pocht angesichts der Hamburger Veranstaltung auf eine Einhaltung der Schulpflicht. Es sei ja zu begrüßen, dass Schüler sich gesellschaftlich engagierten, davon lebe die Demokratie. Trotzdem gelte die Schulpflicht.
Auch die Hamburger Schulbehörde plädiert für Aktionen nach Unterrichtsschluss oder am Wochenende. Die Teilnahme an einer Demo sei keine besondere Form des Unterrichts, sagt der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD). „Wer unentschuldigt fehlt, hat den verpassten Unterrichtsstoff selbstständig nachzuholen, verpasste mündliche Leistungen, Tests oder Klausuren werden mit null Punkten gewertet, und es erfolgt ein Eintrag ins Zeugnis“.
Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein Karin Prien (CDU) fordert dagegen eine differenzierte Diskussion über die SchülerInnenstreiks. „Mich ärgert, dass vielfach so getan wird, als sei der Konflikt zwischen Schülern, die das Klima schützen wollen und dem Schulministerium, dem das Klima egal ist“.
Susanne Eisenmann (Bildungsministerin aus Baden-Württemberg) erklärt, sie wolle das Thema „von der Straße ins Klassenzimmer holen und den Schülern damit zeigen, dass wir ihre Sorgen ernst nehmen und dass ihr Engagement etwas bewirkt“.
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| Klimademonstration „Fridays for Future“ (Hamburg, 1. März 2019) |
In Deutschland gehen heute in mindestens 29 Städten Schüler auf die Straße, wenn die bei FridaysForFuture veröffentliche Liste halbwegs vollständig ist. Zum Beispiel auch im westfälischen Münster oder in Osnabrück.
Der Gänsemarkt in Hamburg ist schon um 8.30 Uhr drängend voll. Als der Demonstrationszug über den Jungfernstieg und die Mönckebergstraße bis zum Rathausmarkt durch die Hamburger City zieht und die Schüler „Power to the people“ skandieren, kann man viele Passanten und Polizisten unwillkürlich grinsen sehen. Die Stimmung ist friedlich, eine Seniorin tanzt mit dem Schild „Urgroßmutter for Climate Change“ in der Hand. Sogar Viertklässler sind gekommen.
Die Abschlusskundgebung auf dem Rathausmarkt, bei der Greta sprechen möchte, zieht sich etwas hin. Blasmusik wird gespielt, verschiedene Aktivisten im Schüler- und Studentenalter dürfen mal ans Mikro. Die Menge wird unruhig. Sie will den Star. Dann brandet Beifall auf. „Greta, Greta“-Rufe hallen über den Platz aus.
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| Greta Thunberg und Luisa Neubauer (Hamburg, 1. März 2019) |
Greta begrüßt die Menge mit einem lokalen Zitat. „Moin. Ich bin sehr stolz, heute hier mit euch in Hamburg zu stehen. Die deutschen Schüler haben Geschichte geschrieben." Dann wiederholt sie auf Englisch im Wesentlichen die Botschaften, die man von ihr schon oft gehört hat, in Paris, Brüssel oder Davos: „Ihr macht Geschichte und könnt stolz auf euch sein. Viel zu lange sind Politiker damit durchgekommen, nichts zu tun, um die Klimakrise zu bekämpfen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, die Politiker nicht. Aber wir werden das ändern. Wir streiken, bis sie etwas tun. Wenn sie nichts tun, tun wir etwas.“ Nicht mal zwei Minuten dauert ihre Rede.
Es folgt Jubel, bei dem Thunberg ein wenig die Augen zusammen kneift, als sei ihr das eigentlich zu laut. Sie möchte schnell von der Bühne steigen. Luisa Neubauer fordert sie auf, in die jubelnde Menge zu winken. Doch Greta will nicht, tritt einen Schritt zurück. Als die Parole „We love Greta!“ die Menge ergreift, verzieht sie unangenehm berührt das Gesicht. Für sie ist das hier kein Vergnügen.
Die Hamburger Schüler Lilli (17) und Gustav (16) übergeben Greta Thunberg einen langen Brief. Die beiden haben eine Online-Petition gestartet. „We Love Greta“ heißt sie. Es wird zu sogenannten Lovespeeches (dt.: Liebesreden) aufgerufen, weil Greta von vielen Menschen im Internet auch angefeindet wird. "Wir lieben Greta für das, was sie tut, für ihren Mut, Dinge zu sagen, die viele Erwachsene nicht wahrhaben wollen, für ihr Durchhaltevermögen und dafür, dass sie uns eine Stimme gibt", sagt Lilli. Bisher haben etwa 74.000 Menschen die Petition auf change.org unterzeichnet.
Nach ihr redet Luisa Neubauer. Sie sagt „die Politik schläft“ und „die Wissenschaftler haben die Antworten.“ Neubauer kritisiert Angela Merkel, die in einer Rede vor ein paar Wochen gesagt hatte, dass die Kinder für Klimaschutz protestieren würden, sei ein wichtiges Anliegen, aber dass plötzlich alle deutschen Kinder nach Jahren ohne jeden äußeren Einfluss auf diese Idee kommen, das könne man sich auch nicht vorstellen. Dafür gibt es Buhrufe.
Laut Polizei sind es in Hamburg 3.800 Teilnehmer, nach taz-Zählungen mindestens doppelt so viele. Die Veranstalter melden über 10.000. Vor allem Schüler sind da, aber auch Eltern, Großeltern, Lehrer mit ihren Klassen, Studierende, Auszubildende.
Aus dem einsamen Protest von Greta ist nun eine globale Bewegung geworden. Allein in Deutschland gibt es inzwischen 222 Ortsgruppen von „Fridays for Future“, in vielen Ländern Europas, in den USA, in Australien, Indien und Chile wird ebenfalls demonstriert.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) verteidigt die „Fridays for Future“-Proteste. Wegen der Schulpflicht könne das zwar „nicht dauerhaft“ gemacht werden. Aber das Engagement sei beeindruckend. „Wir sollten froh sein, dass sich junge Menschen für ihre Zukunft einsetzten“. Proteste am Freitagnachmittag hätten wohl weit weniger Aufmerksamkeit bekommen.
Sie weist zugleich Kritik der Union am Entwurf des von ihr geplanten Klimaschutzgesetzes zurück. Die Ministerin sagt, sie habe damit den Koalitionsvertrag umgesetzt. Außerdem sei der Pariser Klimaschutzvertrag die Vorgabe gewesen. Gerade in der CDU sei sehr viel Wert darauf gelegt worden, dass die einzelnen Ministerien verantwortlich blieben, wenn es um die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen gehe.
Ties Rabe (SPD) äußert sich heute per Twitter etwas versöhnlicher: "Ich freue mich, wenn sich junge Menschen für eine bessere Welt engagieren". Doch auf Dauer wirke es "wenig überzeugend", ausgerechnet in der Schulzeit zu demonstrieren: "Niemand verbessert die Welt, indem er die Schule schwänzt."
Klima-Experte Mojib Latif sagt auf dem Hamburger Rathausmarkt: "Wenn von unten kein Druck kommt, wird oben nichts passieren."
Das DLR hat in Schorndorf ein Dreivierteljahr lang ein alternatives ÖPNV-Konzept getestet. Der sogenannte Bus auf Bestellung ist nur gefahren wenn es auch Fahrgäste gegeben hat. Damit ist es gelungen, den ÖPNV attraktiver zu machen und durch das Vermeiden von Leerfahrten Schadstoff- und Lärmemissionen zu verringern. Etwa 20 Prozent der Umläufe incl. Schadstoffe wurden eingespart. Das Gesetz verhindert jedoch die Fortführung.
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| Greta Thunberg in Regenjacke |
In der Sache wirbt Merkel bei den Demonstranten um Verständnis für die Dauer politischer Prozess. „Ich weiß, dass die Schülerinnen und Schüler sich manches schneller wünschen, zum Beispiel den Ausstieg aus der Kohle“, erklärte sie. Als Regierungschefin erinnere sie aber daran, dass vieles zu bedenken sei. „Wir müssen Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft auf der einen Seite mit den Zielen des Klimaschutzes versöhnen.“
Katarina Barley (SPD/Bundesjustizministerin) lobt die Demonstranten ausdrücklich. „Dass die Jugendlichen jetzt für den Klimaschutz demonstrieren und sich so engagieren, ist doch großartig. Das räumt mit dem Vorurteil auf, dass junge Leute nicht aktiv genug wären und sich nicht politisch engagieren“, sagt sie der „Passauer Neuen Presse“. „Diese Proteste, bei denen Schülerinnen und Schüler Freitag für Freitag für ihre Zukunft auf die Straße gehen, verdienen hohen Respekt: Solche jungen Leute wünschen wir uns.“ Sie plädiert zudem für das Wahlrecht ab 16 statt bislang 18 Jahren.
Katja Suding (FDP) schreibt in einem Gastbeitrag für die „Nordwest-Zeitung“, sie respektiere das Engagement, aber: „Es spielt auch eine wichtige Rolle, in welcher Form man sich politisch engagiert. In Deutschland gilt die Schulpflicht; und zwar für alle und unabhängig von der politischen Einstellung.“ Die jungen Menschen sollten besser in ihrer Freizeit auf die Straße gehen.
Annalena Baerbock (Die Grünen / Vorsitzende) erklärt in der Nordwest-Zeitung: "Würde die Bundesregierung ihre Hausaufgaben machen (...), bräuchten die Jugendlichen nicht während der Schulzeit auf die Straße gehen. Daher habe ich großes Vertrauen in die Schulleitungen, gemeinsam mit den Eltern und Schülern Wege zu finden, die Teilnahme an Demos zu ermöglichen."
Ties Rabe ist nun dafür, diesmal ein Auge zuzudrücken, beharrt grundsätzlich aber auch auf dem Schulbesuch. „Sonst fällt künftig jeden Tag aus irgendeinem Grund die Schule aus – Probleme und Anlässe gibt es genug in der Welt.“
Heinz-Peter Meidinger (Chef des Deutschen Lehrerverbandes), ist sich nicht sicher. Das sei ein Spagat, sagt er der "Passauer Neuen Presse". Einerseits wolle man Kinder zu politisch mündigen Bürgern erziehen. Andererseits gebe es die Anwesenheitspflicht im Unterricht. In seinem eigenen Gymnasium versucht er einen Kompromiss, lässt Schüler die verpasste Zeit im Unterricht nachholen. Die Schüler sollen an der Schule mit Experten eine Debatte über Klimaschutz organisieren. Meidinger ist aber überzeugt, dass es den meisten Schülern auf den Demos wirklich um Klimaschutz geht - und sie nicht nur schwänzen wollen.
Alexander Mitsch (CDU/Vorsitzender der schwarzbraunen "Werte Union") widerspricht Angela Merkel: "Ich halte es für verantwortungslos, wenn die Bundeskanzlerin Demonstrationen, die regelmäßig die Schulpflicht verletzen, pauschal und uneingeschränkt als 'sehr gute Initiative' bezeichnet". "Sie degradiert dadurch die Schulpflicht und fällt ihrer Bildungsministerin und verantwortungsbewussten Schulleitern und Lehrern in den Rücken.
3. März 2019. Im Südosten der USA kostet eine Serie von etwa einem Dutzend Wirbelstürmen mindestens 23 Menschenleben. Neben Alabama werden auch Gebiete im benachbarten Georgia von den Wirbelstürmen getroffen. Sie kommen laut Nationalem Wetterdienst auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 218 Stundenkilometern.
4. März 2019. Christian Baldauf (CDU-Bundesvorstandsmitglied) sagt: "Schulzeit ist keine Demozeit." Die Märsche seien "eine großartige Initiative und eine Mahnung, die von der Politik gehört werden muss". "Das Engagement der Kinder und Jugendlichen wäre aber noch großartiger, würde es außerhalb der Schulzeit stattfinden ... Einige Worte von Kanzlerin Merkel hätte ich mir dazu schon gewünscht."
Thomas Strobl (CDU - Vize-Ministerpräsident und Innenminister von Baden-Württemberg) kritisiert Merkel nach ihren Äußerungen indirekt. "Klimaschutz geht uns alle etwas an. Und es ist sehr schön zu sehen, wie viele junge Menschen sich für das Thema einsetzen - ganz aktiv, auf der Straße ... Gleichzeitig kann es freilich nicht sein, dass laufend Unterricht aufgrund der Demonstrationen ausfällt ... "Im Übrigen wäre der Einsatz für das Thema auch noch deutlicher, wenn die Schülerinnen und Schüler dieses Engagement in ihrer Freizeit ausüben würden."
5. März 2019. Mehr als 700 Forscherinnen und Forscher sowie Prominente wie Eckart von Hirschhausen, Hans-Joachim Schellnhuber, Claudia Kemfert, Ernst Ulrich von Weizsäcker und Ranga Yogeshwar unterschreiben eine Petition, in der sie Unterstützung für die demonstrierenden Schülerinnen und Schüler fordern. Sie soll am 12. März vorgestellt werden, wie die Initiative mit dem Namen Scientists for Future auf Twitter mitteilte.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner schreiben dem Bericht zufolge, die Anliegen der Schülerinnen und Schüler seien gut begründet. Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichten bei Weitem nicht aus.
Es sei verstörend zu beobachten, wie engagierte Schülerinnen und Studierende von Teilen der Politik drangsaliert würden. „Aus unserer Sicht möchten wir sagen: Die Schüler haben recht!“
Ranga Yogeshwar sagt: "Wenn die USA das Pariser Klimaschutzabkommen kalt aufkündigen und klare wissenschaftliche Erkenntnisse wie Fake News behandelt werden, müssen wir Wissenschaftler irgendwann sagen: Stopp!“. Wenn Forschungsergebnisse diskreditiert würden, sei auch das Erbe der Aufklärung bedroht. „Die Wissenschaft liefert Erkenntnisse, die man nicht wie eine Meinung abtun kann. Fakten sind Fakten.“
Auch die „Scientists for Future“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen sich nun möglichst lautstark an die Politik wenden. Bis zum 12. März erhofft man sich bis zu 10.000 Unterschriften.
Die Umweltbehörde Unep legt derweil ihren Bericht über Ökoprobleme der Zukunft vor. Auf Menschen und Natur kämen große Probleme zu, wenn gentechnisch veränderte Lebewesen freigesetzt werden oder der arktische Permafrostboden weiter auftaut.
Zudem würden die Lebensräume von Tieren und Pflanzen immer mehr durch Straßen und Infrastruktur begrenzt, weiter große Mengen an Stickstoff in die Umwelt gelangen und manche Maßnahmen zum Klimaschutz die Situation eher verschlimmern.
In "nur ein paar Jahrzehnten" habe die Menschheit die globalen Temperaturen 170-mal schneller als normal steigen lassen, 75 Prozent der Erdoberfläche verändert und 93 Prozent aller Flussläufe umgebaut, schreibt darin Joyce Msuya, geschäftsführende Unep-Generalsekretärin.
Jacques Tilly (Künstler und Wagenbauer) aus Düsseldorf schenkt der Schülerbewegung "Fridays for Future" den Karnevalswagen mit einer Figur der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg. Die Figur aus Pappmaché zeigt, wie die 16-Jährige der Eltern-Generation an den Ohren zieht. Tilly wünscht sich, dass der Wagen demnächst auch bei den Freitags-Demos dabei ist.
6. März 2019. Andreas Scheuer (CSU / Bundesverkehrsminister) kanzelt am Aschermittwochs in Passaudie streikenden Schüler als Schulschwänzer ab, die man nicht brauche. Der Applaus seiner Partei ist ihm sicher.
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Aftonbladet" zitiert Thunberg mit den Worten "Wow, das ist unglaublich!" Es sei sehr überwältigend. "Das ist Bestätigung dafür, dass das, was ich versuche, einen Unterschied macht. Und dass ich so jung bin, ist auch lustig, ich bin ja weiterhin ein Kind." In die Top Ten der Zeitung schaffen es auch die Ex-Vorsitzende der Schwedischen Akademie, Sara Danius, sowie Kronprinzessin Victoria.
Frank-Walter Steinmeier (SPD / Bundespräsident) begrüßt die Proteste an diesem Freitag in Neumünster bei einer "Fridays For Future"-Mahnwache von Schülern ausdrücklich. Er sagt: Viele der Erwachsenen hätten noch nicht gemerkt, "dass es fünf vor zwölf ist". Es gehe nicht nur um Schutz des Klimas, sondern auch um den Schutz der Weltmeere, sagt er. Er verweist auf seine Eindrücke von vor zwei Wochen bei seinem Besuch der Galapagos Inseln. Dort trieben Berge von Plastikmüll im Wasser, der zu 90 Prozent von anderen Ländern und Kontinenten stamme. "Deshalb ist es so wichtig, dass ihr euch zu diesem Thema meldet und immer darauf aufmerksam macht, dass wir was tun ... "Wir brauchen junge Menschen wie euch, die sich einmischen."
14. März 2019. Die Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Badum, drei norwegische Parlaments-Abgeordnete der Sosialistisk Venstreparti sowie zwei schwedische Politiker nominierten sie für den Friedensnobelpreis 2019. Ihr Protest sei freundlich, friedlich und authentisch. Sie „führe eine Massenbewegung an, die einen wichtigen Beitrag zum Frieden“ leiste. „Klimakonflikte tragen maßgeblich bei zu Kriegen und Konflikten“.
Der Vorschlag wurde fristgerecht vor dem 1. Februar 2019 beim norwegischen Nobelkomitee eingereicht. Die Abgeordneten der Sosialistisk Venstreparti argumentierten, der Klimawandel verursache weltweit Krieg und Konflikte. Thunbergs „Fridays for Future“-Bewegung sei ein sehr wichtiger Beitrag zum Frieden.
Greta Thunberg selbst teilt einen Link auf ihrer Facebook-Seite und auf Twitter mit einem Artikel über die erfolgte Nominierung und kommentiert ihn so: „Ich fühle mich geehrt und bin sehr dankbar“. Für einen „derart großen Preis“ vorgeschlagen zu werden, sei „unglaublich und ein wenig sonderbar“.
15. März 2019. In rund 125 Ländern an mehr als 2000 Orten findet ein globaler Demonstrationstag für das Klima statt. Mit dabei sind auch Länder wie Mali, Hongkong, Brasilien, Peru, Chile, Uruguay, Südafrika, Uganda, Kenia und Iran.
Allein in Deutschland gehen in mehr als 230 Städten etwa 300.000 Menschen auf die Straße. Zu den größten Kundgebungen in Berlin, Köln und München kommen nach Polizeiangaben jeweils mehr als 10.000 Teilnehmer.
Greta sitzt wie zu Beginn wieder vor dem Schwedischen Reichstag in Stockholm. Diesmal aber nicht alleine. Nachdem heute in verschiedenen Städten laut Veranstaltern weltweit über 1,4 Millionen Schüler demonstrieren, appelliert Thunberg, zur Lösung der Klimakrise das Gesamtbild zu betrachten und sich von der besten verfügbaren Wissenschaft leiten zu lassen.
Unterstützung bekommt die Bewegung mittlerweile auch aus anderen Generationen. So haben rund 23.000 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Stellungnahme unterzeichnet, um dem Anliegen der Klimabewegung Nachdruck zu verleihen. Auch Eltern stellen sich mit "Parents for Future" an die Seite der Jugendlichen.
16. März 2019. Bettina Gaus empfiehlt, auch im Hinblick auf die Nominierungen zum Nobelpreis, die Sechzehnjährige als solche wahrzunehmen und den „beunruhigenden“ medialen Hype zu hinterfragen, auch wenn sie ein Anliegen habe, mit dem es ihr bitter ernst sei, und sie den richtigen Ton treffe, um andere zu überzeugen und mitzureißen. Die derzeit Thunberg entgegengebrachte Verehrung erinnere an religiöse Erweckungserlebnisse, jedoch liege das Problem nicht bei ihr, „sondern bei vielen Leuten, die auf sie reagieren“.
17. März 2019. Greta Thunberg schreibt auf Twitter:
„Nuclear power, according to the IPCC, can be a small part of a very big new carbon free energy solution, especially in countries and areas that lack the possibility of a full scale renewable energy supply - even though its extremely dangerous, expensive and time consuming.“
"Atomkraft kann laut IPCC ein kleiner Teil einer sehr großen neuen Lösung für kohlenstofffreie Energieträger sein. Insbesondere für Länder und Gebiete, in denen die Möglichkeit einer vollständigen Versorgung mit erneuerbaren Energien fehlt - obwohl dies extrem gefährlich, teuer und zeitaufwändig ist. “
Der Beitrag endet, wie so viele von Thunbergs Texten, mit einem Appell an die internationale Politik. Man solle anfangen, zuzuhören und anschließend zu handeln. Außerdem solle man aufhören, die eigenen Kinder nach Antworten zu fragen, wie man es schaffen würde, aus dem eigens angerichteten Chaos einen Ausweg zu finden.
Der Eintrag über Atomkraft beschäftigt daraufhin tagelang konservative bis rechte Medienschaffende vom Schweizer Blick über Focus, Welt bis hin zu Tichys Einblick und Russia Today.
Man kann es aber auch deutlich kürzer machen:
- Der Weltklimarat IPCC hat 2014 in einem Bericht namens „Milderung des Klimawandels“ tatsächlich die Rolle von Atomenergie als Teil einer kohlendioxid-armen Versorgung diskutiert.
- Mit der Atomkraft in Schweden geht es wie mit Atomkraft in Deutschland auch auf ein Ende zu. Dort dürfen ebenfalls keine neuen Atomreaktoren gebaut werden.
- Schweden hat bis heute kein Lager für hochradioaktiven Atommüll.
- Greta Thunberg stellt richtigerweise fest: Atomkraft ist extrem gefährlich, teuer und zeitaufwendig.
Felix Finkbeiner hebt hervor, dass es Greta Thunberg gelungen ist, das Thema Klimakrise in die Mitte des gesellschaftlichen Diskurses gebracht zu haben. „Jetzt sprechen wir zum ersten Mal über Wochen jeden Tag über die Klimakrise. Und das ist ein unglaublicher Verdienst.“
Bezüglich ihres Kernanliegens habe es Thunberg als junger Mensch erreicht, ältere Menschen zu einer Verhaltensänderung zu motivieren. Damit wird gemäß Claus Hecking das traditionelle Subjekt-Objekt-Verhältnis in der Pädagogik umgekehrt. Gleiches gelte auch für Felix Finkbeiner, Malala Yousafzai, Genesis Butler und Xiuhtezcatl Martinez.
20. März 2019. Greta konkretisiert ihre Position zur Atomenergie auf Twitter: „Persönlich bin ich gegen Atomkraft. Aber laut dem IPCC kann sie ein kleiner Teil einer sehr großen neuen kohlenstofffreien Energielösung sein.“
Ihre Ergänzung, so rechtfertigt sie sich anschließend, sei aufgrund der „Rosinenpickerei“ mancher Menschen und Zeitungen notwendig gewesen. Zudem sei ihre Argumentation oft verkürzt dargestellt worden.
Bilder aus Wikimedia Commons
Greta Thunberg, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, Urheber: Jan Ainali
Gretas Fahrrad in der Altstadt von Stockholm, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Salgo60
Gretas Fahrrad in der Altstadt von Stockholm, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: Salgo60
Schulstreik für das Klima (Berlin, 14. Dezember 2018), Lizenz: Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication, Urheber: Leonhard Lenz
Greta Thunberg und Luisa Neubauer (Hamburg, 1. März 2019), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: C.Suthorn
Klimademonstration „Fridays for Future“ (Hamburg, 1. März 2019), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international", Urheber: C.Suthorn
Make Earth Greta Again, Lizenz: Creative-Commons „CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright“, Urheber: Leonhard Lenz
Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlamentsgebäude in Stockholm (August 2018), Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, Urheber: Anders Hellberg
Sonstige Bilder
Greta Thunberg in Regenjacke, Public Domain, Urheber: Anders Helberg von der Zeitschrift Effekt
Greta Thunberg und Luisa Neubauer (Hamburg, 1. März 2019), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“, Urheber: C.Suthorn
Klimademonstration „Fridays for Future“ (Hamburg, 1. März 2019), Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international", Urheber: C.Suthorn
Make Earth Greta Again, Lizenz: Creative-Commons „CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright“, Urheber: Leonhard Lenz
Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlamentsgebäude in Stockholm (August 2018), Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, Urheber: Anders Hellberg
Sonstige Bilder
Greta Thunberg in Regenjacke, Public Domain, Urheber: Anders Helberg von der Zeitschrift Effekt
Quellen
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04.02.2019, taz, Klimaaktivistin reagiert auf Gerüchte, Greta Thunberg und die Trolle
02.02.2019, Spiegel, Interview mit Greta Thunberg, "Es ist ein gutes Zeichen, dass sie mich hassen"
22.03.2019, taz, Greta Thunberg und Atomkraft, Wie viel CO2 macht eine Nebelkerze?
21.03.2019, FAZ, KRITIK IM NETZ, Warum Greta Thunberg jetzt „Atomlobbyismus“ vorgeworfen wird
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20.03.2019, Welt, SONDERPREIS KLIMASCHUTZ, Greta Thunberg erhält Goldene Kamera
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15.03.2019, Stern, Horst von Buttlar: Der Capitalist, Greta Thunberg elektrisiert die Welt - doch für unsere Kinder hat sie die falsche Botschaft
14.03.2019, Welt, GRETA THUNBERG, „Donald Trump ist nur ein sehr gefährlicher Verrückter“
14.03.2019, Spiegel, Schwedische Klimaaktivistin, Greta Thunberg für Friedensnobelpreis nominiert
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05.03.2019, WDR, Tilly verschenkt Karnevalswagen an "Fridays for Future"
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02.03.2019, Heise, Schülerdemos: Merkel begrüßt "Rückhalt in der Gesellschaft" für Klimaschutzziele
02.03.2019, Tagesschau, #FridaysforFuture, Merkels Lob - ohne jedes Aber
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01.03.2019, Sueddeutsche, Klimastreiks, Hört den Schülern endlich zu!
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01.03.2019, Welt, „FRIDAYS FOR FUTURE“, „Moin“ – So war der Auftritt von Greta Thunberg in Hamburg
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23.02.2019, Geo, INTERVIEW, Legendäre Umweltaktivstin Cullis-Suzuki: „Greta hat Recht mit ihrer Wut“
21.02.2019, DLF, Brüssel, Aktivistin Thunberg fordert weitergehende Klimaziele
15.02.2019, WDR, Fridays for Future: Ministerium mahnt Schulpflicht an
08.02.2019, Welt, KRITIK AN DEUTSCHLAND, Kohleausstieg erst 2038? Greta Thunberg findet das „absurd“
06.02.2019, Welt, HAMBURG, Tausende unterzeichnen Petition für Klimaaktivistin04.02.2019, taz, Klimaaktivistin reagiert auf Gerüchte, Greta Thunberg und die Trolle
02.01.2019, bento, GRÜN, Die 15-jährige Klimaretterin Greta Thunberg lehnt internationale Einladungen ab – wegen Flugemissionen
Wikipedia, Greta Thunberg
Wikipedia, Greta Thunberg







