Donnerstag, 28. November 2019

Atomendlager Gorleben

Von Gorleben war Anfang der 1970er Jahre als  die Atombrennstoff-Wiederaufarbeitungs-Gesellschaft (KEWA) anfing nach einem Platz für ein Endlager zu suchen keine Rede. Man wollte  damals ein komplettes "Entsorgungszentrum" bauen. Oben sollte die grösste Wiederaufbereitungsanlage der Welt und ein Zwischen- und Transportbehälterlager gebaut werden. Die Abfälle sollten dann in ein unterirdisches Endlager verfrachtet werden.
Zunächst wurden die drei Orte Wahn, Ahlden und Weesen-Lutterloh ins Auge gefasst. Nachdem die Politik der betroffenen Regionen jedoch erbitterten Widerstand leistete musste sich Zensursulas Vater, Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) fügen. 1976 taucht dann der Name Gorleben zum ersten Mal in den Akten auf. Der Ort liegt scheinbar günstig auf einem Salzstock in einem schwachbesiedelten Zonenrandgebiet.
Ein Vermerk des niedersächsischen Wirtschaftsaministeriums stellt im Februar 1977 fest dass eine Standortauswahl nach dem aktuellen Stand zwischen Gorleben und Lichtenhorst getroffen werden kann. Drei Wochen später wird OHNE WISSENSCHAFTLICHES AUSWAHLVERFAHREN vom niedersächsischen Kabinett Gorleben als vorläufiger Standort eines Entsorgungszentrums für ausgebrannte Atombrennstoffe benannt. Genau genommen gab es überhaupt kein Auswahlverfahren. Das Bundesland hat die Pläne für eine Wiederaufbereitungsanlage zwar zu den Akten gelegt aber der Gedanke an ein Endlager ist nicht aus der Welt zu schaffen.
Mit der vierten Atomgesetznovelle von 1976 machte die Politik die Endlagerung von atomaren Abfällen zu der Aufgabe des Staates. Damit musste der Staat und nicht mehr die Müllproduzenten für die Entsorgung aufkommen. Zur Genehmigung der AKWs Biblis B, Unterweser und Brunsbüttel wurde zu der Zeit ein Nachweis von Endlagerkapazitäten benötigt.

Geschichte

1960er Jahre. Die erste Suche nach einem deutschen Endlager für Atomabfälle scheitert weil die Bürger in Bunde im Ostfriesland und in Oldenswort in Schleswig-Holstein dagegen mobil machen.

August 1967. In einem Dokument des Bundesinnenministeriums taucht der Hinweis auf dass das Bundesinnenministerium wegen der Verzögerungen beim Projekt Wiederaufbereitungsanlage einer Genehmigung und dem Weiterbetrieb neuer AKWs nicht zustimmen kann wenn die Entsorgung nicht sichergestellt wird.

25. Juli 1969. Auf dem Gebiet der DDR kommt es bei Rambow während einer Erkundungsbohrung zu einer Gasexplosion nachdem man in 3.500 Metern Tiefe auf ein Gas-Laufen-Gemisch getroffen war. Entzündet hatte sich das Gemisch am glühenden Auspuff eines Antriebsmotors. Der Leider der Bohrstelle starb. Sechs Arbeiter wurden schwer verletzt. Auch eine weitere Bohrung musste wegen unbeherrschbarer Bedingungen abgebrochen werden.


1972-1975. Die Geologen Rudolf Wagner und Gerd Lüttig (ehem. Vizepräsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) untersuchte im Auftrag der Bundesforschungsministeriums etwa 250 verschiedene Salzstöcke in der Bundesrepublik Deutschland bezüglich der Lagerung atomarer Reststoffe. Bei der Suche spielten andere Formationen wie Ton oder Granit keine Rolle. Geologische Fragen waren nur ein Teil der Untersuchungen. Es ging auch darum dass die Fläche des Geländes gross genug sein sollte und möglichst abgelegen sein sollte damit es niemanden stört
Die Salzstöcke wurden in zwei Klassen mit unterschiedlicher Eignung eingeteilt. Weder in der ersten noch in der zweiten Klasse war Gorleben zu finden weil die Experten auf das wasserlösliche Mineral Carnallit gestossen waren. Gestein das ausgewaschen werden kann ist eine schlechte Voraussetzung für ein Endlager in welchem über Jahrtausende radioaktiven Abfall sicher lagern soll. In der ersten Kategorie standen Börger/Wahn im Emsland, Lichtenhorst im Lichtenmoor und Lutterloh in der Lüneburger Heide. Das Problem bei diesen Orten lag in den Protesten gegen die geologischen Erkundigungen.
Als die Wahl auf Gorleben gefallen war hat Gerd Lüttig das Thema laut eigener Aussage beim damaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht angesprochen und offenbar die Antwort bekommen dass es nix macht weil es um eine politische Entscheidung ging.

1976. Der TÜV Hannover legt eine Tabelle vor in der 8 Standorte verglichen wurden und favorisiert Nieby in Schleswig-Holstein. Jemand aus dem Landtag von Niedersachsen fügte von Hand eine neue Spalte für Gorleben ein.

1976. Die Politik macht  mit der vierten Atomgesetznovelle die Endlagerung von nuklearen Abfällen zu der Aufgabe des Staates. Damit musste der Staat und nicht mehr die Müllproduzenten für die Entsorgung aufkommen. Zur Genehmigung der AKWs Biblis B, Unterweser und Brunsbüttel wurde in der Zeit ein Nachweis von Endlagerkapazitäten benötigt.

1976. Man machte laut dem Kieler Geologen Ulrich Schneider Probebohrungen und bemerkte sofort dass der Salzstock nicht so dicht wie erhofft war. Der Ton war in der Nähe des Erkundungsschachts voll Sand und Wasserdurchlässig womit klar war das Gorleben als Endlager für den hochgiftigen Atommüll nicht geeignet war.

Februar 1976. Der CDU-Bezirksvorsitzende im Emsland, Walter Remmers, äußert Befürchtungen dass der Aufbau eines Endlagers in Wahn/Hümmling strukturpolitisch nur kurz Nutzen bringt und wollte wissen was aus dem Hümmling werden soll wenn die ganze Gegend radioaktiv verseucht ist.

Sommer 1976. Hans Matthöfer (SPD), Bundesminister für Forschung, schreibt an Walther Leisler Kiep (CDU), Wirtschaftsminister Niedersachsen, dass die Entsorgung der deutschen AKWs aber 1980/81 nur noch durch deutsche Einrichtungen erfolgen kann.

Juni 1976. Das niedersächsische Sozialministerium beauftragt den TÜV Hannover mit einer Stellungnahme. Der Sieger wurde Nieby bei Flensburg. Der Salzstock hätte dort aber nicht direkt unter dem Entsorgungszentrum liegen können. Auf Seite 50 des Gutachtens wurde die Entscheidungstabelle von Hand um zwei Spalten erweitert. Darin wurden Gorleben und Mariaglück aufgeführt. Diese Tabelle ging dann  in Niedersachsen vom Sozialminister an den Wirtschaftsminister.

August 1976. Die Niedersächsische Landesregierung setzt die sogenannte Interministerielle Arbeitsgruppe "Entsorgungszentrum" ein. Die Mitglieder sollen nach einem passenden Standort suchen. Wichtigstes Kriterium war die Fläche von 12 Quadratkilometern. Die Geologische Eignung interessierte so gut wie nicht.

8. November 1976. In einer vertraulichen Kabinettsvorlage des Wirtschaftsministeriums welches von Leisler Kieb geführt wird tauchen nur die 3 Salzstöcke "Wahn", "Lichtenmoor" und "Lutterloh" auf.


11. November 1976. Aus den Tagebüchern von Leisler Kiep geht hervor dass er heute bei einem Ministergespräch mit Ernst Albrecht (CDU - Ministerpräsident von Niedersachsen) und 3 Bundesministern in Hannover erstmals Gorleben ins Gespräch gebracht hat. In seinem Tagebuch steht später: "Hier gelingt es mir, Lüchow-Dannenberg als vierte Möglichkeit aufnehmen zu lassen".

Eine Notiz aus der niedersächsischen Staatskanzlei belegt einen Plan für weiteres vorgehen. Um Gorleben durchzudrücken sollten vom Ministerium drei 3 theoretisch weitere Standorte ermitteln um offenbar ein neues Auswahlverfahren vorzutäuschen. Nach aussen sollte eine "objektive, synoptische Gegenüberstellung" gemacht werden. Intern war klar dass das Kabinett innerhalb von 3 Wochen unter "strengster Vertrauchlichkeit" eine "politische Vorentscheidung" treffen würde. Auch das Ergebnis der Prüfung welche die Kewa liefern sollte wurde im Voraus festgelegt.

18. November 1976. Der Name Gorleben taucht zum ersten Mal in den Akten bezüglich der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Stoffe auf. Der Standort Wahn wurde wegen eines Schießplatzes der Bundeswehr gestrichen.

15. Dezember 1976. Im Bundeskanzleramt wird eine Gesprächsnotiz geschrieben in der es heisst, dass das niedersächsische Wirtschaftsministerium Gorleben als Standort bevorzuge, weil dieser innenpolitisch am leichtesten durchzusetzen sei.

Dezember 1976. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium beauftragt die "Interministerielle Arbeitsgruppe" innerhalb von 5 Tagen eine "streng vertrauliche" Kabinettsvorlage zu erarbeiten.

1976/77. Ernst Albrecht (CDU - Ministerpräsident von Niedersachsen) erhält die "vertraulichen" Unterlagen vom TÜV und hatte beim Bund davor selbst darum gebeten einen eigenen Vorschlag für ein Endlager machen zu dürfen. Hans Matthöfer (SPD / Bundesforschungsminister), Werner Maihöfer (FDP / Bundesinnenminister), Hans Friederichs (FDP / Bundeswirtschaftsminister) machen einen Besuch bei Ernst Albrecht um Druck in der Endlagerfrage auszuüben. Man lies Albrecht gewähren und einen Vorschlag machen.

Januar 1977. Die Projektgesellschaft Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen schreibt an den Innenminister von Nordrhein-Westfalen dass die Entsorgungssituation in den Jahren 1981/82 kritisch werden wird. Darum wollte man im Frühjahr 1977 ein Genehmigungsverfahren für die möglichen Standorte einleiten. Im Frühjahr 1978 wollte man mit dem Bau eines Endlagerbeckens beginnen welches dann 1981/82 den Betrieb aufnehmen sollte.

2. Februar 1977. Ernst Albrecht (CDU - Ministerpräsident von Niedersachsen) hält um 18 Uhr eine TV Ansprache. Das Thema: "Wohin mit dem Müll aus deutschen AKWs?" Er erklärt den Zuschauern: "Niedersachsen bekommt das zentrale deutsche nukleare Entsorgungszentrum in Gorleben". Die meisten Deutschen haben den Namen davor nie gehört.

22. Februar 1977. Die Niedersächsische Landesregierung entscheidet sich für die ergebnisoffene Erkundung von Gorleben.

Juli 1977. Die Bundesregierung akzeptiert Gorleben als Standort.

April 1979. Man beginnt in der abgelegenen Grenzregion mit der oberirdischen Erkundung.  Die geplante Wiederaufbereitungsanlage wurde in der Zeit gekippt weil politisch nicht durchsetzbar und benötigte deshalb eine viel kleinere Fläche.
Man versucht dann später eine Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf in Bayern zu bauen.

1981-1982. Es werden offensichtlich Ergebnisse und Gutachten von Geologen bekannt die Zweifel an Gorleben wecken.

Juni 1982. Bei der ersten Schachtvorbohrung (Go 5001) stossen Arbeiter auf leicht entzündliche Kohlenwasserstoffgase. Sie wird deshalb abgebrochen. Auch die zweite Schaftvorbohrung Go 5002 musste wegen Gas und Kondensat vor Erreichen der geplanten Tiefe von 1000 Metern eingestellt werden. Die Gase weisen einen Flammpunkt von nur 20°C auf. Der Atommüll entwickelt jedoch so viel Wärme dass die Fässer eine Aussentemperator von 200°C haben.

November 1982. Beim "33. Jour fixe Salzstockerkundung Gorleben" diskutieren Fachleute des Bundesinnenministeriums und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt wie es in Gorleben weitergehen soll. Das Protokoll sagt aus dass das Bergamt Celle der Meinung ist dass es im Falle des Anteffens von Gas kaum möglich ist das Bohrlich Go 5002 abzudichten.

Dezember 1982. Die Physikalisch-Technischen Bundesanstalt legt einen "Zwischenbericht über die bisherigen Ergebnisse der Standortuntersuchungen in Gorleben vor" in welchem sich kein Wort über die Gasexplosion von 1969 in der DDR findet. Die Gasfunde im niedersächsischen Teil werden dort fälschlicherweise als "isolierte Gase aus organischen Prozessen innerhalb des Salzes beschrieben". Dieser Bericht wurde offensichtlich von der Kohl-Regierung herangezogen um die Erkundung von Gorleben zu starten.

1983. Das Zwischenlager Gorleben wird in Betrieb genommen.

Frühjahr 1983. Von der Physikalisch Technischen Bundesanstalt wurde dann der Salzstock geprüft. Klaus Duphorn (Geologe aus Kiel) schrieb ein verheerendes Gutachten. Der Salzstock würde demnach den strahlenden Müll nicht auf Dauer abschirmen. Von Experten wurde die Suche nach Alternativen zum Standort Gorleben verlangt. Auf massivem Druck der neuen Schwarzgeldregierung unter Helmut Kohl wurde das jedoch von den Wissenschaftlern aus der Expertise gestrichen.

11. Mai 1983. Auf einer Sitzung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, BGR und der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern tauchen 3 Mitarbeiter von Bundeskanzleramt, Forschungs- und Innenministerium auf. Deren Erscheinen soll zu einer "aggressiven" Stimmung gegen die PTB geführt haben die sich dort für die Erkundung anderer Standorte eingesetzt haben soll.

Juni 1983. Das Bundesinnenministerium schreibt an das Kanzleramt dass aufgrund der Ergebnisse der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt keine Erkundung weiterer Standorte notwendig sei.

Juli 1983. Das Bundeskabinett stimmt für die Erkundung von Gorleben unter Tage. Im Dezember stimmt das Bergamt in Celle zu. Aufgrund dieser Entscheidung, entgegen allen Technischen Gutachten, sollen 27 Jahre später im Jahr 2010 (man hat wieder eine Schwarzgeldregierung) die Arbeiten weiterlaufen.

1986. Nach einem Beschluss der Bundesregierung beginnt die untertägige Erkundung des Salzstocks.

1988. In den Akten wird die Behauptung aufgestellt dass es bestätigt wäre dass Gorleben sich als Endlager für alle Arten  von radioaktivem Abfall eignen würde.

November 1994. In der Koalitionsvereinbarung der Schwarzgeldregierung bekennen sich die Parteien zur Atomenergie und zum Neubau von Atomkraftwerken.

1995. Dr. Paul Krull führte im Auftrag von das Merkel (Bundesumweltministerin) für die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) eine Studie zur "Untersuchung und Bewertung von Salzformationen" in Sachen Atommüll-Lagerung durch. 41 Salzstöcke wurden untersucht. 3 entsprachen den Vorgaben zur Eignung. Gorleben wurde nicht untersucht weil klar war dass er in jedem Fall schlechter abgeschnitten hätte. Das Merkel hat die Studie damals gegenüber dem SWR mit "Ergebnis des Gutachtens ist, es gibt keinen besseren Standort als Gorleben" und "Gorleben bleibt erste Wahl" vor der Presse kommentiert. Die beteiligten Wissenschaftler distanzierten sich daraufhin von der Deutung von das Merkel.

25. April 1995. Auf Betreiben der neuen Umweltministerin Angela Merkel erreichen nach tagelangen Kämpfen zwischen 4000 Demonstranten und einem massiven Polizeiaufgebot die ersten  Castorbehälter aus dem AKW Phillipsburg das Zwischenlager Gorleben. Zu der Zeit wurde auch bekannt das viele Atomtransporte bei der Ankunft in La Hague und Sellafield seltsamerweise viel stärker verseucht waren als zu dem Zeitpunkt der Abfahrt in Deutschland. Viel stärker ist in dem Fall bis zu 3000 Mal. Die Behälter und Waggons sollen statt der erlaubten 4 Bequerel von 14,8 bis 22 Bequerel ausgestrahlt haben.

5. Dezember 1996 bis 13. Januar 1997. Unter Gerald Hennenhöfer (Abteilungsleiter des Bundesumweltministeriums (BMU) im Ressort Reaktorsicherheit) kam es zu einem Meinungswechsel im BMU. Am Anfang war des "Stand der Technik" dass man den kompletten Salzstock Gorleben erkunden muss. Im Januar 1996 reichte es auf einmal aus nur den halben Salzstock zu erkunden. Verantwortlich für diese Entscheidung zeichnet sich Angela Merkel - damals Umweltministeriun und heute [2012] Bundeskanzler.

1997. Ins Atomgesetz werden Enteignungen eingefügt um laut Gerald Hennenhöfer "Gorleben umfassend zu prüfen".

1. Oktober 2000. Die Erkundungsarbeiten werden auf Betreiben der rot-grünen Bundesregierung unterbrochen weil der Salzstock aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit nicht zur Lagerung von gefährlichem Atommüll taugt.

2008. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und das Landesbergbauamt sprechen offiziell von maximal mehreren hundert Kubikmetern Flüssigkeit im Salzstock. Es gibt aber einen internen Vermerk aus der Zeit dass bei Probebohrungen ein Reservoir von 100.000 bis 1.000.000 Kubikmetern gefunden wurden.

31.03.2009. In Zukunft will das Umweltbundesamt Atommüllager zulassen bei denen jeder 1000ste (bisher 10.000ste) Bürger in der Nähe an Strahlenkrebs erkranken darf. Ausserdem sollen auch Lager in Frage kommen bei denen der Müll mit der Zeit wieder austritt.

28.05.2009. (K)Ein Illegaler Ausbau von Gorleben.

29.05.2009. Atomkraftgegner besetzen Gorleben aus Protest gegen den Illegalen Ausbau von Gorleben. Wer auf Gorleben setzt endet in einer Sackgasse.

21.07.2009. Umweltminister Gabriel versucht die Endlagerung in Niedersachsen zu verzögern.

17.08.2009. Die Hypothek der Atomenergie lastet schwer auf unseren Nachkommen.

22.08.2009. Etwa 100 Verträge des Bundes für Strahlenschutz mit den Grundstückseigentümern für Gorleben gelten nur bis 31.12.2015. Vom Bundesamt für Strahlenschutz werden Schulausflüge ins Endlager finanziert.

25.08.2009. Die CDU unter Bundeskanzler Helmut Kohl lies anscheinend kritische Bemerkungen in den Bewertungen zu Gorleben entschärfen damit keine Zweifel aufgekommen sind.

27.08.2009. Niedersachsen und besonders die FDP will gegen jede Vernunft weiter an Gorleben festhalten.

08.09.2009. Kohls Minister haben 1983 einen gravierenden Druck auf die Wissenschaftler welche die Risikoanalyse für das Endlager Gorleben durgeführt haben aufgebaut damit entscheidende Stellen in dem Gutachten umgeschrieben wurden.

09.09.2009. Wissenschaftler haben sich der Forderung der CDU/CSU/FDP-Regierung gebeugt welche ein Atomendlager Gorleben wollte. Das Kanzleramt und vornedran Fr. Merkel die mit Morsleben eine so rühmliche Rolle gespielt hat will die Gorleben-Akten überprüfen. Warum nur muss ich dabei an den Einbrecher denken der sich selber jagen soll? Oder die eine Krähe welcher der anderen kein Auge aushackt?

10.09.2009. Wie zu erwarten war sieht das Kanzleramt unter Bundeskanzlerin Merkel die Morsleben schon verbockt hat keinerlei Probleme bei den Korrekturen an dem Gutachten von Gorleben auf Kosten der Sicherheit. Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU) ist der Meinung dass unter Kohl niemals nie nicht Einfluss auf das Gutachten genommen wurde.

11.09.2009. Kanzleramt und Innenministerium streiten um Gorleben.

16.09.2009. Der Wissenschaftler Helmut Röthemeyer entlastet sich im Gorleben-Ausschuss selbst indem er jegliche Einflussnahme der Politik in seine Arbeit weit von sich weist.

23.09.2009. Wer hätte es gedacht? Die Gorleben-Akten sind vor der Bundestagswahl nicht mehr aufzutreiben.

03.12.2009. Niemand will für die Entsorgungskosten für Atommüll in Höhe von 12 Milliarden Euro aufkommen. Wenn man die Subventionen bis in die 50er Jahre zurückrechnet summieren sich die direkten und indirekten Zuwendungen an die Atomindustrie auf 160 Milliarden Euro.

10.01.2010. Bei der Festlegung von Gorleben als Endlager spielten laut einem Geheimprotokoll die geologischen Gegebenheiten nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger war dass dort Menschen leben die möglichst wenig Widerstand leisten.

20.02.2010. Finnland, Frankreich und Schweden wollen Endlager für hochradioaktive Abfälle bauen. In Deutschland ist man schon weiter, bricht die bisherigen Versuche ASSE, Morsleben und Gorleben ab und weiss wieder nicht wohin damit.

24.02.2010. Es gibt immer noch WELTWEIT kein Endlager für hochradioaktiven Müll.

02.03.2010. Der Bund will das Endlager Gorleben unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiter erkunden.

05.03.2010. Die schwarzgelde Regierungskoalition verzögert den Untersuchungsausschuss über die Manipulationen die zur Wahl Gorlebens als Endlager geführt haben.

14.03.2010. Ausser der Erkundung von Gorleben wird in Deutschland nach keinen weiteren Endlagermöglichkeiten gesucht.

15.03.2010. Röttgen will noch diesen Monat die Verlängerung des 1983 nur durch Fälschung des Gutachtens nach massivem Druck durch die Politik zustande gekommenen Rahmenbetriebsplan für Gorleben beantragen und damit das von rot-grün verhängte Moratorium außer Kraft setzten.

16.03.2010. Röttgen will die Zuständigkeit für Atommüll auf einen privaten Betreiber übertragen und damit das Bundesamt für Strahlenschutz entmachten.

26.03.2010. Der Bundestag will einen Gorleben-Untersuchungsausschuss einsetzen um herauszufinden ob die Kohl-Regierung Gorleben aus politischem Kalkül und nicht wegen den geologischen Erkenntnissen als Endlager bestimmt wurde. Mit den Stimmen der Opposition, Linkspartei, Grüne, SPD wird der Ausschuss durchgesetzt.

30.03.2010. Sozialisierung der Endlagererkundung und des Technischen Risikos der Atomenergie.

19.04.2010. Die Politik verbeisst sich in Gorleben und zeigt damit richtig deutlich wie grob fahrlässig sie mit dem Thema Atomkraft umgeht.

22.04.2010. Der 15köpfige Gorleben-Untersuchungsausschuss des Bundestages nimmt unter dem Vorsitz von Maria Flachsbart (CDU-Abgeordnete) die Arbeit auf.

24.04.2010. Immer mehr Gorleben-Akten werden im Internet veröffentlicht.

17.05.2010. Gorleben, der Ort wo die Industrie ihren Atommüll verklappen will.

26.05.2010. Die angebliche ergebnissoffene Erkundung ist offensichtlich eine grosse Lüge. Bereits jetzt wird beispielsweise eine Maschine angeliefert mit der die Einlagerung von hochradioaktiven Abfällen in Bohrlöcher getestet werden soll. Man will den Atommüll anscheinend nur zum Hantieren in einen Behälter füllen und ihn dann in Bohrlöcher schütten.

06.06.2010. In Gorleben demonstrieren mehrere hundert Menschen zur Erinnerung an den 30. Jahrestag der Räumung des Hüttendorfs "Republik freies Wendland", gegen das geplante Endlager Gorleben und gegen die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke.

09.06.2010. Ein Gutachten das Verfahren nach dem Gorleben als Standort für ein Endlager ausgesucht wurde. Sicherheitskritierien wurden demnach nicht ausreichend beachtet.

19.06.2010. Beim Standort Gorleben ging es nur darum ein innenpolitisch leicht durchsetzbares Endlager zu finden. Technische Gründe blieben außen vor.

02.07.2010. Auch nachdem Röttgen ja bekanntlich gestern festgestellt hat dass bis 2020 bereits 40% der Stromversorgung aus Erneuerbaren kommen kann will McAllister (frischgebackener Ministerpräsident von Niedersachsen), der Nachfolger von unserem "tiefreligiösen" neuen Bundespräsidenten Christian Wulff an der sogenannten "ergebnisoffenen" *LOL* Erkundung von Gorleben festhalten. Zeugen machen Werbung für Gorleben.

09.07.2010. Entscheidung für Gorleben wider besseres Wissen. Der Quartärgeologe Klaus Duphorn berichtet vor dem Untersuchungsausschuss über seine Zeit bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB).

31.07.2010. Die Opposition will die Bundeskanzlerin Angela Merkel im Untersuchungsausschuss darüber befragen ob politischer Druck zur Auswahl von Gorleben als Endlager führte.

04.08.2010. Der umstrittene frühere Atommanager von Vattenfall, Bruno Thomauske, soll bei den Vorarbeiten zur Erkundung Gorlebens mitwirken. Er musste 2007 seinen Stuhl wegen dem  misserablen Krisenmanagement beim Transformatorbrand im Atomreaktor Krümmel räumen.

20.08.2010. Die Erkundung von Gorleben soll auf Betreiben der Schwarzgeldregierung nach 10 Jahren Pause ab Oktober weitergeführt werden.

27.08.2010. Unrat aus Currywurstbuden ist gefährlicher als strahlender Müll aus Atomkraftwerken. Jedenfalls wenn man anschaut dass die Behörden dort die Entsorgung von Frittenfett genauestens kontrollieren während bei Atommüll bis heute kein Endlager existiert und man nicht einmal den Hauch einer Ahnung hat wie der Müll entsorgt werden soll. Die Bundesregierung hat jetzt bei der "Gesellschaft für Reaktorsicherheit" Gutachten Nummer 4 beauftragt ob es nicht doch mit Gorleben funktioniert. Einer der Gutachter, Bruno Thomauske, war vor nicht allzulanger Zeit der Atom-Chef von Vattenfall.

10.09.2010. Schwarzgeld will mit einem neuen Atomgesetz das am 28. September beschlossen werden soll Enteignungen für Endlager erleichtern. Rot-Grün hatte die Möglichkeit der Enteignung von Immobilienbesitzern abgeschafft.

11.09.2010. Gorleben - eine unendliche Geschichte.

15.09.2010. In das geplante Atommüllager sickert laut dem Geologen Klaus Duphorn leicht entzündliches Erdgas ein. Das Erdgas- und Erdölreservoir im Salzstock soll laut der Akten eines Geologen aus Schwerin eine Größe von 100.000 bis 1.000.000 Kubikmeter groß sein.

16.09.2010. 2 Wochen vor der Wiederaufnahme der Erkundungen. Politiker machen eine Lustreise in den Salzstock. Transparenz nicht erwünscht. Im Salzsstock ist Öl.

23.10.2010. AKW-Gegner erzwingen vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg einen vorläufigen Stillstand der Erkundungsarbeiten in Gorleben. Die Betreiber haben bereits am 22.09.2010 einen Antrag gegen die Zwangspause mit Sofortvollzug gestellt. Darüber muss das niedersächsische Landesamt für Bergbau entscheiden. Bis heute liegt jedoch keine Genehmigung vor.

03.11.2010. Spätestens seit den 80er Jahren ist bekannt dass es im Endlager Gorleben Gase gibt die durch die Hitzeentwicklung der Atommüllfässer die 200°C warm werden entzündet werden können. Der grösste Anteil der Kohlenwasserstoffe  im Bereich C1 bis C3 liegt mit 80% bei Methan, 7 bis 8% Äthan und 2 bis 3% Propan. Ausserdem geibt es noch erhebliche Anteile von niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen woraus ein Brennpunkt von 20°C entsteht.

02.12.2010. Bundesumweltminister Röttgen blubbert von einer Dialogoffensive und maximaler Transparenz. Er wird von den Bürgerinitiativen ignoriert. Im Internet wurde anscheinend unter http://www.gorleben-dialog.de/ eine Möglichkeit gegeben sich zum Thema zu äußern. Ein Forum zur offenen Diskussion findet man dort jedoch nicht. Transparenz sieht anders aus. Es ist daher zu vermuten dass die Ergebnisse der nicht offenen Befragung damit ausschließlich dazu dienen sich nach dem Motto "wir haben uns ja bemüht auf die Wünsche der Bevölkerung einzugehen" politisch ausgeschlachtet werden soll.

27.02.2011. Das Bundesamt für Strahlenschutz unter Wolfram König (Die Grünen) ordnet einen Stopp der Erkundungsarbeiten für den zur Untersuchung anstehenden "Erkundungsabschnitt 3" im Endlager Gorleben an. Die Investitionen sollen umgehend zurückgestellt werden. Genehmigte Querstollen im Salzgestein sind nicht vorzunehmen und zu planden. Weitere Investitionen in Materiallager und Werkstätten unter Tage müssen storniert werden. Die Revision dieser Entscheidung soll auf Vorgabe des Bundesministeriums für Umwelt geschehen.

08.02.2011. Hans-Heinrich Sander (Mövenpickpartei), der Landesumweltminister von Niedersachsen, trifft sich mit Norbert Röttgen (CDU) um das weitere Vorgehen bezüglich der Erkundung von Gorleben zu besprechen. Herr Sander wundert sich darüber dass die "Initiativen vor Ort" sich nach der Geschichte die hier zu lesen ist fragen was Gespräche bringen sollen und Schuld sind seiner Meinung natürlich ganz klar diese Initiativen daran dass es aus alleine aus technischen Gründen kein Endlager geben kann.

11.02.2011. Greenpeace stellt zusammen mit Anwohnern beim Verwaltungsgericht Lüneburg einen Eilantrag um einen Baustopp für das Endlager Gorleben durchzusetzen. Der Rahmenbetriebsplan für Gorleben stammt von 1983. Damals konnte man ein Bergwerk noch ohne größere Beteiligung der Öffentlichkeit in Betrieb nehmen. Nach jüngerem Recht benötigt man dazu auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung wodurch die Anwohner die Möglichkeit haben ihre Einwände vorzubringen. Genau das wollte die Schwarzgeldregierung umgehen indem sie versucht hat den Weg über den alten Weg abzukürzen.

14.02.2011. Bundesumweltminister Röttgen hat heute den Kreistag von Lüchow-Dannenberg besucht und dargestellt wie er die Bevölkerung mit angeblich mehr Mitsprache über den Tisch ziehen will. Auf der Veranstaltung redet Röttgen davon dass es keine Enteignungen bei der Erkundung von Gorleben geben soll. Gerade erst hat jedoch Schwarzgeld die Möglichkeit zur Enteignung im neuen Atomgesetz geschaffen. Diese soll auch nicht gestrichen werden. Wenn schon nicht während der Erkundung wird dann logischerweise halt danach enteignet.  Mehrere hundert Menschen haben gegen Gorleben demonstriert.

18.02.2011. Bundesumweltminister Norbert Röttgen streitet ab dass seine Behörde dem BfS eine Vorgabe zur Einstellung der Erkundung gemacht hat und erklärt die Anordnung vom 27.01.2011 für obsolet.

19.02.2011. Das BfS bestreitet die Vorwürfe die von der "Welt" an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Laut Behördensprecher Florian Emrich hat das BfS die Arbeiten an Gorleben "weder gestoppt, noch einen Stopp der Arbeiten geplant". Es gibt einen Brief von der BfS an die DBE. Dieser bezieht sich jedoch auf einen Teilabschnitt des Bergwerks deren Erforschung für die jetzigen Erkundungsziele nicht benötigt wird. Es stellt sich nun die Frage ob nicht der lästige Leiter des  Bundesamts für Strahlenschutz, Wolfram König (Die Grünen), abgesägt werden soll.

23.02.2011. Laut einer Studie des Helmholz-Zentrums in München werden seit der Inbetriebnahme im Jahr 1996 in der Umgebung des Zwischenlagers für atomare Abfälle in Gorleben deutlich weniger Mädchen als im Bundesdurchschnitt geboren. Es werden demnach immer weniger Mädchen je näher sich die Wohnung der Mutter an dem Lagerhaus der Behälter befindet. Vor der Errichtung des Lagers zwischen 1971 bis 1995 wurden dort dagegen mehr Mädchen als Jungen geboren. Bereits vor einem Jahr etwa wurde festgestelt dass in der Gemeinde Remlingen um das Atommüllager ASSE der Anteil der männlichen Kinder erhöht ist.

25.02.2011. Laut Björn Thümmler (CDU-Fraktionschef von Niedersachsen) "ist der Umweltminister in der Gorlebenfrage zu einseitig und keine Hilfe". Er fordert neben der Weitererkundung von Gorleben auch eine Ausweitung der Suche in anderen Gesteinsarten z.B. in Süddeutschland. Die Bayern machen es sich seiner Aussage nach sehr einfach. "Sie  haben beschlossen, dass die Endlagerfrage geklärt ist. Das ist aber eben Quatsch".

22. Mai 2011. Das Endlager Gorleben soll laut Wolfram König (Chef des Bundesamts für Strahlenschutz) nach unbekannten Kriterien ausgesucht worden sei. Dem widerspricht Gar Nix. Die Gründe für Gorleben sind durchaus bekannt und einige hohe Herrschaften gehören für ihr Vorgehen in den Knast.

28. Mai 2011. Die SPD aus Baden-Württemberg will das Endlager Gorleben nun ganz abschreiben und wo anders suchen. Bisher hatte man zwar Kritik geübt aber trotzdem immer noch daran festgehalten.

10. August 2011. Am Sonntag, 14. August soll die Kampagne "Gorleben365" starten. Die Initiative X-tausendmal quer will Gorleben ein Jahr lang blockieren um nach dem Atomausstieg die Aufmerksamkeit auf die Enlagerproblematik lenken.

25. August 2011. Am Zaun des Zwischenlagers Gorleben ist die Strahlung bereits knapp an der Jahresdosis von 0,30 mSv für 2011 angekommen so dass es nicht ausgeschlossen ist dass sie dieses Jahr noch überschritten werden könnte. Eine weitre Einlagerung durch einen Castor-Transport wäre unter den Umständen dann nicht zulässig. Im November soll der letzte Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen von der Wiederaufbereitungsanlage La Hague nach Gorleben stattfinden. Für 2014 aus La Hague noch ein Transport mit mittelradioaktiven Abfällen geplant. Ab 2015 will man 21 Transporte mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitung in Großbritannien dort einlagern.

26. August 2011. Nachdem Umweltschützer alle 6 Zufahrten zum Endlagerbergwerk Gorleben versperrten indem sie sich an den Toren angekettet  haben um den Schichtwechsel zu behindern legten Werkschützer ein Stück des Zauns um so dass Fahrzeuge das Gelände befahren und verlassen konnten.
Jürgen Schulz (Parteiloser Landrat von Lüchow-Dannenberg) ist empört über die Aussage des Umweltministeriums welches glaubt dass die Strahlung von Gorleben in den Griff zu bekommen ist, ein Stopp der Castor-Transporte wird gefordert.

27. August 2011. In Gorleben wird offiziell immer noch erkundet aber offensichtlich bereits ein Endlager gebaut. In der Zwischenzeit hat der Spaß bereits etwa 1,5 Mrd. Euro verschlungen. Die Atomkonzerne wollen daher auch weiterhin an dem Standort festhalten. Derweil mehren sich die kritischen Stimmen jedoch auch unter den bisherigen Befürwortern wie David McAllister (CDU - Niedersächsischer Ministerpräsident) und Hans-Heinrich Sanders (Mövenpickpartei, "Atom-Dino", Niedersächsischer Umweltminister).

28. August 2011. Wegen der erhöhten Strahlenwerte demonstrieren zwischen 400 und 700 Menschen gegen den Transport weiterer Castorbehälter.

31. August 2011. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg widerspricht dem Bundesverfassungsgericht indem es den Anwohnern der Castor-Strecke das Recht verweigert gegen den Transport von hochradioaktivem Müll zu klagen.

02. September 2011. Seit der Lagerung von Atommüll werden seit 1996 laut einem unveröffentlichten Bericht des Landesgesundheitsamtes in Hannover im Umkreis von 35 Kilometer um Gorleben weniger Mädchen geboren. Laut der Studie wurden vor der ersten Einlagerung eines Castors auf 100 Mädchen 101 Jungen geboren. Danach auf 100 Mädchen 109 Jungen. Bundesweit kommen 105 Jungen auf 105 Mädchen. In der Studie werden die Geburtenjahrgänge von 1991 bis 1995 mit denen der Jahre 1996 bis 2009 verglichen.

04. September 2011. Das Endlager Gorleben wird von Abgeordneten aus mehreren Parlamenten blockiert.

29. September 2011. Ex-Wirtschaftsminister Leisler Kiep wird vom Untersuchungsausschuss befragt und hat auf einmal viele Erinnerungslücken. Er kann sich offenbar nicht mehr daran erinnern Gorleben in die Diskussion eingeführt zu haben.

05. Oktober 2011. Die CDU will das Ende der weiteren Ermittlungen. Unterdessen ist der Atommüllberg der in Gorleben gelagert werden soll auf bis zu 105.500 Kubikmeter angestiegen. Bis jetzt sind offenbar in den Zwischenlagern bereits etwa 1000 Castor-Behälter in Wartestellung gebracht worden.

08. Oktober 2011. Bundesumweltminister Röttgen will bei Gorleben bleiben.


12. Oktober 2011. Das Scheindiskussionsangebot von Bundesumweltminister Norbert Röttgen will niemand annehmen. Anstatt am Mittwoch zur Diskussionsveranstaltung in Hitzacker zu gehen wollen die AKW Gegner am Endlagerbergwerk, wo im Dreischicht-Betrieb weiter gebaut wird, demonstrieren.
Vom Umweltministerium wurden offensichtlich bereits Aufträge in einer Höhe von 9 Mio Euro für eine "Vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben" vergeben. Damit beauftragt wurden Wissenschaftler, Firmen und Behörden die bei ASSE bereits negativ aufgefallen sind und die Bundesregierungen seit Jahrzehnten mit "positiven" Gutachten versorgen. Darunter ist offenbar Ex-Vattenfall-Manager Bruno Thomauske der scheinbar über eine "Strohfirma" namens International Nuclear Safety GmbH mit einer Beurteilung der Eignung des Endlagers Gorleben beauftragt wurde.

27. Oktober 2011. Greenpeace wirft dem Umweltministerium von Niedersachsen falsche Berechnungen bei den Strahlenmessungen in Gorleben vor und überlegt die Einleitung rechtlicher Schritte wegen Amtsmissbrauch. Der zulässige Jahresgrenzwert von 0,3 Millisievert wird nach Berechnungen von Greenpeace leicht überschritten.


28. Oktober 2011. Jürgen Schubert (1976 - Vertreter des Oberbergamts im Arbeitskreis des Landes Niedersachsen) kann sich an keine Nachuntersuchung bezüglich Gorleben erinnern. Er hat offenbar erst im Herbst 1976 von Gorleben erfahren. Nur ein paar Wochen bevor es als Endlager benannt wurde. Hr. Schubert "erinnert" sich an "politische Schwierigkeiten" die dafür verantwortlich waren.
Adalbert Schlitt (1976 Geschäftsführer der Kernbrennstoff-Wiederaufbereitungs-Gesellschaft (Kewa)) widerspricht im Untersuchungsausschuss der Aussage von Schwarzgeld die immer wieder behauptet hatte dass es eine Nachbewertung der Kewa gegeben haben soll bei der Gorleben am besten abgeschnitten habe. Er sagt aus dass es nie eine Standortuntersuchung gegeben hat in der Gorleben vorgeschalgen wurde.

31. Oktober 2011. Das Umweltministerium hat den nächsten Castor Transport nach Gorleben genehmigt. Er wird voraussichtlich vom 24. bis 26. November durchgeführt werden. Die Bürgerinitiative Lüchow kündigt im Gegenzug eine Strafanzeige gegen Hans-Heinrich Sander (Mövenpickpartei, Umweltminister) an, der für die Genehmigung zuständig war.

08. Dezember 2011. Die SPD schließt auf dem Parteitag Gorleben bei der Suche nach einem Endlager aus.

15. Dezember 2011. David Mc Allister (CDU - Ministerpräsident von Niedersachsen) stellt als Kompromissvorschlag in den Raum dass die angebliche "Sicherheitsanalyse für den Salzstock abgeschlossen und die Erkundung erst im Jahr 2013" gestoppt wird.


16.12.2011Laut Norbert Röttgen (CDU - Bundesumweltminister) haben sich Bund und Länder auf einen Fahrplan zur Endlagersiche geeinigt. Bis zum nächsten Sommer sollen grundlegende Fragen zur Standortauswahl in einem Bundesgesetz festgelegt werden. Es ist zu klären ob es ein Tiefenlager werden soll oder die Rückholbarkeit des Atommülls gewährleistet werden muss. Zwischen 2014 und Ende 2019 soll die obertägige Erkundung der Standorte stattfinden und einer oder mehrere Standorte für eine untertägige Erkundung vorgeschlagen werden.
Gorleben wo von 1977 bis jetzt 1,6 Mrd. Euro verbuddelt wurden bleibt im Spiel. Angeblich als "Vergleichsstandort". Röttgen hat jedoch offenbar vor zwei Wochen die Anweisung herausgegeben dass unter Tage kein weiterer Ausbau der Erkundung stattfinden soll. Es soll aber weiter erkundet werden. Zudem bleibt der 9-Millionen-Euro-Auftrag für einen Eignungsnachweis Gorlebens für genau die Wissenschaftlicher, die bereits Morsleben und ASSE für geeignet zur Müllverklappung hielten bestehen.

09.05.2012. "Transparentes" Stillschweigen zur Atommüllentsorgung. Hinter verschlossenen Türen wird durch SchwarzgeldmögenpickparteiSPDGrüne gekungelt was zeigt dass die Piratenpartei dringend benötigt wird.

13.07.2012. Der Staat zeigt denen die die Drecksarbeit gemacht haben mal wieder seinen Dank überdeutlich. Im Endlager Gorleben wurden bis jetzt 1,6 Mrd. Euro versenkt. Die Mitarbeiter müssen jedoch oft seit Jahrzehnten mit unbefristeten Verträgen leben. Ende September 2012. Sollen 78 Bergleute entlassen werden. In der Zeit danach weitere 140.

13.09.2012. Das Bundeskanzler Merkel hat offenbar was zu verbergen. Im Untersuchungsausschuss lehnt Schwarzgeld die Übertragung der Befragung am 27. September von das Merkel beim TV-Sender Phoenix ab.

27.09.2012. Das Bundeskanzler Merkel [Ex-Umweltministerin] ist der Auffassung dass ca. 3 von verschiedenen Regierungen in Auftrag gegebene technische Gutachten in den 1970er Jahren die unabhängig voneinander zum Schluss gekommen sind dass Gorleben löchrig wie ein Sieb ist nicht ausreichen um die Eignung des Salzstocks Gorleben zu widerlegen. Ihre Meinung ist auch dass sie als Umweltministerin "nicht so perfekt wie heute" gewesen ist. Sie "versucht sich sprachlich weiterzuentwickeln". Damit erklärt sie warum sie 1995 den Eindruck erweckte, dass in der BGR-Studie, die damals von ihr vorgestellt wurde, Gorleben mit Alternativstandorten verglichen worden wäre. Im Übrigen möchte das Merkel dass Gorleben "zu Ende erkundet wird". Der Hauptbetriebsplan für Gorleben wurde vom niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie bis zum Jahresende verlängert. Er wäre sonst Ende September ausgelaufen.

30.11.2012. Die weitere Erkundung von Gorleben wird laut Umweltminister Altmaier gestoppt - bis nach den Bundestagswahlen 2013.

22.01.2013. Nachdem die Schwarzgeldregierung von Niedersachsen abgewählt wurde und dort rot-grün damit angetreten ist dass man kein Endlager in Gorleben haben möchte, die Bundesregierung Gorleben aber immer noch nicht aufgeben will hat man auch weiterhin eine Ausrede um die Gespräche zur Suche eines Endlagers zu verschieben.

28.01.2013. "Sobald Gorleben den Anforderungen nicht genügt kann der Salzstock aus dem Auswahlverfahren ausscheiden" steht im neuen Kompromiss-Papier das laut Bundesregierung angeblich von Sigmar Gabriel (SPD) - der nix davon weiß -unterschrieben sein soll. Nachdem was ich hier alles protokolliert habe fliegt Gorleben also sofort aus der Auswahl raus?

15.01.2014. Die Grünen in Niedersachsen fallen der SPD, die Gorleben aus der Endlagersuche ausschließen will,  in den Rücken.

Bilder aus Wikimedia Commons
Gorleben -Polizei räumt Blockade, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2,5 Generic Urheber: Vater von Hendrike

Quellen