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| Gary D. Cohn |
Der US-amerikanische Investmentbankler Gary D. Cohn wurde am 27. August 1960 in Shaker Heights, Ohio geboren.
2017 bis 2018 war er Direktor des National Economic Councils der Vereinigten Staaten. Die Behörde überwacht, ob von der Regierung auf den Weg gebrachte Gesetze und Verordnungen in der Verwaltung auch umgesetzt werden. Cohn koordiniert an der Spitze des nationalen Wirtschaftsrates die gesamte Wirtschaftspolitik der USA.
2017 bis 2018 war er Direktor des National Economic Councils der Vereinigten Staaten. Die Behörde überwacht, ob von der Regierung auf den Weg gebrachte Gesetze und Verordnungen in der Verwaltung auch umgesetzt werden. Cohn koordiniert an der Spitze des nationalen Wirtschaftsrates die gesamte Wirtschaftspolitik der USA.
Mit ihm hat Trump bereits die dritte Position mit einem Goldman-Sachs-Banker besetzt. Der designierte Finanzminister Steve Mnuchin arbeitete für das Unternehmen, ebenso Trumps Chefstratege im Weißen Haus, Stephen Bannon. Auch Anthony Scaramucci (Mitglied im Beraterstab Trumps) ist Ex-Goldman-Banker.
Cohn unterstützte die Trennung des Privatkundengeschäfts vom Investmentbanking gemäß dem Glass-Steagall Act. Er setzte sich für Freihandel und gegen Protektionismus ein.
Cohn ist als Mitglied der Demokratischen Partei registriert, aber auch für hohe Spenden an republikanische Politiker bekannt.
Cohn ist Lisa Pevaroff-Cohn verheiratet. Sie haben drei Töchter und wohnt in New York City.
Leben
27. August 1960. Gary D. Cohn wird in Shaker Heights, Ohio in eine osteuropäisch-jüdische Familie hineingeboren. Sein Vater Viktor ist zunächst Elektriker und später Immobilienmakler. Cohn absolviert die Gilmore Akademie in Gates Mills, Ohio. Seinen Bachelorgrad erreicht er an der Kogod School of Business in Washington, D.C.
Erste berufliche Station ist die Firma U.S. Steel in Cleveland, die er schon bald wieder verläßt, um als freier Händler an der Warenterminbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) zu arbeiten.
Erste berufliche Station ist die Firma U.S. Steel in Cleveland, die er schon bald wieder verläßt, um als freier Händler an der Warenterminbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) zu arbeiten.
1990. Er erhält eine Anstellung bei Goldman-Sachs.
2006. Er wird CEO bei Goldman Sachs und manövriert die Firma erfolgreich durch die Finanzkrise.
2014. Sein Jahresgehalt bei Goldman Sachs beträgt in diesem Jahr 22.000.000 US-Dollar.
9. Dezember 2016. Es wird berichtet, dass der designierte US-Präsident Donald Trump Gary Cohn als Nachfolger von Jeffrey Zients zum Chef des "Office of Management and Budget" und damit zu seinem wichtigsten Wirtschaftsberater machen möchte.
Cohn ist derzeit der Chief Operating Officer (COO) von Investment Banking und Wertpapierfirma Goldman Sachs und wird auch als potentieller Nachfolger von Goldman-Vorstandschef Lloyd Blankfein gehandelt.
26. Januar 2017. Gary Cohn bekommt von Goldman Sachs zum Abschied ein Bonuspaket in Höhe von 285 Millionen US-Dollar. In der Zahlung enthalten sind offenbar 65 Millionen US-Dollar in Bar aus langfristigen Bonuszusagen. Hinzu kommen 940.908 Goldman-Sachs-Aktien im Wert von zusammen knapp 220 Millionen US-Dollar, die nun zu Geld gemacht werden können.
Cohn kann die Aktien aber auch halten und zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen. Kritiker sehen hier die Gefahr eines Interessenkonflikts, schließlich hängt sein Vermögen als Wirtschaftsberater in der Regierung damit maßgeblich vom Goldman-Sachs-Aktienkurs ab.
Doch Insidern zufolge soll Cohn "erhebliche Spenden" planen. Auch sei er bereit, zumindest einen Teil seiner Goldman Sachs-Aktien zu verkaufen. Cohn kündigt außerdem an, seine Beteiligung an der Industrial and Commercial Bank of China zu verkaufen.
Unter Cohns Ägide werden, auch in Zusammenarbeit mit Finanzminister Steven Mnuchin (ebenfalls früher bei Goldman Sachs tätig), mehrere umfassende Steuerkürzungen für Unternehmen ausgearbeitet. Die Körperschaftsteuer wird von 35 Prozent auf 21 Prozent gesenkt, was eine Steuerersparnis von rund 1 Milliarde US-Dollar für Goldman Sachs und 4 Milliarden für JPMorgan Chase bedeutet.
Für US-Firmen, die ihre Gewinne in Steueroasen wie den Cayman Islands und Bermuda angelegt haben, wird, so sie ihre Vermögen in die Vereinigten Staaten holen, der noch geringere Steuersatz von 15,5 Prozent festgelegt (eine Ersparnis von 50 Milliarden US-Dollar etwa für Apple, falls der Konzern die 252 Milliarden US-Dollar in die Vereinigten Staaten transferiert, die Ende 2017 offshore lagen).
Die von Präsident Donald Trump ursprünglich angekündigte Änderung der Besteuerung der Einkommen von Hedgefonds-Managern, die nicht der Einkommensteuer sondern der niedrigeren Kapitalertragsteuer unterliegen, ist in der von Gary Cohn und Steven Mnuchin ausgearbeiteten und vom Kongress beschlossenen Steuerreform nicht mehr enthalten.
Im Bereich der Banken- und Finanzwirtschaft setzt er sich für Deregulierung und die Rücknahme weiter Teile des Dodd–Frank Acts ein, der in Reaktion auf die Finanzkrise 2007 im Jahr 2010 unter Präsident Barack Obama beschlossen wurde.
12. März 2017. Gary Cohn sagt dem Sender Fox News, die Fed mache einen guten Job. Die Regierung respektiere ihre Unabhängigkeit. Die Trump-Administration werde ungeachtet aller Maßnahmen der FED weiter daran arbeiten, Hindernisse zum Schaffen von Arbeitsplätzen aus dem Weg zu räumen.
1. April 2017. Das Weiße Haus macht die Finanzen hochrangiger Regierungsmitarbeiter öffentlich. Die Dokumente des Weißen Hauses zeigen das Vermögen und die Anlagen ranghoher Mitarbeiter zu dem Zeitpunkt auf, zu dem sie ihre Regierungsarbeit aufgenommen haben.
Laut der Erklärung hat Cohn Aktiva zwischen 253 und 611 Millionen US-Dollar, Im Jahr 2016 hatte er ein Einkommen von bis zu 77 Millionen US-Dollar.
Mindestens 40 Millionen US-Dollar bezog er demnach durch Einkommen, Bonuszahlungen und Gewinnanteile, die mit Goldman Sachs in Verbindung stehen. Rund die Hälfte der Summe wurde in Form von Aktien vergütet.
Cohn ist derzeit der Chief Operating Officer (COO) von Investment Banking und Wertpapierfirma Goldman Sachs und wird auch als potentieller Nachfolger von Goldman-Vorstandschef Lloyd Blankfein gehandelt.
26. Januar 2017. Gary Cohn bekommt von Goldman Sachs zum Abschied ein Bonuspaket in Höhe von 285 Millionen US-Dollar. In der Zahlung enthalten sind offenbar 65 Millionen US-Dollar in Bar aus langfristigen Bonuszusagen. Hinzu kommen 940.908 Goldman-Sachs-Aktien im Wert von zusammen knapp 220 Millionen US-Dollar, die nun zu Geld gemacht werden können.
Cohn kann die Aktien aber auch halten und zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen. Kritiker sehen hier die Gefahr eines Interessenkonflikts, schließlich hängt sein Vermögen als Wirtschaftsberater in der Regierung damit maßgeblich vom Goldman-Sachs-Aktienkurs ab.
Doch Insidern zufolge soll Cohn "erhebliche Spenden" planen. Auch sei er bereit, zumindest einen Teil seiner Goldman Sachs-Aktien zu verkaufen. Cohn kündigt außerdem an, seine Beteiligung an der Industrial and Commercial Bank of China zu verkaufen.
Unter Cohns Ägide werden, auch in Zusammenarbeit mit Finanzminister Steven Mnuchin (ebenfalls früher bei Goldman Sachs tätig), mehrere umfassende Steuerkürzungen für Unternehmen ausgearbeitet. Die Körperschaftsteuer wird von 35 Prozent auf 21 Prozent gesenkt, was eine Steuerersparnis von rund 1 Milliarde US-Dollar für Goldman Sachs und 4 Milliarden für JPMorgan Chase bedeutet.
Für US-Firmen, die ihre Gewinne in Steueroasen wie den Cayman Islands und Bermuda angelegt haben, wird, so sie ihre Vermögen in die Vereinigten Staaten holen, der noch geringere Steuersatz von 15,5 Prozent festgelegt (eine Ersparnis von 50 Milliarden US-Dollar etwa für Apple, falls der Konzern die 252 Milliarden US-Dollar in die Vereinigten Staaten transferiert, die Ende 2017 offshore lagen).
Die von Präsident Donald Trump ursprünglich angekündigte Änderung der Besteuerung der Einkommen von Hedgefonds-Managern, die nicht der Einkommensteuer sondern der niedrigeren Kapitalertragsteuer unterliegen, ist in der von Gary Cohn und Steven Mnuchin ausgearbeiteten und vom Kongress beschlossenen Steuerreform nicht mehr enthalten.
Im Bereich der Banken- und Finanzwirtschaft setzt er sich für Deregulierung und die Rücknahme weiter Teile des Dodd–Frank Acts ein, der in Reaktion auf die Finanzkrise 2007 im Jahr 2010 unter Präsident Barack Obama beschlossen wurde.
12. März 2017. Gary Cohn sagt dem Sender Fox News, die Fed mache einen guten Job. Die Regierung respektiere ihre Unabhängigkeit. Die Trump-Administration werde ungeachtet aller Maßnahmen der FED weiter daran arbeiten, Hindernisse zum Schaffen von Arbeitsplätzen aus dem Weg zu räumen.
1. April 2017. Das Weiße Haus macht die Finanzen hochrangiger Regierungsmitarbeiter öffentlich. Die Dokumente des Weißen Hauses zeigen das Vermögen und die Anlagen ranghoher Mitarbeiter zu dem Zeitpunkt auf, zu dem sie ihre Regierungsarbeit aufgenommen haben.
Laut der Erklärung hat Cohn Aktiva zwischen 253 und 611 Millionen US-Dollar, Im Jahr 2016 hatte er ein Einkommen von bis zu 77 Millionen US-Dollar.
Mindestens 40 Millionen US-Dollar bezog er demnach durch Einkommen, Bonuszahlungen und Gewinnanteile, die mit Goldman Sachs in Verbindung stehen. Rund die Hälfte der Summe wurde in Form von Aktien vergütet.
5. April 2017. Gary Cohn erklärt im Gespräch mit einigen US-amerikanischen Kongressabgeordneten, dass er sich vorstellen könne, das Trennbankengesetz in den Vereinigten Staaten wieder einzuführen.
Das Gesetz, bekannt unter dem Namen „Glass-Steagall“. stammt aus den dreißiger Jahren. Washington brachte es damals als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise und die „Große Depression“ auf den Weg. Danach mussten Banken das Kreditgeschäft mit Privatkunden strickt vom Investmentbanking trennen. Das Gesetz wurde im Jahr 1999 aufgehoben auf Drängen der Finanzbranche hin. Linksliberale Fachleute wie Joseph Stiglitz (Wirtschaftsnobelpreisträger) sprachen infolge der Finanzkrise für die Wiedereinführung aus.
26. Mai 2017. Vor Beginn des G7-Gipfels in Italien will Gary Cohn mit den Europäern hart verhandeln - und kanzelt den Klimaschutz als wachstumsschädlich ab. Er kritisiert, das von den USA ebenfalls unterzeichnete Klimaschutzabkommen von Paris schade der Wirtschaft. "Wir wissen, dass das von der Vorgängerregierung akzeptierte Niveau das Wirtschaftswachstum in den USA stark abschwächen würde".
12. Juli 2017. Laut Medienberichten möchte Donald Trump die Chefin der US-Notenbank (FED) Janet Yellen durch Cohn ersetzen. Am Ende entscheidet sich Trump aber für den Juristen und ehemaligen Finanzmanager Jerome Powell.
Sommer 2017. Donald Trump hält in New York eine Rede über den Anschlag in Charlottesville. Gary Cohn steht während Trumps Auftritt hinter der Bühne, er fühlte sich unbeobachtet. Als der Präsident die Gewalt verharmloste, schüttelte Cohn den Kopf, ganz leicht. Zum ersten Mal wird den Amerikanern in jener Sekunde etwas bewusst: Zwischen Trump und Cohn, merken sie, stimmt wohl etwas nicht. Cohn, der jüdischen Glaubens ist, ermahnt Trump danach in der "Financial Times", Hassprediger deutlicher zu verurteilen, kann sich aber nicht durchringen, zurückzutreten.
17. August 2017. Stephen Bannon kündigt an, interne Gegner wie Wirtschaftsberater Gary Cohn, den er als Goldman Sachs-Lobbyisten bezeichnet, im State Department und im Pentagon aus dem Amt zu drängen und durch sogenannte Falken zu ersetzen.
6. März 2018. Es wird bekannt, dass Cohn sein Amt innerhalb der nächsten Wochen aufgeben wird. Die New York Times vermutet, dass diese Entscheidung damit zusammenhängt, dass sich Donald Trump entgegen Cohns Widerstand für die Einführung hoher Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU entschieden hat.
Cohn, ein Befürworter von Freihandel und Globalisierung, hat sich bei diesem Thema gegen seinen Chef gestellt. Er soll versucht haben, den Präsidenten umzustimmen und die Zölle zu verhindern, zuletzt bei einem Treffen im Oval Office. Vergeblich. Nur wenige Stunden bevor Cohn zurücktritt, droht Trump europäischen Autoherstellern mit einem Zoll von 25 Prozent.
Trump kündigt über Twitter an, in Kürze einen Nachfolger zu ernennen. Insidern zufolge gelten und Peter Navarro und Lawrence Kudlow als Favoriten.
2. April 2018. Lawrence Kudlow wird Nachfolger von Gary D. Cohn.
Bilder aus Wikimedia Commons
Gary D. Cohn, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: Paul Elledge Fotografie
Quellen
07.04.2017, FAZ, Trennbankengesetz, Trumps Top-Berater erschreckt die Bankenbranche
12.03.2017, FAZ, Gary Cohn, Trump-Berater lobt die Fed
26.01.2017, Spiegel, Goldman Sachs verabschiedet Gary Cohn, Trumps Top-Berater kassiert 285 Millionen Dollar
13.12.2016, FAZ, Gary Cohn, Goldman-Banker wird Trumps Wirtschaftsberater
12.12.2016, Zeit, US-Regierung, Trump beruft weiteren Wall-Street-Banker ins Regierungsteam
10.12.2016, n-tv, Und schon wieder ein Banker, Trump will Gary Cohn als Wirtschaftsberater
10.12.2016, FAZ, Wirtschaftsberater, Schon wieder soll ein Goldman-Banker bei Trump Karriere machen
10.12.2016, Sueddeutsche, Regierung, Trump will Goldman-Sachs-Manager als Wirtschaftsberater
12.03.2017, FAZ, Gary Cohn, Trump-Berater lobt die Fed
26.01.2017, Spiegel, Goldman Sachs verabschiedet Gary Cohn, Trumps Top-Berater kassiert 285 Millionen Dollar
13.12.2016, FAZ, Gary Cohn, Goldman-Banker wird Trumps Wirtschaftsberater
12.12.2016, Zeit, US-Regierung, Trump beruft weiteren Wall-Street-Banker ins Regierungsteam
10.12.2016, n-tv, Und schon wieder ein Banker, Trump will Gary Cohn als Wirtschaftsberater
10.12.2016, FAZ, Wirtschaftsberater, Schon wieder soll ein Goldman-Banker bei Trump Karriere machen
10.12.2016, Sueddeutsche, Regierung, Trump will Goldman-Sachs-Manager als Wirtschaftsberater
