Gar Nix: Fidel Castro

Fidel Castro

Der kubanische Revolutionär und Politiker Fidel Alejandro Castro Ruz [fiˈðel ˈkastɾo ˈrus] wurde offiziell am 13. August 1926, tatsächlich aber am 13. August 1927 in Birán bei Mayarí, Provinz Oriente geboren ( † 25. November 2016 in Havanna). Er war unter anderem Regierungschef, Staatspräsident und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Kubas.

Mit einer Amtszeit von 49 Jahren – 1959 bis 2008 – war Castro das am längsten regierende nicht-monarchische Staatsoberhaupt seiner Zeit.

Leben

13. August 1927. Fidel Alejandro Castro Ruz wird in Birán bei Mayarí, Provinz Oriente geboren.

Januar 1959. Castro ist mit der Guerilla-Bewegung des 26. Juli (M-26-7) die treibende Kraft der kubanischen Revolution, die zum Sturz des Diktators Fulgencio Batista. Er bildet eine Revolutionsregierung, in der anfangs verschiedene oppositionelle Gruppen vertreten sind, darunter auch die bald bevorzugten Kommunisten.

Castro wirbt jedoch weiterhin um Aufrechterhaltung der guten Beziehungen zu den USA.

Für die US-Regierung, die aufgrund von Castros Bündnis mit den Kommunisten skeptisch bleibt, kommt er jedoch als Partner nicht in Frage. US-Präsident Eisenhower lehnt wirtschaftliche Hilfsangebote für Kuba in dieser Phase ab. Später unterstützt die US-amerikanische Regierung die kubanische Opposition und auch Terrorgruppen, die Anschläge und Sabotageakte verüben. Selbst Mordanschläge gegen Castro werden versucht, und das Fingieren von Terrorakten und militärischen Zwischenfällen als Vorwand für eine Invasion Kubas wird erwogen.

Mai 1960. Die Sowjetunion (UdSSR) beobachtet diese Entwicklung von Kuba aufmerksam und nimmt diplomatische Beziehungen zu Kuba auf. Castro hofft, mit der wirtschaftsstarken UdSSR im Rücken ein Vorbild für die nationale Unabhängigkeit in Lateinamerika werden zu können. Die USA werten dies als inakzeptablen Versuch, in Mittel- und Südamerika den Kommunismus zu verbreiten.

Oktober 1960. Nach der entschädigungslosen Verstaatlichung von Agrarland, Banken und Raffinerien aus US-Besitz auf Kuba verbietet die Regierung der USA per Dekret, Erdöl nach Kuba zu exportieren. Gleichzeitig untersagt sie jeglichen Import aus Kuba.

Das sowjetische Politbüro sagt der Castro-Regierung hierauf wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu. Das Bündnis zwischen der Sowjetunion und Kuba ist für beide Staaten vorteilhaft. Die UdSSR hofft, ihr strategisches Defizit gegenüber den USA auszugleichen, wenn das gegnerische Territorium durch Mittelstreckenraketen erreichbar würde, und Kuba betrachtet die Sowjetunion als wichtigsten Handelspartner und Schutzmacht, welche die Regierung Castro vor gewaltsamer Einflussnahme der USA schützen kann.

April 1961. Mit verdeckter Unterstützung der CIA wird durch Exilkubaner die Invasion in der Schweinebucht durchgeführt, die für die Angreifer in einem Fiasko endet. Die USA erarbeiteten noch im selben Jahr ein geheimes Programm, die Operation Mongose, zur Sabotage und Unterwanderung Kubas.

Oktober 1962. Es kommt zur Kubakrise, einer Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion. Die US-amerikanische Regierung unter Präsident John F. Kennedy droht, sie werde nötigenfalls Atomwaffen einsetzen, um die Stationierung auf Kuba zu verhindern. Die eigentliche Krise dauert 13 Tage. Ihr folgt eine Neuordnung der internationalen Beziehungen. Mit der Kubakrise erreicht der Kalte Krieg eine neue Qualität. Beide Supermächte kommen während dieser Krise einer direkten militärischen Konfrontation am nächsten. Erstmals werden die ungeheuren Gefahren eines möglichen Atomkrieges einer breiten Öffentlichkeit bewusst.

25. November 2016. Fidel Castro stirbt am späten Abend im Alter von 89 Jahren, offiziell jedoch 90 Jahren, in Havanna. Sein Bruder Raúl verliest danach am Fernsehen eine kurze Erklärung, in der er erwähnt, dass der Tote am folgenden Tag auf eigenen Wunsch eingeäschert werde.

Bilder aus Wikimedia Commons

Fidel Castro, Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Brazil, Urheber: Photo: Antonio Milena - ABr, Editing: © Ralf Roletschek

Quellen