Samstag, 31. August 2019

Frank Franz (Vorsitzender der NPD)

Frank Franz
Der rechtsextreme deutsche Politiker Frank Franz wurde am 21. November 1978 in Völklingen geboren. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Franz ist seit 2014 Vorsitzender der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und seit November 2011 Mitglied des Bundesvorstands seiner Partei. Davor war er von 2005 bis 2012 Landesvorsitzender der Partei im Saarland.

Frank ist ein Vertreter des gemäßigteren Flügels der NPD. Er gilt als integer und vorzeigbar, aber auch als blasse Verlegenheitslösung. Parteiintern ist Franz umstritten, weil er als Ziehsohn von Peter Marx gilt, der im Zuge eines gescheiterten Putschversuches Anfang 2009 auf dem Parteitag nicht mehr im Amt des Generalsekretärs bestätigt wurde, da Parteichef Udo Voigt ihn vor den Delegierten des Spinnens einer Intrige bezichtigt hatte. Auch traten bei Veranstaltungen des Landesverbandes von Franz in der Vergangenheit vor allem Kritiker des ehemaligen Parteivorsitzenden Udo Voigt (bis 2011) auf, so zum Beispiel der beim Bundesparteitag Anfang 2009 gescheiterte Herausforderer Udo Pastörs oder der Vorsitzende der Fraktion im sächsischen Landtag, Holger Apfel. Auch der Vorsitzende der DVU, Matthias Faust, trat bereits auf gemeinsamen Veranstaltungen auf, allerdings bevor der Deutschlandpakt der beiden Parteien im Jahr 2009 aufgekündigt worden war.

Im Vorfeld seiner Wahl zum Bundesvorstand kündigte Franz an, nicht mehr "jeden Idioten mit seinem Krawallotheater" integrieren zu wollen und meinte damit wohl vor allem die Neonazis der Kameradschaften. Diesen attestierte Franz "Sektenimage". Die NPD muss sich seiner Meinung nach "100 Prozent als Wahlpartei" verstehen, "moderner und sympathischer" auftreten, nicht "Firlefanz- und Kasperletheater" betreiben. Die Teilnahme von NPD-Funktionären wie Patrick Wieschke an den Protesten von "Hooligans gegen Salafisten" nennt er "Privatvergnügen".

Innerhalb der NPD wird ihm auch vorgeworfen vor allem an seiner eigenen Wirkung interessiert zu sein weil er meist Anzüge, bisweilen mit Einstecktuch trägt und auf seiner Facebook-Seite Fotos in Model-Pose gezeigt werden. Für viele NPD Mitglieder ist er ein Blender.

Lebenslauf

1997 bis 2004. Franz ist bei der Bundeswehr. Diese verlässt er als Oberfeldwebel (Panzerartillerie).

2003 bis 2006. Franz absolviert eine Ausbildung zum Physiotherapeuten.

2004. Franz wird Kreisvorsitzender der NPD im Kreisverband Saarbrücken.

2005. Franz wird Landesvorsitzender der NPD im Kreisverband Saarbrücken.

2006. Franz wird Mitglied im Parteivorstand.

Ab 2007. Franz arbeitet er selbstständig als Programmierer und Grafiker. Er ist Inhaber einer Internetagentur, die rechtsgerichtete Internet-Aktivitäten der NPD erledigt.

2008. Franz kandidiert in Ottweiler erfolglos für das Amt des Bürgermeisters.

2009. Er zieht in Völklingen in den Stadtrat ein und ist dort Fraktionsvorsitzender. Im selben Jahr kandidiert er für das Amt des Oberbürgermeisters in Saarbrücken und erreicht 2,8 %.

2011. Beim Bundesparteitag der NPD im November 2011 wird Franz in den Beirat des Bundesvorstands gewählt.

30. Mai 2011. Frank Franz sichert die Server seiner "Internetagentur" nicht genügend. Daher gelingt es Hackern rund 25 NPD-Seiten vor allem aus Sachsen lahmzulegen.

November 2011. Er wird Pressesprecher des NPD-Bundesvorstands.

1. November 2014. Franz wird auf dem Bundesparteitag in Weinheim zum Bundesvorsitzenden der NPD gewählt. Damit wird er Nachfolger von Udo Pastörs der zuvor seinen Rückzug aus der Bundespolitik bekanntgegeben hatte. Er setzte sich mit 86 Stimmen gegen Peter Marx (32 Stimmen) durch. Sigrid Schüßler erhielt 17 Stimmen. An den Wahlen haben 139 Delegierte teilgenommen. Es wurden mehrere ungültige Stimmen abgegeben.

Herbst 2015. Das Online-Magazin Vice veröffentlicht einen Artikel, in dem Franz als „Nipster“, einer Mischung aus Nazi und Hipster, dargestellt wird und analysiert hierbei sein Social-Media-Verhalten auf Instagram.

11. März 2017. Auf dem Bundesparteitag der NPD in Saarbrücken verliert Thorsten Heise gegen Frank Franz in der Abstimmung um den Parteivorsitz mit 69:102 Stimmen der Deligierten. Heise wird als einer von drei stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Bilder aus Wikimedia Commons
Frank Franz, Lizenz: GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2, Urheber: Marek Peters / www.marek-peters.com

Quellen