Sonntag, 25. August 2019

Konrad Adam (AfD)

Konrad Adam
Konrad Adam wurde am 1. März 1942 in Wuppertal geboren. Er ist verheiratet und hat 3 Kinder. Adam ist ein deutscher Altphilologe, konservativer Journalist und Publizist sowie Politiker der Partei Alternative für Deutschland (AfD). 

Von  1979 bis 2007 war er Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sowie Chefkorrespondent und Kolumnist der Welt in Berlin. 2013 wurde er zum Sprecher der Alternative für Deutschland gewählt.

Adam veröffentlichte sowohl in politischen Blättern (u.a. Die Politische Meinung) als auch in Wissenschafts- (Forum Classicum) und Kulturzeitschriften wie Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken und Neue Rundschau.

Seine zahlreichen Bücher beschäftigen sich vorwiegend mit der deutschen Innenpolitik, besonders der Bildungspolitik.

Für die sinkende Geburtenentwicklung und den Anstieg der Zahl von Sozialhilfeempfängern in Deutschland macht er den Sozialstaat mitverantwortlich. Adams Gedanken thematisierten einzelne Medien mit Blick auf das Mitgliederprofil der AfD.

Werdegang

1. März 1942. Adam wird als Sohn des promovierten Juristen und höheren Bahnbeamten Friedrich Adam und seiner Frau in Wuppertal geboren. Sein Vater ist während des Krieges Oberreichsbahnrat in Krakau und gehört zu den spät hinzugekommenen Mitgliedern des sogenannten George-Kreises - einer Gruppe um den Dichter Stefan George.
Friedrich Adam wird nach dem Krieg zusammen mit dem Lyriker Robert Boehringer zum wichtigen Kontaktpfleger im Zentrum der zerstreuten Gruppe. Thomas Karlauf (Biograph von Stefan George) äußert sich später folgendermaßen als er zu Päderastie und Homosexualität im George-Kreis befragt wird:

  • „Wenn Sie George als denjenigen identifizieren, der, wie Max Kommerell gesagt hat, das Urbild Meister-Schüler-Beziehung im 20. Jahrhundert neu etabliert hat, inklusive sexueller Handlungen, dann ist Ihre Vermutung richtig.“
  • „Der Stern des Bundes war der ungeheuerliche Versuch, die Päderastie mit pädagogischem Eifer zur höchsten geistigen Daseinsform zu erklären.“

Auf Wunsch seines Vaters besucht Konrad Adam zunächst die Privatseminare des Philosophen Kurt Hildebrandt, ebenfalls George-Schüler, die er aber bald aufgrund der kompromittierten Gesellschaft meidet.

1960er Jahre. Konrad Adam studiert nach dem Abitur Klassische Philologie, Geschichte und Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Anstatt den Lehrerberuf zu ergreifen, wird Adam nach dem Studium Redakteur bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Kiel und Hamburg.

1971. Er wird nach dem Staatsexamen an der Philosophischen Fakultät in Kiel mit der Dissertation "Docere – delectare – movere. Zur poetischen und rhetorischen Theorie über Aufgaben und Wirkung der Literatur" zum Dr. phil. promoviert.

1979 bis 2000. Adam ist Mitglied der Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

1995 bis 1996. Im akademischen Jahr ist Adam Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

2000 bis 2007. Adam geht  für knapp sieben Jahre als politischer Chefkorrespondent der Tageszeitung "Die Welt" nach Berlin. Bekannt war vor allem seine wöchentliche Kolumne im so genannten Forum des politischen Teils der Zeitung.

2001. In dem Essay "Das machtlose Parlament" kommt Adam zu dem Schluss, dass Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zunehmend die Macht der parlamentarischen und richterlichen Gewalt in Frage stellten, und nennt die Entscheidungsfindung zu Transrapid und Hochschulfinanzierung als Beispiele. Der Essay wird mehrfach aufgegriffen, etwa von Norbert Lammert.

2002. Im Buch "Die deutsche Bildungsmisere" setzt er sich mit den Ergebnissen der PISA-Studie auseinander und fordert eine Rückbesinnung auf das klassische Bildungsideal, was in den Feuilletons überregionaler Tageszeitungen aufgegriffen wird und ein geteiltes Echo findet.

2006. Der Literaturrezensent der Süddeutschen Zeitung Johan Schloemann wirft ihm vor, mit seinem Werk "Die alten Griechen" Werner Jaegers Dritten Humanismus wiederzubeleben zu wollen.
Als Kolumnist der Welt greift Adam den von André Lichtschlag geäußerten und zuvor von Friedrich August von Hayek aufgeworfenen Vorschlag, „den Inaktiven und Versorgungsempfängern“ (Beamten, Politikern, Arbeitslosen und Rentnern) das Wahlrecht abzuerkennen auf.

Ende März 2007. Er verabschiedet sich in den Ruhestand und schreibt danach wieder vermehrt im Feuilleton seines früheren Arbeitgebers, der FAZ.

20. Januar 2013. Er ist zusammen mit Alexander GaulandBernd Lucke und Gerd Robanus Gründungsmitglied der Wahlalternative 2013.

14. April 2013. In Berlin wird auf Basis der "Wahlalternative 2013" die Partei AfD gegründet.

Parteisprecher sind zunächst Bernd Lucke, Dagmar Metzger (Journalistin) und Konrad Adam (Ex-Redakteur der Welt). Hauptsitz ist der Berliner Ortsteil Tiergarten.

Auf der Gründungsveranstaltung sagt Lucke, die Einführung des Euro sei ein „historischer Fehler gewesen“.

Ende 2014. Konrad Adam rechtfertigt das rechtspopulistische bis rechtsextreme deutsche Demonstrationsbündnis "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (PEGIDA) mit einer Geiselnahme in Sydney. Wörtlich sagt er "Das zeigt, dass es keiner Masseneinwanderung bedarf, um Menschen in Gefahr zu bringen – ein Einzelner genügt." Dabei "vergisst" er jedoch zu erwähnen dass auch GUTE durchgeknallte Neonazis die im Land geboren sind wie Herr Anders Behring Breivik oder die Täter von Hoyerswerda massenhaft Tote erzeugen können.

4. Januar 2015. Er schreibt in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) unter der Überschrift "Wie die Christen schon einmal die Türken schlugen" einen "launigen" Artikel:
Adam erzählt was er für supertolle Leute in Rom kennt. Er war dort offenbar vor einigen Jahren bei einem Marchese in dessen Palazzo eingeladen. Dieser zeigte ihm eine uralte Fahne die im Jahr 1571 Don  Juan de Austria (Befehlshaber der christlichen Seestreitmacht) gehört haben soll. Dieser hat an der Festung Lepanto, die den Zugang zum Golf von Patras bewacht, eine türkische Seemacht besiegt. Bei der Schlacht verloren die Türken 180 Schiffe, die christliche Liga nur zwölf. Zum Schloss erzählt er: Die christliche Liga "befreite an die 12.000 christlichen Galeerensklaven, die für die Türken hatten rudern müssen".
Da kein Jahrestag ansteht gibt es eigentlich nur einen Grund für eine derartige Geschichte - Brandstiftung im Sinne der PEGIDA. 
Eine weitere olle Kamelle die von der braunen Suppe im Moment instrumentalisiert wird ist offenbar der Kampf der Spartaner gegen eine persische Übermacht am Thermopylen-Pass im Jahr 480 v.Chr. um "laut konservativen Historikern" die westliche Welt vor einem orientalischen Despotismus zu bewahren. Dieser Stoff wurde durch den Film "300" von Zack Snyder im Jahr 2007 popularisiert. Der Schlachtruf "Ahu" der Spartaner ist offenbar bei Hooligans und auch bei PEGIDA-Demos und ihren Ablegern in anderen Städten zu hören.

Bilder aus Wikimedia Commons
Konrad Adam, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch), Urheber: blu-news.org