Sonntag, 27. Dezember 2015

James Chadwick

James Chadwick
Der englische Physiker Sir James Chadwick wurde am 20. Oktober 1891 in Bollington, Cheshire bei Manchaster geboren († 24. Juli 1974 in Cambridge). Er war Nobelpreisträger für Physik im Jahre 1935. Den Nobelpreis erhielt er für die Entdeckung des Neutrons.

Zu seinen Ehren wurde die mittlerweile veraltete Einheit des Neutronenflußes, das Chad nach ihm benannt.

Leben

20. Oktober 1891. Chadwick wird in Bollington, Cheshire – bei Manchester geboren. Seine Eltern sind John Joseph Chadwick und Mary Anne Knowles. Er besucht zunächst die Bollington Cross C of E Primary School und später die Central Grammar School for Boys in Manchester.

1908 bis 1911. Er absolviert ein Physikstudium an der University of Manchester.

1911 bis 1913. Anschließend verbingt Chadwick zwei Jahre bei Ernest Rutherford am Physical Laboratory in Manchester, wo er an verschiedenen Problemen der Radioaktivität arbeitet.

1913. Er macht einen Abschluss als Master of Science (M.Sc.) in diesem Bereich. Im selben Jahr gewinnt er ein Stipendium („1851 Senior Research Scholarship“) und geht als Mitarbeiter von Hans Geiger an die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Berlin-Charlottenburg.

1914. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs gerät er in Internierungshaft. Während seiner Haft im „Zivilgefangenenlager“ in Ruhleben kann er jedoch weiterhin eigene Experimente durchführen, wenn auch mit deutlichen Einschränkungen.

1919. Nach der Rückkehr nach England und Ernest Rutherfords Übernahme der Leitung des Cavendish-Laboratoriums wird er dessen enger Mitarbeiter und assistierender Direktor des Instituts. Gemeinsam arbeiten sie an der Erforschung der Gamma-Strahlung und des Aufbaus des Atomkerns.

1932. Chadwick gelingt durch den Beschuss von Berylliumatomen mit Alphateilchen der experimentelle Nachweis für die Existenz des Neutrons, die seit der Erforschung der Isotope in den 1920er Jahren vorausgesagt worden ist.

27. Februar 1932. Er veröffentlicht in der Zeitschrift Nature am  einen Artikel über seine Erforschung der Existenz des Neutrons.

1935. Er erhält den Nobelpreis für Physik. Seine Arbeit bereitet den Weg für die Versuche Enrico Fermis sowie Otto Hahns und Fritz Straßmanns zur induzierten Spaltung von Kernen des Elements Uran durch den Beschuss mit Neutronen und der Möglichkeit einer atomaren Kettenreaktion.

Ab 1935. Er ist in Lyon an der Universität Liverpool Professor für Physik. Dort widmet er sich dem Aufbau eines Zyklotrons.

1940. Mit Hilfe des Zyklotrons kann der Nachweis geführt werden, dass wenige Kilogramm angereicherten Urans für die Produktion einer Atombombe ausreichen würden, nicht die bisher veranschlagte Menge von mindestens einer Tonne. Chadwick ist Mitglied der MAUD-Kommission, welche erörtert, ob der Bau einer Atomwaffe möglich ist.
Er schreibt dazu später: "I realised that a nuclear bomb was not only possible, it was inevitable" - Mir wurde klar, dass eine Atombombe nicht nur möglich war, sondern dass sie unausweichlich kommen würde. Und weiter: "I had then to start taking sleeping pills. It was the only remedy." - Von da an musste ich Schlaftabletten einnehmen; ohne ging es nicht mehr. 
Gemeinsam mit anderen britischen Wissenschaftlern arbeitet Chadwick in der MAUD-Kommission am Bau einer solchen Waffe, die bis 1943 mit der Verfügbarkeit einer britischen Atomwaffe rechnet. Eine entsprechende Anlage zur Produktion von waffenfähigem Material wird in Kanada errichtet.

Dezember 1941. Nach dem Kriegseintritt der USA verstärkt auch die US-amerikanische Regierung ihre Anstrengungen zum Bau einer Atomwaffe.

1943. Die Regierungen der beiden Staaten beschließen, ihre Atomprogramme zu koordinieren. Gemeinsam mit anderen britischen Wissenschaftlern wird Chadwick in die USA entsandt, um am Manhattan-Projekt mitzuarbeiten. Er leitet dort die britische Mission und bleibt bis 1946. Das in Kanada produzierte Uran wird für die weiteren Forschungen benutzt und trägt so zur Fertigstellung der ersten Atombombe bei. 

1945. Chadwick wird für seine Verdienste zum Ritter geschlagen. Nach Kriegsende kehrt er nach Liverpool zurück und wirkte am Aufbau des britischen Atomenergie-Programms mit. Außerdem setzt er den Bau eines Synchrotrons an der dortigen Universität durch und hat großen Anteil an der britischen Entscheidung zur Beteiligung am Aufbau des europäischen Atomforschungszentrums CERN.

1948. Er tritt er von seiner Professur in Liverpool zurück und wird Master des Gonville and Caius Colleges der Universität Cambridge.

1958. Er zieht sich aus dem Universitätsbetrieb zurück und lebt einige Jahre in Liverpool.

1969. Er setzt sich in Cambridge zur Ruhe.

24. Juli 1974. James Chadwick stirbt im Alter von fast 83 Jahren in Cambridge

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Bilder aus Wikimedia Commons
James Chadwick, Lizenz: Public Domain, Urheber: Los Alamos National Laboratory

Quellen