Dienstag, 6. Oktober 2015

Karl-Heinz Höcker

Forschungsreaktor Haigerloch
Der deutsche Physiker Karl-Heinz Höcker wurde am 27. Dezember 1915 in Bremen geboren († 17. Juli 1998). Bekannt ist Höcker durch seine Teilnahme am deutschen Uranprojekt zur Entwicklung einer Atombombe während des zweiten Weltkriegs. 

Leben

27. Dezember 1915. Karl-Heinz Höcker wird in Bremen geboren.

1935 bis 1940. Er studiert an der Universität Marburg und an der Humboldt Universität in Berlin.

Ab 1939. Er arbeitet mit Paul Müller und Carl Friedrich von Weizsäcker am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Berlin-Dahlem an der Theorie von Atomreaktoren.

1939 bis 1945. Karl-Heinz Höcker veröffentlicht Publikationen in den Kernphysikalischen Forschungsberichten.

1940. Er wird an der Humboldt Universität in Berlin bei Carl Friedrich von Weizsäcker promoviert (Wirkungsquerschnitte der Reaktionen zwischen Neutronen und Deuteronen, Physikalische Zeitschrift Bd.43, 1942, S.236).

1942. Höcker wird vom Wehrdienst aus Gesundheitsgründen freigestellt. Er wird an der Humboldt Universität in Berlin Assistent von Weizsäcker und geht mit Weizsäcker an die Universität Straßburg wo ihre theoretischen Untersuchungen der Geometrie von Kernreaktoren eine Gitteranordnung von Brennelementen vorteilhaft erscheinen lassen, was dann auch in Form von Würfelgittern realisiert wird. Sie setzt sich gegen Werner Heisenbergs Schichtanordnung durch, zuerst in Versuchen von Kurt Diebner in Gottow, dann auch in der Heisenberg Gruppe. 
Zudem beschäftigt er sich auch mit kosmischer Strahlung und Plasmaphysik (Hochstromkohlebögen, die der Straßburger Professor Wolfgang Finkelnburg untersucht.

1944. Carl Friedrich von Weizsäcker und Karl-Heinz Höcker folgen dem Umzug des Kaiser-Wilhelm-Instituts aus Straßburg und schließlich Heisenberg selbst. Parallel dazu wird das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie mit Otto Hahn und Max von Laue in das nahe gelegene Tailfingen (heute Albstadt-Tailfingen) verlagert.

Ab 1948. Er ist Dozent für theoretische Physik und Atomtechnik an der Universität Stuttgart.

Ab 1955. Er ist außerordentlicher Professor für theoretische Physik und Atomtechnik an der Universität Stuttgart und gründet in diesem Jahr Arbeitsgruppe zur Kerntechnik, aus der das Institut für Kernenergetik (heute Institut für Kernenergetik und Energiesysteme, IKE) hervorgeht

1963. Er wird erster Direktor des IKE und gleichzeitig Professor in der Fakultät für Maschinenbau.

1986. Höcker geht in den Ruhestand.

17. Juli 1998. Karl-Heinz Höcker stirbt.

Bilder aus Wikimedia Commons
Forschungsreaktor Haigerloch, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Urheber: ArtMechanic

Quellen