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| Kosmische Gammastrahlung |
Der deutsche Physiker Max Friedrich Gerhard Hoffmann wurde am 4. August 1880 in Lübeck geboren († 18. Juni 1945 in Halle/Saale).
Er wurde hauptsächlich wegen seiner Präzisionsmessungen auf den Gebieten der Radioaktivität und der kosmischen Strahlung bekannt.
Schon zu Lebzeiten bezeichnete man das von Hoffmann erfundene und weiterentwickelte Vakuum-Duantenelektrometer als Hoffmann-Elektrometer. Die ersten Hinweise auf Kernzertrümmerungsprozesse durch kosmische Strahlung waren als Hoffmannsche Stöße bekannt.
Hoffmann auch Mitglied der Königsberger Gelehrten Gesellschaft.
Leben
4. August 1880. Max Friedrich Gerhard Hoffmann wird in Lübeck geboren. Er ist das Kind des aus Neuruppin stammenden Lübecker Gymnasialprofessors Maximilian Hoffmann (1844–1910) und dessen aus Greifswald stammender Ehefrau Luise (1849–1902), geborene Bender. Er studiert später Physik, Chemie und Mathematik an den Universitäten Göttingen, Leipzig und Bonn.
1906. Er promoviert bei Walter Kaufmann in Bonn.
1907. Kaufmann geht nach Königsberg.
1908. Hoffmann folgt Kaufmann nach Königsberg als Assistent.
1911. Er habilitiert sich an der Albertus-Universität Königsberg und arbeitet danach zunächst als Privatdozent.
1917. Er wird zum ordentlichen Professor für Experimentalphysik berufen. Im gleichen Jahr heiratet Gerhard Hoffmann in Goldap (Ostpreußen) die 1890 geborene Edith, eine Tochter des Gehlweidener Rittergutsbesitzers Arthur Stoessel von der Heyde (1858–1916). Mit seiner Ehefrau Edith hat Hoffmann später zwei Töchter.
1928. Er nimmt einen Ruf an die Vereinigte Friedrichs-Universität nach Halle an. Er wird als Nachfolger von Gustav Hertz ordentlicher Professor für Experimentalphysik und Direktor des Instituts für experimentelle Physik. Parallel dazu entsteht das Institut für theoretische Physik unter der Leitung von Adolf Smekal. Hoffmann führt die schon 1925 auf dem über 2400 m hohen Muottas Muragl (Oberengadin) begonnenen systematischen Untersuchungen zur kosmischen Strahlung in Halle und später auch in Leipzig fort, unter anderem durch Nutzung von Freiballonen. Einer der Schüler von Hoffmann ist Wilhelm Messerschmidt, der 1937 Halle verlässt, aber nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeiten zur kosmischen Strahlung in Halle fortsetzt.
1930. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina wählt Gerhard Hoffmann zu ihrem Mitglied.
1937. Nach Auseinandersetzungen mit Smekal verlässt Hoffmann Halle und wird als Nachfolger von Peter Debye an die Universität Leipzig berufen. Im selben Jahr wird er Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
29. April 1939. Unter Leitung von Abraham Esau (Leiter der Abteilung Physik im Reichsforschungsrat und ehemaliger Professoren-Kollege von Joos in Jena) wird eine Expertenkonferenz im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung in Berlin einberufen. Dabei sind neben Wilhelm Hanle und Georg Joos auch die Physiker Walther Bothe, Robert Döpel, Hans Geiger, Wolfgang Gentner und Gerhard Hoffman. Auf der Konferenz wird die Herstellung eines "Uranbrenners" (Atomreaktor) beschlossen. Dazu sollen alle Uran-Vorräte in Deutschland sichergestellt werden. Die führenden Atomphysiker möchte man zu einer "Arbeitsgemeinschaft für Atomphysik", die als erster "Uranverein" bekannt wird, zusammenführen. Die Forschungen sollen vor allem an der Physikalischen-Technischen Reichsanstalt in Berlin und an der Universität in Göttingen vorangetrieben werden.
1942 und 1944. Durch Bombenangriffe verliert er sein Heim und seine Laboratorien.
1944. Er wird wegen eines Nervenleidens beurlaubt und geht im Sommer in ein Sanatorium.
18. Juni 1945. Max Friedrich Gerhard Hoffmann stirbt im Alter von 64 Jahren in Halle/Saale.
Bilder aus Wikimedia Commons
Kosmische Gammastrahlung, Lizenz: Public Domain, Urheber: NASA
Quellen
