Sonntag, 27. September 2015

Atomwaffen in der DDR

Verlassene sowjetische Bunker vom Typ „Granit“
in Großenhain
Zu den Standorten für Atomwaffen in der DDR gehörten u.a.: Sonderwaffenlager Himmelpfort, Sonderwaffenlager Finsterwalde, Sonderwaffenlager Stolzenhain, Sonderwaffenlager Brand, Sonderwaffenlager Groß Dölln, Sonderwaffenlager Werneuchen, Sonderwaffenlager Wittstock, Operationsbasis Wokuhl, Operationsbasis Waren, Operationsbasis Königsbrück, Operationsbasis Bischofswerda, Sonderwaffenlager Großenhain, Sonderwaffenlager Altenburg.

Geschichte

14. Mai 1955. Mit dem Warschauer Vertrag wird zwischen Albanien, Bulgarien, der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der Tschechoslowakei, Ungarn, Polen, Rumänien und der Sowjetunion ein Militärbündnis geschlossen. Dieses Bündnis gilt offiziell zunächst als Vertrag mit konventionellen Waffen. Erst im Nachhinein werden auch atomare Kriegspläne bekannt.

1968 bis 1990. In den Sonderwaffenlagern zu Himmelpfort und Stolzenhain verwahren die Streitkräfte der Sowjetunion atomare Sprengköpfe, die im Kriegsfall an die Nationale Volksarmee der DDR ausgegeben werden sollen.

Nach 1983. 54 sowjetische Atomraketen vom Typ SS-12 werden in der DDR auf vier Standorte verteilt stationiert. Das Verhältnis in der DDR war dazu ist zwiespältig. Vor der Bevölkerung werden die Waffen geheim gehalten, SED-Chef Erich Honecker bezeichnet sie als „Teufelszeug“

1988. Die SS-12-Raketen werden vom Gebiet der DDR wieder abgezogen. Der Abzug wird von der Bevölkerung mit Erleichterung aufgenommen. 

1991. Der Warschauer Pakt wird aufgelöst.

15. März 1991. Der Vertrag zur deutschen Wiedervereinigung tritt in Kraft (BGBl. 1990 II S. 1317).  Im Artikel 3, Absatz 1 des Vertrages über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland, verzichtet das vereinigte Deutschland auf Herstellung, Besitz und Verfügungsgewalt von atomaren, biologischen und chemischen Waffen. 

Ab 29. Juni 1991. Das Gebiet der ehemaligen DDR ist offiziell atomwaffenfrei.

Bilder aus Wikimedia Commons
Verlassene sowjetische Bunker vom Typ „Granit“ in Großenhain, Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung 3.0 nicht portiert“, Urheber: D. Heerde/ Repro:LutzBruno

Quellen