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| Kernfusion |
Den Kernfusionsreaktor Compact Fusion Reactor (CFR) will der US-amerikanische Rüstungskonzern Lockheed Martin innerhalb von 4 Jahren als Geheimprojekt entwickelt haben.
Das Projekt soll auf Lockheeds Forschungsabteilung Advanced Development Programs (ADP), auch "Skunk Works" (Stinktier-Werke) genannt, in Palmdale zurückgehen. Diese war jedoch bisher fast ausschließlich für die Entwicklung von Militärflugzeugen wie die U-2, SR-71, F-117 und F-22 bekannt. Lockheed soll jedoch auf Erfahrungen beim Einsatz der US-amerikanischen Wasserstoffbomben zurückgreifen.
Der Reaktor soll bei einer Leistung von 100 Megawatt auf eine Fläche von gerade einmal 7 mal 13 Metern passen und mit gerade einmal 25 Kilogramm Brennstoff ein ganzes Jahr laufen.
Bereits 2015 soll eine Testversion möglich sein. Innerhalb von 10 Jahren will Lockheed das Kraftwerk zur Marktreife bringen. Laut Thomas McGuire (Leiter des ADP-Teams) soll die geringe Größe schnellere Entwicklungsschritte ermöglichen. Er musste auf einer Pressekonzferenz aber auch einräumen dass sein Team bisher gerade einmal 10 Personen umfasst.
In Versuchsreaktoren wie dem "International Thermonuclear Experimental Reactor" (ITER) soll die Kernfusion in einem Torus (das ist eine Röhre von der Form eines Donut) ablaufen. Der Torus ist wiederum von Magnetspulen umschlossen. Die Mitarbeiter von ADP wollen dagegen im Innern einer Reaktionskammer mehrere Magnetspulen hintereinander platzieren um ein Magnetfeld von anderer Geomentrie erzeugen. Damit soll der CFR um das zehnfache effizienter und damit auch deutlich kleiner als die bisherigen sein.
Lockheed Martin hat auch drei Patentanträge gestellt, die im September 2014 veröffentlicht wurden. Einer beschäftigt sich mit der sogenannten magnetischen Plasmafalle, der zweite mit der Erhitzung von Plasma und der dritte mit der Kühlung von Bauteilen im Plasma.
Die Konzepte sind jedoch alles andere als neu. Plasmafallen wurden Mitte der 1980er Jahre aufgegeben weil geladene Teilchen aus den Magnetfallen entweichen, was zu einem "nicht tolerierbaren Energieverlust" führt. Auch Magnetspulen innerhalb des Plasmas sollen nicht zielführend sein weil Plasmateilchen aus dem Zentrum der Anlage auf die materiellen Strukturen treffen und diese abkühlen. Zudem müssten die Spulen mit einer mindestens 80 Zentimeter dicken Abschirmung vor den bei der Fusion erzeugten Neutronen geschützt werden.
Bilder aus Wikimedia Commons
Kernfusion, Lizenz: Gemeinfrei, Urheber: Wykis
Quellen
