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| Atomkraftwerk Leningrad |
Das AKW Leningrad besteht aus vier Reaktoren vom Typ RBMK-1000 mit einer elektrischen Bruttoleistung von je 1.000 MW und einer elektrischen Nettoleistung von jeweils 925 MW. Die ersten beiden Blöcke gehören zur ersten Generation, der dritte und vierte Block zur zweiten Generation von RBMK-Reaktoren. RBMK der ersten Generation werden für die gefährlichsten Reaktoren der Welt gehalten. Laut der zuständigen Behörde Rosatom ist das Atomkraftwerk auf die Erzeugung von jährlich ca. 28 Milliarden Kilowattstunden Strom ausgelegt.
Laut der zuständigen Behörde Rosatom ist das Kernkraftwerk auf die Erzeugung von jährlich ca. 28 Milliarden Kilowattstunden Strom ausgelegt.
Laut russischen Umweltschützern der Organisation Green World haben Kiefern in einem Umkreis von fünf Kilometer von Sosnowy Bor drei Mal häufigere Zellerneuerungen als 30 Kilometer entfernt stehende. Dies sei ein deutliches Zeichen für schlechte Umweltbedingungen. Auch eine Langzeitstudie des Instituts für landwirtschaftliche Radiologie und Agrarökologie hat Schäden am Kieferbestand um Sosnowy Bor nachgewiesen. Hinzu kommen große Schäden durch das warme Abwasser, welches in die Koporskaja-Bucht im finnischen Meerbusen gepumpt wird. Das warme Wasser bietet eine hervorragende Grundlage für Blaualgen. Mehrere Millionen Fische sterben jährlich in den Wehren, was die Nahrungskette und das gesamte Ökosystem des Finnischen Meerbusens stark beschädigt. Hinzu kommt die Belastung durch verrottende Holzspäne, die dem Kühlwasser beigemischt werden, um Undichtigkeiten im Wärmetauscher abzudichten.
Das Kraftwerk mit gleichartiger Technologie wie in Tschernobyl sorgt vor allem in Finnland für einige Besorgnis (siehe etwa den Störfall von 1992). In rund 200 km Entfernung liegt finnisches Gebiet. Wäre die Tschernobyl-Wolke hier entwichen, zum Teil nach West-/Nordwesten abgedriftet und teils über diesem Gebiet ausgeregnet (Washout), so wäre die Kontamination ca. gleich hoch gewesen wie in der 1986 stark getroffenen weißrussischen Region nördlich von Gomel.
Laut der zuständigen Behörde Rosatom ist das Kernkraftwerk auf die Erzeugung von jährlich ca. 28 Milliarden Kilowattstunden Strom ausgelegt.
Laut russischen Umweltschützern der Organisation Green World haben Kiefern in einem Umkreis von fünf Kilometer von Sosnowy Bor drei Mal häufigere Zellerneuerungen als 30 Kilometer entfernt stehende. Dies sei ein deutliches Zeichen für schlechte Umweltbedingungen. Auch eine Langzeitstudie des Instituts für landwirtschaftliche Radiologie und Agrarökologie hat Schäden am Kieferbestand um Sosnowy Bor nachgewiesen. Hinzu kommen große Schäden durch das warme Abwasser, welches in die Koporskaja-Bucht im finnischen Meerbusen gepumpt wird. Das warme Wasser bietet eine hervorragende Grundlage für Blaualgen. Mehrere Millionen Fische sterben jährlich in den Wehren, was die Nahrungskette und das gesamte Ökosystem des Finnischen Meerbusens stark beschädigt. Hinzu kommt die Belastung durch verrottende Holzspäne, die dem Kühlwasser beigemischt werden, um Undichtigkeiten im Wärmetauscher abzudichten.
Das Kraftwerk mit gleichartiger Technologie wie in Tschernobyl sorgt vor allem in Finnland für einige Besorgnis (siehe etwa den Störfall von 1992). In rund 200 km Entfernung liegt finnisches Gebiet. Wäre die Tschernobyl-Wolke hier entwichen, zum Teil nach West-/Nordwesten abgedriftet und teils über diesem Gebiet ausgeregnet (Washout), so wäre die Kontamination ca. gleich hoch gewesen wie in der 1986 stark getroffenen weißrussischen Region nördlich von Gomel.
In unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerks Leningrad wird das Nachfolgekraftwerk Leningrad II gebaut. Auf dem Gelände steht ebenfalls das verworfene Atomkraftwerk Sosnowy Bor.
Eigentümer und Betreiber des Kernkraftwerkes ist das staatliche Unternehmen Rosenergoatom.
Geschichte
1967. Planungsbeginn.
1. März 1970. Baubeginn Block 1. Es kommt zum ersten Mal ein Atomreaktor vom Typ RBMK-1000 zum Einsatz.
1. Juni 1970. Baubeginn Block 2.
1. Dezember 1973. Baubeginn Block 3.
21. Dezember 1973. Reaktor 1 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
6. Februar 1974. Noch bevor der erste Block in den kommerziellen Leistungsbetrieb geht ereignet sich der erste Unfall. Im Block 1 bricht der Wärmetauscher aufgrund siedenden Wassers. Radioaktives Wasser aus dem Primärkreislauf wird zusammen mit hochradioaktivem Filterschlamm in die Umwelt freigesetzt. Drei Menschen sterben. (INES: 4–5).
Oktober 1974. Bald darauf ereignete sich der nächste Unfall in Block 1 des Kraftwerks. Mehrere Brennelemente schmelzen und der Reaktorkern wird teilweise zerstört. Die Moderatorenblöcke aus Graphit fangen jedoch kein Feuer. Der Feuergefahr wird wie beim Windscale-Brand zu begegnen versucht, indem eine Notreserve Stickstoff durch den Reaktorkern hindurchgepumpt und anschließend zusammen mit den aus den beschädigten Brennelementen entwichenen ca. 1,5 Megacurie (55 PBq) an gasförmigen Spaltprodukten durch den Abluftschornstein abgeblasen wird. (INES: 4–5)
Diese Häufung von Unfällen in der frühen Betriebsphase wird in Fachkreisen auf den Druck der politischen Führung zurückgeführt, einige Vorzeige-Atomkraftanlagen ohne Rücksicht auf die noch nicht vollständige Fertigstellung zum planmäßigen Termin in Betrieb zu nehmen. Von technisch verwandten Block 1 des Atomkraftwerks Ignalina in Litauen, ebenfalls ein Prestigeprojekt der ehemaligen Sowjetunion, wird beispielsweise im Rahmen der Beitrittsverhandlungen Litauens zur EU aktenkundig bekannt, dass es in Betrieb genommen wurde, obwohl erst ein Teil der Sicherheitseinrichtungen betriebsfähig war.
6. Februar 1974. Noch bevor der erste Block in den kommerziellen Leistungsbetrieb geht ereignet sich der erste Unfall. Im Block 1 bricht der Wärmetauscher aufgrund siedenden Wassers. Radioaktives Wasser aus dem Primärkreislauf wird zusammen mit hochradioaktivem Filterschlamm in die Umwelt freigesetzt. Drei Menschen sterben. (INES: 4–5).
Oktober 1974. Bald darauf ereignete sich der nächste Unfall in Block 1 des Kraftwerks. Mehrere Brennelemente schmelzen und der Reaktorkern wird teilweise zerstört. Die Moderatorenblöcke aus Graphit fangen jedoch kein Feuer. Der Feuergefahr wird wie beim Windscale-Brand zu begegnen versucht, indem eine Notreserve Stickstoff durch den Reaktorkern hindurchgepumpt und anschließend zusammen mit den aus den beschädigten Brennelementen entwichenen ca. 1,5 Megacurie (55 PBq) an gasförmigen Spaltprodukten durch den Abluftschornstein abgeblasen wird. (INES: 4–5)
Diese Häufung von Unfällen in der frühen Betriebsphase wird in Fachkreisen auf den Druck der politischen Führung zurückgeführt, einige Vorzeige-Atomkraftanlagen ohne Rücksicht auf die noch nicht vollständige Fertigstellung zum planmäßigen Termin in Betrieb zu nehmen. Von technisch verwandten Block 1 des Atomkraftwerks Ignalina in Litauen, ebenfalls ein Prestigeprojekt der ehemaligen Sowjetunion, wird beispielsweise im Rahmen der Beitrittsverhandlungen Litauens zur EU aktenkundig bekannt, dass es in Betrieb genommen wurde, obwohl erst ein Teil der Sicherheitseinrichtungen betriebsfähig war.
1. November 1974. Block 1 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
1. Februar 1975. Baubeginn Block 4.
11. Juli 1975. Reaktor 2 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
11. Februar 1976. Block 2 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
7. Dezember 1979. Reaktor 3 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
29. Juni 1980. Block 3 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
9. Februar 1981. Reaktor 4 wird erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert.
29. August 1981. Reaktor 4 geht in den kommerziellen Leistungsbetrieb.
1992. Im dritten Block bricht eine Brennstoffröhre. Die daraus entstandene radioaktive Wolke treibt zunächst nach Finnland, dann zurück und bis nach Zentralrussland. Spätestens seit diesem Vorfall wird davon ausgegangen, dass der Kiefernwald um das Atomkraftwerk verseucht ist.
2003. An Reaktor 1 werden Aufrüstungsarbeiten durchgeführt. Die russische Atomenergiebehörde verlängert die Betriebserlaubnis der Reaktoren 1 und 2 um 10 bis 15 weitere Jahre.
2004. Das AKW Leningrad erzeugt in diesem Jahr laut Rosatom 24,279 Milliarden Kilowattstunden. 28 % des erzeugten Stroms werden in die Gegend von Sankt Petersburg geliefert und decken 50 % deren Strombedarfs. 25 % des erzeugten Stroms werden nach Finnland exportiert.
15. Dezember 2005. Morgens um 3:00 Uhr explodiert einer der Schmelzöfen einer unter fragwürdigen Umständen auf dem Kraftwerksgelände errichteten Metallhütte, in der leicht radioaktive Metallabfälle aus dem Atomkraftwerk wiederverwertet werden. Radioaktivität wird außerhalb des Anlagengeländes nicht freigesetzt, jedoch werden durch den Metallauswurf mindestens drei Arbeiter verletzt, von denen mindestens einer an seinen Verletzungen stirbt. Als Grund für den Unfall werden Verstöße gegen die Unfallschutzbestimmungen angegeben. Die Niederlassungen der norwegischen Umweltschutzorganisation Bellona sowie von Greenpeace in Sankt Petersburg weisen jedoch bereits seit Jahren auf die Gefahr hin, die eine faktisch ohne Genehmigungsverfahren errichtete Metallhütte in unmittelbarer Nähe eines Atomkraftwerks erzeugt. Reaktor 2 war zum Zeitpunkt des Unfalls bereits fast ein halbes Jahr auf Grund einer Generalreparatur heruntergefahren.
Mai 2006. Der Chef der russischen Atomenergieagentur Rosatom legt Pläne für einen Neubau mit sechs Reaktorblöcken vor. Diese sollen einerseits bis spätestens 2019 die derzeitigen vier Blöcke ersetzen, andererseits den wachsenden Energiebedarf des Raums Sankt Petersburg standhalten. Geplant sind sechs Reaktoren vom Typ WWER-1160. Jeder Block soll eine Leistung von 1160 MW haben. Der WWER-1160 basiert auf Erfahrungen während des Baus der Reaktoren in Tianwan und Kudankulam.
15. August 2006. Der erste Reaktorblock wird wegen eines Kurzschlusses automatisch vom Netz genommen und heruntergefahren.
28. Oktober 2006. Es kommt es aufgrund markanten Wetters zu einer automatischen Abschaltung des zweiten Blocks. Grund dafür ist ein Kurzschluss um 6:58 Uhr am Turbogenerator Nummer 4 im 330 kV-Netz. Um 7:15 Uhr kommt es zum Stopp des Turbogenerators Nummer 3. Daher muss der ganze Block 2 abgeschaltet werden.
28. Februar 2007. Die Ausschreibung zum Bau des neuen Kraftwerkes hat Atomstroiexport gewonnen. Die Kosten werden 136,8 Milliarden Rubel betragen. Die Inbetriebnahme des ersten Blocks soll laut Rosatom 2013 erfolgen
30. August 2007. Die Bauarbeiten der Blöcke 1 und 2 am AKW "Leningrad II" beginnen. Für Block 3 gibt es bereits konkrete Planungen.
12. Mai 2008. Die Aufrüstung von Block 3 auf MKER-Technik wird nach einem Jahr Betriebsstopp abgeschlossen. Dadurch verlängert sich die Betriebszeit des Blockes um weitere 20 Jahre.
15. Mai 2008. Nach dem Abschluss der Aufrüstung von Block 3 am 12. Mai kommt es zur automatischen Abschaltung nach einem Fehler im System. Der Reaktor soll nach der Fehlerbeseitigung wieder angefahren werden.
In den Nachrichten wird eine Falschmeldung verbreitet, nach welcher der Block 3 des Kraftwerkes explodiert sei. Diese beruht auf Angaben von Hackern, die Manipulationen an der Rosatom-Homepage vorgenommen haben. Die Hacker schreiben eine Pressemitteilung, in der es heisst, dass Block 3 des Kraftwerkes explodiert sei und dass die Umgebung auf eine Evakuierung vorbereitet würde.
20. Mai 2008. Auf auf Grund der Falschmeldung kommen viele Reporter zu dem Kraftwerk. Die Norm von 0,13 mSv/h wird nicht überstiegen. Kurz nach der Falschmeldung der Medien wird vom Katastrophenschutz eine Pressemitteilung ausgegeben, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Die Verantwortlichen werden ermittelt und festgenommen, weil sie den Raum Sankt Petersburg in Panik versetzt hatten.
25. Oktober 2008. Der Bau des Fundaments des ersten Blocks von Leningrad II beginnt offiziell mit dem Gießen des ersten Betons.
2013. Geplante Inbetriebnahme von Leningrad II - Block 1.
2. Oktober 2015. Durch einen Sturm gelangt eine größere Menge Seetang in den Kühlkreislauf von Block 3, der daraufhin heruntergefahren werden muss. Dies führt zu einem dreitägigen Ausfall des Reaktorblocks, der nach dem manuellen Entfernen des Seetangs am 5. Oktober 2015 wieder angefahren werden kann.
18. Dezember 2015. In Block 2 hat sich am Freitagnachmittag ein Störfall ereignet. Ein dampfführendes Rohr platzt. Daraufhin dringt heißer Wasserdampf in die Turbinenhalle ein und tritt von dort in die Umwelt aus. Der zweite Block musste sofort manuell heruntergefahren und notgekühlt werden.
Wladimir Pereguda (Direktor des AKW) wendet sich nach wenigen Stunden an die Bevölkerung. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung. Die radioaktive Strahlung würde im zulässigen Normbereich liegen. Es gebe keine Veranlassung, Personal des Kraftwerkes und die Bevölkerung der Stadt Sosnowy Bor zu evakuieren. Alle Mitarbeiter des Kraftwerksblockes, die nicht unmittelbar in die Produktion eingebunden sind, wurden jedoch vorzeitig nach Hause geschickt.
Später erklärt die Kraftwerksleitung dass das Gefährdungspotential des entwichenen Dampfes nur geringfügig sei. Weil der Wasserdampf nicht radioaktiv gewesen wäre, würde die Strahlenbelastung auf dem Kraftwerksgelände und außerhalb unterhalb des Grenzwertes liegen.
Oleg Bodrow (Sprecher der in Sosnowy Bor aktiven Umweltgruppe „Grüne Welt“) widerspricht: "Ich habe heute selbst die Strahlenbelastung in Sosnovij Bor gemessen. In der Stadt ist sie tatsächlich unterhalb des zulässigen Grenzwertes. Doch der Wind hat die Dampfwolke in Richtung des Finnischen Meerbusen getrieben. Richtig wäre es, dort zu messen."
Zidem widerspricht Bodrow der Aussage dass der entwichene Wasserdampf nicht radioaktiv gewesen wäre. Der Reaktor von Sosnowy Bor hat nur einen Wasserkreislauf. Das Wasser sei mit Radioaktivität in Kontakt gekommen, bevor es sich in Dampf verwandelt habe. "Deswegen war der entwichene Wasserdampf radioaktiv."
1992. Im dritten Block bricht eine Brennstoffröhre. Die daraus entstandene radioaktive Wolke treibt zunächst nach Finnland, dann zurück und bis nach Zentralrussland. Spätestens seit diesem Vorfall wird davon ausgegangen, dass der Kiefernwald um das Atomkraftwerk verseucht ist.
2003. An Reaktor 1 werden Aufrüstungsarbeiten durchgeführt. Die russische Atomenergiebehörde verlängert die Betriebserlaubnis der Reaktoren 1 und 2 um 10 bis 15 weitere Jahre.
2004. Das AKW Leningrad erzeugt in diesem Jahr laut Rosatom 24,279 Milliarden Kilowattstunden. 28 % des erzeugten Stroms werden in die Gegend von Sankt Petersburg geliefert und decken 50 % deren Strombedarfs. 25 % des erzeugten Stroms werden nach Finnland exportiert.
15. Dezember 2005. Morgens um 3:00 Uhr explodiert einer der Schmelzöfen einer unter fragwürdigen Umständen auf dem Kraftwerksgelände errichteten Metallhütte, in der leicht radioaktive Metallabfälle aus dem Atomkraftwerk wiederverwertet werden. Radioaktivität wird außerhalb des Anlagengeländes nicht freigesetzt, jedoch werden durch den Metallauswurf mindestens drei Arbeiter verletzt, von denen mindestens einer an seinen Verletzungen stirbt. Als Grund für den Unfall werden Verstöße gegen die Unfallschutzbestimmungen angegeben. Die Niederlassungen der norwegischen Umweltschutzorganisation Bellona sowie von Greenpeace in Sankt Petersburg weisen jedoch bereits seit Jahren auf die Gefahr hin, die eine faktisch ohne Genehmigungsverfahren errichtete Metallhütte in unmittelbarer Nähe eines Atomkraftwerks erzeugt. Reaktor 2 war zum Zeitpunkt des Unfalls bereits fast ein halbes Jahr auf Grund einer Generalreparatur heruntergefahren.
Mai 2006. Der Chef der russischen Atomenergieagentur Rosatom legt Pläne für einen Neubau mit sechs Reaktorblöcken vor. Diese sollen einerseits bis spätestens 2019 die derzeitigen vier Blöcke ersetzen, andererseits den wachsenden Energiebedarf des Raums Sankt Petersburg standhalten. Geplant sind sechs Reaktoren vom Typ WWER-1160. Jeder Block soll eine Leistung von 1160 MW haben. Der WWER-1160 basiert auf Erfahrungen während des Baus der Reaktoren in Tianwan und Kudankulam.
15. August 2006. Der erste Reaktorblock wird wegen eines Kurzschlusses automatisch vom Netz genommen und heruntergefahren.
28. Oktober 2006. Es kommt es aufgrund markanten Wetters zu einer automatischen Abschaltung des zweiten Blocks. Grund dafür ist ein Kurzschluss um 6:58 Uhr am Turbogenerator Nummer 4 im 330 kV-Netz. Um 7:15 Uhr kommt es zum Stopp des Turbogenerators Nummer 3. Daher muss der ganze Block 2 abgeschaltet werden.
28. Februar 2007. Die Ausschreibung zum Bau des neuen Kraftwerkes hat Atomstroiexport gewonnen. Die Kosten werden 136,8 Milliarden Rubel betragen. Die Inbetriebnahme des ersten Blocks soll laut Rosatom 2013 erfolgen
30. August 2007. Die Bauarbeiten der Blöcke 1 und 2 am AKW "Leningrad II" beginnen. Für Block 3 gibt es bereits konkrete Planungen.
12. Mai 2008. Die Aufrüstung von Block 3 auf MKER-Technik wird nach einem Jahr Betriebsstopp abgeschlossen. Dadurch verlängert sich die Betriebszeit des Blockes um weitere 20 Jahre.
15. Mai 2008. Nach dem Abschluss der Aufrüstung von Block 3 am 12. Mai kommt es zur automatischen Abschaltung nach einem Fehler im System. Der Reaktor soll nach der Fehlerbeseitigung wieder angefahren werden.
In den Nachrichten wird eine Falschmeldung verbreitet, nach welcher der Block 3 des Kraftwerkes explodiert sei. Diese beruht auf Angaben von Hackern, die Manipulationen an der Rosatom-Homepage vorgenommen haben. Die Hacker schreiben eine Pressemitteilung, in der es heisst, dass Block 3 des Kraftwerkes explodiert sei und dass die Umgebung auf eine Evakuierung vorbereitet würde.
20. Mai 2008. Auf auf Grund der Falschmeldung kommen viele Reporter zu dem Kraftwerk. Die Norm von 0,13 mSv/h wird nicht überstiegen. Kurz nach der Falschmeldung der Medien wird vom Katastrophenschutz eine Pressemitteilung ausgegeben, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Die Verantwortlichen werden ermittelt und festgenommen, weil sie den Raum Sankt Petersburg in Panik versetzt hatten.
25. Oktober 2008. Der Bau des Fundaments des ersten Blocks von Leningrad II beginnt offiziell mit dem Gießen des ersten Betons.
2013. Geplante Inbetriebnahme von Leningrad II - Block 1.
2. Oktober 2015. Durch einen Sturm gelangt eine größere Menge Seetang in den Kühlkreislauf von Block 3, der daraufhin heruntergefahren werden muss. Dies führt zu einem dreitägigen Ausfall des Reaktorblocks, der nach dem manuellen Entfernen des Seetangs am 5. Oktober 2015 wieder angefahren werden kann.
18. Dezember 2015. In Block 2 hat sich am Freitagnachmittag ein Störfall ereignet. Ein dampfführendes Rohr platzt. Daraufhin dringt heißer Wasserdampf in die Turbinenhalle ein und tritt von dort in die Umwelt aus. Der zweite Block musste sofort manuell heruntergefahren und notgekühlt werden.
Wladimir Pereguda (Direktor des AKW) wendet sich nach wenigen Stunden an die Bevölkerung. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung. Die radioaktive Strahlung würde im zulässigen Normbereich liegen. Es gebe keine Veranlassung, Personal des Kraftwerkes und die Bevölkerung der Stadt Sosnowy Bor zu evakuieren. Alle Mitarbeiter des Kraftwerksblockes, die nicht unmittelbar in die Produktion eingebunden sind, wurden jedoch vorzeitig nach Hause geschickt.
Später erklärt die Kraftwerksleitung dass das Gefährdungspotential des entwichenen Dampfes nur geringfügig sei. Weil der Wasserdampf nicht radioaktiv gewesen wäre, würde die Strahlenbelastung auf dem Kraftwerksgelände und außerhalb unterhalb des Grenzwertes liegen.
Oleg Bodrow (Sprecher der in Sosnowy Bor aktiven Umweltgruppe „Grüne Welt“) widerspricht: "Ich habe heute selbst die Strahlenbelastung in Sosnovij Bor gemessen. In der Stadt ist sie tatsächlich unterhalb des zulässigen Grenzwertes. Doch der Wind hat die Dampfwolke in Richtung des Finnischen Meerbusen getrieben. Richtig wäre es, dort zu messen."
Zidem widerspricht Bodrow der Aussage dass der entwichene Wasserdampf nicht radioaktiv gewesen wäre. Der Reaktor von Sosnowy Bor hat nur einen Wasserkreislauf. Das Wasser sei mit Radioaktivität in Kontakt gekommen, bevor es sich in Dampf verwandelt habe. "Deswegen war der entwichene Wasserdampf radioaktiv."
2016. Reaktor 1 wird vielleicht eventuell möglicherweise stillgelegt. Reaktor 1 von Leningrad II soll in Betrieb genommen werden.
2017. Reaktor 2 wird vielleicht eventuell möglicherweise stillgelegt.
2018. Reaktor 2 von Leningrad II soll in Betrieb genommen werden.
2018. Reaktor 2 von Leningrad II soll in Betrieb genommen werden.
2024. Reaktor 3 wird vielleicht eventuell möglicherweise stillgelegt.
2025. Reaktor 4 wird vielleicht eventuell möglicherweise stillgelegt.
Spenden für Gar Nix sind willkommen
Skrill: https://account.skrill.com/signup/page1?rid=70059833 an ueberhauptgarnix@googlemail.com
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Atomkraftwerke in Russland
Akademik Lomonossow, Balakowo, Baltiiskaja (Kaliningrad), Baschkirien, Belojarsk, Bilibino, Kalinin, Kola (Nordwest), Kostroma (Central), Krim, Kursk, Leningrad, Gorki (Nischni Nowgorod), Nowoworonesch, Obninsk, Pewek, Primorje, Rostow, Sewersk, Smolensk, Süd-Ural (Majak), Tatarien, Twer, VK-50 (Melekess)
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Atomkraftwerk Leningrad, Lizenz: Public Domain, Urheber: Bayoue, derivative work: Saibo
Quellen
