Mittwoch, 14. Oktober 2015

Babyfabriken in Nigeria

Nigerianische Drillinge im Inkubator
In Nigeria gibt es einen absurden, menschenverachtenden, millionenschweren Markt für Babys. Mädchen sollen etwa 400.000 Naira (2000 Dollar) kosten, die Jungen 500.000 (2500 Dollar).
Vor dem Hintergrund von Armut und Elend vor allem in der Region um Enugu im Südosten des Landes neugeborenes Leben angeboten und nachgefragt. Adoptionen werden in Nigeria kriminalisiert. Sie sind teuer und kompliziert. Bei vielen Volksgruppen werden Frauen auch stigmatisiert, wenn sie Kinder adoptieren weil sie selbst keine haben können. Nach Korruption und Drogenhandel ist Menschenhandel offenbar die drittgrößte Straftat in Nigeria. 
Von Kriminellen wird es gnadenlos ausgenützt dass auf einer Seite Frauen sind die ein eigenes Kind wollen und nicht schwanger werden können und auf der anderen Seite junge Mädchen, die arm oder ungewollt schwanger sind und sich nicht trauen, ihrer Familie von ihrem Problem zu erzählen. Die Polizei hegt auch den Verdacht, dass junge Frauen entführt, vergewaltigt und für die Dauer der Schwangerschaft eingesperrt werden um das Baby direkt nach der Entbindung zu vekraufen.
Bei einer Razzia in Port Harcourt wurden Ende 2013 sechs hochschwangere Teenager befreit. Das jüngste der Mädchen war erst 14 Jahre alt. n-tv berichtet auch 2013 von einer Babyfabrik, in der 17 Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren und elf kleine Kinder gefunden wurden. Sie sollen alle von einem 23-Jährigen geschwängert worden sein, der festgenommen werden konnte. Bis heute (2015) hat sich offenbar nichts geändert.

Bilder aus Wikimedia Commons
Nigerianische Drillinge im Inkubator, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic, Urheber: Mike Blyth

Quellen