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| Oktoberfest-Denkmal |
Der Terroranschlag, der unter dem Namen "Oktoberfestattentat" in die Geschichte einging, wurde am 26. September 1980 in München verübt. Bei der Explosion einer Bombe mit 1,39 Kg TNT am Haupteingang des Münchner Oktoberfests um 22 Uhr 19 starben 13 Menschen, darunter 3 Kinder. 211 Personen wurden verletzt, 68 davon schwer. Mehreren Opfern mussten beide Beine amputiert werden. Viele trugen schwere Behinderungen davon. Es war bis heute der schwerste Terrorakt in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das Oktoberfest wurde trotz diesbezüglicher Überlegungen nicht abgebrochen.
Von den Behörden wurde der 21-jährige Gundolf Köhler, ein Geologiestudent aus dem schwäbischen Donaueschingen als Einzeltäter bezeichnet. Köhler hatte Verbindungen zur rechtsextremen, paramilitärischen Wehrsportgruppe Hoffmann und machte in den Jahren 1976 und 1977 mindestens zwei Übungen mit. Er soll von Karl-Heinz Hoffmann den Auftrag gehabt haben, in Donaueschingen eine Zelle aufzubauen.
Köhlers Name findet sich auch im Nadis, dem Computer-Fahndungsprogramm des Verfassungsschutzes. Köhler war offenbar auch Mitglied der rechtsradikalen Wiking-Jugend.
Die Einzeltäterthese wird seit 1980 jedoch immer wieder öffentlich bezweifelt. Einige Zeugen haben den Ermittlern 1980 bis 1982 Hinweise auf mögliche Mittäter gegeben.
Köhlers Name findet sich auch im Nadis, dem Computer-Fahndungsprogramm des Verfassungsschutzes. Köhler war offenbar auch Mitglied der rechtsradikalen Wiking-Jugend.
Die Einzeltäterthese wird seit 1980 jedoch immer wieder öffentlich bezweifelt. Einige Zeugen haben den Ermittlern 1980 bis 1982 Hinweise auf mögliche Mittäter gegeben.
Geschichte
Herbst 1980. Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 1980 läuft auf Hochtouren. Die maßgeblichen Parteien, die um die Macht ringen, stimmen ihre WählerInnen auf eine tragödienhafte Schicksalsentscheidung ein, ganz vorneweg CSU/CDU. Ihre Parole lautet nicht mehr und nicht weniger: "Freiheit statt Sozialismus".
Das Gespenst des Kommunismus soll wieder umgehen, ein Gespenst, mit dem man einen Weltkrieg begann und verlor. Ein Gespenst, das schon so verwirrt ist, dass es gar die SPD systemüberwindender Vorstellungen verdächtigt. Nun gilt es wieder einmal, zusammenstehen: die Christlichen, die Nationalen, die Deutschen, die Vaterländischen, die Konservativen. Eine Einladung nach ganz rechts. Mit mörderischen Folgen.
26. September 1980, 22 Uhr 00. Die Sperrstunde auf der "Wiesn" beginnt. Viele Menschen machen sich auf dem Oktoberfest auf den Heimweg.
26. September 1980, 22 Uhr 19. In einem Papierkorb am Haupteinang des Oktoberfests an der Brausebadinsel explodiert eine Rohrbombe. Diese besteht aus einer entleerten britischen Mörsergranate, die dann wieder mit 1,39 Kg TNT aufgefüllt und in einen mit Schrauben und Nägeln befüllten Feuerlöscher gesteckt worden war.
Etwa 25 Meter vom Tatort entfernt, weit außerhalb des Suchkreises der Polizei tritt ein Polizist beim Regeln der an- und abfahrenden Rettungswagen auf etwas Schwammiges, Weiches. Als er dieses mit der Fußspitze dreht stellt er fest dass es das Fragment einer Hand ist. Die Blutgruppe ist nicht mehr zu bestimmen. Es kann jedoch ein Fingerabdruck gesichert werden. Dieser Fingerabdruck findet sich jedoch nicht im Wagen, mit dem Köhler an den Tatort gefahren ist und auch nicht in seinem Zimmer. Sondern nur an ein paar Studienunterlagen. Für die Ermittler ist das dennoch der Beweis, dass die Hand zu Köhler gehörte.
Renate Martinez ist Mitarbeiterin im Papierhandel. Sie hat vor, auszuwandern und möchte mit einem Bummel über das Oktoberfest Abschied nehmen. Sie befindet sich am Ausgang, als sie die Druckwelle von hinten trifft. Fast gleichzeitig kann sie den Feuerschein sehen. "Ich bin geflogen, und noch im Fliegen habe ich gedacht: Das werden sie den Linken in die Schuhe schieben.« (Es war ein Alptraum, SZ vom 12.12.2014).
Das Bayerische Landeskriminalamt bildet danach eine Sonderkommission „Theresienwiese“ mit zunächst 50 Beamten, die die Spurensicherung und Befragung von Zeugen durchführen. Die Ermittler finden nahe dem Explosionszentrum den Bundespersonalausweis von Gundolf Köhler mit seinem Wohnsitz in Donaueschingen und seinen Studentenausweis. Sein Name ist im NADIS-Computer als Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann verzeichnet. 1977 hatte er Karl-Heinz Hoffmann geschrieben, er wolle eine Ortsgruppe der WSG in Donaueschingen gründen.
Köhler hatte auch Kontakt zu einer Gruppe um den damaligen Neonazi Odfried Hepp, die während des Attentats im Libanon war und deren Mitglieder zu dieser Zeit für ein paar Tage als entführt galten. Informationen zu dieser Gruppe und den Umständen im Libanon stehen in den Spurenakten, werden aber nie weiterverfolgt.
Der Hauptzeuge Frank Lauterjung, der auch aus Köhlers Heimatort Donaueschingen kommt, gibt in mindestens 5 Befragungen an, dass Köhler etwa 30 Minuten vor der Explosion angeregt mit zwei Männern in grünen Parkas diskutiert habe und ihn dann im Eingangsbereich des Oktoberfestes minutenlang beobachtete.
Köhler habe eine weiße Plastiktüte mit einem zylinderförmigen schweren Gegenstand und einen kleinen Koffer getragen und die Tüte in einen Papierkorb gestellt. Er, Lauterjung, habe sich wegen eines „unguten Gefühls“ zu Boden geworfen. Dann sei die Bombe explodiert. Lauterjung konnte den toten Köhler anhand Kleidungsresten identifizieren. Als Grund seiner genauen Täterbeobachtung nannte er, er habe als Homosexueller Sexpartner gesucht.
Andere Zeugen bestätigten, sie hätten nach der Explosion wenige Meter entfernt einen kleinen Koffer gesehen. Andere Zeugen bestätigen, sie hätten nach der Explosion wenige Meter entfernt einen kleinen Koffer gesehen. Dieser bleibt jedoch unauffindbar.
Von den Ermittlern wird Lauterjung anfangs als sehr glaubwürdig eingestuft weil er viele weitere überprüfbare Details genau beschreibt. Die Ermittler versucht ihn mehrfach zu einer Änderung seiner Aussage zu bewegen.
Eine Zeugin sagt aus, Köhler und ein weiterer Mann hätten sich kurz vor der Explosion gegenübergestanden, beide mit den Händen an einem weißen Gegenstand, und offenbar daran gezerrt. Der Gegenstand sei in die Luft geflogen, dann sei es zur Explosion gekommen. Im selben Moment habe sie noch die Beine eines der Männer weglaufen sehen. Kurz nach der Explosion habe sie einen Dialog zweier Männer nahe der Leiche Köhlers gehört, in dem einer der Beteiligten gerufen habe: „Ich wollt’s nicht, ich kann nichts dafür, bringt’s mich um.“
1980 bis 1985. Beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) machen insgesamt fünf Quellen Angaben zum Oktoberfestattentat. Das BfV legt seine Erkenntnisse zum Oktoberfestattentat chronologisch in der Sachakte "Sprengstoffanschlag (Oktoberfestattentat) am 26. September 1980" ab. Diese Akte wurde bis Anfang 2015 offenbar weder thematisch untergliedert noch vernichtet.
27. September 1980. Zwei inhaftierte Rechtsextremisten gestehen den Ermittlern: Der rechtsextreme Waffenexperte Heinz Lembke habe den „Deutschen Aktionsgruppen“ im August 1980 militärischen Sprengstoff und Zünder gezeigt und angeboten, sie in deren Gebrauch auszubilden. Er habe auch von Waffendepots im Wald gesprochen. Nach einer ergebnislosen Hausdurchsuchung bei Lembke am 29. September wird diese Spur nicht weiterverfolgt. Lembke wird nicht verhört.
27. September 1980. Wegen des begründeten Verdachts einer terroristischen Gruppentat übernimmt Generalbundesanwalt Kurt Rebmann die Leitung der Ermittlungen. Die Ermittlungsarbeit macht die 50 Mann starke Sonderkommission Theresienwiese des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA).
27. September 1980. Köhler erscheint nicht zum für heute ausgemachten Termin bei seiner Band.
Wegen des begründeten Verdachts einer terroristischen Gruppentat übernimmt Generalbundesanwalt Kurt Rebmann die Leitung der Ermittlungen. Er erlässt eine absolute Nachrichtensperre. Die Ermittlungsarbeit macht die 50 Mann starke Sonderkommission Theresienwiese des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA).
Ein Abgleich der Personalien Köhlers mit dem Nachrichtendienstlichen Informationssystem NADIS an diesem Morgen ergibt dass Köhler Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann gewesen ist.
Laut NADIS und dem bei Karl-Heinz Hoffmann 1977 sichergestellten Material befand sich Köhler 1976 im Briefwechsel mit Hoffmann. In diesem Briefwechsel bekundete Köhler, unter anderem in Donaueschingen eine Ortsgruppe der Wehrsportgruppe Hoffmann aufzubauen. Die Informationen aus NADIS ergeben ferner, dass Köhler 1977 und 1979 in der Kartei der Wehrsportgruppe Hoffman als aktiver Anhänger erfasst wurde. Laut einer Notiz von Hoffmann auf der Kartei von 1979 hat Köhler an zwei Übungen teilgenommen. Hoffmann empfahl Axel Heinzmann, Köhler beim Aufbau einer Wehrsportgruppe zu unterstützen.
In Donaueschingen tauchen an diesem Tag Journalisten auf uns suchen nach Freunden Köhlers und nach Fotos obwohl der Name Köhler der Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt ist. Später wird bekannt dass diese Informationen trotz absoluter Nachrichtensperre durch den Generalbundesanwalt von Hans Langemann (Abteilungsleiter beim Bayerischen Verfassungsschutz), einem wichtigen Mann im Regierungsapparat von Franz Josef Strauß an die die CSU-freundlichen Springer- und Bauer-Presse weitergegeben worden war. Am Abend wird dann durch die Medien unter Berufung auf Informationen der Illustrierten Quick bundesweit die Verbindung Kohlers zur verbotenen rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann öffentlich bekannt.
Der Bombenanschlag wurde kurz vor der Bundestagswahl 1980 verübt. Diesen führte Bundeskanzler Helmut Schmidt passenderweise mit der Parole „Sicherheit für Deutschland“
Die Spuren sind noch nicht gesichert, geschweige denn ausgewertet. Bereits einen Tag nach dem Attentat wird die SPD/FDP-Koalition unter Bundeskanzler Schmidt von Franz Josef Strauß (CSU) in der "Bild am Sonntag" scharf angegriffen: Die Tat zeige, „wohin es kommt, wenn politische Verbrechen entmoralisiert werden“. Besonders Gerhardt Baum (Mövenpickpartei, Bundesinnenminister) habe durch liberale Vorgaben an die Sicherheitsdienste effektive Ermittlungen behindert und die ungestörte Vorbereitung des Attentats ermöglicht. Zudem habe er den Terrorismus verharmlost. Strauß bezichtigt die RAF des Anschlages und bietet sich sogleich als der Mann an, der mit diesem "Terror von links" ein für alle Mal aufräumen würde.
Die Regierung wiederum wirft der Opposition vor, die rechtsextreme Gefahr unterschätzt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt ist ermittelt worden, dass Köhler Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann gewesen ist. Strauß hatte diese Neonazigruppe jahrelang als Gruppe weniger „Spinner“ und „Verrückter“ verharmlost, im März 1980 hat er deren Verbot als unverhältnismäßig kritisiert und die Gefahr von Anschlägen aus diesem Umfeld verneint. Der bayerische Innenminister Gerold Tandler (CSU) hatte von einer „Schattengefahr“ gesprochen. SPD-Politiker und damalige Medienberichte deuteten die Polemik des Kanzlerkandidaten als Ablenkungsversuch.
29. September 1980. Nachdem Helmut Schmidt kritisiert hatte, dass Tandler das Verbot der Wehrsportgruppe abgelehnt habe gibt Hans Langemann (Abteilungsleiter beim Bayerischen Verfassungsschutz) eine eidesstattliche Versicherung ab: Strauß habe die Wehrsportgruppe Hoffmann immer als verbotswürdig betrachtet und sie in Bayern sogar noch vor Innenminister Baum verbieten wollen. Schmidts Vorwurf wäre „vollkommen unzutreffend“.
7. Oktober 1980. Die Polizei findet bei einer Hausdurchsuchung einen Mitgliedsausweis der Wiking-Jugend.
8. Oktober 1980. Aus einem Protokoll einer Lagebesprechungen führender Ermittler geht hervor dass alle Beteiligten ergebnisoffen von mehreren Tätern und einem rechtsradikalen Hintergrund ausgehen.
14. Oktober 1980. Aus einem Protokoll einer Lagebesprechungen führender Ermittler geht hervor dass die Beteiligten in nahezu derselben Besetzung durch Mitglieder der Geheimdienste, der Generalbundesanwaltschaft, des Landeskriminaldienstes und des Bundeskriminalamts wie am 8. Oktober 1980 ohne neue Erkenntnisse und nachvollziehbarem Grund von rechtsterroristischem Hintergrund und Mittätern keine Rede mehr war.
1981. Beim Bundesnachrichtendienst (BND) geht eine Quellenmeldung ein. Es könnte in der Meldung um die Wehrsportgruppe Hoffmann gehen, deren Kader sich nach einem bundesweiten Verbot im Januar 1980 teilweise in den Libanon absetzten und dort mit arabischen Extremisten zusammenarbeiteten. Möglicherweise handelt es sich um den ehemaligen Informanten Ulrich Behle, Ihm hatte nach eigenen Angaben ein Kellner in einer Bar in Damaskus erzählt, dass seine Wehrsportgruppe hinter dem Oktoberfestattentat steckte und dass es dort eine zweite Bombe gegeben habe. Das würde zu Aussagen von Oktoberfestbesuchern aus Ingolstadt passen, die von einer Stichflamme und einer möglichen Fehlzündung eines Sprengkörpers berichteten.
1981. Herta Däubler-Gmelin (SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Rechtsausschusses) stellte eine parlamentarische Anfrage über die Zusammenhänge zwischen dem Fall Lembke und dem Oktoberfest-Attentat. Andreas von Schoeler (Mövenpickpartei, später SPD, Staatssekretär im Bundesministerium) antwortete "Es besteht keine Verbindung".
13. Mai 1981. Die Sonderkommission gibt einen „Schlussvermerk“ von 187 Seiten heraus. Rebmann lässt die Ermittlungen fortsetzen.
18. September 1981. Das "Denkmal für die Wiesn-Attentat-Opfer" wird als Gedenkstätte für die Opfer der Öffentlichkeit übergeben. Es wurde von dem bayerischen Bildhauer Friedrich Koller geschaffen und steht am Ort der Explosion am nördlichen Rand der Theresienwiese beim Haupteingang des Oktoberfests. Auf der bronzenen Stele steht die Inschrift: "Zum Gedenken an die Opfer des Bombenanschlags vom 26.09.1980".
26. Oktober 1981. Ein Revierförster entdeckt in der Nähe des Hauses von Lembke zufällig eine Kiste mit Waffen und Munition, die im Waldboden vergraben war. Daraufhin wird Lemke festgenommen und gibt über 20 seiner Waffendepots mit 156 Kilogramm Sprengstoff, Handgranaten, Munition, Panzerfäusten, diversen Schusswaffen und sogar chemischen Kampfstoffen preis. Ein Depot, das er nicht preisgeben möchte, wird nicht gefunden. Er erklärt sich zu einer weiteren Aussage bereit und möchte auch die Namen von Hintermännern nennen.
1. November 1981. Am Morgen der geplanten Befragung findet man Lemke erhängt in seiner Zelle. Durch Lembkes Suizid im entfällt die Möglichkeit, ihn nach Kontakten und Ausbildung anderer Rechtsextremisten im Umgang mit Sprengstoffen zu befragen. Auf einen Zettel hatte er gekritzelt: "Es ist Wolfszeit."
In den Spurenakten steht danach der Vermerk: "Erkenntnisse über Lembke sind nur zum Teil gerichtsverwertbar"? So ein Hinweis wird laut Werner Dietrich (Rechtsanwalt der Opfer) normalerweise nur "bei V-Leuten oder Mitarbeitern von Geheimdiensten" gemacht.
1982. Lauterjung stirbt im Alter von 38 Jahren an Herzversagen. Eine Untersuchung ob die Todesursache mit dem Oktoberfestattentat in Verbindung stehen könnte bleibt ergebnislos.
23. November 1982. Die Ermittlungen werden mit einem Abschlussbericht von 96 Seiten beendt. Aus beiden Berichten geht hervor, dass die Ermittler in Köhlers Wohnräumen und seinem in München abgestellten PKW keine Spuren des verwendeten militärischen Sprengstoffs und eines Bombenbaus gefunden haben. Sie haben einen LKW-Konvoi überwacht, den vier ehemalige WSG-Mitglieder am 27. September 1980 ins Ausland überführen wollten, diese und weitere 16 WSG-Mitglieder festgenommen und verhört, mussten sie aber nach vier Tagen wieder freilassen. Sie hatten zwar bei einigen davon Sprengstoffe und Waffen gefunden, aber keine konkreten Hinweise auf eine Tatbeteiligung. Auf einer Adressenliste Hoffmanns, die bei dem WSG-Mitglied Odfried Hepp gefunden wurde, stand Köhlers Name und der Vermerk, er habe an zwei Wehrsportübungen teilgenommen und zuletzt am 19. Mai 1977 mit der WSG Kontakt gehabt. Der WSG-Angehörige Walter Ulrich Behlesagte Anfang Oktober 1980 in Damaskus in einem Privatgespräch über den Anschlag: "Das waren wir selbst." Behle wurde aufgrund der Zeugenaussage seines Gesprächspartners im Juli 1981 festgenommen, erklärte aber, er habe unter Alkoholeinfluss gestanden und nur aufschneiden wollen. Lemke wird in dem Bericht nicht erwähnt.
Die Ermittler hielten es schließlich für erwiesen, dass Gundolf Köhler die Tat allein plante, die Mörsergranate selbst in einen mit Nägeln und Schrauben gefüllten Feuerlöscher einbaute, damit nach München fuhr und die Bombe am Tatort ablegte. Sie gingen davon aus, dass der Sprengsatz zu früh zündete, so dass Köhler starb. Wie es zur Zündung kam, ist ungeklärt. Reste eines Zünders und Leitwerks des Sprengsatzes waren in tausenden Splittern um den Tatort nicht auffindbar; vermutet wurde eine Zündschnur. Der Abschlussbericht gab an, Köhler habe wahrscheinlich als Alleintäter gehandelt. Spuren von Mitwissern und Tatbeteiligten hätten sich nicht erhärtet. Als Köhlers Motiv wurden private Beziehungsprobleme und Misserfolge in seiner Ausbildung vermutet. Dieser Einschätzung lag eine längere Aussage von Peter Wiegand zugrunde, eines Schulfreundes von Köhler, den die Ermittler als glaubwürdig einstuften.
1982. Die offiziellen Ermittlungen werden von der Bundesanwaltschaft und dem bayerischen Landeskriminalamts eingestellt. Sie haben ergeben dass der Rechtsextremist Gundolf Köhler, welcher auch bei der Explosion ums Leben gekommen ist, als sozial isolierter und verbitterter Einzeltäter gehandelt hat. Ihm wurden bei der Explosion beide Arme abgerissen. Da er stark entstellt war konnte er nur anhand eines Reisepasses, welcher bei ihm gefunden wurde, identifiziert werden.
Einer der Hauptkritikpunkte an den Ermittlungen ist, dass viele Zeugenaussagen welche auf eine Beteiligung weiterer Personen hinwiesen, im Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft nicht berücksichtigt worden waren. U.a. wurde von mehreren Zeugen ausgesagt dass sie Köhler kurz vor der Tat mit zwei Personen in grünen Parkas sprechen sahen. Zudem soll er sich kurz vor der Explosion ein Mann gemeinsam mit Köhler über eine Plastiktüte gebeugt haben.
Eine Zeugin hat kurz vor nach der Explosion ein Gespräch in der Nähe des Tatorts gehört. Einer der Beteiligten hat ihrer Aussage nach gerufen: "Ich wollt's nicht, ich kann nichts dafür, bringt's mich um."
1984. Unter anderem auf Grund der staatsanwaltschaftlich festgestellten Verbindungen Köhlers zur Wehrsportgruppe Hoffmann wird die "Einzeltäterthese" von vielen angezweifelt. Kritiker sind z.B. Herta Däubler-Gmelin (SPD, Ex-Bundesjustizministerin), Ignaz Platzer (Opfer des Attentats) - er verlor bei der Explosion zwei Kinder, Ulrich Chaussy (Journalist) und Werner Dietrich (Rechtsanwalt) - er kämpft im Auftrag von Attentatsopfern für eine Wiederaufnahme. Diese wird jedoch in diesem Jahr vom Generalbundesanwalt Rebmann in Karlsruhe abgelehnt.
Chaussy spricht auch mit Gerd Ester (Sprengstoffexperten des BKA). Dieser hat mit Kollegen die Bombe rekonstruiert und zur Explosion gebracht. Ihr Ergebnis war dass die Hände Köhlers durch die Detonation atomisiert werden mussten. Daher könne es keine Hand Köhlers geben, die man hätte finden können.
9. Oktober 1984. Hans Langemann (Ex-Abteilungsleiter beim Bayerischen Verfassungsschutz) wir zu einer Freiheitsstrafe von 9 Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er vertrauliche Informationen zur BND-Operation Eva in die Zeitschrift konkret weiter gegeben hat. Vor einem erwarteten höheren Strafmaß rettete ihn nur ein medizinisches Gutachten, das ihm bescheinigte, er leide unter starken Stimmungsschwankungen, Depressionen, Weinkrämpfen und Gedächtnislücken.
Bei der Aufklärung zum Oktoberfestattentat hat Langemann alles getan um die Einzeltätertheorie zu verfestigen.
1987. Auf Bitten der Hinterbliebenen werden auf dem "Denkmal für die Wiesn-Attentat-Opfer"die Namen der getöteten Opfer eingraviert:
1997. Die letzten Asservate vom Tatort werden vernichtet. Darunter auch Splitter der Bombe und Körperteile, die keinem der Opfer zugeordnet werden konnten. Ein Gentest wurde nicht gemacht.
2004. Der Historiker Daniele Ganser von der ETH Zürisch veröffentlicht Forschungsergebnisse die darauf hindeuten dass die 1990 aufgedeckte Stay-Behind-Organisation Gladio in das Attentat involviert war.
2005. Zum 25. Jahrestag des Anschlags setzt sich ein breites Bündnis aus Organisationen, Gewerkschaften und Einzelpersonen, dabei auch mehrere Stadträte aus München sowie Landes- und Bundespolitiker der SPD für eine Wiederaufnahme der Ermittlungen ein. Zu ihren Hauptkritikpunkten zählt, dass zahlreiche Zeugenaussagen, die auf eine Beteiligung weiterer Personen hinwiesen, in den Abschlussberichten der Soko Theresienwiese sowie der Bundesanwaltschaft nicht berücksichtigt wurden. Die Bemühungen bleiben jedoch wieder ohne Erfolg. Sie finden politisch keine Mehrheit und werden vom BKA zurückgewiesen.
26. September 2005. Hans Roauer wurde bei dem Attentat schwer verletzt. Er musste danach 92 Operationen über sich ergehen lassen. Dennoch stecken immer noch Splitter der Bombe in seinem Bein. Zudem musste er offenbar jahrelang bei den Behörden um etwas Hilfe betteln.
2008. Die Anlage 2008 mit dem "Denkmal für die Wiesn-Attentat-Opfer" wird auf Antrag einzelner Stadträte umgestaltet. Hinter der Stele war eine Natursteinwand und ein Blumenbeet. Diese wird durch eine kugelige Wandschale aus Stahl, gestaltet von dem Bildhauer Friedrich Koller, mit einer Höhe von 2,7 Metern ersetzt. Die Oberfläche weist Zerstörungen wie nach einer Explosion auf. Diese sollen die durch das Attentat verursachten Verletzungen symbolisieren. Die Stele wird im Zentrum eines in den Bodenbelag eingeschriebenen Kreises mit einem Durchmesser von 6,10 Metern platziert.
2008. Tobias von Heymann (Investigativjournalist) macht Akten der DDR-Staatssicherheit bekannt, in denen regelmäßige Funkkontakte zum Bundesnachrichtendienst aus Lembkes Wohnort dokumentiert sind. Die Stasi hat diese Funkkontakte einer staatlichen Stay-behind-Organisation namens „Gruppe 27“ zugeordnet. Auf diese Dokumente stützte der Schweizer Historiker Daniele Ganser 2004 seine Vermutung, es habe sich um eine Untergruppe einer europaweiten Geheimarmee gehandelt, deren italienischer Zweig „Gladio“ in Italien 1990 aufgedeckt worden war. Diese Untergruppe könne auch am Oktoberfestattentat beteiligt gewesen sein.
Im selben Jahr berichtet Tobias von Heymann auch von zwei Mitgliedern der verbotenen Wehrsportgruppe Hoffmann, die wahrscheinlich oder bewiesen zum Umfeld Köhlers gehört und eine Beteiligung an den Attentaten behauptet hatten. Die eine Person war ein gewisser Stefan Wagner. Dazu der Autor Tobias von Heymann: „Am 2. August 1982 lieferte er sich nach einer Schießerei mit Geiselnahme eine stundenlange Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dabei legte er gegenüber Geiseln eine Art Geständnis ab und bezichtigte sich selbst der Teilnahme am Münchner Attentat. Dann erschoss er sich – ähnlich wie bei einem Amoklauf.“ Der andere Mann war Walter Ulrich Behle, ein V-Mann des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen, der zur Zeit der Bombenexplosion an einer Überführung von Geländewagen in den Nahen Osten, allem Anschein nach für die PLO, teilnahm. Dieser hatte sich im Oktober 1980 nach Damaskus abgesetzt und äußerte dort in einem glaubhaft bezeugten Gespräch gegenüber Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der Wehrsportgruppe Hoffmann, folgendes: „Ja, deswegen kann ich nicht mehr nach Deutschland zurück, wir waren das selbst.“
Als Motiv für den Anschlag vermutet der recherchierende Autor Tobias von Heymann, dass die Täter eine False-flag-Aktion beabsichtigten: Sie wollten den Anschlag linksextremen Terroristen in die Schuhe schieben und so die Politik der sozialliberalen Koalition bei der Bundestagswahl am 5. Oktober 1980 angreifbar machen. Die Nutznießer wären damit die Unionsparteien und ihr Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß gewesen. Entsprechende politische Reaktionen verebbten jedoch schnell, als im Zug der Ermittlungen klar wurde, dass Köhler als Täter gelten konnte und der rechten Szene zugehörig war.
Juni 2009. Die Bundestagsfraktion "Bündnis90/Die Grünen" stellt eine Kleine Anfrage im Bundestag mit dem Titel "Oktobefest-Attentat - Stasi-Notizen und Indizien betreffend Beteiligung der "Wehrsportgruppe Hoffmann" sowie Verbindungen zu "Gladio". In 48 Einzelfragen beziehen sich die Abgeordneten auf Notizen im Archiv der "Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen", die durch das Buch "Die Oktoberfest-Bombe" des Journalisten Tobias von Heymann publik geworden waren.
Der schwarzgelden Bundesregierung wurde u.a. die Frage nach einem Zusammenhang zwischen dem Oktoberfestattentat und dem Anschlag von Bologna am 2. August 1980 gestellt. Auch nach der "Aktion Wandervogel" wurde gefragt. Laut Aufzeichnungen der Stasi haben die Verfassungsschutzämter von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die später tatverdächtige Wehrsportgruppe Hoffmann bereits 22 Stunden vor dem Anschlag intensiv beobachtet.
22. Juni 2009. Die Schwarzgeldregierung antwortet auf die Kleine Anfrage, dass ihr die meisten Tatsachen bekannt wären, es aber keine neuen Erkenntnisse gäben. Die Beantwortung vieler Fragen, die den Geheimdienstbereich tangieren werden mit dem Hinweis abgelehnt, dass man grundsätzlich keine Fragen beantworten würde, welche die Arbeit der Nachrichtendienste des Bundes beträfen - respektive nur dem dafür zuständigen parlamentarischen Kontrollgremium antworten würde. Zu Angelegenheiten der Bundesländer äußere man sich zudem grundsätzlich nicht.
2010. Es werden Briefe bekannt nach denen Lauterjung um 1965 beim rechtsextremen Bund Heimattreuer Jugend (BHJ) „Zweiter Bundesführer“ und „Standortführer“ gewesen ist. Er war von anderen BHJ-Leitern als vom Verfassungsschutz eingeschleuster Provokateur und V-Mann verdächtigt und ausgeschlossen worden. Er wurde dann Mitglied im Berliner SDS. Journalisten sowie Werner Dietrich (Rechtsanwalt der Attentatsopfer) vermuten daraufhin, er könnte 1980 einen Behördenauftrag gehabt haben, Köhler zu beschatten. Ermittler waren jedoch weder seinen Hinweisen auf mögliche Mittäter noch seinen eigenen Verbindungen zur rechtsextremen Szene nachgegangen.
2010. Anwälte von Opfern fordern neue DNA-Analysen der Asservate vom Tatort; dazu gehören Splitter der Bombe und Teile einer Hand, die keinem der Opfer zugeordnet werden konnte und deshalb als Hinweis auf einen Mittäter gilt.
Das Bundeskriminalamt teilt daraufhin mit, dass alle Asservate 1997 vernichtet wurden. Dieses Vorgehen sei üblich, da der Fall aufgeklärt gewesen wäre und alle Ermittlungen nach Mittätern ergebnislos geblieben seien. Zu den vernichteten Asservaten gehörten auch 47 Zigarettenkippen aus den Aschenbechern von Köhlers Auto, die zu sechs verschiedenen Sorten gehörten – teils mit, teils ohne Filter; dies spricht dafür, dass auch jemand anderes in Köhlers Auto geraucht hatte.
26. September 2010. Joachim Herrmann (CSU - Innenminister) ist der erste Vertreter der an dem Gedenktag zum Oktoberfestattentat teilnimmt.
November 2011. Der Münchner Stadtrat fordert nach Bekanntwerden der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) eine erneute Aufnahme der Ermittlungen.
Oktober 2011. Der Spiegel berichtet, dass den Behörden damals schon bekannt war, dass Köhler "fest in einem Milieu militanter Neonazis verwurzelt" war, welche wiederum "teils intensive Kontakte zu CSU-Funktionären" hatten. Etwa 46.000 Blatt bisher unveröffentlichter Ermittlungsakten sollen auch auf "ein rechtsterroristisches Motiv des Täters" hindeuten. Köhler soll vor dem Anschlag zur Bundestagswahl geäußert haben, man könne doch einen Bombenanschlag in Bonn, Hamburg oder München verüben und den Linken in die Schuhe schieben damit der Strauß gewählt wird.
April 2013. Andreas Kramer (Historiker aus Duisburg) sagt vor dem Luxemburger Kriminalgericht im Prozess um die Bombenlegeraffäre unter Eid aus, sein im November 2012 verstorbener Vater habe das Oktoberfestattentat und weitere Attentate im Rahmen seiner Tätigkeit für den Bundesnachrichtendienst eingefädelt.
Der Bundeswehr Hauptmann Kramer Senior hat demnach den Sprengstoff mit Hilfe des niederländischen Militärgeheimdienstes aus US-Beständen beschafft, den Bau der Bombe überwacht und den Köhler als Attentäter angeworben.
Die Aussage wurde von der vorsitzenden Richterin als "abenteuerlich" bezeichnet. Materielle Belege für die Behauptungen konnte Kramer nicht vorlegen. Seine Aussagen sollen auf ausführlichen Gesprächen mit seinem Vater beruhen.
Von Verwandten wird Kramer als notorischer Lügner bezeichnet. Tobias von Heymann, Autor von Die Oktoberfestbombe, hält Kramers Aussagen für „völlig unglaubwürdig“, viele seien „eindeutig falsch“.
Mai 2013. Der Generalbundesanwalt nimmt Prüfungen bezüglich der Aussagen Kramers auf.
11. Juni 2013. Barbara Stamm (CSU - Präsidentin des Bayerischen Landtags) lädt die Landtagsabgeordneten und Medienvertreter zu einer Vorführung des Films "Der Blinde Fleck - Täter. Attentäter. Einzeltäter" in den Plenarsaal des Bayerischen Landtags. Unter dem Eindruck des Films gesteht Joachim Herrmann (Innenminister von Bayern) ein, dass es bei den Ermittlungen im Jahr 1980 erhebliche Fehler gab und sagt auf einer anschließenden Podiumsdikussion zu, die Akteneinsicht zu ermöglichen.
Juli 2013. Innenminister Joachim Herrmann kündigt an, dass die Opferanwälte Einblick in die Akten bekommen sollen.
Herbst 2013. Die Spurenakten zum Attentat werden vom Bayerischen Landeskriminalamt aufbereitet.
Dezember 2013. Werner Dietrich (Anwalt mehrere Opfer) bekommt erstmals Einsicht in alte Spurenakten des Bayerischen Landeskriminalamts. Etwa 8000 Seiten.
Anfang 2014. Der BND stellt einen Teil der Akten zum Attentat dem Bundesarchiv zur Verfügung. Dort ist es offenbar unter der Bezeichnung B206/3009 für jedermann einsehbar. Ein Teil der Akte bleibt jedoch weiterhin geheim.
Januar 2014. Karlheinz Hoffmann (Gründer der Wehrsportgruppe Hoffmann) stellt bei der Kriminalpolizei Bamberg Anzeige gegen Walter Ulrich Behle (Ex-V-Mann des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen). Er ist offenkundig von der Diskussion die durch den Film "Der blinde Fleck" entstanden ist beunruhigt.
In nun erstmals von der Redaktion Kontrovers veröffentlichten Akten zum Attentat vom BND deuten sich Kontakte der Wehrsportgruppe Hoffmann zu rechtsradikalen Gruppierungen in Italien an.
Juni 2014. Innenminister Joachim Herrmann räumt erstmals ein, dass in den ihm unterstellten Behörden noch nicht ausgewertete Akten zum Attentat und der Wehrsportgruppe lagern.
September 2014. Aufgrund neuer Zeugenaussagen, die der Rechtsanwalt Werner Dietrich gesammelt und bekannt gemacht hat, prüft die Generalbundesanwaltschaft die Wiederaufnahme der Ermittlungen. Dafür sprach sich zuvor auch Bundesjustizminister Heiko Maas aus, der dazu auf Versäumnisse bei der Aufklärung der NSU-Morde hinwies. Die Fraktionen von SPD und Grünen im Bayerischen Landtag erwägen die Einsetzung einer parlamentarischen Prüfungskommission, falls die Wiederaufnahme der Ermittlungen erneut abgelehnt werden sollte. Auch Dietrich bemüht sich anlässlich des Jahrestags des Attentats am 26. September 2014 um eine Wiederaufnahme.
9. Oktober 2014. Der TV-Politk-Krimi "Der blinde Fleck" beleuchtet das Oktoberfestattentat und kommt am Ende zu der Frage ob die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zu verhindern gewesen wären, wenn Polizei und Geheimdienste aus den damaligen Fehlern gelernt hätten.
11. Dezember 2014. Generalbundesanwalt Harald Range beim Bundesgerichtshof nimmt die Ermittlungen wieder auf "Mord verjährt nicht". Laut Presseberichten steht hierbei die Aussage einer Zeugin im Vordergrund, die seinerzeit bei einem Rechtsextremisten Flugblätter gesehen haben will, auf denen der Name Gundolf Köhlers genannt wurde – zu einem Zeitpunkt, als dieser von der Polizei noch gar nicht bekanntgegeben worden war, so dass es Mittäter oder zumindest Mitwisser gegeben haben müsste. Damals sei die Zeugin nach eigenen Angaben von der Polizei aber nicht ernst genommen worden. Die Ermittlungen wurden auf das BKA übertragen.
Am Tag nach dem Attentat sollte die Frau offenbar einem Mann in einem Münchner Aussiedlerheim Sprachunterricht geben. Als sie ihren Mantel in den Schrank hängen will, sieht sie Flugblätter mit dem Namen „Köhler“, der „als Märtyrer der Bewegung“ gestorben sei. Der Name Köhler ist erst später am Abend öffentlich. Jemand muss deshalb zuvor von Köhlers Plan gewusst haben. Der Mann, es soll sich um einen bekannten Rechten handeln verabschiedet sich damit dass er nun nach Argentinien gehen würde. Zwischenzeitlich soll er wieder in Deutschland sein. Der Bundesanwaltschaft ist der Mann und seine Adresse laut Süddeutscher Zeitung bekannt.
Zu Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten, der bis dahin federführend das Thema Oktoberfest bearbeitet hat kommt noch Stephan Stolzhäuser ein ehemaliger Richter aus Bayern dazu. Das Referat umfasst nun insgesamt fünf Juristen. Die Ermittlungen werden - wie bereits 1980 - beim Bayerischen Landeskriminalamt geführt. Dort arbeiten 21 Polizisten in einer Sonderkommission (Soko).
4. Januar 2015. Harald Range (Generalbundesanwalt) fordert von den Geheimdiensten die Herausgabe aller Akten mit Informationen über das Attentat. Offenbar sollen vor allem Unterlagen des Bundesnachrichtendienstes und des Bundesamts für Verfassungsschutz überprüft werden, die bei den bisherigen Ermittlungen noch nicht oder nur unzureichend kriminalistisch ausgewertet wurden.
4 Februar 2015. Die Aussage einer neuen Zeugin wird bekannt. Die zum Zeitpunkt des Attentats 20jährige Krankenschwester erinnert sich, dass sich ein Mann im Ost-Klinikum in Hannover behandeln ließ, der einen zerschmetterten Unterarm hatte und keine Hand mehr. Es war einer ihrer ersten Patienten, direkt nach der Prüfung Anfang September 1980.
Laut der Zeugin versuchte sie ihn zu trösten. Sie wunderte sich jedoch dass dieser keinen Trost wollte. Er weigerte sich etwas zur Ursache der Verletzung zu sagen. Der Mann habe auf Fragen nicht reagiert, er wäre jedoch wie ein Held, geradezu gut gelaunt am Bett gesessen und nach 5 bis 6 Tagen als noch nicht einmal die Fäden gezogen waren verschwunden.
12. Februar 2015. Die Bundesregierung antwortet auf eine kleine Anfrage der Linkspartei, dass die im Zusammenhang mit dem Oktoberfestattentat angelegten Geheimdienstakten von BND, Verfassungsschutz und MAD dem Bundestag nicht zugänglich gemacht werden. Die Informationen sind laut Günter Krings (Staatssekretär im Bundesinnenministerium) "so sensibel, dass selbst ein geringfügiges Risiko des Bekanntwerdens unter keinen Umständen hingenommen werden kann". Die Aufdeckung der Identität von Quellen, die sich in einem "extremistischen und gewaltbereiten Umfeld bewegen", soll dazu führen können, "dass das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit der jeweiligen Personen gefährdet wäre." Auf die Frage warum nicht wie in anderen Fällen üblich die betreffenden Stellen einfach geschwärzt werden gibt es von Krings keine Antwort.
Ob die Bundesanwaltschaft Zugang zu diesen Akten hat ist bisher nicht klar.
Während dessen hält Max Strauß, der Sohn von Franz Josef Strauß, einen Auftrag der italienischen Geheimloge Propaganda Due (P2), die in Italien eine wichtige Rolle in den Stay-Behind-Aktivitäten spielte, für wahrscheinlicher als eine einsame Tat eines Geologiestudenten. Max Strauß war damals über seinen Vater in Lagebesprechungen eingebunden.
7. April 2015. Das Bundesjustizministerium antwortet auf eine neuerliche Anfrage der Grünen: Die Regierung sei "nach wie vor der Auffassung, dass Fragen zu Art und Weise der Quellenführung sowie zur V-Leute-Eigenschaft von Personen - auch wenn es sich um zeitlich weit zurückliegende Vorgänge handelt - zum Schutz der Funktionsfähigkeit der Nachrichtendienste nicht beantwortet werden können".
Die Grünen im Bundestag wollen nun aus Protest gegen die Verweigerungshaltung vor das Verfassungsgericht in Karlsruhe ziehen, um Informationen über V-Leute zu erstreiten.
4. Mai 2015. Die Soko beim Bayerischen Landeskriminalamt bekommt den namen "Soko 26. September". Sie zieht gerade in die Wagmüllerstraße im Münchner Stadtteil Lehel. In dem Haus residierte seinerzeit bereits Edmund Stoiber als Sonderberater der EU-Kommission zur besseren Rechtsetzung. Laut Frauke Köhler (Sprecherin des Generalbundesanwalts) gehört der Soko kein einziger Ermittler von 1980 mehr an. Bisher schweigt die Bundesstaatsanwaltschaft zum Ermittlungsstand. Für Ende des Jahres wird vom Generalbundesanwalt ein "erstes aussagekräftiges Zwischenresümee" angekündigt.
19. Mai 2015. Die Fraktionen von Grünen und Linken reichen zusammen eine Klage am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Sie werfen der Bundesregierung Auskunftsverweigerung vor und wollen prüfen lassen, ob V-Leute des Verfassungsschutzes Informationen über das Attentat auf das Münchener Oktoberfest am 26. September 1980 hatten.
22. Mai 2015. Die Bundesanwaltschaft und das Bayerische Landeskriminalamt bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe bei den Aufklärungen. Es werden Zeugen gesucht, die das Attentat auf der Münchner Theresienwiese beobachtet haben oder sonstige Angaben zum Anschlag machen können. Zudem sind auch Bilder und Filmaufnahmen vom Ort des Anschlags von Interesse.
22. Juni 2015. Laut Aussage eines Zeugen, der selbst eine Sprengausbildung bei der Bundeswehr erhalten hat, explodierte am Rande der Festwiese ein weiterer Sprengsatz. Er kann die Umstände der Explosion genauestens beschreiben. Die Aussage hat er bereits im Jahr 1980 gemacht. Ernst genommen wurde sie damals jedoch nicht. Auch ein Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann berichtete damals von einer weiteren Bombe.
Zudem soll laut Süddeutscher Zeitung ein neuer Zeuge aufgetaucht sein. Auch Reste der zerstörten Bombe und des Papierkorbs, indem die Bombe explodiert war wurden offenbar gefunden. An einem der Stücke sollen sich sogar noch Schmauchspuren befinden.
10. Juli 2015. Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) möchte dass das "Oktoberfest heute nicht mehr mit solchen Problemen belastet" wird. Es wäre doch bekannt dass es in den Achtzigerjahren rechtsextreme Morde und Gruppierungen wie die "Wehrsportgruppe Hoffmann" ... gegeben habe ... "Da brauche ich mir doch jetzt keine Gedanken mehr machen, ob die am Oktoberfest-Attentat beteiligt war oder nicht".
17. September 2015. Den Mann, in dessen Spind laut Aussage einer Zeugin Pistolen und Flugblätter gefunden wurden hat die Soko "26. September" zwischenzeitlich offenbar ausfindig gemacht. Er war in Südamerika wie von der Zeugin ausgesagt. Jedoch nicht in Argentinien, sondern in Brasilien. Auch nicht im Herbst 1980 sondern erst Anfang 1982. Rechte Ansichten will er nicht gehabt haben. Laut seiner Aussage wollte er die Zeugin damit nur reizen. Flugblätter hätte er nie gesehen, es soll keinen Spind gegeben haben. In einer Ausgabe der Münchner Abendzeitung von 1980 wird kritisiert, dass die Aussiedler keine Schränke haben. Daher habe er seine Sachen unter dem Bett verstauen müssen.
In der Zwischenzeit gibt es offenbar 236, teilweise gewichtige, neue Spuren. Von der Soko wurden 500 Akten abgearbeitet und mehr als 100 Zeugen vernommen.
26. September 2015. Bis heute hat kein Opfer an einem der Gedenktage zum Oktoberfestattentat gesprochen. Die Stadt versucht jedoch die Betroffenen mehr einzubinden und lädt am Jahrestag zu einer Podiumsdiskussion ins Rathaus ein. Dort werden Werner Dietrich (Opferantwalt) und Journalist Ulrich Chaussy (Journalist) sprechen. Auch zwei Betroffene sollen dort zu Wort kommen.
Oktober 2015. In ihrer Untersuchung Die Partisanen der NATO. Stay-Behind-Organisationen in Deutschland 1946–1991 stellen Erich Schmidt-Eenboom und Ulrich Stoll nach der Auswertung neu zugänglich gewordener Dokumente fest, dass es „bis heute keine belastbaren Belege für eine Verbindung zwischen der Stay-Behind-Organisation und den Attentätern von München“ gibt. Zudem sei es „nach Aktenlage unwahrscheinlich, dass Heinz Lembke ein vom BND geführter SBO-Agent war“.
Dezember 2015. Die Bundesanwaltschaft teilt in einem Zwischenbericht mit, dass die Aussagen zu keinen konkreten Ermittlungsergebnissen geführt hätten: Die Angaben der ersten Zeugin hätten sich nicht bestätigt. Sie habe das fragliche Flugblatt wohl erst ein Jahr nach dem Attentat gesehen, als Köhlers Name bereits allgemein bekannt war. Die Ermittlungen zu dem Unbekannten mit der Unterarmverletzung hätten ebenfalls nichts ergeben.
April 2016. Die Bundesregierung teilt auf Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner mit, dass bislang lediglich der Bundesnachrichtendienst, nicht aber das Bundesamt für Verfassungsschutz, seine Akten dem Generalbundesanwalt zur Verfügung gestellt habe, welches jedoch laut Bundesregierung über den größten Teil der fraglichen Meldungen verfügt.
8. Juni 2016. Der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats beschließt, dass das oftmals übersehene Mahnmal ans Wiesn-Attentat künftig auf allen städtischen Plänen fürs Oktoberfest eingezeichnet werden soll. Zudem soll auch eine Tafel mit Informationen über das Attentat mit 13 Toten angebracht werden. Wie die Aufschrift im Detail lauten soll wird von einer Arbeitsgruppe geklärt.
15. September 2016. Der Verfassungsschutz hat laut einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken von den 35 Akten bisher 14 "tabellarische Inhaltsübersichten an die Bundesstaatsanwalt in Karlsruhe geliefert. Die restlichen 21 sollen "demnächst" geschickt werden.
Bisher haben die Ermittler mehr als 100 Augenzeugen und 190 damalige Polizisten erneut vernommen. Mehr als 400 neue Beweisgegenstände wurden untersucht, 157.000 Aktenseiten zusammengetragen. Mageres Zwischenfazit: Ein „stimmiges Gesamtbild“ ergebe sich nicht.
6. Dezember 2016. Werner Dietrich (Opferanwalt) beantragt die Entbindung des im Jahr 2014 eingesetzte Leiter der bayerischen Sonderkommission zum Oktoberfest-Attentat von 1980 weil gegen diesen und fünf weitere Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) im Zusammenhang mit einem V-Mann-Einsatz in der Rockerszene ermittelt wird. Es geht dabei um den Verdacht der Strafvereitelung im Amt, Urkundenunterdrückung und Falschaussagen.
In der V-Mann-Affäre beim LKA ist bereits im Februar ein Beamter vom Dienst suspendiert worden. Er war in der Nürnberger LKA-Außenstelle Kontaktmann eines V-Mannes im Rockermilieu und soll dessen Straftaten bei den Bandidos gedeckt haben. Es ging etwa um den Diebstahl von teuren Minibaggern in Dänemark zum Verkauf in Südosteuropa.
19. Dezember 2016. Der bisherige Leiter der Sonderkommission wird abgelöst. In einem Schreiben der Bundesanwaltschaft an Dietrich heißt es dazu: "Die bisherige Ermittlungsarbeit des Bayerischen Landeskriminalamtes ist in keiner Weise zu beanstanden ... Sie lässt insbesondere keine Anhaltspunkte für eine 'Befangenheit' oder 'Voreingenommenheit' erkennen." Das gelte auch für die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Leiter der Soko.
17. Mai 2017. Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ widmet sich den Hintergründen des Falles:
7. November 2017. In Nürnberg müssen sich sechs Beamte des bayerischen Landeskriminalamtes vor Gericht im Saal 600 verantworten. Dort, wo sich nach 1945 die NS-Kriegsverbrecher verantworten mussten. Sie haben mit einem V-Mann zusammengearbeitet, der die Rockerbande Bandidos ausspionieren sollte. Dabei sollen sie selbst Straftaten begangen haben. Es geht unter anderem um Strafvereitelung im Amt und Betrug. Unter den Angeklagten ist auch Mario H. (Ex-Chef der Sonderkommission von 2015).
April 2018. Der Stadtrat beschließt, für die Opfer einen Fonds mit damals 50 000 Euro einzurichten um das Leid zu lindern und zum Beispiel Therapien zu bezahlen. Noch fast vier Jahrzehnte nach dem Attentat haben Überlebende und Hinterbliebene mit den Folgen zu kämpfen. Viele sind traumatisiert, die Gebrechen der damals Verletzten werden mit zunehmendem Alter schlimmer. Der Hilfsfonds wird von der Opferberatungsstelle Before verwaltet.
29. September 2018. Bei einem Streit auf dem Münchner Oktoberfest wird ein Mann im Außenbereich des Augustiner-Festzeltes tödlich verletzt. Der Täter flüchtet.
17. Juli 2019. Der Verwaltungs- und Personalausschuss Münchens stimmt einstimmig einem Antrag zu, nochmals 50 000 Euro für den Hilfsfonds bereitzustellen.
Von Seiten des Freistaates gibt es kein Geld für die Betroffenen des Anschlags. Erst vor knapp zwei Wochen hat der Innenausschuss des Landtags mit den Stimmen von CSU, Freien Wählern und AfD einen Antrag der Grünen abgelehnt. CSU-Vertreter argumentierten, dass noch Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zum Oktoberfestattentat liefen. Diesen wolle man nicht vorgreifen. Die Grünen haben gefordert, einen eigenen bayerischen Hilfsfonds aufzulegen. Auch vom Bund gibt es vermutlich kein Geld.
Bilder aus Wikimedia-Commons
Etwa 25 Meter vom Tatort entfernt, weit außerhalb des Suchkreises der Polizei tritt ein Polizist beim Regeln der an- und abfahrenden Rettungswagen auf etwas Schwammiges, Weiches. Als er dieses mit der Fußspitze dreht stellt er fest dass es das Fragment einer Hand ist. Die Blutgruppe ist nicht mehr zu bestimmen. Es kann jedoch ein Fingerabdruck gesichert werden. Dieser Fingerabdruck findet sich jedoch nicht im Wagen, mit dem Köhler an den Tatort gefahren ist und auch nicht in seinem Zimmer. Sondern nur an ein paar Studienunterlagen. Für die Ermittler ist das dennoch der Beweis, dass die Hand zu Köhler gehörte.
Renate Martinez ist Mitarbeiterin im Papierhandel. Sie hat vor, auszuwandern und möchte mit einem Bummel über das Oktoberfest Abschied nehmen. Sie befindet sich am Ausgang, als sie die Druckwelle von hinten trifft. Fast gleichzeitig kann sie den Feuerschein sehen. "Ich bin geflogen, und noch im Fliegen habe ich gedacht: Das werden sie den Linken in die Schuhe schieben.« (Es war ein Alptraum, SZ vom 12.12.2014).
Das Bayerische Landeskriminalamt bildet danach eine Sonderkommission „Theresienwiese“ mit zunächst 50 Beamten, die die Spurensicherung und Befragung von Zeugen durchführen. Die Ermittler finden nahe dem Explosionszentrum den Bundespersonalausweis von Gundolf Köhler mit seinem Wohnsitz in Donaueschingen und seinen Studentenausweis. Sein Name ist im NADIS-Computer als Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann verzeichnet. 1977 hatte er Karl-Heinz Hoffmann geschrieben, er wolle eine Ortsgruppe der WSG in Donaueschingen gründen.
Köhler hatte auch Kontakt zu einer Gruppe um den damaligen Neonazi Odfried Hepp, die während des Attentats im Libanon war und deren Mitglieder zu dieser Zeit für ein paar Tage als entführt galten. Informationen zu dieser Gruppe und den Umständen im Libanon stehen in den Spurenakten, werden aber nie weiterverfolgt.
Der Hauptzeuge Frank Lauterjung, der auch aus Köhlers Heimatort Donaueschingen kommt, gibt in mindestens 5 Befragungen an, dass Köhler etwa 30 Minuten vor der Explosion angeregt mit zwei Männern in grünen Parkas diskutiert habe und ihn dann im Eingangsbereich des Oktoberfestes minutenlang beobachtete.
Köhler habe eine weiße Plastiktüte mit einem zylinderförmigen schweren Gegenstand und einen kleinen Koffer getragen und die Tüte in einen Papierkorb gestellt. Er, Lauterjung, habe sich wegen eines „unguten Gefühls“ zu Boden geworfen. Dann sei die Bombe explodiert. Lauterjung konnte den toten Köhler anhand Kleidungsresten identifizieren. Als Grund seiner genauen Täterbeobachtung nannte er, er habe als Homosexueller Sexpartner gesucht.
Andere Zeugen bestätigten, sie hätten nach der Explosion wenige Meter entfernt einen kleinen Koffer gesehen. Andere Zeugen bestätigen, sie hätten nach der Explosion wenige Meter entfernt einen kleinen Koffer gesehen. Dieser bleibt jedoch unauffindbar.
Von den Ermittlern wird Lauterjung anfangs als sehr glaubwürdig eingestuft weil er viele weitere überprüfbare Details genau beschreibt. Die Ermittler versucht ihn mehrfach zu einer Änderung seiner Aussage zu bewegen.
Eine Zeugin sagt aus, Köhler und ein weiterer Mann hätten sich kurz vor der Explosion gegenübergestanden, beide mit den Händen an einem weißen Gegenstand, und offenbar daran gezerrt. Der Gegenstand sei in die Luft geflogen, dann sei es zur Explosion gekommen. Im selben Moment habe sie noch die Beine eines der Männer weglaufen sehen. Kurz nach der Explosion habe sie einen Dialog zweier Männer nahe der Leiche Köhlers gehört, in dem einer der Beteiligten gerufen habe: „Ich wollt’s nicht, ich kann nichts dafür, bringt’s mich um.“
1980 bis 1985. Beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) machen insgesamt fünf Quellen Angaben zum Oktoberfestattentat. Das BfV legt seine Erkenntnisse zum Oktoberfestattentat chronologisch in der Sachakte "Sprengstoffanschlag (Oktoberfestattentat) am 26. September 1980" ab. Diese Akte wurde bis Anfang 2015 offenbar weder thematisch untergliedert noch vernichtet.
27. September 1980. Zwei inhaftierte Rechtsextremisten gestehen den Ermittlern: Der rechtsextreme Waffenexperte Heinz Lembke habe den „Deutschen Aktionsgruppen“ im August 1980 militärischen Sprengstoff und Zünder gezeigt und angeboten, sie in deren Gebrauch auszubilden. Er habe auch von Waffendepots im Wald gesprochen. Nach einer ergebnislosen Hausdurchsuchung bei Lembke am 29. September wird diese Spur nicht weiterverfolgt. Lembke wird nicht verhört.
27. September 1980. Wegen des begründeten Verdachts einer terroristischen Gruppentat übernimmt Generalbundesanwalt Kurt Rebmann die Leitung der Ermittlungen. Die Ermittlungsarbeit macht die 50 Mann starke Sonderkommission Theresienwiese des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA).
27. September 1980. Gladio war eine paramilitärische Geheimorganisation von NATO, CIA und MI6 während des Kalten Krieges. Die Mitglieder, die zu einem erheblichen Teil aus Neonazis und Rechtsextremisten bestanden haben sollen, sollten nach einer sowjetischen Invasion Westeuropas Sabotage- und Guerillaoperationen durchführen. Sie existierte etwa von 1950 bis Anfang der 1990er Jahre. Laut Eckard von Klaedden (CDU, Staatssekretär) wurden die deutschen Gladio-Einheiten vom BND im September 1991 aufgelöst.
Im November 1990 hörte sich das laut Lutz Stavenhagen (Staatsminister) noch anders an. Im Namen der Regierung Kohl sagte er dass es in Deutschland nie Gladio-Einheiten gegeben habe.
Mit dem Attentäter Gundolf Köhler waren Raymund Hörnle und Sibylle Vorderbrügge, Mitglieder der rechtsextremen terroristischen Vereinigung "Deutsche Aktionsgruppen" befreundet. Bereits einen Tag nach dem Oktoberfest sagten diese beiden aus, dass Heinz Lembke (Rechtsextremist) ihnen Waffen, Sprengstoff und Munition angeboten haben. Er soll auch von umfangreichen Waffendepots erzählt haben und dass er Personen im Gebrauch von Sprengstoff ausbilde.
Die Staatsanwaltschaft ging diesen Hinweisen jedoch erst nach, als Waldarbeiter fast ein Jahr später durch Zufall eines der Waffendepots entdeckten. Im Untersuchungsgefängnis offenbarte Lembke die Lage seiner 33 Waffen- und Sprengstoffdepots bei Uelzen in der Lüneburger Heide. Sie enthielten u.a. automatische Waffen, 14.000 Schuss Munition, 50 Panzerfäuste, 156 Kg Sprengstoff, 230 Sprengkörper und 258 Handgranaten.
Laut Daniele Ganser deuten die Menge und Qualität der gefundenen militärischen Ausrüstung auf eine Verbindung von Lemke zu Gladio hin. Geklärt wurde dies allerdings nicht. Am 1. November 1981, ein Tag vor seiner Vernehmung durch einen Staatsanwalt, wurde er in seiner Gefängniszelle erhängt aufgefunden. Zuvor hatte er die Abgabe von umfangreichen Erklärungen über seine Hintermänner angekündigt.
Kurz nach dem Tod Lembkes wurden die Ermittlungen in dieser Richtung eingestellt und die Verbindungen zum Oktoberfestattentat nicht mehr weiter verfolgt. Lembke soll laut den "Ermittlern" ein Einzelgänger gewesen sein, der die Waffendepots aufgrund seiner Furcht vor einer sowjetischen Invasion angelegt habe. Ein anonymer Autor vom österreichischen Verteidigungsministerium merkte damals an, dass diese Interpretation zu bezweifeln sei:
Im November 1990 hörte sich das laut Lutz Stavenhagen (Staatsminister) noch anders an. Im Namen der Regierung Kohl sagte er dass es in Deutschland nie Gladio-Einheiten gegeben habe.
Mit dem Attentäter Gundolf Köhler waren Raymund Hörnle und Sibylle Vorderbrügge, Mitglieder der rechtsextremen terroristischen Vereinigung "Deutsche Aktionsgruppen" befreundet. Bereits einen Tag nach dem Oktoberfest sagten diese beiden aus, dass Heinz Lembke (Rechtsextremist) ihnen Waffen, Sprengstoff und Munition angeboten haben. Er soll auch von umfangreichen Waffendepots erzählt haben und dass er Personen im Gebrauch von Sprengstoff ausbilde.
Die Staatsanwaltschaft ging diesen Hinweisen jedoch erst nach, als Waldarbeiter fast ein Jahr später durch Zufall eines der Waffendepots entdeckten. Im Untersuchungsgefängnis offenbarte Lembke die Lage seiner 33 Waffen- und Sprengstoffdepots bei Uelzen in der Lüneburger Heide. Sie enthielten u.a. automatische Waffen, 14.000 Schuss Munition, 50 Panzerfäuste, 156 Kg Sprengstoff, 230 Sprengkörper und 258 Handgranaten.
Laut Daniele Ganser deuten die Menge und Qualität der gefundenen militärischen Ausrüstung auf eine Verbindung von Lemke zu Gladio hin. Geklärt wurde dies allerdings nicht. Am 1. November 1981, ein Tag vor seiner Vernehmung durch einen Staatsanwalt, wurde er in seiner Gefängniszelle erhängt aufgefunden. Zuvor hatte er die Abgabe von umfangreichen Erklärungen über seine Hintermänner angekündigt.
Kurz nach dem Tod Lembkes wurden die Ermittlungen in dieser Richtung eingestellt und die Verbindungen zum Oktoberfestattentat nicht mehr weiter verfolgt. Lembke soll laut den "Ermittlern" ein Einzelgänger gewesen sein, der die Waffendepots aufgrund seiner Furcht vor einer sowjetischen Invasion angelegt habe. Ein anonymer Autor vom österreichischen Verteidigungsministerium merkte damals an, dass diese Interpretation zu bezweifeln sei:
Von dem gesamten Waffenarsenal konnte gerade einmal die Herkunft von 3 Waffen geklärt werden wobei auch diese von einer Privatfirma, welche NATO und Bundeswehr beliefern stammten.„Bemerkenswert ist, dass ein Staat mit extremen Sicherheitsvorkehrungen gegen Terroristen den Diebstahl oder das Verschwinden einer solchen großen Menge Kriegsmaterial nicht bemerkt haben sollte.“
27. September 1980. Köhler erscheint nicht zum für heute ausgemachten Termin bei seiner Band.
Wegen des begründeten Verdachts einer terroristischen Gruppentat übernimmt Generalbundesanwalt Kurt Rebmann die Leitung der Ermittlungen. Er erlässt eine absolute Nachrichtensperre. Die Ermittlungsarbeit macht die 50 Mann starke Sonderkommission Theresienwiese des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA).
Ein Abgleich der Personalien Köhlers mit dem Nachrichtendienstlichen Informationssystem NADIS an diesem Morgen ergibt dass Köhler Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann gewesen ist.
Laut NADIS und dem bei Karl-Heinz Hoffmann 1977 sichergestellten Material befand sich Köhler 1976 im Briefwechsel mit Hoffmann. In diesem Briefwechsel bekundete Köhler, unter anderem in Donaueschingen eine Ortsgruppe der Wehrsportgruppe Hoffmann aufzubauen. Die Informationen aus NADIS ergeben ferner, dass Köhler 1977 und 1979 in der Kartei der Wehrsportgruppe Hoffman als aktiver Anhänger erfasst wurde. Laut einer Notiz von Hoffmann auf der Kartei von 1979 hat Köhler an zwei Übungen teilgenommen. Hoffmann empfahl Axel Heinzmann, Köhler beim Aufbau einer Wehrsportgruppe zu unterstützen.
In Donaueschingen tauchen an diesem Tag Journalisten auf uns suchen nach Freunden Köhlers und nach Fotos obwohl der Name Köhler der Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt ist. Später wird bekannt dass diese Informationen trotz absoluter Nachrichtensperre durch den Generalbundesanwalt von Hans Langemann (Abteilungsleiter beim Bayerischen Verfassungsschutz), einem wichtigen Mann im Regierungsapparat von Franz Josef Strauß an die die CSU-freundlichen Springer- und Bauer-Presse weitergegeben worden war. Am Abend wird dann durch die Medien unter Berufung auf Informationen der Illustrierten Quick bundesweit die Verbindung Kohlers zur verbotenen rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann öffentlich bekannt.
Die Spuren sind noch nicht gesichert, geschweige denn ausgewertet. Bereits einen Tag nach dem Attentat wird die SPD/FDP-Koalition unter Bundeskanzler Schmidt von Franz Josef Strauß (CSU) in der "Bild am Sonntag" scharf angegriffen: Die Tat zeige, „wohin es kommt, wenn politische Verbrechen entmoralisiert werden“. Besonders Gerhardt Baum (Mövenpickpartei, Bundesinnenminister) habe durch liberale Vorgaben an die Sicherheitsdienste effektive Ermittlungen behindert und die ungestörte Vorbereitung des Attentats ermöglicht. Zudem habe er den Terrorismus verharmlost. Strauß bezichtigt die RAF des Anschlages und bietet sich sogleich als der Mann an, der mit diesem "Terror von links" ein für alle Mal aufräumen würde.
Die Regierung wiederum wirft der Opposition vor, die rechtsextreme Gefahr unterschätzt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt ist ermittelt worden, dass Köhler Anhänger der Wehrsportgruppe Hoffmann gewesen ist. Strauß hatte diese Neonazigruppe jahrelang als Gruppe weniger „Spinner“ und „Verrückter“ verharmlost, im März 1980 hat er deren Verbot als unverhältnismäßig kritisiert und die Gefahr von Anschlägen aus diesem Umfeld verneint. Der bayerische Innenminister Gerold Tandler (CSU) hatte von einer „Schattengefahr“ gesprochen. SPD-Politiker und damalige Medienberichte deuteten die Polemik des Kanzlerkandidaten als Ablenkungsversuch.
29. September 1980. Nachdem Helmut Schmidt kritisiert hatte, dass Tandler das Verbot der Wehrsportgruppe abgelehnt habe gibt Hans Langemann (Abteilungsleiter beim Bayerischen Verfassungsschutz) eine eidesstattliche Versicherung ab: Strauß habe die Wehrsportgruppe Hoffmann immer als verbotswürdig betrachtet und sie in Bayern sogar noch vor Innenminister Baum verbieten wollen. Schmidts Vorwurf wäre „vollkommen unzutreffend“.
7. Oktober 1980. Die Polizei findet bei einer Hausdurchsuchung einen Mitgliedsausweis der Wiking-Jugend.
8. Oktober 1980. Aus einem Protokoll einer Lagebesprechungen führender Ermittler geht hervor dass alle Beteiligten ergebnisoffen von mehreren Tätern und einem rechtsradikalen Hintergrund ausgehen.
14. Oktober 1980. Aus einem Protokoll einer Lagebesprechungen führender Ermittler geht hervor dass die Beteiligten in nahezu derselben Besetzung durch Mitglieder der Geheimdienste, der Generalbundesanwaltschaft, des Landeskriminaldienstes und des Bundeskriminalamts wie am 8. Oktober 1980 ohne neue Erkenntnisse und nachvollziehbarem Grund von rechtsterroristischem Hintergrund und Mittätern keine Rede mehr war.
1981. Beim Bundesnachrichtendienst (BND) geht eine Quellenmeldung ein. Es könnte in der Meldung um die Wehrsportgruppe Hoffmann gehen, deren Kader sich nach einem bundesweiten Verbot im Januar 1980 teilweise in den Libanon absetzten und dort mit arabischen Extremisten zusammenarbeiteten. Möglicherweise handelt es sich um den ehemaligen Informanten Ulrich Behle, Ihm hatte nach eigenen Angaben ein Kellner in einer Bar in Damaskus erzählt, dass seine Wehrsportgruppe hinter dem Oktoberfestattentat steckte und dass es dort eine zweite Bombe gegeben habe. Das würde zu Aussagen von Oktoberfestbesuchern aus Ingolstadt passen, die von einer Stichflamme und einer möglichen Fehlzündung eines Sprengkörpers berichteten.
1981. Herta Däubler-Gmelin (SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Rechtsausschusses) stellte eine parlamentarische Anfrage über die Zusammenhänge zwischen dem Fall Lembke und dem Oktoberfest-Attentat. Andreas von Schoeler (Mövenpickpartei, später SPD, Staatssekretär im Bundesministerium) antwortete "Es besteht keine Verbindung".
13. Mai 1981. Die Sonderkommission gibt einen „Schlussvermerk“ von 187 Seiten heraus. Rebmann lässt die Ermittlungen fortsetzen.
18. September 1981. Das "Denkmal für die Wiesn-Attentat-Opfer" wird als Gedenkstätte für die Opfer der Öffentlichkeit übergeben. Es wurde von dem bayerischen Bildhauer Friedrich Koller geschaffen und steht am Ort der Explosion am nördlichen Rand der Theresienwiese beim Haupteingang des Oktoberfests. Auf der bronzenen Stele steht die Inschrift: "Zum Gedenken an die Opfer des Bombenanschlags vom 26.09.1980".
26. Oktober 1981. Ein Revierförster entdeckt in der Nähe des Hauses von Lembke zufällig eine Kiste mit Waffen und Munition, die im Waldboden vergraben war. Daraufhin wird Lemke festgenommen und gibt über 20 seiner Waffendepots mit 156 Kilogramm Sprengstoff, Handgranaten, Munition, Panzerfäusten, diversen Schusswaffen und sogar chemischen Kampfstoffen preis. Ein Depot, das er nicht preisgeben möchte, wird nicht gefunden. Er erklärt sich zu einer weiteren Aussage bereit und möchte auch die Namen von Hintermännern nennen.
1. November 1981. Am Morgen der geplanten Befragung findet man Lemke erhängt in seiner Zelle. Durch Lembkes Suizid im entfällt die Möglichkeit, ihn nach Kontakten und Ausbildung anderer Rechtsextremisten im Umgang mit Sprengstoffen zu befragen. Auf einen Zettel hatte er gekritzelt: "Es ist Wolfszeit."
In den Spurenakten steht danach der Vermerk: "Erkenntnisse über Lembke sind nur zum Teil gerichtsverwertbar"? So ein Hinweis wird laut Werner Dietrich (Rechtsanwalt der Opfer) normalerweise nur "bei V-Leuten oder Mitarbeitern von Geheimdiensten" gemacht.
1982. Lauterjung stirbt im Alter von 38 Jahren an Herzversagen. Eine Untersuchung ob die Todesursache mit dem Oktoberfestattentat in Verbindung stehen könnte bleibt ergebnislos.
23. November 1982. Die Ermittlungen werden mit einem Abschlussbericht von 96 Seiten beendt. Aus beiden Berichten geht hervor, dass die Ermittler in Köhlers Wohnräumen und seinem in München abgestellten PKW keine Spuren des verwendeten militärischen Sprengstoffs und eines Bombenbaus gefunden haben. Sie haben einen LKW-Konvoi überwacht, den vier ehemalige WSG-Mitglieder am 27. September 1980 ins Ausland überführen wollten, diese und weitere 16 WSG-Mitglieder festgenommen und verhört, mussten sie aber nach vier Tagen wieder freilassen. Sie hatten zwar bei einigen davon Sprengstoffe und Waffen gefunden, aber keine konkreten Hinweise auf eine Tatbeteiligung. Auf einer Adressenliste Hoffmanns, die bei dem WSG-Mitglied Odfried Hepp gefunden wurde, stand Köhlers Name und der Vermerk, er habe an zwei Wehrsportübungen teilgenommen und zuletzt am 19. Mai 1977 mit der WSG Kontakt gehabt. Der WSG-Angehörige Walter Ulrich Behlesagte Anfang Oktober 1980 in Damaskus in einem Privatgespräch über den Anschlag: "Das waren wir selbst." Behle wurde aufgrund der Zeugenaussage seines Gesprächspartners im Juli 1981 festgenommen, erklärte aber, er habe unter Alkoholeinfluss gestanden und nur aufschneiden wollen. Lemke wird in dem Bericht nicht erwähnt.
Die Ermittler hielten es schließlich für erwiesen, dass Gundolf Köhler die Tat allein plante, die Mörsergranate selbst in einen mit Nägeln und Schrauben gefüllten Feuerlöscher einbaute, damit nach München fuhr und die Bombe am Tatort ablegte. Sie gingen davon aus, dass der Sprengsatz zu früh zündete, so dass Köhler starb. Wie es zur Zündung kam, ist ungeklärt. Reste eines Zünders und Leitwerks des Sprengsatzes waren in tausenden Splittern um den Tatort nicht auffindbar; vermutet wurde eine Zündschnur. Der Abschlussbericht gab an, Köhler habe wahrscheinlich als Alleintäter gehandelt. Spuren von Mitwissern und Tatbeteiligten hätten sich nicht erhärtet. Als Köhlers Motiv wurden private Beziehungsprobleme und Misserfolge in seiner Ausbildung vermutet. Dieser Einschätzung lag eine längere Aussage von Peter Wiegand zugrunde, eines Schulfreundes von Köhler, den die Ermittler als glaubwürdig einstuften.
1982. Die offiziellen Ermittlungen werden von der Bundesanwaltschaft und dem bayerischen Landeskriminalamts eingestellt. Sie haben ergeben dass der Rechtsextremist Gundolf Köhler, welcher auch bei der Explosion ums Leben gekommen ist, als sozial isolierter und verbitterter Einzeltäter gehandelt hat. Ihm wurden bei der Explosion beide Arme abgerissen. Da er stark entstellt war konnte er nur anhand eines Reisepasses, welcher bei ihm gefunden wurde, identifiziert werden.
Einer der Hauptkritikpunkte an den Ermittlungen ist, dass viele Zeugenaussagen welche auf eine Beteiligung weiterer Personen hinwiesen, im Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft nicht berücksichtigt worden waren. U.a. wurde von mehreren Zeugen ausgesagt dass sie Köhler kurz vor der Tat mit zwei Personen in grünen Parkas sprechen sahen. Zudem soll er sich kurz vor der Explosion ein Mann gemeinsam mit Köhler über eine Plastiktüte gebeugt haben.
Eine Zeugin hat kurz vor nach der Explosion ein Gespräch in der Nähe des Tatorts gehört. Einer der Beteiligten hat ihrer Aussage nach gerufen: "Ich wollt's nicht, ich kann nichts dafür, bringt's mich um."
1984. Unter anderem auf Grund der staatsanwaltschaftlich festgestellten Verbindungen Köhlers zur Wehrsportgruppe Hoffmann wird die "Einzeltäterthese" von vielen angezweifelt. Kritiker sind z.B. Herta Däubler-Gmelin (SPD, Ex-Bundesjustizministerin), Ignaz Platzer (Opfer des Attentats) - er verlor bei der Explosion zwei Kinder, Ulrich Chaussy (Journalist) und Werner Dietrich (Rechtsanwalt) - er kämpft im Auftrag von Attentatsopfern für eine Wiederaufnahme. Diese wird jedoch in diesem Jahr vom Generalbundesanwalt Rebmann in Karlsruhe abgelehnt.
Chaussy spricht auch mit Gerd Ester (Sprengstoffexperten des BKA). Dieser hat mit Kollegen die Bombe rekonstruiert und zur Explosion gebracht. Ihr Ergebnis war dass die Hände Köhlers durch die Detonation atomisiert werden mussten. Daher könne es keine Hand Köhlers geben, die man hätte finden können.
9. Oktober 1984. Hans Langemann (Ex-Abteilungsleiter beim Bayerischen Verfassungsschutz) wir zu einer Freiheitsstrafe von 9 Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er vertrauliche Informationen zur BND-Operation Eva in die Zeitschrift konkret weiter gegeben hat. Vor einem erwarteten höheren Strafmaß rettete ihn nur ein medizinisches Gutachten, das ihm bescheinigte, er leide unter starken Stimmungsschwankungen, Depressionen, Weinkrämpfen und Gedächtnislücken.
Bei der Aufklärung zum Oktoberfestattentat hat Langemann alles getan um die Einzeltätertheorie zu verfestigen.
1987. Auf Bitten der Hinterbliebenen werden auf dem "Denkmal für die Wiesn-Attentat-Opfer"die Namen der getöteten Opfer eingraviert:
Gabriele Deutsch (* 1962)
Robert Gmeinwieser (* 1963)
Axel Hirsch (* 1957)
Markus Hölzl (* 1936)
Markus Hölzl (* 1936)
Paul Lux (* 1928)
Ignaz Platzer (* 1974)
Ilona Platzer (* 1972)
Franz Schiele (* 1947)
Angela Schüttrigkeit (* 1941)
Errol Vere-Hodge (* 1955)
Ernst Vestner (* 1950)
Beate Werner (*1969)
1997. Die letzten Asservate vom Tatort werden vernichtet. Darunter auch Splitter der Bombe und Körperteile, die keinem der Opfer zugeordnet werden konnten. Ein Gentest wurde nicht gemacht.
2004. Der Historiker Daniele Ganser von der ETH Zürisch veröffentlicht Forschungsergebnisse die darauf hindeuten dass die 1990 aufgedeckte Stay-Behind-Organisation Gladio in das Attentat involviert war.
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| Gedenkveranstaltung und Demonstrationszug "25 Jahre Oktoberfestattentat" |
26. September 2005. Hans Roauer wurde bei dem Attentat schwer verletzt. Er musste danach 92 Operationen über sich ergehen lassen. Dennoch stecken immer noch Splitter der Bombe in seinem Bein. Zudem musste er offenbar jahrelang bei den Behörden um etwas Hilfe betteln.
Die Stadt lädt Hans Roauer zum 25. Gedenktag des Oktoberfestattentats ein. Freunde überreden ihn daraufhin dazu dort hin zu gehen. Als er an dem Ort ankommt, der ihm bis heute Angst macht, gibt es für ihn und die anderen, oft schwerst behinderten Attentatsopfer nicht einmal einen Sitzplatz. Während die Honoratioren hinter einer Absperrung saßen müssen sich die Opfer die "salbungsvollen Worte" mitten in der Menge stehend anhören. Hans Roauer hält das "nur" fünf Minuten lang aus.
2008. Die Anlage 2008 mit dem "Denkmal für die Wiesn-Attentat-Opfer" wird auf Antrag einzelner Stadträte umgestaltet. Hinter der Stele war eine Natursteinwand und ein Blumenbeet. Diese wird durch eine kugelige Wandschale aus Stahl, gestaltet von dem Bildhauer Friedrich Koller, mit einer Höhe von 2,7 Metern ersetzt. Die Oberfläche weist Zerstörungen wie nach einer Explosion auf. Diese sollen die durch das Attentat verursachten Verletzungen symbolisieren. Die Stele wird im Zentrum eines in den Bodenbelag eingeschriebenen Kreises mit einem Durchmesser von 6,10 Metern platziert.
2008. Tobias von Heymann (Investigativjournalist) macht Akten der DDR-Staatssicherheit bekannt, in denen regelmäßige Funkkontakte zum Bundesnachrichtendienst aus Lembkes Wohnort dokumentiert sind. Die Stasi hat diese Funkkontakte einer staatlichen Stay-behind-Organisation namens „Gruppe 27“ zugeordnet. Auf diese Dokumente stützte der Schweizer Historiker Daniele Ganser 2004 seine Vermutung, es habe sich um eine Untergruppe einer europaweiten Geheimarmee gehandelt, deren italienischer Zweig „Gladio“ in Italien 1990 aufgedeckt worden war. Diese Untergruppe könne auch am Oktoberfestattentat beteiligt gewesen sein.
Im selben Jahr berichtet Tobias von Heymann auch von zwei Mitgliedern der verbotenen Wehrsportgruppe Hoffmann, die wahrscheinlich oder bewiesen zum Umfeld Köhlers gehört und eine Beteiligung an den Attentaten behauptet hatten. Die eine Person war ein gewisser Stefan Wagner. Dazu der Autor Tobias von Heymann: „Am 2. August 1982 lieferte er sich nach einer Schießerei mit Geiselnahme eine stundenlange Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dabei legte er gegenüber Geiseln eine Art Geständnis ab und bezichtigte sich selbst der Teilnahme am Münchner Attentat. Dann erschoss er sich – ähnlich wie bei einem Amoklauf.“ Der andere Mann war Walter Ulrich Behle, ein V-Mann des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen, der zur Zeit der Bombenexplosion an einer Überführung von Geländewagen in den Nahen Osten, allem Anschein nach für die PLO, teilnahm. Dieser hatte sich im Oktober 1980 nach Damaskus abgesetzt und äußerte dort in einem glaubhaft bezeugten Gespräch gegenüber Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der Wehrsportgruppe Hoffmann, folgendes: „Ja, deswegen kann ich nicht mehr nach Deutschland zurück, wir waren das selbst.“
Als Motiv für den Anschlag vermutet der recherchierende Autor Tobias von Heymann, dass die Täter eine False-flag-Aktion beabsichtigten: Sie wollten den Anschlag linksextremen Terroristen in die Schuhe schieben und so die Politik der sozialliberalen Koalition bei der Bundestagswahl am 5. Oktober 1980 angreifbar machen. Die Nutznießer wären damit die Unionsparteien und ihr Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß gewesen. Entsprechende politische Reaktionen verebbten jedoch schnell, als im Zug der Ermittlungen klar wurde, dass Köhler als Täter gelten konnte und der rechten Szene zugehörig war.
Juni 2009. Die Bundestagsfraktion "Bündnis90/Die Grünen" stellt eine Kleine Anfrage im Bundestag mit dem Titel "Oktobefest-Attentat - Stasi-Notizen und Indizien betreffend Beteiligung der "Wehrsportgruppe Hoffmann" sowie Verbindungen zu "Gladio". In 48 Einzelfragen beziehen sich die Abgeordneten auf Notizen im Archiv der "Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen", die durch das Buch "Die Oktoberfest-Bombe" des Journalisten Tobias von Heymann publik geworden waren.
Der schwarzgelden Bundesregierung wurde u.a. die Frage nach einem Zusammenhang zwischen dem Oktoberfestattentat und dem Anschlag von Bologna am 2. August 1980 gestellt. Auch nach der "Aktion Wandervogel" wurde gefragt. Laut Aufzeichnungen der Stasi haben die Verfassungsschutzämter von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die später tatverdächtige Wehrsportgruppe Hoffmann bereits 22 Stunden vor dem Anschlag intensiv beobachtet.
22. Juni 2009. Die Schwarzgeldregierung antwortet auf die Kleine Anfrage, dass ihr die meisten Tatsachen bekannt wären, es aber keine neuen Erkenntnisse gäben. Die Beantwortung vieler Fragen, die den Geheimdienstbereich tangieren werden mit dem Hinweis abgelehnt, dass man grundsätzlich keine Fragen beantworten würde, welche die Arbeit der Nachrichtendienste des Bundes beträfen - respektive nur dem dafür zuständigen parlamentarischen Kontrollgremium antworten würde. Zu Angelegenheiten der Bundesländer äußere man sich zudem grundsätzlich nicht.
2010. Es werden Briefe bekannt nach denen Lauterjung um 1965 beim rechtsextremen Bund Heimattreuer Jugend (BHJ) „Zweiter Bundesführer“ und „Standortführer“ gewesen ist. Er war von anderen BHJ-Leitern als vom Verfassungsschutz eingeschleuster Provokateur und V-Mann verdächtigt und ausgeschlossen worden. Er wurde dann Mitglied im Berliner SDS. Journalisten sowie Werner Dietrich (Rechtsanwalt der Attentatsopfer) vermuten daraufhin, er könnte 1980 einen Behördenauftrag gehabt haben, Köhler zu beschatten. Ermittler waren jedoch weder seinen Hinweisen auf mögliche Mittäter noch seinen eigenen Verbindungen zur rechtsextremen Szene nachgegangen.
2010. Anwälte von Opfern fordern neue DNA-Analysen der Asservate vom Tatort; dazu gehören Splitter der Bombe und Teile einer Hand, die keinem der Opfer zugeordnet werden konnte und deshalb als Hinweis auf einen Mittäter gilt.
Das Bundeskriminalamt teilt daraufhin mit, dass alle Asservate 1997 vernichtet wurden. Dieses Vorgehen sei üblich, da der Fall aufgeklärt gewesen wäre und alle Ermittlungen nach Mittätern ergebnislos geblieben seien. Zu den vernichteten Asservaten gehörten auch 47 Zigarettenkippen aus den Aschenbechern von Köhlers Auto, die zu sechs verschiedenen Sorten gehörten – teils mit, teils ohne Filter; dies spricht dafür, dass auch jemand anderes in Köhlers Auto geraucht hatte.
26. September 2010. Joachim Herrmann (CSU - Innenminister) ist der erste Vertreter der an dem Gedenktag zum Oktoberfestattentat teilnimmt.
November 2011. Der Münchner Stadtrat fordert nach Bekanntwerden der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) eine erneute Aufnahme der Ermittlungen.
Oktober 2011. Der Spiegel berichtet, dass den Behörden damals schon bekannt war, dass Köhler "fest in einem Milieu militanter Neonazis verwurzelt" war, welche wiederum "teils intensive Kontakte zu CSU-Funktionären" hatten. Etwa 46.000 Blatt bisher unveröffentlichter Ermittlungsakten sollen auch auf "ein rechtsterroristisches Motiv des Täters" hindeuten. Köhler soll vor dem Anschlag zur Bundestagswahl geäußert haben, man könne doch einen Bombenanschlag in Bonn, Hamburg oder München verüben und den Linken in die Schuhe schieben damit der Strauß gewählt wird.
April 2013. Andreas Kramer (Historiker aus Duisburg) sagt vor dem Luxemburger Kriminalgericht im Prozess um die Bombenlegeraffäre unter Eid aus, sein im November 2012 verstorbener Vater habe das Oktoberfestattentat und weitere Attentate im Rahmen seiner Tätigkeit für den Bundesnachrichtendienst eingefädelt.
Der Bundeswehr Hauptmann Kramer Senior hat demnach den Sprengstoff mit Hilfe des niederländischen Militärgeheimdienstes aus US-Beständen beschafft, den Bau der Bombe überwacht und den Köhler als Attentäter angeworben.
Die Aussage wurde von der vorsitzenden Richterin als "abenteuerlich" bezeichnet. Materielle Belege für die Behauptungen konnte Kramer nicht vorlegen. Seine Aussagen sollen auf ausführlichen Gesprächen mit seinem Vater beruhen.
Von Verwandten wird Kramer als notorischer Lügner bezeichnet. Tobias von Heymann, Autor von Die Oktoberfestbombe, hält Kramers Aussagen für „völlig unglaubwürdig“, viele seien „eindeutig falsch“.
Mai 2013. Der Generalbundesanwalt nimmt Prüfungen bezüglich der Aussagen Kramers auf.
11. Juni 2013. Barbara Stamm (CSU - Präsidentin des Bayerischen Landtags) lädt die Landtagsabgeordneten und Medienvertreter zu einer Vorführung des Films "Der Blinde Fleck - Täter. Attentäter. Einzeltäter" in den Plenarsaal des Bayerischen Landtags. Unter dem Eindruck des Films gesteht Joachim Herrmann (Innenminister von Bayern) ein, dass es bei den Ermittlungen im Jahr 1980 erhebliche Fehler gab und sagt auf einer anschließenden Podiumsdikussion zu, die Akteneinsicht zu ermöglichen.
Juli 2013. Innenminister Joachim Herrmann kündigt an, dass die Opferanwälte Einblick in die Akten bekommen sollen.
Herbst 2013. Die Spurenakten zum Attentat werden vom Bayerischen Landeskriminalamt aufbereitet.
Dezember 2013. Werner Dietrich (Anwalt mehrere Opfer) bekommt erstmals Einsicht in alte Spurenakten des Bayerischen Landeskriminalamts. Etwa 8000 Seiten.
Anfang 2014. Der BND stellt einen Teil der Akten zum Attentat dem Bundesarchiv zur Verfügung. Dort ist es offenbar unter der Bezeichnung B206/3009 für jedermann einsehbar. Ein Teil der Akte bleibt jedoch weiterhin geheim.
Januar 2014. Karlheinz Hoffmann (Gründer der Wehrsportgruppe Hoffmann) stellt bei der Kriminalpolizei Bamberg Anzeige gegen Walter Ulrich Behle (Ex-V-Mann des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen). Er ist offenkundig von der Diskussion die durch den Film "Der blinde Fleck" entstanden ist beunruhigt.
In nun erstmals von der Redaktion Kontrovers veröffentlichten Akten zum Attentat vom BND deuten sich Kontakte der Wehrsportgruppe Hoffmann zu rechtsradikalen Gruppierungen in Italien an.
Juni 2014. Innenminister Joachim Herrmann räumt erstmals ein, dass in den ihm unterstellten Behörden noch nicht ausgewertete Akten zum Attentat und der Wehrsportgruppe lagern.
September 2014. Aufgrund neuer Zeugenaussagen, die der Rechtsanwalt Werner Dietrich gesammelt und bekannt gemacht hat, prüft die Generalbundesanwaltschaft die Wiederaufnahme der Ermittlungen. Dafür sprach sich zuvor auch Bundesjustizminister Heiko Maas aus, der dazu auf Versäumnisse bei der Aufklärung der NSU-Morde hinwies. Die Fraktionen von SPD und Grünen im Bayerischen Landtag erwägen die Einsetzung einer parlamentarischen Prüfungskommission, falls die Wiederaufnahme der Ermittlungen erneut abgelehnt werden sollte. Auch Dietrich bemüht sich anlässlich des Jahrestags des Attentats am 26. September 2014 um eine Wiederaufnahme.
9. Oktober 2014. Der TV-Politk-Krimi "Der blinde Fleck" beleuchtet das Oktoberfestattentat und kommt am Ende zu der Frage ob die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zu verhindern gewesen wären, wenn Polizei und Geheimdienste aus den damaligen Fehlern gelernt hätten.
11. Dezember 2014. Generalbundesanwalt Harald Range beim Bundesgerichtshof nimmt die Ermittlungen wieder auf "Mord verjährt nicht". Laut Presseberichten steht hierbei die Aussage einer Zeugin im Vordergrund, die seinerzeit bei einem Rechtsextremisten Flugblätter gesehen haben will, auf denen der Name Gundolf Köhlers genannt wurde – zu einem Zeitpunkt, als dieser von der Polizei noch gar nicht bekanntgegeben worden war, so dass es Mittäter oder zumindest Mitwisser gegeben haben müsste. Damals sei die Zeugin nach eigenen Angaben von der Polizei aber nicht ernst genommen worden. Die Ermittlungen wurden auf das BKA übertragen.
Am Tag nach dem Attentat sollte die Frau offenbar einem Mann in einem Münchner Aussiedlerheim Sprachunterricht geben. Als sie ihren Mantel in den Schrank hängen will, sieht sie Flugblätter mit dem Namen „Köhler“, der „als Märtyrer der Bewegung“ gestorben sei. Der Name Köhler ist erst später am Abend öffentlich. Jemand muss deshalb zuvor von Köhlers Plan gewusst haben. Der Mann, es soll sich um einen bekannten Rechten handeln verabschiedet sich damit dass er nun nach Argentinien gehen würde. Zwischenzeitlich soll er wieder in Deutschland sein. Der Bundesanwaltschaft ist der Mann und seine Adresse laut Süddeutscher Zeitung bekannt.
Zu Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten, der bis dahin federführend das Thema Oktoberfest bearbeitet hat kommt noch Stephan Stolzhäuser ein ehemaliger Richter aus Bayern dazu. Das Referat umfasst nun insgesamt fünf Juristen. Die Ermittlungen werden - wie bereits 1980 - beim Bayerischen Landeskriminalamt geführt. Dort arbeiten 21 Polizisten in einer Sonderkommission (Soko).
4. Januar 2015. Harald Range (Generalbundesanwalt) fordert von den Geheimdiensten die Herausgabe aller Akten mit Informationen über das Attentat. Offenbar sollen vor allem Unterlagen des Bundesnachrichtendienstes und des Bundesamts für Verfassungsschutz überprüft werden, die bei den bisherigen Ermittlungen noch nicht oder nur unzureichend kriminalistisch ausgewertet wurden.
4 Februar 2015. Die Aussage einer neuen Zeugin wird bekannt. Die zum Zeitpunkt des Attentats 20jährige Krankenschwester erinnert sich, dass sich ein Mann im Ost-Klinikum in Hannover behandeln ließ, der einen zerschmetterten Unterarm hatte und keine Hand mehr. Es war einer ihrer ersten Patienten, direkt nach der Prüfung Anfang September 1980.
Laut der Zeugin versuchte sie ihn zu trösten. Sie wunderte sich jedoch dass dieser keinen Trost wollte. Er weigerte sich etwas zur Ursache der Verletzung zu sagen. Der Mann habe auf Fragen nicht reagiert, er wäre jedoch wie ein Held, geradezu gut gelaunt am Bett gesessen und nach 5 bis 6 Tagen als noch nicht einmal die Fäden gezogen waren verschwunden.
12. Februar 2015. Die Bundesregierung antwortet auf eine kleine Anfrage der Linkspartei, dass die im Zusammenhang mit dem Oktoberfestattentat angelegten Geheimdienstakten von BND, Verfassungsschutz und MAD dem Bundestag nicht zugänglich gemacht werden. Die Informationen sind laut Günter Krings (Staatssekretär im Bundesinnenministerium) "so sensibel, dass selbst ein geringfügiges Risiko des Bekanntwerdens unter keinen Umständen hingenommen werden kann". Die Aufdeckung der Identität von Quellen, die sich in einem "extremistischen und gewaltbereiten Umfeld bewegen", soll dazu führen können, "dass das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit der jeweiligen Personen gefährdet wäre." Auf die Frage warum nicht wie in anderen Fällen üblich die betreffenden Stellen einfach geschwärzt werden gibt es von Krings keine Antwort.
Ob die Bundesanwaltschaft Zugang zu diesen Akten hat ist bisher nicht klar.
Während dessen hält Max Strauß, der Sohn von Franz Josef Strauß, einen Auftrag der italienischen Geheimloge Propaganda Due (P2), die in Italien eine wichtige Rolle in den Stay-Behind-Aktivitäten spielte, für wahrscheinlicher als eine einsame Tat eines Geologiestudenten. Max Strauß war damals über seinen Vater in Lagebesprechungen eingebunden.
7. April 2015. Das Bundesjustizministerium antwortet auf eine neuerliche Anfrage der Grünen: Die Regierung sei "nach wie vor der Auffassung, dass Fragen zu Art und Weise der Quellenführung sowie zur V-Leute-Eigenschaft von Personen - auch wenn es sich um zeitlich weit zurückliegende Vorgänge handelt - zum Schutz der Funktionsfähigkeit der Nachrichtendienste nicht beantwortet werden können".
Die Grünen im Bundestag wollen nun aus Protest gegen die Verweigerungshaltung vor das Verfassungsgericht in Karlsruhe ziehen, um Informationen über V-Leute zu erstreiten.
4. Mai 2015. Die Soko beim Bayerischen Landeskriminalamt bekommt den namen "Soko 26. September". Sie zieht gerade in die Wagmüllerstraße im Münchner Stadtteil Lehel. In dem Haus residierte seinerzeit bereits Edmund Stoiber als Sonderberater der EU-Kommission zur besseren Rechtsetzung. Laut Frauke Köhler (Sprecherin des Generalbundesanwalts) gehört der Soko kein einziger Ermittler von 1980 mehr an. Bisher schweigt die Bundesstaatsanwaltschaft zum Ermittlungsstand. Für Ende des Jahres wird vom Generalbundesanwalt ein "erstes aussagekräftiges Zwischenresümee" angekündigt.
19. Mai 2015. Die Fraktionen von Grünen und Linken reichen zusammen eine Klage am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Sie werfen der Bundesregierung Auskunftsverweigerung vor und wollen prüfen lassen, ob V-Leute des Verfassungsschutzes Informationen über das Attentat auf das Münchener Oktoberfest am 26. September 1980 hatten.
22. Mai 2015. Die Bundesanwaltschaft und das Bayerische Landeskriminalamt bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe bei den Aufklärungen. Es werden Zeugen gesucht, die das Attentat auf der Münchner Theresienwiese beobachtet haben oder sonstige Angaben zum Anschlag machen können. Zudem sind auch Bilder und Filmaufnahmen vom Ort des Anschlags von Interesse.
22. Juni 2015. Laut Aussage eines Zeugen, der selbst eine Sprengausbildung bei der Bundeswehr erhalten hat, explodierte am Rande der Festwiese ein weiterer Sprengsatz. Er kann die Umstände der Explosion genauestens beschreiben. Die Aussage hat er bereits im Jahr 1980 gemacht. Ernst genommen wurde sie damals jedoch nicht. Auch ein Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann berichtete damals von einer weiteren Bombe.
Zudem soll laut Süddeutscher Zeitung ein neuer Zeuge aufgetaucht sein. Auch Reste der zerstörten Bombe und des Papierkorbs, indem die Bombe explodiert war wurden offenbar gefunden. An einem der Stücke sollen sich sogar noch Schmauchspuren befinden.
10. Juli 2015. Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) möchte dass das "Oktoberfest heute nicht mehr mit solchen Problemen belastet" wird. Es wäre doch bekannt dass es in den Achtzigerjahren rechtsextreme Morde und Gruppierungen wie die "Wehrsportgruppe Hoffmann" ... gegeben habe ... "Da brauche ich mir doch jetzt keine Gedanken mehr machen, ob die am Oktoberfest-Attentat beteiligt war oder nicht".
17. September 2015. Den Mann, in dessen Spind laut Aussage einer Zeugin Pistolen und Flugblätter gefunden wurden hat die Soko "26. September" zwischenzeitlich offenbar ausfindig gemacht. Er war in Südamerika wie von der Zeugin ausgesagt. Jedoch nicht in Argentinien, sondern in Brasilien. Auch nicht im Herbst 1980 sondern erst Anfang 1982. Rechte Ansichten will er nicht gehabt haben. Laut seiner Aussage wollte er die Zeugin damit nur reizen. Flugblätter hätte er nie gesehen, es soll keinen Spind gegeben haben. In einer Ausgabe der Münchner Abendzeitung von 1980 wird kritisiert, dass die Aussiedler keine Schränke haben. Daher habe er seine Sachen unter dem Bett verstauen müssen.
In der Zwischenzeit gibt es offenbar 236, teilweise gewichtige, neue Spuren. Von der Soko wurden 500 Akten abgearbeitet und mehr als 100 Zeugen vernommen.
26. September 2015. Bis heute hat kein Opfer an einem der Gedenktage zum Oktoberfestattentat gesprochen. Die Stadt versucht jedoch die Betroffenen mehr einzubinden und lädt am Jahrestag zu einer Podiumsdiskussion ins Rathaus ein. Dort werden Werner Dietrich (Opferantwalt) und Journalist Ulrich Chaussy (Journalist) sprechen. Auch zwei Betroffene sollen dort zu Wort kommen.
Oktober 2015. In ihrer Untersuchung Die Partisanen der NATO. Stay-Behind-Organisationen in Deutschland 1946–1991 stellen Erich Schmidt-Eenboom und Ulrich Stoll nach der Auswertung neu zugänglich gewordener Dokumente fest, dass es „bis heute keine belastbaren Belege für eine Verbindung zwischen der Stay-Behind-Organisation und den Attentätern von München“ gibt. Zudem sei es „nach Aktenlage unwahrscheinlich, dass Heinz Lembke ein vom BND geführter SBO-Agent war“.
Dezember 2015. Die Bundesanwaltschaft teilt in einem Zwischenbericht mit, dass die Aussagen zu keinen konkreten Ermittlungsergebnissen geführt hätten: Die Angaben der ersten Zeugin hätten sich nicht bestätigt. Sie habe das fragliche Flugblatt wohl erst ein Jahr nach dem Attentat gesehen, als Köhlers Name bereits allgemein bekannt war. Die Ermittlungen zu dem Unbekannten mit der Unterarmverletzung hätten ebenfalls nichts ergeben.
April 2016. Die Bundesregierung teilt auf Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner mit, dass bislang lediglich der Bundesnachrichtendienst, nicht aber das Bundesamt für Verfassungsschutz, seine Akten dem Generalbundesanwalt zur Verfügung gestellt habe, welches jedoch laut Bundesregierung über den größten Teil der fraglichen Meldungen verfügt.
8. Juni 2016. Der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats beschließt, dass das oftmals übersehene Mahnmal ans Wiesn-Attentat künftig auf allen städtischen Plänen fürs Oktoberfest eingezeichnet werden soll. Zudem soll auch eine Tafel mit Informationen über das Attentat mit 13 Toten angebracht werden. Wie die Aufschrift im Detail lauten soll wird von einer Arbeitsgruppe geklärt.
15. September 2016. Der Verfassungsschutz hat laut einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken von den 35 Akten bisher 14 "tabellarische Inhaltsübersichten an die Bundesstaatsanwalt in Karlsruhe geliefert. Die restlichen 21 sollen "demnächst" geschickt werden.
Bisher haben die Ermittler mehr als 100 Augenzeugen und 190 damalige Polizisten erneut vernommen. Mehr als 400 neue Beweisgegenstände wurden untersucht, 157.000 Aktenseiten zusammengetragen. Mageres Zwischenfazit: Ein „stimmiges Gesamtbild“ ergebe sich nicht.
6. Dezember 2016. Werner Dietrich (Opferanwalt) beantragt die Entbindung des im Jahr 2014 eingesetzte Leiter der bayerischen Sonderkommission zum Oktoberfest-Attentat von 1980 weil gegen diesen und fünf weitere Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) im Zusammenhang mit einem V-Mann-Einsatz in der Rockerszene ermittelt wird. Es geht dabei um den Verdacht der Strafvereitelung im Amt, Urkundenunterdrückung und Falschaussagen.
In der V-Mann-Affäre beim LKA ist bereits im Februar ein Beamter vom Dienst suspendiert worden. Er war in der Nürnberger LKA-Außenstelle Kontaktmann eines V-Mannes im Rockermilieu und soll dessen Straftaten bei den Bandidos gedeckt haben. Es ging etwa um den Diebstahl von teuren Minibaggern in Dänemark zum Verkauf in Südosteuropa.
19. Dezember 2016. Der bisherige Leiter der Sonderkommission wird abgelöst. In einem Schreiben der Bundesanwaltschaft an Dietrich heißt es dazu: "Die bisherige Ermittlungsarbeit des Bayerischen Landeskriminalamtes ist in keiner Weise zu beanstanden ... Sie lässt insbesondere keine Anhaltspunkte für eine 'Befangenheit' oder 'Voreingenommenheit' erkennen." Das gelte auch für die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Leiter der Soko.
17. Mai 2017. Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ widmet sich den Hintergründen des Falles:
- Peter Jaut (Kriminaloberrat) zeigt im Studio einen Nachbau der von Köhler verwendeten britischen Mörsergranate.
- Eine weitere Spur ist Köhlers metallic-farbener Ford Konsol. Mit dem Auto (Kennzeichen: VS - DD 500) brach er am Mittag des 26. Septembers von seiner Heimat Donaueschingen nach München auf. Gegen Nachmittag erreichte er die Ludwigsvorstadt. Den Wagen parkte Köhler auffällig auf dem Gehweg in der Hermann-Lingg-Straße Nummer 16. Die Ermittler suchen jetzt nach Zeugen, die das Auto oder Gundolf Köhler am Nachmittag des Anschlags gesehen haben. Er trug zu dem Zeitpunkt eine schwarze Wildlederjacke, eine blaue Jeans, ein grün-beige karriertes Hemd und eine weiße Plastiktüte.
- Am Brausebad gegenüber des Haupteingang zur Wiesn soll Köhler gegen 21:45 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Attentat, mit zwei Männern in ein Gespräch verwickelt gewesen sein. Die beiden waren etwa Anfang 20 und trugen grüne Parkas im Bundeswehrstil. Dringend sucht das LKA fast vierzig Jahre nach dem Anschlag diese zwei Unbekannten.
7. November 2017. In Nürnberg müssen sich sechs Beamte des bayerischen Landeskriminalamtes vor Gericht im Saal 600 verantworten. Dort, wo sich nach 1945 die NS-Kriegsverbrecher verantworten mussten. Sie haben mit einem V-Mann zusammengearbeitet, der die Rockerbande Bandidos ausspionieren sollte. Dabei sollen sie selbst Straftaten begangen haben. Es geht unter anderem um Strafvereitelung im Amt und Betrug. Unter den Angeklagten ist auch Mario H. (Ex-Chef der Sonderkommission von 2015).
April 2018. Der Stadtrat beschließt, für die Opfer einen Fonds mit damals 50 000 Euro einzurichten um das Leid zu lindern und zum Beispiel Therapien zu bezahlen. Noch fast vier Jahrzehnte nach dem Attentat haben Überlebende und Hinterbliebene mit den Folgen zu kämpfen. Viele sind traumatisiert, die Gebrechen der damals Verletzten werden mit zunehmendem Alter schlimmer. Der Hilfsfonds wird von der Opferberatungsstelle Before verwaltet.
29. September 2018. Bei einem Streit auf dem Münchner Oktoberfest wird ein Mann im Außenbereich des Augustiner-Festzeltes tödlich verletzt. Der Täter flüchtet.
17. Juli 2019. Der Verwaltungs- und Personalausschuss Münchens stimmt einstimmig einem Antrag zu, nochmals 50 000 Euro für den Hilfsfonds bereitzustellen.
Von Seiten des Freistaates gibt es kein Geld für die Betroffenen des Anschlags. Erst vor knapp zwei Wochen hat der Innenausschuss des Landtags mit den Stimmen von CSU, Freien Wählern und AfD einen Antrag der Grünen abgelehnt. CSU-Vertreter argumentierten, dass noch Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zum Oktoberfestattentat liefen. Diesen wolle man nicht vorgreifen. Die Grünen haben gefordert, einen eigenen bayerischen Hilfsfonds aufzulegen. Auch vom Bund gibt es vermutlich kein Geld.
Bilder aus Wikimedia-Commons
Oktoberfest-Denkmal, Lizenz: Gemeinfrei, Urheber: Muenih
Gedenkveranstaltung und Demonstrationszug "25 Jahre Oktoberfestattentat", Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“, Urheber: Rufus46
Gedenkveranstaltung und Demonstrationszug "25 Jahre Oktoberfestattentat", Lizenz: Creative-Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“, Urheber: Rufus46
Quellen
17.07.2019, BR, Oktoberfestattentat: München verdoppelt Opferfonds
16.07.2019, taz, Journalist über Oktoberfestattentat, „Wir wissen fast gar nichts“
07.11.2017, Sueddeutsche, Nürnberg, LKA-Skandal: Sechs Beamte vor Gericht16.07.2019, taz, Journalist über Oktoberfestattentat, „Wir wissen fast gar nichts“
18.07.2017, Sueddeutsche, Urteil des Bundesverfassungsgerichts, Verfassungsschutz muss Akten über das Oktoberfest-Attentat öffentlich machen
18.07.2017, Tagesschau, Beschluss zu V-Leuten, Grenzen für die Geheimhaltung
18.07.2017, Telepolis, Oktoberfestattentat: Bundesregierung muss Auskunft über V-Männer geben
18.05.2017, Focus, TV-Kolumne „Aktenzeichen XY…ungelöst“, 37 Jahre nach Oktoberfest-Attentat: LKA sucht neue Hinweise
26.12.2016, Focus, V-Mann-Affäre beim LKA, Gegen den Chefermittler des Oktoberfest-Attentats wird nun selbst ermittelt
26.12.2016, Sueddeutsche, Wiesn-Attentat, Chef der Soko zu Oktoberfest-Attentat abgelöst
15.09. 2016, taz, Ermittlungen im Oktoberfest-Attentat, Der Verfassungsschutz ist unwillig
08.06.2016, Sueddeutsche, Oktoberfest, Stadt will Gedenken an Wiesn-Attentat stärken
18.05.2016, NachDenkSeiten, Der Oktoberfestanschlag in München 1980 – Vom irren Einzeltäter und Schutz des Staatswohles
26.09.2015, Sueddeutsche, Terroranschlag auf der Wiesn, Wie sich der Umgang mit dem Oktoberfest-Attentat verändert
19.09.2015, Sueddeutsche, Oktoberfest-Attentat, "Es darf kein blinder Fleck mehr bleiben" (Video)
18.09.2015, Sueddeutsche, Oktoberfest-Attentat, Putzkolonne des Rechtsstaats
17.09.2015, Sueddeutsche, Oktoberfest-Attentat, Neben der Spur
22.05.2015, Spiegel, Oktoberfest-Attentat, Ermittler bitten Öffentlichkeit um Mithilfe
11.12.2014, taz, Kommentar Oktoberfestattentat, Da steckt noch mehr dahinter
11.12.2014, Tageschau, Neue Ermittlungen zum Wiesn-Attentat, Freude ja, aber auch Skepsis
23.01.2014, Telepolis, Oktoberfest Attentat: "Der blinde Fleck"11.12.2014, Tageschau, Neue Ermittlungen zum Wiesn-Attentat, Freude ja, aber auch Skepsis
22.01.2014, Sueddeutsche, Oktoberfest-Attentat 1980, Fragen über Fragen
09.05.2013, Telepolis, NATO-Geheimarmeen, Bundesregierung prüft Einleitung eines Ermittlungsverfahrens
07.05.2013, Telepolis, BND und Gladio in Oktoberfestattentat verwickelt?
05.05.2013, Abendzeitung, Terrorismus, Historiker: Darum plante mein Vater das Wiesn-Attentat
09.04.2013, Telepolis, Stay Behind - Agenten sterben einsam

