Samstag, 5. Oktober 2019

NSU - Mord an Mehmet Kubaşık am 4. April 2006

Der Kioskbesitzer Mehmet Kubaşık wurde 1967 geboren. Er wurde am 4. April 2006 mutmaßlich in seinem Geschäft in der Dortmunder Nordstadt von Mitgliedern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) als achtes Opfer mit fünf Schüssen in Kopf und Herz ermordet. 

Kubaşık war Deutscher, türkischer Herkunft. Er war verheiratet und hatte 3 Kinder. Bereits zwei Tage später, am 6. April 2006, wurde Halit Yozgat als neuntes Opfer ermordet.

Am 11. Juni 2006 wurde vor organisierten türkischen Kulturvereinen ein Schweigemarsch in Dortmund zum Gedenken an die 9 Opfer organisiert. Die Behörden wurden dazu aufgerufen, ein zehntes Opfer zu verhindern.

September 2012. In der Nähe des Tatorts wird ein Gedenkstein an Mehmet Kubaşık aufgestellt.

Am 13. November  2011, nachdem der NSU aufgeflogen war, erklärte seine Tochter, dass die Familie immer davon ausgegangen sei, dass die Tat einen rechtsextremen Hintergrund gehabt habe.

13. Juli 2013. In Dortmund wird das Mahnmal zum Gedenken an alle Todesopfer der NSU-Terroristen eingeweiht. Es handelt sich um einen etwa 10 Meter langen Gedenkstein. Auf einer zwei Meter hohen Stele wurden die Namen der Opfer eingraviert. Die Kommunen Dortmund, Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Kassel und Heilbronn, in denen die Morde stattfanden, haben sich darauf geeinigt, jeweils eine Gedenkstätte für alle Mordopfer mit einheitlicher Botschaft zu errichten. Die Inschrift erinnert ausdrücklich daran, dass von den deutschen Ermittlungsbehörden der fremdenfeindliche Zusammenhang zwischen den Taten lange Zeit nicht erkannt wurde.
Bei der Einweihung waren neben Angehörigen des Dortmunder Opfers Mehmet Kubaşık auch Sule Özkaya (Türkische Generalkonsulin), Guntram Schneider (SPD-Integrationsminister) und Barbara John (Bundesbeauftragte für die NSU-Opfer) anwesend.

Die Mordopfer des NSU

Quellen